Abwehrmechanismen von Herpes Virus

Werbung
Abwehr I/2
Seminar Block 8
WS 08/09
Dr. Mag. Krisztina Szalai
[email protected]
Der zelluläre Schenkel der natürlichen Abwehr
Phagozytose:
™ Polymorphkernige Granulozyten → Neutrophile
™ Monomorphkernige Granulozyten
→ Monozyten → Makrophagen
™ Dendritische Zellen
Zytotoxizität:
™ zytotoxische Zellen (NK-Zellen)
Die NK-Zellen – natürliche Killerzellen
™ Im peripheren Blut: 5-10% der Lymph.
™ Sind im Blut und im Milz
™ Funktion:
- töten infizierte und tumor Zellen
- Makrophagen Aktivierung
(durch Produktion von IFN-γ)
™ Oberflächen-Antigen: CD56
CD16 (FcγRIII) Î IgG1, IgG3
™ Zytotoxische Substanzen: Perforin, Granzyme Î
Tumorzellen, Virusinfizierte Zellen töten (ADCC)
™ Aktivität steigt nach Kontakt mit IFN-α, -β,
IL-12, IL-15, IL-2
Die NK-Zellen - Mechanismen
Rezeptoren:
• NKR (NK-Zell-Rezeptor) Î zytotoxische Aktivität
• KIR (Killer cell Ig-like receptor) Î inhibitorisches Signal
NK-Zelle
(NKG2D)
1. NK erkennt MHC I mit
KIR oder CD94:NKG2 auf
gesunden Zellen Î
inhibitorisches Signal
CD94/NKG2D
2. NK findet oder erkennt
MHC I nach Virusbefall
nicht Î inhibitorisches
Signal fehlt Î Apoptose
induziert
e
s
o
t
p
o
p
CD94/NKG2D
A
NK-Zellen erkennen MHC I-Moleküle
Die NK-Zellen
- Mechanismus bei Erythrozyten
Erythrozyten
1. NK-Rezeptor (NKR) erkennt kein
Antigen auf Erys Î
kein aktivierendes Signal
2. und/oder Erys fischen
lösliche MHC I Î
inhibitorisches Signal
„geborgt“
1.
2.
?
?
löslich
Ery
Die NK-Zellen
- Zusammenhang mit spezifischer Abwehr: ADCC
(Antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity)
Immunantwort
natürliche
(angeborene)
spezifische
(erworbene)
Zellulär
Zellulär
Humoral
Phagozyten,
NK-Zellen,
Mastzellen,
Endothelzellen,
Epithelzellen...
Komplements., T-Lymp.
einige Zytokine, Zytotoxizität
T-Helfer Zellen
Enzyme ...
APC
Humoral
B-Lymp.
Antikörper
Der humorale Schenkel der natürlichen Abwehr
Lösliche Plasmaproteine und Mediatoren aus Zellen
• reaktive Sauerstoffmetaboliten
• Lipidmediatoren (PG, Thromboxane, PAF)
• Biogene Amine (Histamin, Serotonin)
• Interleukine (IL-1, -6, -8) und Interferone (IFNγ, TNFα)
• GM-CSF (granulocyte-macrophage colony-stimulating factor)
• Komplementystem
Funktion
• direkte Abwehr extrazellulärer Erreger
• Chemotaxis
• Opsonisierung
• Entzündungsleinleitung durch Zell-aktivierung und Zellneubildung
Das Komplementsystem
Komplement:
™ wärmelabile Serumproteine (inaktiv)
™ Zelloberfläche-Proteine
Definition
Komplement ist ein System von Plasmaproteinen,
die mit gebundenen Antikörpern
und Oberflächenrezeptoren interagieren,
um bei der Beseitigung von
Krankheitserregern zu helfen.
Das Komplementsystem
3 Aktivierungs-Wege
Konnex zum
Spezifischen
Immunsystem!
1.
2.
3.
1. Der klassische Weg
Eigentlich spezifische Abwehr, wegen Beteiligung
von Immunoglobulinen.
