Stadtplanung Forst / Lausitz

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Stadtplanung
Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept Block 10
Auftraggeber
Stadt Forst
Baudezernat
Angelika Geisler, Sabine Strauß
Cottbuser Straße 10
03141 Forst
Planung
Herwarth + Holz
Planung und Architektur
Carl Herwarth v. Bittenfeld + Brigitte Holz
Planungsumfang
Planungsgebiet ha
Neuordnung des Wohnumfeldes
Besonderheiten
Architekten BDA – Stadtplaner SRL Berlin – Cottbus – Darmstadt
Planungszeitraum
1997
Herwarth + Holz
Prof. Dipl.-Ing.
Volker Freischlad
Dipl.-Ing.
Carl Herwarth v. Bittenfeld
Dipl.-Ing.
Brigitte Holz
Schlesische Straße 27
Spreehaus
10997 Berlin
Telefon 030 / 61 654 78 - 0
Telefax 030 / 61 654 78 - 28
E-Mail [email protected]
Herwarth + Holz
Stadtplanung Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept
Block 10
Standortbestimmung
Die Stadt Forst liegt im äußeren Südosten
des Landes Brandenburg, an der Grenze
zu Polen.
Die ehemals bedeutende und wohlhabende Tuchindustreistadt mit ihren zahlreichen Straßen und Plätzen ist durch die
Folgen des Zweiten Weltkriegs, des
anschließenden Wiederaufbaus, sowie
des Strukturumbruchs der “Wende” zu
einer wenig beachteten Grenzstadt
geworden.
Die Probleme der Stadt zeigen sich auch
im Quartier am Mühlgraben. Im Spannungsfeld von Zentrum und Naturraum
der Neißeaue wurde ein innerstadtischer
Stadtteil mit einer Größe von 46 ha mit
wenigen historischen Versatzstücken
überwiegend industriell entwickelt.
Luftbild 199
Aufgabenstellung
Der an die Neiße angrenzende Block 10
mit etwa 800 Einwohnern stellt sich innerhalb des Stadtgefüges überwiegend
als monofunktionaler Wohnblock mit mangelhaften Bezügen zwischen der vorhandenen Bebauung und den umgebenden
Freiräumen dar. Ungestaltete und nicht
klar zuzuordnende Freiräume bewirken ein
diffuses, städtebaulich ungeordnetes und
unbefriedigendes Gesamterscheinungsbild insbesondere des Blockinnenbereichs. Als Besonderheit des Planungsbereichs ist die zusammenhängend
erhaltene gründerzeitliche Bebauungsstruktur im Nordosten zu nennen, die zu
erhalten und aufzuwerten ist.
Das Blockentwicklungskonzept dient der
Neuordnung des Wohnumfeldes mit dem
Ziel, den Blockinnenbereich durch den Abbau qualitativer und quantitativer Mängel
als sozialen Lebensraum aufzuwerten.
Bestandsfoto
Bestandsfoto
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Herwarth + Holz
Stadtplanung Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept
Block 10
Gestaltkonzept
Gestaltkonzept
Der konzeptionelle Schwerpunkt der
Blockentwicklung liegt in der Neuordnung
der Grün- und Freiflächen bei gleichzeitiger Minimierung der versiegelten Flächen.
Die bauliche Grundstruktur des Blockes
bleibt weitgehend erhalten. Lediglich die
Villen am Kegeldamm werden im Norden
durch einen Neubau ergänzt und im nordöstlich eingeschriebenen Kleinblock erfolgt eine bauliche Arrondierung in der
Typologie der umgebenden Bebauung.
Die gründerzeitliche Bebauung wird
durch, die Entstehungszeit berücksichtigende, Erhaltungsmaßnahmen in wirkungsvollen Kontrast zum Rest des
Gesamtblocks gesetzt. Die Begrünung der
Brandwände wirkt sich positiv auf das
Erscheinungsbld des Blockinnenbereichs
aus.
Die Modernisierungen der noch nicht
sanierten Wohnzeilen (südliche
Rüdigerstraße / Kegeldamm) werden mit
dem Ziel der Wahrung des Charakters der
industriell gefertigten Wohnhäuser durchbzw. fortgeführt. Qualitätssteigerungen
und eine daraus resultierende Erleichterung der Identifikationsmöglichkeit der
Bewohner mit ihrer Wohnung werden
durch bauliche Umgestaltung der Hauseingänge sowie die Neugestaltung der
Balkone und Brandwände erreicht.
