Da schau an!

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Ausgabe 1/2012 · 4,90 Euro
Da schau an!
Halb Herrensitz, halb Stadtvilla:
Malsch hat sein architektonisches Kleinod zurück
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EDITORIAL
Man muss auch gönnen können
Es gibt Projekte, an denen nur eines falsch ist: dass man sie nicht selbst gemacht hat.
Das Kesselhaus in Offenburg ist so ein Projekt. Der Offenburger Architekt Gunnar Leh­
mann und seine Mitarbeiter haben bei der grundlegenden Sanierung dieses Baudenk­
mals wirklich gute Arbeit geleistet. So etwas muss auch mal gesagt werden. Gleichzeitig
aber freuen wir uns, dass wir nun den Zuschlag erhalten haben, das Areal in die Zukunft
zu geleiten und auf der Basis eines additiven, modular aufgebauten Konzepts mit hoch­
flexiblen Bürokuben zu erweitern. Die ersten Bilder dazu finden Sie ab Seite 6.
Als aufmerksamer Leser wird Ihnen in dieser Ausgabe noch ein zweites Projekt auf­
fallen, mit dem wir nichts zu tun hatten. Die Umgestaltung des Straßburger Bahnhofs.
Und das ist eigentlich ein Lehrstück. Während wir in Baden-Württemberg Jahre damit
zubringen, über Stuttgart 21 zu diskutieren, das Volk zu befragen und vor lauter Demos
und Klagen nicht vom Fleck kommen, setzen die Franzosen so ein Projekt ruck-zuck
aufs Gleis. Herausgekommen ist ein architektonisches Glanzstück. Ein ganzer Bahnhof
unter Glas – das hat was. Aber: Schauen Sie es sich einfach einmal selbst an. Die ganze
Geschichte finden Sie ab Seite 26.
Die Arrondierung des Kesselhaus-Areals, der Bahnhof Straßburg und das neue Anwe­
sen der HS Treuhand in Malsch haben eines gemeinsam: Bei allen drei Projekten geht es
darum, vorhandene Bausubstanz neu zu interpretieren. In Malsch haben wir eine Villa
mit knapp 100 Jahren Geschichte vorgefunden. Eigentlich ein ausgesprochen schönes
Gebäude – wenn es die 1950er und 1960er Jahre nicht gegeben hätte. Denn die ursprüng­
lich stilsicher klassizistische Villa ist architektonisch vergewaltigt worden. Was macht
man nun mit so einem Gebäude? Abreißen und neu bauen wäre sicher die einfachere
Lösung gewesen. Aber die Villa hat nun einmal Bedeutung für Malsch. Und dem Bau­
herrn, meinem Freund Herbert Sutterer, schwebte wie auch den politisch Verantwort­
lichen eine Sanierung vor. Das Ergebnis unserer Arbeit zeigen wir Ihnen ab Seite 18.
Wo wir schon bei neuen Ideen für alte Gemäuer sind: Die Residenz zum Löwen in Lahr
ist auch fertiggestellt (Seite 60). Das mehr als 200 Jahre alte Fachwerkhaus mit Restau­
rant und Hotel haben wir Ende vergangenen Jahres bereits vorgestellt, jetzt dürfen wir
Ihnen die neuen Stadtwohnungen zeigen. Ausgangspunkt unserer Arbeit war bei die­
sem Projekt ein Zweckbau aus den 1950er Jahren. Aus städtebaulicher Sicht nicht gerade
ein Hingucker. Entsprechend argwöhnisch sind wir beobachtet worden, als wir uns die­
ses Projekts angenommen haben. Damals haben wir gesagt, dass wir in Lahr bislang
immer gute Erfahrungen gemacht haben. Mit der Stadt wie mit den Menschen. Und so
ist es auch gekommen. Danke! Und: Schauen wir mal, welches Projekt wir in Lahr als
nächstes in die Hand nehmen…
Viel Vergnügen bei der Lektüre.
Jürgen Grossmann
3
INHALT
6
Drei Kuben für das Kesselhaus
Was die Zeche Zollverein für Essen, ist das Kesselhaus für Offenburg.
Jetzt wird das denkmalgeschützte Ensemble noch einmal aufgewertet
12
Play it again, Sam!
Kaum ist das neue Gebäude der Krom-Gruppe im Gewerbepark Basic fertig,
schmiedet der Bauherr schon neue Pläne. Er möchte sein Anwesen klonen
18
Das Schloss der guten Zahlen
In Malsch hat der Steuerberater und Unternehmer Herbert Sutterer der Stadt
seiner Liebe ein Denkmal gebaut – besser gesagt: wieder aufgebaut
26
Glasnost 2.0
Ein gigantischer Schneewittchensarg: Was mit Glas inzwischen möglich ist,
kann man am Straßburger Bahnhof erfahren
30
Inspiration aus China
Ein Interview in vier Akten mit der angehenden Architektin Zou Wei über die
großen und kleinen Unterschiede zwischen Asien und Europa
52
Ökostrom aus der Region
Das E-Werk Mittelbaden investiert Millionen in moderne Wasserkraftwerke,
die man kaum sieht, geschweige denn hört, riecht oder schmeckt
56
Die Quadratur des Kreises
Offenburg vermisst den reiff medien-Dome. Hinter den Kulissen jedoch laufen
die Planungen für den neuen Dome bereits auf Hochtouren
60
Zur schönen Aussicht
Lahr ist um eine gute Adresse reicher – und wir dürfen exklusiv einen
beeindruckend schönen Blick über Lahrs Dächer mit Ihnen teilen
4
60 Lahrs Löwen
Abschluss einer Großbaustelle: In Lahr
ist die Residenz zum Löwen fertiggestellt. Die besten Bilder und aktuelle
Infos finden Sie auf neun Extra-Seiten
5
ARCHITEKTUR
Drei Kuben
für das Kesselhaus
Visualisierung: Grossmann Visuals
Exklusiv: Die Grossmann Group enthüllt ihre Pläne für einen modular
geplanten Gewerbepark auf dem Areal am Offenburger Kesselhaus
6
7
Visualisierung: Grossmann Visuals
ARCHITEKTUR
Das Kesselhaus bekommt Gesellschaft.
Genauer gesagt: die 1886 errichtete Turbinenhalle der Ausbesserungswerke der
Deutschen Bahn AG. Das gründerzeitliche Backsteingebäude am alten Ausbesserungswerk war 2008 nach Plänen des
Offenburger Architekturbüros Lehmann
für 4,7 Millionen Euro von Grund auf
renoviert worden.
Nord- und Südfassade wurden denkmalgerecht saniert, für Sonnenschutz und
Klimastabilität sorgen die innenliegenden Kastenfenster. Raumhohe Fenster
mit Lüftungsflügeln zur Nachtausküh-
lung integrierten die Planer in die Ostund die Westfassade.
Die wilhelminische Architektur mit ihren
bis zu anderthalb Meter dicken Wänden
stelle „ein Abenteuer für einen Architekten” dar, sagte Gunnar Lehmann beim
Tag der Architektur 2011. Fahrstuhl und
Treppe seien quasi freischwebend eingebaut worden, innen beherbergt ein
moderner Kubus die neuen Büroräume.
Quasi ein Haus im Haus.
