Zum Spielplan 2015.2016

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 Zum Spielplan 2015.2016
- Premierenübersicht der Spielzeit 2015.2016
- Eröffnungsfest „Grenzgänge“
- Stückbeschreibungen der Produktionen von
HAUS EINS, HAUS ZWEI und REDOUTENSAAL
- HAUS 3
- EXTRAS
- European Theatre Convention (ETC)
- Theaterpädagogisches Vermittlungsangebot
- Kurzbiografien der Ensemblemitglieder & Gäste
- Kurzbiografien der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
1 Die Premieren der Spielzeit 2015.2016
- HAUS EINS MERLIN ODER DAS WÜSTE LAND
Tankred Dorst, Mitarbeit Ursula Ehler
Regie: Jan-Christoph Gockel
Premiere 24.09.2015, HAUS EINS
KASIMIR UND KAROLINE
Ödön von Horváth
Regie: Dominic Friedel
Premiere 11. 12. 2015, HAUS EINS
ADOLF HITLER: MEIN KAMPF, BAND 1
& 2 (AT)
Österreichische Erstaufführung
Rimini Protokoll
In Zusammenarbeit mit steirischer herbst
Regie: Helgard Haug, Daniel Wetzel
(Rimini Protokoll)
Premiere 01.10.2015, HAUS EINS
TRÜMMERFRAUEN,
BOMBENSTIMMUNG
Uraufführung
Ein musikalischer Theaterabend von
Sandy Lopičić
Regie und Musik: Sandy Lopičić
Premiere 15. 01. 2016, HAUS EINS
DER STURM
William Shakespeare
Regie: Stephan Rottkamp
Premiere 06. 02. 2016, HAUS EINS
VOLPONE ODER DER FUCHS
Ben Jonson, Fassung von Stefan Zweig
Regie: Claudia Bauer
Premiere 11.10.2015, HAUS EINS
FREQUENZEN
Uraufführung
Nach dem Roman von Clemens J. Setz
Regie: Alexander Eisenach
Premiere 12. 03. 2016, HAUS EINS
CACTUS LAND
Uraufführung
Nach Motiven von Anthony Loyds „My War
Gone By, I Miss It So“
Regie: Lily Sykes
Premiere 24.10.2015, HAUS EINS
STRUWWELPETER
Junk Opera von Julian Crouch, Phelim
McDermott, Martyn Jaques
Regie: Markus Bothe
Premiere 02. 04. 2016, HAUS EINS
KREISE / VISIONEN
Joël Pommerat
Regie: Dominique Schnizer
Premiere 20. 11. 2015, HAUS EINS
BETRUNKENE
Österreichische Erstaufführung
Iwan Wyrypajew
Regie: Bernadette Sonnenbichler
Premiere 13. 05. 2016, HAUS EINS
2 - HAUS ZWEI ZERSPLITTERT
Deutschsprachige Erstaufführung
Alexandra Badea
Regie: Nina Gühlstorff
Premiere 25. 09. 2015, HAUS ZWEI
WARTERAUM ZUKUNFT
Oliver Kluck
Regie: Jan Stephan Schmieding
Premiere 31. 12. 2015, HAUS ZWEI
IDOMENEUS
Österreichische Erstaufführung
Roland Schimmelpfennig
Kooperation mit dem Institut für
Schauspiel der Kunstuniversität Graz
Regie: Jérôme Junod
Premiere 04. 10. 2015, HAUS ZWEI
LUPUS IN FABULA
Österreichische Erstaufführung
Henriette Dushe
Regie: Claudia Bossard
Premiere 21. 01. 2016, HAUS ZWEI
JOHNNY BREITWIESER
Thomas Arzt
Regie: Mathias Schönsee
Premiere 31.03.2016, HAUS ZWEI
ICH WÜRDE ALLES FÜR DIE LIEBE
TUN, ICH MACH’S ABER NICHT
Eine Performance von und mit Julia
Gräfner
Premiere 22. 10. 2015, HAUS ZWEI
DOSENFLEISCH
Ferdinand Schmalz
Regie: Jan Stephan Schmieding
Premiere 12. 05. 2016, HAUS ZWEI
BUNNY
Jack Thorne
Regie: Jan Stephan Schmieding
Premiere 07. 11. 2015, HAUS ZWEI
- HAUS DREI STARTBLOCK
100 Tage Schauspielhaus & Friends
Ab 12. September 2015, HAUS DREI
VIGYÁZAT, SZOMSZÉD! – VORSICHT,
NACHBAR!
Ein Projekt von András Dömötör
Ab Jänner 2016, HAUS DREI
JEDER ... NIEMAND
Graz und die Menschenrechte
Ein Rechercheprojekt von Clemens
Bechtel Ab Dezember 2015, HAUS DREI
- REDOUTENSAAL BENEFIZ ODER JEDER RETTET EINEN AFRIKANER
Ingrid Lausund
Regie: Mathias Schönsee
Premiere 19. 11. 2015, REDOUTENSAAL
3 Saisoneröffnung 2015.2016 am 12. September
„Grenzgänge“ – Eröffnungsfest mit 13 Uraufführungen
Querfeldein durchs ganze Haus: So beginnt die Spielzeit. Vier Wege durch das
Schauspielhaus, vier Wandergruppen, auf getrennten Pfaden unterwegs (einer davon
barrierefrei), die sich zwei Stunden später im HAUS Eins treffen. Alle Schauspielerinnen und
Schauspieler sowie einige Gäste werden auf dem Weg theatralisch Grenzen auflösen,
einreißen, überwinden – oder auch ziehen und sich dem Publikum als Abschluss auf der
Bühne vorstellen. 14 Autorinnen und Autoren, denen man in der einen oder anderen Form im
Laufe der Spielzeiten begegnen wird, haben kurze Stücke geschrieben zu „Grenzen“ – ein
Thema, das sich durch die ganze Spielzeit ziehen wird. Denn die Grenze, so behauptete
der Theologe und Philosoph Paul Tillich, sei „der eigentlich fruchtbare Ort der Erkenntnis“:
ein Ort, wo scheinbar Widersprüchliches aufeinandertreffe, wo bisherige Klarheiten revidiert
und neue Möglichkeiten aufgetan werden.
Der Parcours beginnt um 14 Uhr und wird um 19 Uhr wiederholt. Karten kosten € 8 /
ermäßigt 4.- und sind ab September an der Kasse im Vorverkauf erhältlich.
Texte von: Thomas Arzt, Alexandra Badea, Henriette Dushe, Nicoleta Esinencu, Rob de
Graaf, Philipp Löhle, Moritz Rinke, Mario Salazar, Ferdinand Schmalz, Clemens J. Setz,
Roman Sikora, Małgorzata Sikorska-Miszczuk, Peter Turrini, Emilio García Wehbi
Konzeption: Nina Gühlstorff
12.09.2015 / GANZES Haus
DIE 13 KURZSTÜCKE DES ERÖFFNUNGSFESTES
KAISERLEIDEN
Thomas Arzt (Österreich)
Die Monarchie ist lange abgewickelt und doch nicht totzukriegen. Opa Pankraz jedenfalls ist
sicher: Sein Vater war ein unehelicher Sohn des guten alten Kaisers Franz Joseph. Was
wiederum seinen Enkel Ferdinand bei den Besuchen am Krankenbett vor enorm schwierige
Aufgaben stellt.
HASS (AT)
Nicoletta Esinencu (Republik Moldau)
Was passiert, wenn die ethnische Zugehörigkeit wichtiger wird als die gemeinsame
Vergangenheit? Von einem Tag auf den anderen hören Nachbarn auf, miteinander zu reden,
Eltern verbieten ihren Kindern, mit Freunden von der anderen Straßenseite zu spielen. Viel
wichtiger ist es, patriotische Gedichte zu lernen und aufzusagen und so bald wie möglich die
eigene Hälfte des Vaterlands mit Waffen zu verteidigen.
GRAND VOYAGER JERUSALEM oder WORUM GEHT ES
Moritz Rinke, Mario Salazar (Deutschland)
Sechs junge Leute in einem Kleinbus auf dem Weg von Hamburg nach Jerusalem. Wahrend
die angehende Kulturwissenschaftlerin Martha die Tour als Bildungsreise betrachtet, geht es
Fahrer Tilmann mehr darum seine Ex-Freundin Johanna zurückzuerobern. Schon vor Wien
liegen die Nerven aller Reisenden blank.
AUGUST MUSGER (AT)
Clemens J. Setz (Österreich)
Wie kommen wir in unserer schnelllebigen Welt noch zurecht? Ist Entschleunigung ein
probates Mittel der Überforderungen der Postmoderne Herr zu werden? Das von August
Musger in Graz erdachte Prinzip und die dazu erfundene Technik der Zeitlupe wird in der
Zukunft zu einer Form der Therapie mit ganz eigenen Tücken.
4 VARISIA – 13. JULI
Alexandra Badea (Frankreich / Rumänien)
Zwei Frauen im Niemandsland zwischen griechischem und türkischem Territorium auf
Zypern: Adra wartet jahrelang als Einsiedlerin auf die Rückkehr ihres verschollenen
Geliebten, während Iva 40 Jahre später ihre Arbeit für die UNO auf die Spur von Adra führt.
CAN I WORK NOW?
Rob de Graaf (Niederlande)
Der Fernfahrer Storm findet beim Loschen seiner Ladung den Flüchtling Adam in seinem
Lkw. Seine Frau beschließt, den illegalen Zuwanderer bei sich aufzunehmen – ein Akt der
Nächstenliebe, der schon bald zum Problem wird.
AM APPARAT
Ferdinand Schmalz (Österreich)
Das rote Telefon aus dem Büro von Jimmy Carter, der heiße Draht zwischen Moskau und
Washington, hat seinen Platz im Museum gefunden. Das Ende der Geschichte? Plötzlich
fängt das Telefon wieder an zu klingeln, sehr zum Ungemach des Museumswärters.
AUF DEM WEG ZUM SIEG
Roman Sikora (Tschechien)
Tonda und Alois, zwei tschechische Soldaten in Diensten der k.u.k.-Armee im Ersten
Weltkrieg, reisen nachts mit dem Zug an die ukrainische Front. Der eine wird von seinen
Erlebnissen im Krieg und geheimen Sehnsüchten wachgehalten, als ihm der andere ein
makabres Mitbringsel aus Thalerhof unter die Nase hält.
HORVÁTHS GEBEINE
Peter Turrini (Österreich)
Ein halber Schädel mit einem Loch und sieben vereinzelte Knochen. Ohnehin schon ein eher
trauriger Rest, ein bloßes Häufchen von Horváth. Was aber den sterblichen Überresten des
berühmten Dramatikers bei ihrer Heimholung von Paris nach Heiligenstadt widerfährt, könnte
grotesker und morbider nicht sein. Typisch österreichisch eben.
ES GAB KEINEN ZWEIFEL UND ANGST HATTE ICH FAST NIE (AT)
Henriette Dushe (Deutschland)
Flucht nach vorne? Eine Mutter und ihre vier Töchter erzählen die Geschichte ihrer (Aus)Reise in ein gelobtes Land, einer unsanften Ankunft in der Realität und von Koffern voller
Erinnerungen, die aus der Familie eine melancholische Schicksalsgemeinschaft werden
lassen.
PARANOIA
Philipp Löhle (Deutschland)
Wie leicht laufen unsere Gedanken Amok? Wie schnell drängen tief in uns verwurzelte
Ängste an die Oberfläche? Um diese Geister zu wecken, braucht es gar nicht viel. Und sind
sie erst einmal wach, ist es schwer, sie wieder loszuwerden, im Leben – und im Theater.
Besonders, wenn es voll ist.
LA LOBA – GESANG ÜBER KNOCHEN
Małgorzata Sikorska-Miszczuk (Polen)
Eine Schlange verspeist mühevoll ein riesiges Ei. War das aber den enormen Aufwand wert?
Besser, das Ei wieder auszuspeien! Was dann schließlich aus dem Ei schlüpft, zeigt auf, wie
die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst – und umgekehrt.
MEINE MINIMALE SEELE
Emilio García Wehbi (Argentinien)
Der Seemann Jason treibt in einem kleinen Boot einsam auf dem Mittelmeer; sein einziger
Begleiter: ein Schaf. Wie sind die beiden seltsamen Gefährten vom Kurs abgekommen? Was
war ihr Plan, gab es überhaupt einen? „Meine Minimalseele“ ist eine transatlantische
Reflexion über Einsamkeit und die Ziele europäischer Einigung.
5 HAUS EINS / Premiere Do, 24. September 2015
MERLIN ODER DAS WÜSTE LAND
Tankred Dorst
Mitarbeit Ursula Ehler
„Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, jedoch herrscht am Anfang der neuen
Weltordnung erst einmal nichts als Chaos und Dunkelheit: Die heidnischen Götter sind
vertrieben und Christus erleuchtet nur schwach die Welt. An dieser Schwelle zwischen
Mittelalter und Neuzeit versucht der visionäre König Artus zusammen mit dem Zauberer
Merlin ein friedlicheres Miteinander und eine neue Ordnung zu etablieren; seine Tafelrunde
ist ein runder Tisch, an dem jede Stimme gehört wird. Aber Merlin wurde vom Teufel gezeugt
mit der Absicht, die Menschen zum Bösen zu verführen. Seine Mutter war eine fromme Hure,
und so streiten sich in diesem Teufelsspross das Böse und das Gute, und alle Versuche, das
„wüste Land“ zu zivilisieren, enden in neuer Konfusion. Die einflussreichen Ritter der
Tafelrunde verfolgen ihre jeweils eigenen Interessen, bis schließlich Artus’ Sohn mit seinem
Machtgelüst die ganze Welt in den Untergang reißt. Die heidnischen Götter kehren zurück
und streichen erneut um das Schlachtfeld.
Tankred Dorsts monumentales Drama, uraufgeführt 1981, verwebt verschiedene
mittelalterliche Mythen zu einer großen Erzählung von Anfang und Ende einer Zivilisation,
und es berichtet in nicht weniger als 97 Szenen von einer Zeitenwende, in der die alten
Götter abgelöst worden sind von einer neuen Religion mit einem Gott, der sich nirgendwo
manifestiert. Darin spiegelt sich unsere Gegenwart, die dringend neue Werte und
Orientierungen benötigt.
Jan-Christoph Gockel, geboren kurz nach der Uraufführung von „Merlin“, ist einer der
gefragtesten jüngeren deutschen Regisseure, der komplexe literarische Stoffe mit Fantasie,
Spielfreude und großer theatraler Sinnlichkeit umsetzt. Gockel studierte Regie an der
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und ist Hausregisseur am
Staatstheater Mainz. Am Konzert Theater Bern inszenierte er zur Eröffnung der
Schauspieldirektion von Iris Laufenberg Philipp Löhles „Trilogie der Träumer“ und zuletzt in
einem Steinbruch eine so opulente wie scharfsinnige Adaption des Romans „Ich werde hier
sein im Sonnenschein und im Schatten“ von Christian Kracht.
In der Inszenierung von „Merlin“ werden neben den Schauspielerinnen und Schauspielern
die Puppen von Michael Pietsch, mit dem Jan-Christoph Gockel regelmäßig
zusammenarbeitet, eine entscheidende Rolle spielen.
Tankred Dorst, der am 19. Dezember 2015 seinen 90. Geburtstag feiern wird, schreibt seit 1960
Theaterstücke. Darüber hinaus ist er als Marionettenspieler, Prosa-, Hörspiel- und Kinderbuchautor,
als Librettist, Regisseur für Schauspiel, Oper und Film, als Festivalleiter, Professor und Empfänger
zahlloser Preise bekannt. Ursula Ehler begleitet Tankred Dorst seit Anfang der 70er-Jahre durch sein
Leben und Werk als Lebensgefährtin und Co-Autorin.
