Das Komplementsystem - Ruhr

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Das Komplementsystem
Monika Raulf-Heimsoth
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung,
Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Vorlesung 18.05.2011
Komplementsystem
Teil der angeborenen
Immunantwort
• mehr als 30 Proteine im Blutplasma gelöst bzw.
zellgebunden
• komplementieren (ergänzen und verstärken) die
Wirkung von Antikörpern
• dient der Abwehr von Mikroorganismen (Opsonisierung)
• auch zellzerstörende Eigenschaften*
• viele Komplementproteine sind Proteasen, die
durch proteolytische Spaltung aktiviert werden
(Zymogene)
*müssen reguliert werden
2
Entdeckung des Komplementsystems
1890, Jules Bordet (Paris)
• Vibrio cholerae + Antiserum = ?
• Vibrio cholerae + frisches nicht-immunes Serum
=?
• Vibrio cholerae + hitzebehandeltes Antiserum
=?
• Vibrio cholerae + hitzebehandeltes Antiserum +
frisches nicht-immunes Serum = ?
Antikörper
Bakteriolytische Aktivität
hitzelabile Substanz
3
nach P. Ehrlich
hitzestabile Substanzen = Antikörper
hitzelabile Substanzen = Komplement*
Bordet und Genou 1901
Komplementbindungsreaktion
von Wassermann 1908
Wassermann-Reaktion zur Syphilisdiagnostik
*komplementiert die antibakterielle Aktivität von einigen Antikörpern
4
Das Komplementsystem schützt vor einer
Infektion
1. Erzeugung von aktivierten Komplementproteinen,
die kovalent an Pathogene binden und diese
„opsonisieren“, so dass eine Aufnahme durch
Phagozyten, die CR tragen, erleichtert wird.
2. Kleinere C-Fragmente wirken als
Chemoattraktoren (locken Phagozyten an und
aktivieren diese).
3. Zerstörung von Pathogenen durch Porenbildung.
5
Drei Wege führen zur Aktivierung des
Komplementsystems
⇒ abhängig von unterschiedlichen Molekülen, durch
die sie jeweils ausgelöst wurden, doch erzeugen sie
denselben Satz von Effektormolekülen (Produkt aller
Wege ist eine C3-Konvertase⊕)
1. Klassischer Weg
2. Alternativer Weg
3. Lektin Weg
6
Schematischer Überblick über die
Komplementkaskade
Klassischer Weg
MB-Lektin-Weg
Alternativer Weg
Antigen-AntikörperKomplex
Lektin bindet an die Oberfläche des Pathogens
Pathogenoberflächen
Komplementaktivierung
Anlocken
inflammatorischer
Zellen
Opsonisierung von
Pathogenen
Zerstörung von
Pathogenen
7
Klassischer Weg
MB-Lektin-Weg
Alternativer Weg
Antigen: Antikörper-Komplexe
(Pathogenoberflächen)
mannanbindendes Lektin bindet
Mannose auf der Pathogenoberfläche
Pathogenoberflächen
C1q, C1r, C1s, C4, C2
MBL, MASP-1, MASP-2, C4,
C2
C3, B, D
Wirkung
Regulation
Erkennung
Wesentliche Komponenten und Effektorwirkungen des Komplementsystems
C3-Konvertase
C4a*, C3a, C5a
C3b
Terminale Komplementkomponenten
C5b, C6, C7, C8, C9
entzündungsvermittelnde
Peptide, Anlocken von
Phagocyten
bindet an
Komplementrezeptoren
auf den Phagocyten
membranangreifender
Komplex, Lyse
bestimmter Pathogene
und Zellen
Opsonisierung von
Pathogenen
Entfernung von
Immunkomplexen
8
Komplementsystem
triggered-enzymeKaskade
Vorstufenzymogene sind überall im Körper ohne schädliche
Wirkung
- am Infektionsherd: lokale Aktivierung und lösen
Entzündungsreaktionen aus
Vorstufe
aktives Komplementenzym A
Substrat
aktiviertes KEB
(Komplementzymogen B)
KZC
KEC
usw.
Regulationsmechanismen für die unkontrollierte
Aktivierung
9
Nomenklatur der Komplementproteine
„C“ = alle Komponenten des klassischen Komplementweges und
des membranangreifenden Komplexes
Native Komponente sind durchnummeriert, z.B.
C1, C2
allerdings in der Reihenfolge ihrer Entdeckung und nicht der
Reihenfolge ihrer Reaktionen, welche lauten:
C1, C4, C2, C3, C5, C6, C7, C8, C9
Produkte der Spaltreaktionen mit kleinen Buchstaben
b = größeres Fragment (aktive Serinprotease)
a = kleineres Fragment (löslicher Mediator)
z.B.