Wer das Kesselhaus betritt, bleibt daher
unwillkürlich stehen. Das Foyer öffnet
sich über die gesamte Gebäudehöhe,
sofort wandert der Blick nach oben.
Die Botschaft ist klar: Willkommen im
21. Jahrhundert. Postmoderne trifft auf
Klassizismus, Glas auf Backstein, verspielte Strukturen auf Geradlinigkeit.
„Ein schönes Gebäude“, sagt Jürgen
Grossmann. „Doch nun gilt es, das
gesamte Kesselhaus-Areal fit für die
Zukunft zu machen.“ Denn im Kesselhaus hat Deutschlands größtes Mobilfunk-Versandhaus seinen Sitz, die tema
GmbH & Co. KG von Sven Grathwohl,
Christian Funk, Dieter Funk und Rainer
Groß. Bisher stehen 1500 Quadratmeter
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Bruttogeschossfläche zur Verfügung, mit
den geplanten Neubauten wird sich dieser Wert fast verdoppeln.
Das ist notwendig, denn die Unternehmensgruppe expandiert und hat neben
dem florierenden Geschäft mit Handys
neue Geschäftsfelder erschlossen.
Grundidee der aktuellen Planung ist ein
additives Bausystem, das ein Maximum
an Flexibilität zulässt. Jürgen Grossmann
und seine Architekten fassen das weitläufige Areal rund um das Kesselhaus
als Campus auf und planen eine modulare Bebauung mit kleinen, quadratischen
Pavillons. Dadurch behält das Kesselhaus
seine Rolle als dominierender Baukörper
des Ensembles.
Verbindungsbauten zwischen den Pavillons gliedern die Bebauung und machen
jeden Kubus zu einer autark nutzbaren
Einheit. Gleichzeitig nehmen die Verbindungsbauten den Kuben ein wenig
von der Strenge, die die quadratischen
Grundrisse mitbringen, ohne dass der
kontrastreiche Dialog zwischen historischer Bausubstanz und neuer Bebauung
beeinträchtigt würde. „Es geht darum,
die klassischen Proportionen ins Moderne
Harmonisch
Die neuen Bürogebäude greifen die
Materialien des 1886 errichteten
Kesselhauses auf und fügen sich so zu
einem harmonischen Ensemble
❯
Rundum wohlfühlen.
mit SanitäR.
HAUSONNTAG
L _ VON 10 BIS 17 UHR
KEINE BERATUNG UND KEIN VERKAUF
❯ zu übersetzen“, sagt Grossmann, der den
neuen Gebäuden eine konsequent geradlinige Formensprache mit Flachdach und
nüchternen, rechten Winkeln gegeben
hat. Sprossenfenster mit Bögen, Friese im
Mauerwerk und ein säulengeschmückter
Giebel – all diese Ornamentik bleibt der
Fassade des Kesselhauses vorbehalten.
Grossmann: „Wir wollen dem Kesselhaus
nicht seine Wirkung nehmen.“
Gleichzeitig gehören die neuen Büro­
gebäude unverkennbar zum KesselhausEnsemble. „Wir greifen die Materialien
und Farben der historischen Bausubstanz auf“, ergänzt Architekt Martin Reichenbach. „Die Fassadengestaltung mit
beigem und rotem Klinker als Verblendmauerwerk ist als Reminiszenz an die
wilhelminische Fassadengestaltung zu
verstehen.“ Neben der Klinkerfassade
spielen Glas und eloxiertes Aluminium
die Hauptrolle. Auch dadurch wird die
Verbindung zum Kesselhaus betont.
In der ersten Ausbaustufe werden drei
Kuben und zwei Gelenkbauten errichtet.
Der Bauantrag ist gestellt, Ende April sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Fertigstellung ist für 2013 vorgesehen.
Jeder Kubus misst zwölf auf zwölf Meter
und ist mit zwei Vollgeschossen 8,50 Meter hoch. Die Obergeschosse sind rundum
von einer Dachterrasse umgeben, die Erdgeschosse öffnen sich mit großen Fenster-
flächen zu der parkähnlichen Grünanlage
am Kesselhaus.
Der Innenraum ist vollkommen flexibel
nutzbar. Es gibt im Innern keine Säulen
oder tragende Wände, die ein bestimmtes Raumlayout erforderlich machen würden. Beste Aussichten also für die rund
60 Mitarbeiter, die hier künftig arbeiten
werden. „Aktuell gehen die Planungen
in Richtung eines hochmodernen OpenSpace-Systems“, sagt Cornelius MüllerHaibt von Archigramm.
In jedem Gelenkbau befinden sich Treppenhaus und Aufzug, sanitäre Anlagen
und Serverraum. Auch dadurch gewinnen die Kuben an Flexibilität – denn
es ist durchaus möglich, einen Kubus
samt Erschließungsbau an eine externe
Firma zu vermieten. Grossmann: „In
der Betriebswirtschaftslehre geht es um
atmende Unternehmen. Wir ergänzen das
jetzt durch eine atmende Architektur.“
Erwähnenswert ist sicher auch das nachhaltige Energiekonzept auf Basis einer
Wasser/Wasser-Wärmepumpe. Energie
aus dem Grundwasser versorgt die Fußbodenheizung im Winter mit Wärme –
und kühlt im Sommer. Im Sinne eines
nachhaltigen Regenwassermanagements
ist eine Grauwassernutzung mit großer
Zisterne vorgesehen. Dass nebenbei aktuelle Niedrigenergiestandards eingehalten
werden – klar, oder?
AUSONNTAG
VON 10 BIS 17 UHR
KEINE BERATUNG UND KEIN VERKAUF
Historie
Was die Zeche Zollverein für Essen, ist das Ausbesserungswerk für Offenburg: Die Alte
Turbinenhalle (vulgo: Kesselhaus) und das Trafogebäude erinnern an Offenburgs Tradition
als Eisenbahnerstadt und sind die letzten Überbleibsel des großen Bahnausbesserungswerks, in dem früher bis zu 1400 Menschen Arbeit fanden.
Bevor Offenburg als Medien- und Maschinenbaustandort reüssierte, war es die Stadt der
Bähnler. 1844 rollte der erste Zug von Karlsruhe kommend in den Bahnhof ein, 1866 wurde
die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt. 1902 waren die Lokomotiv- und Wagenwerkstätten
an der Rammersweierer Straße bereits für 92 Lokomotiven und 218 Waggons verantwortlich und beschäftigten mehr als 300 Menschen.
Nach der Beseitigung von Kriegsschäden wurde es zu Beginn der 1920er-Jahre eng in den
eigentlich riesigen Hallen – die Zahl der Beschäftigten hatte sich auf 900 erhöht. Das
Ausbesserungswerk (AW) avancierte zum mit Abstand größten Arbeitgeber der Region.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Bedeutung des AW noch einmal zu. Offenburgs
Wirtschaftswunder nahm hier seinen Anfang; das AW gab Anfang der 1950er-Jahre 1400 Menschen Lohn und Brot.
Bis zur Aufgabe der Unterhaltung von Dampflokomotiven im Jahr 1972 hatten die Offenburger Bähnler mehr als 20 000 Lokomotiven wieder flottgemacht. Umso trauriger, dass
große Teile des AW abgerissen wurden. Richthalle 2 (die Kesselschmiede) fiel dem Neubau
des Postverteilzentrums zum Opfer. Richthalle 1 stand jahrelang leer – bis Brandstifter im
Jahr 2002 die denkmalgeschützte Bausubstanz unwiederbringlich zerstörten.
