Die Schilddrüse

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Die Schilddrüse
Pflichtseminar aus Funktioneller Pathologie
für das alte Mediziner-Curriculum
Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Inst.für Pathophysiologie
der Med. Universität Wien
Das Skriptum wurde unter Mitarbeit von
cand. med. Kira Brämswig
und
Dr. Eva Untersmayr,
gestaltet
Inhaltsverzeichnis
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)
12)
13)
14)
15)
16)
17)
18)
19)
Übersicht und Einleitung
Histologie normale SD
Produktion der SD-Hormone
Transportproteine
Physiologische Regulation
Wirkungen der SD-Hormone
Dysregulation
SD-Hormon-Diagnostik
Struma
Hyperthyreosen
Morbus Basedow
M. Basedow - die Autoimmunerkrankung
Mechanismen für Autoimmunität
Klinik M. Basedow
Thyreotoxische Krise
Endokrine Orbitopathie
Therapie der Hyperthyreosen
Die Hypothyreose
Hashimoto Thyreoiditis
Seite
3
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27
28
29,30
31,32
Die Schilddrüse
TRH
TSH
T3,T4
T4: Tetrajodthyronin
100 μg
T3: Trijodthyronin
10 μg
Endokrine Drüsen
Die Schilddrüse ist die größte endokrine Drüse des Körpers. Sie entsteht am
Foramen caecum d.h am Zungengrund. Sie wandert kaudal bis auf die Höhe
des Schilddrüsenknorpels. Dort wächst sie zu zwei Lappen aus, die in der
vorderen Mittellinie durch einen Isthmus verbunden sind. Das Gesamtgewicht
der adulten Schilddrüse beträgt ca. 20-25g und ist in diesem Zustand nicht
tastbar. Ihre Aufgabe ist die Sekretion von Tetrajodthyronin (T4, Thyroxin) und
Trijodthyronin (T3). Außerdem produzieren parafollikuläre C-Zellen das für die
Kalziumhomöostase wichtige Kalzitonin.
Eine normale Entwicklung ist ohne Schilddrüsenhormone nicht möglich. Auch
im erwachsenen Organismus wird fast jedes Organsystem von der
Schilddrüse beeinflusst, ihre Hauptaufgabe ist die Erhaltung metabolischer
Stabilität. Erkrankungen der Schilddrüse sind aber häufig und betreffen
Änderung der Größe und Form des Organs (Struma, Knoten, Neoplasien)
und/oder Störungen der Funktion (Über-oder Unterfunktion).
Die Schilddrüse gehört wie viele andere endokrine Organe (Hypophyse,
Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Gonaden) zum neuroendokrinen
System. Die Aufgabe des endokrinen Systems ist die Aufrechterhaltung und
Feinregulierung der Homöostase. Als Homöostase bezeichnet man die
Konstanz (Aufrechterhaltung) des sogenannten inneren Milieus des Körpers
mit Hilfe von Regelkreisen, mit Rückkopplungs-, sowie FeedbackMechanismen.
Die Histologie der normalen SD
(C-Zellen: Calcitonin)
Histologie der Schilddrüse
Die Schilddrüse ist von einer Kapsel umhüllt, an der man ein äußeres und
inneres
Blatt
unterscheidet.
Von
der
inneren
Kapsel
dringen
Bindegewebssepten in die Drüse ein, sodass eine Läppchengliederung
zustande kommt.
Die Schilddrüsenfollikel werden durch ein einschichtiges Epithel ausgekleidet.
Die Höhe des Epithels ist vom Funktionszustand abhängig. Mit zunehmender
Aktivität nimmt die Höhe des Epithels zu. In der intakten Schilddrüse ist das
Epithel isoprismatisch, die Hohlräume sind mit Kolloid gefüllt. Dieses Sekret
enthält die Schilddrüsenhormone T3 und T4, die in inaktiver Form an ein
Glykoprotein (Thyreoglobulin) gebunden sind.
Das Kolloid ist von Bindegewebssepten umhüllt. Im Epithelverband, aber ohne
Kontakt zum Kolloid, liegen parafollikuläre Zellen (C-Zellen).
Speicherung
KOLLOID
H2O2 + TPO
Thyreoglobulin
Jodination und
Koppelung von
Tyrosilresten
(Peroxidase)
J+
FOLLIKEL
-ZELLE
Propylthiouracil
Thiamazol
Speicher
Aufnahme
Proteolyt. Abspaltung
der SD Hormone
TSH
Thyreostatika
T3, T4
JodJodTransport J
Freisetzung
TSH
Produktion
der SDHormone
(Technecium)
T3
Periphere
Konversion
T4
Propylthiouracil
Eine ausreichende Jodversorgung von 150 μg Jodid pro Tag ist für eine normale
Schilddrüsenhormonsynthese notwendig. In den Schilddrüsen-hormonen ist ca.
