III 20 14 Zeitschrift des UKS und des Vereins seiner Freunde ALLE MAL HERHÖREN Bildbasis by Rainer Sturm _ pixelio.de UNSER OHR Wissen schafft Gesundheit Unsere Vision ist Innovation Spezialist für die Herstellung und den Vertrieb von Augentropfen (z.B. HYLO-COMOD®) Augensalben (z.B. Dexa-Gentamicin Augensalbe) Arzneimitteln für die Allgemeinmedizin (z.B. Bromelain-POS®) Entwickler der innovativen COMOD®und 3K®-Systeme patentierte Sicherheit ohne Konservierungsmittel weltweit im Einsatz URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße, 66129 Saarbrücken, www.ursapharm.de EDITORIAL + INHALT Liebe Leser, als hochschulmedizinisches Zentrum der Region leistet das UKS Patientenversorgung in höchster Qualität. Darüber hinaus arbeiten wir heute bereits an der Qualität von morgen. Sichtbares Zeichen dafür ist der stetig wachsende Bau der neuen Inneren Medizin (IMED). Unter dem Dach dieses Neubaus werden eine Reihe von Kliniken und Abteilungen zusammengeführt, die bisher über den weitläufigen Campus verteilt waren. Hinter der grün-weißen Fassade werden Behandlungs- und Eingriffsräume, Labore und Patientenzimmer liegen – der Umzug von Mensch und Technik ist unsere logistische Herausforderung, nachdem der erste Bauabschnitt am Ende dieses Jahres fertiggestellt sein wird. Das „Projekt Zukunft“ des UKS ist schon jetzt ein optischer Blickfang und findet große Beachtung. Immer wieder kommen Besucher, um sich vom Fortgang der Bautätigkeiten zu überzeugen (S. 8f). Investitionen in Bauten schaffen die äußeren Bedingungen, um auch in der Zukunft erfolgreich arbeiten zu können. Besonders wichtig ist daneben die Unterstützung und Förderung der Menschen, die diese Arbeit einmal leisten werden: die Studenten, die jungen Forscher und die Praktiker von morgen. Dabei helfen unter anderem auch die auf Privatinitiativen beruhenden Preise, wie der Promotionspreis des Alumni-Vereins oder der gerade gestiftete Forschungspreis des Homburger Unternehmens Dr. Theiss Naturwaren (S. 4, 6). Von den Forschern, die in der Vergangenheit nach Lösungen für scheinbar Unlösbares gesucht haben, profitieren die Patienten von heute. Ein Beispiel hierfür finden Sie im Rahmen des Titelthemas „Unser Ohr“: War vor nicht allzu langer Zeit Taubheit ein nicht zu änderndes Schicksal, können Taube heute (wieder) hören – dank Innenohr-Implantaten (S.10 ff). Der Vorstand P rof. Wolf -I ngo Steudel Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Für den Verein der Freunde U lrich K erle Paul Staut Kaufmännischer Direktor Pflegedirektor P rof. M ichael M enger P rof. B ernhard S chick Dekan der Medizinischen Fakultät der UdS Vorsitzender des Vereins INH A LT D IE SER AUS G A B E UNSER OHR 10 UK S AK TUELL 17 18 06 10 Einführung 04 Neuer Forschungspreis 12 Hörgeräte 06 Alumni-Promotions-Preis 13Mittelohr-Implantate 07 Impressum 14 Innenohr-Implantate 08 Besuch am UKS 16 Mittelohr-Operationen 17 Hörtests bei Kindern 18 Haussprachfrühförderung 19 Schwindel Portraits 20 Mikrobiologie und Hygiene 22 Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde 25 26 Kaleidoskop 25 Teddy-Klinik 26 Nachrichten aus dem Klinikum 30 Personalia + Preise 34 Termin – Woche des Sehens 35Spenden Kongresse 24 Pädiatrie UKS report III 2014 3 FREUNDE DES UKS Forschung Hochdotierter neuer Forschungspreis Freunde des UKS Dr. Maximilian Linxweiler, Mitarbeiter der AG Prof. Richard Zimmermann am Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie und Assistenzarzt in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, erhielt als Erster den nach dem Homburger Unternehmer benannten Prof.-Dr.-Peter-Theiss-Forschungspreis fördern Forschung fördern Freunde des UKS texte christiane roos foto karin richter Forschung fördern Freunde des UKS Forschung fördern Freunde des UKS V.l.n.r. Dr. Peter Theiss, Annegret KrampKarrenbauer, Dr. Maximilian Linxweiler, Prof. Bernhard Schick Zu seinem 70. Geburtstag wur­ Den ersten Theiss-Preis, einen der de Dr. Peter Theiss reich beschenkt im Saarland höchst dotierten For­ und er machte selbst ein großzügi- schungspreise, überreichte die saar­ges Geschenk: Mit dem von seinem ländische Ministerpräsidentin und Unternehmen „Dr. Theiss Naturwaren“ Wissenschaftsministerin Annegret gestifteten, mit 20 000 Euro dotierKramp-Karrenbauer. Dass Theiss über ten Preis ermöglicht er es dem Verein sein Unternehmen einen Forschungs­ der Freunde des UKS, in Zukunft jährpreis gestiftet habe, „das passt“, meinte lich - neben den bereits etablierten Kramp-Karrenbauer, denn Theiss sei Forschungspreisen der Freunde - einen „ein unglaublich neugieriger und wissweiteren Preis zur Förderung des begieriger Mensch“. Der Preis, so die wissenschaftlichen Nachwuchses zu Ministerpräsidentin, sei „Ausdruck verleihen. Als Homburger wolle er die der besonderen Verbundenheit mit Homburger Forschung fördern, er- Wissenschaft, Forschung und dem klärte Theiss. Seine Unterstützung UKS“. Linxweiler erhielt den Preis für lasse er dem Verein der Freunde des seine Forschung über die mögliche UKS zukommen, weil „der Freundes­ Unterdrückung des Wachstums und kreis eine sehr wichtige Arbeit leistet“, der Metastasierungsneigung von so Theiss. Tumorzellen mithilfe des Dolden­blüt­ lers Thapsia garganica. Der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Direktor der HNO-Klinik, Prof. Bernhard Schick, zeigte die Gemeinsamkeit auf, die zwischen dem Namensgeber des Preises und dem ersten Preisträger besteht - die Neugier; und er fügte hinzu: „Zur Neugier gehört das Staunen vor den Geheimnissen der Natur.“ KONTAKT Freunde des UKS Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 62 E-Mail [email protected] Dr. Peter Theiss Peter Theiss, geboren und aufgewachsen in Hom­burg, studierte Pharmazie an der Ludwig-Maxi­mi­lians-Universität in München. Nach seiner Promo­t ion übernahm er 1976 die von seinem Vater gegründete Markt-Apotheke in Homburg. 4 UKS report III 2014 Er befasste sich mit Pflanzenheilkunde und alternativen Heilmethoden und gründete 1978 das Unter­neh­men „Dr. Peter Theiss Naturwaren“, das sich heute voll­s tändig in Familienbesitz befindet. Angefangen hat alles mit der Ringel­blumensalbe, die Theiss 1979 auf den Markt brachte. Zwischenzeitlich produziert und vertreibt das Unternehmen weltweit mit mehr als 1000 Mitarbeitern 400 davon sind am Standort Homburg beschäftigt – Kosmetik, Naturarzneiund Zahnpflegemittel, die ausschließ­lich in Apotheken erhältlich sind. 2009 wurde Peter Theiss vom damaligen Ministerpräsidenten Peter Müller für seine Verdienste um die saarländische Wirtschaft mit dem Ehrentitel „Professor“ ausgezeichnet. FREUNDE DES UKS Orgelkonzert Die katholische Rundkirche St. Fronleichnam in Homburg war Anfang August Aufführungsort eines besonderen Orgelkonzerts: Kantor Wilhelm Basten, langjähriges Mitglied im Verein der Freunde des UKS, spielte dort unter anderem Kompositionen von Beethoven, Vivaldi, Händel und Haydn text karin richter foto privat Thapsia garganica – die Karotte des Todes Die Staude mit den gelben Dolden bekam ihren Beinamen im antiken Griechenland. Die Pflanze war gefürchtet, weil sich weidendes Vieh an ihr vergiftete schon wenige Blätter genügten. Doch „die Dosis macht das Gift“, sagte Paracelsus. Und so kann auch eine Pflanze mit dem martialischen Beinamen „Karotte des Todes“ Gutes bewirken. Wie das funktionieren könnte, erklärt der erste Theiss-Preisträger Dr. Maximilian Linxweiler: „In unserem Forschungsprojekt untersuchen wir die Funktion des Proteins Sec62 in menschlichen Tumorzellen. Diesem Molekül kommt eine wesentliche Bedeutung bei der Wanderungsfähig­ keit von Tumorzellen und damit der Bildung von Metastasen zu. Mit dem früher in der Psychiatrie verwendeten Medikament Trifluo­pera­ zin (TFP) und dem aus “Thapsia garganica” isolierten Wirkstoff Thapsigargin ließ sich die Funktion von Sec62 in kultivierten Tumorzellen hemmen, was sowohl eine Unter­ drückung des Tumorzell­wachs­tums als auch der Metastasierungsneigung zur Folge hatte. Damit stellen diese beiden Wirk­s toffe eine vielversprechende Grundlage einer neuen möglichen Form der medikamentösen Krebstherapie dar.“ Rund 100 Zuhörer waren der Einladung der Freun­ de gefolgt. Zu Beginn stellte ihr Vorsitzender, Prof. Bern­­hard Schick, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKS, und selbst in seiner Freizeit begeisterter Orgel-Spieler, den Organisten und die Orgel der Kirche St. Fronleichnam vor: Wilhelm Basten ist als Kirchenmusiker, Chorleiter und Kantor in seiner Heimat Ernst/Mosel aktiv. Seine kirchenmusikalische Ausbildung hat er unter anderem bei Kirchenmusikdirektor Viktor Scholz (Mön­chengladbach) und Prof. Wolfgang Seifen (Berlin) erfahren. Wenn er nicht musiziert, ist der pensio­ nierte Finanzwirt als fachkundiger Autor zu den Themen Orgelbau und Orgel­studienfahrten gefragt mit einem besonderen Augen­merk für denkmalgeschützte Orgeln. Das Konzert führte die Zuhörer bei jeweiliger Ein­ führung in die Stücke durch Prof. Bernhard Schick über die norddeutsche Orgelkunst, Barock und Klassik bis hin zur Orgelmusik der Romantik. Neben bekannteren Orgel­ werken lernten die Konzertbesucher auch sehr selten gespielte Orgelstücke kennen. Eine der wenigen Kom­ positionen für Orgel von Ludwig van Beethoven in Form des Orgelwerks „Flötenuhrstück“ waren ebenso zu hören wie das Abendgebet des schwedischen Komponisten Hägg. Die Zuhörer nahmen alle Werke mit Begeisterung auf; als Zugabe improvisierte Basten über das Kirchenlied „Großer Gott wir loben dich“. In der Im­provisation drückte Wilhelm Basten seine Liebe zum Orgelspiel und seine besondere Musikalität aus. Wie gut das Konzert bei den Zuhörern ankam, zeigte unter anderem die stattliche Summe, die als Spende (statt Ein­trittsgeld) zusammen