10
ARCHITEKTUR
Genug Platz für 1001 Nacht
Im Südosten Abu Dhabis baut das lokale Architekturbüro
der Grossmann Group eine Villa für die Familie von Abdulsalam Alfahim
Ende März möchte er die Schlüssel an den
neuen Hausherren überreichen. Neben
seiner Frau und den vier gemeinsamen
Kindern werden auch drei Kindermädchen und ein Chauffeur das großzügige
Domizil beziehen, das mit seinen Säulen
und Rundbögen direkt aus den morgenländischen Märchen aus 1001 Nacht entsprungen sein könnte.
Dank einer beeindruckenden Auffahrt
erreicht man die Villa in wenigen, sonnengeschützten Schritten. Das hat was.
Ein bisschen wie ein Hollywood-Star,
der vor einem exklusiven Hotel in Las
Vegas vorfährt und bereits vom Blitzlicht­
gewitter erwartet wird. Da darf natürlich
auch der Swimmingpool nicht fehlen: Er
befindet sich – vom Eingangsbereich aus
gesehen – hinter dem Gebäude; am Ende
der diagonal durch das Gebäude verlaufenden Erschließungsachse.
Familie Alfahim stehen künftig zwei lichtdurchflutete Stockwerke zur Ver­fügung,
dazu kommen Keller- und Dachgeschoss-
räume. „Unser Kunde legt viel Wert auf
ein einzig­artiges Design; großzügige und
helle Räumlichkeiten. Dafür sorgen nun
riesige, zum Teil mehrere Quadratmeter große und über zwei Stockwerke reichende Fensterflächen“, sagt Antonios.
Insgesamt ist das neue Wohngebäude
zwölf Meter hoch und besteht aus
einer modernen Betonkonstruktion mit
einer Fassade aus Sandsteinplatten und
-säulen. Die Kosten des kleinen Schlosses
liegen bei elf Millionen Dirham – das entspricht rund drei Millionen Euro.
Eine gute Investition. Denn der Immobilienmarkt von Abu Dhabi läuft seinem
Trendsetter-Nachbarn Dubai nach und
nach den Rang ab. Besonders stolz sind
die Scheichs von Abu Dhabi darauf, 200
echte Inseln zu haben. Auch hier erkennt
man am besten von oben, was gemeint
ist: Abu Dhabi braucht keine „Palme“
oder „Welt“, wie sie Dubai milliardenteuer aufgeschüttet hat – hier ist genügend Platz für gesundes Wachstum.
Foto: Grossmann Group
Wenn Abu Dhabi so weiter wächst, sind
es nur noch zehn Jahre. Dann ist aus der
ehemaligen Fischer- und PerlentaucherStadt eine Metropole mit mehr als einer
Million Einwohnern geworden.
Längst ist Abu Dhabi aus dem Man­
grovengürtel am Golf herausgewachsen.
Die Stadt erstreckt sich weit hinaus in die
Wüste. Die beeindruckenden Dimensionen der Baugebiete lassen sich am besten
aus der Luft beurteilen: Von oben erkennt
man auch die Größe der Parzellen.
Im Südosten der Stadt baut die Grossmann Group für den prominenten
Investor und Unternehmer Abdulsalam Adulrahim Mohammed Alfahim ein
neues Anwesen. Auf einem knapp 4000
Quadratmeter großen Grundstück entsteht eine Villa mit 2100 Quadrat­metern
Wohn- und Nutzfläche.
Entwurf und Bauleitung obliegen dem
Architekten Ibrahim Antonios aus der
lokalen Niederlassung der Grossmann
Group. Seit Januar 2011 ist er hier tätig,
Im Orient
Jürgen Grossmann auf der
Baustelle in Abu Dhabi.
Gut zu erkennen: das
majestätische Entrée mit dem
säulengetragenen Portal
11
ARCHITEKTUR
Doppelt
hält besser
Familie Krom baut auf Kehl.
Kaum ist das weiße Schmuckstück
im Gewerbepark Basic fertig,
laufen die Planungen für einen
spiegelgleichen Doppelgänger an
Die letzten Handwerker sind gerade
erst weg. Das große Eröffnungsfest
ist noch gar nicht gefeiert – doch
der Kehler Unternehmer Vik­
tor Krom hat schon neue
Pläne. Im Gewerbe­gebiet
Basic hat er nach Plänen
von Jürgen Grossmann für rund
1,2 Millionen Euro einen ultra­modernen
Gewerbebau errichtet, nun möchte er das
gleiche Gebäude noch einmal bauen las­
sen. „Gleich daneben“, sagt Viktor Krom
und zeigt auf ein Stück Brachland. „Ich
stelle mir vor, dass wir das Gebäude
quasi spiegeln und so ein kleines Ensem­
ble entstehen lassen. Das wird klasse aus­
sehen.“
Mit den Verantwortlichen des Zweck­
verbands hat Krom schon gesprochen
und sich das passende Grund­stück reser­
vieren lassen. Mit Grossmann und seinem
Kollege Svetozar Ivanoff wird bereits die
Planung diskutiert.
Wann es genau losgeht, steht noch in den
Sternen – doch in jedem Fall wird Vik­
tor Krom eine fantastische Sicht auf den
Bau des Doppelgängers genießen. In sei­
nem neuen Büro im südwestlichen Eck
des weißen Kromjuwels sitzt er quasi in
der ersten Reihe und kann die Bauarbei­
ten vom Schreibtisch aus verfolgen. Um ❯
12
13
Foto: Michael Bode
Fotos: Michael Bode
ARCHITEKTUR
Krom
1600 Quadratmeter
Nutzfläche hinter einer weißen AluminiumSandwichfassade.
Innen setzt sich das
moderne Design fort
❯
ehrlich zu sein: Es war schon beim ersten Mal spannend, das
Gebäude wachsen zu sehen. Schräge Wände aus Stahlbeton
und ein weit vorkragendes Dach – eine Herauforderung für die
Schalungsbauer von Adam Bau aus Willstätt.
Doch eins nach dem anderen: Klären wir erst einmal auf, was
sich in dem weißen Kubus wirklich verbirgt. Von außen könnte
man auf eine Biotech-Firma tippen, auf ein Labor oder eine Soft­
ware-Schmiede. Tatsächlich aber ist in dem Gebäude ein Dienst­
leistungszentrum für Autofahrer entstanden.
Vorne Büros, hinten Werkstatt. Klug aufgeteilt, sodass mehrere
Firmen die Infrastruktur gemeinsam nutzen können. Ansässig
ist hier ein Dienstleistungsunternehmen (Feger), eine Spedition
(Hawa), dazu eine Autowerkstatt, ein Abschleppunternehmen,
die Autovermietung und das Sachverständigenbüro Andreas
Krom – alles unter einem Dach. Genau das ist das Alleinstel­
lungsmerkmal, die Geschäftsidee des Familienunternehmens
Krom. „Nach einem Unfall ist es eine Zumutung, für die Regu­
lierung des Schadens von Pontius zu Pilatus laufen zu müssen.
