Bau- und Nutzungsbeschreibung

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Architects Collective ZT-GmbH
210_Weingut Breuer
Hohlweggasse 2/25, A-1030 Vienna
+43 1 581 6280 ac.co.at
Bauherr
Breuer OHG
Geisenheimer Str. 9
D-65385 Rüdesheim am Rhein
Bauvorhaben
Weingut Breuer
Erweiterung und Umbau
Landwirtschaftliches Betriebsgebäude
Baugrundstück
Grabenstraße 8
D-65385 Rüdesheim am Rhein
Flur Flurstück 20/2
Flurstück 25/8 (Fluchstiege)
Planstand: A07 25. August 2015
Bau- und Nutzungsbeschreibung
Städtische Lage & Bestand
Das Weingut Georg Breuer betreibt zur Zeit zwei Betriebsstandorte im Zentrum von Rüdesheim am
Rhein in der „Grabenstraße 8“ und der 100m entfernten „Geisenheimer Straße 9“. Beide Standorte
liegen innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils der als Mischgebiet deklariert ist und
überwiegend Geschäfts- und Wohnhäuser aber auch Weinbaubetriebe beinhaltet.
Der Standort „Grabenstraße 8“ mit der Flurstücksnummer 20/2 besteht aktuell aus der Vinothek, einem
Gastronomiebetrieb, dem Flaschenweinlager und der Packhalle Handlager und Etikettierung. Zu diesem
Standort gehören auch ein Fassweinkeller, ein Wohngebäude für Personal sowie der Außenbetrieb
Flurstücksnummer 25/7 mit Wirtschaftshof und Garagengebäude in der „Hahnengasse 8a“ die mit der
„Grabenstraße 8“ verbunden ist.
Am Standort „Geisenheimer Straße 9“ finden zur Zeit die Traubenanlieferung und Verarbeitung, sowie
Abfüllung im Freien statt. Daneben befindet sich das Kelterhaus mit Vorklärung und Maischegärung und
einem darunterliegenden Fassweinkeller. Im Hauptgebäude entlang der Geisenheimer Straße befinden
sich Büroräumlichkeiten und das Wohngebäude der Familie.
Im Rahmen des geplanten Umbaus sollen bei gleichbleibender Produktionsmethode alle betrieblich
Abläufe am Standort „Grabenstraße 8“ zusammengeführt werden. Die Größe des Betriebs bleibt gleich,
der Gastronomiebetrieb soll eingestellt werden. Die Traubenanlieferung und Verarbeitung sollen in
Zukunft in einer geschlossenen Halle entlang der Grabenstraße erfolgen. Durch die Zusammenlegung
der Standorte entfällt der Transport von Weinen, Gütern und Waren zwischen den beiden Standorten.
Neubau, Umbau und Erweiterung
Durch den Umbau erfolgt die Neuordnung des Standorts „Grabenstraße“ und der Entfall von
Transporten zwischen den beiden Standorten. Der Gastronomiebetrieb und damit einhergehende
Abläufe, werden stillgelegt. Bis jetzt im Freien stattfindende Abläufe wie die Traubenanlieferung und
Verarbeitung werden in Zukunft in einer geschlossenen Halle entlang der Grabenstraße bzw.
Kirchenstraße erfolgen, die Abfüllung wird ebenfalls in geschlossenen Räumlichkeiten verlegt.
Der Besucher kann den gesamte Betrieb im Sinne eines gläsernen Weinguts sehen. Die Besichtigung
beginnt im Kelterhaus, geht weiter in den Reifekeller, der Abfüllung und zurück in die Vinothek wo
Weinpräsentation und Verkauf stattfinden.
210_Bauantrag_Baubeschreibung_150825
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KELTERHAUS (Neubau)
Im Rahmen des Umbau-Projekts wird die bestehende Supermarkthalle und die Vinothek abgerissen. An
dieser Stelle wird ein neues Halle an der Grabenstraße bzw. Kirchenstraße (Kelterhaus) errichtet in dem
die Trauben entrappt und gepresst werden und in dem die Vorklärung und Maischegärung stattfinden
kann. Die Abfüllung und Etikettierung befindet sich im nördlichen Teil der Halle.
Das rechteckige Gebäude besteht aus einer Stahlrahmenkonstruktion und ist durch
hochwärmegedämmtes Holzelemente ummantelt und Außen durch eine Holzfassade verkleidet welche
die Farben der umliegenden Natursandsteinwände wiederspiegelt. Das Dach besteht aus gefalteten
Satteldächern aus hochwärmegedämmte Dachelemente die mit unterlüfteten 60cm breiten
Zinkblechbahnen verlegt sind.
Haustechnik
Im Sinne einer ökologischen und wirtschaftlichen Optimierung ist das Gebäude und die Gebäudehülle so
ausgelegt, dass ein möglichst geringer Einsatz an haustechnischen Anlagen und Energie benötigt wird.
Die Produktionsbereiche werden nicht konditioniert oder gekühlt, mit Ausnahme der Abfüllungsanlage.
Der erforderliche Mindestluftwechsel wird durch eine natürliche Durchlüftung (öffenbare Fenster)
sichergestellt. In jenen Bereichen bei welchen eine Gärung stattfindet sind mechanische
sensorgesteuerte CO2 Entlüftungen vorgesehen.
Abwässer
Schutzwässer werden in die öffentliche Abwasseranlage abgeführt.
Regenwässer werden in einer südseitig des Objektes liegenden Zisterne gesammelt (Nutzung für die
Bewässerung der Weinberge). Regenwasser werden in den öffentlichen Regenwasserkanal abgeführt.