gekommen war. KONTAKT Freunde des UKS Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 62 E-Mail [email protected] UKS report III 2014 5 ALUMNI Ehemalige aus Fakultät ­ und UKS fördern junge Kollegen Mit dem im Jahre 2013 erstmals verliehenen, mit 1000 Euro dotierten Alumni-Promotionspreis zeichnet der Verein Alumni-Med Homburg jährlich eine sehr gute und besonders klinisch orientierte Doktorarbeit aus text christiane roos foto carl-martin kirsch Prof. Nikolaus Müller-Lantzsch überreichte den Promotionspreis des Alumni-Vereins 6 UKS report Der Preisträger und seine Forschung Mario Kratz – seit wenigen Wochen Dr. Mario Kratz – erhielt den Alum­niPromotionspreis 2014 für seine Pro­motionsarbeit mit dem Titel „Einfluss des Thrombininhibitors Dabi­gatran auf die endotheliale Funktion und die Atherogenese“. Dieser für medizinische Laien kaum verständliche Titel hat folgenden Hintergrund: Kratz hat nun untersucht, wie sich dieses blutverdünnende Medikament auf die­jenigen Zellen, die das Innere von Blutgefäßen auskleiden (Endo­ thel) und auf die Entstehung der Arterien­verkalkung (Atherogenese) auswirkt. Er konnte nachweisen, dass das Me­dikament eine über den ur­ sprüng­l ichen Wirkmechanismus hinaus­­­g ehende weitere Wirkung zeigt (Off-Target-Effekt). „Thrombin“ ist ein Enzym, dem eine wesentliche Funktion bei der Blut­ gerinnung zukommt. Ein „Inhibitor“ ist ein Stoff, der hemmend oder verhindernd wirkt. Der Thrombininhibitor mit Namen Dabigatran wirkt demnach hemmend auf die Blutgerinnung und wird zur Verhinderung von Schlag­­anfällen eingesetzt. Wie der Vorsitzende des AlumniVereins, Prof. Nikolaus Müller-Lantzsch, erklärte, wurde Kratz deshalb ausgezeichnet, weil seine Forschungsarbeit einen besonderen praktischen Bezug hat – sie kann dazu beitragen, zukünftig Komplikationen der Volkskrankheit Atherosklerose (Arterienverkalkung) zu verringern. III 2014 Alumni Der Begriff reicht zurück bis in die römische Antike. Als Alumni (von alere – ernähren, großziehen) wurden Schüler, Schützlinge oder Pflegekinder bezeichnet. Heute werden die Absolventen einer Hochschule Alumni genannt. IMPRESSUM Impressum Redaktion Christiane Roos (cros) Karin Richter (ric) Christian Schütz (schü) Titelgrafik Oliver Herrmann Grafik & Fotoredaktion Oliver Herrmann Rüdiger Koop Über seine beruflichen Pläne sagt Mario Kratz: „Ich möchte weitere For­ schungsprojekte im Bereich dieser neuen blutverdünnenden Medika­ mente durchführen und dabei vor allem den Rezeptor untersuchen, der den Rückgang der Atherosklerose verursacht.“ Der Verein Dem 2005 gegründete Verein Alumni-Med Homburg (AMH) gehören ehemalige Studenten, Professoren und Mitarbeiter der Fakultät und des UKS an. „Wir haben es uns zur Auf­gabe gemacht die Kontakte Ehe­maliger zur Fakultät zu pflegen und die Fakultät dadurch zu unterstützen“, erklärt Müller-Lantzsch. Die AMH unterstützt Lehre und Studium, Wissenschaft und For­ schung an der Medizinischen Fakultät. Mit Hilfe der AMH soll ein nationales und internationales Netzwerk der Informationen aus medizinischer Versorgung und Therapie, Forschung, Lehre und Fort­bildung aufgebaut werden. Wie der Vereinsvorsitzende erklärt, weist der Promotionspreis des Vereins zwei Besonderheiten auf: „Zum einen ist es ein Preis für die ganz jungen Kolle­gen, die am äußersten Anfang ihres Berufslebens stehen und zum anderen zeichnen wir keine Grund­lagen­forschung, sondern For­ schung mit klinisch relevantem Schwer­punkt aus.“ Herausgeber Prof. Wolf-Ingo Steudel Prof. Bernhard Schick Prof. Nikolaus Müller-Lantzsch Redaktionsanschrift UKS, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gebäude 11, D - 66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 49 oder - 2 31 62 Fax 0 68 41 - 16 - 2 31 39 [email protected] Druck und Anzeigenwerbung OVD.eu - Events & Werbeservice Johanna-Wendel-Straße 13 D - 66119 Saarbrücken [email protected] Ansprechpartner: Mathilde Friedrich Aus Gründen der Lesbarkeit und des Sprachstils verwenden wir nur die männliche Form. Die weibliche Form ist ausdrücklich eingeschlossen. Ältere Ausgaben des UKS-Reports finden Sie unter www.uks.eu/uks-report A N Z EIGE Repräsentatives Anwesen mit Einliegerwohnung nahe Homburg KONTAKT Alumni-Med Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 60 99 E-Mail [email protected] Baujahr: 2006/2007 Wohnfläche: ca. 312 m² + 81 m² (ELW) Grundstück: 1.259 m² Extras: exclusive Ausstattung, Kamin, Gästehaus Lage: reizvolle Höhenlage direkt im Grünen Kaufpreis: 850.000 € Kontakt: Christian Langenbach, 06821 208-344 EBA: EEB 19,7; ET Strom(Sondertarif), Strom-Mix; Bj. 2005, EEK A+ UKS report III 2014 7 BESUCH AM UKS Besuch am UKS Die grün-weiße Fassade ist ein Blickfang: Der Neubau der Inneren Medizin (IMED) hat Form und Farbe angenommen und der erste Bauabschnitt wird in einigen Wochen abgeschlossen sein. Der Fortgang der Bautätigkeiten stößt auf großes Interesse bei Besuchern aus Politik, Wirtschaft und aus dem Gesundheitswesen. (foto: koop) SaarLB besucht Baustelle des Neubaus Innere Medizin (IMED) Die Vertreter der SaarLB, Manfred Thinnes (Direktor Immobilien Deutschland/Frankreich), Hubert Goldhofer (Leiter Immobilien Deutschland) und Markus Podschadly (Mitarbeiter Immobilien Deutschland) besuchten das UKS und informierten sich bei einem Rundgang über den Neubau der Inneren Medizin IMED. Die SaarLB ist als Verhandlungsführer mit der Europäischen Investitionsbank und der Bank für Sozialwirtschaft Partner bei der Finanzierung der IMED und wesentlich an der Ausgestaltung der Kreditierung beteiligt. Mit ihrer Hilfe ist es dem UKS möglich, die Fremdfinanzierung dieser Baumaßnahme über einen planbaren Tilgungszeitraum vorzunehmen. Wo heute noch bloße Erde zu sehen ist, werden ab 2015 Gäste und Patienten die IMED durch eine repräsentative Eingangshalle betreten. Ulrich Kerle (Kaufmännischer Direktor), Lars Roos (Leiter Dezernat II – Finanzen), Jörg Freidinger (Büro Neubauprojekte) und der Projektsteuerer Jan Segelbacher (Hitzler Ingenieure) führten die Gäste durch den Neubau (ric/foto: zimmer) 8 UKS report III 2014 BESUCH AM UKS Besuch der Kassenvertreter: Führung durch IMED und KJP Auch bei den Krankenkassen finden die Neubauten der Inneren Medizin und der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem UKS-Gelände reges Interesse. Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen AOK, IKK, DAK und des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK), machten sich vor Ort ein Bild vom Baufortschritt. Zunächst gab Dr. Monika Berg (Leiterin der Stabsstelle Strategische Unternehmensentwickung und Prozess-Management und des Medizincontrollings, Bildmitte) einen Einblick in die geplanten medizinischen und administrativen Prozesse des Neubaus IMED. Anschließend begleiteten der Kaufmännische Direktor, Ulrich Kerle, Jörg Freidinger vom Büro Neubauprojekte, Vertreter des Landesamtes für Zentrale Dienste (LZD) und der Leiter des Dezernates II/Finanzen, Lars Roos, die Krankenkassenvertreter bei einem Rundgang durch die beiden Neubauten. (ric/foto: zimmer) Vertreter der Landesregierung besichtigen die Baustelle IMED Aus luftiger Höhe ist der Blick auf die derzeit größte Baustelle des Saarlandes besonders imposant. Während eines Besuchs der Lenkungsgruppe Neubau Innere Medizin führten die Vorstandsmitglieder des UKS Ulrich Kerle, Kaufmännischer Direktor (2. v.l.), und Prof. Wolf-Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor (ganz rechts), die Besucher über die IMEDBaustelle und informierten sie über den aktuellen Baustand. Die Lenkungsgruppe ist ein bei der saarländischen Landesregierung angesiedeltes Entscheidungsgremium zu den übergreifenden Themen des Neubaus IMED, in dem Staatssekretäre und weitere leitende Ministeriumsmitarbeiter vertreten sind. (cros/foto:zimmer) UKS report III 2014 9 TITELTHEMA Hammer, Amboss und Steigbügel – kleine Giganten Die drei Knöchelchen im Mittelohr sind die kleinsten im menschlichen Körper. Gemeinsam passen sie auf eine 1-Cent-Münze Sehen versus Hören Unser Ohr kann 50 eintreffende Sinneseindrücke pro Sekunde unterscheiden – und verarbeitet damit mehr als doppelt so viele Wahrnehmungen wie unser Auge! Egal ob Mozart oder Metallica Bei lauten Konzerten kann die Lautstärke schnell 120 dB erreichen - Hörschäden entstehen hier bereits nach 7 bis 8 Minuten! Nachtruhe? Von wegen! Das Ohr arbeitet rund um die Uhr ohne Einschränkung – es ist lediglich unser Gehirn, das die eingehenden Signale zeitweise ausblendet bzw. ignoriert 24 h Hören und mehr – unser Ohr Des Menschen Geist wohnt in den Ohren: Wenn er etwas Gutes höret, so erfüllet er den Leib mit Wohlgefallen; höret er aber das Gegenteil, so brauset er auf (Pharao Xerxes I., zitiert von Herodot) texte christiane roos foto rüdiger koop illustrationen oliver herrmann So unverwechselbar wie jeder einzelne Mensch, so individuell sind sei­ne Ohren. In besonders gelagerten Fällen können Kriminalisten eine Per­ son sogar anhand der äußeren Form ihrer Ohren identifizieren. Die eigentliche Aufgabe des Ohrs ist jedoch nicht, seinen Träger zu identifizieren. Das Ohr ist das Organ, das es dem Menschen ermöglicht, zu hören – seine Umwelt akustisch wahrzunehmen. Schwerhörigkeit oder Taubheit ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein soziales Problem: fehlende Kommunikationsmöglichkeiten können zur sozialen Isolation führen. Darüber hinaus sitzt im Ohr das Gleichgewichtsorgan des Menschen, das der Richtungsbestimmung und der Wahrnehmung von Beschleu­ni­ gungen dient. 