Wir nehmen das unseren Kunden ab und bieten das komplette
Schadensmanagement rund ums Auto aus einer Hand an“, sagt
Viktor Krom, der die Firma gemeinsam mit seiner Frau und sei­
nen Söhnen führt. Das Unternehmen ist 1989 als Assekuranz
gegründet worden. Seit 2002 gehört zu dem Unternehmen eine
Autovermietung, seit 2005 auch ein Abschleppservice. Mit der
Fertigstellung des neuen Gebäudes ist endlich genug Platz da,
um neue Mitarbeiter einzustellen.
Zum Start arbeiten 30 Menschen in Kroms Neubau, in den
nächsten Monaten werde diese Zahl auf etwa 50 steigen. Einer­ ❯
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Foto: Michael Bode
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Bauherr Viktor Krom: „Es ist eine
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16
❯ seits suchen die verschiedenen Firmen im
Krom-Gebäude noch Mitarbeiter, ande­
rerseits waren bis Redaktionsschluss die
Mietverhandlungen mit einer Anwalts­
kanzlei noch nicht endgültig abgeschlos­
sen.
Das neue Gebäude verfügt über 1100
Quadratmeter Nutzfläche im Erdge­
schoss (Büro und Werkstatt) sowie
über 550 weitere Quadratmeter Büro­
fläche im Obergeschoss. Hinter der
40 Meter breiten Gebäudehülle verber­
gen sich 9200 Kubikmeter umbauter
Raum. „An unserem bisherigen Firmen­
sitz ist uns der Platz ausgegangen“, sagt
Geschäftsführer Andreas Krom. „Unsere
Vision vom Service aus einer Hand ließ
sich nur mit dem Neubau umsetzen.“
Der Entwurf überzeugt durch die Span­
nung zwischen der weißen AluminiumFassade und dem zurückgesetzten
Baukörper mit seiner dunklen Fassade
und den großen Fensterflächen. Innen
präsentiert sich das Gebäude ähnlich
eindrucksvoll: Der Bürobereich wirkt
hell, lichtdurchflutet, offen. Leichtbau­
wände mit viel Glas trennen die einzel­
Die Werkstatt
Große Rolltore machen es möglich, die
Werkstatt im hinteren
Gebäudebereich auch mit größeren
Lastwagen zu befahren
nen Arbeitsbereiche, im Bürobereich ist
ein glänzender Fliesenboden und ein auf­
wendiger Glattputz zu finden.
Selbst die große Werkstatt im hinteren
Gebäudebereich sieht aus wie geleckt:
Hier könnte auch ein Rennstall seine
Zelte aufschlagen – an übliche Werkstatt­
gebäude lassen allenfalls die installierten
Maschinen und der leichte Geruch nach
Reifengummi denken.
Der Bauherr jedenfalls ist zufrieden. „Es
ist eine Freude, hier zu arbeiten“, sagt
Viktor Krom. „Endlich ist alles so, wie wir
uns das vorgestellt haben.“
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halten ein Leben lang.
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17
ARCHITEKTUR
Das Schloss
der guten Zahlen
Der Steuerberater und Unternehmer Herbert Sutterer hat das populärste
Gebäude seiner Wahlheimat Malsch zu neuem Leben erweckt. Und wie!
18
Foto: M. Bode
Die Sonne hat ihre helle Freude. Sie spiegelt sich in den Sprossenfenstern, treibt
die ersten Frühlingsblumen aus der Erde
und lässt die apricotfarbenen Wände der
Villa warm leuchten. Das Herrenhaus
hinter dem schmiedeeisernen Zaun ist
so frisch renoviert, dass man meint, beim
Näherkommen doch noch den Geruch
von Farbe riechen zu müssen.
In der Garage wartet ein roter Mercedes-Oldtimer auf die erste Ausfahrt der
Saison und blickt mit seinen großen
Scheinwerfern hinaus in den Park. Ein
Wegenetz aus 1000 Quadratmetern weißem Bruchmarmor erschließt die weitläufige Fläche. Die Malscher Gartenbaufirma
Kurrle hat hier einen klassischen französischen Landschaftsgarten modern interpretiert.
Man könnte Fußball spielen in diesem
Garten. 120 auf 50 Meter – das ist mehr
als das Wildparkstadion oder die AllianzArena zu bieten haben. Bis vor ein paar
Jahren jedoch wären hier in Malsch eher ❯
19
Foto: M. Bode
ARCHITEKTUR
❯ die Meisterschaften der Holzfäller aus-
zutragen gewesen als irgend etwas anderes: Der Park hinter der alten Villa Essig
war völlig verwildert und in einem ähnlich schlechten Zustand wie das eigentlich ehrwürdige klassizistische Anwesen
an der Sezanner Straße.
Doch der Reihe nach. Zurück ins Jahr
1913, in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Es ist das Jahr, in dem die Australier mit
dem Bau ihrer Hauptstadt vom Reißbrett
beginnen: Canberra. In New York wird
mit der Grand Central Station der größte
Bahnhof der Welt fertig, in Buenos Aires
nimmt die erste U-Bahn-Linie der Südhalbkugel ihren Betrieb auf. Ein russischer Pilot fliegt den ersten Looping der
Menschheitsgeschichte und in Essen wird
die Handelsgruppe Aldi gegründet. Es
ist eine Zeit des Aufbruchs und des gren-
20
zenlosen Vertrauens in moderne Technik. Auch in Malsch haben die Menschen
in diesem Jahr Grund zum Feiern. Der
populäre Arzt Dr. Eugen Essig feiert die
Eröffnung seiner Praxis im Erdgeschoss
der neuen Villa. Gegenüber des kaiserlichen Postamts sind entlang der damaligen Bahnhofstraße fortan die Parkplätze
knapp. Denn Essigs Patienten kommen
mit dem Auto aus Baden-Baden oder
Karlsruhe, aus Rastatt und Pforzheim.
Die Villa avanciert zu einem Symbol des
Wandels. Aus dem Dorf ist ein Städtchen
geworden. Industriebetriebe schaffen
Jobs und stampfen Arbeiter-Siedlungen
aus dem Boden. Mittelpunkt des Ortes
bleibt indes die Villa Essig, deren herrschaftliche Architektur in Verbindung
mit dem 6000 Quadratmeter großen Park
dem Ort ein wenig Glanz verleiht.
Doch das Gebäude leidet. 1956 wird die
Villa um einen achteckigen Anbau erweitert. Mehr Platz im Ostflügel, ein zweiter Eingang – aber zu welchem Preis! Bei
der Realisierung des Pavillons nehmen
die Handwerker keine Rücksicht auf die
historische Bausubstanz und die klassizistische Architektur. Architekt Svetozar
Ivanoff: „Man hat sich leider keine Mühe
gegeben, den Anbau optisch zu inte­
grieren oder wenigstens im ganzen Haus
ähnliche Fenster zu verwenden. So hat
die Villa im Lauf der Jahre viel von ihrem
Glanz verloren.“
Es ist der Steuerberater und Unternehmer Herbert Sutterer, der 2010 den
schleichenden Niedergang des Anwesens beendet. Er kauft das Anwesen und
damit ein Stück Malscher Identität, ehe
jemand seine Pläne für einen Abriss und
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❯ eine neue Nutzung des Grundstücks prä-
sentiert. Klar kann man auf 6000 Qua­
dratmeter wunderbar wirtschaftliche
Mehrfamilienhäuser mit Etagenwohnungen realisieren – aber damit wäre ein
Stück Malscher Geschichte unwiederbringlich verloren gewesen.
