Musikschule Riehen Kooperationspartner: Figurentheater Vagabu Kulturbüro Riehen Figurentheaterfestival Basel Projektbeschreibung «Der Sardellenkönig träumt» Klang-Geschichte mit Chor, Instrumenten und Figuren nach einer alten koreanischen Erzählung 2 Projektbeschreibung «Der Sardellenkönig träumt» (Arbeitstitel) nach einer alten koreanischen Erzählung Instrumentales und vokales Bühnenwerk mit Figurentheater für Kinder und Jugendliche zum Jubiläum der Musikschule Riehen. Aufführungszeit: ca. 45-60 min. Zielpublikum: Menschen ab 6 Jahren Zur Idee Das Projekt entstand aus der Idee, den Schüler/innen der Musikschule Riehen den Umgang mit «gewöhnlichen» und «ungewöhnlichen» Klängen auf spielerische Art nahe zu bringen. Zusammen mit einem Figurentheater soll es als «Gesamtkunstwerk» auf die Bühne gebracht werden. Gemeinsam mit dem Figurentheater Vagabu wird einer 4. Primarschulklasse die Möglichkeit geboten, als Figurenbauer und -spieler an einer spartenübergreifenden Uraufführug mitzuwirken. Durch das Figurentheater, die Musik und die szenische Umsetzung kann die in der Geschichte verborgene Gefühlsebene unmittelbar erlebbar gemacht werden. Zum Werk Das fantasievolle, alte koreanische Märchen «Die Traumdeutung des Sardellenkönigs» wird zu einem Stück umgesetzt, das gleichzeitig als Klanggeschichte, wo Musikinstrumente die Haupterzähler sind, und als Spiel mit farbigen Schattenfiguren wirkt. Die Musik gliedert die Geschichte und bringt ihre Atmosphäre und die Gefühlsebene der Figuren zum Ausdruck. Licht und elektronische Musik sind dabei ein wichtiger Bestandteil. Umsetzung und pädagogisches Ziel Die Musik wird in einer einfachen experimentellen Klangsprache komponiert: Es gibt «feste» und «offene» Teile. Erstere sind fest notiert und vorbestimmt. Jedes Instrument, jede Stimme kann diese separat einstudieren und für die Vorstellung vorbereiten. Die letzteren bilden einen modulierbaren Teil, in dem die Schüler/innen mit dem vorgegebenen musikalischen Material improvisatorisch umgehen können. Ausserdem bietet dieser Teil den Figuren- und Musikspielenden die Chance, während der Probenarbeit aufeinander einzugehen und gemeinsam Szenen zu entwickeln. Die musikalischen Ausdrucksmittel sind unbegrenzt; in dieser Komposition verschmelzen vertraute und fremde Klänge und formen zusammen mit dem Figurentheater eine neue Sprache. Die Beteiligten erfahren so ein breites musikalisches Spektrum und erleben gleichzeitig die Entstehung eines Bühnenwerks. Terminplanung 3 Terminplanung Aufführungen: Drei Aufführungen im Rahmen des FigurenTheaterFestival Basel in Kooperation mit dem Kulturbüro Riehen Wochenende 5./6. September 2015: zwei Aufführungen in der Aula des Schulhauses Niederholz in Riehen Wochenende 12./13. September 2015: eine Aufführung in Basel Arbeitsplan: März – Juni 2014: Adaption der Originalgeschichte zum Figuren-MusikTheaterstück. Unterrichtsbesuch in der Musikschule Riehen mit dem Ziel, die Schüler/innen (im Alter von ca. 8 bis 16 Jahren) musikalisch kennenzulernen und musikpädagogische Gedanken mit den Lehrkräften auszutauschen. Die genaue Besetzung und die spieltechnischen Ansprüche werden sich während dieser Besuche herauskristallisieren. Die vorhandenen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten werden sichtbar. Parallel dazu: Kontaktaufnahme mit Remigius Koelbing, Klassenlehrer einer 3. Primarschulklasse des Schulhauses Wasserstelzen in Riehen. Oktober 2014: Fertigstellung der Partitur / Beginn von FigurentheaterWorkshop: Figurenherstellung, Bühnenbau mit Kindern/Jugendlichen der oben genannten, nun 4. Primarschulklasse