10 UKS report III 2014 Das Außenohr Die Ohrmuschel – sie ist aus Knor­ pelplatten gebildet – fängt den Schall auf und leitet ihn in den äußeren Ge­ hörgang, der bis zum Trommelfell, einer festen Haut vor dem Mittelohr, reicht. Zum Mittelohr gehören die mit Luft gefüllte Paukenhöhle, die hinter dem Trommelfell beginnt und durch die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) belüftet wird. Im Mittelohr befinden sich die Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel genannt. Sie bilden ein bewegliches System, das die Schwingungen des Trommelfells auf das Innenohr überträgt. Das Innenohr liegt innerhalb des Fel­­senbeins, einem Teil des Schläfenbeins, in einem mit Flüssigkeit gefüllten Raum. In ihm befindet sich die Ge­hörschnecke, die mit etwa 20 000 Hörzellen ausgestattet ist und den aufgenommenen Schall in elektrische Nervenimpulse umwandelt. Im selben Raum befindet sich auch das Gleichgewichtsorgan, bestehend aus den Bogengängen und zwei mit wässriger Flüssigkeit gefüllten Säck­ chen. Sowohl die Hörzellen der Ge­hör­schnecke als auch das Gleich­ge­wichts­organ sind von Haarzellen besetzt, die empfindsam sind für Schall­ schwin­gungen und Bewegungen des Kopfes. Von der Gehörschnecke führt der Hörnerv gemeinsam mit den Ner­ven­ bündeln des Gleichgewichtsorganes zum Gehirn. Der Hörvorgang Trommelfell und Gehör­k nöchel­ chen geraten durch Schallwellen in Schwingungen, die auf die Flüssigkeit rund um die Hörschnecke (Cochlea) übertragen werden. Dadurch geraten auch die Hörzellen und Härchen in Schwingung. Diese Impulse werden über den Hörnerv zum Gehirn geleitet und kommen dort als akustisches Signal an. TITELTHEMA Ohrmuschel Gehörgang Gehörknöchelchen (1) Hammer (2) Amboss (3) Steigbügel Bogengänge Gleichgewichtsorgan Schnecke Nerven 2 1 3 Eustachische Röhre Paukenhöhle Trommelfell Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des UKS Auf dem Gebiet der Krankheiten des Ohrs hält die Klinik sämtliche Diagnose- und Therapiemethoden konservativer und operativer Art vor. Die Behandlungen von Krankheiten des äußeren Ohrs reichen von der Therapie entzündlicher Erkrankungen bis zu operativen Maßnahmen, unter anderem bei Formveränder­u ngen und Fehlbildungen der Ohrmuschel. Im Zentrum der Mittelohrchirurgie steht die Versorgung mit Implantaten und Knochen­leitungshörsystemen. Direktor: Prof. Bernhard Schick Eines der Alleinstellungsmerkmale in der Saarpfalzregion ist die Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI, Innenohr-Implantate) und die lebenslange Nachsorge für CI-Träger aller Altersgruppen unter einem Dach. Einmal jährlich lädt die Klinik zum Homburger Hörtag, einem Informationstag rund um das CI mit Vorträgen von Experten, Erfahrungs­b erichten von Patienten und Diskussionsrunden. Durch klinikeigene Entwicklungen wurden Alleinstellungsmerkmale auch im Bereich der Diagnostik etabliert. So sind otoakustische Emissionen (vgl. S. 17) bis 18 000 Hz, statt wie bisher 4 000 Hz, messbar. Soweit es das Krankheitsbild erfordert, pflegt die HNO-Klinik eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des UKS – etwa mit der Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Klaus Faßbender) im Rahmen der Schwindel­ diagnostik. (cros) UKS report III 2014 11 TITELTHEMA Hörgeräte – immer kleiner, immer besser Sie werden entweder hinter dem Ohr oder komplett oder teilweise im Ohr getragen; es gibt sie in analoger, heute in der Regel jedoch in digitaler Form; sie werden immer kleiner und ihr Tragekomfort wird stetig verbessert. Wichtig ist die richtige, individuelle Anpassung text carl-albert bader foto ute bendfeldt Hörgeräte sind die geeignete Versorgung für angeborene oder erworbene Höreinschränkungen, die nicht mit einem operativen Eingriff oder mit Medikamenten behoben werden können. Sprache Im Gegensatz zur Gebärdensprache oder zur geschriebenen Sprache ist die Lautsprache eine hörbare, mit den Artikulationsorganen (unter anderem Lippen, Zunge, Stimmbänder) produzierte Sprache. Als Spracherwerb bezeichnet die Linguistik die Vorgänge, mittels derer Kinder sich ihre Muttersprache aneignen. Im Gegensatz zum Erlernen einer (Fremd-)Sprache im gezielten Unterricht, geschieht der Spracherwerb vor allem unbewusst im natürlichen sozialen Umfeld. Die Sprachproduktion beginnt mit den Über­ legungen zu Inhalt und Formulierung dessen, was zum Ausdruck gebracht werden soll. Im Anschluss daran artikuliert der Sprecher mit den Artikulationsorganen den vorher mental festgelegten Inhalt. (cros) 12 UKS report III 2014 Bei Kindern soll die Versorgung mit Hörgeräten die Voraus­setzungen für den Spracherwerb und die Kon­ trol­le der Sprachproduktion der Laut­­sprache (s. Infokasten) schaffen. Beim Erwachsenen soll die Fähigkeit zur lautsprachlichen Kom­m unikation wiederhergestellt werden. Moderne Hörsysteme sind weit mehr als bloße Verstärker, mit denen die akustischen Informationen aus der Umgebung lauter an das Ohr gebracht werden. Die Fortschritte in der Technik der Mikroprozessoren haben es ermöglicht, hochwertige Hörgeräte auf den Markt zu bringen, die sich an die jeweilige Hörsituation anpassen: Sie erkennen beispielsweise ob sich der Träger im Theater befindet oder auf einer belebten Straße. Hörgeräte sind auf die Erkennung von Sprache optimiert, um sie auch bei Umgebungsgeräuschen gezielt hervorzuheben und das Ohr vor zu lauten Schalldruckpegeln zuverlässig zu schützen. Sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen gilt für die Hörgeräteanpassung: je früher, desto besser! Gerade bei Erwachsenen, die sich erst spät für eine Hörgeräteanpassung entscheiden, fällt die Umstellung besonders schwer. Denn „normale“ Alltagsgeräusche, die über Jahre oder möglicherweise über Jahrzehnte nicht mehr gehört wurden, werden mit dem Hörgerät plötzlich wieder hörbar gemacht und dann als störend oder gar als unangenehm empfunden. Oft führt dies dazu, dass die Hörhilfe genau dort landet, wo sie nicht hingehört: in der Nachttischschublade... KONTAKT Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 29 51 [email protected] DER AUTOR Dr. Carl-Albert Bader ist Oberarzt an der HNO-Klinik des UKS. Als Phoniater (Spezialist für Stimm-, Sprachund Schluckstörungen) leitet er den Funktionsbereich für Phoniatrie und Pädaudiologie (Diagnose und Therapie kindlicher Hörstörungen) der Klinik. TITELTHEMA Mittelohrimplantate Schwerhörigkeit kann nicht immer mit konventionellen Hörgeräten ausgeglichen werden. Bei wiederkehrenden Entzündungen des Gehörgangs, Fehlbildungen des Ohrs oder allergischen Reaktionen auf das Material herkömmlicher Hörgeräte, kann das Tragen eines Hörgeräts an der Ohrmuschel und im Gehörgang für den betroffenen Menschen unmöglich sein text bianca schorn abbildungen Med El Einen ganz neuen Weg der Hörgeräteversorgung stellen Mittel­ ohrimplantate dar. Aktive Mittelohr­implantate sind Magnet- oder Piezo­ schwinger - Hochleistungsvibratoren, die durch Kontakt mit den Gehör­ knöchel­ c hen (Hammer, Amboss, Steig­bügel – vgl. S. 10) die natürliche Schwin­g­ung der Gehörknöchelchen ver­stär­ken und so die Übertragung des Schalls in das Innenohr optimieren. Das bedeutet, sie sind viel mehr als „implantierbare Hörgeräte“, wie sie umgangssprachlich genannt werden. Die gewonnen Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit einer leicht- bis mittelgradigen Schwer­hö­ rigkeit einen sehr guten Hörgewinn mit Mittelohrimplantaten gewinnen. Das Mittelohrimplantat besteht aus einem chirurgisch unter der Haut positionierten Implantat mit einem winzigen elektromagnetischen Wan­ dler und einer Spule. Der Audio­pro­zessor, der die Schallwellen aufnimmt, kann sowohl unter der Haut liegen (voll-implantierbares System) oder hinter dem Ohr durch eine Schraube oder einen Magneten gehalten werden (teil-implantierbares System). Die Schallwellen werden dann in elektrische Signale übersetzt und bis ins Mittelohr weitergeleitet. Hier verstärkt der Schwingkörper, der an unterschiedlichen Strukturen des Mittelohres positioniert wird, die natürlichen Schwingungen der Gehör­knöchelchen. Dem Innenohr wird hierdurch eine höhere Schallenergie zugeführt, die zu einem besseren Hören führt. Diese Art der Implantate eignet sich für Patienten, bei denen Innenohr und Hörnerv weiterhin funktionstüchtig sind. Die Kosten für Gerät und Opera­ tion werden dann von den gesetz­lichen Krankenkassen übernommen, wenn die Benutzung herkömmlicher Hörgeräte aus medizinischen Grün­ den nicht möglich ist. Soweit ein Patient das Implantat vorzieht, weil ein herkömmliches Gerät ihn beispielsweise beim Sport behindert, muss er die entstehenden Kosten selbst tragen. KONTAKT Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 29 51 [email protected] DIE AUTORIN Mittelohrimplantate Bianca Schorn ist Assistenzärztin an der HNO-Klinik des UKS Aktive Mittelohrimplantate sind Hochleistungsvibratoren, die als Hörverstärker wirken. Als passives Mittelohrimplantat wird ein künstliches Gehör­knöchel­chen bezeichnet, das anstelle eines zerstörten Gehörknöchelchens eingesetzt wird. Bevorzugtes Material ist dabei Titan. UKS report III 2014 13 TITELTHEMA Telefontraining im Rahmen der CI-Nachsorge CIC Saarland – Wie Taube und Schwerhörige das Hören lernen Bei hochgradiger Schwerhörigkeit erreichen selbst leistungsstarke Hörgeräte ihre Grenzen. Ein Cochlea-Implantat (CI) kann den Weg in die akustische Welt wieder ermöglichen text heike rothe fotos cic Für eine hochgradige Schwer­ hörigkeit sind stark geschädigte Haar­sinneszellen in der Hörschnecke (Cochlea) des Innenohrs verantwortlich. Im Normalfall wandeln sie Schall­wellen in Nervenimpulse um. Bei einer Cochlea-Implantation umgeht ein kleiner Elektrodenträger diese beschädigten Sinneszellen. Hierdurch kann der Hörnerv direkt angeregt werden und im Gehirn ein Hör­ein­ druck entstehen. Für wen ist ein CI geeignet? Cochlea-Implantate eignen sich für gehörlos geborene oder nach dem Spracherwerb ertaubte Kinder und Erwachsene, zudem für hochgradig Schwerhörige, wenn ein funktionsfähiger Hörnerv erhalten ist. Kinder, die gehörlos geboren werden, sollten möglichst frühzeitig mit einem CI versorgt werden, um die Ent­ wicklung des Hör- und Sprachzentrums in den ersten Lebensjahren im Gehirn effektiv nutzen zu können. Kinder, die durch eine Hirnhautentzündung ertaubt sind, sollten innerhalb weniger Wochen mit einem CI versorgt werden, da die Gefahr der Verknöcherung der Cochlea sehr groß ist. In diesem Fall ist es schwieriger, die Elektrode einzuführen - das Ergebnis könnte deshalb schlechter ausfallen. 