„Ich bin froh, dass sich die Zusammenarbeit mit der Gemeinde als so kon­struktiv
und vertrauensvoll erwiesen hat“, sagt
Herbert Sutterer und blickt aus seinem
neuen Büro im Oktaeder aus dem Fenster. Das Areal ist als Sanierungsgebiet
ausgewiesen worden. „Wir haben uns
schon verpflichtet gefühlt, anhand der
ursprünglichen Baupläne den Charakter
des Gebäudes wiederherzustellen. Die
steuerlichen Vorteile, die sich durch die
Ausweisung als Sanierungsgebiet eröffnet haben, haben wir voll reinvestiert“,
sagt Sutterer, der seit Jahren einen Wohnsitz in Malsch hat.
In welch schlechtem Zustand die Villa
wirklich ist, als Sutterer das Anwesen
2010 erwirbt, zeigt sich erst auf den zweiten Blick. Die Bodenplatte ist aufgeplatzt,
im südlichen Teil des Gebäudes dringt
Illustration: Grossmann Visuals
ARCHITEKTUR
Schichtenwasser durch das Mauerwerk.
Für die Ingenieure und Architekten der
Grossmann Group beginnt die Planungs-
arbeit für die neue Villa daher mit einer
Aufnahme der Schäden und einem Revitalisierungskonzept der Bausubstanz.
Wir freuen uns gemeinsam mit dem
Bauherren über das gelungene Werk,
bei dem wir an
- Fenster
- Türen
- Rollläden
- Haustüren
- Boden und Treppensanierung
mitwirken durften.
Foto: M. Bode
Foto: Archiv
Metamorphose
Als Architekt Svetozar Ivanoff die ersten
Skizzen zeichnet, versteckt sich das Anwesen der Essigs noch hinter Büschen und
Bäumen (Bild oben). Zwei Jahre später
sind die Umbauarbeiten abgeschlossen
der Haustechnik. Sanitäre Anlagen,
Elektro, Entwässerung und die gesamte
Verrohrung – alles neu. Um die 700 Quad-
ratmeter große Villa auch energetisch ins
21. Jahrhundert zu überführen, wird das
Dach mit einer Zwischensparren- und ❯
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Bauherr und Planer für einen Austausch
ARCHITEKTUR
❯ einer Aufsparrendämmung isoliert und
mit Biberschwanzziegeln neu gedeckt.
Der Anbau aus den 50er-Jahren wird mit
Säulen und einer Vortreppe aufgewertet und in die klassizistische Architektur
integriert. Die moderne Wärmedämmfassade wird mit weißen Stuckelementen neu strukturiert. „Auch wenn die
Villa nicht unter Denkmalschutz steht
– wir haben das Anwesen so behandelt,
als wäre es ein Denkmal“, sagt Ivanoff.
Auch die Gestaltung der Innenräume
passt zu einer Villa mit gründerzeitlichen
Wurzeln: dunkles, ausdrucksstarkes Parkett als Kontrast zu den pastellfarbenen
Wänden, wertvolle Teppiche aus Persien,
moderne Interpretationen klassischer
Lüster, echte Kunst an den Wänden, dazu
moderne Möbel von USM und Antiquitäten wie eine 300 Jahre alte Tempeltür aus
Indien, die unter Glas als großer Besprechungstisch dient.
Naja, vielleicht hat Herbert Sutterer seiner Wahlheimat in der Tat ein Denkmal
gesetzt. In jedem Fall hat er seine vielfältigen Unternehmungen im Zuge der
Eröffnung des Standorts Malsch neu
geordnet. „Ich bin im vergangenen Jahr
60 Jahre alt geworden“, sagt er. „So lange
es die Gesundheit erlaubt, möchte ich
meinem Team als Frontmann vorstehen –
und doch ist es Zeit, die Weichen für die
Zukunft zu stellen.“
Steuerbüro, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Unternehmensberatung, Anwaltskanzlei – insgesamt zählt die Gruppe
fast 30 Mitarbeiter. Gleichzeitig mit der
Eröffnung des Standorts Malsch wurden
die über drei Jahrzehnten entstandenen
Gesellschaften zusammengeführt. Seit
Mitte Dezember gibt es die HS Treuhand
GmbH Steuerberatungsgesellschaft mit
Sitz in Durbach und Niederlassungen in
Bühl und Malsch sowie die HS Treuhand
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
mit Sitz in Malsch.
„Es war an der Zeit, meine Mitarbeiter,
die das Examen als Steuerberater oder
Wirtschaftsprüfer abgelegt haben, für
die Zukunft an das Unternehmen zu binden“, sagt Sutterer, dessen Töchter als
Betriebswirtin, Steuerberaterin, Wirtschaftspsychologin und Unternehmensberaterin in die Fußstapfen des Vaters
treten. „Mit all diesen Maßnahmen, mit
der neuen Organisationsstruktur und
dem neuen Standort, sind wir zum Wohle
unserer Mandantschaft sicher gut für die
Zukunft gerüstet.“
24
Fotos: M. Bode
Vielen Dank für den Auftrag!
Kreuzfeldstraße 4 · 77815 Bühl-Weitenung
Telefon 0 72 23 - 9 68 40 · Telefax 0 72 23- 96 84 41
E-Mail: [email protected]
Hereinspaziert!
Hier treffen USM-Möbel auf Perserteppiche und abstrakte Malerei auf
verspielte Kristall­lüster: Es ist der Kontrast zwischen nostalgischem
Klassizismus und schnörkelloser Modernität, der die Räume der HS
Treuhand Wirtschafts­prüfungsgesellschaft so einzigartig wirken lässt
Individuelle Privatgärten:
Von der Idee bis zur Ausführung
alles aus einer Hand!
ARCHITEKTUR
Glasnost 2.0
26
Der Eiffelturm. Das Brandenburger Tor.
Der schiefe Turm von Pisa. Umgeben
von kleinen Schneeflocken warten sie in
Halbkugeln aus Glas auf Reisende. Eine
solche Hülle schützt seit 2007 auch den
Straßburger Hauptbahnhof. Wenn auch
ein paar Nummern größer. Und schütteln kann man den Bahnhof auch nicht.
Bewundern schon: Wie ein Kokon stülpt
sich ein Glasvorbau über das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1883 – 120 Meter
lang, 25 Meter hoch und aus hunderten
Glaselementen zusammengesetzt.
Das sieht nicht nur beeindruckend aus. Es
ist die Antwort auf eine komplexe Aufgabenstellung: Um den Straßburger Hauptbahnhof fit für die neue TGV-Verbindung
nach Paris zu machen, sollte der gesamte
Bahnhofsvorplatz neu gestaltet werden.
Budget: neun Millionen Euro. Verglichen
mit den insgesamt investierten 150 Millionen Euro ist das noch günstig.
Das Glas kam zum Zug, weil sich die
französische SNCF trotz der notwendigen
Erweiterung wünschte, dass die historische Eingangshalle erhalten bleibt. Der
Architekt Jean-Marie Duthilleul entwarf
daher in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro RFR eine Glashalle, die sich
vor und über den Altbau schiebt. So entstand eine überdachte Verbindung zwischen Bahnhof und Tiefgarage sowie den
Verkehrsmitteln Tram, Bus und Taxi. Die
Bauausführung übernahm die deutsche
Seele-Gruppe aus Gersthofen. Für eine
freie Sicht auf das denkmalgeschützte
Bahnhofsgebäude setzte sie erstmals kalt
verformte Verbund-Sicherheitsgläser ein,
die im Gegensatz zu konventionell warm
gebogenem Glas eine homogenere Ober❯
fläche bieten.