C4
C4b
C4a
10
Klassischer Weg*1
„Bildung der C3-Konvertase des klassischen Weges“
C1 →
→
erstes Protein des klassischen Weges
Komplex aus C1q,
C1r und C1s
C1q
Zymogene
besteht aus 6 gleichen UE mit globulären
Köpfen und langen kollagenähnlichen
Schwänzen (Ca2+-abhängiges, Zuckerbindendes Protein = Kollektin-Proteinfamilie
C1s
C1r
C1-Komplex: C1q: C1r2: C1s2
→
*1wichtig
die Köpfe (mindestens 2) (C1q) binden an die konstanten
Domänen von Immunglobulinen*2 oder direkt an die Oberfläche von Pathogenen ⇒ Konformationsänderung von C1r,
das dann das C1s-Zymogen spaltet und aktiviert (es entsteht
eine aktive Serinprotease)
sowohl bei der angeborenen als auch bei der *2erworbenen Immunität
11
Klassischer Aktivierungsweg
C1s
C1s
C2
C4a
spaltet
C4b
C4
spaltet
C2a
C4b C2
C4b
C2b
C3-Konvertase
12
Aktiviertes C1s-Protein
2
1
spaltet
spaltet
C4
C2
C4a
C4b
C2a
C2b
bindet
an
bindet an die Oberfläche
von Mikroben
= aktive Proteasekomponente
der C3-Konvertase
bindet an die Mikrobenoberfläche und hüllt sie ein
oder an die C3-Konvertase
*bis zu 1000
spaltet viele* C3-Moleküle
C3b
C3a
Entzündungsmediator
13
Faktoren der unterschiedlichen
Komplementaktivierung (klassischer Weg)
native
Komponenten
C1
(C1q:
C1r2:C1s2)
C4
C2
C3
aktive
Form
C1q
Funktion der aktiven Form
bindet direkt an Pathogenoberflächen oder indirekt an
pathogengebundenen Antikörper, ermöglicht so Autoaktivierung von C1r
C1r
C1s
wandelt C1s in aktive Protease um
C4b
bindet kovalent an den Krankheitserreger und opsonisiert
ihn; bindet C2 für die Spaltung durch C1s
C4a
Peptid-Entzündungsmediator (schwache Aktivität)
C2b
aktives Enzym der C3/C5-Konvertase des klassischen
Weges; spaltet C3 und C5
C2a
Vorstufe des vasoaktiven C2-Kinins
C3b
viele Moleküle binden an die Pathogenoberfläche und wirken
opsonierend; initiiert Verstärkung über den alternativen Weg;
bindet C5 für die Spaltung durch C2b
C3a
Peptid-Entzündungsmediator (mittlere Aktivität)
spaltet C4 und C2
14
Alternativer Komplementweg
•
kann an den Oberflächen zahlreicher Mikroorganismen ablaufen, ohne dass ein spezifischer
Antikörper vorhanden sein muss.
•
•
es entsteht ein andere C3-Konvertase (C3b, Bb)
das Auslösen des alternativen Weges hängt nicht
von einem Protein ab, das an ein Pathogen bindet
→ stattdessen: Start durch spontane Hydrolyse von C3
Wichtig: Aktivierungsweg schreitet nur an der Oberfläche
von Krankheitserregern fort
15
Komponenten des alternativen Weges
Faktoren B, C und D (nicht nummeriert)
B
Bb
(größeres Fragment)
Ba
(kleineres Fragment)
16
Proteine des alternativen Weges
der Komplementaktivierung
native
Komponenten
aktive
Fragmente
Funktion
C3b
bindet an Pathogenoberfläche, bindet B
für die Spaltung durch D, C3b,Bb ist eine
C3- und C3b2Bb eine C5-Konvertase
Ba
kleines B-Fragment, Funktion unbekannt
Bb
Bb ist das aktive Enzym der C3-Konvertase C3b,Bb und der C5-Konvertase
C3b2Bb
Faktor D (D)
D
Plasmaserinprotease, spaltet B, wenn es
an C3b gebunden ist, in Ba und Bb
Faktor P
(Properdin)
P
Plasmaprotein mit Affinität zur C3b,BbKonvertase auf Bakterienzellen
C3
Faktor B (B)
17
C3 (in großen Mengen im Plasma)
spontan
C3b
spontane Hydrolyse der Thioesterbindung im C3 ⇒ C3 (H2O)
C3 (H2O) mit veränderter Konformation
bindet Plasmaprotein Faktor B
B, C3 (H2O)
Plasmaprotease Faktor D
spaltet
B
Ba + Bb
bleibt an C3 (H2O) gebunden
C3 (H2O) Bb-Komplex = C3-Konvertase in der flüssigen Phase
18
C3 (H2O) Bb-Komplex
spaltet
C3-Moleküle in
C3b
⇐
zum größten Teil
inaktiviert durch
Hydrolyse
C3a
aber einige binden jedoch kovalent über ihre
reaktive Thioestergruppe an die Oberflächen
von Körperzellen oder an Pathogene
gebundenes C3b