14 UKS report III 2014 Wie funktioniert das CI? Das CI besteht aus zwei Komponen­ ten: aus dem Sprachprozessor mit Sendespule, der äußerlich hinter dem Ohr getragen wird und aus dem Im­ plantat unter der Haut. Der Sprachprozessor empfängt mit Hilfe eines Mikrofons die Schallsignale und wandelt sie in einen digitalen Code um. Dieser wird durch die Sendespule an das Implantat weitergeleitet. Dort wird der digitale Code in elektrische Impulse umgewandelt und an den Elektrodenträger in der Hörschnecke weitergeleitet. Die Elektroden stimulieren den Hörnerv, von wo aus die Signale an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort werden sie als Geräusche, Sprache oder Musik wahrgenommen. Welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Implantation vorliegen? Grundvoraussetzungen sind ein gesunder Hörnerv und eine Hörschnecke, die nicht verknöchert ist. Entscheidend ist die individuelle gesundheitliche und persönliche Situation der Betroffenen. Gezielte Diagnosen werden bei Vor­ untersuchungen in einer Fachklinik erstellt, um dann im Einzelfall zu entscheiden, ob eine CI-Versorgung sinn­voll ist. Auf ein erstes Beratungsgespräch folgen allgemeine und HNO-ärztliche Untersuchungen, verschiedene Hör­ prüfungen, Röntgenaufnahmen und die Überprüfung des Hörnervs. Bei erwachsenen Betroffenen ist eine Cochlea-Implantation erfolgversprechend, wenn die Hörstörung erst nach dem Spracherwerb eingetreten ist. Für heute Erwachsene, deren Hör­ störung schon vor oder während des Spracherwerbs eingetreten ist, eignet sich die Implantation nur dann, wenn sie lautsprachkompetent sind. Sehr wichtig ist die Bereitschaft zukünftiger CI-Träger und deren Ange­höriger, das neue Hören anzunehmen, zu trainieren und sich auf die Reha­ bilitationsmaßnahmen bewusst einzu­stellen, denn Hören mit dem CI ist ein Lernprozess, der Geduld und Übung erfordert. Größere Fortschritte lassen sich meist mit einer konsequenten Rehabilitation erreichen. Rehabilitation im CIC Saarland Konzept und Therapie Das CIC Saarland (Cochlea-ImplantCentrum) ist eine Funktionseinheit der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik des UKS, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut werden. TITELTHEMA Anpassung des Sprachprozessors Das Konzept beinhaltet eine umfassende pädagogische und medi­zinische Betreuung, vom Vorgespräch bis zu einer lebenslangen Nachsorge, die in teilstationärer Form durchgeführt wird. Grundlage der Betreuung von Kindern ist der hörgerichtete, muttersprachlich orientierte Sprach­erwerb. Die mit einem CI versorgten Kinder besuchen das CIC einmal wöchentlich für 3 Stunden. Dabei kommen zur Anwendung: die technische Nachsorge, die audiologische Dia­gnostik, die Hör- und Sprach­thera­ pie. Begleitet werden die Kinder von einem Ergotherapeuten und von Lucy, der Therapiebegleithündin. Lucy fördert und motiviert durch ihre An­wesenheit kleine und große Kinder in ihrer Kommunikationsbereitschaft und in ihrer sozialen und emotionalen Interaktionsfähigkeit. Lucie trägt entscheidend dazu bei, negative Spannungen, Stress, Angst und Un­ sicherheiten abzubauen. Sie hat auf ihre Umgebung eine entspannende und beruhigende Wirkung. Dadurch verbessern sich das Lernvermögen, die Konzentration, die motorischen Fähigkeiten und die Aus­dauer­fähig­ keit der Patienten. Lucy hilft die Selbstsicherheit und das Selbst­be­ wusstsein der Kinder aufzubauen. Schwerpunkt der Behandlung Erwachsener ist die Optimierung der Hörergebnisse des Patienten mit einem CI. Das intensive Hörtraining umfasst Einzelunterricht, selbständiges Üben mit einem PC und den Einsatz verschiedener akustischer Medien (Radio, Telefon…). Dabei wird auch die Nutzung weiterer technischer Hilfsmittel für Hörgeschädigte (z.B. FM-Anlage/Infrarot-Hörhilfen) erprobt. Stehen andere Probleme wie Tinnitus, Schwindel und seelische Probleme im Vordergrund, können auch andere Behandlungs­s chwer­ punkte festgelegt werden. Audiolo­gen optimieren regelmäßig die Ein­ stel­lung des Sprachprozessors. Sie stehen auch für die technische Be­ ratung und Betreuung der Patien­ten und für alle Fragen zum CI zur Ver­ fügung. Therapieziele Im Vordergrund stehen die Ver­ besserung des Sprachverstehens und ein angenehmes Hören mit dem CI. Die bei Hörgeschädigten häufig anzutreffenden Erschöpfungszustände und Verspannungen werden durch die Einübung von Ent­span­nungs­ver­ fahren abgebaut. In audio­therapeutischen Einzelgesprächen bietet sich die Gelegenheit, die eigene Be­hin­ derungsakzeptanz zu fördern und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten, die den Umgang mit der Hör­schädigung verbessern und die Lebenszufriedenheit erhöhen. Hören lernen Nach der Implantation kann der Patient noch nicht gleich hören. Erst nach einer mehrwöchigen Wund­hei­ lung erhält er seinen Sprachprozessor, der hinter dem Ohr getragen wird. Das Hören und Verstehen wird nun durch den wichtigen Prozess der An­ passung und des Hörtrainings er­mög­ l icht und verbessert. Beide Maßnahmen greifen engmaschig ineinander. Für den Patienten ist die Erstanpassung ein sehr spannender und emotionaler Augenblick. Dies geschieht so lange, bis der Patient angibt, eine angenehme Hörwahrnehmung erreicht zu haben. Jede Einstellung wird auf den Pa­ tienten ganz individuell abgestimmt. Das Hören mit CI ist anders als das natürliche Hören und klingt deshalb für alle CI- Träger zu Anfang ungewohnt und fremd. Die unbekannten Reize nehmen sie zunächst als Rau­ schen oder Pfeifen wahr. Die Klang­qualität beschreiben sie häufig als “hallig“ sie haben den Eindruck, einer “Computerstimme“ zuzuhören. Der Patient hört zwar, er versteht aber die Bedeutung der akustischen Reize noch nicht. Das Hören verändert sich im Verlauf der Therapie. Die normalen Schwankungen des Hörens erfordern Korrekturen in der An­pas­ sung. Dabei ist es wichtig, die Be­obachtungen aus dem Hörtraining in die Anpassung mit einfließen zu lassen. Mit fortschreitender Einge­wöhnung wird das Hören dann stabiler. Es können einige Wochen bzw. Mo­ nate vergehen, bis der Sprach­pro­zessor für den Patienten zufriedenstellend eingestellt ist. KONTAKTCIC-Saarland TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 73 82 [email protected] DIE AUTORIN Dipl. Päd. Heike Rothe ist Hörgeschädigtenpädagogin und Familientherapeutin im Team des CIC Jede einzelne Elektrode in der Cochlea wird stimuliert, wobei sich der Techniker an den Angaben des CI-Trägers orientiert. Er tastet sich an die erste Hörempfindung heran, indem er die Stromstärke schrittweise erhöht. UKS report III 2014 15 TITELTHEMA Eine länger andauernde Ent­ zündung des Trommelfells oder des Mittelohrs kann sich ausbreiten und bei ungenügender Belüftung über die Ohrtrompete (Eustachische Röhre) zu Komplikationen führen. Im Falle einer Knocheneiterung (Cholesteatom) kann sich diese Ent­zündung bis in die umgebenden Strukturen wie Innen­ ohr, Gehirn und Gleichgewichtsorgan ausbreiten. Um diese Komplikationen zu vermeiden, ist eine Operation häufig unumgänglich. Bei einer opera­t i­ven Therapie werden der Verschluss eines möglichen Loches im Trommel­ fell und eine Hörverbesserung als Ziel einer operativen Maßnahme angestrebt. An erster Stelle steht bei Ent­­zün­dungen aber die Sanierung des ursprünglichen Herndes. Mittelohreingriffe werden in der Regel in Allgemeinnarkose vorgenommen; in Einzelfällen ist auch eine örtliche Betäubung möglich. Die Operation erfolgt meist durch den Gehörgang mit einem kaum sicht­baren Schnitt am Eingang des Ge­h örganges, in seltenen Fällen durch eine hinter der Ohrmuschel gelegene Schnitt­führung. Um Defekte im Trommelfell- oder im Mittelohr­bereich zu verschließen, wird körpe­ r­eigenes Gewebe von der Ohrmuschel verwendet. Wird es im Rahmen einer Entzündung oder einer Operation notwendig, einzelne Gehör­knöchel­ chen zu ersetzen, werden dafür in der Regel Titanprothesen verwendet. Mittelohroperationen Die HNO-Klinik des UKS bietet das gesamte Spektrum der Ohrchirurgie an – von Trommel­fellverletzungen oder chronisch entzündlichen Veränderungen bis hin zu komplexeren Fälle und ausgedehnten chronisch-entzündlichen Veränderungen des Trommelfells und des Mittelohrs text alessandro bozzato foto hno-klinik Am Ende der Operation wird der äußere Gehörgang mit einem sich selbst auflösenden Schwämmchen austamponiert. Um ein Verkleben der Haut zu verhindern, werden zusätzlich kleine Silikonfolien eingelegt. Drei Wochen nach dem operativen Eingriff werden die Folien mit der restlichen, teils sich bereits spontan verflüssigten Schwämmchen­tam­po­ nade entfernt. Dieser Teilschritt ist nicht schmerzhaft und sollte in der HNO-Klinik im Rahmen des Kon­ trolltermins durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird auch bereits ein erster orientierender Hörtest durchgeführt, um das Hörergebnis einschätzen zu können. Ein abschließendes Ergebnis der Hörleistung kann jedoch erst nach drei Monaten erhoben werden. Nach einer Mittelohroperation, die in Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde, werden die Patienten in der Regel ein bis vier Tage nach dem Eingriff stationär überwacht. Nach der Entlassung sollte der niedergelassene HNO-Arzt eine Wundkontrolle vornehmen. Flugreisen und Reisen mit Hochgeschwindigkeitszügen sind frühestens drei bis sechs Wochen nach der Operation zu empfehlen. KONTAKT s. S. 12 DER AUTOR Priv. Doz. Dr. Alessandro Bozzato ist leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der HNO-Klinik des UKS Blick auf das Trommelfell bei einer akuten Mittelohrentzündung. Im unteren Bildanteil ist eine Ansammlung von eitriger Flüssigkeit hinter dem Trommelfell zu erkennen. 