60% des im Körper vorhandenen Jods gespeichert. Bei einer täglichen Zufuhr von
weniger als 50 μg ist eine ausreichende Hormonproduktion nicht mehr möglich,
es bildet sich ein Struma, oder eine Hypothyreose aus. Vor Einführung des
jodiertem Speisesalzes konnte man diese Krankheitsbilder weitaus häufiger
beobachten.
Oral aufgenommenes Jod wird im Gastrointestinaltrakt resorbiert und verteilt sich
im Extrazellularraum. Die Bildung der Schilddrüsenhormone beginnt durch
raschen aktiven Transport von Jodid aus dem Blut in die Schilddrüsenzelle (sog.
Jodfalle), TSH stimuliert den Jod-Transport. In der Schilddrüse wird das Jodid
durch die Peroxidase rasch oxidiert und an den Tyrosylrest des Thyreoglobulins
gebunden. Dies bezeichnet man als Jodination.
Aus Mono- und Dijodtyrosilresten entstehen schließlich T3 und T4, die an
Thyreoglobulin gekoppelt im Kolloid der Follikel gespeichert werden. Dieser
Speicher reicht im Falle eines völligen Stops der Jodzufuhr für ca. 2 Monate aus.
Vor der Sekretion werden T3 und T4 vom Thyreoglobulin getrennt. Der
überwiegende Anteil von zirkulierendem T3 entsteht extrathyreoidal im peripheren
Körpergewebe durch Monodejodierung von T4 zu T3.
Die Thyreostatika Propylthiouracil und Thiamazol hemmen die Jodination als
auch die Kopplung der Tyrosilreste.
Transportproteine
• TBG: Thyroxin-bindendes Transportprotein
• Albumin
• Lipoproteine
• TTR: Transthyretin (Präalbumin)
Frei: 0,5 % T3 und 0,05% T4
Der Transport der Schilddrüsenhormone im Blut erfolgt durch Bindungen
an Transportproteine.
Transportproteine sind vor allem in der Leber synthetisiertes Thyroxinbindendes Globulin, Albumin, Lipoproteine und Transthyretin.
Da nur das freie Hormon in die Zelle diffundieren kann, wird die
Stoffwechsellage von den freien Hormonen und nicht vom
Gesamthormonspiegel bestimmt. Die Gesamthormonkonzentration von T4
beträgt 5-12 μg/100 ml, von T3 70-300ng/100 ml. Lediglich 0,05% des T4
und 0,5% des T3 liegen in freier Form vor.
Aufgrund seiner geringen Eiweißbindung wird T3 schneller metabolisiert,
was sowohl die kürzere biologische Halbwertszeit, als auch die gegenüber
T4 höhere biologische Wirksamkeit erklärt.
Stress, Kä
Kälte,
Zirkadianer Trigger
T4
-
-
+
TRH
Glukocortioide
Dopamin
STH
+
-
TSH
+
T3,T4
-
-
Schilddrüse:
Regulation
TRAK
Thyreostatika
Jod
Die Ausschüttung und Regulation der Schilddrüsenhormone beruht auf einen
Regelkreis mit Rückkopplungsmechanismen (Feedback-System).
Bildung und Ausschüttung von T3 und T4, sowie das Schilddrüsenwachstum
werden durch Thyreotropin (Thyroidea-stimulierendes Hormon, TSH), einem
Peptidhormon aus dem Hypophysenvorderlappen, stimuliert.
Die Ausschüttung von TSH wird durch das Thyreoliberin (Thyroidea-releasing
Hormon, TRH) einem Glykoprotein aus dem Hyothalamus reguliert.
Hypothalamus:
- Stress, Östrogene, Kälte, niedriger T3-, T4
Spiegel verstärken die TRH-Ausschüttung.
- Glukokortikoide hemmen die TRHAusschüttung
Hypophyse:
- niedrige T3-, T4-Spiegel verstärken
die TSH-Ausschüttung
- Dopamin, STH hemmen die Ausschüttung
Wirkungen der SD-Hormone
• Fetale Entwicklung: Kretinismus
• Metabolische Effekte:
Grundumsatzerhöhung (Na+K+-ATPase)
• Kardiovaskuläre Effekte:
positiv inotrop und chronotrop,
Anstieg β-Adrenorezeptoren
• Gastrointestinal: Motilität
• Bindegewebe und Knochen: Umsatz
• Neuromuskulär: Kontraktionsgeschwindigkeit
• KH: Steigerung der Glukoneogenese und Glykogenolyse - DM
• Fett: LDL Rezeptoren steigen an- Cholesterin fällt
Die bekannteste Wirkung der Schilddrüsenhormone ist ihre Eigenschaft, den
Sauerstoffverbrauch und die Wärmeproduktion zu steigern, was sich in einer
Erhöhung
des
Grundumsatzes
wiederspiegelt.
Wie
essentiell
Schilddrüsenhormone für die normale geistige und körperliche Entwicklung und
für das Wachstum des gesamten Organismus sind, erkennt man am deutlichsten
anhand des Krankheitsbildes Kretinismus. Dies ist eine Entwicklungsstörung des
kindlichen Organismus bedingt durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen.