C1: Komplex aus C1q, C1r, C1s
Bindung an Fc-Domäne
aktivierte C1q-Molekül
C1q bindet an IgM/IgG und
Aktiviert Serinprotease C1s
Der klassische Weg
C3 Konvertase deponiert große Menge an C3b Molekülen an
Pathogenoberfläche
2. Der Lektin-Weg
• braucht gleiche Komponenten wie der Klassische Weg
• Resultate: Anaphylatoxine, Opsonisation, MAC
• binding of mannose-binding-protein (MBL)
or ficolin
• to MBL-associated serine protesases
MASPs (MASP1, MASP2, MASP3)
• MASP2, MASP3 – spalten C4 und C2
3. Der alternative Weg
• C3b oder „iC3b“, ein ohne Spaltung verändertes C3b,
sind Voraussetzung
• Autoaktivierung andauernd
• Aktivatoroberfläche: LPS, Viren, Bakterien, Protozoen, Tumorzellen
aktiv Protease
C3-Konvertase
Das Komplementsystem
Die Effekte
1) Entzündung
3) Zerstörung
2) Markierung
Das Komplementsystem
1) Die Entzündungsmediatoren
• Erhöhen vaskuläre Permeabilität
und Adhäsionsmoleküle
• Extravasation von Immunglobulinen
und Komplementfaktoren
• Migration von MΦ, PMN, Lymphozyten
• erhöhte mikrobizide Aktivität von MΦ
und PMN
Das Komplementsystem
2) Opsonisierung
C3b + IgG Î
Phagozytose
Nur C3b IgM Î
keine Phagoz.Î
Hilfe von C5a nötig
Das Komplementsystem
3) Membrane attack complex (MAC) - Zerstörung
Das Komplementsystem - Zellen mit passenden Rezeptoren
Anaphylatoxine
Das Komplementsystem - Kontrollmechanismen
Abwehrmechanismen von Viren
™ Intrazelluläre Mikroorganizmen
™ Vermehrung innerhalb der Zelle
™ wichtige Oberflächenmolekülen für anheftung
(HIV – CD4, Rhinoviren – ICAM-1)
™ Zytopathischer Effekt: durch die intrazelluläre Vermehrung →
Die Funktion von Wirtzelle zerstört wird
Natürliche Abwehr
Spezifische Abwehr
• Interferone
• Komplementsystem
• NK-Zellen
• Antikörper
• CTLs
Abwehrmechanismen von Viren
Natürliche Abwehr
™ Type I Interferone: antivirale Zustand
™ IFN-α und IFN-β:
• Hemmung von Virusreplikation
(blockiert Virus Replikation bei infizierten
Zellen und bei nicht infizierten nachbar Zellen)
• Hemmung der Zellproliferation
• Erhöhung der Lyse-Fähigkeit von NK-Z
• Erhöhung der expression von MHC-I
Virusinfizierte Zellen produzieren IFN-α und –β,
die können an nicht infizierte Zellen binden.