heftet sich an Faktor B
(C3b-B)
Faktor D
spaltet
Ba + Protease Bb → C3b, Bb =
C3-Konvertase des alternativen Weges
19
Bildung von C3b,Bb-Komplex
spaltet
mehr
Verstärkungsschleife*1
C3 zu C3b
bindet an Krankheitsoder erreger
(Wirkung als Opsonin)
setzt Komplementweg
erneut in Gang
*1 läuft nur an der Oberfläche von Pathogenen ab und nicht an
einer Körperzelle
20
Alternativer Aktivierungsweg (1)
C3
C3
spontan (H2O)
Faktor B
Faktor D
C3
(H2O)
Faktor B
Ba
spaltet
C3
(H2O)
Bb
C3-Konvertase in der
flüssigen Phase
21
Alternativer Aktivierungsweg (2)
C3
(H2O)
Bb
spaltet
Faktor D
spaltet
C3
Faktor B
C3a
Ba
C3b Faktor B
C3b
C3b
Bb
C3-Konvertase des
alternativen
Aktivierungsweges
22
C3-Konvertase
C3
1,2 mg/l im Plasma;
häufigstes Komplementprotein
C3a
⇒ Hauptfunktion:
große Mengen von
C3b an der Oberfläche
von Pathogenen
C3b → bindet über
Thioesterbindung an
benachbarte Moleküle
des Pathogens
1000 C3b-Moleküle in der
Nähe der C3-Konvertase
23
C5-Konvertase
Klassischer und
MB-Lektin Weg
Alternativer Weg
spaltet
C4b
C2b
C2b
Bb
C3b
Opsonisierung
spaltet
spaltet
C3b
C5
C3b
C5-Konvertase
C3b
C3a
C3b
C4b
spaltet
C3
Bb
C3b
C5a
C5b
C5-Konvertase
24
Spaltung von C5 durch den
C5-Konvertasekomplex
C3-Konvertase (C4b, C2b bzw. C3b, Bb)
entsteht
beendet
C3b
C5-Konvertase
(C4b, C2b, C3b bzw. C3b, Bb)
C5
bindet
an C3b-Komponente
der C5-Konvertase
C5b
C5a
Spaltung von C5
durch C2b oder Bb
25
Terminale Komplementproteine
C5b, C6, C7, C8, C9
C5b
C7
C6
C5b
C7
MAC-Komplex
C8
C6 C7C5b
C6
C7C5b
C8
10 - 16 x
C5b
C8
C6
C9
C6
C9
26
Die terminalen Komplementkomponenten, die den
membranangreifenden Komplex bilden
native
Proteine
aktive
Komponenten
Funktion
C5a
kleiner Peptid-Entzündungsmediator
(hohe Aktivität)
C5b
regt die Bildung des
membranangreifenden Komplexes an
C6
C6
bindet C5b, bildet Anlagerungsstelle für C7
C7
C7
bindet C5b,C6, amphiphiler Komplex
integriert in die Lipiddoppelschicht
C8
C8
bindet C5b,6,7, löst die Polymerisierung
von C9 aus
C9
C9n
polymerisiert and C5b,6,7,8 und bildet so
membrandurchspannenden Kanal; Zelllyse
C5
27
Mannan-Bindungs-Lektin-Weg
• Aktivierungsprotein: mannanbindendes Lektin (MBL)
→ Strukturähnlichkeit zu C1q
• Zymogene: MASP-1 und MASP-2 ((Mannan-BindungsLektin-assoziierte Serin-Proteasen) Serinproteasen)
→ homolog zu C1r und C1s
• Durch Bindung von MBL an Pathogenoberfläche
werden Zymogene zur Spaltung von C2 und C4
aktiviert
• C3-Konvertase aus C4b und C2b (Klassischer Weg)
28
MB-Lektin-Weg
(besonders wichtig während der Kindheit)
MBL = mannanbindendes Lektin, wie C1q ein Kollektin (da bei
Vertebratenzellen Mannosereste durch Sialsäure verdeckt sind, ist die
Bindung pathogen spezifisch)
→ Komplementaktivierung wird eingeleitet durch MBL
an die Oberfläche von Pathogenen
MBL im normalen Plasma nur in geringer Konzentration, wird in der
Leber während der akuten Phase der angeborenen Immunantwort
verstärkt gebildet
Komplex: MBL + MASP1 + MASP2
Aussehen wie ein
„Tulpenstrauß“ wie C1q
Zymogene (MBL-assoziierte Serinproteasen)
MBL bindet an Pathogene → Aktivierung der
Serinproteasen und C4 und C2 spalten und aktivieren
(→ C3-Konvertase entsteht)
29
Kontrolle ist wichtig, denn
Zerstörung von
Mikroorganismen
Balance
Schutz der
körpereigenen
Gewebe
insbesondere über den alternativen Weg kann das
Komplementsystem überall und jederzeit eingeschaltet werden:
→ daher Regulatoren: lösliche oder zellgebundene
z.B. Komplementrezeptor 1 (CR1),
DAF = Decay Accelerating factor (CD55)
MCP = Membran-Kofaktor-Protein (CD46)
zellgebunden
Konkurrieren an der Zelloberfläche mit Faktor B um Bindung
and C3b und ersetzen Bb in der Konvertase.
