3 Infoblatt: Allergietypen Allergien Die vier verschiedenen Allergietypen Beim Menschen gibt es insgesamt vier Allergietypen. Die Einteilung einer allergischen Krankheit in diese vier Typen ist nicht immer eindeutig, oft überschneiden sich die Ursachen. Typ-I-Allergie: Die Typ-I-Allergie ist die Allergie vom so genannten Soforttyp. Nachdem der Allergiker für eine Typ-I-Allergie sensibilisiert wurde, binden Antikörper vom Typ IgE an Mastzellen, die sich vor allem in Schleimhäuten befinden. Dringt ein Allergen, zum Beispiel in Form eines Pollenkorns, in den Körper ein, dockt es an die Antikörper (IgE) an und verbindet dadurch zwei solcher Antikörper miteinander. Die Mastzelle setzt daraufhin Histamin frei. Histamin erweitert die Blutgefäße und ist dadurch Auslöser der Symptome der Allergie, wie zum Beispiel Anschwellen der Schleimhäute. Diese Reaktion läuft sehr schnell ab, meist direkt nach dem Allergenkontakt bis spätestens zwanzig Minuten danach. Die Symptome zeigen sich also sofort. Die Typ-I-Allergie ist die häufigste Allergie, die auftritt. Wenn umgangssprachlich von Allergien die Rede ist, ist meistens dieser Typ gemeint. Typ-II-Allergie: Die Typ-II-Allergie wird im Gegensatz zur häufigsten Allergie durch IgG oder IgM ausgelöst. Diese Antikörper richten sich gegen Antigene, die an körpereigene Zellen gebunden sind und werden deshalb auch als Autoantikörper bezeichnet (griech. autos = selbst). Dadurch können körpereigene Zellen markiert und von Fresszellen zerstört werden. Die Typ-II-Allergie wird aus diesem Grund selten von Autoimmunerkrankungen unterschieden, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet. Der Übergang dazu ist fließend. © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf 3 Infoblatt: Allergietypen Allergien Typ-III-Allergie: Die Typ-III-Allergie beschreibt eine Antikörper-Bindung gegen lösliche Antigene. Manche Antigene befinden sich gelöst frei im Blut oder in der Lymphflüssigkeit und sind nicht an bestimmte Fresszellen gebunden. Wenn die gebildeten Antikörper dann an die Vielzahl der freien Antigene binden entstehen sehr große Immunkomplexe, die sich zum Beispiel in den Blutgefäßen ablagern können. Das kann zu schweren Schäden von Gewebe oder Organen führen. Typ-IV-Allergie: Die Typ-IV-Allergie wird im Gegensatz zu anderen Allergietypen nicht durch Antikörper vermittelt. Bei diesem Typ werden T-Zellen aktiviert, die spezifisch auf ein Allergen reagieren und direkt eine Entzündungsreaktion hervorrufen können. Die Symptome treten hier erst später, oft erst 24 bis 72 h nach Kontakt mit dem Antigen auf. Diese Form der Allergie wird daher auch als Spättyp bezeichnet. Typische Symptome einer Typ-IV-Reaktion sind zum Beispiel Kontaktekzeme (Hautentzündungen). Die Allergene dieses Typs sind nur selten Proteine, sondern meistens Metalle oder andere anorganische und organische Verbindungen, die im beruflichen oder privaten Umfeld eine Rolle spielen, zum Beispiel Arzneimittel, Duftstoffe, Chemikalien, … © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf