Abwehr II/2 Seminar Block 8 WS 08/09 Dr. Mag. Krisztina Szalai [email protected] Immunglobuline Struktur Antigen Bindung: Hypervariable Regionen – Complement determining regions (CDR) CDR1-CDR2-CDR3 „framework regions” konstante Regionen Die Funktionen der Immunglobuline Funktionen Antikörper neutralizieren binden an andere Zelltypen aktivieren das Komplement Antigene binden (jedes Immunglobulin kann dabei nur an ein bestimmtes Antigen binden an die spezifische antigene Determinante = Epitop) Î Valenz: mindestens 2, IgA = 4, IgM = 10 Î Î Î Î Die Funktionen der Immunglobuline Î Bindung eines Antikörpers an ein Antigen: oft keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Antigen Î erst, wenn weitere Effektor-Funktionen ins Spiel kommen (abhängig von der Bindung des Antikörpers an sein Antigen und Art der Antikörper-Moleküle) Î Neutralisation: Pathogen und/oder seine Produkte binden und sie damit zu neutralisieren (bakterielle Toxine, Oberfläche von Viren oder Bakterien) Î Bindung an verschiedene Zellarten: Phagozyten, Lymphozyten, Dendritische Zellen, Thrombozyten, Mastzellen und Basophile tragen an ihrer Oberfläche Rezeptoren (Fc Rezeptoren) Î Phagozytose wesentlich besser Die Funktionen der Immunglobuline Î binden auch an derartige Rezeptoren auf den Throphoblastzellen der Plazenta Î mütterlichen Ig durch die Plazenta in den fetalen Kreislauf Î schützen das Ungeborene vor Infektionen Î Komplementbindung und – aktivierung: Antikörper können durch Bindung an bestimmte Komplementkomponenten zur Aktivierung des Komplementsystems führen Î Lyse der beladenen Mikroorganismen, dabei Freisetzung von biologisch aktiven Mediatorsubstanzen und zur Beladung der Erreger mit bestimmten Komplementkomponenten Î noch bessere Opsonisierung Immunglobuline - Isotype switch IgM Î IgD Î IgG1 Î IgA1 Î IgG2 Î IgG4 Î IgE Î IgA2 (die CH Regionen werden kombiniert, die Variable-Regionen und Spezifität bleiben) Immunglobuline - Isotype switch Rekombinierung von VDJ complex mit Cε locus Switch Regionen: Sμ oder Sγ, Sε IgG: Der universale Antikörper Î Monomere Î universiellste Immungloblinklasse (kann die meisten Funktionen der Immunglobuline ausüben) Î häufigstes Immunglobulin im Serum: bis 75% der Antikörper Î häufigstes und wichtigstes Immunglobulin im Extravaskulärraum (Gewebe) Î einzige Ig Klasse, die Plazentaschranke überqueren kann (FcRn Transportprotein, Subklassen können unterschiedlich gut übertreten, IgG2 am schlechtesten) Î Komplementbindung ist unterschiedlich ausgeprägt, je nach Subklasse (IgG4 bindet das Komplement nicht) Î Makrophagen, Monozyten und manche Lymphozyten haben Rezeptoren für Fc-Region von IgG (Subklassen binden unterschiedlich gut: IgG2 und IgG4 z.B. gar nicht) Î IgG ist somit ein gutes Opsonin IgG: Der universale Antikörper Nestschutz Bei körperlich reifen Neugeborenen wurden vor der Geburt mütterliche IgG-Antikörper über die Plazenta auf das Kind übertragen bewirken für dieses einen gewissen Schutz. Im Verlauf der nächsten Monate kommt es zum Abbau der mütterlichen Antikörper und die Eigenproduktion des Kindes übernimmt allein die Abwehr von Krankheitserregern. Der "enteraler Nestschutz" entsteht bei gestillten Kindern durch die Übertragung von IgA-Antikörpern in Kolostrum und Muttermilch. IgM: Der erste Antikörper Î Pentamere Î jeweils alle schweren und leichten Ketten ident, die Valenz beträgt maximal 10, Aufbau des Pentamers mit J-Kette, die durch Disulfidbrücken an 2 schwere Ketten gebunden ist Î IgM wird als erstes vom Fetus produziert Î auch das erste Immunglobulin, das von einer naiven B-Zelle produziert wird, wenn sie durch ein Antigen aktiviert wird Î Aufgrund seiner pentameren Struktur kann IgM das Komplement besonders gut binden Î IgM kann gut agglutinieren: Mikroorganismen und Antikörper verklumpen miteinander, die Keime werden eliminiert IgA: Der sezernierte Antikörper Î im Serum als Monomer, in Sekreten als Dimer Î auch hier ist eine