REGIE Jan-Christoph Gockel
BÜHNE Julia Kurzweg
KOSTÜME Sophie du Vinage
PUPPENBAU Michael Pietsch
DRAMATURGIE Karla Mäder
6 HAUS ZWEI / Premiere Fr, 25. September 2015
ZERSPLITTERT
Alexandra Badea
Deutschsprachige Erstaufführung
Vier Menschen auf drei Kontinenten am Morgen eines neuen Tages; sie alle arbeiten für das
gleiche weltweit operierende Kommunikationsunternehmen. Auf den ersten Blick könnten die
Jobs und Arbeitsbedingungen dieser Vier unterschiedlicher nicht sein. Der französische
Qualitätsmanager weiß morgens nicht mehr, in welcher Stadt er sich befindet. 48 der
nächsten 122 Stunden wird er im Flieger verbringen, um in den Bereichen Entwicklung,
Produktion und Kundenbetreuung nach dem Rechten zu sehen. Die chinesische
Fertigungskraft steht ihre 10-Stunden-Schichten auf weniger als einem Quadratmeter Fläche
am scharf überwachten Fließband durch. Tausende Kilometer westlich, in Dakar, drillt ein
senegalesischer Teamleiter seine Callcenter-Mitarbeitenden auf ganz für den französischen
Absatzmarkt ausgerichtete Kundenfreundlichkeit. In Bukarest versucht derweil eine
Entwicklungsingenieurin,
dem
Unternehmenscredo
„Unser
Ziel
ist
Exzellenz“
nachzukommen – ein neuer Job in der Firmenzentrale in Frankreich winkt.
Was diese vier Menschen eint: Der globalisierte Arbeitsmarkt hat ihr privates Leben quasi
pulverisiert. Die Arbeit allein bestimmt ihren Tagesablauf. Durch Liefer- und Leistungsdruck,
Selbstverwirklichungszwang und menschenverachtenden Routinen haben sie die Fähigkeit
verloren, echte Beziehungen zu leben und sich daran zu erinnern, was sie sich eigentlich
wünschen. Wie weit sie dabei von ihren Familien, Freunden und Lebensträumen
weggedriftet sind, wird ihnen in einem fast zwanghaften Alltag nur schemenhaft deutlich.
Der gefühllos gewordene Vielflieger und die Fließbandarbeiterin, der verboten wird, auf die
Toilette zu gehen, werden in Alexandra Badeas Collage zu plastischen Beispielen dafür, wie
der globalisierte Wettbewerb Menschenleben in grotesker Weise deformiert und entfremdet.
Sie wirft die Frage auf: Gibt es eine Exit-Strategie? Schaffen wir es, aus dem Karussell
auszusteigen, bevor es überdreht?
Alexandra Badea, 1980 in Rumänien geboren, studierte in Bukarest Regie. Seit 2003 lebt sie in Paris
und arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin und Bühnenbildnerin. Ihr Stück „Zersplittert“ wurde
2013 mit dem Grand Prix de Littérature Dramatique ausgezeichnet, am Théâtre National de
Strasbourg uraufgeführt und ist im Sommer 2015 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens
eingeladen.
REGIE Nina Gühlstorff
BÜHNE Frank Holldack
KOSTÜME Myriam Casanova
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer, Jan Stephan Schmieding
7 HAUS EINS / Premiere Do, 1. Oktober 2015
ADOLF HITLER: MEIN KAMPF, BAND 1 & 2 (AT)
Rimini Protokoll (Helgard Haug / Daniel Wetzel)
Österreichische Erstaufführung
In Zusammenarbeit mit steirischer herbst
„Mein Kampf“ von Adolf Hitler wurde 1925/26 erstmals veröffentlicht. Bis zum Ende des
Zweiten Weltkrieges wurde die Propagandaschrift in einer Millionenauflage vertrieben. Sie
gilt als stümperhaft geschriebenes und wirres Traktat, dem seit Jahrzehnten, nicht zuletzt
durch das Verhalten von Politik und Justiz, die Aura des „verbotenen Buches“ anhaftet.
Dadurch übt es bis heute einen gewissen Reiz aus.
Ende 2015, gut 70 Jahre nach Hitlers Tod, laufen die vom Freistaat Bayern verwalteten
Urheberrechte aus. Die Debatte, ob und in welcher Form das Buch neu veröffentlicht werden
darf, hat längst begonnen – obwohl die Hetzschrift in Österreich antiquarisch erhältlich ist, im
Internet problemlos heruntergeladen werden kann und weltweit in vielen Ländern einen
stabilen Absatzmarkt hat. Der Besitz ist legal. Was wird durch das symbolische Verbot
verhindert?
Rimini Protokoll begibt sich nun gemeinsam mit dem Schauspielhaus Graz und dem
steirischen herbst auf die Spurensuche nach einem Buch, das seine geschichtspolitische
Brisanz bis heute nicht verloren hat. Doch worauf gründet eigentlich der Mythos von „Mein
Kampf“? Und was ist mit den zwölf Millionen an deutschsprachigen Exemplaren nach 1945
geschehen? Wer hat das Buch gelesen, wer würde es heute lesen wollen? Was steht darin
überhaupt geschrieben? Geht davon Gefahr aus?
In ihrer neuen Produktion suchen die Theatermacher Helgard Haug und Daniel Wetzel nach
Antworten auf diese Fragen – in universitären Giftschränken, auf heimischen Dachböden
oder ausländischen Flohmärkten. Die beiden Künstler arbeiten unter dem Label Rimini
Protokoll in unterschiedlichen Konstellationen und zählen zu den renommiertesten
Theatermachern im deutschsprachigen Raum. Ihre Arbeiten basieren auf umfassenden
Recherchen und der Probenarbeit mit Experten, die auch in diesem Projekt auf der Bühne
stehen. Die weltweit gezeigten Inszenierungen wurden vielfach prämiert und zum Berliner
Theatertreffen eingeladen. 2011 wurde das Gesamtwerk von Rimini Protokoll mit dem
Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig ausgezeichnet.
Produktion Kunstfest Weimar, Deutsches Nationaltheater Weimar & Rimini Apparat
Koproduktion steirischer herbst, Münchner Kammerspiele, Nationaltheater Mannheim,
Gessnerallee Zürich & HAU Hebbel am Ufer
In Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Graz
Mit Unterstützung durch das Düsseldorfer Schauspielhaus
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und den Regierenden Bürgermeister von Berlin –
Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
REGIE Helgard Haug, Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
8 HAUS ZWEI / Premiere So, 4. Oktober 2015
IDOMENEUS
Roland Schimmelpfennig
Österreichische Erstaufführung
Kooperation mit dem Institut für Schauspiel der Kunstuniversität
Graz
Idomeneus, König der Kreter, gerät auf der Rückreise von Troja in einen fürchterlichen
Sturm, bei dem sämtliche Schiffe seiner Flotte zerstört werden. In höchster Not glaubt er
eine Stimme zu hören, die ihm folgenden Handel anbietet: Will er das Ufer lebend erreichen,
so muss er das erste Lebewesen opfern, das ihm dort begegnet. Idomeneus überlebt und
der erste, den er am heimatlichen Strand trifft, ist – sein Sohn.
Zwei Menschenopfer stehen am Anfang und am Ende des Trojanischen Krieges. Zwei Väter
versprechen etwas, dessen Folgen sie nicht absehen können; blind ist der antike Mensch,
sei er Täter, sei er Opfer, dem ihm von den Göttern auferlegten Schicksal ausgeliefert,
welches er ertragen, in dem er leiden, agieren und scheitern muss.
2500 Jahre nach dem Trojanischen Krieg wirft Roland Schimmelpfennig einen neuen Blick
auf den alten Mythos und fragt nach den Möglichkeiten, die der Mensch hat, seinem
Schicksal zu entgehen. Und diese Frage bewegt – damals wie heute, wo das Mittelmeer
wieder zum Massengrab geworden ist und Menschen an vermeintlich rettenden Ufern
stranden. Mit seiner minimalistischen Sprache schafft Schimmelpfennig es, eine Welt
entstehen zu lassen, die historisch und geografisch fern und nah zugleich ist. In großer
poetischer Verdichtung evoziert er den tödlichen Sturm auf dem Meer, die karge Landschaft
der Insel, die bekannten mythologischen Figuren und deren komplexe psychologische
Dispositionen.
Der österreichisch-Schweizer Regisseur Jérôme Junod, geboren 1979 in Lausanne,
studierte Philosophie, Geschichte und Indologie und absolvierte ein Regiestudium am Max
Reinhardt Seminar in Wien. Als Regisseur arbeitet er sowohl im französischen als auch im
deutschen Sprachraum und ist auch als Autor und Übersetzer aktiv.
Roland Schimmelpfennig, geboren 1967 in Göttingen, lebt in Kuba. Er ist einer der meistgespielten
Gegenwartsdramatiker Deutschlands – nicht weniger als 40 Stücke stammen bisher aus seiner Feder.
Schimmelpfennig studierte nach einem längeren Aufenthalt als Journalist in Istanbul Regie an der
Otto-Falckenberg-Schule in München. Seit 1996 arbeitet er als Regisseur und Autor, seit 2000
verfasst er vornehmlich Auftragsarbeiten. „Idomeneus“ entstand 2008 als Auftragswerk für das
Bayerische Staatsschauspiel zur Wiedereröffnung des Münchner Cuvilliéstheaters.
REGIE Jérôme Junod
BÜHNE und KOSTÜME Nathalie Lutz
DRAMATURGIE Karla Mäder
9 HAUS EINS / Premiere So, 11. Oktober 2015
VOLPONE ODER DER FUCHS
Ben Jonson
Fassung von Stefan Zweig
Die sprechenden Namen in dieser um 1600 entstandenen bösen Komödie sind deutlich:
Schmeißfliege, Geier, Habicht, Rabe und Krähe wittern das Aas des Fuchses und vergessen
darüber, was das Menschsein eventuell auch ausmacht. Geiz, Gier, Geilheit, Vorteilsdenken
und Opportunismus sind die Charakterzüge, anhand derer die Zuschauenden hier erkennen
dürfen, dass der Mensch in ungünstigen Situationen ein schlimmes Untier ist.
Volpone, der Fuchs, hat keine Erben und zwei Leidenschaften: die Vermehrung seines
Vermögens und die schöne Colomba, die er ins Bett kriegen will. Und er glaubt, er sei
schlauer als alle, die da in sein Haus kommen, um ihm vermeintlich beim Sterben
zuzuschauen und an deren Dummheit und Unterwürfigkeit er sich ergötzt.
Überwacht und geleitet wird die Prozession der Erbschleichenden von Mosca, der
Schmeißfliege, die ihrerseits hofft, an das Geld ihres Dienstherren zu gelangen. Beim
herbeiintrigierten Stelldichein mit Colomba verhindert jedoch Leone, der Löwe, mit
gezücktem Degen das Tête-à-Tête. Vor Gericht wird der Fall aufgerollt, doch nach wie vor ist
die Gier nach Gold größer als der Wahrheitssinn der Zeugen, und es braucht einige Zeit, bis
der alles durchschauende weise Oberrichter konstatiert: „Verbrecher mästen sich am Bösen
wie am Gras das Vieh, bis sie die Schlachtbank ruft. Dann bluten sie.“
Die Regisseurin Claudia Bauer, geboren 1966 in Landshut, inszenierte den „Volpone“ in der
Spielzeit 2013.2014 am Konzert Theater Bern in einer eigenen Fassung und ihrer kräftigen
und von den biodynamischen Prinzipien Meyerholds inspirierten Spielweise. Für Graz wird
sie die Inszenierung adaptieren und neu einrichten.
REGIE Claudia Bauer
BÜHNE und KOSTÜME Patricia Talacko
MUSIK Peer Baierlein
DRAMATURGIE Sabrina Hofer, Karla Mäder
10 HAUS ZWEI / Premiere Do, 22. Oktober 2015
ICH WÜRDE ALLES FÜR DIE LIEBE TUN,
ICH MACH’S ABER NICHT
Eine Performance von und mit Julia Gräfner
Wir
sind
umstellt
von
idealisierten
Körperbildern,
Liebeskonzepten
und
erfolgsversprechenden Lebensmodellen, denen wir oft nicht einmal ansatzweise gerecht
werden können. Der Druck, den das vorherrschende Schönheitsideal und der Erfolgszwang
ausüben, ist für den normalen Menschen enorm und kaum zu ertragen. Die Kunst kann das
Spannungsfeld zwischen einem Körper, der zum Beispiel keinem gängigen Schönheitsideal
entspricht und der unstillbaren Sehnsucht, die darin wohnt, fruchtbar machen: Denn dass die
Sehnsucht unerfüllt bleibt, ist seit jeher ein Motor, der Kunstschaffende zur Kunstproduktion
treibt.
Meat Loaf, der wie jeder Popstar Pose und Person zu einer unauflöslichen und
faszinierenden Einheit verschmilzt, hat sich als Schnulzenpoet, Motorradrocker, Mann mit
großen Gefühlen, großem Körper und großer Stimme als „bat out of hell“ oder als „wolf with
the red roses“ zum hoffnungslosen Romantiker stilisiert, der singend alles für die Liebe tun
würde: „I’d do anything for love.“ Ausgehend von der Kultfigur des beleibten Musikers und
Schauspielers macht sich die junge Schauspielerin Julia Gräfner in ihrer sehr persönlichen
und mutigen Performance Gedanken über Körperbilder und Geschlechterkonstruktionen.
Zwischen Extro- und Introvertiertheit schwankend, auf dem schmalen Grat zwischen der für
den
Darstellungsprozess
notwendigen
Schutzlosigkeit
und
professionellen
Schutzmechanismen balancierend, mit dem eigenen Exhibitionismus der Schauspielerin und
dem Voyeurismus des Publikums spielend, bedient sie sich aus dem Themen-, Gesten- und
Gefühlsrepertoire des Popstars, das sie verwandelt und sich anverwandelt, so dass man
einen intimen Blick in das Innere der jungen Schauspielerin zu erahnen glaubt.
Julia Gräfner, neues Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz, entwickelte die
Performance 2014 gemeinsam mit der Dramaturgin Anna Wille als Abschlussprojekt ihres
Masterstudiums an der Berner Hochschule der Künste.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG und KONZEPT Julia Gräfner, Anna Wille
PROJEKTENTWICKLUNG Cora Frost, Julia Gräfner, Anna Wille
11 HAUS EINS / Premiere Sa, 24. Oktober 2015
CACTUS LAND
Nach Motiven von Anthony Loyds „My War Gone By, I Miss It So“
Uraufführung
„Die Gründe, warum junge Fotografen in Kriegsgebiete gehen, unterscheiden sich oft nicht
so sehr von den Gründen, aus denen andere in den Krieg ziehen. Das darf man nicht
totschweigen. Es gibt schon einen gewissen Abenteuergedanken, eine gewisse Unvernunft.
Man will sich beweisen, man sucht nach Bedeutung, will ausbrechen.“
Was der deutsche Kriegsfotograf Christoph Bangert im Februar 2015 in einem Interview in
„Die Zeit“ zu Protokoll gab, würde wahrscheinlich auch Anthony Loyd bestätigen. Auch ihn
zieht es seit fast dreißig Jahren immer wieder an die Krisenherde der Welt. Der Engländer
hat mittlerweile zwei autobiografische Porträts über seine Erfahrungen vorgelegt, die ein
schonungsloses Zeugnis nicht nur der Gräuel abgeben, die Menschen im Krieg in der Lage
sind zu begehen, sondern die auch über die komplexen Motive berichten, die Unbeteiligte in
solche Auseinandersetzungen treibt. „My War Gone By, I Miss It So“ beschreibt nicht bloß
die Normalität des Krieges, sondern auch den ganz persönlichen Krieg eines Menschen mit
der Normalität, mit der Familie. Aus äußerst wohlhabenden Verhältnissen stammend und
von einer bedrückenden Ahnenreihe männlich-soldatischen Heldenmutes umzingelt, sucht
der am Leben gelangweilte Eton-Abbrecher nach dem echten Kick, dient kurz in der Armee,
bis er nach einem Foto-Crashkurs als Kriegsfotograf 1991 erstmals nach Sarajewo reist. Bis
heute ist er von seinen ganz persönlichen „Kriegs-Geistern“ umgeben: von seinem Vater, der
ihm kurz vor dessen Tod die Versöhnung verweigerte, dem charismatischen Killer „Darko“
oder der einzigen Überlebenden des Massakers von Stupni Do, einer streunenden Kuh. „Der
Krieg ist wie der Konsum harter Drogen oder eine flatterhafte Geliebte, ein offensichtlich
widersprüchlich aufblitzender Zwang, eine Qual und Ekstase, die dich wider besseres
Wissen immer und immer wieder anzieht.“
Die englische Regisseurin Lily Sykes, geboren 1984 in London, die zuletzt am Schauspiel
Frankfurt, am Deutschen Theater in Berlin sowie am Schauspielhaus Zürich inszenierte, hat
ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem Thema: Ihre Mutter hat in den 90er Jahren für die
BBC mehrere Dokumentationen über den Balkankrieg gedreht. Die Erlebnisse, die sie von
dort mitbrachte, wurden zum festen Bestandteil des Familiengedächtnisses und fließen in
Sykes’ Arbeit für das Schauspielhaus Graz mit ein.