Foto: Obertreis / seele.com
Glas. An keinem anderen Werkstoff wird derzeit
intensiver geforscht – sehr zur Freude von
Architekten. Was mit modernem Glas alles
möglich ist, kann man nicht zuletzt an Straßburgs
Bahnhof im Glashaus erleben. Wir waren mal da
27
Foto: Obertreis / seele.com
ARCHITEKTUR
S21 auf Französisch
❯
Der Straßburger Denkmalschutz brachte
eine weitere Anforderung mit sich: Keine
Verbindung zwischen Alt- und Neubau!
– auch um die Normen bezüglich der
Erdbebengefahr einzuhalten. Damit die
filigrane Konstruktion halbwegs intakt
bleibt, befindet sich eine reißfeste und
elastische Folie zwischen den Scheiben
des Verbund-Sicherheitsglases. Durch
den dauerhaften Verbund von Glas und
Folie bindet es im Falle eines Bruches
Splitter und verhindert so das Herabfallen von Scherben.
Der Architektur bietet neuartiges Verbund-Sicherheitsglas dank seiner hohen
Belastbarkeit neue Anwendungsmöglichkeiten: Wer schwindelfrei ist, kann bedenkenlos über gläserne Brücken, Treppen
oder Dächer gehen.
Als begehbares und vor allem als statisch tragendes Bauelement besteht Verbund-Sicherheitsglas aus mindestens drei
Scheiben, die durch mehrere hochreißfeste Folien miteinander verbunden sind.
Dabei wird die oberste Scheibe nicht zur
Lastabtragung herangezogen, da sie aufgrund ihrer Begehbarkeit mechanischen
Schädigungen unterliegt. Bleiben zwei
Scheiben, die alles tragen.
28
Gläserne Innovationen sind indes nicht
immer so leicht zu erkennen. Wenn Glas
Funktionen übernimmt, die über Transparenz hinausgehen, sind diese für das
Auge meist unsichtbar: Etwa bei Wärmedämmung, Sonnenschutz oder Selbst­
reinigung. Sogenannte photokatalytische
Gläser beispielsweise machen sich dank
einer speziellen Beschichtung das auftreffende Sonnenlicht sowie den Regen
nutzbar: Durch die UV-Strahlen wird der
Schmutz von der Glasscheibe getrennt,
sodass einsetzender Regen ihn einfach
abwaschen kann. Irgendwie clever.
Intelligentem Glas gehört die Zukunft.
Da ist sich die Branche einig. „Aus dem
passiven Baustoff Glas wird ein aktives,
multifunktionales Glas“, erläutert Christophe Schulz, Produktmanager bei SaintGobain Deutschland.
Die Industrie hat Gläser entwickelt, deren
Oberfläche als transparentes Heizelement
dient. Drei Quadratmeter dieses Materials beheizen dann bis zu 25 Quadratmeter Wohnraum.
Neben Heizkörpern macht intelligentes Glas auch Jalousien überflüssig: Mit
schaltbarem Sonnenschutzglas, das die
Licht- und Energiedurchlässigkeit regu-
Straßburg hat seinen Bahnhof für das
21. Jahrhundert fit gemacht. Stress wie in
Stuttgart gab es im Elsass nicht
liert. Es besteht aus einer elektrochromen
Verbundglasscheibe mit dazwischenliegender, nanostrukturierter Beschichtung.
Ein elektrischer Impuls sorgt dafür, dass
sich das Glas blau einfärbt – so reduziert
sich der Sonneneintrag um bis zu 90 Prozent. Das Fraunhofer-Institut für Schichtund Oberflächentechnik in Braunschweig
hat diese Gläser bereits im Einsatz.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis
ganze Häuser aus dem Hightech-Baustoff entstehen. Mit gläsernen Fassaden,
Wänden und Dächern, die sich allen Witterungsbedingungen automatisch anpassen. Die nicht nur Lärmschutz bieten,
sondern sich auch selbst reinigen. Und
bei der man seine Privatsphäre einfach
per Knopfdruck schützt.
30
Foto: Michael Bode
ARCHITEKTUR
„Europa ist offener“
Ihre Leidenschaft für Architektur
hat Zou Wei eher zufällig entdeckt.
In den kleinen Gassen von Straßburg ist sie aber allgegenwärtig:
Die zierliche junge Frau aus Guilin scheint die neuen Eindrücke
förmlich aufzusaugen. Ihr Blick
wandert forschend von einem
Gebäude zum anderen. Sie bleibt
stehen, streichelt über ein Kapitell
und nimmt die Steinmetzkunst am
Münster in Augenschein. In Weis
Augen lebt Architektur.
Foto: Michael Bode
Zou Wei hat in China und Leipzig Architektur studiert. Wir sprachen
mit ihr über Feng-Shui, Wang Shu und Chinas schreckliche Allerweltsmoderne
zu werden. Doch nach dem Einser-Abitur legt ihr die Familie ein
Ingenieurstudium nahe. In China
sei das Künstlerdasein recht unsicher; als Ingenieurin würden ihr
hingegen alle Möglichkeiten offenstehen.
Sie bewirbt sich also für Ingenieurwesen; ändert ihren Kurs jedoch,
als sie einen entscheidenden Anruf
erhält. Ein Architekturprofessor an der Universität erkennt ihr
Zeichenpotenzial. Er erklärt ihr,
dass sie dies in einem Architekturstudium nutzen könne – ohne
auf einen guten Job verzichten zu
müssen. Bis dahin hat sie Architektur gar nicht auf dem Zettel gehabt.
Wieder holt sie den Rat den Familie
ein: Alle stimmen zu.
Sie sind ja ganz hin und weg.
Stimmt, es ist faszinierend hier.
In diesen alten Gebäuden zeigt
sich, dass Architektur viel mehr
als Kunst ist.
Das heißt?
Na, die stadtplanerischen Aspekte
zum Beispiel. Die Topographie,
Wie kommt es eigentlich, dass es Sie
die vorherrschende Windrichtung
aus dem fernen China nach Europa
oder Fließrichtung eines Flusses
verschlagen hat?
beeinflussen, wo etwas geplant
Europa ist in puncto Architektur wesentlich offener als China.
wird. Man muss so viel berücksichtigen: Wer wird das Gebäude
Zou Wei auf Tuchfühlung mit dem Rohan-Palast,
Während meines Studiums in
nutzen? Welche Anforderungen
einem der geschichtsträchtigen Bauwerke Straßburgs
China haben mich die Professohaben sie? Und passt diese Archiren bei neuen Ideen nicht wirklich
tektur auch in die Umgebung?
unterstützt. Das war dann immer
In den letzten Jahren hat China auf
Dabei denken wir in Deutschland, dass
entweder zu innovativ, zu komdiesem Gebiet nicht gerade gepunktet.
pliziert oder zu teuer. Das ist auf Dauer
China als Heimat des Feng-Shui so etwas
wie die Wiege ganzheitlicher Architektur sei.