16 UKS report III 2014 TITELTHEMA Dr. Carl-Albert Bader erklärt dem dreijährigen Lucas die Spielaudiometrie Hörtests bei Kindern Zu den anspruchsvollsten ärztlichen Aufgaben gehört die Beurteilung des Hörvermögens bei Kindern. Denn gerade sehr junge Kinder können – im Gegensatz zum Erwachsenen – noch keine genauen Angaben über ihren Höreindruck machen, und bisweilen ist es schwierig, Kinder überhaupt zur Mitarbeit an einem Hörtest zu motivieren text carl-albert bader foto rüdiger koop Glücklicherweise steht eine Reihe von Hörtests zur Verfügung, die auch ohne die aktive Mitarbeit des Kindes durchgeführt werden können. Dazu zählt das sogenannte „Neugeborenen-Hörscreening“, ein Testverfahren, mit dessen Hilfe bereits in den ersten Lebenstagen zu­mindest orientierende Hinweise über die Hörfähigkeit des Kindes gewonnen werden können. Dieses Such­test­verfahren wird in­z wischen deutschlandweit (s. Info­ kasten) in den Frauen- und Kinder­kliniken durch­geführt. Wird hingegen eine genaue Hör­ schwellenbestimmung beim Säugling oder Kleinkind erforderlich, erfolgt diese in der Regel mit der Hirn­stamm­ audiometrie („BERA“) – einem Ver­fah­ren, mit dem beim schlafenden Kind anhand von Hirnströmen die Reaktionen des zentralen Nerven­ systems auf akustische Reize auf­gezeichnet werden. Ein weiteres Verfahren, die Messung otoakusti­ scher Emissionen (OAE), ermöglicht Aussagen zur Funktionstüchtigkeit des Innenohres und kann auch mit dem ruhigen, wachen Kind ausgeführt werden. Neben diesen „objektiven“ Ver­ fahren existieren Hörtests, bei denen das Kind aktiv mitarbeitet: die Ver­ haltensaudiometrie (geeignet für Kinder zwischen ½ Jahr und etwa 3 Jahren) beobachtet und bewertet die Reaktionen des Kindes auf geeignete akustische Reize (Rauschsignale, Kinderlieder, Alltagsgeräusche). Dies verlangt allerdings große Erfahrung und Geduld seitens des Untersuchers. Kinder ab einem Alter von etwa drei Jahren können mit Hilfe der Spiel­au­ dio­metrie untersucht werden, einem Hörtest, der mit einer einfachen Spiel­handlung, beispielsweise einem Klötzchenspiel, kombiniert wird – für die Kinder meist eine spannende und interessante Aufgabe. Ein wichtiger Grundsatz der Kin­ deraudiometrie ist es, verschiedene Tests sinnvoll miteinander zu kom­ binieren, um eine möglichst hohe diagnostische Sicherheit zu erreichen. Die individuelle Auswahl der für das Kind geeigneten Hörprüfungen und deren Auswertung erfordern von ärztlicher Seite eine genaue Kenntnis der Verfahren und eine langjährige Er­ fahrung mit den Tests. KONTAKT Mit otoakustischen Emissionen reagiert das Innenohr auf akustische Reize. Es handelt sich dabei um Schallwellen, die vom Innenohr nach außen gesendet werden. s. S. 12 Neugeborenen-Hörscreening 2001 führte das Saarland als erstes Bundesland dieses Screening flächendeckend ein. Die Reihenuntersuchungen werden von den Geburtskliniken, von Kinder- und HNOÄrzten durchgeführt. Ziel des Screenings ist es, Schwerhörigkeit oder Taubheit möglichst früh zu erkennen. Denn: Ohne Hörvermögen kann eine Lautsprache nicht erworben werden. Als Folge drohen eingeschränkte Möglichkeiten in Schule, Berufsausbildung und Arbeitsleben. (cros) UKS report III 2014 17 TITELTHEMA Clara wurde zunächst von den Mitarbeiterinnen der Haussprachfrühförderstelle betreut und besucht inzwischen den Kindergarten, in dem sie weiter gefördert wird Sprechen lernen ohne zu hören Taubheit oder Schwerhörigkeit kann für die betroffenen Kinder schwerwiegende Folgen haben. Sie sind in der Wahrnehmung ihrer Umgebung eingeschränkt und können ohne frühzeitige Therapie auch nicht sprechen lernen text christiane roos fotos barbara schumacher Die Therapeutin Sibylle Klein leitet die Haus­ sprachfrühförderstelle am UKS. Die Sprachtherapeutin hat Sprecherziehung und Sprech­w issenschaft studiert und Zusatzausbildungen in der Schweiz absolviert. Vor ihrer Tätigkeit am UKS arbeitete sie als freiberufliche Therapeutin in Praxen und Kindergärten und leitete die Haussprachfrüh­ förderstelle an der Caritasklinik St. Theresia in Saarbrücken. Mit dieser Stelle ist sie 2011 an das UKS umgezogen. 18 UKS report II 2014 Ohne Hörvermögen gibt es kei­ ne Sprache. Wenn an Stelle einer lautsprachlichen Erziehung das Er­ lernen der Gebärdensprache tritt, drohen als Folge eingeschränkte Möglichkeiten in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf. Deshalb ist es so wichtig, dass Taubheit oder Schwerhörigkeit bei Kindern sehr früh festgestellt wird und dass diese Kinder neben einer Versorgung mit moderner Hörtechnik auch eine frühe individuelle hörgerichtete För­ derung erhalten. Seit 2011 ist der HNO-Klinik des UKS die Haussprachfrühförderung angeschlossen. Die Einrichtung betreut hörgeschädigte Kinder bis zum 3. Lebensjahr. Geleitet wird sie von der Sprachtherapeutin Sibylle Klein. Gemeinsam mit der Pädagogin Petra Lipp-Boßlet betreut sie derzeit saarlandweit 13 Kinder. Die Kosten trägt das Landesamt für Soziales im Rah­ men der Eingliederungshilfe. „Wir sind die erste Anlaufstelle für Eltern, bei deren Kindern eine Hör­ schädigung festgestellt wurde“, er­klärt Sibylle Klein. Sie ist ständig unterwegs, denn die Frühförderung findet einmal wöchentlich bei den Kindern zu Hause statt: „Wir fahren zu den Kindern, denn zum einen sind sie noch sehr klein, zum anderen sollen sie in ihrem individuellen Umfeld lernen“, sagt Klein. Darüber hinaus ist es für die Therapeutin wichtig, die häusliche Umgebung der Kinder zu kennen. Ihre Aufgabe ist es, Eltern und Kindern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, die kleinen Patienten zum Sprechen zu motivieren, ihre Reak­-­ ti­onen auf Umweltgeräusche zu be­obachten, und die Einstellung von Hörgeräten zu prüfen und zu beurteilen. „Hören spielen“ nennen es die Kinder, was für Klein Therapiearbeit ist: die Rassel schütteln, ein Glöck­ chen klingen lassen, auf einen Topf­deckel schlagen - „hast Du’s gehört?“ Spielerisch baut die Therapeutin Vertrauen auf und sie begleitet Kin­ der und Eltern auf einem schwierigen Weg, der Zeit, Geduld und Zu­nei­gung braucht. KONTAKT Haussprachfrühförderung TELEFON 0172 – 6 69 69 22 [email protected] TITELTHEMA Wenn der Kopf Karussell fährt… … dann gerät die Welt aus den Fugen. Schwindel zählt zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Dabei ist Schwindel kein eindeutig zu definierender Begriff. Bei dem einen dreht sich alles, beim anderen schwankt die Erde und der Dritte hat ein seltsam unsicheres Gefühl text christiane roos grafik oliver herrmann Ebenso vielfältig wie die Em­pfin­ dungen sind auch die möglichen Ursachen für die Beschwerden. Oft ist der Schwindel nur das erste Sym­ ptom einer Erkrankung. Darum ist eine frühzeitige und genaue Abklä­ rung von großer Bedeutung. Im Be­darfsfall findet im Rahmen von Dia­ gnostik und anschließender Thera­pie eine interdisziplinäre Zu­sam­men­ arbeit - beispielsweise mit der Klinik für Neurologie – statt. In vielen Fällen sind Erkrankungen des Gleich­ge­w ichts­organs im Innenohr, des Gleich­gewichtsnerven oder des Gleichgewichtszentrums im Gehirn die Ur­sache für Schwindel­be­schwerden. Die HNO-Klinik des UKS hat sich mit der Gleichgewichtssprechstunde auf diese Krankheitsbilder spezialisiert. Zu Beginn findet eine umfassende Diagnostik statt, um die Ursache der Schwindelbeschwerden herauszufinden. Nach einer ausführlichen Beratung über das zugrundliegende Krankheitsbild wird zusammen mit dem Patienten ein individueller Be­ handlungsplan aufgestellt. KONTAKT s. S. 12 Krankheitsbilder Beispiele für Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans • Morbus Menière, einhergehend mit anfallsartigen Anfällen von Dreh­schwindel häufig begleitet von Übelkeit und Erbrechen, einer Hörminderung und Ohrgeräuschen • Lagerungsschwindel, eine Form des Drehschwindels, die durch die Verlagerung kleinster Salzkristalle im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs ausgelöst wird • Akute oder chronische Störung des Gleichgewichtsorgans (Neuropathia vestibularis), beidseitige Schwäche des Gleichgewichtsorgans (bilaterale Vestibulopathie), Gefäß-Nerven-Kontakt des Gleichgewichts­ nerven (Vestibularisparoxysmie) • Fisteln des Gleichgewichtsorgans (Dehiszenz des oberen Bogenganges, Perilymphfistel) Beispiel für Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels • Vestibularisschwannom Besondere therapeutische Angebote der HNO-Klinik • Multimodale Therapie von Schwindel und Gleichgewichts­s törungen unter anderem in Form medikamentöser Behandlung, Operationen, Physiotherapie und psychologischer Begleitung • Stufentherapie des Morbus Menière: medikamentöse Behandlung, intratympanale Therapie mit Cortison und Gentamycin, operative Verfahren (Saccotomie) • Operation und Nachsorge von Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels inklusive Gleichgewichtstraining Alleinstellungsmerkmale für die Saarpfalzregion • Gleichgewichtsdiagnostik mit einer speziellen Messmethode (VEMP) über Einzelsignalanalyse: dieses Verfahren wurde an der HNO-Klinik des UKS entwickelt und ist nur hier verfügbar • Gleichgewichtsdiagnostik und gerätegestütztes Gleichgewichtstraining mit dynamischer Mess-Plattform • Vorbehandlung des Gleichgewichtssystems vor Operationen am Kleinhirnbrückenwinkel („vestibuläre Prähabilitation“) • Gerätegestützte Behandlung