Die neu zu errichtenden Carports im zentralen Teil des Blockinnenbereichs werden wie die vorhandenen Garagen und
die Gebäude der Stadtwerke eingegrünt.
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Herwarth + Holz
Stadtplanung Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept
Block 10
Variante II
Varianten
Um den Handlunagsspielraum innerhalb
der Blockentwicklung abzugrenzen
wurden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten untersucht und bewertet.
Variante III
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Herwarth + Holz
Stadtplanung Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept
Block 10
Sektoraler Plan
Freiflächen
Grün- und Freiflächenkonzept
Die strassenzugewandten Hausvorzonen
der Wohnzeilen sind durch baumbestandene Pflanz- und Wiesenfelder sowie Erschließungswege mit angeschlossenen
Funktionsflächen gegliedert. Jede Häuserzeile erhält Pflanzstreifen mit extensiver Bepflanzung im Sockelbereich.
Das Wegenetz des Blockinnenbereiches
gliedert Pflanz- und Wiesenflächen in Felder verschiedener Größe, die unter Einbeziehung des zu erhaltenden und weiterzuentwickenden Baumbestandes, Orte zum
Verweilen oder Spielen aufnehmen. Die
Felder werden von Baumpaaren markiert
und räumlich strukturiert. Die Aufenthaltsqualität und Aneignungsmöglichkeit
der Flächen wird so gesteigert.
Die mit einer Pergola überstellten Parkplätze bzw. Garagenplätze werden extensiv eingegrünt. Die Weiterentwicklung
des Baumbestandes am östlichen Block-
rand, zum Gutenbergplatz sowie zum verkehrsberuhigten Kegeldamm erfolgt
naturnah.
Die Funktionsbauten im zentralen Blockinnenbereich werden mit Büschen und
Bäumen umpflanzt, um die mangelnde
Gestaltung zu kompensieren.
Die Erschließungsflächen vor den Stellplätzen wie auch die Sticherschließung
im Blockinnenbereich erhalten aus ökologischen Gründen eine wassergebundene
Decke. Zufahrtstraße wie Hauszugangswege werden mit hohem Fugenanteil gepflastert, um ein Minimum an versiegelter Fläche zu erzielen.
Der im Nordosten gelegene Blockteil wird
über einen neuzugestaltenden kleinen
Platz mit dem Blockinnenbereich verbunden. Die schmale Gasse zwischen Platz
und Mühlenstraße wird mit hohem Fugenanteil neu gepflastert.
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Herwarth + Holz
Stadtplanung Forst / Lausitz
Blockentwicklungskonzept
Block 10
Nutzungskonzept
Die Wohnnutzung wird als Hauptnutzung
im Planungsgebiet erhalten.
Eine Nutzungsintensivierung des im
nordlichen Teil eingeschriebenen Kleinblocks durch Gemeinbedarf, Gewerbe und
Dienstleistung ist angestrebt und wird
durch die Ergänzungbauten unterstützt.
Die Nutzungen der Nahversorgung
(Seniorenheim, Seniorenwohnheim) werden in ihrer derzeitigen Form erhalten.
Standorte für die Entsorgung von Wertund Reststoffen werden den einzelnen
Wohnzeilen zugeordnet bzw. in der Verlängerung der Stellplatzflächen angeordnet. Sie werden so konzipiert, daß eine
Beeinträchtigung der Wohnfunktion vermieden wird (Einhausung und Begrünung)
und die effektive Abholung gesichert ist.
Die Nutzung der Freiflächen im Blockinnenbereich ist vorwiegend den direkt
dem Wohnen zugeordneten Wohnumfeldfunktionen wie Spielen oder Verweilen
vorbehalten.
Den einzelnen Hauseingängen sind Funktionsflächen zugeordnet, die variabel
nutzbar sind (Abstellflächen für Fahrräder,
Kinderwagen, Treffpunkt Kleinreparaturen.
Sektoraler Plan
Nutzung
Sektoraler Plan
Verkerhr
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