Junges Schauspiel Haus 38 40 41 Produktionen Weit ist der Weg von Charles Way Deutschsprachige Erstaufführung Ab 9 Jahren Das Geschenk des weissen Pferdes von Rudolf Herfurtner Schweizerische Erstaufführung Ab 7 Jahren Da gehören zwei dazu (Arbeitstitel) von Eva Rottmann Uraufführung Ab 11 Jahren Regie Enrico Beeler Bühne Marc Totzke Kostüme Karoline Young Musik Tom Tafel Regie Antonia Brix Bühne und Kostüme Cornelia Koch Regie N.N. Mutter Gaia hat jahrelang in einem Dorf im Wald gelebt. Jetzt, wo ihr Mann tot und die Söhne fort sind, will sie dahin zurück, wo sie herkommt. Die Dorfbewohner versuchen sie umzustimmen und auch ihr toter Mann will, dass sie bleibt. Es gelingt ihnen nicht. Mutter Gaia zieht trotzdem los, Richtung Meer. Auf ihrem Weg findet sie einen verängstigten, verwilderten Jungen, der sich wie ein Hund verhält. Mutter Gaia gibt ihm zu trinken, säubert seine Wunde. Sie sucht für ihn ein Zuhause, findet aber keins. Die beiden ziehen gemeinsam weiter. Die alte Frau bringt dem Jungen das Sprechen bei, gibt ihm einen Namen: Andreas. Andreas entwickelt sich, begegnet den Ecken und Kanten des Lebens – wird erwachsen. Schliesslich erreichen sie das Meer. Im Heimatdorf von Gaia aber hat sich alles verändert, nichts ist mehr so, wie es war. Sie bleiben trotzdem. Charles Way lebt in Wales, war am „Theatre Centre“ in London Hausautor für das Kinder- und Jugendtheater und schreibt nunmehr für Erwachsene und Kinder. Zu seinen wichtigsten Stücken gehören u.a. „Blutrote Schuhe“ („Red Red Shoes“), nach dem gleichnamigen Märchen von Hans-Christian Andersen, „Eye of the Storm“, frei nach Motiven aus Shakespeares „Der Sturm“ und „Auf der Suche nach Odysseus“. Enrico Beeler eröffnet mit dieser Produktion die neue Saison am Jungen Schauspielhaus. Sowohl „Ein himmlischer Platz“ als auch „Stones“, die er in der vergangenen Spielzeit inszenierte, werden in der neuen Spielzeit wieder aufgenommen und bilden den Kern des Repertoires. Die viel beachtete Produktion „Titus“ des belgischen Autors Jan Sobrie, die er 2010 mit der freien Gruppe jetzt&co. Theaterproduktion Zürich herausbrachte, ist in der Saison 2010/11 zu zahlreichen internationalen Gastspielen eingeladen. Premiere am 18. September 2010 im Schiffbau/Box Neueinrichtung einer Produktion des Theaters an der Sihl Es wird Frühling. Der kleine Tasi bittet seinen Grossvater Ulan, mit ihm zum Fluss zu reiten und dem brüllenden Bullen zuzuschauen. Aber Ulan ist alt und schwach. Deshalb erzählt er lieber zusammen mit Grossmutter Nuri die Geschichte der Pferdekopfgeige. Es ist die Geschichte von dem Knecht Suhe und seinem kleinen weissen Pferdchen, das er pflegt und beschützt. Es wächst zum schönsten Pferd des Landes heran und selbst die Prinzessin ist von ihm bezaubert. Doch aus Eifersucht wird Suhes Pferd getötet. Suhe ist untröstlich, da erscheint ihm im Traum das Pferd und zeigt ihm, wie er aus seinen Knochen, der Haut und den Haaren eine Geige baut. Die Musik der Pferdekopfgeige schliesslich kann Suhes Kummer heilen. Rudolf Herfurtner hat über 40 Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher und Opernlibretti verfasst. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Mensch Karnickel“ (1990), „Milo und die Jagd nach dem grünhaarigen Mädchen“ (2000) und „Ohne Musik ist alles nichts – Geschichten über die Musik“ (2008). Stücke wie „Das Geheimnis der Blätter“, „Spatz Fritz“ und „Nachtvögel“ gehören zum festen Repertoire des Kinder- und Jugendtheaters. Für „Die Geschichte des weissen Pferdes“ erhielt Rudolf Herfurtner 2010 den Autorenpreis des Festivals „Kaas & Kappes“. Die Regisseurin Antonia Brix wurde in Frankfurt a. M. geboren, absolvierte Regieassistenzen am Theater der Jugend in München, an der Staatsoper Stuttgart und am Vorstadttheater Basel. Seit 1992 ist sie freischaffende Regisseurin und inszenierte am Thalia Theater Halle, Staatstheater Braunschweig, Jungen Theater Zürich, Landestheater Linz, Theater an der Sihl Zürich, am Staatstheater Stuttgart und am schnawwl Mannheim. Premiere am 22. Oktober 2010 im Schiffbau/Matchbox „Ceylor Hot Shot“ – so heisst das auch für Jugendliche geeignete Kondom, das die Aids-Hilfe