D e r M i t t l e re We g majjhimâ - patipadâ Zeitschrift des Buddhistischen Bundes Hannover e.V. Gemeinnütziger Verein · Zentrum: Drostestraße 8 · 30161 Hannover 49. Jahrgang Januar-April 2017 Nr. 1 „ Di e Ha n d lunge n de r M e nsc he n le be n fo rt in de n Wirkung e n“ (Gottfried Wilhelm Leibniz) Di e ganze buddhistisc he Prax is ist Üb e n - Üb e n - Üb e n! Heftpreis 3,00 € (Ayya Khema) Programm und Einladung Buddhistischer Bund Hannover e.V. - Drostestraße 8 (Nähe Lister Meile) Veranstaltungen von Januar - April 2017 07.01 Samstag 10-17 h 13.01. Freitag 19-21 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen Heute wird unsere Übungspraxis im Geiste der meditativen Bewegungsübungen aus dem Kum Nye, dem tibetischen Heilyoga und der Einsichtsmeditation von Johannes angeleitet - eine Erfahrung von Entspannung und Erkenntnis in Bewegung und Stille. Geeignet ist unser Übungstag für Neuinteressierte ebenso wie für schon erfahrene Meditierende. Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen. Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. Buddhismus kennenlernen | Informationsabend für Interessierte; Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V.; Ort: Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6, 30519 Hannover; Infos: www.choeling.de; Teilnehmergebühr: Spende erbeten 04.02. Sa 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen | Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 07.01. 05.02. So 9-18 Uhr Zen-Praxistag | Beitrag (inkl. Essen) 30€ | Ort: Zen Dojo Shobogendo, Vahrenwalderstr. 34, Anmeldung: [email protected] 18.02. Samstag Kulturelle und religiöse Vielfalt auf der Insel Java (Indonesien) PowerPoint-Bildervortrag von Anneli Sartiono. Diese schon südlich des Äquators gelegene bevölkerungsreichste Insel der Welt bietet auch eine Vielzahl historisch bedeutsamer Zeugnisse der Weltkultur. - Teilnahme auf Spendenbasis. 18 h Uhr 24.02. Freitag 19 h Samtusta - Buddhistische Anregungen für eine Kultur des Genug Vortrag (u. Diskussion) für eine zukunftsorientierte, interkulturelle Öffentlichkeit in Kooperation mit dem Haus der Religionen in Hannover. Referent: Manfred Folkers, Diplompädagoge u. Dharma-Lehrer, Vors. des Vereins „Achtsamkeit in Oldenburg“ u. Mitglied des Rates der DBU: Ort: Böhmerstr. 8 in 30173 Hannover-Südstadt – Eintritt auf Spendenbasis. 25.02. Samstag 10-16 h Tagesseminar - Achtsamkeitstag mit Manfred Folkers im BBH-Zentrum Drostestraße 8 zur Vertiefung des Themas vom Vortag in seinen vielseitigen Facetten unserer kulturellen Lebenswirklichkeit, Teilnahme auf Spendenbasis - Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagessen mitbringen, Tee wird gereicht - bitte rechtzeitig anmelden. Fr 20.01. bis So 29.01. Schweigeretreat im Lilienhof | begleitet von Vupasama - 10 Tage im Schweigen. Meditieren, spazieren im Wald, Dharma Vorträge, achtsames Essen, Arbeiten u. weiteres. Info über www.lilien-hof.de. 22.01. Sonntag 10-16 h Buddhistischer Sonntag mit Wolfgang Krohn, Hamburg Thema: Der Buddha – ein Arzt, die Lehre – eine Medizin, der Mensch – der Patient. -Meditation, Vortrag, Gespräche und Körperübungen. Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagessen mitbringen, Tee wird gereicht – auf Spendenbasis (Dana) - bitte rechtzeitig anmelden. 25.02. Samstag 10-18 h Mit Buddhaohren zuhören – Gewaltfreie Kommunikation Halbtagesseminar mit Christoph Hatlapa Veranstalter, Ort und Infos wie am 13.01. Teilnehmergebühr: Spende 26.02. So, 15 h Info Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber wie am 29.01. Info-Nachmittag Buddhismus | Buddhistische Orientierungshilfe und Erfahrungsaustausch über die Lehre des Buddha. Das Gesprächs-Thema richtet sich vorwiegend nach den Fragen der Teilnehmer. Interessierte und Suchende sind herzlich willkommen. Bitte pünktlich erscheinen, späterer Einlass nicht möglich. Praxis-Gruppen im Internet www.buddhahannover.de. Anfragen unter Tel. (0511) 47 14 09 (Bernd Weber) 03.03. Fr 19-21 h Buddhismus kennenlernen Informationsabend für Interessierte, Ort & Infos wie am 13.01. 04.03. Sa 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen | Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 07.01. 10.03. Fr 19-21 h Vortragsabend und Meditation mit Sr. Mudita Thema wird per Newsletter oder tel. Rückfrage mitgeteilt. Es wird gebeten für die persönliche Versorgung eine Kleinigkeit mitzubringen und darum, während der Dauer des Seminares in den Räumlichkeiten zu verbleiben. 29.01. Sonntag 15 h Programm - Fortsetzung folgt auf Seite 30 majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 -2- -3- majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Inhalt Programm Teil I Seite 2 Impressum 4 Editorial 5 Franz-Johannes Litsch Das Ich als Ware | Die Ökonomie der Aufmerksamkeit und Buddhas Praxis der Achtsamkeit 6 Axel Rodeck (Buchbesprechung) Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme 11 Buchauszug - Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme 12 Axel Rodeck Ursache und Wirkung - das Karma 13 Ayya Agganyani (Buchvorstellung) Bhante Sujiva: Baum der Weisheit | Fluss ohne Wiederkehr 17 Rajah Wirasekara Die Buddhalehre als Integrationshilfe 18 Der Mittlere Weg majjhimâ - patipadâ Nr.1/2017 Herausgeber: Buddhistischer Bund Hannover e.V. Drostestr. 8, 30161 Hannover Tel. + Fax: 0511 / 3 94 17 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.buddha-hannover.de www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover Redaktionsteam: Rother Baumert, Axel Rodeck, Michael Schmidt, Rajah Wirasekara, York-Victor Reith Satz u. Gestaltung: York-Victor Reith | Computer-Schule www.hannover-computer-schule.de Samtusta - Mit leichtem Gepäck Manfred Folkers24 Druck: Schaumburger-Druckhaus KG, Bückeburg Shanti Rainer Strauch Auflage: 500 Die dreifache Zuflucht als Achtsamkeitsübung 25 Michael Funk Fotos vom Theravadatreffen 28 Programm Teil II 30 Neues Kloster: Kalyana Mitta Vihara 32 Spendenkonto: Buddhistischer Bund Hannover e.V. Postgirokonto: Postbank Hannover IBAN: DE07 2501 0030 0018 0183 03 BIC: PBNKDEFF Abbildungen: Titelbild: Axel Rodeck; S. 6,8,9: FranzJoh. Litsch; S.29 Michael Funk; S.16: lilien-hof.de: S.17: theravadanetz.de; alle weiteren Bilder: pixabay -> CC0 Public Domain - freie kommerzielle Nutzung. Anreise zum BBH mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das Buddhistische Zentrum in der Drostestr. 8 ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: mit den Linien 3, 7 und 9 ab Hbf (Tiefebene) bis zur ersten Haltestelle „Sedanstr./Lister Meile“, dann zu Fuß die Lister Meile hoch, rechts in die Drostestr. einbiegen; mit den Bus-Linien 121, 128, 134, 100, 200 bis Haltestelle „Lister Platz“, zu Fuß die Lister Meile hinunter. majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 -4- „Der Mittlere Weg - majjhima patipada“ ist für Mitglieder kostenlos. Ein Anspruch auf Lieferung besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung gestattet. Ein Belegexemplar wird erbeten. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Gewähr. Notwendige Kürzungen versu- chen wir vorher mit den AutorInnen zu besprechen. Texte und Bilder, wenn möglich, bitte auf CD zusenden oder per Email (s.o.). Editorial Liebe Leserinnen und Leser! Es ist schon tückisch: Da hatten wir Anfang letzten Jahres dem Heft 2/2016 DMW die falschen Überweisungsträger beigefügt. Aber auch dem Folgeheft konnten wir die diesmal korrekt gedruckten Formulare nicht beilegen, da diese erst einige Tage nach Absendung bei uns eingingen. Tröstlich daher die Aussage, dass sowieso nur wenige Leser diese altertümliche Überweisungsform noch betreiben. Schwierig wird in diesem Jahr, wie wir eigentlich immer beklagen, die Personalsituation. Obwohl erfreulich viele (und interessierte) Besucher verschiedener Altersstufen erscheinen, findet sich niemand zur Übernahme von Ämtern bereit. Die in diesem Jahr wieder fällige Mitgliederversammlung im Juni 2017 wird Mühe haben, die satzungsmäßige Bestückung des Vorstandes zu erreichen. Oder hat dieser Appell ungeahnte Folgen? Der Auszug unserer Wohnungsnachbarn war im letzten Heft bereits angekündigt worden. Bekanntlich unterliegen auch die Buddhisten der Rechtsordnung, hier dem Mietrecht. Und so fand die Trennung nicht ohne die Streitfrage statt, ob die Kündigung des zwischen den Parteien bestehenden Mietvertrages fristlos oder unter Beachtung der gesetzlichen Kündigungsfrist (für Geschäftsräume!) auszusprechen