Anthony Loyd gehört zu den profiliertesten Kriegsjournalisten der Gegenwart. 1966 im englischen
Guildford geboren, kam er über Umwege zu seinem Metier, das ihn seit 1991 in die größten
Krisengebiete, von Bosnien über den Irak und Tschetschenien bis nach Syrien, brachte. Für seine
Fotos und Reportagen wurde er unter anderem mit dem „British Press Award“ (1993) und dem
„Amnesty International Award“ (2013) ausgezeichnet. 2014 wurde er in Syrien von Rebellen
gekidnappt und schwer verwundet. Er arbeitet u. a. regelmäßig für das „New York Times Magazine“,
den “Daily Telegraph“ und „The World Today“.
REGIE Lily Sykes
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
12 HAUS ZWEI / Premiere Sa, 7. November 2015
BUNNY
Jack Thorne
Die Teenager von heute müssen morgen das Zusammenleben der Gesellschaft organisieren
und gestalten: Sie müssen die Herausforderungen von multiethnischen, demografisch
schwierigen Situationen in enger werdenden städtischen Räumen meistern und die
vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und ethischen Probleme lösen, die ihnen aus den
heutigen neoliberalen, globalisierten, egoistischen, unsolidarischen und korrupten
Zusammenhängen einer Welt voller konsumsüchtiger Individualistinnen und Individualisten
erwachsen. Viel Druck, Erwartung, Hoffnung lastet auf ihnen.
Die 18-jährige Katie steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden und ist ein nach außen
hin wohlgeratenes Kind einer Mittelschichtsfamilie. Eigentlich ist Katie aber ein unsicheres
Mädchen ohne echte Freunde, das klaut und heimlich Schaden anrichtet und in sexueller
Freizügigkeit einen Weg gefunden hat, Anschluss zu finden und Anerkennung zu genießen.
An einem ganz normalen Tag gerät Katie erst in ein Auto mit drei Jungs und später in das
Wohnzimmer einer pakistanischen Familie, wo sie plötzlich entscheiden muss, auf wessen
Seite sie stehen, an welchen Werten sie sich künftig orientieren will. Wie Katie im Laufe des
Stückes unbewusst über ihre Handlungsoptionen in Gegenwart und Zukunft nachzudenken
beginnt, ist spektakulär und bewegend – nicht nur für Alters- und Geschlechtsgenossinnen
der Heldin.
Der 1975 in Oberhausen / Rheinland geborene Regisseur Jan Stephan Schmieding arbeitete
die letzten drei Jahre in der Dramaturgie des Konzert Theater Bern unter der
Schauspieldirektion von Iris Laufenberg, wo er mit der Schauspielerin Henriette Blumenau
„Bunny“ inszeniert hat. In Graz wird er einer der festen Dramaturgen am Haus sein und auch
hier weiterhin Ausflüge ins Regiefach unternehmen.
Der britische Autor Jack Thorne, geboren 1978 in Bristol, schreibt neben Theaterstücken, Hörspielen
und Büchern auch Drehbücher, unter anderem für die erfolgreichen Fernsehserien „Skins“ und „This is
England“. 2009 wurde er mit dem Best British Newcomer Award des Londoner Film Festivals
ausgezeichnet. Kritiker attestieren ihm, er sei „ein poetischer Autor mit einem Gefühl für das Ende der
Welt und der Gabe, Geschichten zu erzählen.“
REGIE Jan Stephan Schmieding
BÜHNE Elisa Alessi
KOSTÜM Senta Amacker
DRAMATURGIE Karla Mäder
MIT Henriette Blumenau
13 REDOUTENSAAL / Premiere Do, 19. November 2015
BENEFIZ ODER JEDER RETTET EINEN AFRIKANER
Ingrid Lausund
Es ist komisch und tragisch zugleich: Man ist willens, aber hilflos. Man fühlt sich mitschuldig
an der Misere der Welt und ist theoretisch bereit abzugeben vom eigenen Reichtum, um die
Not in anderen Teilen der Welt wenigstens ein bisschen zu mildern. Aber man ist überfordert,
wenn es darum geht, einen geeigneten Spendenempfänger zu finden; misstrauisch, ob das
gespendete Geld denn auch wirklich die Richtigen erreicht; unsicher, wie man positiven
Rassismus vermeiden kann. Und dann stellt sich noch die Frage: Wie schafft man es, dass
sich erst die Herzen öffnen und dann die Portemonnaies? Vielleicht fällt man gleich mit der
Tür ins Haus? „Schön, dass Sie da sind, schön, dass Sie viele sind, ernstes Thema heute:
Afrika.“ Afrika braucht Hilfe, Afrika braucht Geld. Zum Beispiel, um eine Schule in GuineaBissau zu bauen, in einem der ärmsten Länder der Welt.
Fünf Schauspielerinnen und Schauspieler proben eine Benefiz-Veranstaltung. Sie sind Profis
im Herstellen von Öffentlichkeit, können Emotionen hervorrufen, mit Sprache umgehen, sind
politisch denkende Menschen, haben ein Konzept und ihre Hausaufgaben gemacht. Aber bei
allem Bemühen um Inhaltlichkeit und die richtigen Mittel dafür, geht es bald um die wirklich
wichtigen Fragen: Wieso ist die Probebühne immer so versifft, wer tut eigentlich mal Geld in
die Kaffeekasse, und warum klemmt der Diaprojektor schon wieder? Dass das Stück lustvoll
so manches Klischee des Schauspieleralltags zelebriert, tut der Ernsthaftigkeit seines
Anliegens keinen Abbruch. Auf unterhaltsame und hintersinnige Weise wird der Finger auf
die Wunde des Spendenwilligen gelegt, der aufgrund der Komplexität der Sachlage
kapituliert, sich verkrampft und verschließt.
„Benefiz“ wird gespielt im Redoutensaal des Schauspielhauses, der im laufenden Betrieb
des Theaters als Probenraum benutzt und für diese Aufführung vor wechselnder (Proben)Kulisse zum authentischen Aufführungsort werden wird.
Mathias Schönsee, geboren 1967 in Hamburg, ist Autor, Dramaturg, Produzent und
Regisseur. Er hat sich zuletzt mit Stücken verschiedener Gattungen und Genres beschäftigt,
von „Cabaret“ bis zu Kleists „Der zerbrochne Krug“, vom Weihnachtsmärchen bis zum
zeitgenössischen Stück. Seine Berner Inszenierung von Moritz Rinkes „Wir lieben und
wissen nichts“ wurde 2013 bei den Berliner Autorentheatertagen und bei den Mülheimer
Theatertagen gefeiert.
Ingrid Lausund, geboren 1965 in Ingolstadt, studierte Schauspiel und Regie an der Theaterakademie
Ulm und gründete 1992 mit Mitstudierenden ein freies Theater in Ravensburg, das ihre ersten Texte
und Stücke produzierte. Inzwischen ist sie als Autorin von Theaterstücken und Prosa, Regisseurin
eigener Texte und Dozentin an diversen Theaterhochschulen etabliert. 2008 gründete sie eine eigene
Produktionsfirma, mit der sie unter anderem 2009 „Benefiz“ als freie Produktion in Salzburg
uraufführte.
KONZEPT Mathias Schönsee
BÜHNE Frank Holldack
DRAMATURGIE Karla Mäder
14 HAUS EINS / Premiere Fr, 20. November 2015
KREISE / VISIONEN
Joël Pommerat
Diese Konflikte gehören zum thematischen Fundus unserer Gegenwart: zwei Paare, die über
ihre Kinderlosigkeit streiten; ein Manager, der mit seiner Frau Aufstiegschancen in der Firma
erörtert; ein verzweifelter Vater, der einen Organspender sucht. Man kennt solche
Geschichten aus den Medien. Aber im Theater streiten sich die Paare in einem immer
bedrohlicher wirkenden Wald; der Manager glaubt, in zwei obdachlosen Frauen ein Orakel
für seine überraschenden Karrieresprünge zu erkennen; der Vater handelt das gesuchte
Organ einer Gruppe Junkies ab. Und damit nicht genug, neben den verstörenden Szenen
einer mystisch überhöhten Gegenwart tauchen Bilder aus dem Nebel unseres kulturellen
Gedächtnisses auf, die scheinbar unverbunden neben den bereits geschilderten stehen: ein
Ritter, der 1352 mit seinem Gott hadert, eine Aristokratenfamilie, die 1913 eine neue Form
des sozialen Miteinanders ausprobiert.
Was alle Episoden vereint, ist die Formulierung von Sehnsuchtsbewegungen: hinauf! Weg!
Weiter! Sei es Gott, die Konzernspitze, die Liebe – der Mensch begehrt etwas und bezahlt
dafür. Bestenfalls spiralförmig um ein leeres Zentrum kreisend, schraubt sich die
Ohnmachtserfahrung unaufhaltsam höher. Oder tiefer? Es zerfallen festgefügte soziale
Ordnungen, es verfällt der Glaube an Gott, bis nur noch der Glaube an sich selbst übrig
bleibt. Und im leeren Zentrum der Kreisbewegung sitzt das Publikum, das ein diabolischer
Conférencier daran erinnert, dass alles nur in seinem Kopf existiert.
„Kreise / Visionen“ ist ein Stück über Machtverhältnisse und die Macht der Verhältnisse. Ein
elegantes, poetisches, opulentes und rätselhaftes Abbild unserer Welt, das die
gefühlsmäßige Evolution des modernen Menschen in Episoden zergliedert.
Der Regisseur Dominique Schnizer, 1980 geboren und aufgewachsen in Graz, arbeitete am
Hamburger Schauspielhaus, am Nationaltheater Weimar, am Theater Osnabrück sowie am
Staatstheater Karlsruhe. Darüber hinaus ist er dem von Henning Mankell geleiteten Teatro
Avenida in Maputo, Mosambik, als Regisseur verbunden. Ab der Spielzeit 2016.2017 wird
Dominique Schnizer Leitender Schauspielregisseur am Theater in Osnabrück sein.
Joël Pommerat, geboren 1963 in Frankreich, arbeitete zunächst als Schauspieler. Da er sich von
jeglicher Abhängigkeit lösen wollte, begann er zu schreiben und gründete 1990 seine eigene
Compagnie Louis Brouillard. Der Dramatiker, Regisseur und Tourneeunternehmer bezeichnet sich als
„petit patron“, da seine Truppe ausschließlich die Stücke spielt, die er für sie geschrieben hat. Bis
heute sind es 24 Texte, das heißt, im Durchschnitt einer pro Jahr. „Cercles / fictions“ entstand 2010.
Für sein Theaterschaffen wurde Joël Pommerat mehrfach mit dem Prix Molière ausgezeichnet.
REGIE Dominique Schnizer
BÜHNE und KOSTÜME Christin Treunert
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
15 HAUS EINS / Premiere Fr, 11. Dezember 2015
KASIMIR UND KAROLINE
Ödön von Horváth
Nur widerwillig begleitet Kasimir seine Verlobte Karoline aufs Oktoberfest, ist er doch eben
als Chauffeur „abgebaut“ worden und nicht in der richtigen Stimmung für das ach so bunte
und lustige Treiben rund um Zeppeline, Achterbahnen und Jahrmarktkuriositäten. Ganz im
Gegensatz zu Karoline, die nach einer besseren Zukunft strebt und das Leben genießen will.
So kommt es schnell zum Streit und die beiden trennen sich: Karoline stürzt sich ins
Vergnügen – zunächst mit dem Zuschneider Schürzinger, von dem sie sich
gesellschaftlichen Aufstieg erhofft, den sie aber bald zugunsten seines Vorgesetzten, dem
Kommerzienrat Rauch, stehen lässt. Währenddessen trifft Kasimir auf seinen alten
Bekannten, den Merkel Franz, einen brutalen Kleinkriminellen, von dem er sich überreden
lässt, bei Autoeinbrüchen Schmiere zu stehen. Im allgemeinen Trubel kreuzen sich die Wege
von Kasimir und Karoline immer wieder. Dabei nähern sie sich an, kämpfen umeinander,
missverstehen sich und verfehlen sich – jedes Mal aufs Neue, bis sie sich ganz verlieren.
„Eine Ballade von stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die Erkenntnis:
Sterben müssen wir alle!“, schrieb Ödön von Horváth über sein 1932, auf dem Höhepunkt
der
Massenarbeitslosigkeit
und
Weltwirtschaftskrise
uraufgeführtes
Volksstück.
Schonungslos zeigt er darin, wie der Verlust von Arbeit Menschen nicht nur materiell,
sondern auch seelisch verkrüppelt und ruiniert, und entwirft dabei ein hoffnungslos-düsteres
Bild von Liebe und Solidarität in Zeiten der Not: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich –
aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wäre
man nie dabei gewesen.“
Dominic Friedel, geboren 1980 in Ansbach, war von 2007 bis 2011 Regieassistent am
Maxim Gorki Theater, wo er auch zahlreiche eigene Regiearbeiten realisierte. Friedel
arbeitete in Stuttgart, Bonn, Bern und als Hausregisseur am Nationaltheater Mannheim.
2015 wurde die Berner Inszenierung von „Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier“ von
Anne Lepper vom Schweizer Theatertreffen und vom Heidelberger Stückemarkt
eingeladen.
REGIE Dominic Friedel
BÜHNE und KOSTÜME Peter Schickart
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
16 HAUS ZWEI / Premiere Do, 31. Dezember 2015
WARTERAUM ZUKUNFT
Oliver Kluck
Man findet sie überall auf den Bürofluren mittlerer und großer Unternehmen, eine Elite im
Wartestand: jung, motiviert, gut ausgebildet, reichlich ausgestattet mit Praxiserfahrung,
Stresstoleranz und Idealismus – ganz kurz vor dem Karrieresprung. Der Ingenieur Daniel
Putkammer ist so einer. Wie so viele andere wartet auch er schon einige Zeit auf seine
Beförderung, den Lohn für jahrelange Ausbildung und das Ende eines Lebens in prekären
Verhältnissen. Nur wann ist es endlich soweit? Als der Chef ihn eines Morgens einbestellt, ist
das Erwachen böse: Der von Pendelverkehr, Kantinenmuff und neurotischen Kollegen
ohnehin längst abgestumpfte, zum Zyniker mutierte Putkammer wird nicht etwa befördert,
sondern bloß in die Walachei versetzt. Was wie ein ganz normaler Tag voller Routinen und
Rituale beginnt, endet in einer albtraumartigen Flucht vor der eigenen Niederlage.
In seinem 2010 mit dem Kleist-Förderpreis für neue Dramatik ausgezeichneten Stück
„Warteraum Zukunft“ nutzt Oliver Kluck die Spanne eines einzigen Arbeitstages, um in seiner
gewohnt ätzend-pointierten Manier ein bitterböses Panorama westeuropäischer Arbeits- und
Lebensrealität zu entwerfen. Mit dem Stück gelingt Kluck eine schonungslose und groteskkomische Bestandsaufnahme, ein greller, rauschhafter Tanz auf dem schmalen Grat
zwischen sozialem Aufstieg und Fall. Im Kampf um die heutzutage überlebenswichtigen
Alleinstellungsmerkmale und die Einhaltung von Karrierezielen wird im Einzelschicksal des
Daniel P. die kollektive Erfahrung einer ganzen Generation erkennbar.
