PHBern, Institut für Bildungsmedien Helvetiaplatz 2, CH-3005 Bern T +41 31 309 28 00, F +41 31 309 28 99 bildungsmedien.phbern.ch, [email protected] Der Aare entlang: Abtragung und Ablagerung Kies und Sand aus dem Brienzersee für Golf- und Fussballplätze Fächer Themenfelder Lehrplan 95 Fähigkeiten und Fertigkeiten Ziele Natur – Mensch – Raum (Geografie), Deutsch 5./6.Schuljahr: Landschaften – Lebensräume, Naturbegegnungen 7.–9. Schuljahr: Die Erde verändert sich Situationen und Sachen begegnen; Räumliche Orientierung • Ergründen, weshalb unterschiedliche Farben des Wassers erklärbar sind. • Die Herkunft, die Verwitterung, den Transport und die Ablagerung von Gesteinen aus dem Aaremassiv verstehen. • Die Abfolge bei der Kiesgewinnung mit eigenen Worten stichwortartig formulieren können. • Mit Hilfe verschiedener Karten Veränderungen der Landschaft aufzeigen. • Den Vorteil des quarzhaltigen Sands als Untergrund für den Bau strapazierbarer Rasenplätze erkennen. Inhalt Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 6 2. Aaremündung, Blickrichtung Westen • In der Bildbeschreibung werden die Gründe für die unterschiedlichen Farben des Wassers bei der Aaremündung in den Brienzersee erklärt. • Technische Informationen zu Schwimmbagger und Sortierungsanlage. Bildquelle: vk Bild 2 mit Beschreibung Sand- und Kiesgewinnung Kopiervorlage mit Kurzkommentar Karten, Bild Aaregranit Kopiervorlage http://www.aarekies.ch/ Die sechs Bilder zeigen Situationen sowie die Abfolge bei der Kiesgewinnung. Sie eignen sich für eine Bildbeschreibung (Siehe Bild 2. Aaremündung). Ausschnitte: 1:50 000 Aaremündung, 1:100 000 (Dufourkarte) Aare bis Brienzersee, Bild und Hintergrundinformationen zum Aaregranit Website der Firma Aarekies Brienz AG: Enthält weitere Bilder: Übersicht (Luftbild), Detail Schwimmbagger, gerundete Steine (Aaregranit). Zusatzinformation Quarzhaltiger Kies und Sand ist sehr wasserdurchlässig. Die Verschlammung und Pfützenbildung bei Sportplätzen kann durch den Einbau von Kies und Sand aus Brienz vermindert werden. Aare, Wasser, Sand, Kies Kuno von Känel (vk) Fachgruppe Geografie Schlagwörter Autor Begleitung Kopieren für Unterrichtszwecke gestattet 11.05.2009, PHBern, Institut für Bildungsmedien, vk Bild 2 mit Beschreibung Unterschiedliche Farben des Wassers bei der Aaremündung in den Brienzersee Im Vordergrund: Ufer der Aare im Norden Wasser trüb, milchig, schmutzig grau Seewasser grün, Schwimmbagger Hintergrund Künstlicher Damm aus Sand-Kiesgemisch. Die helle Farbe lässt darauf schliessen, dass die Gemengeteile vorwiegend von Graniten und Gneisen aus dem Aaremassiv stammen. Die Aare mündet hier in den Brienzersee. Mit abnehmender Fliessgeschwindigkeit beruhigt sich die Wasseroberfläche gegen den See hin. Am Grund der Aare werden Kies und Sand verschiedener Korngrössen in den See geschoben. Das unruhige Wasser transportiert aber auch kleinste Gesteinsteile, die mit abnehmender Fliessgeschwindigkeit absinken. Sie färben das Wasser grau. Die Stauseen im Grimselgebiet sind noch ausgeprägter und dichter grau, weil der Gletscher an seiner Sohle das Gesteinsmaterial wegen seiner Bewegung unter Druck zertrümmert und als trübes Wasser am Gletschertor frei gibt. Auch im Seewasser findet man mikroskopisch kleine Gesteinstrümmer, die nur sehr träge absinken, da Wellengang und Temperaturunterschiede immer wieder Umwälzungen im See hervorrufen. Deshalb ist dieses „Grün“ die typische Farbe des Brienzersees. Der Schwimmbagger ist verschiebbar und muss aber beim Baggern verankert werden. Zusätzlich wird er durch ein mit Schwimmern bestücktes Seil am Ufer befestigt. Das mit roten Fähnchen markierte Tragseil ist vom Querbalken her am Ufer verankert. Auf diesem Tragseil läuft die kippbare Baggerschaufel, die in den See heruntergelassen werden kann. Am Seeuntergrund schürft die bewegliche Schaufel Kies und Sand verschiedener Korngrössen. Das Material wird zum Querbalken des Baggerschiffs hochgezogen und ins Transportschiff gekippt. Sobald dieses voll beladen ist, fährt es zur Kiessortierungsanlage. Mit Förderbändern gelangt das Material in den Sortierschacht, wo es durch verschieden feine Gitterroste geschüttelt, und somit nach Grösse sortiert wird. Der Lärm ist ohne Schallschutz unerträglich. Das Ufer im Süden ist steil und bewaldet. Die Autostrasse führt in einen Tunnel. Siehe Kartenausschnitt 11.05.2009, PHBern, Institut für Bildungsmedien, vk Sand- und Kiesgewinnung an der Mündung der Aare in den Brienzersee 1. Kanalisierte Aare, Blickrichtung Osten 2. Aaremündung, Blickrichtung Westen 3. Brienzersee, Blickrichtung Norden Brienz am nördlichen Ufer im Hintergrund. Das Transportschiff kann zwischen die Schwimmer des Schwimmbaggers hineinfahren. 4. Das Transportschiff besorgt den Kiestransport zwischen Schwimmbagger und Sortierungsanlage. Hier im Hafen. 5. Kiessortierungsanlage. Das Förderband im Hintergrund links transportiert das Fördergut vom Schiff zur Sortierungsanlage. Das Förderband im Vordergrund transportiert den sortierten Kies zu den entsprechenden Haufen. 6. Sandhaufen in Kegelform. Der Regen hat ihn bereits wieder zerfurcht. 11.05.2009, PHBern, Institut für Bildungsmedien, vk Karten- und Bildmaterial Kies- und Sandgewinnung 1:50 000 Quelle: Swiss Map:50v4, Wabern, Bundesamt für Landestopografie, cop. 2008 Original 1:100 000 Quelle: Dufour Map, Kartografie einst und jetzt, Wabern, Bundesamt für Abgebildeter Massstab 1:250 000 Landestopografie, cop. 2003 Schwarze Linie: Grenze zwischen Graniten und Gneisen im Süden und Kalken im Norden (stark vereinfacht) Aaregranit, Feinschliff mit Gemengeteilen: Bläulich, die Quarze; leicht rosafarben, die Feldspäte; grauschwarz, die Glimmer. Die Hauptmasse des Granits stammt aus dem Grimsel- und Aaremassiv und ist vor 300 Millionen Jahren aus dem Erdeninnern eingedrungen und bei der Alpenfaltung emporgehoben worden. Nebst verschiedenen Graniten findet man auch zahlreiche Gneise (durch Aufschmelzen und Druck veränderte kristalline Gesteine). Herabstürzende Brocken unterschiedlicher Grösse werden zertrümmert und von Gletschern und Bächen weiter transportiert. Quelle: Labhart, Toni P. (1995). Geologie der Schweiz. Thun: Ott. 11.05.2009, PHBern, Institut für Bildungsmedien, vk