ausstellung 2017 musik

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Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Joseph von Eichendorff
Musik-Gedichte
Ungezählt sind die Gedichte, die von Musik handeln, die Frau Musica
selbst besingen, die einzelne Komponisten, bestimmte Gattungen und
Genres, spezielle Instrumente, ausgesuchte Werke oder vertraute Aspekte des Konzertlebens zum Thema haben. Musik-Gedichte sind aber
nicht unbedingt Lieder, in denen Wortsinn und Wortklang mit Vokalund/oder Instrumentalklang engste sinnliche Verbindungen knüpfen.
Die Autoren von Musik-Gedichten haben bei dieser besonderen Lyrik
zumeist auch gar nicht an Vertonungen gedacht, wiewohl es dem einen oder anderen Poem durchaus widerfahren ist. Vor Musik lassen
sich die Worte ebenso wenig schützen wie die Musik vor den Wörtern.
Und das ist auch gut so. Sprache, zumal Poesie, und Musik sind ganz
nahe Verwandte und vermögen sich gegenseitig zu durchdringen und
zu erhellen.
Das »Lied«, das laut Joseph von Eichendorff (1788 - 1857) einem jedweden »Ding« innewohnt, liest sich übrigens heute so, als habe der Literat
mit dem 1838 im »Deutschen Musenalmanach« der Weidmann‘schen
Buchhandlung in Leipzig veröffentlichten Gedicht die Exkursionen und
Expeditionen der musikalischen Avantgarde ins stetig tönende Milieu des Normalen geradezu vorweggenommen. »Wünschelrute« überschrieb Eichendorff seinen kurzen Vers, der uns alle zur akustischen
Alltagserkundung einlädt. Überhaupt gewähren uns viele Musik-Gedichte eine ganz neue Sicht auf die (Kunst-)Klänge um uns herum und
im Konzertsaal.
Stefan Fricke
Eine Ausstellung der KölnMusik
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