Die Inszenierung von Jan Stephan Schmieding entstand 2012 in einer Kooperation zwischen
dem Theater der Brotfabrik in Bonn mit dem dortigen Stadttheater und wird für das
Schauspielhaus Graz neu eingerichtet.
Oliver Kluck, geboren 1980 auf der Insel Rügen, hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen
schnoddrigen, wütend-zeitkritischen Texten, für die er u. a. 2011 den Literaturpreis des Kulturkreises
der Deutschen Wirtschaft erhielt, einen Namen in der deutschsprachigen Theaterszene gemacht.
Seine Stücke verbinden ätzenden Witz mit scharfer Beobachtungsgabe, haben die Beschwerde zur
Kunst erhoben, beharren mit großer Leidenschaft auf Subjektivität und entwickeln auf der Bühne eine
ganz eigene spielerische Dynamik.
REGIE Jan Stephan Schmieding
BÜHNE und Kostüme Anne Brüssel
MIT Nico Link, Ralph Püttmann
17 HAUS EINS / Premiere Fr, 15. Jänner 2016
TRÜMMERFRAUEN, BOMBENSTIMMUNG
Ein musikalischer Theaterabend von Sandy Lopičić
Uraufführung
Und plötzlich ist er wieder da: der Krieg. Die Flüchtlinge, die inzwischen an unserer Seite
leben, sind sichtbare Realität; die Bilder, die aus dem Fernsehen an uns heranbranden, sind
es ebenso. 70 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges beunruhigt das Wort vom
Krieg unser Denken und Fühlen, denn wieder ist die Welt an zahlreichen Schauplätzen in
Aufruhr. 41 bewaffnete Konflikte zählt das International Institute for Strategic Studies derzeit
weltweit.
„Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, so lautet als Fazit der Buchtitel einer Reportage, in
der die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch Soldatinnen der Sowjetarmee des
Zweiten Weltkrieges porträtierte. Mag der Krieg, mag die Zerstörung männlich sein; die
Nachkriegszeit ist ganz sicher weiblich. Der mühsame Wiederaufbau aus den Trümmern,
das Über- und Weiterleben in den in Schutt und Asche gebombten Städten und
Landschaften verdankt sich nach jedem Krieg dem Lebenswillen, der Kraft und
Geschicklichkeit unzähliger Frauen. Ihnen zur Seite stehen die Verrückten, Versehrten, die
zu jungen, zu alten, all diejenigen, die als untauglich gelten für das schmutzige Geschäft des
Krieges und im harten Nachkriegsalltag nur Last sind und wenig Hilfe. Wie sehr Frauen
dabei über sich hinauswachsen, sich emanzipieren und zahlreiche Rollen ausfüllen können,
zeigt die Erinnerung an die Trümmerfrauen, die vor 70 Jahren begannen, die deutschen und
österreichischen Städte wiederaufzubauen.
Sandy Lopičić, 1973 geborener, in Graz lebender Musiker und Regisseur mit bosnischen
Wurzeln, deutscher Kindheit und österreichischem Pass, ist bekannt für das hohe
energetische Niveau seiner Musik, die er zuletzt auf seiner Platte „Bye Bye Balkan“ (2014) in
neue musikalische Richtungen erweiterte. In diesem musikalischen Theaterstück wird er
inmitten von Trümmern eine Welt aus Klang erschaffen und den Frauen in (Nach)Kriegsgebieten ein musikalisches Denkmal setzen. Dass bei aller Ernsthaftigkeit des
Themas schwarzer Humor, Poesie, Slapstick und Situationskomik nicht zu kurz kommen
werden, versteht sich bei Lopičić von selbst.
REGIE und MUSIK Sandy Lopičić
DRAMATURGIE Karla Mäder
18 HAUS ZWEI / Premiere Do, 21. Jänner 2016
LUPUS IN FABULA
Henriette Dushe
Österreichische Erstaufführung
Ein Vater liegt im Sterben und seine drei Töchter versammeln sich ein letztes Mal an seinem
Bett. Die Älteste hat ihr eigenes Leben aufgegeben, um den Vater zu pflegen, musste
hautnah miterleben, wie er wieder zum bedürftigen Kleinkind wurde und feilt bereits an
seiner Grabrede. Die Mittlere ist eben Mutter geworden und will nicht wahrhaben, dass der
Tod nicht aufhaltbar ist, weswegen sie der unerträglichen Realität fantastische Träumereien
entgegenstemmt. Die Jüngste hadert mit ihrer beruflichen wie privaten Erfolglosigkeit und ist
unfähig, Zugang zu ihren Gefühlen zu finden.
Überforderung und Hilflosigkeit machen sich breit: In ihrem Versuch, der Lage Herr zu
werden, ringen die drei Schwestern um Fassung, Haltung, Worte, Trost. Denn an diesem
Übergang zwischen Leben und Tod werden schöne und schmerzvolle Erinnerungen
wachgerufen, reißen alte Wunden wieder auf. Jede wird mit ihrem Verhältnis zum Vater,
zueinander, aber auch zu ihrer eigenen Lebenssituation konfrontiert – und vor allem mit der
Endlichkeit des Lebens, der Hässlichkeit des Sterbens.
Henriette Dushe hat mit „Lupus in Fabula“ eine kunstvoll verdichtete Todesfuge geschaffen
und greift damit ein Thema aus der Mitte des Lebens auf, das von uns dennoch mehr denn
je an den Rand gedrängt und tabuisiert wird. Der Autorin gelingt es, uns behutsam unsere
Ohnmacht angesichts von Krankheit und Sterben nahestehender Menschen bewusst zu
machen. Der titelgebende „Lupus in Fabula“ ist wohl der Tod, der lauert, dem man sich
stellen muss und von dem es im Stück heißt: „Der Tod, der Tod, der Tod … ist eine blöde
Sau.“
Claudia Bossard, 1985 in Zug geboren, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft.
Bereits in dieser Zeit inszenierte sie mit dem „Berner StudentInnen Theater“ erste eigene
Arbeiten, die mit dem Publikumspreis an den Theatertagen Aarau ausgezeichnet wurden.
Sie ist Mitglied in diversen Theaterkollektiven, wie „deRothfils“, mit denen sie bei Festivals
gastierte, und arbeitet vor allem in der Freien Szene in der Schweiz.
Henriette Dushe, in Halle/Saale geboren, studierte nach langjähriger Tätigkeit als Erzieherin und
Theaterpädagogin Kulturarbeit in Potsdam und belegte Szenisches Schreiben bei uniT Graz.
Währenddessen arbeitete sie als Dramaturgin und Autorin beim freien Autoren und
Schauspielkollektiv unitedOFFproductions. Henriette Dushe wurde mit zahlreichen Stipendien und
Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Retzhofer Dramapreis 2009, und erhielt 2013 den renommierten
Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für „Lupus in Fabula“.
REGIE Claudia Bossard
DRAMATURGIE Jennifer Weiss
19 HAUS EINS / Premiere Sa, 6. Februar 2016
DER STURM
William Shakespeare
Der gelehrte und von den Mächten des Okkulten faszinierte Herzog von Mailand, Prospero,
wurde von seinem Bruder Antonio gestürzt und mitsamt seiner Tochter Miranda auf dem
Meer ausgesetzt. Auf einer geheimnisvollen Insel gestrandet, wartet Prospero seit zwölf
Jahren auf die Gelegenheit, sich an seinen Feinden zu rächen. Als Antonio und der König
von Neapel, Alonso, auf dem Weg von Tunis nach Italien an der Insel vorübersegeln, ist es
soweit: Mit Hilfe seines Luftgeistes Ariel beschwört der Meister der Magie einen Sturm
herauf, der seine Gegner unversehrt an die Gestade der Insel spült. Während zwei
betrunkene Höflinge mit Prosperos Diener Caliban ein groteskes Bündnis eingehen, um
dessen Herrn zu stürzen, herrscht auch in der Runde der königlichen Schiffbrüchigen
Zwietracht – ein Mordanschlag auf den König von Neapel durch seinen Bruder kann nur
knapp von Ariel vereitelt werden. Prospero zieht alle Register seiner magischen Fähigkeiten,
um seine ehemaligen Widersacher genüsslich vor sich herzutreiben, bis er ihnen schließlich
vergibt, „seine Geschöpfe“ Ariel und Caliban in die Freiheit entlässt und in einem tief
berührenden Epilog der Magie abschwört.
„Der Sturm“, eines der poetischsten Werke William Shakespeares (1564-1616), wird gerne
als das „Selbstporträt des Dichters als alter Mann“ bezeichnet, mit dem sich der Autor von
der Bühne verabschiedet. Dennoch ist die letzte der vier Shakespeare-Romanzen weit mehr
als eine Autobiografie des berühmtesten Bühnenschriftstellers der Geschichte. Das Stück
kreist beständig um die Ausübung und die Sicherung von Macht, um die Grenzen zwischen
Wirklichkeit und Illusion, die Kraft und Gefahren der Magie.
In Graz wird im 400. Todesjahr des großen Dichters die österreichische Burgschauspielerin
Barbara Petritsch in die Rolle des Prospero schlüpfen und damit erstmals auf der Bühne
ihrer Heimatstadt stehen.
Stephan Rottkamp, geboren 1971 in Köln, arbeitet seit 2001 als freier Regisseur und hat
Inszenierungen u. a. am Schauspiel Stuttgart, am Wiener Burgtheater, am Münchner
Residenztheater und am Staatstheater Braunschweig herausgebracht. Von 2006 bis 2010
war er leitender Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus.
REGIE Stephan Rottkamp
BÜHNE Ralph Zeger
KOSTÜME Esther Geremus
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
20 HAUS EINS / Premiere Sa, 12. März 2016
FREQUENZEN
Nach Motiven aus dem Roman „Die Frequenzen“ von Clemens J.
Setz
Uraufführung
Alexander Kerfuchs lebt in einem Zustand ständiger Verwirrtheit. Nicht nur, weil seine
synästhetische Wahrnehmung in Frequenzbereiche vordringt, die anderen Menschen
verborgen bleiben. Auch, weil er als Kind erleben musste, wie sein Vater im Keller des
Einfamilienhauses einen Riss entdeckt und bald darauf die Familie verlässt. 700 Seiten
später taucht der erwachsene Kerfuchs auf der zweiten Hochzeit des Vaters auf, mit
jahrzehntelanger Wut im Bauch. Dazwischen passiert allerhand, aber eigentlich geht es nicht
darum, die Geschichte von Kerfuchs stringent zu erzählen; es geht um die Geschichten
zahlreicher Gestalten, die sein Leben in Graz kreuzen oder in zeitlichen oder räumlichen
Paralleluniversen daran vorbeileben.
Figuren sind Spielbälle des Schicksals und ihres Autors: wie der fingergroße Bruchpilot, der
auf Kerfuchs’ Schreibtisch landet und in einer Flasche gefangen gehalten wird; wie die
herrenlos gewordene Hündin, die sich die Kartografie der Stadt erschnuppert. Im Theater
nicht darstellbar? Selbstverständlich ist es unmöglich, diesen Roman angemessen zu
dramatisieren, und der Theaterabend kann keinesfalls die Lektüre ersetzen. Aber das
Theater sendet auf einer eigenen Frequenz und gibt mit seinen Mitteln den Kosmos des
Romans wieder. Es kann in einen Diskurs mit dem Publikum treten, der Stadt, dem Autor,
dem Roman. So wird über eine reine Dramatisierung hinaus ein weit größerer thematischer
Kosmos aufgezogen, der unter anderem Sinn und Unsinn, Möglichkeit oder Unmöglichkeit,
Chancen und Gefahren von Romanadaptionen thematisieren könnte. Welche Rolle könnte
die theatrale Situation, in der wir uns zwischen Zuschauerraum und Bühne befinden, in
diesem düsteren Graz-Puzzle spielen, das Setz uns vorlegt? Welches Paralleluniversum ist
uns zugedacht?
Alexander Eisenach, geboren 1984 in Ost-Berlin, bezeichnet „Die Frequenzen“ als eines
seiner Lieblingsbücher. Er wird sich ihm mit Respekt und Furchtlosigkeit nähern und aus den
Erfahrungen schöpfen, die er u.a. am Centraltheater Leipzig, am Schauspiel Frankfurt und
am Schauspielhaus Hannover mit der Inszenierung von formal herausfordernden Stücken,
Romanen und Filmadaptionen gemacht hat.
Clemens J. Setz, geboren 1982 in Graz, gilt als eines der größten Erzähltalente unter den jüngeren
deutschsprachigen Autoren. Er selbst bezeichnet sich als „Provinzautor“: Seine Heimatstadt und
deren Umgebung spielen in all seinen Werken eine wichtige Rolle. Der studierte Germanist und
Mathematiker veröffentlichte bisher drei umfangreiche Romane, einen Erzählband und mehrere
Gedichtbände. Er arbeitet auch als Übersetzer und schreibt u. a. für „Die Zeit“.
REGIE Alexander Eisenach
BÜHNE Daniel Wollenzin
KOSTÜME Julia Wassner
DRAMATURGIE Karla Mäder
21 HAUS ZWEI / Premiere Do, 31. März 2016
JOHNNY BREITWIESER
Eine Verbrecherballade von Thomas Arzt
Mit Musik von Jherek Bischoff
Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auf, die Grenze zwischen oben und unten
wird klarer definiert. Der Staat zieht sich aus seiner Verantwortung zurück, delegiert
sozialstaatliche Aufgaben an gemeinnützige Organisationen und Freiwillige, die
Gentrifizierung ganzer Stadtteile schreitet voran. Längst sind die Bettelnden auf den Straßen
der teuren Innenstadt ein vertrauter Anblick, bleibt die Empörung angesichts von so viel
Ungleichheit aus, reagiert man mit Gleichgültigkeit oder Misstrauen.
Die Zeit vor hundert Jahren war „ein nüchternes Jahrzehnt“ und „keine Zeit für große Taten“.
Wenn man nicht in der richtigen Gegend geboren wurde, waren Armut, Hunger, Kälte,
Krankheit und Bettelei an der Tagesordnung, sicherte man sein Überleben als
Leichenfledderer, Prostituierte, Engelmacher oder Bettler. Oder wurde kriminell.
Wie Johann Breitwieser, 1891 hineingeboren in dieses Milieu und aufgewachsen auf den
Straßen im Wiener Arbeiterbezirk Meidling. Bekannt als Wiener Robin Hood stiehlt der
kleinkriminelle Rebell von den Reichen für die Armen (und natürlich auch für sich selbst),
raubt Banken und Waffenfabriken aus und entkommt immer wieder der Polizei und
Besatzungsmacht. Und da er es geschickt versteht, sich zu einer Ikone zu stilisieren – als
Revolutionär, Anarchist, Gangsterboss, Dandy und Bourgeois – erobert Breitwieser die
Herzen breiter Bevölkerungsschichten am unteren Ende des Gesellschaftspanoramas.
Zahlreiche Affären verstärken das Faszinosum, das von ihm ausgeht, bis er auf ein junges,
bettelarmes Mädchen trifft und sich vom Herzens- und Gesetzesbrecher zum Ehemann und
Hausbesitzer wandelt. Allerdings währt das bürgerliche Glück nur kurz: 1919 wird Breitwieser
auf der Flucht erschossen, von einem Polizeibeamten, mit dem er sich jahrelang ein Katzund-Maus-Spiel geliefert hatte. Der Legende nach folgten seinem Leichenzug Tausende von
Menschen.