Abwehrmechanismen von Viren
Natürliche Abwehr
™ Komplementsystem: durch alternativen Weg aktivierung
™ NK-Zellen: MHC-I ist reduziert auf die Oberfläche
→ keine inhibitorische Signal
→ Zelltot
Abwehrmechanismen von Viren
Spezifische Abwehr
™ Ak sind effektive nur wenn die Virus
extrazellulär ist (Infektion, Escape)
™ Produzierte Ak:
Neutalisierung (IgA)
Opsonisierung
™ Komplement aktivierung
™ CD8+ T-Lymphozyten
Abwehrmechanismen von Viren
Evasionsmechanismen von Viren
™ Antigenvariabilität :
Antigenveränderung durch Pontmutationen
™ Inhibition von Antigen-Prozessierung:
Verhinderung von MHC-I APC → keine CD8+ Aktivierung
™ Inaktivierung von immunkompetenen Zellen: HIV
™ Inhibition der natürlichen und spezifischen Abwehr:
Expression von Homologen für Zytokinrezeptoren → Zytokinen
können nicht an Zielzelle binden
Abwehrmechanismen von HIV
Eigenschaften von HIV
HIV – Human Immunodeficiency Virus
™ Retrovirus
™ infiziert CD4+, Helper-T-Zellen,
Makrophagen, denditische Zellen
™ lange latent Infektion
™ kurze cytophatische Effekten
™ HIV-1 (AIDS), HIV-2
™ gp120 – Bindung zu CD4
Abwehrmechanismen von HIV
HIV „life cycle”
Therapie gegen HIV
Hochaktive antiretrovirale Therapie – HAART
™ Seit 1996
™ Kombinationstherapie
™ von drei verschiedenen antiretroviralen Medikamenten (ARV)
™ zwei nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) und
einem Proteasehemmer
™ zwei NRTI und einem nichtnukleosidischen RTI
™ Stundenplan: welche Medikament muss nehmen
Therapie gegen HIV
Hochaktive antiretrovirale Therapie – HAART
™ Nachteile:
• Unkontrollierbarer Durchfall
• Veränderung der Fettverteilung (Wangen und Po fallen ein,
Bauch tritt herfor)
• Übelkeit
• strake Kopfschmerzen
™ Probleme:
• Resistenzentwicklung
• Compliance
• unzureichende Verfügbahrkeit der Therapie in Entwicklungsländern
• Wechselwirkung mit antituberkulösen, antibiotischen,
cholesterinsenkenden Medikamenten
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
™ Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV-1)
™ Herpes-Simplex-Virus 2 (HSV-2)
™ 84 Proteinen
™ Infektion: HSV bindet an 3 Zell-Oberfläche Rezeptoren
→ Replikation
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Primärinfektion
™ über die Schleimhautzellen (Mund, Genitaltraktes)
™ Vermehrung ins Epithelzellen
™ Ausbreitung durch Zerstörung der Wirtzellen und Freisetzung neuer
Virion
™ Hautbläschen: durch Gewebezerstörung – Entzündungsreaktion
™ Bläschenflüßigkeit: > 100.000 pfu/µl
Lokale Antwort
™ 3-4 Stunden nach: IFN-α, IFN-β → „antiviral state“
Makrophagen, NK-Zellen, dendritische Zellen →
APC durch MHC-II → erhöhte IFN-γ
™ 4-5 Tage: HSV-spezifische CD4+ Zellen ins LN, IgA und IgG Ak
Systemische Antwort
™ nach 2 Wochen: HSV-spezifische IgG
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Reaktivierung
™ Immunsupression hat Mitwirkung zu Reaktivierung
™ Nicht bestätigt, dass das Immunsystem bei die Reaktivierung
eine Rolle spielt
Lokale Antwort
™ 12-24 Stunden nach: HSV-spezifische CD4+ (dominant), CD8+ Zellen,
Makrophagen,
Systemische Antwort
™ HSV-spezifische Gedächtnis T-Zellen
™ CD8+ Zellen
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Ernährungsempfehlungen allgemein bei Herpes
™ L-Arginin in grossen Mengen unterstützt das Wachstum des Virus
(Nüssen, vor allem Haselnüssen, Mandeln,
Paranüssen und Walnüssen sowie Schokolade)
™ Lysin in grossen Mengen hemmt hingegen das Viruswachstum
(Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Kartoffeln,
Nährhefe, Hülsenfrüchte)
Abwehrmechanismen von Herpes Virus
Therapie gegen Herpes Virus - Aciclovir
™ Antimetabolit
™ hemmt in seiner aktiven Form den Stoffwechsel der Zelle
™ nur in infizierten Zellen wird aktiviert
™ hindert die Replikation von die Viren
Vermehrung von Herpes Virus
™ Zu Vermehrung braucht das Virus Thymidinkinase →
Hilft Phosphatgruppen an das natürliche, zelleigene Nukleosid
Thymidin zu binden → aktivierte Thymidin → Virus-DNA aufbauen
Thymidinkinase erkennt Aciclovir als Thymidin
unbrauchbar für die DNA-Synthese
Herunterladen