Nanotechnologie der Biomoleküle Aminosäuren und Proteine

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Nanotechnologie der Biomoleküle
Aminosäuren und Proteine:
Bausteine der Biologie und der Bionanotechnologie
Aufbau
Struktur
Funktion
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Das Miller-Urey-Experiment (auch Urey-Miller-Experiment oder MillerExperiment) dient der Bestätigung der Hypothese, dass unter den
Bedingungen einer postulierten Uratmosphäre eine Entstehung organischer
Moleküle, wie sie heute bei Lebewesen vorkommen, möglich ist.
Stanley Miller simulierte 1953 zusammen mit Harold Clayton Urey im Labor
der University of Chicago eine hypothetische frühe Erdatmosphäre. Das
Experiment beschrieb er in seiner Veröffentlichung: Herstellung von
Aminosäuren unter möglichen Bedingungen einer einfachen Erde.
Im Miller-Urey-Experiment mischt man einfache chemische Substanzen
einer hypothetischen frühen Erdatmosphäre – Wasser (H2O), Methan (CH4),
Ammoniak (NH3) und Wasserstoff (H2) – und setzt diese Mischung
elektrischen Entladungen aus, welche die Energiezufuhr durch Gewitterblitze
nachbilden sollen. Dabei entstehen nach einer gewissen Zeit organische
Moleküle. Die Analyse des entstehenden Molekülgemisches wurde mittels
Chromatographie durchgeführt.
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Zunächst entstehen aus den Ausgangsstoffen Aldehyde (R-CHO) und Blausäure
(Cyanwasserstoff HCN) als erste Zwischenprodukte.
In einer darauf folgenden Mehrstufenreaktion reagieren die Aldehyde mit
Ammoniak als Katalysator zu Aminosäuren:
R-CHO + HCN + H2O
→ H2N-CHR-COOH
So entsteht aus dem Aldehyd Methanal (H2C=O) die Aminosäure Glycin, aus
Ethanal (CH3-CHO) entsteht Alanin.
R-CHO + HCN + 2 H2O
→ HO-CHR-COOH + NH3
Aus Methanal entsteht die Glykolsäure (α-Hydroxy-ethansäure), aus Ethanal
die Milchsäure (α-Hydroxy-propansäure) und aus Propanal (CH3-CH2-CHO)
die α-Hydroxybuttersäure.
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Proteine
Proteine sind die eigentlichen "Arbeitstiere" der
Zelle.
Beispiele: Enzyme, Strukturproteine,
Regulatoren der Genexpression
Viele Proteine bestehen aus 20 Aminosäuren
(= proteinogene AS)
alle enthalten:
1 Aminogruppe
1 Carboxylgruppe
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Proteine
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Einheit und Gewichte von Proteinen
- Standard Einheit eines Proteins: kDa (kilo Dalton)
- 1 Wasserstoffatom entspricht 1 Da
- 1 Kohlenstoffatom entspricht 12 Da
- Durchschnittliches Gewicht einer Aminosäure
110 Da
- ein Polypeptidschwanz besteht aus etwa 1000
Aminosäuren wiegt ungefähr 110000 Da (110 kDa)
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Primärstruktur: Aminosäuren
Chemischer Aufbau von Aminosäuren:
H
H3+N
Aminogruppe
C
α
COOCarboxylgruppe
R
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Aminosäuren
R
kann sehr unterschiedlich sein:
hydrophob
hydrophil
groß
klein
sauer
basisch
aromatisch
polar
A, L, I, V, M, C, W, F, P
D, E, K, R, H
W, R
G, A, S
D, E
K, R, H
W, F, Y
S, T, Y, N, Q
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Aminosäuren
A
C
D
E
F
G
H
I
K
L
Alanin
M
Cystein
Asparaginsäure
Glutaminsäure
Phenylalanin R
Glycin
S
Histidin
Isoleucin
Lysin
Leucin
Y
Methionin
N
Asparagin
P
Prolin
Q
Glutamin
Arginin
Serin
T
Threonin
V
Valin
W
Tryptophan
Tyrosin
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Verknüpfung von Aminosäuren
H2O
N
H
O
H
H
C
N
R
H
O
H
C
C
R
C
OH
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Verknüpfung von Aminosäuren
H
Cα
C
O
N
Cα
• Die Peptidbindung liegt in einer Ebene, sie hat
partiellen Doppelbindungscharakter.
