Datum: 05.10.2015 .000-W... .-HOL.B..0 GEWINN. Direkt an der Sihl in Ziirich-Leimbach liegt die Überbauung «Sihlbogen». Dem energieeffizienten Holzbau ging ein Architekturwettbewerb voran, der Kreativität und Innovation bedingte. Text Sascha Alexandra Komenda 1 Foto Daniel Sutter Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Datum: 05.10.2015 B2 2 0 1 100m Inmitten der Natur direkt im Flussbogen der Sihl. Der Holzbau greift den Charakter des Sihlraums gekonnt auf. 2 Zürich Leimbach. Im Sihlbogen wurde ein Zentrum mit Dorfcharakter erschaffen. Als grösster Nebenfluss der Limmat entspringt die Sihl am Drusberg in den Schwyzer Voralpen. Bei Einsiedeln staut sie sich zum Sihlsee, fliesst durch das Sihltal entlang dem linken Zürichseeufer, erreicht bei Leimbach am Fuss des Uetlibergs die Stadt Zürich und windet sich zu einem Bogen-dem Sihlbogen. Dieses Areal direkt am Flussufer wurde 2004 durch die Bau- genossenschaft Zurlinden erworben. Für den aussergewöhnlichen Standort, an dem Stadt und Natur aufeinandertreffen, hatte die Bauherrin eine Vision: Auf dem rund 21000 Quadratmeter grossen Areal sollte der 2000-Watt- WETTBEWERB FÜR NACHHALTIGKEIT Die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft wa- ren klare Voraussetzung bei der Ausschrei- bung des Architekturwettbewerbs für die Wohn- und Gewerbeüberbauung «Sihlbogen». Als erster Architekturwettbewerb orientierte sich dieser nämlich am Legislaturziel der Stadt Zürich, wonach es gilt, den Pro-Kopf- Energieverbrauch bis 2050 auf 2000 Watt zu senken. «Für uns war der Aspekt der Nachhaltigkeit damals Neuland. Wir mussten uns intern in neue Themenfelder einarbeiten und uns entsprechende Fachkenntnisse aneignen», erinnert sich Oliver Strebel, Partner gieeffizientem Bauen sollten Ressourcen gebeim Architekturbüro Dachtler Partner AG, schont werden. Bevor diese Vision in die Tat an die Projektausschreibung. Neben den ökoumgesetzt werden konnte, forderte der vorlogischen Aspekten sei auch die Komplexität angehende Architekturwettbewerb umfasGesellschaft Rechnung getragen und mit ener- sende konzeptionelle Überlegungen. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Datum: 05.10.2015 des Grundstücks herausfordernd gewesen: davon, im Areal B, stehen seit 2013 zwei längDurch die Nähe zum Fluss musste die Gefahr liche Bauwerke. Diese bieten mit insgesamt von Hochwasser mitberücksichtigen wer- 140 Wohnungen mit sechs unterschiedlichen den, zudem führt die Sihltalbahn quer durch Grundrisstypen Platz für Familien, Paare und das Areal. «Von Anfang an war uns klar, dass Wohngemeinschaften. Was auf den ersten hier kompakt gebaut werden muss», erklärt Blick nicht zu erkennen ist: Die Häuser im Oliver Strebel die Überlegungen. Mit diesem Areal B sind beide in Holzbauweise erstellt Ansatz konnte sich die Dachtler Partner AG worden. gegen die Konkurrenz durchsetzen und schliesslich das Projekt «Sihlbogen» für sich RESSOURCENSCHONENDES BAUPROJEKT gewinnen. Nach der Auftragsvergabe zeigte sich schnell, Nach vierjähriger Planung startete die Bau- dass an der Sihl kein Beton-, sondern ein phase. Im nördlichen Teil, dem Areal A, ent- Holzbau stehen sollte. Dem Wunsch der Baustand ein Wohn- und Gewerbebau mit Dorf- herrin entsprechend, entwickelten die Expercharakter, der neben Wohnräumen auch Lä- ten der Dachtler Partner AG für das Areal B den und Dienstleistungsflächen bietet. Südlich 1 1 1 1 1 111111 11 1 1 1 I I 1 I 1 1 I 1 I 3 Auf sieben Stockwerken entstanden 140 Wohnungen mit sechs unterschiedlichen Grundrisstypen. 4 Perfekt erschlossen. Die Wohnungen liegen unmittelbar an der S-Bahn-Station Zürich Leimbach. 5 Vor Feuer geschützt. Das Wandsystem besteht aus Holzbohlen, die vertikal nebeneinander stehen. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen 1 1 0 1 1 1 1 10m Datum: 05.10.2015 4 Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Datum: 05.10.2015 6 Urbaner Wohnraum. Hoher Wohnkomfort mit ressourcenschonender Holzbauweise vereint. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Datum: 05.10.2015 Bauwerke aus Holz. Oliver Strebel führt aus: die Fichte. Das Kieferngewächs bot sich dank «Zu Beginn der Bauzeit entsprachen in der schnellen Wachstums und weiter Verbreitung Schweiz nur maximal sechsgeschossige Holz- in heimischen Wäldern besonders an. Das bauten der Norm, im (Sihlbogen) hingegen Massivholz ist in seiner unbehandelten Form sollten sieben Stockwerke realisiert werden. in den Wänden des «Sihlbogens» zu finden. Der Innovationsanspruch war somit gegeben.» Die rohen Holzbohlen bilden vertikal nebenIn der Umsetzung forderte vor allem der kon- einander gestellt die Aussenwand. Im Brandstruktive Brandschutz. Ein siebengeschossi- fall sind sie mindestens so robust wie eine ger Holzbau war nämlich nur dann möglich, Betonhülle. wenn das Holz in Gips und Beton verkleidet wurde und das Gebäude hiermit die brandschutztechnischen Anforderungen erfüllte. «Obwohl das verwendete Holz im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle spielt, Beim Deckensystem wurde auf Birkensperrholz gesetzt. Hier ist eine innovative Holzbau- weise mit herkömmlichem Betonbau kombiniert. «Die Holzdecken wurden vom Zimmer- bleibt es unsichtbar. Die Holzbauweise leistet mann vorgefertigt, aufgerichtet und danach jedoch einen entscheidenden Beitrag zur zur Stabilisierung vom Baumeister mit OrtsNachhaltigkeit des Gebäudes und damit zur beton ausgegossen», so Oliver Strebel. Diese Erreichung der Ziele der 2000-Watt-GesellLösung führte dank einer effizienten Arbeitsschaft», erläutert Oliver Strebel weiter. Als teilung zu einer verkürzten Bauzeit- der Roh- nachwachsender Rohstoff ist Holz sehr attraktiv für nachhaltiges Bauen. Über den gesamten Lebenszyklus verbraucht das Naturprodukt wenig Energie - im Gegensatz zum Bauherrschaft: Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich Architektur: Dachtler Partner AG, Zürich Baumanagement Caretta Weidmann AG, Zürich Bauingenieur Henauer Gugler AG, Zürich Holzbauingenieur: SJB Kempter Fitze AG, Herisau HLKS -Ingenieur: RMB Engineering AG, Zürich Energiebilanz: 379 MJ/m2, 14,9 kg/m2 Zielwert SIA-Effizienzpfad: 440 MJ/m2, 16,5 kg/m2 Heizung: Pellets Neben der Reduktion des Energieverbrauchs strasse setzt die Baugenossenschaft Zurlinden ein wichtiges Zeichen für eine nacheine wichtige Rolle. Mit dem Baustoff Holz haltige Entwicklung. Der «Sihlbogen» zeigt: wurde ein widerstandfähiges Material geHoher Wohnkomfort lässt sich auch mit gewählt. Zudem trägt die Systemtrennung zur ringem Energieverbrauch und einer ressour- Elemente, die eine kürzere Lebensdauer auf- 2010-2013 Kreuzrippendecke vereint zudem die Vorzüge spielte auch die Langlebigkeit des Gebäudes Fassade oder Installation ist getrennt. So sind Bauzeit bau wuchs alle zehn Tage um eine Etage. Die einer Holzdecke mit denen eines massiven Beton-Zwischenbodens; sie ermöglicht Backstein beispielsweise, der bezüglich Her- Spannweiten von über sechs Metern und sistellung, Transport, Lagerung, Verkauf und chert einen wirkungsvollen Schallschutz. Entsorgung bedeutend höhere Werte aufweist. Mit dem Pionierprojekt an der Leimbach- Nachhaltigkeit bei: Die statische Struktur von Das Projekt -die Fakten censchonenden Bauweise verwirklichen. Das urbane Siedlungsbild greift den Charakter des Sihlraums gekonnt auf. Und spätestens dann, weisen, einfach zugänglich und können bei wenn sich am Abend der Wald in den FensBedarf einzeln erneuert werden. tern des «Sihlbogens» spiegelt, ist klar, dass grünes Wohnen Lebensqualität bedeutet. FICHTE IN WAND, BIRKE IN DECKE Beim unkonventionellen Holzbau an der Sihl steht eine Schweizer Holzart im Vordergrund: Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen 1:10 Warmwasser: Pellets, Wärmepumpe Luft/Wasser Stromerzeugung: Fotovoltaik