Jedes Land kennt sie, die romantischen Helden, deren eigentlich verbrecherisches,
amoralisches Handeln geadelt wird durch die Umstände, aus denen sie ausbrechen, und die
Erinnerung an die guten Werke, die sie dabei (auch) getan haben. Thomas Arzt hat dem
„Meidlinger Einbrecherkönig“ ein an den Stücken von Brecht geschultes Denkmal gesetzt,
das in der Form einer Moritat daherkommt. Seine „Verbrecherballade“ erinnert an die
„Dreigroschenoper“, an „Lulu“, an „Cabaret“, an jene großen Stücke, die die gefährlichen
Jahrzehnte um die vorletzte Jahrhundertwende in all ihrer Zerrissenheit schildern und eine
bemerkenswerte Brücke zum Hier und Jetzt schlagen.
Thomas Arzt, geboren 1983 in Schlierbach / Oberösterreich, studierte Theater-, Film- und
Medienwissenschaft sowie Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Wien. 2008
entstand sein erstes Theaterstück „Grillenparz“ im Rahmen des Autorenprojekts „stück/für/stück“ am
Schauspielhaus Wien. Es wurde mit dem von der Literar-Mechana gestifteten Hans-GratzerStipendium ausgezeichnet und im April 2011 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt, wo Thomas Arzt
in der Spielzeit 2010.2011 als Hausautor arbeitete. Ebenfalls dort wurde im November 2014 „Johnny
Breitwieser“ uraufgeführt.
REGIE Mathias Schönsee
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
22 HAUS EINS / Premiere Sa, 2. April 2016
STRUWWELPETER
Junk Opera von Julian Crouch und Phelim McDermott
Musik von Martyn Jacques
Bizarrer könnte das Trüppchen von jugendlichen Rebellen nicht sein, das der Frankfurter
Arzt Dr. Heinrich Hoffmann 1845 in seinem zur Legende gewordenen Bilderbuch „Der
Struwwelpeter“ versammelte. Der böse Friederich, das zündelnde Paulinchen, oder Konrad,
der Daumenlutscher – sie alle sind wie für die Bühne geschaffen, um uns mit ihren grotesken
Geschichten von Auflehnung und Anarchie mächtig zum Gruseln zu bringen.
Oft ist „Der Struwwelpeter“ als Paradebeispiel sogenannter schwarzer Pädagogik gegeißelt
worden. Aber ist Hoffmanns kleiner Horrorladen nicht auch Ausdruck der zum Albtraum
geronnenen Ängste von Eltern? Oder Dokument überlebenswichtiger Unangepasstheit und
Verweigerung, denen eine Gesellschaft gestern wie heute häufig bloß mit Strafandrohung
und Abschreckung begegnet? Sind Diätcamps und Ritalin nicht ebenso bittere Arznei, wie
die, die Hoffmanns böse Buben verabreicht bekamen? Und überhaupt: Haben wir nicht auch
ein Anrecht darauf, einmal ein arger Wüterich, einmal „Hans guck in die Luft“ zu sein?
In der gefeierten Bühnenadaption von Phelim McDermott und Julian Crouch aus dem Jahre
1998, für die die Londoner Band „The Tiger Lillies“ Hoffmanns Texte kongenial vertonte, führt
der Struwwelpeter einen bitter-komischen Reigen zwischen Vaudeville, Gruselkabinett und
Punk-Musical an. Anleihen bei Kurt Weill und Tom Waits sind bei den „Tiger Lillies“ um
Martyn Jacques kein Zufall, genauso wenig wie tiefschwarzer englischer Humor. Mal böse
provozierend, mal melancholisch und sehnsüchtig verführt diese grell-verzaubernde „Junk
Opera“ in die Abgründe der Seele zwischen Auflehnung und Gehorsam, Traum und
Wirklichkeit. Und so wird aus dem berühmten, oft parodierten und ebenso viel gescholtenen
Kinderbuch ein Ausflug auf die dunkle Seite der Seele, jenseits von Vernunft und
Folgsamkeit, die in uns allen steckt.
Markus Bothe, geboren 1970, ist ein Spezialist für das fantasievolle Erzählen von großen
romantischen Stoffen. Die Inszenierung seines Stückes „Roter Ritter Parzival“ am
Schauspiel Frankfurt wurde 2010 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“
ausgezeichnet. Der in Basel lebende Regisseur arbeitete u. a. am Schauspielhaus Frankfurt,
an der Deutschen Oper Berlin und am Schauspielhaus Hamburg.
Julian Crouch und Phelim McDermott sind Regisseure, Gründungsmitglieder und künstlerische Leiter
von „Improbable Theatre“, einem Londoner Theaterkollektiv. Crouch, der als Puppenspieler begann
und auch als Ausstatter arbeitet, und McDermott, gelernter Schauspieler, haben neben dem
Sensationserfolg „Shockheaded Peter“ u. a. auch Victor Hugos „Der Glöckner von Notre Dame“ für die
Bühne bearbeitet. Crouch inszenierte 2013 für die Salzburger Festspiele den „Jedermann“ neu.
REGIE Markus Bothe
BÜHNE Robert Schweer
KOSTÜME Justina Klimczyk
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
23 HAUS ZWEI / Premiere Do, 12. Mai 2016
DOSENFLEISCH
Ferdinand Schmalz
Der Zwang zur Effizienz lässt Menschen zu Zahlen werden, die wir medial Tag für Tag durch
das Fernsehen und die Presse konsumieren: eine Vielzahl an Unglücksopfern, die wir nicht
fassen können. Das System schafft keinen Platz für das Unfassbare; zum Beispiel für
Menschen, die nicht erfassbar sind, weil sie keinen chronologischen Lebenslauf oder
Formulare vorzuweisen haben, die demnach praktisch gar nicht existieren. Ferdinand
Schmalz’ „dosenfleisch“ thematisiert die Flucht und die Heimatlosigkeit, das Ankommen, die
Suche nach dem vertrauten Ich im fremden Wir. Und das in einer sehr vertrauten
Umgebung: der Autobahn.
An einer Autobahnraststation im Nirgendwo treffen drei Personen aufeinander und erwarten
den nächsten Unfall. Der Versicherungsvertreter Rolf beobachtet sensationslüstern das an
ihm vorbeiziehende Geschehen und ahnt schon, dass ihm trotz Versicherung das
Unvorhersehbare bevorsteht. Jayne und Beate, zwei Frauen, die an der Tankstelle arbeiten,
sind von der Autobahn gezeichnete Körper, deren Erinnerungen überfahren und zubetoniert
wurden. Nun lassen sie auch Rolf, den Zuseher, ihre Wunden am eigenen Leib spüren und
zertrümmern seine voyeuristische Schutzscheibe. Ihre Narben erzählen Geschichten, die
nicht mit Tinte auf Papier, sondern mit Blut auf Haut gedruckt wurden. Und so „atmet der
Asphalt“, während jedes Leben endet und nur die Spuren davon endlos weitergehen. In
diesem „Roadmovie“ für das Theater tauchen festgefahrene Figuren auf, die von ständiger
Bewegung und Raserei in einer kontinuierlich beschleunigten Welt umgeben sind. Immer
schneller läuft das Leben; der menschliche Körper verfällt wie der abgelaufene Inhalt einer
Konservendose.
Der junge Grazer Autor Ferdinand Schmalz entwirft mit „dosenfleisch“ ein bizarr-komisches
Endzeitszenario auf der Raststation, für das Quentin Tarantino Pate gestanden haben
könnte.
Ferdinand Schmalz, 1985 in Graz geboren, studierte Philosophie und Theater-, Film- und
Medienwissenschaft in Wien und ist bis 2016 Teilnehmer am Lehrgang FORUM Text von uniT. Sein
Erstlingsstück „am beispiel der butter“ gewann 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde 2014 bei
den Mülheimer Theatertagen gezeigt. „dosenfleisch“ wurde 2015 zu den Autorentheatertagen in Berlin
eingeladen.
REGIE Jan Stephan Schmieding
DRMATURGIE Jennifer Weiss
24 HAUS EINS / Premiere Fr, 13. Mai 2016
BETRUNKENE
Iwan Wyrypajew
Österreichische Erstaufführung
Vierzehn Gestalten torkeln durch die Nacht. Betrunkene sind es, die je nach Anlass den
König Alkohol zum Feiern, Trauern, Vergessen oder Gedenken gebraucht haben. In
verschiedenen Situationen treffen sie aufeinander, und es treffen auch jene aufeinander, die
sich nüchtern nicht begegnet wären, sich nichts zu sagen gehabt hätten, oder die sich unter
normalen Umständen nichts gesagt hätten. Wir begegnen Ehepaaren und Junggesellen,
einer Prostituierten, dem Direktor eines Filmfestivals, Bankern, Managern, Gutverdienenden
– es sind nicht die Verlierer der Gesellschaft, die hier schwanken, sondern die Gewinner, die
Bestimmer, die Entscheider, die Stützen der Gesellschaft. Bei allen hat der Alkohol
vorübergehend die Kontrolle übernommen, lockert die Zungen, löst Geständnisse aus, macht
den Weg frei zu umfassender Ehrlichkeit. Und zeigt den schutzlosen, liebesbedürftigen,
verletzlichen Menschen in seiner ganzen tragikomischen Lächerlichkeit.
Dass das Stück aus der Feder eines Russen stammt, verwundert nicht, sagt man diesem
Volk doch eine besonders große Begabung zu alkoholbasierter tieferer Erkenntnis nach.
Dass es mehr ist als eine heitere Posse, versteht sich von selbst: Schon im alten
Griechenland war Dionysos, der Gott des Rausches, verantwortlich für die Entstehung
dessen, was wir bis heute Theater nennen und das wie manches religiöse Ritual die Grenze
zur Transzendenz zu überschreiten versucht.
Und so macht der Rausch die Grenze zwischen dem Selbst und dem Anderen durchlässig
und vereint die unterschiedlichen Gestalten der Nacht in einer Feier der Liebe und der
Erkenntnis des Göttlichen innerhalb und außerhalb ihrer selbst. So, dass am Ende der
Spielzeit, die mit „Merlin“ und der Zerstörung einer alten Ordnung und dem gescheiterten
Versuch einer neuen Gesellschaft begann, die Utopie einer Welt steht, in der alle – und sei
es nur eine berauschte Nacht lang – Brüder und Schwestern und von Gott geliebte
Kreaturen sind. Na sdarowje!
Bernadette Sonnenbichler, geboren 1982 in München, studierte Regie am Max Reinhardt
Seminar in Wien und war anschließend am Schauspielhaus Graz als Regieassistentin
engagiert, wo sie erste Regiearbeiten realisierte (u. a. „Leonce und Lena“, „Biedermann und
die Brandstifter“, „Blind Date“, „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“).
Regelmäßig inszeniert sie u. a. am Theater Aachen und an den Bühnen der Stadt Münster,
daneben ist sie Hörspielregisseurin und tritt als Musikerin auf.
Iwan Alexandrowitsch Wyrypajew wurde 1974 in Irkutsk geboren, einem der politischen und
wirtschaftlichen Zentren Sibiriens im Süden des Baikalsees. Er ist einer der wichtigsten russischen
Dramatiker seiner Generation und arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Autor und Drehbuchschreiber.
Seit 2001 lebt er in Moskau. Seine Stücke sind im deutschsprachigen Theaterraum seit 2003 zu
sehen.
REGIE Bernadette Sonnenbichler
BÜHNE Wolfgang Menardi
KOSTÜME Tanja Kramberger
MUSIK Cico Beck
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
25 HAUS DREI / Ab 12. September 2015
STARTBLOCK
100 Tage Schauspielhaus & Friends
Das Theater ist ein öffentlicher Ort, so lautet eine viel zitierte Definition, die prinzipiell
natürlich nichts von ihrer Gültigkeit verloren hat. Aber anstatt nur im Dunklen
nebeneinanderzusitzen, wollen wir am Beginn der neuen Intendanz 100 Tage lang die
Gelegenheit nutzen, Euch Auge in Auge zu begegnen, Euch kennenzulernen, uns mit Euch
auszutauschen, mit Euch zu diskutieren, zu streiten, zu feiern. Dazu laden wir Institutionen
der Stadt – sei es die Kombüse, sei es die Uni, seien es Kunstschaffende oder Kolleginnen
und Kollegen aus der freien Theaterszene – ein. Einige altbekannte Veranstaltungen werden
hier auch weiterhin stattfinden: „Uni im Theater“, Nachgespräche, dazu kommen
Premierenfeiern, neue Diskussionsformate wie der „Host Club“, Ausstellungen, Werkstätten,
theaterpädagogische Formate, Konzerte, Poetry-Slams – you name it. Der Anfang wird bunt
und ruht auf vielen Schultern.
HAUS DREI heißt ab sofort die oberste Ebene des Schauspielhauses, die am Beginn der
Spielzeit 100 Tage lang als Begegnungszone, Dialogwerkstatt, intermedialer Raum,
Aktionsraum für alle offen sein wird und die Stadt ins Theater bringen soll.
www.schauspielhaus-graz.com
Ab 1. September 2015
STARTBLOG
Die ersten 100 Tage im Web
Was jeweils ansteht und dann auf dem Programmsteht, erfahrt Ihr in unserem STARTBLOG
unter www.schauspielhaus-graz.com, der ab dem 1. September 2015 online sein wird.
Federführend beteiligt sein am STARTBLOG wird der Grazer Autor Martin G. Wanko.
26 HAUS DREI, IN GRAZ UND UM GRAZ HERUM / Ab Dezember 2015
JEDER … NIEMAND
GRAZ UND DIE MENSCHENRECHTE
Ein Rechercheprojekt von Clemens Bechtel
Graz nennt sich „Stadt der Menschenrechte“. Warum eigentlich? Ist das Werbekampagne,
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder ernstzunehmendes Engagement? Und wenn die
Menschenrechte universell sind, warum schmückt sich ausgerechnet diese Stadt mit dem
Titel? Oder will Graz, wollen die Grazerinnen und Grazer die Menschenrechte, die fast alle
mit „jeder“ oder „niemand“ beginnen, weltweit durchsetzen? Kämpft man hier auf besondere
Weise gegen die Diskriminierung der Schwulen in Uganda, für die Gleichberechtigung der
Frauen in Indien, gegen Kinderarbeit in Brasilien? Soll man das überhaupt? Oder laufen
Menschenrechte, die ja auf westlichen Werten beruhen, dann nicht Gefahr, zu einem
postkolonialen Herrschaftsinstrument zu werden? Wollen wir anderen Gesellschaften
vorschreiben, nach welchen Regeln sie zu leben haben? Oder beschränken wir uns erst
einmal besser auf unsere Lebenswelt? Aber auch da ist die Lage kompliziert: Brauchen
Salafisten in Österreich das Recht auf freie Religionsausübung? Ist das Recht auf Schutz der
Privatsphäre angesichts von immer mehr Überwachungskameras in Graz nicht Schnee von
gestern? Und lacht nicht ein Obdachloser, wenn er vom Recht auf angemessenes Wohnen
hört? Offensichtlich stellt sich also nicht nur die Frage, wo Menschenrechte gelten, sondern
auch für wen. Und welche. Und wann.
Das Schauspielhaus Graz setzt sich in diesem Rechercheprojekt über mehrere Spielzeiten
mit diesem Themenkomplex auseinander. Es erzählt dabei Geschichten von Menschen,
deren Lebenswirklichkeit unseren gewohnten Blick infrage stellt. Dazu sucht es gezielt den
Austausch mit Einwohnerinnen, Einwohnern und Institutionen der Stadt Graz.
In dieser Spielzeit beschäftigen wir uns insbesondere mit Kinderrechten. Ein Ausgangspunkt
ist dabei die (rechtliche) Situation der zahlreichen minderjährigen Flüchtlinge, die unbegleitet
nach Graz kamen und nun hier leben. Unsere Arbeit können Sie Schritt für Schritt verfolgen,
in mehreren Etappen und in unterschiedlichen Formaten. Mit Expertinnen und Experten,
Betroffenen und Schauspielerinnen und Schauspielern. Im Theater, außerhalb und
anderswo. Die genauen Termine und Inhalte der Veranstaltungen finden Sie im Leporello, im
Newsletter und auf der Website.