• Freie Drehbarkeit ist nur um die Cα-Atome möglich!
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Verknüpfung von Aminosäuren
Kondensations
Reaktion
(kovalente Bindung)
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Peptid-Rückrad
Polypeptidschwanz
Überrest
Ein kurzer Polypeptidschwanz wird kurz als Peptid bezeichnet
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Polypeptidschwänze besitzen eine Orientierung
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Organische Strukturen
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Struktur von Proteinen
•
•
•
•
Primärstruktur
Sequenz (Abfolge) der Aminosäuren eines Proteins
Sekundärstruktur
Faltung einer Polypeptidkette
Tertiärstruktur
Faltung in komplexe, dreidimensionale Strukturen
Quartärstruktur
Organisation mehrerer Proteine in einem Komplex höherer
Ordnung
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Struktur von Proteinen
Es gibt drei besonders wichtige Sekundärstrukturen:

α-Helix:
Das O-Atom der Carboxylgruppe in der Polypeptidkette
geht eine H-Brückenbindung mit dem H der
Aminogruppe der 4. folgenden Aminosäure ein (daher:
3.6 AS pro Drehung).

β-Faltblatt:
H-Brücken verlaufen zwischen zwei benachbarten
Polypeptidketten.
•
Loops and turns
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Linus Pauling & Robert Corey
• Gründer der Forschung an biologischen Strukturen
• Begin der Forschung an Proteinen nach 1930
• 1951 erste Voraussagen zur Existenz der α-Helix & β-Faltfäche
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Sekundärstrukturen von Proteinen
α-Helix:
•
Das Rückgrat der Helix beschreibt eine schraubenartige
Windung.
•
Die Geometrie der Helix ist durch
H-Brücken stark stabilisiert.
•
Die Seitenketten zeigen vom Zylinder nach außen.
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Sekundärstruktur von Proteinen
N
α-Helix:
N
Cα
C
C
Cα
C N
Cα
Cα
N
N
Cα
N C
"Rückgrat"
Cα
CN
Cα
C
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Sekundärstruktur von Proteinen
N
[1]
Cα
C N
[3]
N
[4]
Cα
C
C
[7]
Cα
N
N
Cα
N C
Cα
[2]
"Rückgrat"
einzelne AS
[5]
Cα
CN
Cα [6]
C
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Sekundärstruktur von Proteinen
N
[1]
C N
Cα
ON
C
C
[3]
N
[4]
Cα
Cα
C
α
[7]
O
O N
C
O
N
Cα
[2]
"Rückgrat"
+ CO
[5]
Cα
CN
Cα [6]
C
O
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Sekundärstruktur von Proteinen
H
[1] N
Cα
N
C
H
[3]
Cα [2]
ON
H
C
C
α
N
O
C
H
[4] Cα
O N
[5]
C
H
C
α
O H
CN
N
Cα [6]
[7]
C
Cα
O
"Rückgrat"
+ CO + NH
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Sekundärstruktur von Proteinen
H
[1] N
Cα
N
C
H
[3]
Cα [2]
ON
H
C
C
α
N
O
C
H
[4] Cα
O N
[5]
C
H
C
α
O H
CN
N
Cα [6]
O
[7]
C
Cα
O
"Rückgrat"
+ CO + NH
+ H-Brücken
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Sekundärstruktur von Proteinen
R
H
N
[1]
Cα
N
R
C
H
[3]
Cα [2]
H R ON C
Cα
N
O
R
C
H
[4]
Cα
O N
[5]
C
R
H
Cα
O H
CN
R
N
R
C
O α
[7]
[6]
C
Cα
O
"Rückgrat"
+ CO + NH
+ H-Brücken
+ Reste
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Warum bildet sich eine α-Helix?
Pauling und Corey zeigten, dass die Struktur durch
Wasserstoff-Bindungen stabilisiert werden
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Wasserstoff-Brückenbindungen
Wasserstoff-Bindungen
sind instabil im Vergleich
zu kovalenten Bindungen
H--------O ~1-3 kcal/mol
H-O ~100 kcal/mol
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Wasserstoff-Brückenbindungen
Jedes “Wasserstoff-Ende” einer Aminosäure bindet
an ein Sauerstoffatom, welches vier Aminosäuren
weit entfernt ist.