war. Sicherlich hätte der in Rechtsangelegenheiten erfahrene Buddha gemahnt, dass Streit der Buddhisten untereinander die Erlösung beeinträchtigt. Wir ersparen uns nicht den Kalauer, dass die durch den Auszug geräumte DojoWohnung einen andeutungsweisen Hinweis auf die „Leerheit“ aller Dinge geben könnte. Mit herzlichem Gruß Ihre Redaktion A.R. Allen Unterstützern herzlichen Dank, die uns durch ihre Gaben eine Fortsetzung der Vereinsarbeit ermöglichten! In diesem Sinne möchten wir Sie auch an die Überweisung der Mitgliedsbeiträge für 2017 erinnern und bitten, falls für 2016 noch nicht erfolgt, diese nachzuholen. -5- majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Das Ich als Ware | Die Ökonomie der Aufmerksamkeit und Buddhas Praxis der Achtsamkeit von Franz-Johannes Litsch dürfnisse gestillt, gewinnen die immateriellen Bedürfnisse umso mehr an Bedeutung (siehe Maslowsche Bedürfnis-Pyramide). Es wird wichtig, Beachtung zu finden, Anerkennung und Erfolg zu haben oder Wissen, Macht, Reichtum oder Ruhm zu erlangen. Vor allem geht es darum, eine “Identität” zu “besitzen”. In der ersten Lehrrede nach seinem Erwachen kennzeichnete Siddhartha Gautama Buddha den Menschen als ein Wesen, das von “Durst” (tanha) getrieben ist. Er meinte damit nicht nur den körperlichen Nahrungsbedarf aller Lebewesen sondern mehr noch den Durst nach Sein (bhava) oder Nicht-sein (abhava), nach Haben-wollen (Begehren, lobha) und Nicht-haben-wollen (Abneigung, dosa); vor allem aber den Durst nach Ich-sein, nach Abgrenzung, Verewigung und Bestätigung seines Selbst (atta). Buddha nahm damit vor 2500 Jahren eine Einsicht vorweg, die auch für die moderne Ökonomie, Soziologie und Psychologie zentral ist. Hier wird der Mensch als ein “Mängelwesen” beschrieben, als ein Lebewesen, das durchgehend geleitet ist von “Bedürfnissen” und “Trieben”, vom Verlangen nach Nahrung, Kleidung, Behausung und Sexualität. Sind die Primärbe- majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 -6- In den reichen Industrieländern werden die grundlegenden materiellen Bedürfnisse der Menschen heute im allgemeinen befriedigt. Zwar in wachsendem Masse nicht mehr so abgesichert und ausreichend wie noch vor wenigen Jahrzehnten, doch für die meisten noch genügend, für etliche geradezu im Überfluss. Der Wirtschaft fehlt es auch nicht an Angeboten und Produzenten, sondern an Käufern und Konsumenten. Sie leidet nicht, wie einst in den Ländern des sog. Sozialismus, an einer Unterproduktion sondern an einer Überproduktion von Waren. Darum müssen die Menschen dazu gebracht werden, mehr zu kaufen und mehr zu verbrauchen. Werbung und Marketing haben in der industriellen Überproduktionsgesellschaft darum eine riesige Bedeutung gewonnen. Da wir zudem vom ökonomischen Zwangskonzept des endlosen Wirtschaftswachstums beherrscht sind, ist es nötig, fortlaufend neue Wünsche, Bedürfnisse, Begierden, Ansprüche zu wecken. Das zwingt die Firmen, mit ihren Produkten ständig neu öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen. Und so ist neben der Ökonomie der materiellen Waren eine zweite Ökonomie entstanden, die “Ökonomie der Aufmerksamkeit”. Die funktioniert in vielem wie die erste - nur sind ihre Waren immateriell. Sie produziert geistige Güter, nämlich Aufmerksamkeit, Beachtung, Bekanntheit. Und wie in der herkömmlichen Wirtschaft gibt es auch hier erbitterte Konkurrenz: den Kampf um Wahrnehmung (Einschaltquoten, Auflagenhöhe, Nachfrage). In gleicher Weise gibt es hier Reiche und Arme; wird bei den einen Aufmerksamkeitskapital akkumuliert - bei den Promis und Medienstars - und fallen andere in Armut - die Anonymen, Vergessenen, Überflüssigen. Längst werden wir, wie von Waren, auch von Werbung, Scheininformation, Entertainment und “Kommunikationsdesign” überschwemmt und die Welt der technischen Medien nimmt den Charakter von permanenter Allgegenwart an. Wir sind zur virtuellen Medien- und Kommunikationsgesellschaft geworden. Um in dieser noch die Aufmerksamkeit der Menschen zu erlangen - die eine ebenso knappe Ressource ist, wie die Kaufkraft der Menschen - müssen die Mittel immer raffinierter und extremer werden. Eine grenzenlose Eskalationsspirale um Aufmerksamkeit ist im Gang. Provokation, Aggression, Gewalt und Sex haben den meisten Erfolg. Die ignorierten gesellschaftlichen Folgen zeigen sich gelegentlich in schockierenden Ereignissen und Tragödien, die sich ihrerseits wiederum profitträchtig vermarkten lassen und den Kreislauf zusätzlich vorantreiben. Auf diese Weise sind wir in einen Zustand weltweiter bedrohlicher Gewalt-Eskalation geraten. Die heutige Jugendgewalt, der Terrorismus, wie auch der Krieg gegen diesen sind direkte Folgen der Ökonomie der Aufmerksamkeit, daran zu erkennen, wie sehr die Täter darauf bedacht sind, sich medien-wirksam (über TV, Video, Internet, Handy usw.) in Szene zu setzen. Dennoch, die Produktion weiterer Aufmerksamkeit auf diesem Wege hat ebenfalls ihre Grenze erlangt. Auch hier befindet sich die moderne Gesellschaft in einer Überproduktionskrise. Die Vordenker unserer Ökonomie haben sich darum auf die Suche nach neuen Wegen der Aktivierung unseres Durstes gemacht. Die vor wenigen Jahrzehnten gefundene Antwort prägt – von den meisten Menschen kaum bewusst wahrgenommen – zunehmend unsere soziale und kulturelle Wirklichkeit. Sie heißt: wir produzieren und verkaufen keine dinglichen Waren mehr, sondern wir verkaufen Lifestyle, Profil, Image, Identität. Nichts steht für den modernen Menschen so sehr im Zentrum seines Interesses wie das eigene Ich. Mit unserem Ich befinden wir uns nun alle auf dem globalen Markt der Aufmerksamkeit. Ob es um den Job, die Wohnung, den Partner, die Freunde, die Freizeit, das Lebensglück geht – in dieser Ökonomie ist nur erfolgreich, wer sich attraktiv macht und selbst vermarktet. Der Begriff „Ich-AG” kennzeichnet die Situation treffend. Das neue marktgemäße Ich hat man nicht mehr einfach, man muss es sich erwerben. Der moderne Mensch muss “etwas aus sich machen”, muss sich sein Selbst, seine Identität, seine Individualität „hart erarbeiten“, er muss sich profilieren, “sich selbst verwirklichen”. “Design yourself” wird uns von den Plakatwänden ge- -7- majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 sagt. Nur als Produkt gelingt die Vermarktung des Ich. Dies macht den Hauptinhalt der heutigen, globalisierten Ökonomie des Neoliberalismus aus. Der neue Kapitalismus hat sich die anarchische Selbstbestimmungs-Rebellion der 68er zu eigen gemacht. An ernsthafte Selbstverwirklichung im Sinne der Befreiung von Selbsttäuschung oder Unmündigkeit ist dabei jedoch nicht gedacht. Im Gegenteil, es geht um die Stabilisierung und Ausweitung unserer Ichillusionen. Darum entwirft die neue Ökonomie die erwünschten Identitäten auch gleich selber, erstellt komplette Images und Persönlichkeitsentwürfe von marktkonformen Ichs auf professionelle, massenhafte und konsumierbare Weise. Den größten Erfolg und Einfluss kann sie natürlicherweise unter den heranwachsenden, noch auf der Suche nach sich selbst befindlichen Jugendlichen verzeichnen. Was da einstmals als Turnschuh-, T-shirtoder Telefon-Produzent begann, ist heute zur Lebensform, zur Ersatzidentität, zur pseudoreligiösen Kultgemeinde gediehen. Wer im jeweiligen Jugendkollektiv nicht über das angesagte Outfit oder Handy verfügt, wird zum sozialen Paria. Aber auch wer unter den Älteren noch cool, sexy, geil, fit und erfolgreich sein will, muss sich dem herrschenden Jugendlichkeitskult unterwerfen – auch sprachlich. Von ihrem enormen Erfolg getragen, haben sich etliche Firmen des neuen Kultmarketings von der materiellen Produktion völlig verabschiedet, lassen diese nun - steuerbefreit und alle westlichen sozialen und ökologischen Standards missachtend - über majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 -8- befristete Unteraufträge von Billigproduzenten (meist jungen Frauen) in 3.WeltLändern erledigen, während sie sich selbst als die gesellschaftlich maßgebenden Ideengeber, Visionäre, Sinnstifter, Glücksbringer verstehen. Bekleidungsfirmen treten mit einem “spirituellen” Lebensmotto auf, Design und Präsentation nehmen versteckt religiöse Formen und Motive auf, Shopping-Center werden insgeheim nach dem Vorbild christlicher Kirchen gestaltet. Das Wort vom “Konsumtempel” und “Kapitalismus als Religion” wird ganz bewusst eingelöst. In der Markenwirtschaft kommt es nicht mehr darauf an, um welches Produkt