J-Kette mit den beiden schweren (alpha) Ketten verbunden Î IgA ist der wichtigste Antikörper in Sekreten wie Tränen, Speichel, Kolostrum, Schleim Î besonders wichtig zur Ausbildung der lokalen (mukosalen) Immunantwort Î In Sekreten ist IgA mit einem weiteren Protein zusammen, dem sekretorischen Stück Î für den Transport durch die Epithelzellen notwendig (wird von den Epithelzellen produziert und an ihrer basalen Seite exprimiert) Î sekretorisches Stück beschützt das sezernierte IgA davor, in den Sekreten verdaut zu werden Î IgA bindet an CD89 (FcαRI-hochaffine Rezeptor) auf eosinoplilen und neutrophilen Granulozyten, Monozyten, Makrophagen Î Antigenerkennung durch zwei IgA Î Zellen degranulieren IgD: Der unbekannte Antikörper Î nur als Monomere IgD: Î IgD nur in sehr geringen Mengen im Serum Mission unknown Î Bedeutung ist unklar Î zusammen mit IgM ist als frühe Klasse on der B-Zellen koexprimiert Î IgD wird auf der Oberfläche von reifen naiven B-Zellen gefunden und fungiert dort als Antigenrezeptor IgE: Der allergische Antikörper Î nur Monomere Î IgE ist das seltenste Immunglobulin im Serum Î auch ohne Antigen bindet es an Oberfläche von Basophilen und Mastzellen an Fc Rezeptoren für IgE (FcεRI – „high affinity”) Î FcεRII (CD23) – „low affinity” – reguliert IgE Expression, auf B-Zellen, Makrophagen, Eosinophilen, FDC Î an allergischen Reaktionen beteiligt: bindet ein Antigen an zwei oberflächengebundene IgE-Moleküle gleichzeitig Î Quervernetzung der Fc Rezeptoren der Mastzelle Î Freisetzung von pharmakologisch aktiven Substanzen, die die klinische Symptomatik der Allergie hervorrufen Î wichtige Rolle bei der Abwehr von parasitären Wurmerkrankungen Î gute Opsonine: IgE-Moleküle binden an Antigene auf den Parasiten Î docken sie an Fc Rezeptoren von Eosinophilen an Î Abtöten der Parasiten Die Funktionen der Immunglobuline +++ ++ + * dominierend weniger wichtig sehr selten Opsonin bei bestimmten Fc-Rezeptor-Allotyp (50% der weißen Bevölkerung) Die Verteilung der Immunglobuline Typ I Allergie • atopische Hintergrund – genetische Prädispozition (verschiedene Genen sind mit Atopy assoziiert) • Aktivierung von Th2-Zellen Typ I Allergie IL4, IL13 Th2-Zellen B-Zell aktivierung IL3, IL5, GM-CSF IL4, IL9 IL9, IL13 Eosinophil, Basophil aktivierung Mastzelle Mukus Produktion Typ I Allergie Eosinophile Granulozyten Meistens ins Peripherie Reifung: GM-CSF, IL-3, IL-5 Aktivierung: IL-5 Rezeptoren: FcγR, FcεRI, FcεRII (CD23) für Komplement CCR3 (für Eotaxin) Rezirkulation: VLA-4 (E-Selektin auf Endothelialzellen, IL-4 induziert die Expression) CCR3: bindet Eotaxin (von Endothelialzellen) Typ I Allergie Eosinophile Granulozyten Effektormechanismen • Granulaproteine + freie Radikale Î töten MO und Parasiten • Prostaglandine, Leukotriene, Zytokine Î locken weitere Entzündungszellen an Granulainhalte: Major basic protein Eosinophil cationic protein Peroxidase Lipidmediatoren Charcot-Leyden Kristalle (asthma, parasitic pneumonia) Charcot-Leyden Kristalle im Sputum (Histologie) Typ I Allergie Basophile Granulozyten Vorkommen • Im Blut: 0 - 1% Funktion • Unbekannt, Parasitenabwehr? Modulation von Entzündungsreaktionen • über IgE-Rezeptoren bei Allergien beteiligt: bei Bindung Î Degranulation von Histamin, Serotonin Î Gefäßtonus und permeabilität verändert Typ I Allergie Mastzellen, basophile Granulozyten Vorkommen: Mastzellen → Bindegewebe- und Mukosa basophile Granulozyten: 0-1 % Beide haben: FcεRI (high affinity R. Für IgE) FcγR (für IgE) R. für C3a, C5a, CR1, CR3 basophile Granula (Histamin), Leukotriene Mechanism von Mediator-Freizetzung • Cross-linking - FcεRI • Anaphylatoxine – C3a, C5a • Neuropeptide – Substanz P • Gewebezerstörung - Traumen • Toxine – Insektenstiche, Pharmaka (Tubocuranin) Typ I Allergie Mastzellen, basophile Granulozyten - Mechanismen von Mediatoren-Freizetzung Allergie Mast cells play a key role in onset of allergy symptoms. Upon subsequent exposure, the