Nicht wirklich. Chinesische Architektur
ziemlich frustrierend.
und Stadtplanung war in den vergangeDie Frage musste ja kommen. Für uns
Und in Deutschland?
nen Jahrzehnten fast ausschließlich von
Hier entwickeln die Professoren deine
gehört Feng-Shui einfach zum Leben.
einer Allerweltsmoderne geprägt. Eine
Ideen gemeinsam mit dir weiter, geben
Aber darum dreht sich nicht alles! In
Art Investorenarchitektur: Solange das
Anregungen und vermitteln dir wichtige
Deutschland wird darüber viel mehr
Geld stimmt, bauen viele Architekten
diskutiert. Es scheint ein riesiges Thema
Kontakte. Es ist viel praxisorientierter.
so gut wie alles. Hauptsache der Inveszu sein.
Gibt es auch inhaltliche Unterschiede?
tor ist zufrieden. Ob diese Architektur
Ja, ziemlich große sogar. In China hatte
dann unseren kulturellen Hintergrund
ich nur ein Semester lang BaukonstrukZou Wei hat ein Talent fürs Zeichnen. Als
berücksichtigt, spielt kaum eine Rolle.
Jugendliche träumt sie davon, Künstlerin
tion. Da musste man eigentlich gar nicht ❯
31
Foto: Michael Bode
ARCHITEKTUR
❯
hingehen: Der Professor bezog sich nur
auf Literatur. Die konnte man auch
daheim lesen. In Deutschland lehrt man
zu diesem Thema vier Semester. Jedes ist
einem Material gewidmet: Holz, Mauerwerk, Beton und Stahl. Nur so entwickelt man ein Gefühl für die Materialien,
kennt sich mit ihren Eigenschaften aus.
Gibt es darüber hinaus prinzipielle Unterschiede zwischen asiatischer und europäischer Architektur?
Zum Teil. Das liegt aber vor allem am
unterschiedlichen Klima. In Deutschland richtet man Lebensraum und Freiflächen gen Westen aus. Das würde
man im Süden Chinas niemals machen
– denn es wäre viel zu heiß. Und ich
glaube, dass Landschaftsarchitektur bei
uns eine größere Rolle spielt: Gerade
Einfamilienhäuser werden bei uns nicht
so kompakt gebaut; innen und außen
sind nicht so stark voneinander getrennt.
Ganz zufrieden ist sie mit ihrem Studium in China nicht; sie will mehr lernen.
2007 kommt sie daher nach Leipzig. Denn
Zou Wei vertritt eine andere Architekturvorstellung als es manchen Professoren in
der Volksrepublik lieb ist.
Gleichzeitig ist Chinas Architektur auf
dem Weg zu neuer internationaler Anerkennung: Wang Shu ist einer von denen,
die gegen den Strom schwimmen. Ende
32
Da kommt man aus einem Land
mit mehr als einer Milliarde Menschen – und es gibt kein einziges
gotisches Gebäude. Kein Wunder,
dass Zou Wei am Münster etwas
länger blieb
Februar hat er als erster chinesischer
Architekt die weltweit höchste Auszeichnung für Architektur erhalten: den
Pritzker-Preis. In seiner Laudatio sprach
Thomas J. Pritzker von der preisgebenden Hyatt-Stiftung über die „Rolle, die
China bei der Entwicklung architektonischer Ideale spielen wird“.
Das ist so höflich, wie es sich für eine
Lobrede gehört. Unverblümt heißt das:
Für das zukünftige Aussehen der Welt ist
es notwendig, dass China Architektur als
Kulturleistung begreift – und nicht nur
als Mittel zum Zweck.
Dass Wang Shu den Pritzker-Preis bekommen hat, spielt für Sie eine große Rolle.
Ich bin immer noch sehr stolz. Es ist
ja auch wichtig, dass China in puncto
Architektur mal ein anderes Bild von
sich nach außen trägt.
Ein anderes Bild?
Ein anderes Bild als beispielsweise bei
der Expo 2010 in Shanghai. Der chinesische Pavillon hat die architektonischen
Beiträge der Gastländer um das dreibis vierfache überragt. Meiner Meinung
nach ist das viel zu großspurig. Wang
Shu ist in seinen Projekten viel kultivierter, zurückhaltender. Das gefällt mir.
Wang Shu ist jetzt vor allem für ein
Museum und eine Bibliothek bekannt,
Die Passarelle des deux Rives
überspannt den Rhein als Symbol für
das zusammenwachsende Europa.
Auch Zou Wei möchte eine Brücke
bauen: zwischen der chinesischen und
europäischen Kultur
Sie sind jetzt seit vier Wochen in Kehl und
arbeiten mit Jürgen Grossmann und seinem
Team zusammen. Zeit für ein Fazit?
Die Hospitanz hat mir eine Menge
gebracht. Das Architekturbüro von
Herrn Grossmann ist ja international
tätig, hat Projekte auf der ganzen Welt.
Dafür ist es sehr wichtig, dass man Projekte effizient vorantreibt und viel mit­
einander kommuniziert. Das habe ich
hier sicherlich gelernt.
Und in architektonischer Hinsicht?
Wie Jürgen Grossmann Materialien einsetzt, diese miteinander kombiniert und
auf jedes Detail achtet, ist beeindru-
ckend. Mir gefallen seine Entwürfe und
Bauten wirklich gut.
Die Grossmann Group ist ein bunter Haufen
Architekten mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen.
Ja, ich hab in den vier Wochen hier in
Kehl mit Architekten zusammengearbeitet, deren Wurzeln in Baden, im
Elsass, in Bulgarien oder dem Nahen
Osten liegen. Ich denke schon, dass dies
auch den Projekten zugutekommt. Man
inspiriert sich gegenseitig, bringt neue
Ideen ein und entwickelt sich weiter. Ich
hoffe, dass dies auch einer der Gründe
war, warum Jürgen Grossmann mich in
Kehl hat hospitieren lassen.
Zou Wei kann sich gut vorstellen, auch in
andere europäische Länder zu gehen. Um
noch mehr Erfahrungen zu sammeln. In
eineinhalb Jahren wird sie ihren Master in
Architektur in der Tasche haben.
Dann möchte sie erst einmal in Deutschland bleiben; später vielleicht in der Niederlande oder in Spanien arbeiten. Später
will sie auf alle Fälle Projekte in ihrer alten
Heimat aufbauen – ob sie dafür zurückkehrt, ist noch offen. Zou Wei stammt
aus dem Süden Chinas, ihre Eltern leben
immer noch dort und wer weiß – vielleicht kann sie ihr Vorbild Wang Shu ja
auch noch persönlich kennenlernen.
Ihre Hospitanz bei der Grossmann Group
und das Stipendium von der Judith &
Jürgen Grossmann Stiftung sind große
Schritte auf dem Weg dorthin. Eins ist ihr
daher ganz wichtig: „Schreiben Sie bitte:
Ich möchte Jürgen Grossmann ganz herzlich danken. Geht das?“
Foto: Michael Bode
die er im öffentlichen Auftrag gebaut hat.
Er versteht sie als alternative, auf Natur
und Geschichte bezogene Moderne. Diese
Überzeugung bildete Wang, indem er
nach seinem Architekturstudium zehn
Jahre lang auf Baustellen gearbeitet hat.