es sich handelt, ob es seinen praktischen Zweck erfüllt, ob sein Preis angemessen und realistisch ist, was „zählt“ ist, dass das Objekt das Image transportiert, mit dem der Käufer soziale Anerkennung und Selbstbewusstein erfährt. Das äußere Design, die Kultästhetik wird zum “emotional design”. “Branding” (Brandmarken) heißt die angestrebte emotionale Bindung des Kunden im einschlägigen Jargon. Die Marke, das Logo ist die eigentliche Botschaft, sie verspricht die erfolgreiche Selbstvermarktung des Konsumenten. Der Trend zur Selbstvermarktung hat unsere Gesellschaft mittlerweile rundum erfasst. Ganz oben steht das Körperdesign in Form zahlloser Techniken und Mittel der Gestaltung, Verschönerung, Leistungssteige-rung, Perfektionierung und Inszenierung des Körpers. Für Viele ist der eigene Körper zum Hauptinhalt der Identität, Aktivität und des Lebens geworden. Öffentliche und virtuelle Märkte der Selbstinszenierung genießen höchstes Interesse und Massenzulauf. Mehr geistorientierte Menschen surfen auf den Wellen der psycho-mentalen Selbstverbesserung im Warenangebot des therapeutischen und spirituellen Supermarkts. Auch hier geht es zumeist darum, das “kleine Ich” durch das “höhere Ich” oder “wahre Selbst” zu ersetzen. Das Gegenbild dazu ist das stark um sich greifende Phänomen allgemeiner Erschöpfung und Überforderung, die zahllosen Burnout-Erkrankungen und psychosomatischen Stressreaktionen, hyperaktive Kinder, Magersucht und Bulimie, wachsende Existenzangst, die Tatsache, dass Depression mittlerweile in allen Konsumgesellschaften zu der Massenkrankheit geworden ist. Depression ist hilflose Flucht aus der zum Zwang gewordenen permanenten Selbstbestimmung, Selbstgestaltung, Selbstvermarktung, Selbstverwirklichung. Depression ist der Umschlag in die Handlungslähmung, die Unfähigkeit überhaupt noch irgendetwas zu wollen und tun. Andere, vor allem Jugendliche und schon die Kinder flüchten sich vermehrt in blinde Aggression und Gewalt. Die mächtigste und häufig letzte Flucht aus der Wirklich- keit ist die in den Drogenkonsum. Die Droge ist der Weg in die Selbstzerstörung, in die Auflösung und Vernichtung des Ichs. Die Frage des Ich, des Selbst, der Identität gilt der Kultur des Abendlands als die zentrale Frage des Menschseins. Dabei bildeten sich unterschiedliche Ich-Konzepte heraus, die zu Grundlagen der zivilisatorischen Entwicklung wurden. Drei davon waren für ganze Epochen prägend: – In der Spätantike und im Mittelalter war das Ich durch die Religion und die Kirche definiert: es wurde als von Gott gegebene “unsterbliche Seele” gesehen. Als solches war es unveränderlich und stabil, verborgenes, substantielles, inneres „Wesen“. Es war ein “religiöses Selbst”. – Die Neuzeit wandte sich vom Christentum ab und der Philosophie und Wissenschaft zu. Das Ich wurde nun philosophisch definiert: es wurde zum “Subjekt der Vernunft” (Descartes “Ich denke, also bin ich”) und unterwarf sich -9- majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 die Natur, die Welt, die Objekte. Es war ein “philosophisches Selbst”. – Unverkennbar leben wir heute in einem neuen Zeitalter und erleben die grenzenlose Ökonomisierung aller Bereiche der Wirklichkeit, die Herausbildung einer globalen Welt der Ökonomie des Geldes und der Aufmerksamkeit. Die erschafft sich ein neues Ich: den “homo oeconomicus”, das Ich als Marke oder Ware der Produktion und des Konsums. Es ist ein “ökonomisches Selbst”. Das postmoderne Ich ist nicht mehr dauerhaft und ursprünglich da, sondern muss marktgemäß ständig neu und wandelbar hergestellt werden. Es ist ein flexibles, multiples Ich. Dies stellt eine dramatische kulturelle Veränderung dar. Eine westliche Psychotherapie und Spiritualität, die das nicht wahrnimmt, muss unweigerlich in die Falle der Ökonomie der Aufmerksamkeit und des Ichs als Ware geraten. Der Buddha sah die Fallen des Selbstkonzepts bereits vor 2500 Jahren. Er erkannte sie als Folge illusionärer Selbstsuche, die zu identifizierender Attraktion und Aversion und damit zu Leiden führt. Der Ausweg, den er uns zeigte, heißt Erwachen. Er ist Befreiung vom Perfektheitsanspruch, von Identitätsvorgabe und Selbstverwirklichungszwang. Erwachen war für ihn Erkenntnis, dass es im Dasein nichts Beständiges (anicca), nichts endgültig Zufriedenstellendes (dukkha), nichts wirklich Greifbares, Herstellbares, Besitzbares gibt (anatta); die Einsicht, dass alle Phänomene letztlich offen - leer (sunya) - sind. Die Befreiung des Buddha ist Loslassen dessen, was wir meinen haben und sein zu müssen – und Annehmen-können dessen, was da, was gegenwärtig ist. Wir können loslassen, indem wir – anstatt nach Aufmerksamkeit zu dürsten – Achtsamkeit (sati) entfalten. Achtsamkeit nimmt wahr, was unseren Sinnen gegenwärtig ist, ohne daran festzuhalten. Es wird unnötig, um Beachtung zu kämpfen, wenn wir uns selbst und anderen Achtsamkeit schenken. Achtsamkeit lässt uns erfahren, dass wir in jedem Augenblick angenommen, von anderen unterstützt und untrennbar miteinander verbunden sind. Achtsamkeit befreit uns vom endlosen Kampf auf dem Markt der Aufmerksamkeit. Anstatt immerzu nach dem utopischen perfekten Selbst zu suchen, leben wir in der Achtsamkeit ganz in diesem Augenblick. Tipp: Immer auf dem Laufenden sein: Der Theravāda-Newsletter von theravadanetz. de dient zur Information über aktuelle Entwicklungen im Theravāda-Buddhismus. Zur kostenfreien Anmeldung: http://www.theravadanetz.de/newsletter.php majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 10 - Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme Buchrezension von Axel Rodeck Im Jahre 1976 erschien dieses buddhistische Standardwerk und wurde, meist nach Verlagswechsel, mehrfach überarbeitet. So auch in diesem Jahr nach Übernahme der Rechte durch den „Bassermann“-Verlag. Man kann sagen, dass dieses Werk die buddhistische und indologische Weisheit eines langen Lebens enthält, welches sich viele Jahrzehnte lang in den Heimatgebieten dieser Kulturkreise abspielte. Der Autor zeigt den Buddhismus in seinen verschiedenen Ausprägungen, ohne sich von seiner farbigen Vielfalt gefangennehmen zu lassen. Dabei untermauert er seine Ausführungen mit Zitaten und Quellenangaben und überlässt es dem Leser, diesen zuzustimmen – oder auch nicht. Ganz wie der Buddha, der seinen Hörern anheim stellte, ja, sie ausdrücklich aufforderte, nicht zu glauben sondern sich selber zu überzeugen. Getreu dem Untertitel des Buches beginntSchumann mit Ausführungen über Buddha und seine Zeit, um dann die einzelnen Schulen und ihre Lehrinhalte darzulegen. Hinayana und Mahayana werden ausführlich und auch für Anfänger dieser Themen verständlich dargelegt. Aber auch den meisten Buddhisten unbekannte Richtungen wie das „Sahajayana“ werden erklärt und wir nutzen gern diese Gelegenheit, unten die hochinteresanten Ausführungen Schumans hierzu wiederzugeben. Schließen möchten wir mit einer treffenden Würdigung, die Eva von Buron in den Lotusblättern Heft 4 Jahrgang 1993 bezüglich der 6. Auflage veröffentlichte: „Schumanns Buch gehört in jede buddhistische Hausund Handbibliothek, ist aber auch allen zu empfehlen, die sich aus eigener Wissbegier einen kurzgefassten und gleichzeitig präzisen Überblick über die ersten tausend Jahre Buddhismus verschaffen wollen.“ Stimmt. Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme, 256 Seiten, Verlag Bassermann, ISBN 978 –3-8094-3607-2, gebundenes Buch 9,99 €. - 11 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Auszug aus dem Buch Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme von Hans Wolfgang Schumann Ursache und Wirkung - das Karma von Axel Rodeck 1. Die Entwicklung der Karma-Lehre Sahajayāna (S. 224f.) „Das Sahajayāna, zu Anfang des 8. Jahrhunderts in Bengalen entstanden, missachtet alle Konventionen und trägt Züge einer Verzückungsfrömmigkeit. Sein bedeutendstes Textdokument ist in der Tibetisch und (fragmentarisch) in Apabhraṃśa erhaltende Dohākośa des Siddha Saraha (8./9. Jahrhundert), eine Sammlung von 280 Strophen, auf deren Teilübersetzung ins Englische die nachstehende Paraphrase beruht. Saraha, brahmanischer Herkunft, pflegte seine Verse als Bänkelsänger auf den Basaren und Straßen vorzutragen. Mantras, Tantras, Meditation und Konzentration, so singt Saraha, dienen zu nichts als Selbstbetrug; alle Denkschulen schaffen lediglich Verwirrung. Weder das ausschließliche Praktizieren der Leerheit noch das Haften an diesem Begriff noch Weltentsagung führen zu etwas. Erlösung ist durchaus als verheirateter Haushaber möglich, denn der eigene Körper ist ein gesegneter Tempel. Der Buddha und das Höchste liegen in jedem selber. Warum also auf Sinnesgenüsse verzichten? Sofern man sich von ihnen nicht einfangen lässt, sind sie kein Erlösungshindernis. Der Yogin an der Wurzel der Dinge genießt die Sinnenwelt, wird aber nicht von ihr versklavt. Den rechten Weg findet man allerdings nicht ohne Belehrung. Nur zu Füßen eines Guru ist Erkenntnis des Absoluten möglich. Seinem Wort möge man Vertrauen schenken. Falsch ist es, leidhaftes Dasein und Erlösung als verschieden anzusehen. Samsāra und Nirvana sind dasselbe. Sie sind sahaja, „verzwillingt“ (wörtlich: zusammen geboren) und existieren nicht nebeneinander, sondern ineinander. Nicht ganz es selbst und nicht ganz ein anderes, ist das Verzwillingte weder existent noch nichtexistent. Alle Gegensätze sind vom Denken geschaffen; in Wahrheit ist Dharma = NichtDharma, denn alle Dinge sind eins, alles ist Buddha. Was Sittlichkeit angeht, ist der Heilsweg Sahajayāna durch Ungezwungenheit charakterisiert. Der Yogin hat sich selbstlos für andere einzusetzen und für die Wesen Mitleid zu hegen.“ Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme, 256 Seiten, Verlag Bassermann, ISBN 978 –3-8094-3607-2, gebundenes Buch 9,99 €. majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 12 - a) Die Karmalehre betrifft den Zusammenhang von Handlungen und ihren Wirkungen und gehört zu den Pfeilern des Buddhismus. Sie ist auf die brahmanische Ideologie zurückzuführen und tritt erstmals in den älteren Upanishaden (9. Jh. v. Chr.) auf. Danach ist die rituelle Handlung des Feueropfers die wichtigste überhaupt denkbare Handlung (Sanskrit = karman), ja, sie ist geradezu der Prototyp einer jeglichen bedeutsamen Handlung. Und warum ist diese Opferhandlung wirksam, warum hat sie Folgen? Das ursprüngliche Opfer war nach brahmanischer Auffassung das Opfer des Schöpfergottes, der sich selbst opferte und damit den Kosmos in Gang hielt. Alle folgenden Opfer haben dieselbe Funktion, nämlich den Kosmos zu erhalten, und sie versuchen, das ursprüngliche Opfer zu wiederholen, wobei der sterbliche Mensch bei der Opferzeremonie seine eigene Person durch andere Gegenstände als Opfergaben ersetzt. Jedenfalls gehört es zum System des Universums, „Dharma“ genannt, dass Handlungen ihre Folgen haben, also durch eine Kausalität bewirkte Ergebnisse. Es war ein entscheidender Schritt des Buddha, eine Neuinterpretation des Begriffs „Karma“ vorzunehmen, und ihn über den rein rituellen Bereich hinaus auf den der Ethik auszuweiten. Der Buddha verkündete, dass Karma eine rein ethische Gegebenheit des Denkens, der Rede und der Tat sei. Die Bewertung des Karma als gut oder schlecht ergebe sich allein aus der Absicht, die dahinter stehe. Der Wert einer Tat hängt also von dem hinter ihr stehenden Motiv ab. Der Buddha stand dem Feuer als Symbol sowohl für das brahmanische Opferfeuer als auch für die Leidenschaften stets negativ gegenüber. Selbst die vom Buddha verwendete Metapher für die Erlösung ist eine Antwort auf den brahmanischen Symbolismus: Heilsziel ist das „Nirvana“, was Auslöschung bedeutet, nämlich des Feuers der Leidenschaften. b) Die aus dem Hinduismus übernommene Karma-Lehre ist - so der Indologe K. Mylius - eine „unleugbare Schwäche des Buddhismus“. Denn es gelingt ihm hier nicht, sich von vorgefundenen Dogmen frei zu machen. Die Behauptung einer moralischen Weltordnung ist zweifellos sehr edel, müßte aber hinterfragt werden: Wer setzt die Maßstäbe eines moralischen Wandels fest? Gibt es eine allgemeine, zeitlose, über sozialen Klassen und Gruppen thronende Gerechtigkeit? Kritisch auch J. Bunnag (in dem sehr empfehlenswerten, von H. Bechert und R. Gombrich herausgegebenen Buch „Der Buddhismus“): „Die Karmalehre stellt nur eine sehr allgemeine Theo- - 13 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 rie über die Ursachen der Wechselfälle des Lebens dar, die viel zu allgemein gehalten ist, um alle Fragen zu beantworten. Der einzelne weiß zu keinem Zeitpunkt, wie groß sein Guthaben an Verdienst ist oder wann sich die Ergebnisse seiner guten und schlechten Taten auswirken werden.“ Freilich werden diese Feststellungen einen Buddhisten nicht verdrießen. Wie der Meister sagte, ist die Beachtung der Tugendregeln für den Menschen auch dann sinnvoll, wenn er von der Karmalehre nichts weiß oder nicht an den Dharma glaubt. Denn er führt dann wenigstens in der gegenwärtigen Welt ein erfülltes Leben frei von Hass und Übelwollen. 2. Einige Probleme der Karmalehre a) Kollektives Karma und Schicksalszonen Zwar erwirbt jeder grundsätzlich durch sein eigenes Tun sein höchstpersönliches Karma, da aber sein Leben als Einzelperson eingebettet ist in das Leben seiner Familie, seiner näheren Umgebung, seines Volkes und letztlich der gesamten Menschheit, lassen sich hier Verbindungen vermuten. Das erscheint auch nach heutigem naturwissenschaftlichen Verständnis plausibel. So stimmt sich etwa nach Rupert Sheldrakes Theorie von den morphischen Feldern der sich entwickelnde Organismus wie ein Empfänger auf das morphische Feld seiner Spezies ein und wird damit Teilhaber der kollektiven Erfahrung. majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 14 - Es dürfte daher keineswegs einerlei sein, wie wir uns als Angehörige einer Gruppe den von dieser anderen gegenüber begangenen Grausamkeiten oder sonstigem Unrecht verhalten. Wir sind bestimmten „Schicksalszonen“ zugeordnet und über diese mit dem Geschick der ganzen Welt verflochten, und wenn manche auch meinen, dass Reinkarnation meist im Umfeld der eigenen Kultur erfolgt, so ist sie dennoch auch in anderen Rassen und Nationen möglich. Nationalitätendünkel und Rassenhass sind also schon aus diesem Grunde töricht und im Licht der Karmalehre unsinnig. Falsch ist aber auch das andere Extrem der Verfälschung der eigenen Kultur und Geschichte. Der Psychologe R. Passfan führt hierzu aus: Wer - wie in Deutschland nach 1945 gar nicht selten - seine eigene Kultur und Volkszugehörigkeit verachtet, „der verachtet sich karmisch betrachtet selber, nämlich seinen eventuellen Beitrag dazu.“ b) Übertragbarkeit von Karma Nach hinduistischer Auffassung ist die Übertragbarkeit von Karma nicht möglich, und auch das „Kleine Fahrzeug“ (Hinayana) lehnt dies ab, weil das Karmaergebnis immer nur seinem Urheber zugute kommen kann. Allerdings hat der Volksbuddhismus auch in den hinayanischen Ländern Abweichungen vorgenommen, insbesondere, um einem bereits Verstorbenen Verdienst „nachsenden“ zu können. Im Prinzip geht das Hinayana jedoch streng vom Erfordernis der Eigenerlösung aus. Das „Große Fahrzeug“ (Mahayana) hat dann jedoch zu einer Änderung geführt. Als logische Folge des unendlichen Erbarmens eines Bodhisattvas ergibt sich, dass dieser auch nach Lösung seiner eigenen Probleme noch über lange Zeiträume fortfährt, Gutes zu tun. Das Verdienst aus diesen guten Taten trägt für ihn aber kei- nerlei Nutzen mehr, so dass er es auf andere übertragen und damit deren Erlösung fördern kann. Anders als die Buddhas, die den Erlösungsweg aufzeigen, aber keinen praktischen Heilsbeistand leisten, sind die Bodhisattvas in der Lage, dem Heilssucher unheilsames Karma aus dem Weg zu räumen. In der Mitte zwischen Hinayana und Mahayana steht der Erlösungsweg durch Weisheit (prajna). Er geht davon aus, daß die Erkenntnis der Leerheit (sunyata) im Heilssucher die Triebkräfte der Wiedergeburt annulliert und ihn das Nirvana realisieren lässt. Ein hinayanischer Weg ist er insofern, als er auf Eigenerlösung baut, ein mahayanischer insoweit, als er der Weisheit die Fähigkeit zuschreibt, karmische Resthindernisse abzubauen. c) Karma und Verschulden Wie wir shen, kommt es beim Karma nicht auf die Tat als solche, sondern auf die ihr zugrunde liegende Absicht an. Der Buddhismus vertritt eine Gesinnungsethik. Ist es also völlig gleich, was ich tue, wenn ich es nur in gutem Glauben und mit bester Absicht tue? Zu Zeiten Buddhas suchte ein Mönch die Hütte einer Familie auf, mit der er verabredet war. Weil die Familie noch nicht da war, begab er sich in die Hütte und setzte sich im Halbdunkel auf etwas, was er für eine mit Tüchern belegte Bank hielt. Als die Familie kam, stellte sich jedoch zum Entsetzen aller heraus, dass sich der Mönch auf eine Wiege mit Säugling gesetzt und diesen erstickt hatte. Der um