Clemens Bechtel, geboren 1964 in Heidelberg, arbeitet als freier Regisseur in Deutschland, Ungarn,
der Schweiz, Rumänien, Dänemark, Mali und Malawi. In den vergangenen Jahren beschäftigte er sich
viel mit politischem Dokumentartheater und entwickelte Theaterabende über kriegsähnliche Konflikte,
Migration, Diktaturen und den Nahrungsmittelmarkt. In der Spielzeit 2013.2014 war er künstlerischer
Leiter des globalen Theaternetzwerks „Hunger for Trade“, dessen Schweizer Partner das Konzert
Theater Bern war.
IDEE und REALISATION Clemens Bechtel
DRAMATURGIE Jennifer Weiss
27 HAUS DREI / Ab Jänner 2016
VIGYÁZAT, SZOMSZÉD! – VORSICHT, NACHBAR!
Ein Projekt von András Dömötör
Österreich und Ungarn – zwei Nationen, durch eine gemeinsame Geschichte getrennt. So
könnte man in Anlehnung an ein berühmtes Bonmot von George Bernard Shaw die bewegte,
hochkomplexe und nur selten in ruhigen Bahnen verlaufene Beziehung dieser beiden Länder
beschreiben. Ob zu Zeiten des Habsburgerreiches, der Doppelmonarchie, oder nach zwei
großen, die Welt von Grund auf verändernden Kriegen: Die beiden so verschiedenen
Nachbarn mussten sich immer wieder neu miteinander arrangieren. Zuletzt waren es die
Ungarn, deren sozialistischer Sonderweg erste nicht mehr zu flickende Löcher im Eisernen
Vorhang aufriss, wonach sich die Grenzen zwischen Ost und West aufzulösen begannen –
beziehungsweise zu verschieben. Mit bis heute nachwirkenden Folgen.
Für das Schauspielhaus Graz wird sich der ungarische Regisseur András Dömötör auf die
Suche nach ganz persönlichen Geschichten entlang alter und neuer Grenzen und Fluchten
machen, dabei kleine und große menschliche Sehnsüchte aufspüren und das Besondere im
alltäglichen Nebeneinander über die Zeiten hinweg verfolgen. Flüchtlingsgeschichten werden
dabei ebenso Thema sein wie die Absurditäten des kleinen Shopping-Grenzverkehrs ohne
Visumspflicht zu Zeiten des ungarischen Gulasch-Kommunismus oder die Frage danach,
was der Eiserne Vorhang mit den Grenzen der EU zu tun hat. Dömötörs Blick richtet sich
jedoch nicht nur von Budapest nach Westen, sondern immer wieder auch zu den östlichen
Nachbarn Ungarns. Seine These: Wenn irgendwo eine Grenze verschwindet, entsteht meist
irgendwo anders eine neue.
András Dömötör, geboren 1978, ein ungarischer Regisseur, der an der Theaterakademie in Budapest
auch als Schauspiellehrer tätig ist. Den Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er im Bereich der
zeitgenössischen Dramatik. Neben regelmäßigen Regiearbeiten am Katona József Theater in
Budapest, wo er u. a. eine monatliche Theater-Soap namens „Trusteeship“ zur aktuellen politischen
Lage in Ungarn herausbrachte, inszeniert Dömötör auch am Berliner Maxim Gorki Theater und am
Staatstheater Karlsruhe.
REGIE András Dömötör
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
28 EXTRAS
HAUS EINS / Im Herbst 2015
ACH, DIESE LÜCKE, DIESE ENTSETZLICHE LÜCKE
JOACHIM MEYERHOFF LIEST
Seit Jahren macht der Burgschauspieler Joachim Meyerhoff auch als Autor von sich reden.
Seine zwei faszinierenden Romane über die eigene Kindheit und Jugend auf dem riesigen
Gelände einer psychiatrischen Anstalt wurden mehrfach ausgezeichnet. Im Herbst erscheint
nun der dritte Teil „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“, in dem Meyerhoff einen
sicher nicht minder unterhaltsamen Blick auf seine Zeit an der Schauspielschule wirft. Im
Herbst ist der hinreissende Erzähler am Schauspielhaus Graz zu erleben.
HAUS EINS / So, 25. Oktober 2015
DIE MÄRCHEN DER ROMA
MICHAEL KÖHLMEIER ERZÄHLT
Michael Köhlmeier ist ein fantastischer Erzähler: fesselnd und poetisch, musikalisch und
hintersinnig. Seit Jahren sammelt er Märchen aus aller Welt, eine der Urformen mündlich
tradierter Erzählungen, die jede und jeder versteht. Er hat sie im Radio vorgetragen, es gibt
Hörbücher davon; aber Köhlmeier live erzählen zu hören, ist ein besonderes Erlebnis. Und
da es schon eine schöne Tradition ist, ihn um den Nationalfeiertag in Graz zu begrüßen, wird
er auch heuer (einen Tag davor) Märchen der Roma im Schauspielhaus erzählen.
HAUS EINS / So, 19. Dezember 2015
MARIA BILL SINGT PIAF
DAS KONZERT
Am 19. Dezember 2015 wäre Edith Piaf 100 Jahre alt geworden. Wir feiern den Geburtstag
mit einem Konzert, das die Schauspielerin Maria Bill im Grazer Schauspielhaus geben wird.
„In Zukunft wird man nicht mehr Edith Piaf sagen können, ohne gleichzeitig Maria Bill denken
zu müssen“, meinte die Neue Zürcher Zeitung, denn 1982 wurde die junge Schauspielerin
durch ihre Piaf-Darstellung am Wiener Schauspielhaus berühmt. Seitdem begleiten die
Lieder der Piaf sie durch ihr Theaterleben.
HAUS EINS / So, 13. Dezember 2015 / So, 20. Dezember 2015
F.ZAWREL – ERBBIOLOGISCH UND SOZIAL MINDERWERTIG
FIGURENTHEATER VON SIMON MEUSBURGER UND NIKOLAUS
HABJAN
Friedrich Zawrel, geboren 1929, war ein Überlebender des NS-Euthanasie-Programms und
zweimaliges Opfer des gleichen Täters – als Kind und 1975. Der Zeitzeuge erzählte nach
seiner Rehabilitierung unermüdlich von seinem Schicksal. Im Februar 2015 starb er
hochbetagt. Er lebt weiter in der Puppe des jungen Grazer Puppenspielers und NestroyPreisträgers Nikolaus Habjan, der in einem eindrucksvollen Soloabend Zawrels
Lebensgeschichte auf die Bühne bringt.
29 EUROPEAN THEATRE CONVENTION (ETC)
Das Schauspielhaus Graz ist ab der Spielzeit 2015.2016 als einziges österreichisches
Theater Mitglied in der European Theatre Convention, kurz ETC.
Die ETC wurde 1988 auf französische Initiative als gemeinnützige Vereinigung europäischer
Theater gegründet und vertritt zurzeit über 40 öffentlich geförderte Theater in mehr als 20
Ländern. Damit ist die ETC das größte derartige Netzwerk, das an die 11.000
Theaterangestellte und tausende Künstlerinnen und Künstler in ganz Europa vertritt und
dessen Mitglieder ca. 16.000 Vorstellungen pro Jahr anbieten. Eines der zentralen Ziele der
ETC ist die Stärkung zeitgenössischer Dramatik sowie die Entwicklung und Unterstützung
insbesondere junger Autorinnen und Autoren. Darüber hinaus fördert die ETC generell die
kulturelle Vielfalt des Theaters, den interkulturellen Dialog, den professionellen Austausch
von Theaterschaffenden und nicht zuletzt die Mobilität von Zuschauenden.
Aus diesem Grund genießen Abonnentinnen und Abonnenten des Schauspielhaus Graz
gegen Vorlage ihres Aboausweises freien Eintritt in den Mitgliedstheatern. Das Graz am
nächsten liegende Mitgliedstheater ist das Schauspielhaus des Slowenischen
Nationaltheaters in Maribor. Weitere Häuser sind in Albanien, Belgien, BosnienHerzegowina, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, im Kosovo, in Kroatien,
Luxemburg, Montenegro, den Niederlanden, in Norwegen, Rumänien, Serbien, in der
Slowakei, in der Schweiz, in der Türkei, in Ungarn, Weißrussland und auf Zypern zu finden.
Eine detaillierte Liste aller Mitgliedstheater finden Sie unter: www.etc-cte.org, und wie Sie in
den Genuss von Freikarten in einem der Mitgliedstheater kommen, erklären Ihnen gerne die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ticketzentrums.
In den kommenden Spielzeiten wird das Schauspielhaus Graz internationale
Kooperationsprojekte mit Mitgliedstheatern aus dem Netzwerk der ETC realisieren.
www.etc-cte.org
30 SCHAUSPIELHAUS FÜR ALLE
THEATERPÄDAGOGISCHES VERMITTLUNGSANGEBOT
Ein offenes Haus hat offene Türen: Wir wollen ein Schauspielhaus für alle sein. Stürmt das
Haus und teilt mit uns die Freude an einer lebendigen, fragenden, diskursiven, kritischen
Theaterleidenschaft. Werdet Teil des Schauspielhaus Graz. Seid mehr als Zuschauende.
Seid mehr als passive Konsumenten: Werdet aktiv und sprengt die Grenzen!
SCHAUSPIELHAUS FÜR JEDEN UND JEDEN
VORBEREITUNG – FINDET DIE VERBORGENEN SCHÄTZE!
In inszenierungsvorbereitenden Workshops laden wir ein, den Stücken auf den Grund zu
gehen, unter die Inszenierungsoberfläche abzutauchen, Rollen am eigenen Leib zu erleben,
sie zu erspielen und ihre Gedanken und Situationen zu den eigenen zu machen.
NACHBEREITUNG – REFLEKTIERT, WAS DA WAR!
In inszenierungsnachbereitenden Workshops können im Theater erlittene Traumata und
Glücksmomente spielerisch geteilt, ausgelebt, neu erlebt oder lustvoll therapiert werden.
SPIELSAMSTAG – SPIELT MIT UNS!
An ausgewählten Samstagen veranstalten wir offene Workshops, zu denen alle eingeladen
sind, ausgewählte Stücke spielend zu sezieren, zu filetieren und anschließend vom
Zuschauerraum aus zu verkosten.
BAR – REDET MIT UNS!
Zu ausgewählten Produktionen finden gemütliche Abende statt, an denen die Theaterleute
über die jeweilige Inszenierung plaudern und mit dem Publikum ins Gespräch kommen,
insbesondere während der ersten 100 Tage im HAUS DREI.
DATE – FREUNDET EUCH AN!
Bei diesem generationsübergreifenden Angebot spannen wir interessierte Erwachsene und
Jugendliche zu zweit zusammen, die zu einem Sonderpreis ausgewählte Inszenierungen
gemeinsam besuchen. Bei einem Extratermin können sich alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer nochmals austauschen.
EINFÜHRUNGEN – HÖRT ZU!
An vielen Terminen finden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Foyer (für
Vorstellungen im HAUS EINS) oder in der Kantine (für Vorstellungen im HAUS ZWEI)
Einführungen für jede und jeden statt.
NACHGESPRÄCHE – FRAGT NACH!
Ebenso veranstalten wir auf Wunsch und / oder zu ausgewählten Vorstellungen bzw.
Terminen Nachgespräche mit Schauspielerinnen und Schauspielern, Mitgliedern des
Produktions- und Dramaturgie-Teams.
HOST CLUB – REDET MITEINANDER!
Das Gespräch als Kunstform: Der Host Club ist ein innovatives Diskussionsformat, bei dem
einander unbekannte Menschen zu Themen des Spielplans miteinander ins Gespräch
kommen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen der Stadt.
KOOPERATIONEN MIT DER UNI – ERWEITERT EUREN HORIZONT!
Von der Dramaturgie geleitetes Seminar in Zusammenarbeit mit dem Germanistik-Institut;
„Uni im Theater“: Vortragsreihe zu Themen der Stücke; „Zugabe“: Vortragsreihe in
Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität und der Akademie Graz.
31 SCHAUSPIELHAUS FÜR SCHULKLASSEN
VOR- UND NACHBEREITUNG – HABT MEHR DAVON!
Wir bieten theaterpädagogische Workshops zu Inszenierungen an, entweder im
Klassenzimmer oder im Theater, die einen besseren Zugang zum Theaterabend
ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den Theatercoaches.
PROJEKT 22 – MACHT SELBST KUNST!
Künstlerinnen und Künstler aus den verschiedensten Bereichen arbeiten eine Woche lang
mit 22 Schulgruppen zu einem gemeinsamen Thema. Die Ergebnisse werden an einem Tag
Ende Juni im Schauspielhaus präsentiert. In Kooperation mit TaO!, Next Liberty und Oper
Aktiv!.
PROBENBESUCH – RISKIERT EINEN EINBLICK!
Schon vor der Premiere kann man einen Blick auf die Inszenierung werfen und erleben, wie
ein Stück eigentlich auf die Bühne kommt. Zu ausgewählten Produktionen werden die Türen
geöffnet und Probeneinblicke ermöglicht.
BACKSTAGE – BLICKT HINTER DIE KULISSEN!
Auch hinter den Kulissen findet viel Theater statt. Unter sachkundiger Führung können
Proberäume, Werkstätten, Bühnen, Seitenbühne und Geheimgänge erforscht werden.
SCHAUSPIELBEZIEHUNG – GEHT ALS KLASSE EINE BEZIEHUNG EIN!
Einzelne Theatermitarbeiterinnen und -mitarbeiter werden Paten von Schulklassen, die sie
über einen größeren Zeitraum hinweg begleiten und aus ihrer ganz persönlichen Situation
heraus ans Theater heranführen.
32 SCHAUSPIELHAUS FÜR LEHRPERSONEN
INFORMATIONEN – LERNEN SIE UNS KENNEN!
Ende Juni und Anfang September 2015 laden wir Lehrpersonen ins Schauspielhaus ein, um
über den neuen Spielplan und unsere Angebote rund um die Schule zu informieren.
SPIELZEIT – WORKSHOP – BASTELN SIE SICH EINE SPIELZEIT-PREVIEW!
Wir beschäftigen uns spielerisch mit dem Thema „Individuen und Grenzen“, erarbeiten einige
Szenen aus verschiedenen Stücken, die uns in der neuen Spielzeit erwarten.
SCHAUKISTE – BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN!
Wir stellen in Ihrer Schule eine Kiste auf, in der sich die aktuellen Informationen rund um das
Angebot des Schauspielhauses befinden.
BERATUNG – FRAGEN SIE RUHIG NACH!
Sie möchten mit Ihrer Klasse ins Theater und wissen nicht, was anschauen? Sie
interessieren sich konkret für eine Produktion und wollen mehr darüber erfahren? Bei einem
individuellen Beratungsgespräch erfahren Sie alles Wissenswerte und können bei Bedarf
eine Probe besuchen.
INSIDER – WERDEN SIE SCHAUSPIELHAUS-INSIDER!
Als Kontaktperson an Ihrer Schule oder Hochschule sind Sie Ansprechpartnerin oder
Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Schauspielhaus. Bei regelmäßigen Treffen
kommen Sie mit uns ins Gespräch und sind so stets am neuesten Stand. Zu ausgewählten
Inszenierungen werden Proben für Sie geöffnet oder eine Freikarte verschenkt.
FRISCHLUFT – BILDEN SIE SICH WEITER …
In insgesamt sechs Fortbildungs-Modulen laden wir Sie ein, sich mit theaterpraktischem
Arbeiten zu beschäftigen, um damit Ihren Unterricht zu bereichern. Kooperation mit Oper
Aktiv!, Next Liberty und TaO!.
FORTBILDUNGEN – … UND NOCH WEITER!
Inszenierungsvorbereitende Workshops sind auch als Schulinterne LehrerInnenfortbildung
(SCHILF) buchbar und beschäftigen sich neben der Inszenierungserforschung auch mit
theaterpädagogischen Methoden im Schulalltag. In Kooperation mit der Pädagogischen
Hochschule.
SCHAUSPIELHAUS FÜR JUGENDLICHE
SPIELCLUB – SPIELT MIT!
Ein Jugendclub des TaO! beschäftigt sich mit einem Stück des Schauspielhauses, erarbeitet
dazu eine Inszenierung und bringt diese im Juni 2016 in beiden Theatern zur Aufführung. In
Kooperation mit dem TaO!.
