Hohe Variabilität der Antikörper: - An der Synthese eines Antikörpermoleküls sind mehrere Genabschnitte beteiligt Jeder Genabschnitt liefert einen kurzen Molekülbereich des Proteins In den variablen Abschnitten der Antikörper werden diese Teile nach dem Zufallsprinzip angeordnet, wodurch theoretisch 10 Mio. verschiedene Antikörper hergestellt werden können Bei einer Infektion werden aus der Vielfalt der vorhandenen Antikörper diejenigen ausgewählt und produziert, die mit der Antigen-Struktur zusammenpassen Diese Auswahl, die klonale Selektion, geht folgendermaßen vor sich: Jeder Antikörper wird von B-Lymphozyten gebildet, von denen jeder einen anderen, strukturverschiedenen Antikörper produziert Die Antikörper werden nun zunächst nicht abgeben, sondern bleiben mit der Oberfläche der B-Lymphozyten verbunden Bei einer Infektion werden nun aus den vielen Milliarden B-Lymphozyten diejenigen ausgewählt, deren Antikörperstruktur zum Erreger-Antigen passt Diese B-Lymphozyten vermehren sich zu einem erbgleichen Klon von Zellen, die den strukturgleichen, spezifischen Antikörper produzieren Bau der Antigene: - Antigene sind Oberflächenstrukturen auf Krankheitserregern oder Blutkörperchen (Polysaccharide oder Proteine, können vom Körper als fremd anerkannt werden) Nur relativ kleine Regionen in diesen Makromolekülen sind wirksam (Epitope bzw. antigene Determinanten) Viele Makromoleküle haben mehrere Epitope ( polyvalent) Antigen-Antikörper-Reaktion: - Die Antigen-Antikörper-Reaktion erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, das heißt, die variablen Abschnitte der Antikörper passen an die Epitope der Antigene Die Bindung von Antikörpern an die Epitope erfolgt über Wasserstoffbrücken (Ionenverbindungen mit Dipolwirkung) Die Antikörper besetzen meist Oberflächenproteine von Krankheitserregern, wodurch diese nicht mehr in die Zelle eindringen können Die Antikörper können sich zwischen mehrere gleichartige Krankheitserreger anlagern (da es mindestens zwei Epitop-Bindungsstellen gibt) Es entstehen somit vernetzte komplexe, welche von Fresszellen schnell erkannt und phagozytiert werden Autimmunerkrankung (Abwehr körpereigener Zellen): Bsp.: Multiple Sklerose Tritt schubweise auf Dabei greift die Immunabwehr des Körpers unterschiedlichste Körperzellen an (Augenzellen, Muskelzellen) Geringe Lebenserwartung (selten älter als 20 Jahre) I. VIII. II. Infektionskrankheiten Infektionskrankheiten sind übertragbare Krankheiten, die durch Bakterien oder Viren hervorgerufen werden. Infektionskrankheiten durch Bakterien: Lungentuberkulose (TBC), Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Scharlach, Hals- und Mandelentzündungen, Cholera (Ansteckung meist durch Tröpfcheninfektion) Infektionskrankheiten durch Viren: Masern, Röteln, Mumps (Ziegenpeter), Windpocken, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Grippe, AIDS, Tollwut - 54 -