Rat befragte Buddha bestätigte zwar, dass keine vorsätzliche Tötung vorliege, rügte aber die grobe Fahrlässigkeit und betonte die sich daraus ergebenden leidvollen karmischen Folgen. Denn auch Achtlosigkeit entspringe einer unheilsamen Geisteshaltung. Wir finden diese Erkenntnis auch im modernen Leben wieder, etwa im Strafrecht, wo der Täter (Todesschütze an der Zonengrenze!) bestraft wird, weil er die Rechtswidrigkeit seines Tuns bei gehöriger Anstrengung hätte erkennen müssen. Freilich stoßen wir hier auf das Prob- 15 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 lem, wer denn die Maßstäbe für Recht und Unrecht setzt, wenn man sich nicht auf einen Propheten oder jemanden, dem die Ge- setze vom Gott selber überreicht wurden, berufen kann. d) Sonstiges Naturgemäß ergibt sich aus der Karmalehre eine Fülle von Fragen und Problemen. Wie ist die Beziehung zwischen dem Karma und den Erbfaktoren der Eltern? Beruht die Bevölkerungsexplosion auf einer Verkürzung der Reinkarnationsintervalle? Unter welchen Bedingungen ergibt sich bei der Wiedergeburt ein Geschlechtswechsel? Führt das Erbarmen gegenüber einem Leidenden zu einem Verstoß gegen das Karmagesetz, weil der Leidende ja sein Karma zu vertreten hat? Ist ein Massenunglück für alle Betroffenen karmisch bedingt, oder liegen nichtkarmische Ursachen vor (das Karmagesetz als mechanisches Vergel- tungsprinzip alttestamentlicher Prägung?)? Der Buddha als Erlösungspragmatiker lehnte es ab, über theoretische Fragen zu spekulieren. Menschliche Neugier beißt sich jedoch immer wieder an die Transzendenz betreffenden Erörterungen fest. Das führt bis hin zu Religionskriegen. Der aufgeklärte Zeitgenosse wird bei seiner Meinung auf die Plausibilität einer Aussage abstellen. Und da kann man davon ausgehen, dass die Annahme eines wie auch immer gearteten Bewusstseins als den karmischen Prozess gestaltende „Informationseinheit“ eine Erklärung für karmisch geprägte Wiedergeburt bietet. Lilienhof - Laienkloster Achtsamkeit, Sitz- und Gehmeditation, Qi-Gong, Vorträge, Schulungen, Retreats.... Spirituelle Leitung: Anagarika Vupasama (Hanna Woitzik) Mehr Infos: http://www.lilien-hof.de 05025/2041500 E-Mail: [email protected] majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 16 - Bhante Sujiva: Baum der Weisheit | Fluss ohne Wiederkehr Buchvorstellung von Michael Schmidt Wir, die Theravada-AG, haben aus der Slowakei eine größere Anzahl der neuen, dort gedruckten Bücher von Bhante Sujiva erhalten, die wir gerne als Dhamma-dana weitergeben: Baum der Weisheit - Fluss ohne Wiederkehr Praxis und Entwicklung der Einsichtsmeditation Zitat aus der Buchrückseite: (...) „Die Leser erwarten zahlreiche praktische Hinweise und effektive Techniken der Vipassana-Meditation, die Sujiva aus seinen langen Jahren der Praxis und Lehre in Malaysia, Europa und anderen Teilen der Welt mitbringt. Dieses schwergewichtige Buch (583 Seiten, 850 g) ist auch inhaltlich gewichtig und tief und sicher eines der besten - für meine Begriffe das beste - und tiefgründigsten deutschsprachigen Bücher über die Vipassana-Meditation. Als Handbuch zu seinen Meditations-Retreats konzipiert, zeigt dieses Buch Anfängern klar und verständlich auf, wie man in die Einsichtsmeditation einsteigt und darin Fortschritte macht. Es richtet sich aber insbesondere auch an fortgeschrittene Praktizierende, deren Horizont es zu erweitern bestimmt ist und denen es Antrieb und Inspiration sein wird, ihre Meditationspraxis zu einem neuen und höheren Niveau zu erheben.“ Das Buch findet sich in unseren Angeboten und kann dort direkt bestellt werden: http://www.theravadanetz.de/angebote.php Zum Autor, Bhante Sujiva: http://www.bhantesujiva.eu/en/home-eng.html - 17 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Die Buddhalehre als Integrationshilfe von Rajah Wirasekara Während der letzten zwei Jahre haben viele Menschen ihre Heimat verlassen, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Diejenigen, die ihre Zielländer erreicht haben, haben zwangsläufig viele Übergänge und Brüche zu überwinden: z.B. den Wechsel vom Heimatland, vielleicht einem Entwicklungsland zu einem modernen Industriestaat; den Übergang von einer dörflich geprägten Lebenslage mit einem hohen Maß sozialer Einbindung zu einer städtischen Umgebung mit großen Freiheiten, wo Hektik, Stress und ständig wachsender Leistungsdruck die Normalität darstellt. Dazu kommen noch die Brüche innerhalb der Familie, zwischen der mitgebrachten Kultur und der neuen Kultur des Gastlandes sowie das Verlassen einer weitgehend religiös geprägten Lebenswelt und das Einleben im Gastland unter weitgehend säkularisierten Bedingungen. Diese Brüche verunsichern die Betroffenen und sie geraten dann in Verzweifelung. Bei Verzweifelung ist oft die Hinwendung zur Religion ein Weg, Antworten auf die Probleme, die einem zustoßen, zu finden und Hilfe zu suchen. Gotteshäuser, Moscheen, Tempel werden Orte, an denen sich Religionen entfalten und prägen. Sie werden zu Inseln mitten der umgebenden Unsicherheiten. Migration und Integration ist derzeit in majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 18 - aller Munde. Integration ist jedoch keine Einbahnstraße, sondern ein Prozess des Aufeinanderzugehens der Betroffenen, ein Prozess der auch nie enden wird, denn es läuft mit ihm wie ein Schatten. Seit 50 Jahren lebt der Autor glücklich in Europa. Er beschreibt, wie es ihm ergangen ist und wie ihm die Buddhalehre, die er aus Sri Lanka mitgebracht hat, beim Integrationsprozess geholfen hat und auch noch weiter hilft. Auf dem Seeweg kam ich in 1965 nach Europa. Die Schweiz war meine erste Station, dorthin kam ich über Frankreich. Damals gab es keine Hotspots, aber Grenzkontrollen, wo es strenge Passkontrollen gab. Weil ich für die Schweiz ein Visum hatte, war die Durchreise problemlos. In meiner neuen Heimat war ich damals ein gern gesehener Exot – da waren kaum dunkelhäutige Menschen. Für mein Studium fuhr ich dann nach England, wo ich drei Jahre wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe habe ich dort kennen gelernt und dank der Buddhalehre unbeschadet überstanden. Nach Deutschland kam ich in 1972, auch hier war ich zumindest ein „Halbexot“. Die Leute wollten meine Hand schütteln und mit mir ins Gespräch kommen. Wie heißt du? Woher kommst du? Was hast du für eine Religion? waren die üblichen Fragen, die nicht schwer zu beantworten waren. Dennoch bewirkte meine Antwort auf die Frage der Religionszugehörigkeit eine gewisse Verunsicherung gekoppelt mit einem Nachhall in mir, Spontan antwortete ich „Buddhist“. So steht es in meiner Geburtsurkunde, die ich mitgebracht habe, und ich bin auch buddhistisch erzogen worden. Was heißt das denn? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde es mir klar, dass meine Antwort nicht ganz korrekt war. Buddhist ist jemand, der die Buddhalehre praktiziert, nicht weil ein persönliches Dokument es so besagt, oder weil man, so wie in meinem Fall, buddhistisch erzogen worden ist und Buddhismus in der Schule gelernt hat. Ich hatte die Wahl: alles so zu lassen oder die mir unglücklich erscheinende Situation zu ändern. Ich habe mich für die zweite Alternative entschieden und das war ein neuer Beginn. In meiner ersten Heimat Sri Lanka habe ich sowohl in der Familie als auch außer Haus „Volksbuddhismus“ praktiziert. Das ist eine Mischung aus der ursprünglichen Buddhalehre, Überlieferungen, Traditionen und Rituale. Religiöse Zeremonien werden gehalten, weil sie üblich sind, dann wird von woanders etwas abgeguckt und ergänzt, welches wiederum von anderen, die es schön finden, nachgemacht wird. Dann wird es Bestandteil der Kultur. So war es auf jeden Fall bei mir und dann fing ich an, einige Lehrreden von Buddha zu lesen, darunter die Rede an den Kalamer: „Geht nicht nach Hörensagen, nicht danach was einer den anderen nachspricht, nicht nach Tradition, nicht nach der Autorität von heiligen Schriften, nicht nach ..., sondern wovon ihr selber einsehen könnt „diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl“ dann möget ihr sie euch zu eigen machen“. Der Inhalt dieser Lehrrede, die auf die eigene Prüfung und die freie Meinungsbildung hinweist, hat mich zum Nachdenken gebracht. Das war der Wendepunkt. Die Lehrreden, die ich las, waren nachvollziehbar, vernünftig, frei von Dogmen und standen nicht im Widerspruch zu den Naturgesetzen. Je mehr ich las und mich in die Buddhalehre vertiefte, desto neugieriger wurde ich, noch mehr zu wissen. Merkmale der Buddhalehre Es sind einige Merkmale der Lehre, die mir geholfen haben mich zu integrieren und mich auch integrieren zu lassen. Darunter: 1. Die eigene Verantwortung „Man selbst tut das Böse; man selbst verunreinigt sich. Man selbst unterlässt das Böse, man selbst reinigt sich. - 19 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Reinheit und Verunreinigung hängen von einem selber ab; Niemand kann einen anderen reinigen.