NACHWUCHSKRITIK! – KRITISIERT UNS!
Willst Du Dich über das Medium Schreiben mit dem Theater auseinandersetzen? Junge
Kritikerinnen und Kritiker erforschen Inszenierungen des Schauspielhauses. In
Zusammenarbeit mit dem steirischen herbst und der Kleinen Zeitung.
PRAKTIKA – ARBEITET MIT!
Als Produktionshospitantin oder -hospitant oder als Praktikantin oder Praktikant in der
Dramaturgie erlebt Ihr, wie es am Theater zugeht. So bekommt ihr über die Zeit des
Praktikums einen umfassenden Einblick in den Theateralltag.
33 PREISE
Viele Angebote sind gratis. Inszenierungsvor- und nachbereitende Workshops sind an einen
Vorstellungsbesuch gekoppelt und kosten € 2 pro Person. Zusätzlich gewähren wir 25%
Ermäßigung auf den Jugendpreis der entsprechenden Vorstellungen. Der Spezialpreis für
Schulklassen & Studierendengruppen beträgt im Vorverkauf 50% des Normalpreises. Ab 20
Personen ist der Eintritt für eine Begleitpersonen frei, ab 42 für zwei und ab 63 für drei
Begleitpersonen.
INFORMATIONEN
Genauere Infos, Termine, alles Aktuelle und vieles mehr gibt es auf unserer Website, die
laufend aktualisiert wird, unter www. schauspielhaus-graz.com/vermittlung. Auf der
Homepage kann man sich auch für den Newsletter der Vermittlung registrieren.
KONTAKT
DIPL.-PÄD. VIOLA NOVAK (LEITUNG)
Tel: +43 (0) 316 8008 3333
Mobil: +43 (0) 664 81 85 671
[email protected]
MAG.A NINA HÄUSLER
Tel: +43 (0) 316 8008 1234
Mobil: +43 (0) 664 88 42 23 15
[email protected]
IN KOOPERATION MIT DEN THEATERCOACHES
MAG.A. BIRGIT BISCHOF-GAIG
MAG. STEFAN EGGER
PATRICK FLEITH
Das Schauspielhaus Graz dankt dem Bundesministerium für Bildung und Frauen für die
Bereitstellung der Berater für theatralische Bildung an den Schulen sowie dem Land
Steiermark, Abteilung Kultur sowie Abteilung Bildung, Familie und Jugend.
34 ENSEMBLE & GÄSTE
Kammerschauspieler Prof. Gerhard Balluch*, Henriette Blumenau, Philine Bührer*,
Jan Brunhoeber, Henriette Cejpek, Daniel Doujenis*, Veronika Glatzner*, Pascal
Goffin, Julia Gräfner, Benedikt Greiner, Fredrik Jan Hofmann, Florian Köhler, Nico
Link, Sarah Sophia Meyer, Raphael Muff, Barbara Petritsch*, Ralph Püttmann*,
Clemens Maria Riegler, Evamaria Salcher, Andri Schenardi*, Tamara Semzov, Franz
Solar, Werner Strenger*, Margarethe Tiesel*, Silvana Veit, Susanne Konstanze
Weber*, Franz Xaver Zach* & Studierende des Studiengangs Schauspiel der
Kunstuniversität Graz
*Gast
KURZBIOGRAFIEN
DER ENSEMBLE-MITGLIEDER UND GÄSTE
Gerhard Balluch
1954 In diesem Jahr habe ich – als Schüler – nach dem Besuch einer Aufführung von
Goethes „Urfaust“ beschlossen, Schauspieler zu werden.
1972 Das ist der Beginn meiner Zugehörigkeit zum Grazer Schauspielhaus, wo mir
ermöglicht wurde, mir eine persönliche Rollen-Galerie aufzubauen, die ihresgleichen suchen
muss.
2015 Viele Jahreszahlen haben große Bedeutung, aber wichtig ist für mich jedes weitere
neue Jahr, für das ich jedesmal hoffe, dass es ein Gutes Jahr sein wird.
Kammerschauspieler Gerhard Balluch ist seit 1972 Ensemblemitglied am Schauspielhaus
Graz. Dem gingen Engagements am Burgtheater Wien, Stadttheater Klagenfurt und am
Landestheater Salzburg voraus; Gastverpflichtungen u. a. in Stuttgart, Bremen und Wien und
Lesungen und Rezitationen im In‐ und Ausland. Er wurde mit dem Silbernen Ehrenzeichen
der Stadt Graz und dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet und
der Berufstitel „Professor“ wurde ihm verliehen.
Henriette Blumenau
2005 Gast auf der eigenen Geburtstagsparty
2007 Wiener Zukunftsgarten
2010 Taxifahrt von Leipzig nach Frankfurt
Henriette Blumenau, 1987 geboren in Halle an der Saale, studierte Schauspiel am Max
Reinhardt Seminar in Wien. Während ihres Studiums gastierte sie u. a. am Burgtheater
Wien, am Schlosstheater Schönbrunn und am Schauspiel Frankfurt. Von 2010 bis 2012 war
sie Ensemblemitglied im STUDIO am Schauspiel Frankfurt und von 2012 bis 2015 am
Konzerttheater Bern, wo sie u. a. Sally Bowles in „Cabaret“ (Regie: Mathias Schönsee),
Katie im Solostück „Bunny“ (Regie: Jan Stephan Schmieding), Gretchen in „Faust“ (Regie:
Claudia Bauer) und Eve in „Der zerbrochne Krug“ (Regie: Matthias Schönsee) spielte. Ab der
Spielzeit 2015.2016 ist Henriette Blumenau festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus
Graz.
35 Jan Brunhoeber
1983 schwimmen gelernt
1998 Urs Troller am MOZARTEUM als Dozenten bekommen
2009 mit Familie und Bulldogge Bob ins Haus am Wald gezogen
Jan Brunhoeber wurde 1974 in Siegburg/Köln geboren und studierte Schauspiel am
Mozarteum in Salzburg. Ab 1996 folgten Engagements u. a. bei den Salzburger Festspielen,
am Hans-Otto-Theater Potsdam, am Stadttheater Heilbronn und zuletzt von 2004 bis 2015
am Stadttheater Trier. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen u. a. Peider in „Andorra“ (Regie:
Horst Ruprecht), Romeo in „Romeo und Julia“ (Regie: Gerhard Weber), Jürgen Bartsch in
„Bartsch, Kindermörder“ (Regie: Britta Benedetti) und Der Schupo in „Glaube Liebe
Hoffnung“ (Regie: Charles Muller). Jan Brunhoeber ist ab der Spielzeit 2015.2016 festes
Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Henriette Cejpek
1999 erstes internationales Theaterprojekt. Beginn der Zusammenarbeit mit dem Acco
theater center
2009 Begegnung mit meiner großen Liebe
2015 langsame Heimkehr, Entscheidung für Graz
Henriette Cejpek wurde in Graz geboren und studierte Schauspiel am Max Reinhardt
Seminar in Wien. Danach war sie u. a. am Burgtheater Wien, Schauspielhaus Bochum, an
der Freien Volksbühne Berlin, am Staatsschauspiel Dresden, Staatstheater Hannover, am
Bremer Theater und zuletzt am Schauspiel Leipzig engagiert und war an Filmproduktionen
beteiligt. Sie arbeitete u. a. mit den Regisseuren Thomas Bischoff, Manfred Karge, Johann
Kresnik, Konstanze Lauterbach, Shimon Levy, Hans Neuenfels, Claus Peymann, Erich
Sidler, Michael Talke und Michael Simon zusammen. Ab der Spielzeit 2015.2016 ist
Henriette Cejpek festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Pascal Goffin
1992 4. Klasse wiederholt
2005 Balkonsturz überlebt und Schauspielstudium angefangen
2009 erste und letzte Thaimassage
Pascal Goffin, 1982 in Schleswig-Holstein geboren, beendete 2010 sein Schauspielstudium
an der Zürcher Hochschule der Künste. Bereits als Student hat er am Deutschen
Schauspielhaus Hamburg, am Theater Neumarkt in Zürich und in freien Produktionen
gespielt, wurde mit Förderpreis der Armin-Ziegler-Stiftung ausgezeichnet und erhielt ein
Stipendium der Alexis Victor Thalberg Stiftung. Danach folgten Engagements am Jungen
Theater Göttingen und zuletzt am Konzert Theater Bern, wo er u. a. mit den Regisseuren
Stephan Rottkamp, Claudia Bauer, Markus Bothe und Dominic Friedel arbeitete. Pascal
Goffin wechselt ab der Spielzeit 2015.2016 als festes Ensemblemitglied ans Schauspielhaus
Graz.
Julia Gräfner
1995 erste Bühnenerfahrung als „Großvater“ in einer Kindergartenaufführung von „Das
Märchen von der Rübe“ gesammelt
2004 Theater spielen statt Spanisch-Wahlpflichtunterricht: Theatergruppe am GoetheGymnasium Schwerin
2015 Umziehen von Bern in der Schweiz nach Graz in Österreich
36 Julia Gräfner wurde 1989 in Schwerin geboren und hat 2015 ihr Studium an der Berner
Hochschule der Künste abgeschlossen. Bereits während ihres Studiums war sie als freie
Schauspielerin u. a. am Konzert Theater Bern, Luzerner Theater und am Ballhaus Ost Berlin
tätig, wurde mit dem ADRIANA AWARD (beste Partnerrolle) ausgezeichnet und war
Stipendiatin der Armin-Ziegler-Stiftung. Sie arbeitete u. a. mit Claudia Bauer, Cora Frost,
Claudia Meyer, Lisa Nielebock, Moritz Sostmann und der Theatergruppe DAS HELMI
zusammen. Ab der Spielzeit 2015.2016 ist Julia Gräfner festes Ensemblemitglied am
Schauspielhaus Graz.
Benedikt Greiner
1999 Pfingsthochwasser im Oberallgäu
2009 Erstes Bungee Jumping
2013 Geburt meiner Patentochter
Benedikt Greiner wurde 1985 in Immerstadt im Allgäu geboren und studierte Schauspiel an
der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Es folgten Engagements am Schauspiel
Frankfurt und am Konzert Theater Bern, wo er u. a. mit Jan-Christoph Gockel („Trilogie der
Träumer“), Stephan Rottkamp („Maria Stuart“), Claudia Bauer („Faust“) und Dominic Friedel
(„Seymour oder ich bin nur aus Versehen hier“) zusammenarbeitete und derzeit eine
Jugendclub-Produktion von Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ inszeniert. Benedikt Greiner ist
ab der Spielzeit 2015.2016 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Fredrik Jan Hofmann
1983 angefangen Fußball zu spielen
1991 angefangen Basketball zu spielen
1997 angefangen Theater zu spielen
Fredrik Jan Hofmann wurde 1977 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Schauspiel am
Max Reinhardt Seminar in Wien, und war während dem Studium bereits am Staatstheater
Mainz, am Théâtre National du Luxembourg und an den Ruhrfestspielen in Recklinghausen
engagiert. Dem folgten Engagements am Theater Heidelberg und am Theater Aachen. Seit
2009 ist er freier Schauspieler und war am Theater St. Gallen, am Schauspielhaus Köln, am
Theater Rampe und an der Oper Dortmund sowie in diversen Fernsehproduktionen tätig. Ab
der Spielzeit 2015.2015 ist Fredrik Jan Hofmann festes Ensemblemitglied am
Schauspielhaus Graz.
Florian Köhler
2008 Zusammenkunft
2012 Ankunft
2013 Ankunft
Florian Köhler wurde 1985 in Göttingen geboren und studierte Schauspielo am Max
Reinhardt Seminar in Wien. Schon während seiner Studienzeit und darüber hinaus trat er
Gastengagements am Volkstheater Wien, Dschungel Wien und WUK Wien und Kabelwerk
Wien an und wirkte auch später in zahlreichen Fernsehproduktionen mit. Seit 2009 ist Florian
Köhler festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz und war hier u. a. in „Holzfällen“,
„Das Missverständnis“ und zuletzt als Autor Tennessee Williams in „Vieux Carré“ zu sehen.
37 Nico Link
1990 ich durfte endlich die Welt sehen. (Deutsche Wiedervereinigung)
2002 ich lertne meine bessere Hälfte kennen
2015 es beginnt wieder alles von vorn und ich bin sehr gespannt, was passieren wird! Ich
ziehe nach Graz.....
Nico Link, geboren 1976 in Plauen/Vogtlandkreis, studierte Schauspiel an der Hochschule
für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Nach seinem Studium arbeitete er für
Film und Fernsehen und war am Grillo Theater Essen, am Staatstheater Kassel und am
Theater Bonn sowie als freischaffender Schauspieler am Konzert Theater Bern engagiert. Er
arbeitete u. a. mit Mario Matthias, Markus Kubesch, Lukas Langhoff, Ulrich Rasche, Markus
Dietz und Klaus Weise zusammen. Ab der Spielzeit 2015.2016 ist Nico Link festes
Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Sarah Sophia Meyer
1988 erster Kuss im Gebüsch – 3 Sekunden
1997 erster Liebeskummer – 3 Monate
2002 erster Kurzhaarschnitt – 3 Millimeter
Sarah Sophia Meyer, 1984 in der Schweiz geboren, studierte an der Otto-FalckenbergSchule München und spielte währenddessen bereits an den Münchner Kammerspielen. Von
2009 bis 2013 folgte ein Engagement am Staatstheater Stuttgart, wo sie u. a. in „Einsame
Menschen“ (Regie: Stephan Rottkamp), „Emilia Galotti“ (Regie: Barbara David-Brüesch) und
„Das Spiel ist aus“ (Regie: Sebastian Baumgarten) zu sehen war. Von 2013 bis 2015
arbeitete sie als freie Schauspielerin u. a. am Schauspielhaus Bochum, Theater Bern und
Theater Heidelberg sowie in Filmproduktionen. Sarah Sophia Meyer ist ab der Spielzeit
2015.2016 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Raphael Muff
1994 zum ersten Mal die Tatami (Matten) im Judo betreten, 16 Jahre später den 1. Kyu
(Gurtfarbe: braun)
2005 bei 3-wöchigem Sprachaufenthalt in Nizza (Frankreich) für einen Tag meine Stimme
verloren
2010 Haare wachsen lassen, um mit fast perfektem Film-Outfit als Joker (The Dark Knight) in
Luzern (Schweiz) Karneval zu feiern
Raphael Muff, geboren 1987, studierte an der Schauspielschule Zürich und an der
Hochschule für Künste Bern sowie am Center for Young Professionals in Banking. Seit 2010
ist er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Moderator tätig und wirkte in diversen
Filmen mit. Außerdem arbeitete er u. a. mit den Regisseuren Dirk Vittinghoff („Der
himmelblaue Speck / AUAWIRLEBEN“), Alexandra Portmann („Wurzelzeit“) Laurent
Chétouane („Shakespeare’s Sonnets“) und Volker Lösch („Angst“) zusammen. Ab der
Spielzeit 2015.2016 ist Raphael Muff festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Clemens Maria Riegler
1996 Ich darf zum ersten Mal den Rasenmäher benutzen und musste nicht mehr nur mit der
kleinen Grasschere die Ränder stutzen. Ein stolzer Moment.
2003 Ich bekomme zum Geburtstag ein Moped und fahre am ersten Tag gleich mal 100
Kilometer. Die Welt steht mir ab jetzt offen. Ein Moment purer Freiheit.
2008.2009 Ich feiere mit Freunden in Berlin Silvester und lasse einen chinesischen
Wunschleuchtballon in die Luft steigen, gefüllt mit allen meinen Wünschen fürs kommende
38 Jahr, und gut über hundert Menschen erleben mit mir, wie er nach wenigen Metern Feuer
fängt und in der Spree untergeht. Ein komisch tragischer Moment.