Schweiz in diesem Jahr auf den Markt brachte (in Zusammenarbeit mit der Stiftung für sexuelle Gesundheit „Planes“, dem Verein Gütesiegel und dem Hersteller Lamprecht AG). Boulevardmedien tauften das Verhüterli bald „Kinderkondom“ und beklagten die Sexualmoral der „Generation Porno“. Ohne sich von dieser hysterisch geführten Debatte anstecken zu lassen, geht Eva Rottmann in ihrem neuen Stück Fragen nach, die Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang beschäftigen: Wie finden sie inmitten der stark erotisch aufgeladenen Bilderwelt von MTV zu einer individuellen sexuellen Identität und Reife? Welche Vor-Bilder haben sie im Kopf, wenn sie an Sex denken? Inwiefern prägen Musikvideos von 50 Cent, Rihana und Co ihre Auffassung von Erotik und Körper? Wo oder bei wem suchen sie Antworten bezüglich ihrer keimenden Lust und körperlichen Veränderung? Wie erträumen sie sich ihr „Erstes Mal“? Und wie begegnen sie der Liebe? Die Autorin erzählt die Geschichte einer jungen Liebe, die im Sturm der Ausseneinflüsse, im Wechselspiel zwischen „Ich“ und den „Anderen“ zu einem selbst gewählten Tempo finden will. Das Stück entsteht im Austausch mit Kindern zwischen 11 und 14 Jahren als „Fachpersonen“. Eva Rottmann wurde 1983 in Würzburg geboren. Ihr erstes Theaterstück „Eidechsen und Salamander“ entstand im Rahmen von „Schreib für die Bühne, 4. Jahrgang“, wurde im Oktober 2008 mit dem „Kathrin-Türks-Preis“ des Landestheaters Burghofbühne Dinslaken und 2009 mit dem Jugenddramatikerpreis des Festivals „Kaas & Kappes“ ausgezeichnet. 2008/09 nahm sie am Stück Labor Basel teil und erhielt den Publikumspreis für ihr Stück „Skills“. Mit „Unter jedem Dach (ein ach)“ war sie zum Heidelberger Stückemarkt 2010 eingeladen. In der Spielzeit 2009/10 arbeitete sie als Theaterpädagogin am Schauspielhaus Zürich. Premiere im Mai 2011 im Schiffbau/Matchbox Im Rahmen des europäischen Pausenplatz-Projektes „platform 11+“ Apropos… Angeregt durch Theatererlebnisse im Schauspielhaus schreiben Kinder und Jugendliche Geschichten, Tagebucheinträge, Liedtexte, Dialoge, Gedichte. Schauspieler, Musiker, Regisseure erarbeiten daraus kleine Theaterereignisse. Die Uraufführungen durch die professionellen Darsteller finden in Anwesenheit der Autorinnen und Autoren statt. Apropos Weit ist der Weg Regie Enrico Beeler Premiere im November 2010 im Schiffbau/Matchbox Apropos Dornröschen Regie N.N. Premiere im Dezember 2010 im Schiffbau/Matchbox Apropos Dürrenmatt Regie Enrico Beeler Premiere im April 2011 im Schiffbau/Matchbox Apropos Schwarze Spinne Regie N.N. Premiere im Juni 2011 im Schiffbau/Matchbox 42 43 Gastspiele und Wiederaufnahmen Festival Mehr als Zuschauen Gastspiele und Lesungen Thematisch, ästhetisch oder personell an den Spielplan des Schauspielhauses Zürich angebundene Gastspiele und Lesungen ergänzen den Spielplan des Jungen Schauspielhauses. Titel und Termine sind dem jeweiligen Monatsspielplan und der Website zu entnehmen. Blickfelder – Künste für alle (Schul-)Klassen Das Junge Schauspielhaus bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch in der neuen Spielzeit ein breit gefächertes theaterpädagogisches Angebot. Sowohl Schulen als auch die Öffentlichkeit sind eingeladen, sich das Theater auch aktiv aus verschiedenen Perspektiven zu erschliessen: spielend, forschend, schreibend und begleitend. Bezugspunkte dafür sind sowohl der Spielplan des Jungen Schauspielhauses als auch ausgewählte Produktionen des Abendspielplans. Ein himmlischer Platz von Guus Kuijer Ab 10 Jahren Regie Enrico Beeler Bühne Flurin Madsen Kostüme Isabel Schumacher Musik Simon Hostettler Im Januar/Februar 2011 im Schiffbau/Matchbox Eigentlich ist es ein ganz gewöhnlicher Tag. Aber dann fliegt ein Spatz auf Florians Kopf und bleibt in seinen Haaren sitzen. Fortan passieren ungewöhnliche Dinge: Katja aus der Schule überfällt ihn mit einer Liebeserklärung, zusammen lernen sie die alte Frau Raaphorst kennen, in deren Welt ein Schlüssel eine Gabel ist und vorvorgestern heute, dann stellt er fest, dass seine Eltern ständig zu diskutieren, in Wirklichkeit aber aneinander vorbei reden... Stones von Tom Lycos und Stefo Nantsou Schweizerische