“ (Dhp.165) Fazit: Überlegt heilsam handeln, welches integrationsfördernd wirkt. „Ich bin der Eigentümer meiner Handlungen, Erbe meiner Handlungen, geboren aus meinen Handlungen, in Verbindung durch meine Handlungen, und habe Handlungen als meinen Richter. Was immer ich tue, für ein Gutes oder Schlechtes, zu dessen Erbe werde ich fallen“ (AN.5.57). Fazit: Heilsames kultivieren, Unheilsames aufgeben, was auch positiv auf die Integration wirkt. 2. Ethik Ethik ist eines der Hauptmerkmale der Buddhalehre. Sie liefert mir eine Leitlinie, um mein ethisches Verhalten zu bestimmen. Dies ist die Regel, „sich selbst als Maßstab zu nehmen“, um zu entscheiden, wie man andere behandeln soll. Aus diesem abstrakten Prinzip ergeben sich die fünf Hauptregeln des ethischen Verhaltens. Diese umfassen Wahrhaftigkeit, Respekt und grenzenlose Liebe zu allen Wesen, welche oft mit Freundlichkeit erwidert werden. Die fünfte ethische Regel – die Enthaltung von jeglichen Rauschmittel und Drogen unterstreicht die Wichtigkeit der Bewahrung des persönlichen Wohls und der gemeinschaftlichen Harmonie - das Miteinander in der Gemeinde, eine Voraussetzung für die Integration. 3. Zielorientierte Vorgehensweise Ein Mönch grübelte einmal über metaphysische Fragen (Sinn u. Zweck des Seins) nach – Ob die Welt ewig oder nicht ewig, unendlich oder endlich sei usw. – und fühlte sich unglücklich, weil der Buddha sich geweigert hatte, darauf zu antworten. Deshalb ging er eines Tages zum Buddha und sagte: „Entweder Ihr beantwortet mir diese Fragen oder ich verlasse den Orden.“ Darauf sagte der Buddha, dass das spirituelle Leben nicht von den Antworten auf diese Fragen abhinge, die lediglich von der wirklichen Herausforderung, dem Befreiungsweg zu folgen ablenkten. Er verglich den Metaphysiker mit einem Mann, der von einem vergifteten Pfeil gemajjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 20 - troffen wird und der zu dem von seinen Verwandten herbeigerufenen Chirurgen sagt: Sie dürfen den Pfeil erst entfernen, nachdem Sie mir den Namen des Mannes gesagt haben, der auf mich schoss; ferner die Art des benutzten Pfeils, das Material, aus dem es gefertigt wurde und die Art von Gift, die benutzt wurde. Dieser Mann, so sagte der Buddha, würde sterben, bevor der Pfeil entfernt werden könnte. Ebenso würde der vom Pfeil der Leidhaftigkeit getroffene Metaphysiker sterben, ohne den Weg zur Befreiung gefunden zu haben. Fazit: auf das Wesentliche konzentrieren, trägt auch zur Integration bei. 4. Eigenschaften des Herzens Die Buddhalehre lenkt mich auch zu einer verfeinerten inneren Stufe ethischer Reinheit hin, die auch „Himmlische Verweilzustände“ genannt werden: Die Liebevolle Güte - der Wunsch, dass alle Wesen glücklich und wohlauf seien Das Mitgefühl - der Wunsch, dass alle Leidenden von ihrem Leid befreit sein mögen Die Mitfreude - Freude über das Glück und den Erfolg anderer Der Gleichmut - die überlegte Gelassenheit und Unparteilichkeit des Geistes Die Übung dieser Eigenschaften, die von Natur aus angenehm sind, hilft einem die Ängste und sonstige Instabilitäten zu überwinden und die Unglückszustände der Gesellschaft heilsam zu begegnen. Dabei fühlt man sich seinen Mitmenschen und anderen Wesen gegenüber positiv eingestellt und die Verbundenheit wird gestärkt. 5. Achtsamkeit Bei Achtsamkeit wird die Aufmerksamkeit ohne Wertung auf den gegenwärtigen Augenblick gerichtet. Sie nimmt wahr, was ist und was nicht sein soll. Sie ist real und ein Instrument, um unsere körperlichen, emotionalen und geistigen Zustände wahrzunehmen. Sie intensiviert den direkten Kontakt mit der Gegenwart bei sich selber und um sich herum. Die Sedaka Sutta (SN 47.19) lehrt: „Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen. Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber“. „Und wie, achtet man auf sich selber achtend auf die anderen? Durch Übung in dem man es oft tut. Und wie achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber?“ „Durch Geduld, durch Gewaltlosigkeit, durch liebevolle Freundlichkeit, durch Teilnahme“. Der Inhalt dieser Lehrrede hat mir geholfen, mich überall wo ich war, zu integrieren. Insgesamt 14 Mal bin ich umgezogen. 6. Dasuttara: Die Zehnerfolgen (DN34) Hier werden u.a. sechs Dinge, die das Gemeinschaftsleben fördern, beschrieben: - öffentlich und privat auf der Grundlage von Güte handeln, sprechen und denken. - teilen, was rechtmäßig erworben wurde - Ethik beachten im Sinne des Edlen Acht- fachen Pfades - sich gegenseitig fördern und unterstützen im Heilsamen - den Geist in Rechter Ansicht verankern - wahrhaftiges Verhalten unterschiedslos öffentlich und privat - 21 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Dieses Rezept, das ich von Ayya Mudita als zusätzliche Handreichung bei einem Vortrag erhalten habe, habe ich ausprobiert und habe Erfolg bei der Integration. Die Lehre Die Buddhalehre ist eine grundlegende Analyse über das Dasein, d. h. über die reale Natur des Lebens. Sie liefert mir eine pragmatische Orientierung für mein Leben. Sie zeigt mir einen systematischen und gangbaren Weg, mich weiter zu etablieren, zu integrieren und mich auch spirituell zu entwickeln, frei von Dogmen und blindem Glauben, die nicht im Widerspruch zur Vernunft oder zu den Naturgesetzen stehen. Dafür bin ich sehr dankbar. Bei der Lehre geht es nicht darum, sich etwas anzueignen, viel mehr um das Erwachen, Erkennen und die Einsicht, dass ich vieles loslassen kann. • Die volle Verantwortung für das Leben, für die Handlungen und die Konsequenzen übernehmen, auch die Verantwortung gegenüber den anderen bewusst sein. • Glück ist im Inneren zu finden. • Sowohl gesellschaftliche Harmonie als auch die spirituelle Befreiung entspringen aus der selben Quelle: unserem eigenen Geist, unser bester Freund. • Von allen Dingen ist unser Geist am nächsten, dennoch verhält er sich nicht wie unser intimster Freund. Er muss entsprechend gelenkt werden; aber wie? • Keine unheilsame Gedanken aufsteigen lassen, aufgestiegene unheilsame Gedanken vertreiben. • Heilsame Gedanken aufsteigen lassen, aufgestiegene heilsame Gedanken kultivieren. • Die Praxis der Lehre läuft auf drei heilsamen Ebenen. Die drei Ebenen unseres Tuns: Gedanken, Worte, Taten Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie prägen deinen Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein „Schaffsal“. Achte auf dein Schaffsal in dem du jetzt auf deine Gedanken achtest. Mögen alle Wesen so wie ich glücklich sein, mögen sie frei sein von körperlichen und geistigen Schwierigkeiten, mögen sie in Harmonie und Frieden leben! „Lass durch das Verhalten anderer nicht Deinen inneren FrieZusammenfassung • Das Dasein ist naturbedingt leidhaft, unbefriedigend und unzulänglich (die erste edleWahrheit). Diese Einsicht hat mir immens geholfen. • Alles was lebt (nicht nur ich) strebt nach Wohl und meidet Unannehmlichkeiten. • Lebe das Leben vorausschauend, so dass kein anderer Schmerz empfindet (integrationsfördernd). majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 22 - den stören“ Dalai Lama - 23 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Samtusta - Mit leichtem Gepäck von Manfred Folkers Die Lehre des Buddha ist die unvoreingenommene Anwendung des gesunden Menschenverstands auf das ganze Leben und das Leben als Ganzes. Deren Praxis ist es, jegliches Geschehen in der Gegenwart offenherzig und umfassend wahr (!) zu nehmen. Seit einiger Zeit wird immer klarer, dass die Menschheit in einem Dilemma steckt. Einerseits lebt sie in der erfolgreichsten Zivilisation der Geschichte, deren Technologien und Institutionen scheinbar unendliche Möglichkeiten schaffen. Andererseits beruht dieses Privileg auf einer ständigen Leugnung der Begrenztheit des Planeten Erde. Das Ignorieren dieser Rahmenbedingungen erfolgt systematisch. So entnimmt in Mitteleuropa jeder Mensch jeden Tag der Natur ein Vielfaches dessen, was für eine enkeltaugliche Lebensweise zuträglich