Spaltung von C3b zum inaktiven iC3b verhindert ebenfalls die
Bildung der Konvertase.
30
Faktor H
= komplementregulatorisches Protein im Plasma
• bindet an C3b und konkurriert mit Faktor B und
ersetzt Bb in Konvertase
• bindet bevorzugt an Vertebratenzellen, da es
Affinität für Sialsäurest auf diesen Zellen besitzt
im Gegensatz dazu kann sich die C3b,Bb-Konvertase
an Oberflächen von Krankheitserregern bilden und
dort verbleiben, weil dort die regulatorischen Proteine
und Sialsäurereste nicht vorhanden sind
Faktor P
= Properdin
= positiver Regulationsfaktor
= stabilisiert die Konvertase
31
Ausnahme:
Faktor D
(Serinprotease) des alternativen
Weges (kein Gegenpart in den
beiden anderen Wegen)
ist als einzige eine aktivierende
Protease des Komplementsystems, die
als aktive Enzym zirkuliert und nicht als
Zymogen
Faktor D bindet nur an Faktor B als Substrat,
wenn dieser an C3b gebunden ist.
32
Kontrollproteine des klassischen
und des alternativen Weges
Name (Symbol)
Rolle bei der Regulierung der
Komplementaktivierung
C1-Inhibitor (C1INH)
bindet an aktiviertes C1r,C1s und trennt es von C1q
C4-bindendes Protein
(C4BP)
bindet an C4b und ersetzt dabei C2b; Cofaktor für C4b-Spaltung
durch I
Komplementrezeptor 1
(CR1)
bindet an C4b und ersetzt dabei C2b oder an C3b und ersetzt
Bb; Cofaktor für I
Faktor H (H)
bindet an C3b und ersetzt Bb; Cofaktor für I
Faktor I (I)
Serinprotease, die – unterstützt von H, MCP, C4BP oder CR1 –
C3b und C4b spaltet
decay-accelerating factor
(DAF)
Membranprotein, das Bb von C3b und C2b von C3b verdrängt
Membran-Cofaktor-Protein Membranprotein, das die Inaktivierung von C3b und C4b durch I
stimuliert
(MCP)
CD59 (Protectin)
Verhindert Bildung des Membranangreifenden Komplexes auf
autologen oder allogenen Zellen; in Membranen weit verbreitet
33
Verteilung und Funktion von Rezeptoren für
Komplementproteine auf der Oberfläche von Zellen
Rezeptor
Spezifität
Funktionen
Zelltypen
CR1
(CD35)
C3b, C4b iC3b
regt Zerfall von C3b und
C4b an, stimuliert die
Phagozytose;
Erythrozytentransport von
Immunkomplexen
Erythrozyten, Makrophagen,
Monozyten,
polymorphkernige
Leukozyten, B-Zellen, FDC#
CR2
(CD21)
C3d, iC3b,
C3dg,
Epstein-BarrVirus
Teil des B-ZellCorezeptors, Rezeptor
des Epstein-Barr-Virus
B-Zellen, FDC
Stimuliert die Phagozytose
Makrophagen, Monozyten,
polymorphkernige
Leukozyten
CR3
(CD11b/CD18)*
* = Integrine;
iC3b
#=
follikuläre dendritische Zellen
34
Verteilung und Funktion von Rezeptoren für
Komplementproteine auf der Oberfläche von Zellen
Rezeptor
Spezifität
Funktionen
Zelltypen
CR4 (gp150,95)
(CD11c/CD18)*
iC3b
Stimuliert die Phagozytose
Makrophagen, Monozyten,
polymorphkernige
Leukozyten, dendritische
Zellen
C5a-Rezeptor
C5a
Bindung von C5a aktiviert
G-Protein
Endothelzellen, Mastzellen,
Phagozyten
C3a-Rezeptor
C3a
Bindung von C3a aktiviert
G-Protein
Endothelzellen, Mastzellen,
Phagozyten
