Liebe Königsbergerinnen und Königsberger, liebe Freunde unserer Vaterstadt, in diesem Bürgerbrief werden Sie viel über unser großes Fest lesen, das wir Ende September in Duisburg gefeiert haben: 60 Jahre Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr). Den Auftakt bildete die Eröffnung der Ausstellung „Königsberger Musikleben“ mit einer ganz besonderen Einführung durch Lorenz Grimoni, den Leiter des Museums Stadt Königsberg. Den zahlreichen Zuhörern wurde eine kompakte Musikgeschichte Königsbergs geboten mit Beispielen, die zwei Solistinnen an der Orgel und am Klavier, begleitet von einem Cello und mit Gesang auf hohem Niveau musizierten. Auch die Teilnehmer durften Königsberger Lieder kräftig mitsingen: „Ännchen von Tharau“, „Gott des Himmels und der Erden“ „Ach bleib mit deiner Gnade“ – es wurde 300 Jahre lang jeden Morgen vom Schlossturm geblasen – und natürlich „Land der dunklen Wälder“. Es war eine einzigartige Stunde, unvergesslich! Der anschließende Rundgang durch die Ausstellung zeigte einen beeindruckenden Einblick in das reiche Königsberger Kulturleben auf den verschiedensten Gebieten der Musik mit ihren Komponisten, Interpreten, Dirigenten, Chören und Orchestern. Jedem sei diese Ausstellung empfohlen. Sie ist noch bis Anfang 2010 zu sehen. Der zweite Höhepunkt war die Feierstunde zum 60. Geburtstag der Stadtgemeinschaft. Sie fand im vollbesetzten Großen Vortragssaal des Duisburger Kultur- und Stadtgeschichtlichen Museums statt und wurde mit einem Gedenken 4 an Königsberg und die Toten des Zweiten Weltkriegs begonnen, das Lorenz Grimoni vortrug. Es folgten anerkennende Grußworte des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland und des Direktors des Kaliningrader Museums für Geschichte und Kunst, Sergey Yakimov, der als Ehrengast aus Königsberg angereist war. In seiner Festansprache stellte Dr. Christean Wagner die Geschichte der Stadtgemeinschaft in den großen Rahmen der deutschen Nachkriegsgeschichte und machte deutlich, welchen großen Beitrag die Stadtgemeinschaft in ihrer Geschichte zum kulturellen Leben Duisburgs und Deutschlands geleistet habe. Königsbergs Geschichte habe nie aufgehört, stellte Wagner fest; sie sei mit der Stadtgemeinschaft fortgesetzt worden, und das werde auch in Zukunft so bleiben. – Die Feierstunde, die mit dem Ostpreußenlied endete, wurde wieder, wie schon die Eröffnung der Ausstellung, von den beiden Musikerinnen Friederike Lisken und Gabriele Kortas-Zens sehr schön gestaltet. Der dritte Teil des Königsberger Treffens war die satzungsgemäße Mitgliederversammlung mit der Neuwahl der Stadtvertretung für die Jahre 2010-2013. Diesmal wurden nur noch 25 Stadtvertreter gewählt. Bei insgesamt 34 Kandidaten gab es also zusätzlich neun stellvertretende Stadtvertreter, die im Laufe der Zeit sicher alle gebraucht werden. Die Zusammensetzung unserer neuen Stadtvertretung finden Sie in diesem Bürgerbrief. Im Frühjahr 2010 wird die Stadtvertretung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentreten und den Vorstand der Stadtgemeinschaft neu wählen. Nach dem großen Fest richten sich die Blicke bereits auf das neue Jahr 2010. Es wird wieder ein Kant-Jahr werden. Die Kant-Ausstellung in Königsberg, die vom 15. Mai bis zum 2. Oktober 2009 zu sehen war, ist ein großer Erfolg gewesen. Sie war die erste Ausstellung dieser Art nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Stadtgemeinschaft kann stolz darauf sein, Immanuel Kant nach der von Fritjof Berg wieder nach Königsberg gebrachten Kant-Tafel an der Schlossmauer und nach der von Marion Gräfin Dönhoff wieder in Königsberg auf dem Paradeplatz aufgestellten Kant-Statue von Daniel Rauch, jetzt auch erstmals in einer großen wissenschaftlichen Lehrschau den Kaliningradern nahegebracht zu haben. Lorenz Grimoni hat diese Ausstellung in Königsberg mit einem Vortrag abgeschlossen und wieder nach Duisburg gebracht. Sie wird jetzt neu konzipiert und am 22. April 2010 im Museum Stadt Königsberg unter der Überschrift „Kant, der Europäer“ im Rahmen der Ereignisse zum Jahr „Kulturhauptstadt Europa Ruhr 2010“ während des ganzen nächsten Jahres gezeigt werden. Zur Ausstellung wird es diesmal einen wissenschaftlichen Begleitband geben mit Beiträgen europäischer Kantforscher aus zahlreichen Ländern. Diesen Band betreut der Berliner Kant-Forscher Professor Steffen Dietzsch, der 2004 auch eine Kant-Biografie vorgelegt hat. Im Vorfeld der 60-Jahr-Feier der Stadtgemeinschaft fand auch eine Sitzung des Kuratoriums der Stiftung Königsberg beim Stifterverband in Essen statt. Die Entwicklung der Stiftung befindet sich auf einem guten Wege. Besonders danken möchte ich, auch im Namen von Dr. h. c. Herbert Beister, für die Zustiftungen, die die Stiftung für den Aufbau ihres Vermögens erhalten hat, das inzwischen stetig zunimmt. Diese Bereitschaft von Ihrer Seite, die Stiftung zu unterstützen, ist ermutigend. Ebenso danken wir natürlich für die unsere Arbeit unterstützenden Spenden. Hinweisen möchte ich Sie auf das Angebot von „Ostreisen“ für eine Königsberg-Reise vom 21. bis 29. Juni 2010. Am 24. Juni 2010 wird am Nordbahnhof in Königsberg eine Gedenktafel enthüllt werden, die an die Verschleppung jüdischer Mitbürger nach Minsk erinnern wird. Darüber können Sie in diesem Bürgerbrief Genaueres lesen. Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist Teil der Reise, die unter meiner Leitung stattfinden soll. Wenn sich genügend Interessenten – mindestens 25 – für diese Reise melden, dann wird sie durchgeführt. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Mit dem Jahr 2010 treten wir in das zweite Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts ein und in das siebte Lebensjahrzehnt unserer Stadtgemeinschaft. Es wird in jeder Hinsicht ein Jahrzehnt der Bewährung sein, dessen sind wir gewiss. Möge uns auch weiterhin die Kraft gegeben werden, für unser Königsberg zu arbeiten! Das wünsche ich Ihnen allen im Namen der neu gewählten Stadtvertretung. Gesegnete Weihnachten und ein gesundes und zufriedenes Neues Jahr 2010 wünsche ich auch persönlich Ihnen und Ihren Familien mit heimatlichem Gruß, Klaus Weigelt Stadtvorsitzender Die am 29.09.2009 gewählten Stadtvertreter: Becker, Barbara Braß, Heinke Braß, Herbert Brilla, Günter, Prof. Dr. Foermer, Lothar, Dr. Gottberg von, Johannes Gottschalk, Charlotte Grimoni, Lorenz Kelch, Annelies Lange, Günter Napierski, Viktor Neuhoff, Erhard, Dr. Neumann-von Meding, Eberhard, Dr. Pfeiler-Iwohn, Christa Quast, Beatrice Rautenberg, Gerhard Richter-Reichhelm, Wolfgang Schoenborn, Ulrich, Prof. Dr. Skulimma, Willi Wagner, Christean, Dr. Warthun, Horst Weigelt, Klaus Wendler, Andreas Will, Christian, Dr. Wolfram, Luise 5