Es gibt zwei Formen:
1. endemischer Kretinismus: Schädigung bereits im Mutterleib, durch Jodmangel
bzw. Hypothyreose der Mutter (Jodprophylaxe in der Schwangerschaft).
Schilddrüsenanlage des Kindes und biochemische Ausstattung normal, postnatal
meist hypothyreote Stoffwechsellage. Die Folge ist meist eine irreparable
intrauterine Schädigung und Entwicklungsverzögerung, insbesondere des ZNS,
Skelett und anderer Organe (trockene Haut, flache Nase, dicke Zunge)
2. sporadischer Kretinismus: angeborene oder intrauterin erworbene
Neugeborenenhypothyreose. Ursachen: Schilddrüsendysgenesien, Defekt der
Hormonsynthese, Thyreostatikaeinnahme der Mutter
Wichtig ist eine möglichst frühe TSH-Bestimmung oder komplette
Schilddrüsendiagnostik (TRH, TSH, T3, T4) bei Neugeborenen. Gesetzlich
vorgeschrieben ist das Hypothyreose-Screening am fünften Tag nach der
Geburt. Liegt bei einem Neugeborenen eine Hypothyreose vor, so ist, um eine
geistige Retadierung zu verhindern, Hormon-Substitution obligat.
T3-Wirkung ist Gewebespezifisch
T4
Erst
aktive
Blockade
T3
Dann
Transkription
TRβ/T3
TRα/T3
T3-Responsive Element
Nukleäre Rezeptoren TR-α oder -β
bestimmen T3-Aktionen abhängig vom Zelltyp
Wirkung auf molekularer Ebene
Schilddrüsenhormone werden an spezifischen Protein-Rezeptoren des Zellkerns
gebunden. Da T3 etwa 10mal stärker als T4 an die Rezeptoren gebunden wird,
ist anzunehmen, dass die kernspezifische Wirkung der Hormone in erster Linie
von T3 ausgeht. Die Ansprechbarkeit der verschiedenen Gewebe ist
wahrscheinlich vom entsprechenden Rezeptorgehalt und dem Vorhandensein
von Deionidisierungsenzymen (D) abhängig, denn die Deionidisierung von T4 ist
Vorraussetzung für die Umsetzung in das aktive T3. Fehlen einer Zelle diese
Enzyme, kann T3 nicht an das T3-Responsive Element andocken und die
dementsprechenden Events (Transkription der target-gene) einleiten.
Wird T3 aber durch die Deionidisierung gebildet, kann es den CoRepressorkomplex verdrängen und an die nukleären Rezeptoren Trα und Trβ
binden. Erst dadurch wird der Coaktivatorkomplex aktiviert und leitet die
Transkription ein.
Schilddrüsenhormone induzieren dann die de-novo-Synthese von mRNA ,
welche eine vermehrte Protein-Enzymproduktion im Zytoplasma bewirken.
Schilddrüse: Regulation
Hypothyreose
Hyperthyreose
TRH
T4
T4
+TSH+
+++
T3,T4
---
TSH
T3,T4
1. Die Hypothyreose ist durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen
gekennzeichnet. Der Hormonmangel führt zu einem hypometabolischen Zustand.
Der TSH-Spiegel ist kompensiert.
Bei Auftreten vor der Geburt spricht man von Kretinismus (siehe oben), bei
Auftreten im Erwachsenen- oder Adoleszentenalter von Myxödem. Die
Hypothyreose kann pathogenetisch eingeteilt werden in:
Primär:
- Erkrankungen der Schilddrüse selbst, bei 95% aller Erkrankungen, sind durch
erhöhte
TSH-Spiegel
und
erniedrigte
Schilddrüsenhormonwerte
gekennzeichnet.
- Reduktion des Schilddrüsengewebes (Autoimmunthyreoditis, Resektion,
Radio-Jod-Therapie)
- Gestörte Hormonsynthese (kongenital, Jodmangel, Thyreostatika)
Sekundär:
- Erkrankung/Verdrängungen der Hypophyse
Tertiär:
- Hypothalamische Erkrankungen
2. Die Hyperthyreose führt zu einem hypermetabolischen Zustand, der auf einer
inadäquat erhöhten Sekretion von T3 und T4 beruht. Sie ist bei Frauen ca.
fünfmal häufiger als bei Männern.
Ursachen:
- diffuse Struma (M.Basedow)
- toxischer Knotenkopf
- toxisches Adenom
Schilddrüse: Diagnostik
- 1950:
PBI (protein-bound iodine)
- 1970:
RIA und immunometrische Tests (IMA)
- Heute: Gesamthormone (T3 und T4),
freie Anteile (FT3, FT4)
und TSH
(1. Generation: 0.5 mU/l
2., 3. Generation: 0.05-0.005 mU/l)
Neben einer ausführlichen Anamnese und der Erhebung eines klinischen
Befundes spielen die Bestimmung von T3, T4 und TSH im Serum eine
große Rolle in der Schilddrüsendiagnostik.