von Lagerungsschwindel („Fauteuil TRV“, deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal) UKS report II 2014 19 PORTR AIT Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene text öffentlichkeitsarbeit fotos koop Leistungszahlen 2012 • ca. 160 000 Behandlungsfälle • 24-h-Labor-Service • MRSA-Prävention • www.MRSAar.net • Mitgliedschaft in internationalen Forschungsverbünden • Nationales Konsiliarlabor • Clostridium difficile Besondere Aufgaben und Funktionen Direktor Prof. Mathias Herrmann Adresse Universitätsklinikum des Saarlandes Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Geb. 43, D-66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 39 00 www.uks.eu/mikrobiologie Ansprechpartner Chefsekretariat Beate Ebel Telefon 0 68 41 - 16 - 2 39 01 [email protected] • Prodekan Klinischer Bereich der Medizinischen Fakultät (Prof. Mathias Herrmann) • Mitglied der Qualitätssicherungs­ kommission und Reihenherausgeber „MiQ“ (Qualitätsstandards in der Mikrobiologisch-Infektiologischen Diagnostik) (Prof. Mathias Herrmann) • Vorstandsmitglied, Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) (Prof. Barbara Gärtner) • Mitglied des DIN-Normenausschusses Tuberkulose (Dr. Michael Klotz) • Mitglied in der Kommission Infektionsepidemiologie am Robert-Koch-institut (Prof. Barbara Gärtner) Besonderheit Beratung von externen Krankenhäusern und Kliniken im Saarland zu Fragen der Krankenhaushygiene (Prof. Herrmann ist Krankenhaushygieniker für diese Häuser im Sinne der Saarl KrankenhausHygieneVerordnung) 20 UKS report III 2014 Wir über uns Das Institut ist am UKS die zentrale Diagnostik-Einheit zum direkten oder indirekten Nach­weis humanpathogener (menschliche Krankheiten auslösender) Infektionserreger. Jährlich werden weit über 100 000 Materialien untersucht und bewertet. Eine qualitativ hochwertige und dabei schnelle Analytik ist das Ziel. In vielen Fällen steht dem Einsender das Endresultat innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung. Durch den kombinierten Einsatz des in der deutschen Universitätsmedizin erstmals verwendeten Probeanlage-Roboters (WASP), eine ultrarapide Keim­iden­t i­fi­z ie­rung mittels Massenspektrometrie (MALDI-TOF) und antimikrobielle Resistenzprüfung im Chip­ karten-Format (VITEK2) wird die Ana­lytik von einer Vielzahl bakterieller Erreger innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen. Für komplexe Untersuchungen steht eine Vielzahl von Spezialverfahren, einschliesslich molekularer Verfahren, zur Verfügung. Besonderen Wert wird auf die individuelle Beratung der Einsender in infektio­logischen Frage­stel­lungen gelegt. Maßnahmen zur Überwachung und Prä­ vention nosokomialer (im Krankenhaus erworbener) Infektionen, bakteriologische Untersuchungen hygienerelevanter Geräte und Materialien sowie Beratungen sind Schwerpunkte krankenhaushygienischer Tätigkeit. Das Institut wurde vom RobertKoch-Institut (Berlin) für seine Expertise für Clostridium difficile zum nationalen Konsiliarlabor für diesen Erreger ernannt. PORTR AIT Dadurch ist das Institut das nationale Referenzlabor. Die Expertise auf diesem Gebiet wird deutschlandweit nachgefragt.Das Institut ist als Teil der staatlichen Medizinal­unter­suchungs­ stelle mit unterschiedlichen Aufgaben der bakterio­logischen Diagnostik und Beratung des öffentlichen Gesund­ heitsdienstes betraut. Das medizi­­nisch-mikrobiologische Labor ist an 365 Tagen im Jahr besetzt; außer­halb der Dienstzeiten existiert eine 24-Stunden-Rufdienstbereitschaft. Forschungsaktivitäten Krankenhaushygiene und Infektionsepidemiologie Schwerpunkt der Forschung ist die Epidemiologie von Infektionen mit MRSA (Methicillin-resistenter Sta­ phylo­coccus aureus). Hier wurde ein saarländisches Netzwerk zur MRSAPrävention und Kontrolle durch Wis­sens­a ustausch zwischen den Ak­ teuren des saarländischen Ge­sund­heitssystems gegründet (www.mrsaar. net). Ein in allen saarländischen Kran­ ken­h äusern durchgeführtes Auf­nahme­prä­valenz-Screening hat zum ersten Mal für ein ganzes (Bundes-) Land Belastung von Einrichtungen durch MRSA erfasst (Ver­öffentlichung: http://goo.gl/dI1eNK) und wird derzeit durch erweiterte Unter­suchungen, vornehmlich im Alten-/Pfle­ge­heim­bereich ergänzt. Das Netzwerk wird durch das Bundesministerium für Ge­sund­heit und die Saarländische Landesregierung gefördert. Forschungsaktivitäten Medizinische Mikrobiologie Schwerpunkt der For­ s chungs­ aktivitäten des Institutes ist die In­fektionsbiologie von Staphylo­kokken. Staphylococcus aureus ist ein hoch virulenter humanpathogener Erreger, dessen Krankheitsspektrum von relativ harmlosen Hautinfektionen wie Furunkel oder Nagelbett­ent ­zün­dun­ gen bis hin zu schwersten lebens­bedrohlichen Infektionen wie Ent­ zündungen des Knochenmarks oder der Herz­innenhaut und Wund­in­fek­ tionen bis zur Blutvergiftung reicht. Spezifische Forschungsprojekte beinhalten Untersuchungen zur Inter­ aktion von Staphylococcus aureus mit der Blutgefäß-Innenwand (Förderung durch die Deutsche Forschungs­ge­ meinschaft, DFG) sowie mit intakter und geschädigter Haut (Bundes­minis­ terium für Bildung und Forschung, BMBF). Weiterhin werden mit hochmodernen Verfahren die An­p as­­sungsfähigkeit des Erregers an unterschiedliche Umweltbedingungen innerhalb und außerhalb des Körpers (DFG-Förderung) untersucht sowie Stoff ­w echselveränderungen von Staphylokokken als Ausdruck der Adaptation an Umwelteinflüsse (DFGFörderung). Ein internationales, von uns koordiniertes DFG-gefördertes Koopera­tions­p rogramm mit afrikanischen Arbeitsgruppen erforscht die besonderen Bedingungen von Sta­phylokokkeninfektionen in Sub-Sahara Afrika (www.african-german-staph. net). Wir sind beteiligt an einem Forschungsverbund zur Untersuchung tierassoziierter Infektionen mit resistenten Staphylokokken-Erregern (BMBF-Förderung). Einen Überblick über unsere Forschungsaktivitäten gibt unsere website www.staph.de. Weitere Projekte werden mit Mitteln der forschenden Industrie und mit universitären Mitteln ge­ fördert. UKS report III 2014 21 PORTR AIT Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde text öffentlichkeitsarbeit fotos koop Kompetenzprofil Direktor Prof. Matthias Hannig Oberarzt • Vizepräsident der Universität des Saarlandes für Forschung und Technologietransfer Leistungszahlen 2012 Prof. Dr. Stefan Rupf Adresse Universitätsklinikum des Saarlandes Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde Geb. 73, D-66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 49 60 [email protected] www.uks.eu/zahnerhaltung Ansprechpartner Chefsekretariat Silvia Klein Telefon 0 68 41 - 16 - 2 49 60 [email protected] Kontakt für Überweiser / Einweiser Telefon 0 68 41 - 16 - 2 49 64 E-Mailzahnerhaltung.anmeldung @uks.eu Spezialsprechstunde • Zahnerhaltung • Parodontologie • Präventive Zahnheilkunde 22 UKS report III 2014 4 636 Ambulante Behandlungsfälle Enge Verbindungen und Kooperationen • Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) • Deutsche Gesellschaft für ZMK (DGZMK) • CC NanoBioNet • Zahnärztliche Akademie Karlsruhe • TU Dresden • Leibniz Institut IOM - Leipzig • SFB 1027 • Industrie Kooperationen • China/ Universität Chengdu Wir über uns Das Leistungsspektrum unserer Klinik be­ inhaltet schwerpunktmä­ßig die Prävention und Therapie von Karies und Erkrankungen des Zahn­halteapparates, die Wurzel­kanal­be­han­dlung und die zahnärztliche Kinderbehandlung. Wir setzen moderne Füllungs­therapien und adhäsive Techniken ein, um kariöse Zähne zu füllen und ästhetisch ansprechende Lösungen sowohl im Frontzahn- als auch im Seiten­zahn­ bereich zu erzielen. In der Klinik ist ein eigenes Kon­zept zur zahnärztlichen Kinder­behan­dlung etabliert, das der kindlichen Ent­w ick­lungs­ physiologie Rechnung trägt. Nur in Aus­nah­me­fällen muss daher auf eine Behandlung unter Vollnarkose zurückgegriffen werden. Ein besonderer Schwerpunkt in der Kranken­ versorgung ist die interdis­ziplinäre Behandlung komplexer Patientenfälle. In enger Zu­s am­ menarbeit mit der Klinik für Kiefer­or­thopädie, der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und der Prothetik erfolgt die zahnmedizinische Be­ treuung von Patienten, bei denen eine Strah­­lentherapie im Kopf-Hals-Bereich geplant ist und von Pa­t ien­ten, bei denen Organ­­transplantationen vorgesehen sind. PORTR AIT Zur Behandlung von Paro­dontal­- Er­ krankungen werden neben den be­ w ährten mechanischen Thera­ pieverfahren chemotherapeutische und regenerative Verfahren (Schmelz­ matrixproteine) eingesetzt, um auch Zähne, die eine umfangreiche De­ struktion des Zahnhalteapparates auf ­weisen, als funktionsfähige Kau­­einheiten zu erhalten. Unsere Be­han­ dlungsschwerpunkte setzen wir daher auf die restaurative Karies­therapie, endodontische Behan­dlun­gen (Wur­zelkanalbehandlungen) und Paro­don­talerkrankungen und die Mitversor­ gung onkologischer Patienten. Dabei liegen uns die Prävention und Diagnostik von Karies und Paro­ dontopathien, die Wurzel­­kanal­be­handlung und die Kinderbehandlung besonders am Herzen. Patientenversorgung • Restaurative Kariestherapie • Endodontische Behandlungen • Parodontalerkrankungen • Mitbehandlung onkologischer Patienten Diagnostik und Therapie • Prävention und Diagnostik von Karies und Parodontopathien • Therapie von Karies und Parodontopathien • Wurzelkanalbehandlung • Zahnärztliche Kinderbehandlung Forschung • Intraorale Bioadhäsionsprozesse, Grenzflächenphänomene und Biofilmbildung (Pellikelbildung und bakterielle Adhärenz auf der Zahnoberfläche und künstlichen Festkörper­oberflächen, Modifi­ kation der intra­oralen Biofilm­bildung, anti-adhäsive Ober­flächen­beschichtung, bioinspi­riertes Biofilm-Management) • Anwendung von atmosphärischem Plasma in der präventiven Zahnermedizin • Nanomaterialien in der Zahnerhaltung • Restaurative Kariestherapie (Untersuchung von Amalgamersatzwerkstoffen und Adhäsivsystemen UKS report III 2014 23 KONGRESSE Schirmherr Andreas Storm (links) und Paul Staut, Vorsitzender der IK Gute Pflege braucht Unterstützung Bei den Pflegekongressen der Initiative Krankenpflege (IK) verbindet der Gründer und Vorsitzende der Initiative, Paul Staut, Pflegedirektor des UKS, regelmäßig fachliche Weiterbildung mit berufspolitischen Informationen und Forderungen - so auch im Rahmen des 17. Pädiatriekongresses der IK text christiane roos foto julian staut Staut wandte sich direkt an den Schirmherrn der Veranstaltung, den saarländischen Gesundheits­ minister Andreas Storm: „Für eine kon­sequente und adäquate Patien­ tenversorgung brauchen wir Hilfe.