* = Integrine
35
Wirkung der kleinen
Komplementproteine
C3a, C4a, C5a
a) lokale Entzündungsreaktionen:
wirken auf Blutgefäße und erhöhen die
Gefäßpermeabilität und die Zahl der
Adhäsionsmoleküle
größerer Austritt von
Flüssigkeit, Ig und
Komplementfaktoren aus
den Gefäßen
Wanderung der Mo, PMN
und Lym nimmt zu und
ihre antibakteriellen
Aktivitäten
36
Freisetzung von größeren Mengen
systemische Reaktion ⇒ anaphylaktischer Schock
C3a, C5a*, C4a = Anaphylatoxine
C5a und C3a vermitteln ihre Signale über
Transmembranrezeptoren, die G-Proteine
aktivieren
zurzeit vergleichbar mit der Wirkung von Chemokinen
*sehr stabil, hat die höchste biologische Aktivität
37
Darstellung der Wirkung der verschiedenen
Komplementfaktoren, die bei der
Komplementaktivierung entstehen
38
Immunologische Prozesse bei
einer Infektion 2
Adhäsion an das
Epithel
•normale
Flora
•lokale
chemische
Faktoren
•Phagozytose
(besonders in
der Lunge)
Lokale Infektion,
Durchquerung
des Epithels
•Wundheilung
•antibakterielle
Proteine und
Peptide
•Phagozyten
• γ-δ T-Zellen
• B1-Zellen
Lokale Infektion
des Gewebes
•Komplement
(alternativer
Weg)
• Phagozyten
• Cytokine
• NK-Zellen
Aktivierung
von
Makrophagen
Ausbreitung im
Lymphsystem
•Phagozyten
(Einfangen
von
Antigenen)
• NK-Zellen
Adaptive
Immunantwort
•Spezifische
Antikörper
•T-Zell abhängige Aktivierung der
Makrophagen
•Cytotoxische
T-Zellen
39
Hinter der ersten Barriere wachen spezialisierte Zellen
(z.B. Makrophagen), die entweder überall im Gewebe ...
40
... oder im Blut patrouillieren ...
41
... oder nur in bestimmten
Geweben zu finden sind
(z.B. γ/δ T-Zellen).
42
γδ-T-Zellen
TCR
γ-Kette
δ-Kette
CD3
CD3
ε
γ
δ
ε
Zellmembran
Es gibt 2 Typen von γδ-T-Zellen:
1. In den Lymphgeweben (diverse Rezeptoren)
2. In den Epithelien (geringe Rezeptor-Diversität), die
Zellen verbleiben in den Epithelien
γδ-T-Zellen erkennen Antigene direkt (nicht MHC+Peptid); evtl. erkennen
sie Antigene, die Zusammenhang mit Pathogenen auftreten, aber nicht
von diesen stammen.
43
B1-Zellen
•
•
•
•
B1-Zellen (CD5-B-Zellen) + Antikörper
treten innerhalb von 48h auf
B1-Zellen v.a. in der Bauchfellhöhle
benötigen keine T-Zell-Hilfe, allerdings IL-5
binden an bakterielle Kapselpolysaccharide oder Zellwand-Bestandteile
44
Weitere seltene Zellen
NK1.1+-T-Zellen
•
•
•
•
•
•
das IL-4, das zur Bildung von Th2-Zellen benötigt wird,
stammt möglicherweise aus dieser spezialisierten Untergruppe der CD4-T-Zellen
tragen weitgehend immer denselben α:β-T-Zell-Rezeptor
im Gegensatz zu anderen CD4+-T-Zellen hängt die Entwicklung der NK1.1+-T-Zellen nicht von der Expression von
MHC-Klasse II-Molekülen ab
T-Zellen erkennen das CD1, das nicht vom MHC codiert wird
Mäuse:
2 CD1-Gene (CD1.1 und CD1.2)
Menschen: 5 (CD1a-e)
CD1-Moleküle werden von Thymozyten, pAPC sowie von
Darmepithelzellen exprimiert
45
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