im Werkunterricht, angeleitet von Klassenlehrer Remigius Koelbing und Christian Schuppli. Im Frühling Auswahl eines 5–6-köpfigen Schüler/innenensembles, das bereit ist, in der Freizeit für das «Sardellenkönig»-Projekt zu proben. Bei der Aufführung im September 2015 ist das Figurenspiel-Ensemble in der 5. Klasse (im Alter von ca. 11 Jahren). Januar 2015: Anpassung der Partitur auf Grund der Feedbacks mit Schüler/innen und Lehrkräften der Musikschule Riehen und den Jugendlichen des Figurentheater-Ensembles. Frühjahr 2015: Figurentheater-Probenbeginn mit Kindern/Jugendlichen im Vagabu-Atelier in Riehen 30. März – 1. April 2015: Dreitägiger Probenblock: Musik und Figurentheater im Saal der Musikschule Mai/Juni 2015: Zwei Proben-Wochenenden (Musik und Figurentheater können separat geprobt werden) August 2015: Gemeinsame Endprobenphase 4 Ausführende Ausführende Kinderchor- und Jugendchor der Musikschule Riehen grossbesetztes Instrumentalensemble der Musikschule Riehen 4–6 Jugendliche Figurenspieler einer 5. Primarschulklasse des Schulhauses Wasserstelzen Musikalische Leitung Sound-Designer Projekt-Team Idee und Komposition: Junghae Lee (Seoul/Basel) Figurenbau und Figurentheater: 5. Klasse des Schulhauses Wasserstelzen unter der Leitung von Christian Schuppli (Figurentheater Vagabu Riehen) Regie: Franziska von Blarer (Basel) Musikalische Leitung: Egidius Streiff (Basel) Sound Design: Niki Neecke (Basel/Berlin) Einstudierung : Chor-, Ensemble- und Instrumentallehrpersonen der Musikschule Riehen Bühnentechnik, Licht: N.N. Die Geschichte 5 Zusammenfassung der Erzählung «Der Sardellenkönig träumt » Es lebte einmal ein 800-jähriger Sardellenkönig im Ostmeer. Er hatte einen seltsamen Traum, den er nicht deuten konnte. Da er sehr neugierig war, suchte er nach einem kompetenten Traumdeuter. Er erfuhr, dass die im Westmeer wohnende Meeresgrundel der bekannteste Traumdeuter des ganzen Ost-, West- und Südmeer war. Der Sardellenkönig befahl der widerwilligen Flunder, in das Westmeer zu reisen und die Meeresgrundel zu holen. Diese wurde vom König mit den höchsten Ehren empfangen. Die Flunder erhielt für ihren Einsatz kein einziges Wort des Dankes. Die Traumdeutung der Meeresgrundel empfand die Flunder als pure Schmeichelei. Als die Flunder dem Sardellenkönig ihre weniger schmeichelhafte Deutung vorlegte, erfasste diesen eine grosse Wut. Der Wutausbruch des Sardellenkönigs war so heftig, dass alle Fische in Furcht und Schrecken durchs Wasser gewirbelt wurden. Dabei verformten sich ihre Körper durch den grossen Druck. Die Flunder wurde flach auf den Meeresboden gedrückt. Auch viele andere Fische haben daher bis heute die seltsamsten Formen. Das Märchen richtet sich an alle Alterskategorien. Riehen/Basel, 30. Mai 2014 Junghae Lee, Christian Schuppli, Franziska von Blarer 6 Das Team Junghae Lee Die Koreanerin Junghae Lee wurde in 1964 in Tokio geboren. Nach ihren Schulabschluss in Korea studierte sie Komposition an der Seoul National University bei Byung-Dong Paik. 1991 kam sie nach Basel und studierte in der Fachklasse des Elektronischen Studios der Hochschule für Musik Basel Komposition mit Schwerpunkt Elektronische Musik und Cembalo an der Schola Cantorum Basiliensis, Hochschule für Alte Musik. Sie besuchte Meisterkurse bei Isang Yun und Toru Takemitsu. Eine Reihe im Studio produzierter Tonbandstücke widerspiegelt ihre Suche nach starken und klaren Ausdrucksmitteln, die schliesslich in einem eigenen Idiom mündet. Nach der Phase intensiver Auseinandersetzung mit der elektronischen Musik wendete sie ihr Interesse wieder dem instrumentalen