Während
noch
1950
das
gesamte
Protein-gebundene
Schilddrüsenhormon erfasst wurde, ist man heute dazu übergegangen,
differenzierter zu messen:
Neben den Gesamthormonen an Transportproteinen ist es essentiell, die
freien T3 und T4 Spiegel zu messen, da diese Evaluierung am besten
Auskunft über den gegenwärtigen aktiven Hormonhaushalt gibt.
Bei Verdacht auf Hypothyreose gehört die Bestimmung der
Gesamtkonzentration von T4 sowie des freien Hormonanteils die
Basisdiagnostik.
Schilddrüse: Diagnostik
100
Hypothyreose
10
Serum TSH
(mU/l)
1
Euthyreose
0.1
Nachweisgrenze
0
10
Hyperthyreose
20
30
Serum FT4 pmol/l
Jede nicht-entzündliche und nicht auf einen malignen Prozess basierende
Vergrößerung der Schilddrüse bei noch ausgeglichener Bilanz der
Hormonbildung wird als blande bzw. euthyreote Struma bezeichnet.
Da die sekretorische Aktivität der Schilddrüse von einer intakten
hypothalamischen-hypophysären Regelschleife abhängig ist, kann man die
häufigen Schilddrüsenerkrankungen zuverlässig mit einer Bestimmung von T4
und TSH-erfassen.
Bei einer Hyperthyreose findet man eine inadäquat erhöhte Sekretion
von Schilddrüsenhormonen.
Die Basisdiagnostik stellt die Bestimmung von T4 und T3 dar. Besteht darüber
hinaus noch ein Zweifel an der Diagnose kann ein TRH-Test durchgeführt
werden. Da die TSH-Provokation sehr empfindlich auf eine Erhöhung des freien
Hormonspiegels reagiert, steigt TSH 30 Minuten nach intravenöser Gabe von
TRH nicht an. Ein normaler Anstieg von TSH nach TRH schließt eine
Hyperthyreose aus.
Die Hypothyreose ist durch ein Mangel an Schilddrüsenhormonen
gekennzeichnet. Findet man sowohl niedrige T4, als auch niedrige TSH-Spiegel,
spricht dies für eine Hypothyreose, die durch eine Erkrankung im Bereich der
Hypophyse oder des Hypothalamus hervorgerufen wird (sekundäre
Hypothyreose=Hypopituitarismus). Um zwischen primärer und sekundärer
Hypothyreose differenzieren zu können ist die Bestimmung des TSH-Spiegels
sinnvoll, da dieser bei einer primären Hypothyreose erhöht ist.
Diagnostik SD
• Labor: Hormone
• Sonographie
• Szintigramm
Tc-99m oder Jod-131
• Immunologie
Neben der labordiagnostischen Bestimmung der Schilddrüsenhormone
spielen bei der Diagnostik eine Rolle:
• Sonographische Untersuchung
• Szintigraphie mit radioaktivem Isotopen (Technetium oder Jod)
• Immunologische Untersuchungsmethoden zum Antikörpernachweis
bei möglicher autoimmuner Genese der Schilddrüsenerkrankung
Szintigramm:
Autonome Adenome
- heisse Knoten
Ca, Zysten, Narben
- kalte Knoten
SD-Ca: 1% aller Krebserkrankungen. Thyreoglobulin ist ein Tu-Marker
Methodik:
Bei der Szintigraphie wird das physiologische Prinzip der Jodfalle (siehe oben)
genutzt. Nach Inkorporation (parenteral oder oral) von Isotopne, die ebenfalls den
Jodtransporter in Anspruch nehmen, kann sich das Radiopharmakon entweder
relativ selektiv anreichern (heißer Knoten) oder nicht gespeichert werden (kalter
Knoten). Die räumliche Verteilungsdichte der freigesetzten Strahlung kann dann
als zweidimensionales Szintigramm dargestellt werden.
Die Farbskala von Rot nach Blau korreliert mit der Stoffwechselleistung.
Die Schilddrüsenszintigraphie liefert Antworten zu folgenden Fragestellungen:
• funktionelle Bedeutung morphologisch nachweisbare Veränderungen
• quantitative Funktionsbeurteilung
• Lage und Größe des Organs (nur bei extrem großen und atypischen
Vergrößerungen)
Hauptindikationen sind:
• Abklärung von Herdbefunden bei Palpation oder durch die Sonographie
• bei manifester oder latenter Hyper- oder Hypothyreose
Struma: hypo-, eu-, hyperthyreot
• Jodmangel: 10% Prävalenz - endemisch
• M. Basedow
• Strumigene: Thyreostatika, Jod
(zB. in Antiarrhythmikum Amiodaron)
• Kongenitale T3,4 Synthesedefekte,
T4 Rezeptordefekte (Refetoff-Sy.)
