Biologie 12 S.54 (Autimmunerkrankung, I.VII.II. Infektionskrankheiten)

Werbung
Hohe Variabilität der Antikörper:
-
An der Synthese eines Antikörpermoleküls sind mehrere Genabschnitte beteiligt
Jeder Genabschnitt liefert einen kurzen Molekülbereich des Proteins
In den variablen Abschnitten der Antikörper werden diese Teile nach dem Zufallsprinzip angeordnet,
wodurch theoretisch 10 Mio. verschiedene Antikörper hergestellt werden können
Bei einer Infektion werden aus der Vielfalt der vorhandenen Antikörper diejenigen ausgewählt und
produziert, die mit der Antigen-Struktur zusammenpassen
Diese Auswahl, die klonale Selektion, geht folgendermaßen vor sich:
Jeder Antikörper wird von B-Lymphozyten gebildet, von denen jeder einen anderen,
strukturverschiedenen Antikörper produziert
Die Antikörper werden nun zunächst nicht abgeben, sondern bleiben mit der Oberfläche der
B-Lymphozyten verbunden
Bei einer Infektion werden nun aus den vielen Milliarden B-Lymphozyten diejenigen ausgewählt, deren
Antikörperstruktur zum Erreger-Antigen passt
Diese B-Lymphozyten vermehren sich zu einem erbgleichen Klon von Zellen, die den strukturgleichen,
spezifischen Antikörper produzieren
Bau der Antigene:
-
Antigene sind Oberflächenstrukturen auf Krankheitserregern oder Blutkörperchen (Polysaccharide oder
Proteine, können vom Körper als fremd anerkannt werden)
Nur relativ kleine Regionen in diesen Makromolekülen sind wirksam (Epitope bzw. antigene
Determinanten)
Viele Makromoleküle haben mehrere Epitope ( polyvalent)
Antigen-Antikörper-Reaktion:
-
Die Antigen-Antikörper-Reaktion erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, das heißt, die variablen
Abschnitte der Antikörper passen an die Epitope der Antigene
Die Bindung von Antikörpern an die Epitope erfolgt über Wasserstoffbrücken (Ionenverbindungen mit
Dipolwirkung)
Die Antikörper besetzen meist Oberflächenproteine von Krankheitserregern, wodurch diese nicht mehr in
die Zelle eindringen können
Die Antikörper können sich zwischen mehrere gleichartige Krankheitserreger anlagern (da es mindestens
zwei Epitop-Bindungsstellen gibt)
Es entstehen somit vernetzte komplexe, welche von Fresszellen schnell erkannt und phagozytiert werden
Autimmunerkrankung (Abwehr körpereigener Zellen):
Bsp.: Multiple Sklerose
Tritt schubweise auf
Dabei greift die Immunabwehr des Körpers unterschiedlichste Körperzellen an (Augenzellen,
Muskelzellen)
Geringe Lebenserwartung (selten älter als 20 Jahre)
I. VIII. II. Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten sind übertragbare Krankheiten, die durch Bakterien oder Viren hervorgerufen werden.
Infektionskrankheiten durch Bakterien:

Lungentuberkulose (TBC), Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Scharlach, Hals- und
Mandelentzündungen, Cholera (Ansteckung meist durch Tröpfcheninfektion)
Infektionskrankheiten durch Viren:

Masern, Röteln, Mumps (Ziegenpeter), Windpocken, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Grippe, AIDS,
Tollwut
- 54 -
Herunterladen