Erstaufführung Ab 12 Jahren Regie Enrico Beeler Bühne und Kostüme Karoline Young Musik Nicolas Dauwalder Im November 2010/März 2011 im Schiffbau/Matchbox Zwei Jugendliche versuchen der Langeweile zu entkommen und fordern sich gegenseitig mit immer gefährlicheren Mutproben heraus, bis eine davon tödlich endet. „Stones“ erzählt eine wahre Begebenheit: 1994 warfen zwei Jugendliche Steine von einer Autobahnbrücke bei Melbourne und töteten dabei einen Universitätsprofessor. Zwei Schauspieler verkörpern sowohl die Jugendlichen als auch die beiden Ermittler. Bekannte Muster der Schuldzuweisung werden dadurch hinterfragt. vom 14. bis 27. März 2011 im Schiffbau/Box, im Schiffbau/Matchbox und im Pfauen Das internationale Festival „Blickfelder“ ist zu Gast im Schauspielhaus Zürich. Während zwei Wochen werden Bühnen und Säle von vielen verschiedenen Kulturinstitutionen mit Theater, Tanz, Literatur, Film, Musik und Kunst für ein junges Publikum bespielt. Das Junge Schauspielhaus spiegelt mit seiner professionellen Theaterarbeit und deren Vermittlung das Programm des Festivals. Während des Festivals setzen sich Kinder und Jugendliche mit den verschiedenen Künsten auseinander. Sie spielen und reden mit. Sie werden mit unerwarteten Klängen, rätselhaften Geschichten und unbequemen Bildern konfrontiert. Kinder und Jugendliche kommen in Kontakt mit Künstlern. Das Programm des Festivals besticht durch seine Qualität und Innovation und fördert den internationalen Austausch der Zürcher Kulturszene. Zwölf Mal ging „Blickfelder“ bereits über die Zürcher Bühnen, dreimal tanzte es aus der Reihe und brachte Kinder und Jugendliche damit in den Genuss von zeitgenössischem Tanz. Veranstaltet von der Bildungsdirektion Kanton Zürich Spielen Spielclubs Kinder, Jugendliche und Erwachsene spielen unter professioneller Anleitung selbst Theater. Sie improvisieren, entwickeln eigene Geschichten, schlüpfen in fremde Rollen, trainieren Körper und Stimme, erproben verschiedene Theatermittel und stehen mit anderen zusammen vor Publikum auf der Bühne. Ferienangebote: „Theater trifft…“ Im Sommer, Herbst, Winter, Frühjahr erobern sich Kinder zwischen 7 und 11 Jahren spielend einen Bereich ausserhalb des Theaters. Sie treffen auf Spezialisten der Wissenschaft, des Verkehrs, der bildenden Kunst, der Literatur und anderen Bereichen. Matchpoint – offene Bühne Regelmässig gibt es in der Matchbox die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen – jeweils thematisch in Anlehnung an eine Produktion des Jungen Schauspielhauses. Forschen Wie entsteht ein Spielplan? Kinder zwischen 9 und 11 Jahren bringen Geschichten, Figuren und Fragen ins Theater und lesen alte und neue Stücke. Sie reden mit Regisseuren über das, was sie im Theater sehen wollen, treffen sich mit Autoren und beeinflussen damit den Spielplan im Jungen Schauspielhaus. Kritikerclub Man trifft sich, um gemeinsam Vorstellungen anzuschauen, diese auszuwerten und im Gespräch Kriterien für das Beobachten zu finden. Man stellt öffentlich Fragen an das Theater und die Welt, führt Interviews mit Schauspielern, Musikern, Regisseuren etc. Die entstandenen Ton-, Bild- und Textbeiträge werden auf junges.schauspielhaus.ch veröffentlicht. Schreiben Kinder, Jugendliche und Erwachsene entdecken die Welt der Sprache, spielend und schreibend. Die entstandenen Gedichte, Erzählungen, Szenen und Liedtexte werden durch Autoren und professionelle Schauspieler öffentlich vorgestellt. Theater und Schule Premierenklassen Schulklassen sind eingeladen, die Entstehung neuer Inszenierungen unmittelbar mitzuerleben, sie zu begleiten und sich einen eigenen Zugang zu diesen Produktionen zu erarbeiten. Einstimmung/Nachbereitung Für Schulklassen werden Einstimmungen und Nachbereitungen sowie Begleitmaterialien angeboten. Führungen Termin und inhaltliche Ausrichtung nach Anmeldung, für alle Altersklassen. Praktika Für Schülerinnen und Schüler, Schulabgänger und Studierende bestehen durch die Spielzeit hindurch Praktikumsmöglichkeiten in den Berufsfeldern Dramaturgie, Bühnenbild, Theaterpädagogik, Kostüm und Regie. Das Gesamtprogramm des Jungen Schauspielhauses erscheint gesondert im August 2010.