• Neoplasmen (1-3/100.000)
Die Struma (Vergrößerung des Schilddrüsenparenchyms)
kann
mit
einer
verminderten,
normalen
oder
vermehrten
Schilddrüsenhormonproduktion einhergehen. Früher am häufigsten beobachtet
war die Jodmangelstruma. In manchen Gebieten tritt sie immer noch endemisch
auf (zB. in D 10%). Die Schilddrüsedrüse hypertrophiert dann kompensatorisch
und das Resultat ist eine Struma mit einer euthyreoten Stoffwechsellage.
Struma
• Hypertrophie und Hyperplasie
• Resorptionsvakuolen
• Papilläre Formationen
• Autonome Areale
Histologie der Struma
Die Schilddrüse ist hyperplastisch, es besteht keine Fixation an das umgebende
Gewebe.
Mikroskopisch sind die Follikel unregelmäßig, teils verzogen, die Lumen sind
eng. Dies ist auf eine deutliche Hyperplasie der Follikelepithelzellen
zurückzuführen. Das Follikelepithel ist hochzylindrisch, es bilden sich
hyperplastische intrafollikuläre Papillen aus. Das Kolloid im Lumen ist spärlich
ausgebildet und zeigt Resorptionsvakuolen. In der Struma besteht eine
lymphozytäre Infiltration.
Struma
Probleme:
Autonomie - Hyperthyreose
Gefahr maligne Entartung
Verdrängung - Tracheomalazie
Kosmetisch
In der hyperproliferativen Struma kann es immer wieder zur Bildung autonomer
Areale kommen, die ausserhalb der Regulationskreise agieren und
Hyperthyreosen verursachen. Hyperproliferation bedeutet ausserdem immer
auch ein erhöhtes Risiko für maligne Entartungen.
Aufgrund von Strumabildung kann es zur Tracheomalzie kommen. Darunter
verstehen wir einen Stabilitätsverlust der Luftröhre durch Druck von außen,
durch Erweichung der Knorpelringe oder durch eine Entzündung der
Trachealwand.
Der Patient entwickelt einen inspiratorischer Stridor, Husten, eventuell
Synkopen.
Diagnostik:Röntgen, Bronchoskopie
Hyperthyreosen
• M. Basedow: 60-70%
• Autonomes Adenom: 30%
• SD-Entzündungen:
passagere Hyperthyreose:
subakute De Quervain (viral). Selten bakteriell
• Jod induziert: Demaskierung einer Autonomie
• (TSH-prod. Adenom), Struma ovarii (Teratom)
Wenn die Hormonbildung in der Schilddrüse den Bedarf in der Peripherie
übersteigt, wird das Erscheinungsbild der Hyperthyreose deutlich. Im Serum ist
die Konzentration von freiem T4 und meist auch freiem T3 erhöht.
Morbus Basedow
1840 Carl Adolf von Basedow
Merseburger Trias:
• Struma
• Exophthalmus
• Tachykardie
Der Morbus Basedow ist die häufigste Ursache für eine Hyperthyreose und betrifft
vor allem Frauen im Alter zwischen 30-60 Jahren. Die Krankheit tritt familiär
gehäuft auf und ist mit dem HLA-B8- und HLA-DR3-Genotyp assoziiert.
Die Hyperthyreose beim Morbus Basedow ist auf einen immunpathologischen
Prozess zurückzuführen. Ursache für die hyperthyreote Stoffwechsellage und der
Strumabildung ist die Produktion von Autoantikörpern gegen TSH-RezeptorAnteile. Die Autoantikörper werden als Thyreotropin-Rezeptor-Antikörper, TRAK
bezeichnet und sind oft auch bei nicht erkrankten Angehörigen nachweisbar. Sie
sind in der Lage eine TSH-ähnliche Stimulation hervorzurufen, damit stimulieren
sie eine T3/T4-Synthese und Sekretion. Dies bewirkt eine Hypertrophie und
Hyperplasie des Follikelepithels.
Auslösende Trigger für ein Manifestierung der Erkrankung können sein:
•Infektionen: Yersinia enterocolitica, Borrelien
•Schwangerschaft (Androgene wirken dämpfend bei Autoimmunerkrankungen
•Rauchen
•Stress
•Röntgenuntersuchungen, jodhältige Kontrastmittel
Typisches Erscheinungsbild des Morbus Basedow ist die oben aufgeführte
Merseburger Trias, die der Merseburger Arzt Carl Adolf von Basedow beschrieb.
Diagnose
Szintigramm einer
Hyperthyreose:
Tc-99m oder Jod-131
Homogene
Mehrspeicherung
oder
Sonographie
Die Schilddrüsenszintigraphie ist beim Morbus Basedow nach der
Durchführung einer Sonographie indiziert.
Die Farbskala von Blau nach Rot korreliert mit der Stoffwechselaktivität bzw.
der Organdicke. Im unterem Bild ist vermehrt Rot zu sehen, was auf eine
deutlich vermehrte Speicherung von Schilddrüsenhormone hinweist.