Belichtung
Eine natürliche Belichtung erfolgt durch Verglasungen in Richtung Süden (Vordach), Norden und Osten.
Brandschutz
Das Kelterhaus hat einen Brandabschnitt und ist vom darunterliegenden Keller getrennt.
Konstruktion
Die Tragkonstruktion wird durch eine Stahl-Rahmen-Konstruktion gebildet welche auf einem
Stahlbetonsockel ruht. Die thermische Hülle bilden vorgefertigte und gedämmte Holzrahmenfertigteile,
welche vor die Stahlkonstruktion gehängt (Fassade) bzw. auf diese aufgelagert (Dach) werden. Die
Hallentrennwände werden als Ausfachung zwischen den Stahlsäulen ebenfalls aus vorgenannten
Fertigteilen erreichtet.
KELLER (Neubau)
Der bestehenden gewölbten Kellerbereich im Süden und im Westen werden erhalten und als
Gitterboxen gelagert. Die zwei bestehenden Gewölbekeller werden abgerissen.
Der Neubau Bereich des Kellers befindet sich unter dem Kelterhaus und dem Innenhof. In diesem
teilbaren Bereich befinden sich Holzfässer, Edelstahltanks bzw. abgefüllte, etikettierte und verpackte
Flaschenweine. Der Neubau Keller ist in Stahlbeton als „Weiße Wanne“ ausgebildet und besteht in aus
einem mittigen massiven Kern (Treppenhaus und Lastenaufzug) und regelmäßigen Stützen. Der Boden
im Keller und im Kelterhaus ist aus flügelgeglätteten Beton und durchgehend mit Schlitzrinnen zur
Entwässerung ausgebildet.
Die Produktionsbereiche werden nicht konditioniert oder gekühlt, mit Ausnahme der Abfüllungsanlage.
Der erforderliche Mindestluftwechsel wird durch eine natürliche Durchlüftung (öffenbare Fenster)
sichergestellt. In jenen Bereichen bei welchen eine Gärung stattfindet sind mechanische
sensorgesteuerte CO2 Entlüftungen vorgesehen.
Neubau-Kellerbereich werden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung, Heizung und Kühlung
ausgestattet.
Der Neubau-Keller besteht aus einem Brandabschnitt und ist über ein Treppenhaus direkt ins Freie
entfluchtet. Ein zweiter und dritter Fluchtweg befindet sich in der Kellerwelt (Bestand) und unter der
Lagerhalle über eine neu errichtete Fluchtreppe direkt in das Freie.
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KELLER (Bestand)
Der bestehenden gewölbten Kellerbereich im Süden und im Westen werden erhalten und als
Gitterboxen gelagert. Die zwei bestehenden Gewölbekeller werden abgerissen.
VINOTHEK (Umbau)
Das bestehende Eckhaus Grabenstraße / Hahnengasse das jetzt als Gastronomiebetrieb (EG) und
Personalunterkünfte (1. OG) genutzt wird soll in Zukunft als Vinothek mit Präsentationsbereich, Büro
und Aufenthaltsraum und umgewandelt werden. Das Erdgeschoß wird vollständig entkernt und der
Raum in einen Sanitärkern einen Präsentationsraum mit teilweise beweglichen Wänden und einen
verglasten Windfang errichtet. Der Sanitärkern und die Raumteiler sind in Holz verkleidet. Eine zentrale
langgestreckte Theke liegt mitten im Raum und diehnt zur Verkostung und zum Verkauf. Das
Erdgeschoss und die davor liegenden Aussenflächen sind für etwaige Veranstaltungen oder
Weinpräsentationen vorbereitet. Die Bestandsdecke aus Beton wird belassen und die gemauerten
Wände neu verputzt. Entlang der Passage zum Innenhof werden neue großzügige Glasfenster und
Eingangstüren errichtet. Das Kellergeschoss bleibt unverändert als Kellerwelt genutzt. Die
Vinotheksbereiche werden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung, Heizung und Kühlung
ausgestattet.
LAGERHALLE (Bestand)
Die bestehende Lagerhalle (Packhalle) für Paletten und der Personalbereich sollen erhalten bleiben. Das
Kellergeschoss bleibt unverändert als Weinlager genutzt.
MÜLLRAUM (Umbau)
Zurzeit werden die Wertstoffe (Recycling), Abfallstoffe (Restmüll) und Leergut-Flaschen im Freien
gelagert. Im Rahmen des Umbaus ist am Standort Grabenstraße 8 vorgesehen einen Entsorgungsraum
und Leergut-Flaschenraum mit einer entsprechenden mechanischen Entlüftung einzurichten.
WOHNGEBÄUDE
Die Nutzung des Wohngebäude Grabenstraße 8a und Hahnengasse 9 bleiben unverändert.
AUSSENANLAGEN
Die Zufahrt für PKW und landwirtschaftliche Fahrzeuge (zum Kelterhaus) zum Objekt erfolgt über die
Kirchgasse. Für Fussgeher ist der Hauptzugang barrierefrei über die Grabenstrasse. Es befindet sich 8
PKW Stellplätze sowie ein Behinderten PKW-Stellplatz in der Nähe der Vinothek. Der gesamte Innenhof
ist unterkellert und wird ausrechend kontrolliert über zahlreiche Bodenrinnen entwässert. An mehreren
stellen sind großzügige fixe Pflanzentröge platziert die Platz für Bäume, Sträucher und Gräser bieten.
Bezüglich der Gestaltung der Freiflächen liegt dem Bauantrag ein Außenanlagenplan bei.
Kurt SATTLER MArch / Architects Collective
25. August 2015
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