ist. Um den Widerspruch zwischen diesem Wissen und dem tatsächlichen Handeln aufzulösen und durch veränderte Gewohnheiten eine heilsamere Perspektive zu entwickeln, werden äußere und innere Kraftquellen benötigt. Anregungen von außen gibt es viele. Aufrufe zur „universellen Verantwortung“ majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 24 - Die dreifache Zuflucht als Achtsamkeitsübung Nach der Aufzeichnung eines Seminars mit Shanti R. Strauch Das aber sei dein Heiligtum: Vor dir bestehen können. (Theodor Fontane) nehmen zu. Schon vor 25 Jahren propagierte eine große Umweltkonferenz das Motto „global denken - lokal handeln“. Der Spruch „all we need is less“ ist in aller Munde und das Lied „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“ ein Hit. Um leichteres Gepäck nicht als Verzicht zu erleben, ist ein innerer Wandel nötig. Dieser beinhaltet die Rückgewinnung der persönlichen Integrität, also die Erfahrung, in den Spiegel zu schauen, ohne ein von Selbstüberhöhung und widersprüchlichem Handeln gezeichnetes Wesen zu betrachten. Erst wenn die einzelnen Menschen einen Alltag gestalten, der der Erde und der Zukunft eine Stimme gibt, ebnet sich der Weg zum wirklichen Beenden der Überschreitung ökologischer Grenzen. Es ist genug vorhanden, um ein integeres und erfülltes Leben zu führen. Dieses Wissen hat der Buddha als „Samtusta“ bezeichnet: „Versöhnt und zufrieden in dieser Welt anwesend sein und sich in ihr ganz und wach zu Hause fühlen - und entsprechend handeln“. Lasst uns das Seminar mit einer kleinen buddhistischen Andacht beginnen. Auf diesen gelben Blättern findet ihr zunächst eine altehrwürdige Formel, die dreifache Zuflucht. Ich werde sie in Pali rezitieren, und ihr seid herzlich eingeladen, dabei mitzumachen. Die dreifache Zuflucht ist das wohl älteste und machtvollste Mantra, das es überhaupt gibt. Schon zu Zeiten der vorgeschichtlichen Buddhas soll es im selben Wortlaut rezitiert worden sein, und Millionen Buddhisten in aller Welt rezitieren es Tag für Tag. Für Buddhisten ist die dreifache Zuflucht eine Art Glaubensbekenntnis. Mit dem Aussprechen der dreifachen Zuflucht bekennt man sich öffentlich zu Buddha, zu seiner Lehre und zu seiner Jüngerschar. Nun, der letzte Buddha ist vor zweieinhalb Jahrtausenden ins Nirvana gegangen. Seine Lehre, das hat der Buddha prophezeit, würde nur etwa fünfhundert Jahre Bestand haben, und auch der Orden würde allmählich degenerieren. Wozu können wir dann unsere Zuflucht nehmen? Die gleiche Frage stellte auch Ananda, der Sekretär des Buddha, dem Meister kurz vor dessen Eingang ins Nirvana. Und der Buddha hat geantwortet: Nehmt Zuflucht zu euch selbst, Ananda, nehmt Zuflucht zur Wirklichkeit, verlasst euch auf nichts anderes in der Welt. In diesem Sinne wollen wir heute miteinander die dreifache Zuflucht üben. Können wir uns auf uns selbst verlassen? Nun, wie unbeständig, neurotisch und problematisch auch unsere Persönlichkeit sein mag, in der Tiefe unseres Wesens ist etwas, das klar, wach und lebendig geblieben ist und das wir nie verlieren können: unsere Buddhanatur. Den Keim des Erwachens tragen wir alle in unserem Herzen. Wenn wir also unsere Zuflucht zum Buddha nehmen, dann sammeln wir unsere ganze Aufmerksamkeit im Herzen und lauschen da hinein. Mit Herz ist das spirituelle Herz in der Brustmitte gemeint, nicht etwa der Fleischklumpen. Da wo wir Freude und Trauer am deutlichsten spüren und all unsere seelischen Bewegtheiten. Kannst du die Stelle finden? Spürst du dort etwas? Bleib mal ein Weilchen da ... Stell dir vor, ein Buddha-Baby - 25 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 ruht in deinem Herzen, und du gibst ihm all deine liebevolle Zuwendung und lässt es an allem teilhaben. Lass dir Zeit ... Buddhaschaft ist liebendes Verstehen. Wir haben alle diese wundervolle Fähigkeit zu lieben in uns, wir können sie in uns entdecken und weiter entfalten. Wenn wir unsere Zuflucht zum Buddha in unserem Herzen nehmen, dann üben wir uns im liebevollen Annehmen und Verstehen unserer selbst. Die zweite Zuflucht ist die zum Dhamma, zur Wirklichkeit. Wir verlassen uns nicht auf das, was sein sollte oder sein könnte, sondern allein auf das, was wirklich da ist. Zum Beispiel ist da der Körper mit seinen Gefühlen und Unzulänglichkeiten. Gegenwärtig sind da vielleicht Schmerzen oder geistige Unruhe. Schau hin, was gerade in dir ist ... Du brauchst es nicht einmal zu benennen, spür einfach hin ... Was immer es sein mag, üb´ dich im liebevollen Annehmen dessen. Entspann dich in diesen Zustand hinein. Vertraue auf deine Energie ... Nur mit dem gegenwärtigen Zustand können wir wirklich üben. Es ist der lebendige Dhamma, der sich in uns verkörpert und auf den wir lauschen; zu ihm nehmen wir unsere Zuflucht. Im Alltag flüchten wir uns oft in Wünsche, Träume und Illusionen; eine beliebte Realitätsflucht ist auch das Werten und Beurteilen. Jetzt üben wir uns im genauen Hinschauen und geduldigen, liebevollen Annehmen all dessen, was wir unmittelbar in uns entdecken. Dein Vertrauen in die Wirklichkeit wird sinnfällig und spürbar, wenn du beim Rezitieren der Zuflucht zum Dhamma bewusst das Gewahrsein vom Herzen her zum gesamten Leibraum öffnest. majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 26 - Als drittes nehmen wir unsere Zuflucht zum Sangha, zur Übungsgruppe. Ist es nicht wunderbar, dass hier so viel edelgesinnte Menschen beisammen sind? So viel seltene Menschen, die sich um Läuterung und inneres Wachstum bemühen? Und an diesem Ort haben vor uns schon viele, viele Menschen geübt. Dieser Raum ist in einzigartiger Weise von gesunden, kraftvollen, heilsamen Schwingungen erfüllt. Lasst uns eine paar Augenblicke die Stille dieses Raumes genießen, seine Atmosphäre wahrnehmen, die Anwesenheit der guten Freunde spüren ... Dieser wunderbaren Gemeinschaft können wir uns getrost anvertrauen. Wenn du beispielsweise eine Übung nicht mitmachen willst, ist das völlig in Ordnung. Wenn du dich hinlegen möchtest, darfst du das selbstverständlich tun. Manche fangen bei einer Übung an zu weinen. Vertraue darauf, dass man dich deswegen nicht ausgelacht oder schief ansieht. Zum liebevollen Verstehen gehört auch, dass wir den anderen in seiner Besonderheit und Bedürftigkeit würdigen und fürsorglich annehmen. Das heißt nicht unbedingt gleich hinrennen und trösten, wenn der andere weint, aber mit offenem Herzen dabei sein, uns berühren lassen davon. An dieser Stelle möchte ich besonders auch unsere Schutzengel begrüßen und um ihren Schutz bitten. Alle Wesen sind herzlich einladen, sich an unseren Übungen zu beteiligen. Alle sehnen sich ja nach Glück und Geborgenheit, alle können von dieser Übung profitieren. Das also ist unsere Zuflucht zum Sangha, wir vertrauen uns selber der Gemeinschaft an und laden andere dazu ein. Die dreifache Zuflucht wird in der klassischen Form dreimal wiederholt. Insgesamt haben wir also neun Rezitationsteile und neun sie begleitende Achtsamkeitsphasen. Die Achtsamkeit pulsiert dabei räumlich im Rhythmus des Mantras. Ich will die einzelnen Phasen noch einmal wiederholen: Wenn wir die Zuflucht zum Buddha nehmen, sammeln wir uns im spirituellen Herzen in der Brustmitte. Dann, bei der Zuflucht zum Dhamma, öffnen wir das Gewahrsein zum ganzen Leibraum. Mit der Zuflucht zum Sangha lassen wir das Gewahrsein ganz weit und offen werden, so dass es diesen Raum umfasst und noch darüber hinausreicht, vielleicht sogar grenzenlos wird. In der Wiederholung sammeln wir uns wieder in der Brustmitte, öffnen wir uns dann zum Leibraum und werden anschließend wieder ganz weit und offen. Dasselbe noch ein drittes Mal. Wichtig ist, das wir uns Zeit lassen für die einzelnen Phasen und wirklich etwas spüren dabei. Die dreifache Zuflucht ist nicht nur eine Achtsamkeitsübung, sondern eine machtvolle Übung des Herzens. Wenn wir uns zur Gruppe hin öffnen, sind wir in Dankbarkeit, Liebe und Respekt dabei und machen uns empfänglich für die Liebesstrahlung der Gruppe, und wenn wir uns dann wieder im Herzen sammeln, füttern wir mit der kostbaren Gruppenenergie gleichsam unseren Buddha. So, nun lasst uns ein Weilchen still sein und dann achtsam und klarbewusst mit der Übung beginnen. BUDDHAM SARANAM GACCHÂMI DHAMMAM SARANAM GACCHÂMI SANGHAM SARANAM GACCHÂMI DUTIYAMPI BUDDHAM SARANAM GACCHÂMI DUTIYAMPI DHAMMAM SARANAM GACCHÂMI DUTIYAMPI SANGHAM SARANAM GACCHÂMI TATIYAMPI BUDDHAM SARANAM GACCHÂMI TATIYAMPI DHAMMAM SARANAM GACCHÂMI TATIYAMPI SANGHAM SARANAM GACCHÂMI Sammle noch einmal deine ganze Aufmerksamkeit in der Brustmitte ... Kannst du spüren, dass da etwas ist, das lieben und verstehen kann? ... Wenn nicht, nimm es mit Geduld an, dass du von all dem nichts spürst. Es ist o.k. so. Das ist die Wirklich- 27 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 keit dieses Augenblicks. Du bist im Kon- umflossen von dieser Energie ... Und nun takt mit dem Dhamma. Was immer da strahlen wir sie ab in den Raum, wie durch ist, nimm es an und würdige es als deine ein Fellchen, das sich sträubt ... zum NachEnergie ... Alles darf sein, wie es ist. Und barn rechts neben uns ... dann nach links ... nun erlaube, dass es sich in deinem ganzen nach vorn ... nach hinten ... nach unten ... Leib ausbreitet ... Spüre die Position Sitzen nach oben ... ringsum ... Alle Wesen hier im ... den Bodenkontakt ... spüre, wie die Glie- Raum umhüllen wir mit Freundschaft und der geordnet sind ... wo haben die Glieder Liebe ... Spür auch, dass du selbst in den miteinander Kontakt ? ... Spüre den ganzen Liebesstrahlen der anderen geborgen bist Leibraum ... Und nun öffne dich innerlich, ... Dann strahlen wir unsere Energie in den lade dazu ein, dass sich der gegenwärti- grenzenlosen Raum und lassen alle Wesen ge Zustand, was immer es sei, im ganzen daran teilhaben ... Wir werden zu strahlenLeibraum ausbreitet ... Entspann dich in den Buddhas und Buddhinen unserer Enerdiese Energie hinein ... öffne alle Glieder, gie ... Mögen alle Wesen davon profitieren, alle Organe, alle Zellen für diese Energie, mögen alle Wesen glücklich sein! ... . ... verkörpere sie ganz ... Öffne dich nun auch Und dann sammeln wir uns wieder bei uns zur Haut hin ... Wir können uns vorstel- ... Spür den Bodenkontakt und die Position len und vielleicht sogar spüren, wie unse- Sitzen ... Wir dehnen und räkeln uns behutre Energie, unsere Gefühle, unsere Liebe sam ... und finden achtsam und klarbewusst durch die Poren der Haut dringen ... Lass in eine bequemere Position hinein. dir dafür Zeit ... Wir sitzen da, umhüllt, *** Die Fotos zeigen die Teilnehmer des Theravadatreffens beim Vollzug des Speisen-Dana an die Ordinierten. Anmerkung: Während meiner Anleitertätigkeit habe ich jedes Seminar und jede Übungsgruppe mit der dreifachen Zuflucht begonnen. Bei mehrtägigen Seminaren wurde die Zuflucht jeden Morgen wiederholt, bei Intensivseminaren auch abends. Sogar in christlichen Gemeinden, auf dem Berliner Kirchentag, auf Ärztekongressen, in Gestalt-Ausbildungsgruppen, in Schulklassen und auf Workshops an diversen Universitäten ist diese Form der Zuflucht positiv aufgenommen, mitrezitiert und mitgeübt worden. Theravadatreffen Fotos von Michael Funk Es folgen kleine Fotoeindrücke von dem zwischen dem 21. bis 23.Oktober 2016 stattgefundenen Theravada-AG-Treffen im Wat Puttabenjapon in Langenselbold. Einen ausführlichen Bericht hierzu, verfasst von von Ayya Agganyani, finden Sie im Theravadanewsletter 147 vom 02.12.2016 oder unter: www.theravadanetz.de/Bericht_Theravada_AG_Treff_201610.pdf majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 28 - - 29 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Programm und Einladung - Fortsetzung von Seite 3 Neues Kloster: Kalyana Mitta Vihara - Bhante Sukhacitto Auszug aus dem Theravadanewsletter 147 vom 02.12.2016 11.03. Samstag 10-16 h Praxistag mit Sr. Mudita | Zur Vertiefung und Übung der einzelnen Aspekte des Themas vom Vortag | Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. 17.-19.03. Fr 19 h bis So 16:30 h Studien-Sesshin mit Zen-Meisterin Dagmar Doko Waskönig Dr. Karsten Schmidt (Univ. Frankfurt): Die Entwicklung des Begriffs Leerheit im Buddhismus, Dagmar Doko Waskönig: Das Herz-Sutra, Tel. 0511-864871 - Beitrag 110 € | Ort u. Anm. wie am 05.02. Fr 17.03. bis So 26.03. 10-Tage-Schweigeretreat im Lilienhof begleitet von Vupasama - Infos und Ort wie vom 20.-29.01. 24.-26.03. Freitag 18 h bis So 13 h Halbjahrestreffen der Theravada-AG (DBU) | im Thai-KLoster Wat Dhammavihara in 30453 Hannover-Ahlem, Ahlemer Turm 3 unter Leitung der Ehrw. Bhikkhuni Agganyani | Infos u. Anm. bei Rajah Wirasekara Tel. 05722 - 8 11 52 oder Email: [email protected] 26.03. So. 15 h Info Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber wie am 29.01. 01.04. Sa 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen | Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 07.01. 16.04. Sonntag 10-16 h Buddhistischer Sonntag mit Wolfgang Krohn, Hamburg Thema: Stressfrei durch den Alltag mit Satipatthana- (Körper-, Gefühls- und Geistbetrachtung) - Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagessen mitbringen, Tee wird gereicht – auf Spendenbasis (Dana) - bitte rechtzeitig anmelden. 23.04. So 9-18 h Zen-Praxistag | Infos, Ort und Anmeldung wie am 05.02. 23.04. So 10-16 h Der Umgang mit dem Tod im Buddhismus | Seminar mit Oliver Petersen; Veranstalter, Ort und Infos wie am: Teilnehmergebühr: 20 EUR 28.04. Fr 19-21h Buddhismus kennenlernen, Chöling - wie am 13.01. 30.04. So 15 h Info Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber wie am 29.01. Bhante Sukhacitto hat ein neues Kloster in seiner Heimat, Bad Nenndorf bei Hannover, gegründet: Kalyana Mitta Vihara (KMV) - Kloster der Edlen Freundschaft Unter anderem entsteht ein Meditations- und Dhammazentrum, in dem neben klassischen Meditationsmethoden auch der in Deutschland noch wenig bekannte „Einsichtsdialog“ vermittelt wird. Die Klostergemeinschaft (oder spirituelle Lebensgemeinschaft) ist im Aufbau, das Klostergebäude wird derzeit noch fertig renoviert, und am 17.12. beginnt dann das Programm mit einem christlichbuddhistischen Dialog/Workshop; am 18.12. gibt es einen Dialog zur Sangha-Bildung, gefolgt von einem Weihnachts-Retreat vom 23.-28.12., „Dialog, Meditation & Spirituelle Freundschaft“. Alle Veranstaltungen finden auf freiwilliger Spendenbasis/Dana statt. Das genaue Programm und weitere Infos über das Kloster findet Ihr auf der Website www.dhammadialog.de (noch im Aufbau) Allen Wesen Glück und Frieden für das Jahr 2017! Das Zentrum ist in der Regel nur während der Veranstaltungen besetzt. Außerdem: Sprechzeit jeden Freitag von 17:00 - 18.30 Uhr. Soweit nichts anders angegeben finden alle Veranstaltungen im Buddhistischen Zentrum, Drostestr. 8, 30161 Hannover statt. Zur Kostendeckung wird um einen Spendenbeitrag gebeten. Gäste sind willkommen. Außerdem wird dort auf andere Veranstaltungen hingewiesen, die unser Interesse verdienen. Haftungsausschluss: Der Verein übernimmt keine Haftung für eventuell auftretende psychische und/oder physische Schädigungen, die bei der Teilnahme an den Veranstaltungen auftreten können. majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 - 30 - - 31 - majjhimâ - patipadâ 1 - 2017 Regelmäßige BBH-Veranstaltungstermine in der Drostestr. 8 Gesprächskreis Buddha-Lehre jeden Dienstag 19.15 - ca. 22.00 Uhr Offener Kreis, auch für Interessierte ohne Vorkenntnisse Meditation (19.25 - 20.00 Uhr), anschließend, ab 20.00 Uhr: Lesung buddhistischerTexte; Gespräche und Diskussion zur buddhistischen Praxis; Buddhismus in der Gegenwart. Meditation und Yoga jeden Donnerstag 19.45 - ca. 22.00 Uhr. Hatha-Yoga nach Shivananda, entspannte Sammlung, Atemberuhigung, Haltung und Stille des Yoga und der Meditation, Gehmeditation. Bitte bequeme Kleidung und nach Bedarf eine Übungsmatte /-decke mitbringen (Teilnahme auf Spendenbasis /Dana). Neue Teilnehmer/innen sind jederzeit willkommen, jede/r übt in Eigenverantwortung. Info: Sabine Reinsberg, Tel. 0511 - 400 86 36 Vipassana Meditation jeden Donnerstag 18.00 - 19:30 Uhr. Sitzen in Stille, Atembetrachtung, Gehmeditation, Erfahrungsaustausch. Anfängerlinnen sind willkommen, eine Einführung ist möglich. In diesem Fall bitte vorher anmelden unter: 0511 - 348 07 76 (Franz). www.vipassana-hannover.jimdo.com Info-Nachmittag Buddhismus jeden letzten Sonntag im Monat, um 15.00 Uhr buddhistische Orientierungshilfe, Dialog und div. Videos Anfragen unter Tel. (0511) 47 14 09 (Bernd Weber) Ansprechpartner/lnnen: Rother Baumert Tel. 0511 - 40 66 88 Email: [email protected] Michael Schmidt Tel. 05722 - 8 17 25 Email: [email protected] Rajah Wirasekara Tel. 05722 - 8 11 52 Email: [email protected] York-Victor Reith Email: [email protected] Internet: Tel. 0511 - 6002306 www.buddha-hannover.de : www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover majjhimâ - patipadâ 1- 2017