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Sekundästruktur: α-Helix
3.6 Aminosäuren/Umfang
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ß-Faltblatt
•
im zick-zack verlaufende Kette
•
mind. 2 derartige Ketten liegen nebeneinander und
zwischen ihnen verlaufen H-Brücken
•
die Reste ragen aus der dadurch gebildeten Ebene nach
oben und unten
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ß-Faltblatt
"Rückgrat"
N
C
C
Cα
N
Cα
C
N
Cα
Cα
N
C
C
Cα
N
N
Cα
C
C
N
Cα
C
N
Cα
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ß-Faltblatt
"Rückgrat"
N
C
C
Cα
N
Cα
C
N
Cα
Cα
N
C
C
Cα
N
N
Cα
C
C
N
Cα
C
N
Cα
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ß-Faltblatt
O
N
C
Cα
N
Cα
N
C
N
Cα
C
Cα
O
C
O
O
C
N
C
O
O
Cα
"Rückgrat"
+ CO
O
N
Cα
C
Cα
C
N
N
Cα
O
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ß-Faltblatt
H
O
N
C
Cα
C
O
Cα
N
N
H
Cα
H
O
N
C
N
Cα
C
Cα
"Rückgrat"
+CO, +NH
C
H
O
H
O
O
H
O
H
C
N
C
N
Cα
C
O
Cα
N
Cα
H
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ß-Faltblatt
H
O
N
C
Cα
C
O
Cα
N
N
H
Cα
H
O
N
C
Cα
C
N
Cα
"Rückgrat"
+CO, +NH
+ H-Brücken
C
H
O
H
O
O
H
O
H
C
N
C
N
Cα
C
O
Cα
N
Cα
H
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Sekundärstruktur von Proteinen
β-Faltblatt:
NH
N
CO
R
R
Cα
Cα
CO
NH
NH
CO
CO
Cα
Cα
R
R
Seitenansicht
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Sekundärstruktur: ß-Faltblatt
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Sekundärstruktur: Loops & Turns
• α-Helix und ß-Faltblatt sind lineare
Strukturen
• Was passiert wenn ein Polypeptid eine
Krümmung benötigt: Loops and Turns!
• Loops haben keine regulären
Strukturen
Grün
Fluoreszierendes
Protein (GFP)
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Tertiärstruktur
Tertiärstruktur eines Proteins
• Hydrophile Proteine finden sich in wässrigen Cytoplasmen
• Hydrophobe Proteine sind in Zellmembranen eingebettet
• Die Aussenseite eines Proteins ist hydrophob oder hydrophil
• Die Kräfte, die tertiäre Strukturen zusammen halten günden sich auf:
Wasserstoff-Bindungen, Dipol-Dipol-Wechselwirkung, Van der Waals
Kräfte, hydrophobe Wechselwirkung und Disulfid-Bindung
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Stabilisierung der Ternärstruktur von Proteinen
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Krankheiten durch fehlerhafte Proteinfaltung
Prionen:
- BSE
- KURU
- Creutzfeld-Jacob
- Alzheimers
- Parkinson
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Disulfid-Bindung
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Praktische Bedeutung der Disulfid-Bindung
Keratin im Haar
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Praktische Bedeutung der Disulfid-Bindung
Keratin (Haar)
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Kanalproteine
NH2
Membran
COOH
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Kanalproteine
Mehrere α-Helices können
sich zusammenlagern:
hydrophobe Außenseite
(eingebettet in die Membran)
hydrophiles Zentrum
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Tertiärstruktur
Intaktes Molekül
Schnitt durch Molekül
= geladen
= hydrophob
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Porin, Kanalprotein
Porin, ein
MembranProtein
= geladen
= hydrophob
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Porin: Nanoventil in Zellmembran für Wasser
Alternierende Folge von polaren und unpolaren Aminosäuren
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Porin: Nanoventil in Zellmembran für Wasser
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Porin: Nanoventil in Zellmembran für Wasser
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Quartärstruktur
• Einige Proteine haben mehrere Untereinheiten
• Anzahl der Untereinheiten variiert
• Untereinheiten können identisch oder
verschieden sein
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Quartärstruktur
• Hemoglobin: 64.5 kDa
• Besteht aus 2 α and 2 β Untereinheiten
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Quartärstruktur
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Quartärstruktur
Kristall aus
Myoglobin
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Strukturaufklärung mit Hilfe von Röntgenbeugung
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Berechnung der Valenzelektronenverteilung
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