Clemens Maria Riegler wurde 1987 in Deutschlandsberg/Steiermark geboren und spielte
zunächst Volleyball in der österreichischen Bundesliga. Es folgte ein Soziologie-Studium an
der Karl-Franzens-Universität Graz und ab 2008 ein Schauspiel-Studium an der
Kunstuniversität Graz und der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Von 2013 bis
2015 war er Ensemblemitglied am Luzerner Theater, wo er u. a. in „Schmutzige Schöpfung –
Making of Frankenstein“, „The Black Rider“, „Antigone“ und „Die lächerliche Finsternis“ zu
sehen war. Clemens Maria Riegler wechselt mit der Spielzeit 2015.2016 als festes
Ensemblemitglied ans Schauspielhaus Graz.
Evamaria Salcher
1975 Auspacken
2015 Umpacken
2075 Einpacken
Evamaria Salcher, geboren in Wien, absolvierte ein Schauspielstudium am Konservatorium
der Stadt Wien. Ihr erstes Festengagement führte sie 2000 ans Staatstheater Saarbrücken,
danach ans Nationaltheater Mannheim und ans Staatschauspiel Dresden, wo sie u. a. die
Nora in „Nora“ und die Lady Milford in „Kabale und Liebe“ gab. Von 2010 bis 2015 war sie
als freie Schauspielerin in Film und Theater u. a. in Heidelberg, Lübeck, Würzburg, Bozen,
Bonn, Essen, Stuttgart, Berlin und Luzern tätig. Evamaria Salcher ist ab der Spielzeit
2015.2016 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Andri Schenardi
1998 Ich bin Teil der Loveboat-Crew auf dem Urnersee. Mein Sommer der Ewigkeit.
2001 Kauf eines Astrologiebuches im Berliner Bahnhof Friedrichstrasse. Mein
Osterspaziergang.
2010 Vier Tage im Engadin. Mein Zauberberg.
Andri Schenardi wurde in Altdorf im Kanton Uri geboren und absolvierte seine
Schauspielhausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste. Sein erstes festes
Engagement führte ab 2007 ans Konzert Theater Bern, wo er u. a. mit den Regisseuren
Erich Sidler, Philipp Becker, Matthias Kaschig, Markus Bothe oder Mathias Schönsee
zusammenarbeitete. Er spielte diverse Hauptrollen der klassischen und modernen
Theaterliteratur, u. a. den Conférencier in „Cabaret“, den Andri in „Andorra“, den Hamlet,
Pinocchio, Volpone oder Cyrano de Bergerac. Seit der Saison 2014.2015 ist er als freier
Schauspieler tätig. Andri Schenardi ist in der Spielzeit 2015.2016 Gast am Schauspielhaus
Graz.
Tamara Semzov
1999 bin ich von der Ukraine nach Deutschland gezogen.
2007 stand ich zum ersten Mal auf einer Bühne.
2014 war einfach ein super Jahr für mich!
Tamara Semzov wurde 1992 in Charkow in der Ukraine geboren. Sie studierte Schauspiel
an der Kunstuniversität in Graz und schloss die Ausbildung 2015 ab. Schon während des
Studiums war sie am Schauspielhaus Graz zu sehen: in der Koproduktion mit der KUG „Gott
ist ein DJ“ in der Regie von Katrin Hiller sowie in „Katzelmacher“ (Regie: Nina Mattenklotz).
Außerdem arbeitete sie mit Regisseur Peter Konwitschny („Faust“). Tamara Semzov wird
aber der Saison 2015.2016 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
39 Franz Solar
1962 *
1987 <3
2001 Odyssee im Weltraum
Franz Solar wurde in Graz geboren und studierte an der Schauspielschule Krauss in Wien.
Danach trat er Engagements u. a. am Theaterbrett, an der Volksoper, am Theater der
Jugend, an der Kammeroper sowie am Theater an der Wien sowie Fixengagements an der
Württembergischen
Landesbühne
Esslingen
und
den
Städtischen
Bühnen
Freiburg/Breisgau, am Staatsschauspiel Stuttgart sowie bei den Salzburger Festspielen. Seit
1995 ist Franz Solar fixes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz und gab zuletzt den
Woyzeck in Georg Büchners „Woyzeck“ (Regie: Oliver Frljić).
Margarethe Tiesel
1987 <3
1989 Geburt des 1. Kindes
1991 Geburt des 2. Kindes
Margarethe Tiesel, geboren 1959 in Wien, absolvierte ein Schauspielstudium am Mozarteum
Salzburg. Es folgten feste Engagements in Deutschland u. a. am Stadttheater Dortmund
sowie Gastauftritte im deutschsprachigen Raum, u. a. am Schauspiel Frankfurt, am
Kampnagel Hamburg, bei den Salzburger Festspielen, am Schauspielhaus Wien, in der
Josefstadt sowie am Schauspielhaus Graz (u. a. „Enron“ und „Ivanov“). Seit den 1980ern
wirkt sie vermehrt in Film- und Fernsehproduktionen mit, u. a. als Hauptdarstellerin in Ulrich
Seidls „Paradies: Liebe“ oder zuletzt in „Das ewige Leben“ nach Wolf Haas. Margarethe
Tiesel kommt in der Spielzeit 2015.2016 als Gast ans Schauspielhaus Graz.
Silvana Veit
11. September 1973 Militärputsch in Chile, Salvador Allende kommt ums Leben und eine
brutale Militärdiktatur übernimmt die Macht im Land, viele Chilenen flüchten nach Wien und
bekommen Asyl dort. Meine Eltern lernen sich in einem südamerikanischen Tanzlokal im
vierten Wiener Bezirk kennen.
7. Juli 2007 Interrail durch Europa. Reisen, Freunde, Musik, Menschen, Bier, selbstgedrehte
Zigaretten, Liebe, Theater. Berlin, Wörter, Spanien, Paris, Ungarn, Polen. Ich bekomme eine
Idee davon, wie und was ich leben will!
8. April 2011 Ich werde am Mozarteum angenommen und studiere Schauspiel!
Silvana Veit, geboren 1989 in Wien, spielte schon während ihrer Schulzeit Theater. Sie
studierte zunächst Politikwissenschaften und spanische Literatur in Wien und anschließend
Schauspiel am Mozarteum in Salzburg. In ihrem letzten Studienjahr wirkte sie am Deutschen
Nationaltheater Weimar mit, u. a. in „Schuld und Sühne“ (Regie: Thomas Dannemann) und
„Der Schwarze Bär“ (Regie: Enrico Stolzenburger) und war 2014 bei den Salzburger
Festspielen in der Oper „Trovatore“ (Regie: Alvis Hermanis) zu sehen. Ab der Spielzeit
2015.2016 ist Silvana Veit festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
Susanne Konstanze Weber
2000 Mein erstes Stück in Graz – Das Pulverfass, Regie - Dimiter Gottscheff. Erster
Probentag und ich treffe Sandy Lopičić – der Balkan kracht in mein Leben!
2002 & 2004 Juhu – Das deutsch-bosnische Bündnis vermehrt sich – Geburt von Lenny und
Lana-Mae
2006 Erster gemeinsamer Urlaub zu zweit (!): Wir geben unser ganzes Geld aus und fliegen
auf die Malediven zum Tauchen – ich treffe meinen ersten Hai!
40 Susanne Konstanze Weber wuchs in Würzburg in Deutschland auf und studierte Schauspiel
in Bochum. Danach war sie am Schauspielhaus Bochum und beim Theater Hollandia in
Rotterdam engagiert, bevor sie 2000 ans Schauspielhaus Graz wechselte. Hier hat sie u. a.
mit Leander Haussmann, Johan Simons, Dimiter Gotscheff, Volker Lösch, Matthias
Fontheim, Georg Schmiedleitner, Alexander Kubelka oder Franz Wittenbrink
zusammengearbeitet. 2010 entschied sie sich für eine Theaterpause und studierte
„Mündliche Kommunikation und Rhetorik“, das sie seit 2012 an der FH JOANNEUM
unterrichtet. Mit der Spielzeit 2015.2016 kommt Susanne Konstanze Weber als festes
Ensemblemitglied zurück ans Schauspielhaus Graz.
Franz Xaver Zach
1954 Geburt
2000 Geburt der ersten Tochter
2003 Geburt der zweiten Tochter
Franz Xaver Zach wurde 1954 in Wien geboren, wuchs in den USA, Australien und
Österreich auf. Sein Studium absolvierte am Max Reinhardt Seminar und ging danach u. a.
ans Staatstheater Stuttgart, ans Schauspielhaus Bochum ans Düsseldorfer Schauspielhaus,
ans Schauspielhaus Bochum und war als freischaffender Schauspieler und Regisseur (u. a.
in Wien, New York, Frankfurt, Oberhausen und bei den Salzburger Festspielen) tätig. Seit
Herbst 2009 ist Franz Xaver Zach festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz.
KURZBIOGRAFIEN
DER NEUEN DRAMATURGINNEN UND
DRAMATURGEN
Karla Mäder – Leitende Dramaturgin
Geboren 1972, wuchs sie auf der Insel Rügen an der Ostsee und in Ostberlin auf. Nach der
Schulzeit verbrachte sie nach dem Fall der Mauer mit einem Stipendium der USamerikanischen Regierung als eine von fünf ostdeutschen Schülerinnen und Schülern ein
Austauschjahr an einer Highschool in Oregon. Nach ihrer Rückkehr nahm sie 1992 das
Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Freien
Universität und der Theaterwissenschaften / Kulturellen Kommunikation an der HumboldtUniversität Berlin auf.
Ihre erste Stelle am Theater bekleidete sie von 1997 bis 2000 als Leiterin der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, danach wechselte sie in die
Dramaturgie und war sieben Jahre lang Schauspieldramaturgin in der Hansestadt Lübeck.
2007 ging sie in gleicher Funktion in die Schweiz ans Stadttheater Bern, wo sie in den
vergangenen drei Spielzeiten mit Iris Laufenberg zusammenarbeitete. Neben der
dramaturgischen Tätigkeit am Theater unterrichtete sie an der Deutschen Schülerakademie,
an der Pädagogischen Hochschule Bern sowie am Institut für Theaterwissenschaft der
Berner Uni.
Elisabeth Geyer – Dramaturgin
Elisabeth Geyer wurde 1980 geboren und studierte, nach einem Auslandsjahr an einer USamerikanischen High-School, Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Komparatistik,
Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und Universität „Roma
Tre“. Nach ihrem Studium absolvierte sie diverse Praktika, Hospitanzen und Assistenzen u.
a. beim MUMOK – Museum für Moderne Kunst, in der ZIB-Redaktion des ORF, am
Burgtheater und am Theater an der Wien. Seit 2007 ist sie in der Dramaturgie des
Volkstheaters tätig, zunächst als Assistentin, dann als Produktionsdramaturgin, seit 2012 als
41 Dramaturgin. Sie hat u. a. mit Thomas Schulte-Michels, Milos Lolic, Elias Perrig und Michael
Schottenberg zusammengearbeitet. Seit 2009 ist sie Ko-Kuratorin des Volkstheater-Festivals
„Die Besten aus dem Osten!“ für neue Dramatik aus Ost- und Zentraleuropa und ist daneben
als Übersetzerin aus dem Englischen und als Operndramaturgin am Theater an der Wien
tätig. Ab der Spielzeit 2015.2016 ist Elisabeth Geyer feste Dramaturgin am Schauspielhaus
Graz.
Jan Stephan Schmieding – Dramaturg
Jan Stephan Schmieding wurde 1975 in Oberhausen/Rheinland geboren. Während seines
Anglistik-, Politik- und Geschichtsstudiums an der Universität Bonn inszenierte er mehrfach
Shakespeare im englischen Original, arbeitete als freier Journalist und absolvierte Regieund Dramaturgie-Assistenzen bei Roberto Ciulli am Theater an der Ruhr in Mülheim. 2005
ging er, nach drei Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Unis Düsseldorf und
Münster, als Regieassistent ans Schauspielhaus Zürich. Von 2007 bis 2011 arbeitete er als
Produktionsleiter für die Salzburger Festspiele und inszenierte als freier Regisseur am
Theater Bonn. Seit 2012 war er als Schauspieldramaturg am Konzert Theater Bern tätig, wo
er einmal im Jahr als Regisseur arbeitete. Außerdem ist er als Lektor, Übersetzer und GastDozent an der Hochschule der Künste in Bern tätig. Jan Stephan Schmieding wechselt mit
der Spielzeit 2015.2016 als Dramaturg ans Schauspielhaus Graz, wo er auch Regiearbeiten
verwirklichen wird.
Jennifer Weiss – Assistentin Dramaturgie
Jennifer Weiss, geboren 1990 in Wien, absolvierte ein Masterstudium der Vergleichenden
Literaturwissenschaft und ein Bachelorstudium der Romanistik (Französisch). Sie sammelte
Erfahrungen im Medien- und Kulturbetrieb u. a. durch ein Forschungspraktikum im
Filmarchiv Austria und stage audiovisuel im Institut Francais d ́Autriche (u. a. Organisation
des FFF 2012), wie auch als Mitarbeiterin bei diversen Festivals (Viennale, Wiener
Festwochen, Impulstanz, Literatur für junge LeserInnen). Am Burgtheater Wien war sie
Dramaturgiehospitantin für „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek (Inszenierung:
Michael Thalheimer) und Angehörige des Projekts „Die, should sea be fallen in“ mit
Versatorium, Refugee Protest Camp Vienna und Drama Forum von uniT. Sie ist
Mitbegründerin und Übersetzungsmitglied des Versatorium Wien. Ab der Spielzeit 2015.2016
ist Jennifer Weiss Dramaturgieassistentin am Schauspielhaus Graz.
42 KURZBIOGRAFIEN
DER NEUEN MITARBEITERINNEN UND
MITARBEITER
Frank Holldack – Ausstattungsleiter
Frank Holldack, Diplom-Bühnen- & Kostümbildner, studierte an der Hochschule für Bildende
Künste in Dresden. Während seines Studiums war er Stipendiat der Studienstiftung des
Deutschen Volkes und Ausstattungsassistent am Staatstheater Stuttgart. Nach einer 2jährigen Anstellung als Senior Designer bei der dänischen Designfirma „Built Identity Aps“ in
Kopenhagen, arbeitet er seit 2009 als freischaffender Bühnenbildner und Designer und
übernahm von 2013 bis 2015 die Produktionsleitung am Konzert Theater Bern. Mit der
Saison 2015/16 wird Frank Holldack als Ausstattungsleiter an das Schauspielhaus Graz
wechseln.
Viola Novak – Leitung Vermittlung
Viola Novak absolvierte ein Diplom- und Sonderschullehramtsstudium an der Pädagogischen
Hochschule in Wien. Ihre Spiel- und Theaterpädagogikausbildung folgte an der
Pädagogischen Hochschule Graz, die sie als diplomierte Theaterpädagogin abschloss.
Novak spielte viele Jahre im Theater am Ortweinplatz bei der Gruppe Sogma. Als
Theaterpädagogin war sie in der Vergangenheit am Schauspielhaus Graz, an der NMS Klex,
an der Klusemann Schule, im Vinzitel und an der Pädagogischen Hochschule Graz tätig. Ab
der Spielzeit 2015.2016 übernimmt Viola Novak die Leitung der Vermittlungsabteilung am
Schauspielhaus Graz.
Georg Kandolf – Künstlerischer Betriebsdirektor und Chefdisponent
Konzertmeister im Ennstaler Jugendorchester, Tourneen nach Italien, Deutschland und
Holland, Mitglied des Ennstaler Kammerorchesters und mehrfacher Preisträger bei
internationalen Musikwettbewerben. Präsenzdienst als Geiger bei der Gardemusik Wien.
1999 Beginn des Studiums der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität
Graz. Ab 2005 PR- und Sales Mitarbeiter für die XiTrust GmbH. Von 2007.2008 bis zur
Spielzeit 2012.2013 war Georg Kandolf Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros und der
Statisterie am Schauspielhaus Graz, mit der Spielzeit 2013.2014 wechselte er ans Konzert
Theater Bern und wird nun in der Funktion des Betriebsdirektors an seine ehemalige
Wirkungsstätte in Graz zurückkehren.
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