Komponieren zu. Spezielle Klänge und hohe Expressivität bestimmen ihr Schaffen sowohl mit, wie auch ohne Elektronik. Junghae Lee lebt in Basel. Egidius Streiff Egidius Streiff ist leidenschaftlich Geiger. Neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Musik-Akademie Basel und unternimmt er Tourneen auf der ganzen Welt und spielt regelmässig Aufnahmen für Radio und Fernsehen ein (u.a. CCTV 9 Direktübertragung des Konzerts von Wang Xi-Lin). Ihm wurden zahlreiche Werke gewidmet, allein seit 2012 hat er vier neue Violinkonzerte erfolgreich zur Uraufführung gebracht. Egidius Sreiff ist Gründer der Chuluun Foundation Ulan Bator für den kulturellen Austausch mit Zentralasien und Initiant von www.pyongyangklang.ch unter dem Patronat von BR Micheline Calmy-Rey. Heute ist Streiff zudem künstlerischer Co-Leiter der Konzertreihe Klangraum Riehen Marlboro und des CD-Labels streiffzug.com. Franziska von Blarer Franziska von Blarer lebt mit ihrer Familie in Basel. Nach dem Jurastudium und der Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich arbeitete sie als freie Schauspielerin und Theaterpädagogin in der Deutschschweiz, u.a. am Theater Luzern (1997) mit dem Figurentheater Vagabu (seit 1996) und mit der Theatergesellschaft Willisau (2005). Im Jahr 2000 gründete sie die Theatergruppe «negaholics», mit der sie ihr erstes eigenes Stück, «A&M im Kalten Krieg», auf die Bühne brachte. Als GeschichtenKurierin beim «Geschichten home delivery service» tritt sie in Stuben und Gärten in Basel und der Region auf. Sie ist als Theaterpädagogin u.a. an der Musikschule Riehen tätig. Seit 2007 ist sie beim internationalen FigurenTheaterFestival Basel aktiv, wo sie 2011 und 2013 zum Leitungsteam gehörte. Das Team 7 Christian Schuppli Christian Schuppli, geboren 1950, studierte neue deutsche Literatur und Psychologie an der Universität Zürich. 1974–78 war er künstlerisch-technischer Assistent von Ricco Koelner am Basler Marionettentheater. 1978 gründete er zusammen mit Maya Schuppli-Delpy und das Figurentheater Vagabu mit Atelier und Probenraum in Riehen. In den Jahren 1979 bis 2013 realisierte Christian Schuppli in den Rollen als Theaterleiter, Figuren- und Maskengestalter, Figurenspieler, Regisseur, Stückeschreiber und -bearbeiter 31 Vagabu-Produktionen. Von 1995 bis 2013 leitete er, zuletzt in Co-Leitung, das von ihm gegründete internationale FigurenTheaterFestival Basel und realisierte in dieser Periode sieben FestivalAuflagen. Zudem arbeitete er von 1997 bis 2011 im Bereich der Figurengestaltung und -spieltrainig für Tanz-, Theater- und Opernproduktionen, wie z.B. 2001 die Inszenierungen «Die Zauberflöte» des Theater Basel, Regie: Stefan Bachmann und 2005 «Zaide», Regie: Anja Horst, oder 2011 das Eröffnungsspektakel «Tanzende Riesen» für das FigurenTheaterFestival Basel, Choreographie: Philippe Minella. Figurentheater Vagabu Seit seinen Anfängen zeichnet sich das Figurentheater Vagabu durch seine Experimentierfreude und die Zusammenarbeit mit Künstler/innen aus anderen Sparten aus. Neben «Kreuzzug der Schweine», nach einem Text von Pierre Cleitman, stehen zur Zeit «Allein auf der Welt» nach Ulf Nilsson und die Solostücke «Schorschi 1, 2, 3» auf dem Spielplan. 1995 rief Vagabu das Internationale FigurenTheaterFestival Basel ins Leben, das seit 2003 alle zwei Jahre stattfindet. 1997 erhielt das Figurentheater Vagabu den Kulturpreis der Gemeinde Riehen, 2013 den PriCülTür der Basler Programm-Zeitung. Musikschule Riehen Rössligasse 51 4125 Riehen Tel. +41 (0)61 641 37 47 Fax +41 (0)61 643 92 16 [email protected] www.musikschule-basel.ch