M. Basedow: Autoimmunkrankheit
Hyperthyreose
Hohe T3, T4 Werte
T4
---
TSH niedrig
Stimulierende Antikörper
TSH
gegen
TRAK
T3,T4
TSH-Rezeptor: TRAK
(oder TSI: Thyr. Stim. Ig)
Thyreoidea-stimulierende-Immunglobuline (TSI) auch TRAK (Thyreoidea Rezeptor
Antikörper) genannt, stimulieren die T3-, T4-Synthese und -Sekretion. Dies
bewirkt eine Hypertrophie und Hyperplasie des Follikelepithels und resultiert in
einer Strumabildung.
Welcher Trigger die fehlgeleiteten Antikörperbildung initiiert, ist derzeit noch nicht
geklärt. Neben einer genetischen Disposition spielen möglicherweise Infektionen,
Stress und Rauchen eine Rolle. Letztendlich führt der Trigger zu einer
Zytokinsekretion und einer Expression von HLA-Klasse-2-Molekülen auf der
Zelloberfläche der Thyroidea. Hierdurch wird die Präsentation des TSH-Rezeptors
als Antigen für die CD4+-Lymphozyten ermöglicht. Diese Lymphozyten mediieren
wiederum über Zytokine eine Produktion von TRAK durch B-Lymphozyten
(Plasmazellen).
Bedingt durch die autoimmune Genese kann diese Erkrankung zu den
unterschiedlichsten klinischen Manifestationen führen, unter anderem:
• Orbitopathie
• Gelenk- und Muskelschmerzen
• Hautveränderungen wie Vitiligo
• Haarausfall
• Akropachie, prätibiales Myxödem
Außerdem können Kombinationen mit anderen Autoimmunerkrankungen wie M.
Addison, DM I, Pemphigoid, Lupus erythematodes, rheumatische Erkrankungen,
Myasthenia gravis, Zöliakie und perniziöse Anämie auftreten.
Stimulierende Antikörper
gegen TSH-Rezeptor: TRAK (oder TSI)
TSH
T3, T4
...machen Hyperthyreose
Die linke Abbildung zeigt schematisch die normale Stimulation der Schilddrüse,
mit Darstellung des Regelkreislaufs.
In der rechten Abbildung sieht man die Stimulation der Schilddrüse durch TRAKs
(siehe oben), was zu einer vermehrten Freisetzung der Schilddrüsenhormone
führt. Diese Stimulation entzieht sich dem normalen Regelkreis und bedeutet
maximale Stimulation mit nachfolgender metabolischer Entgleisung.
Mechanismen für Autoimmunität
Infektion
Thymus und KM
Negative Selektion
Ausschluss
Autoreaktivität
TOLERANZ
Freisetzung
unzugänglicher
Selbstantigene
AUTOIMMUNITÄT
In der Reifung der T-Zellen spielt die negative Selektion zum Ausschluss
potentieller autoreaktiver Zellen eine wichtige Rolle. Dabei spielen mTEC
(medulläre Thymusepithelzellen) eine Schlüsselrolle. Sie haben das AIRE
(AutoImmun REgulator), einen nukleären Regulator, der mTEC Zellen dazu
bringt, wechselweise alle genetisch möglichen „Selbst“-Antigene (Proteine) zu
produzieren. Erkennt eine T-Zelle diese, geht sie durch Apoptose zugrunde.
Damit werden autoreaktive Klone ausgeschaltet.
Ein AIRE Gendefekt wurde als Verursacher des eltenen Syndromes APECED
(Autoimmune
PolyEndokrinopathie-Candidiasis-Ektodermale
Dystrophie)
identifiziert. Bei diesen Patienten (besonders auf Sardinien), treten häufig
kombinierte Autoimmunerkrankungen auf, zumeist M. Basedow mit Typ I.
Diabetes. Der AIRE Gendefekt betrifft ein einzelnes Gen und verhindert die
Expression der Autoantigene durch mTEC und damit die negative Selektion.
Mechanismen für Autoimmunität
an der Schilddrüse: Infektionen
Molekulare
Freisetzung
unzugänglicher Mimikry:Ak
Selbstantigene
und T-Zellen
Bakterien:
Kostimulation
gegen Selbst
Auch späterer Kontakt mit Selbstantigenen (z.B. TSH-Rezeptoren), die bei der
negativen Selektion im Thymus nicht berücksichtigt werden, ist eine mögliche
Erklärung dafür, warum endokrine Drüsen besonders oft ein Target für
Autoimmunität darstellen. Wie oben schon erwähnt, können Bakterieninfektionen
hier triggern indem sie
1) Barrieren aufbrechen und Selbstantigene verfügbar machen,
2) über die Mechanismen der Molekularen Mimikry Antikörper induzieren,
die zwischen Selbst- und Bakterienantigenen kreuzreagieren oder
3) die Expression von Kostimulatorischen Molekülen (B7) an APCs
fördern. Ein von dieser Zelle gerade prozessiertes Autoantigen
(andauernd werden auch Zellen, die des normalen Zelltodes sterben,
abgeräumt) wird unter bakterieller Kostimulation gleichzeitig mit dem
Bakterienantigen exprimiert, und somit kann Toleranz überwunden
werden.
