Kunstschmiede architekt feils

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Sonderausgabe · 13. März 2011
VO R B E R E I T U N G S J A H R
PA ULINUS
21
Erlösung in den Weltreligionen
Wir gratulieren herzlich.
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„Weg der Gottesliebe“: Hier wird die
Lieblingsgottheit im Tempel verehrt.
Buddhistische Mönche beim Gebet in
der chinesischen Provinz Sichuan.
kenntnis“ dem Affenweg folgen,
während der „Weg der Gottesliebe“
dem Katzenweg folgt.
sung, weil sie dazu beiträgt, den Egoismus des Menschen zu überwinden.
Dies bedeutet zugleich: die Lehre
von der Selbst-Losigkeit im ontologischen Sinn, also davon, dass es kein
dauerhaftes Selbst gibt, führt nach
buddhistischem Verständnis zur
Selbstlosigkeit im ethischen Sinn.
Dieses Ideal widerstrebt aber dem
natürlichen Drang des Menschen
nach „Selbstverwirklichung“ und
„Icherhaltung“ und erfordert deshalb für seine Realisierung intensive
Schulung. Ohne karmische Auswirkung und zur Erlösung führend ist
nur das, was man frei von Begehren,
Hass und Verblendung tut. Das Nirvana („Verwehen, Verlöschen“) ist
das Nicht-Bedingte, es ist deshalb zugleich das Todlose, der Vergänglichkeit nicht Unterworfene. Es wird primär negativ ausgedrückt, aber es ist
nichts Negatives, sondern höchstes
Glück, höchste Befreiung.
Der Begriff „Nirvana“ wird in unserem Kulturkreis oft als Äquivalent
zum Himmel oder Paradies verstanden, als eine Art „jenseitiger Ort“.
Dieses Verständnis ist aber problematisch, weil nach buddhistischer
Auffassung der Bewusstseinszustand
des Nirvana bereits während der irdischen Existenz eintreten kann. Die
Wiedergeburt versteht der Buddhismus nicht als Seelenwanderung,
sondern als Bedingungsverhältnis:
Jedes Lebewesen bringt ein neues Lebewesen hervor, es sei denn von allen Bindungen an das Karma freigeworden und in das Nirvana eingetreten.
Buddhismus
Der Buddhismus ist eine Reformbewegung innerhalb der indischen Religionsgeschichte. Ursprünglich handelt es sich dabei um eine Mönchsbewegung mit assoziierten Laienanhängern, die sich um die Stiftergestalt des historischen Buddha gesammelt haben. Kennzeichnend für den
Buddhismus sind die „drei Zufluchten“: das Bekenntnis zum Buddha,
zur Lehre des Buddha, zur Gemeinde
des Buddha. Nach einem mehrjährigen Asketendasein soll Siddharta
Gautama die Erleuchtung zuteil geworden sein. Dieses Erleuchtungserlebnis machte ihn zum Buddha, zum
Erwachten, der den Kreislauf der
Wiedergeburten überwunden hat.
Erkenntnis der
vier edlen Wahrheiten
Inhalt seiner Erleuchtung ist die
Erkenntnis der „vier edlen Wahrheiten“, die den Kern der buddhistischen
Heilslehre bilden: (1) Die Wahrheit
vom Leiden: Alles ist Leiden, weil es
nichts Beständiges in der Welt gibt,
weil alles vergänglich ist; (2) die
Wahrheit von der Gier als der Ursache des Leidens; (3) die Wahrheit von
der Aufhebung der Gier als Methode
zur Beendigung des Leidens und
schließlich (4) die Wahrheit vom
achtfachen Pfad zur Erlösung.
Der Buddhismus lehnt die Idee eines unsterblichen Seelenkerns ab.
Die Person ist ohne Seele, sie ist
nichts Wesenhaftes. Man nennt diese Auffassung auch die Lehre vom
Nicht-Ich oder die Lehre vom NichtSelbst. Die Lehre vom Nicht-Ich besitzt eine soteriologische, auf das
Heil des Menschen bezogene Funktion. Sie hilft beim Streben nach Erlö-
Prof. Dr. Walter
Andreas Euler ist Professor für Fundamentaltheologie und
Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät
Trier. Foto: privat
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