Blutserum

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Blutserum
Unter Blutserum, auch kurz nur Serum genannt, versteht man jenen flüssigen Anteil des
Blutes, den man erhält, wenn man aus einer geronnenen Blutprobe die zellulären Bestandteile
(rote und weiße Blutkörperchen), die mit den Blutplättchen und den Gerinnungsfaktoren zu
einem sogenannten Blutkuchen verbacken sind, durch Zentrifugieren abtrennt.
Dieser Überstand enthält bis auf die schon verbrauchten Gerinnungsfaktoren alle
üblicherweise in der Blutflüssigkeit gelösten Stoffe. Durch das gelöste Bilirubin ist es gelblich
gefärbt. Das Blutserum entspricht also dem Blutplasma abzüglich der Gerinnungsfaktoren
(vor allem Fibrin).
Die physiologische Serumosmolarität (Isotonie) beträgt beim Menschen 281-297 mosmol/l.
Zusammensetzung 91% Wasser; 7% Proteine: Albumine, Globuline; 2% Elektrolyte,
Nährstoffe und Hormone
Antikörper (auch Immunglobuline) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die
in Wirbeltieren als Reaktion auf bestimmte eingedrungene Fremdstoffe, als Antigene
bezeichnet, gebildet werden. Sie dienen der Abwehr dieser Fremdstoffe. Als Antigene wirken
fast ausschließlich Makromoleküle oder an Partikel gebundene Moleküle, zum Beispiel
Lipopolysaccharide an der Oberfläche von Bakterien. Ein bestimmtes Antigen induziert in der
Regel die Bildung nur eines bestimmten, dazu passenden Antikörpers, der spezifisch nur an
diesen Fremdstoff gebunden wird.
Die spezifische Bindung von Antikörpern an die Antigene bildet einen wesentlichen Teil der
Abwehr gegen die eingedrungenen Fremdstoffe. Bei Krankheitserregern (Pathogenen) als
Fremdstoffe kann die Bildung und Bindung von Antikörpern zur Immunität führen.Antikörper
sind also zentrale Bestandteile des Immunsystems höherer Wirbeltiere. Man bezeichnet
Antikörper auch als Immunglobuline (Ig).
Antikörper werden von einer Klasse von weißen Blutzellen (Leukozyten), d.h. zu
Effektorzellen differenzierten B-Zellen (=Plasmazellen), sezerniert (abgesondert). Sie
kommen im Blut und in der extrazellulären Flüssigkeit der Gewebe vor. Sie "erkennen" meist
nicht die gesamte Struktur des Antigens, sondern nur einen Teil desselben, die sogenannte
antigene Determinante (das Epitop). Die spezifische Antigenbindungsstelle des Antikörpers
bezeichnet man als Paratop.
Wirkungsweisen von sezernierten Antikörpern
Sezernierte Antikörper wirken durch verschiedene Mechanismen:
Die einfachste ist die Neutralisation von Antigenen. Dadurch, dass der Antikörper das
Antigen bindet, wird dieses blockiert und kann beispielsweise seine toxische Wirkung nicht
mehr entfalten, oder andere Wechselwirkungen des Antigens mit Körperzellen (z.B. das
Eindringen von Bakterien oder Viren in Zellen oder Gewebe) werden verhindert.
Ein weiterer ist die Opsonisierung ("lecker machen"), das Einhüllen von Krankheitserregern
und Fremdpartikeln mit Antikörpern. Wenn ein Antikörper beispielsweise an ein Antigen
bindet, dass sich auf der Oberfläche eines Bakteriums befindet, "markiert" er damit
gleichzeitig das Bakterium, denn die konstante Region des Antikörpers, der an sein Antigen
gebunden hat, wird von Phagozyten erkannt, die als Fresszellen das Bakterium aufnehmen
und verdauen können.
Eine dritte Wirkungsweise ist, dass Antiköper das Komplementsystem aktivieren.
Antikörper, die an körpereigene Zellen binden, können NK-Zellen aktivieren, welche diese
Zellen dann abtöten. Dieser Prozess wird auch als "Antibody-dependent cell-mediated
cytotoxicity" (ADCC) bezeichnet.
Dadurch dass ein Antikörper zwei Antigenbindungsstellen aufweist, kann es zur
Agglutination kommen.
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