Klinik bei M. Basedow
• Unruhe, Tremor, Schlaflosigkeit
• Tachykardie, RR
• Wärmeintoleranz, Schwitzen
• Heisshunger, Gewichtsverlust
• Diarrhoen
• Prätibiales Ödem
• Osteopathie
• Endokrine Orbitopathie
Die Klinik beim Morbus Basedow ist bedingt durch die Hyperthyreose und lässt
sich mit der dadurch bedingten Grundumsatzsteigerung und dem erhöhten
Katabolismus erklären.
Hyperthyreose-Symptomatik:
• psychosomatische
Unruhe
und
Tremor,
vermindertes
Schlafbedürfnis, durch erhöhte Stimulation des ZNS
• Tachykardie mit Extrasystolen, da T3 eine Sensibilisierung der ß1adrenergen Rezeptoren des Myokards bedingt.
• Wärmeintoleranz mit feuchter Haut, durch die vermehrte
Thermogenese
• Diarrhöen durch Stimulation der glatten Muskulatur
• Osteopathie infolge negativer Kalzium-Bilanz
Thyreotoxische Krise
• Puls > 150
• Herzrhythmusstörungen, Extrasystolen
• Unruhe, psychotische Zeichen
• Bewusstseinstrübung bis Koma
Die maximale Variante einer Hyperthyreose stellt die Thyreotoxische Krise
dar.
Die Therapie der thyreotoxischen Krise sollte, wenn möglich immer auf
einer Intensivstation erfolgen.
1. Symptomatische Therapie
- Flüssigkeits-, Elektrolyt-, Kalorienersatztherapie
- Betarezeptorblocker
- Glukokortikoide (hemmen die Konversion von T4 zuT3)
- Temperatursenkung
- Sedativa
- Thromboembolieprophylaxe
2. kausale Therapie
- Hemmung der Hormonsynthese mit Thiamazol
- bei der bedrohlichen jodinduzierten thyreotoxischen Krise sind
Plasmapherese und die annäherende totale Schilddrüsenresektion
die wirksamste kausale Therapie.
Endokrine Orbitopathie
TRAK
erkennen
TSHRezeptorähnliche Strukturen an
orbitalen Fibroblasten
TRAK
Glycosaminoglykane
Entzündung
Ödem
Bindegewebe
Raumnot !
Die endokrine Opthalmopathie zählt zur Merseburger Trias und tritt bei 50%
der Morbus Basedow Patienten auf. Die Symptomatik ist auf zirkulierende TRAKAntikörper gegen ein kreuzreaktives Antigen der Bindegewebszellen im
Retrobulbärraum zurückzuführen, die bei 80-90% der Patienten mit
Opthalmopathie nachgewiesen werden können.
Der Exopthalmus im Rahmen einer Orbitopathie entsteht, durch Ablagerung von
Glykosaminoglykanen, durch ein retro-okuläres Ödem, durch lymphozytäre
Infiltrate und zunehmender Fibrose.
Die Patienten sind nicht nur kosmetisch beeinträchtigt, sondern leiden auch unter
tränenden Augen, retro-okulären Druck und ein Lidschluss ist in fortgeschrittenen
Fällen nicht möglich, was zu Kopfschmerzen und Sehstörungen wie Doppelbilder
führt. Schwere Fälle gehen mit einer venösen Abflußstörung und einer
Kompression des Nervus opticus einher, welches bis zur einer Erblindung führen
kann.
Therapiert wird die endokrine Orbitopathie mit Cortison, mit Methotrexat, mit
Bestrahlung oder operativ mit Thyreoidektomie. Wichtig ist es das Rauchen zu
unterlassen, in der Nacht den Kopf hochzulagern, Kompressen aufzulegen und
Sonnenbrillen zu tragen.
Therapie Hyperthyreose
• Thyreostatika:
Thiamazol, Carbimazol, Propylthiouracil
β-Blocker
• Radiojodbehandlung (131Jod) - 50% Verkleinerung
• Operation. Risiken: Stimmbandlähmung,
Parathyreoidea-Entfernung
• Spontanheilung
Therapeutisches Ziel bei der Hyperthyreose ist die Reduktion der
gesteigerten Hormonsekretion durch medikamentöse Unterbindung der
Hormonsynthese, durch dosierte Strahlenschädigung der Thyreozyten mit
radioaktivem Jod oder operative Reduktion des Schilddrüsengewebes
erreicht werden kann.
1.Thyreostatika blockieren die Synthese der Schilddrüsenhormone. Jede
Hyperthyreose wir bis zum Erreichen der Euthyreose mit Thyreostatika
behandelt.
2. Die Radiojodtherapie ist erst nach Wochen wirksam und muß deshalb
mit Thyreostatika vor und nachbehandelt werden.
3. Vor der operativen Therapie sollte immer durch eine thyreostatische
Therapie eine Euthyreose erreicht werden. Bei der Operation kommt es zu
einer subtotalen Resektion der Schilddrüse unter Belassen von ca. 4 ml
Restschilddrüse.