In verschiedenen Handwerksberufen hat
er ein Gefühl für die Materialien bekommen. Und er hat alte, oft vergessene Fertigkeiten wiederentdeckt. Heute nutzt er
sie bei seinen Projekten. Legendär ist sein
historisches Museum in Ningbo, das er
aus den Baumaterialien der gerade abgerissenen Umgebung errichtete. Für Zou
Wei ist Wang Shu ein Vorbild.
Zou Wei möchte es ihm gleichtun: viel
auf Baustellen arbeiten. Ihren Horizont
erweitern. Durch ihre Hospitanz bei der
Grossmann Group ist ihr eines ganz deutlich geworden: Sie braucht mehr PraxisErfahrung. Auch wenn ihr Studium in
Deutschland praxisorientierter ist – sie
muss noch viel lernen.
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33
INNENARCHITEKTUR
Ein stilles Örtchen
im Haus der großen Töne
Erst das Festspielhaus, dann die Harpa in Reykjavik:
Duravit stattet zwei der größten Konzerthäuser Europas aus
Ein Haus der großen Töne benötigt nicht nur einen außergewöhnlichen Opernsaal, sondern auch ein stilles Örtchen, das
höchsten Ansprüchen gerecht wird: Dem Sanitärkeramik-Hersteller Duravit aus Hornberg ist zu verdanken, dass das Festspielhaus Baden-Baden nun auch über außergewöhnlich schöne
Sanitäranlagen verfügt. Denn deren Modernisierung war 1998
hintangestellt worden, als der Wiener Architekt Wilhelm Holzhauser auf den Gleisen des alten Baden-Badener Bahnhofs das
zweitgrößte Konzerthaus Europas errichtete.
Foto: Michael Gregonowitz
Blick auf das 1998 fertiggestellte Festspielhaus
mit seinem Foyer im neoklassizistischen Bahnhofsgebäude
und dem postmodernen Bühnenhaus im Hintergrund
Beinahe wäre Baden-Baden schon viel früher in den Genuss
eines Opernhauses gekommen. 1872 hatte der berühmte Komponist und Dirigent Richard Wagner die Absicht ein Festspielhaus zu bauen. Zur Wahl standen Baden-Baden und Bayreuth
– letztlich fühlte sich Wagner aber König Ludwig II. von Bayern
verpflichtet und so hatte Baden-Baden das Nachsehen.
So musste die Bäderstadt mehr als 100 Jahre warten. Genauer
gesagt: bis 1998 das mit 2500 Plätzen zweitgrößte Opern- und
Konzerthaus Europas eröffnete. Von Anfang an als rein privat
finanzierte Kulturinstutition geplant, gelang nach einer öffentlichen Anschubfinanzierung die Umstellung zum ersten privat
finanzierten Opern- und Konzertbetrieb Europas.
Als es 1998 in der 50 000-Seelen-Kurstadt eröffnet wurde, hielten
dies viele für verrückt. Zu Beginn lag die durchschnittliche Besucherzahl bei 500 – das entspricht
einer Auslastung von 20 Prozent. Heute verkauft das Festspielhaus rund 200 000 Karten
jährlich, die Auslastung liegt bei
rund 85 Prozent. Damit ist es das
einzige europäische Opern- und
Konzerthaus, das im laufenden
Betrieb ohne Subventionen auskommt.
Der 1977 stillgelegte BadenBadener Stadtbahnhof mit seiner neoklassizistischen Fassade
bildet heute nach aufwendiger
Sanierung das Foyer des Festspielhauses. Der Wiener Architekt Wilhelm Holzbauer entwarf
Mitte der 1990er-Jahre den Neubau des Bühnenhauses mit seinen von Licht durchfluteten
Foyers. Hier trifft Gründerzeit
auf Postmoderne – das gewaltige ❯
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Foto: Michael Gregonowitz
Foto: Michael Gregonowitz
INNENARCHITEKTUR
Echt Star(c)k
❯ Bühnenhaus ist auf dem neuesten Stand der Technik und wird
Duravit-Urinale des französischen Designers
Philippe Starck in den neu gestalteten Sanitärräumen
des Baden-Badener Festspielhauses
als Produktionsstätte für Opern und Ballette geschätzt.
Mit einem Raumvolumen von 19 100 Kubikmetern wird der
Opernsaal in Europa nur von der Opéra La Bastille in Paris
übertroffen. Die Idealwerte der Saalakustik im Festspielhaus
berechnete der renommierte Münchner Physiker Karlheinz
Müller: Der sogenannte Nachhall, eines der wichtigsten Klangkriterien, liegt bei vollbesetztem Haus bei 1,8 Sekunden und entspricht damit dem der Semperoper in Dresden.
Die jüngst abgeschlossenen Umbauarbeiten sind von dem
Architekturbüro CBAG Studio aus Saarlouis verantwortet worden: In Zusammenarbeit mit Duravit setzten die Architekten
vor allem auf ein zeitlos elegantes Design und wählten kontrastreiche Naturtöne. Weiches Cremeweiß und dunkles Braun.
Foto: Henning Larsen Architects
Die spektakuläre Südfassade der Harpa, des
Reykjavik Concert Hall and Conference Centres,
setzt neue Maßstäbe in Sachen Architektur in Island
36
Außergewöhnliche Architektur verlangt außergewöhnliches
Interieur: Im Festspielhaus ist das die Kombination von kreisrunden Aufsatz-Waschschalen der Serie Bacino auf einer Kombination von Fogo-Konsolen mit Echtholzoberflächen. Das
außergewöhnliche Ambiente setzt sich in der Innenausstattung durch weich fließende, bodentiefe Vorhänge vor großzügigen Fensterfronten weiter fort. Auch bei den Toiletten und
Urinalen setzten die Architekten auf Design – genauer: auf die
Serie Starck 3 von Philippe Starck.
Für die Duravit-Produkte ist das Festspielhaus natürlich eine
große Bühne – auch wenn man in Hornberg mit ähnlichen Projekten schon Erfahrung hat. Zeitgleich mit der Renovierung der
öffentlichen Sanitärbereiche im Festspielhaus hat Duravit auch
das neue isländische Opernhaus in Reykjavik ausgestattet – die
noch vor der weltweiten Finanz- und Bankenkrise begonnene
Harpa mit ihren 1800 Plätzen. Ein selbstbewusstes Gebäude, um
es vorsichtig zu sagen. Zum Glück verleiht die von Olafur Eliasson entworfene Glasfassade dem vom dänischen Modernisten
Henning Larsen entworfenen Bau Freundlichkeit und Lebendigkeit. Während die Nord-, Ost- und Westseite des Gebäudes eher
schlicht ausgefallen sind, hat Eliasson die der Stadt zugewandte
Südfront aus knapp 1 000 unregelmäßig geformten Waben aus
Glas und Stahl zum komplexen Interface von Natur, Bauwerk
und Betrachter gemacht. Direkt am Hafen gelegen, ergeben sich
je nach Sonneneinstrahlung und Lichteinfall ständig wechselnde
Farben des Gebäudes.
Die Sanitärräume in der Harpa sind mit Duravit Keramik ausgestattet. Starck 2, Starck 3, Duraplus und Architec freuen sich
auf viele spannende Premieren und Veranstaltungen.
P R O J E K T: A U T O H A U S - N E U B A U , K E H L · K U N D E : TA B O R · A R C H I T E K T U R : G R O S S M A N N A R C H I T E K T E N
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