allergen binds to IgE on mast cells, causing the cells to degranulate and release the contents of their cytoplasmic granules. Toleranz - Immunität 1) Barriere 2) Ko-Stimulation Adjuvant: • erhöht die Expression von Kosimulatoren an APCs • stimuliert Innate Immunantwort AB0 Blutgruppe AB0 Blutgruppe AB0 Blutgruppe AB0 Blutgruppe AB0 Blutgruppe Plasmakonzentrat (beste Donor: AB) Erythrozyten (beste Donor: 0) Rhesus Faktor Antigengruppe an der Erythrozyten Häufigste Allel: D dominant gegenüber d Genotyp: Rh+ / DD, Dd Rh- / dd 85% der Bevölkerung ist Rh-positiv Person Rh-negativ bei Bluttransfusion mit Rh-positiv kann Alloantikörper gegen RhD bilden. Rhesus Faktor Mutter: Rh- Fater: Rh+ Fetus: Rh+ Nach erstes Kind: Anti-D-Prohylaxe Leukopenie Mangel an Leukozyten (4000 /μl) meistens neutrophilen Granulozyten Ursachen: • Infeltiöse Erkrankung - Typhus • Chemotherapie • Blutkrankheiten – Sepsis, Leukämie Therapie: • Granulozyteninfusion • Medikamentöse: hämatopoetischen Wachstumfaktoren GM-CSF (Lenogastim, Filgrastim, Pegfilgrastim) Autoimmunerkrankungen Risikofaktoren • Umweltfaktoren (Zigaretten rauchen – Goodpasture-Syndrom) • Genetische Fakoren • Hormonelle Erinflüse • Infektion (Wegener-KlingerGranulomatose) Autoimmunerkrankungen Therapie Natalizumab • seit 2006 • monoklonaler Antikörper • Hemmstoff für Adhäsionsmoleküle, die auf die weiβen Blutzellen befinden • hemmt das Einwandern von weiβen Blutzellen in Entzündungsherde • Multiple Sklerose, Morbus Crohn • kann nicht mir andere Medikamenten eingesetzt werden, die das Immunsystem schwächen können • Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Depressionen, Müdigkeit, Glieder-, und Gelenkschmerzen ... • Wirkung: Antikörper gegen α-Integrin Integrinen sind auf der Oberfläche von Leukozyten Bei Entzündung im Gewebe helfen bei Einwanderung von Leukozyten. Natalizumab hemmt die Wanderungsbewegung von Leukozyten. Autoimmunerkrankungen Therapie Infliximab • Chimärer monolklonaler Antikörper • Variable Teil – murine Anteil • Konstante Region – Human Herkunft • Gegen TNF-α • Beeinflusst Signalsystemen des Immunsystems • Morbus Crohn, rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Psoriasis • Infiximab ist ein Immunsupressivum und wird zumeist mit Methotrexat verabreicht. • als intravenöse Infusion • Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen Fieber, Juckreiz, Atemnot, Brustschmerzen Hepatitis-B-Virus Übertragung: • Parenteral • Sexuell • Blut • Körperflüssigkeiten Hepatitis-B-Virus Pathogenese der HBV-Infektion • Infiziert Hepatozyten, repliziert sich dort • Schädigt nicht die Wirtzelle direkt – keine Zytopathogen • Virus zu eliminieren: virale Peptide zusammen mit MHC-I präsentiert • CD8+ T Zelle eliminieren die befallene Wirtzelle Chronische Hepatitis-B • Verläuft unbemerkt und ohne Symptome • Chronisch: wenn die Symptome einer durch HBV verursachten Leberentzündung länger als 6 Monaten bestehen • Folgeschäden: Leberkarzinom, Leberzirrhose • 25% der Erkrankten sterben Hepatitis-B-Virus Wichtigste Parameter für Nachweis einer B-Infektion: HBsAg Passiven Immunisierung Tumorimmunologie Pfreundschuh Verfahren • 1973 • Pfreundschuh et al • auf Tumorpatienten-Seren basiernedes Identifitationssystem IgG-Antikörper bilden cDNA von Tumorantigenen Tumorimmunologie Autoantikörper - Therapie name disease targets Rituximab • non-Hodgkin lymphoma CD20 on B-lymphocytes Trastuzumab • breast cancer HER2 receptor Alemtuzuma b • chronic lymphocytic leukaemia (CCL) CD52 on T- and B-lymphocytes Cetuximab • colorectal cancer • head and neck cancers epidermal growth factor-receptor Bevacizuma b • colorectal cancer • non-small cell lung cancer vascular endothelial growth factor Panitumuma b • colorectal cancer epidermal growth factor-receptor Infliximab • rheumatoid arthritis • Crohn`s disease TNF-α Etanercept • rheumatoid arthritis TNF-α and TNF-β Überempfindlichkeitsreaktionen Coombs und Gell (1963)