Hypothyreose
Ursachen 95% primär
Hypothyreose
TRH
T4
• Hashimoto Thyreoiditis
• post Radiojodbehandlung
+TSH+
+++
• SD Resektion
• Dysgenese
• Infiltration
T3,T4
TPO
Wenn die Hormonproduktion der Schilddrüse nicht ausreicht, den Bedarf
der Peripherie zu decken, entsteht das Krankheitsbild der Hypothyreose.
Alle Formen gehen mit Herabsetzung der Stoffwechselleistung und somit
der Wärmeproduktion und des Sauerstoffverbrauches einher.
Hypothyreose: Symptome
• Ablagerung Glykosaminoglykane
• Kapillarpermeabilität - Ödeme
• Verlangsamung, Müdigkeit
• Bradykardie
• Antriebsschwäche
• Obstipation
• Haare: struppig, stumpf
• Kälteintoleranz, Gewichtszunahme
Myxödemkoma
• Schwäche, Hypothermie
• Hypoventilation
• Schock
Die Hypothyreose führt zu einem hypometabolischen Zustand, der auf
einer inadäquat niedrigen Hormonsekretion (T3,T4) beruht.
Typische Symptome sind in der oberen Abbildung aufgelistet.
Bei Auftreten vor der Geburt sprechen wir von einem Kretinismus, beim
Auftreten im Adoleszenten- oder Erwachsenenalter handelt es sich um ein
Myxödem.
Beim Myxödem werden hydrophile Glykosaminoglykane in das
Bindegewebe des gesamten Organismus eingelagert. Die Symptome des
Myxödems treten schleichend auf. Es entsteht eine Verlangsamung des
Stoffwechsels und damit auch der körperlichen und interlektuellen
Aktivität.
In maximaler Ausprägung spricht man vom Myxödemkoma.
Hashimoto Thyreoiditis
TPOs - Antikörper gegen Threoidale Peroxidase
Lympho-plasmozytäres Infiltrat,
Follikelbildung,
Hürtle-Zellen (Epithelz. Mit azidophilen Granula)
Hashimoto Thyreoditis
ist die häufigste Schilddrüsenentzündung und betrifft vor allem Frauen im
4./5. Lebensjahrzehnt.
Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine chronische lymphozytäre Thyreoditis,
die in einer immunologisch bedingten, ausgedehnten Zerstörung des
Schilddrüsenparenchyms mündet. Zusätzliche Kennzeichen sind erhöhte
TSH-Spiegel und niedrige Schilddrüsenhormonwerte.
Die Schilddrüse ist im frühen Stadium deutlich, meist symmetrisch
vergrößert. Sie ist derb aber nicht mit dem umgebenen Gewebe
verwachsen. Die Lobuli sind vergrößert. In diesem Stadium kann man eine
vorrübergehende Hyperthyreose sehen.
Mikroskopisch besteht ein sehr dichtes, lympho-plasmazelluläres Infiltrat
mit Makrophagen und meist Ausbildungen von Follikelzentren. Die
Schilddrüsenfollikel sind ausgedehnt zerstört und konfluieren zu
Zellsträngen. Früh tritt eine Fibrose auf.
Der Beginn der Krankheit ist schleichend. Es bestehen meist weder
Schmerzen noch allgemeine Entzündungszeichen. Aufgrund der
Zerstörung des Schilddrüsenparenchyms entwickelt sich eine
Hypothyreose, deren Schweregrad über Monate und Jahre sehr langsam
zunimmt.
Hashimoto Thyreoiditis: autoimmun
• HLA-DR5
• Antikörper gegen Peroxidase (TPO)
• Antikörper gegen Thyreoglobulin
• CTLs
CTL
ZELLULÄR
?
TH Zellen
ZYTOTOXIZITÄT
NK
ADCC
Lymphozytäre Thyreoiditis
Ursache der Autoimmunthyreoiditis ist eine Aktivierung von THLymphozyten über bisher nicht eindeutige geklärte Mechanismen
(Infektionen?).
Die CD4+-T-Zellen rekrutieren sowohl zytotoxische CD8+-Lymphozyten als
auch B-Lymphozyten. Die zytotoxische Zerstörung der Thyreozyten durch
die CD8+-Zellen wird als Ursache für die Hypothyreose angesehen.
Gleichzeitig induzieren Zytokine die Expression von HLA-2-Moleküle an
den Thyreozyten. Dies ist eine Vorraussetzung für die häufig zu
beobachtende
Antikörperbildung
gegen
Bestandteile
von
Schilddrüsenzellen. Im klinischen Alltag sind thyroidale PeroxidaseAntikörper (TPA) Marker für das Vorliegen einer Autoimmunthyreoditis.
Diese können im Zusammenspiel mit NK-Zellen ADCC (Antibodydependent cellular cytotoxicity), oder mit Complement CDC (complementdependent cytotoxicity) verursachen.
Therapie:
Unabhängig von der Genese der Hypothyreose ist immer die Substitution
mit schrittweise steigenden Dosen von Schilddrüsenhormonen
erforderlich.
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