“ Zum einen werde bei der politischen Diskussion über Probleme der Pflege in der Regel die Pflege in Pflege­ heimen und im ambulanten Bereich, nicht jedoch die Pflege im Kranken­ haus berücksichtigt. Zum anderen habe Pflege im Krankenhaus mit den Folgen einer fehlenden Personalbemessung zu kämpfen. „Wir brauchen für die Pfle­ ge eine vom Konsens aller getragenen Personalbemessung“, betonte Staut und wies darauf hin, dass die Kosten der Pflege – vor allem derjenigen in Universitätsklinika – im pauschalierten fallbezogenen Abrechnungs­system (DRG) nicht adäquat abgedeckt würden. Gesundheitsminister Storm wies darauf hin, dass Bund und Län­ der noch in diesem Jahr die Ab­bildung der Pflege im Rahmen der Fall­pau­ schalen beraten werden. 24 UKS report III 2014 Speziell auf die Kinder­k ranken­ pfle­ge bezogen, hob Storm – angesichts des hohen Maßes an Spezialisierung und des damit einhergehenden veränderten Berufsbildes – die Not­­wen­digkeit stetiger Weiterbildung hervor. Er lobte die Bereitschaft des Pflege­ personals, sich weiterzubilden und damit weiter zu entwickeln. Prof. Ludwig Gortner, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie des UKS, leitete den medizinisch-pflegerischen Teil der Veranstaltung mit dem Hinweis ein, im Allgemeinen heiße Pflege immer Altenpflege, aber, so gab er zu bedenken, die Kinderkrankenpflege dürfe nicht aus den Augen verloren werden, denn: „Kinder sind unsere Zukunft.“ Fachlich war der Pädiatriekongress von den Themen Wachstums­stö­run­ gen und Kühlungstherapie ge­prägt. Gortner wies auf verschiedene Aspek­ te bei der Beurteilung einer Wachs­tumsstörung hin. Ob die Kör­perlänge eines Kindes oder eines Jugendlichen als zu groß oder zu klein eingestuft würde, sei unter anderem auch eine Frage der normativen Festlegung. Teilweise laste ein gesellschaftlicher Druck nach Normalität auf den Familien. Vielfalt müsse jedoch auch bei Wachstum und Ent­w icklung zugelassen werden. Mit­arbeiter des UKS befassten sich im Rahmen ihrer Vorträge mit den Ur­sachen, den s ozialen und den ge­sundheitlichen Folgen der tatsächlich als pathologisch einzustufenden Abweichungen von dem als normal angesehenen Wachstum. Neugeborene mit Atemstörungen bis hin zum Atemstillstand und zum Herz-Kreislauf-Versagen benötigen rund um die Uhr die Betreuung durch hochkompetentes Pflegepersonal. Eine wirkungsvolle Behandlung ist dabei die Kühlungstherapie, mit der es gelingt, die Überlebenschance der betroffenen Neugeboren zu steigern. KONTAKT Initiative Krankenpflege Telefon 0 68 41 - 16 - 2 20 80 E-Mail [email protected] K ALEIDOSKOP Dr. ted. statt Dr. med. Kranke Teddybären brauchen eine ganz besondere medizinische Betreuung. In der Teddyklinik der Medizinstudenten kümmern sich Teddy-Spezial-Ärzte um die Gesundheit der Plüschlieblinge. text christiane roos foto rüdiger koop Die Warteschlange vor dem Anmeldeschalter will kein Ende nehmen, das Wartezimmer ist überfüllt, die Mitarbeiter dieser Spezial­klinik – leicht zu erkennen an ihren weißen und grünen Kitteln - haben alle Hände voll zu tun. Eben ist Dr. ted. Laura Grebe mit der Behandlung von Freddy fertig geworden. Freddy, der Teddybär, hat sich seinen rechten Bärenarm gebrochen und wurde von seinem be­sorgten Herrchen Robin hierhergebracht. Robin hat sich vorsichtshalber einen Mundschutz umgebunden und eine grüne OP-Haube aufgesetzt – vielleicht muss Freddy ja operiert werden. Aber alles ist halb so schlimm. Dr. Laura hat den Bärenarm mit einem stabilen Verband versorgt, eine Bärenspritze gegen die Schmer­zen verabreicht und stellt jetzt noch ein Rezept aus: für Schmerz­tabletten und Beruhigungstee. Robin bekommt einen wertvollen Rat mit auf den Weg: „Ganz wichtig ist jetzt die Kuscheltherapie“, sagt Dr. ted. Laura. Organisiert wurde die Teddyklinik von den beiden Medizinstudentinnen Annabelle Wagner und Ann-Kathrin Asen. „Wir wollen den Kindern die Angst vor Ärzten und vor dem Kran­ Sie ist eine von fast 200 Studenten kenhaus nehmen“, erklärte Annabelle die drei Tage lang jeweils in Zwei- Wagner. „Die Kinder können alles geStunden-Schichten auf dem Hom­nau beobachten und wir erklären burger Christian-Weber-Platz ihre ihnen jeden Schritt, den wir bei der Ambulanz für Plüschtiere und Puppen ‚Behandlung‘ machen.“ aufgebaut hatten. Der Andrang war so groß, dass den angehenden Medi­ Unterstützt wurden die Organi­ zinern eine Jurastudentin bei der satorinnen nicht nur von Kommi­li­Be­treu­u ng der kranken Kuschel­ tonen: Vom UKS wurden sie mit schätz­chen half - als Dr. ted. Nina Material versorgt und Mitglieder der zuständig für die Aufnahme der Malteser stellten die Zelte zur Ver­ Kranken und Verletzten. fügung. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des saarländiNina Ganster füllt gerade den Auf­ schen Gesundheitsministers Andreas nahmebogen für Mimi, die Maus, aus Storm. – Bauchweh und Kopfschmerzen. Die kleine Gerta hält ihre Mimi behutsam KONTAKT im Arm. „Die machen sie hier wieder www.teddyklinikhomburg.de gesund“, sagt sie und setzt sich auf die lange Bank im Wartezimmer. „Das macht so viel Spaß“, meint Nina. „Es ist unglaublich, welche Krank­heits­ geschichten sich die Kinder aus­denken.“ OP-Beobachter: v.l.n.r.: Prof. Michael Menger (Dekan der Med. Fak.), Rüdiger Schneidewind (zukünftiger Ober­bürgermeister von Homburg), Jan Huber (Malteser), Andreas Storm (Gesundheits­ minister) UKS report III 2014 25 NACHRICHTEN Nachrichten aus dem Klinikum IMED Bald ist Halbzeit Die IMED nimmt immer weiter Gestalt und Farbe an; der Bau wird dem modifizierten Modell immer ähnlicher. In Kürze wird der erste Bauabschnitt (BA) beendet sein. Ab dem zweiten Quartal 2015 geht es dann in die zweite Bau-Phase, denn – wie auf der großen Interimswand zu lesen ist – „wir machen keine halben Sachen“. Nach Abschluss des ersten BA ziehen hier unter anderem die Kliniken für Innere Medizin I (Onkologie, Hämatologie, Immunologie und Rheumatologie) und Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin) ein. Bleibt vorerst nur noch die Frage: Ist das Streifenmuster der Außenwände nun grün-weiß oder weiß-grün? (cros/foto: koop) 26 UKS report III 2014 NACHRICHTEN A L LGE MEINMED I Z IN Neu: Zentrum Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät In Gebäude 80.2 auf dem Gelände des UKS werden keine Patienten behandelt, denn die Einrichtung dient der Forschung und der Lehre im Bereich All­ gemeinmedizin. Die Medizinische Fakultät will dieses Fachgebiet der Medizin mit dem Zentrum deutlich stärken. Leiter des Zentrums ist Professor Johannes Jäger. Neben seiner Lehrtätigkeit betreibt er eine Hausarztpraxis in Blieskastel. Mit neuen Lehrformaten sollen Studenten dazu animiert werden, sich stärker für die Allgemeinmedizin zu engagieren um sich vielleicht später einmal als Hausarzt niederzulassen. Allein im Saarland sind 23 Hausarzt-Plätze vakant, wie Dr. Gunter Hauptmann, Vorstandvorsitzender der Kassenärztlichen Ver­ei­ni­ gung des Saarlandes (KV) anlässlich der Eröffnung des Zentrums erklärte. Im Rahmen eines Koopera­t ions­ vertrages unterstützt die KV das Zentrum während der nächsten zehn Jahre mit insgesamt 750 000 Euro. Gesundheitsminister Andreas Storm (links) und Prof. Johannes Jäger bei der Vorstellung des Zentrums Allgemeinmedizin (cros/foto: koop) K R EBSFO R S CH U NG „Männer brauchen mehr!“ „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Dieser Gleich­heits­ grundsatz unseres Grundgesetzes gilt nicht bei bestimmten Krankheiten – etwa bei einigen Tumorerkrankungen. Werden Männer und Frauen hier gleich behandelt, kann sich dies für Männer nachteilig auswirken. Prof. Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I (Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie und Rheumatologie), hat mit einer seiner klinischen Forschungsgruppen, der Deutschen Studiengruppe für Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL) wichtige Ergebnisse erzielt, die Auswirkung auf geschlechtsspezifisch ausgerichtete Therapien haben werden: Er hat nachgewiesen, dass bei einer bestimmten Krebserkrankung, dem so genannten diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom, die Heilungschancen von Männern schlechter sind, als bei Frauen, wenn sie bei der Behandlung mit Antikörpern die gleiche Dosis erhalten. In der „SEXIE-R-CHOP-14“-Studie erhielten ältere Männer eine um ein Drittel höhere Dosis des Antikörpers Rituximab als die Frauen. Diese Ergebnisse stellte Pfreundschuh im Rahmen der Jahreskongresse der American Association of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago und der European Hematological Association in Mailand vor. Auf dem weltweit größten und wichtigsten Krebskongress ASCO wurde die Präsentation als eine der bedeutendsten („Best of ASCO“) gewählt und wird nun weltweit vorgestellt. (cros/foto: privat) Prof. Michael Pfreundschuh UKS report III 2014 27 NACHRICHTEN D I AGN OS T IK Neue Technik spart kostbare Zeit Wenn ein Patient eine Sepsis (Blutvergiftung) erleidet, muss alles möglichst rasch gehen. Die Erreger müssen sehr schnell identifiziert werden, damit eine zielgerichtet Therapie mit den geeigneten Antibiotika in die Wege geleitet werden kann. Das UKS verfügt seit kurzem über neue Geräte im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Direktor: Prof. Mathias Herrmann) und der Klinischen Chemie und Laboratoriumsmedizin – Zentrallabor (Direktor: Prof. Jürgen Geisel). In Verbindung mit einem neuen Konzept zur Infra­ struktur wird die Diagnostik bei lebensbedrohenden Sepsis-Erkrankungen signifikant beschleunigt. Die Mediziner gewinnen durch das neue System bis zu 24 Stunden – wobei nicht nur Blutkulturen angelegt sondern auch andere Körperflüssigkeiten auf ihre Infektiosität untersucht werden können. Die neue Apparatur besteht aus mehreren Modulen und der dazu gehörenden Computer-Software: Mit drei Geräten im Institut für Mikrobiologie werden Blut- und Flüs­ sigkeitsproben als Kulturen angelegt und bei entsprechenden Temperaturen bebrütet. Ein weiteres Gerät – der BlutkulturSatellitenautomat - steht im Zentrallabor. Hier können rund um die Uhr zur Untersuchung eingehen – entweder werden sie persönlich von Mitarbeitern abgegeben oder sie werden mit der Rohrpost verschickt. (cros/foto: koop) Prof. Jürgen Geisel zeigt den neuen Blutkultur-Satellitenautomaten S T U D IE Zehn Jahre HOMe-Studienprojekte Ein Studienprogramm wurde zehn Jahre alt: Seit 2004 wird an der Inneren Klinik für Innere Medizin IV/ Nieren- und Hochdruckkrankheiten (Direktor: Prof. Danilo Fliser) an den Zusammenhängen zwischen Nierenund Herz-Kreislauf-Erkrankungen ge­forscht. Im Rahmen einer Jubiläums­ feier mit der Ehrung einiger Stu­dien­­teilnehmer stellten Mitarbeiter der Klinik Ergebnisse der einzelnen Studien vor. Das gesamte HOMe Projekt besteht aus den Einzelstudien HOM SWEET HOMe, I LIKE HOMe, CARE FOR HOMe, HOMe ALONE und DIAL HOMe. (cros/foto: fotolabor innere medizin) Klinikdirektor Prof. Danilo Fliser (l.) und Prof. Gunnar Heine, Leitender Oberarzt, mit dem ersten Studienteilnehmer der CARE FOR HOMe Studie, Alois Jose 28 UKS report III 2014 Mehr Leibgerichte für Mitarbeiter und Patienten 4 500 Essen günstig, pünktlich, schmackhaft und nicht zuletzt gesund anzubieten, ist tägliche Herausforderung für das Küchenteam. Um den Patienten- und Mitarbeiterwünschen noch besser zu entsprechen, wurde jetzt der Speiseplan von Küchenchef Bernhard Wacker und der Leiterin der Diätküche, Lucia Deluiz-Ecker, grundlegend überarbeitet. Vorausgegangen war eine durch HTWStudenten betreute Umfrage unter Patienten und Kasinobesuchern, die ergab, dass vor allem Hausmannskost gefragt ist und lieber Currywurst geordert wird, als „gesunde Küche“. Der neue Speisenplan wiederholt sich jetzt alle drei Wochen mit den Schwerpunkten Pasta am Montag, dienstags „Lieblingsgerichte“, zur Wochen­ mitte Schnitzelvariationen; donnerstags lockt Saar­ländisches, am Freitag kommt traditionell Fisch auf den Tisch. Außerdem wird das Angebot dienstags oder donnerstags im Personalkasino durch „frontcooking“ mit frisch zubereiteten Extra-Gerich­ ten ergänzt. (ric/foto: berger) A N Z EIGE NACHRICHTEN NEU ER SP EISEP L A N Entspannt wohnen und geborgen leben im „Premium-AppartementWohnen mit Service“ für Senioren schon ab 1655,00 €. Erstbezug ab April 2014 – bewerben Sie sich jetzt! Beratung und Information individuell oder an jedem 1. Samstag im Monat, 15.00 Uhr, Niederbexbacher Str. 30 a, 66539 Neunkirchen-Kohlhof E-Mail: [email protected] Mobil: 01 51 / 12 46 49 52 A N Z EIGE Niederbexbacher Straße 55 66539 Neunkirchen Telefon: (06821) 36 18 30 BLICKFANG – Einfamilienhaus mit einzigartiger Aussicht in Homburg! Baujahr: Wohnfläche: Grundstücksgröße: Energiebedarf: Kaufpreis: Käuferprovision: 1964 180 m² 824 m² 163,6 kWh (F) 289.000,00 Euro 3,57 % inkl. MwSt. www.voltmer-immobilien.de UKS report III 2014 29 PERSONALIA + PREISE Personalia + Preise Prof. Michael Menger überreicht die CalogeroPagliarello-Studienpreise Examens- und Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät Im Rahmen einer akademischen Feier überreichte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Michael Menger, angehenden Medizinern ihre Urkunden zum Studienabschluss. Erfolgreiche Doktoranden nahmen ihre Pro­ motionsurkunden in Empfang und für besondere Leistungen erhielten nicht nur Doktoranden oder Absolventen besondere Auszeichnungen: Prof. Markus Hoth/Institut für Biophysik und Dr. Andreas Link/Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie) wurden von der Fachschaft Medizin mit den Lehrpreisen des Jahres ausgezeichnet. Die „Teach the Teacher“-Lehrpreise der Fakultät gingen an Dr. Erol Tutdibi (Lehrbeauftragter der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin), Erik Reus (Klinik für Anästhesiologie), Dr. Julia Dlugaiczyk und Dr. Gentiana Wenzel (beide Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde). Traditionell werden anlässlich der Examensund Promotionsfeier die Calogero-PagliarelloPreise verliehen: Den mit jeweils 1500 Euro dotierten Studienpreis teilten sich Dres. Maximilian Linxweiler, Johannes Linxweiler und Martin Hart, der mit 5000 Euro dotierte Forschungspreis ging an die Naturwissenschaftlerin Dr. Petra Leidinger. Den Alumni-Promotionspreis erhielt Dr. Mario Kratz (s.S. 6). (cros/foto: kirsch) 30 UKS report III 2014 PERSONALIA + PREISE Stipendium für Forschung in New York Promotionspreis der Fachgesellschaft Dr. Julia Radosa, Assistenz­ ärztin an der Klinik für Frauen­heilkunde des UKS (Direktor: Prof. Erich-Franz Solomayer), hat vom Deutschen Akademischen Aus­ tauschdienst (DAAD) ein For­schungs­stipendium in Höhe von 16 000 Euro erhalten. Das Stipendium ermöglicht ihr einen sechsmonatigen Forschungs­aufenthalt in der Ab­teilung für Brustchirurgie des Me­mo­r ial Sloan-Kettering Cancer Center (MSKCC) in New York. Dr. rer. nat. Adam Zawada hat den Rainer-Greger-Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) erhalten. Zawada ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Innere Medizin IV/Nieren- und Hoch­druck­krankheiten (Direktor: Prof. Danilo Fliser). Er wurde von der Fachgesellschaft ausgezeichnet für seine Unter­suchungen über das erhöhte Risiko von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, auch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Dieses erhöhte Risiko lässt sich nicht allein mit den klassischen, das Herz und das Gefäßsystem betreffenden, Risikofaktoren erklären. Zur Entstehung von Gefäßerkrankungen tragen auch gewisse Monozyten (Zellklasse der Leukozyten) zentral bei. Zawada untersucht entsprechende Möglich­keiten, um neue Präventionsund Therapiestrategien zur Reduktion kardiovaskulärer Erkrankungen bei chronisch nierenkranken Patienten zu entwickeln. Radosa beschäftigt sich im MSKCC mit der Er­forschung eines besonders aggressiven Typs des Mammakarzinoms. Von diesem sogenannten hormon­rezeptor-nega­tiven Brustkrebs, der meist mit einer Chemotherapie behandelt wird, sind vor allem junge Pa­t ien­ tinnen betroffen. Die DGfN ist die größte Interessensvertretung von Nephrologen im deutschsprachigen Raum. Der mit 1000 Euro dotierte Preis, den die DGfN für die beste nephrologische Promotionsarbeit verleiht, ist nach dem deutschen Nieren- und Transportphysiologen Rainer Greger benannt. (cros/foto: privat) „Ziel meiner Forschung ist die molekularbiologische Charak­te­ risierung dieser Krankheit. Dabei geht es darum, die Gene und Sig­ nalwege zu identifizieren, die für die Entstehung dieses Subtyps und vor allem für die Bildung von Metastasen verantwortlich sind“, erklärt Radosa. Langfristig erhofft sie sich die Entwicklung maß­ge­ schneiderter Therapien, die es er­lauben, betroffenen Patien­tin­nen eine möglichst individuelle Be­ handlung anbieten zu können. Das MSKCC ist eine Privatklinik mit einer onkologischen Abteilung, die als die beste in den Verei­nig­ ten Staaten gilt. Namensgeber der Einrichtung sind Alfred P. Sloan und Charles F. Kettering, zwei ehemalige General Motors-Manager, die sich besonders für das Center eingesetzt haben. (cros/foto: privat) Werner-StaehlerGedächtnispreis Die Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie (SWDGU) hat der Dipl.-Biologin Beatrice Stubendorff den Werner-Staehler-Gedächtnispreis verliehen. Ausgezeichnet wurde Stubendorff für ein Projekt, innerhalb dessen die Biologin sich mit der Identifizierung neuer möglicher Prognosemarker für die Bewertung des Metastasierungspotentials des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms befasst. Stubendorff ist Mitarbeiterin im Team von Prof. Kerstin Junker aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie des UKS (Direktor: Prof. Michael Stöckle). Sie teilt sich den mit 5 000 Euro dotierten Preis mit einem Kollegen aus der Urologischen Klinik der Uni­ versitätsmedizin Mainz. Mit dem Preis zeichnet die SWDGU im Rahmen ihrer Jahrestagung die jeweils besten wissenschaftlichen Beiträge aus. Er ist benannt nach Prof. Werner Staehler, einem bedeutenden Urologen des 20. Jahrhunderts und Gründungsmitglied der SWDGU. (cros/foto: privat) UKS report III 2014 31 TERMINE + IMPRESSUM Wissenschaftspreis für Neonatologen des UKS Dr. Erol Tutdibi, Funktionsoberarzt an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (Direktor: Prof. Ludwig Gortner) hat den mit 1 000 Euro dotierten 3. Platz des Wissenschaftspreises der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensiv­ medizin (GNPI) erhalten. Tutdibi wurde ausgezeichnet für seine Untersuchungen zur sogenannten bronchopulmonalen Dysplasie (BPD). Diese chronische Lungenerkrankung kann bei sehr unreifen Frühgeborenen auftreten, die wegen ihrer noch unausgereiften Lunge künstlich beatmet und damit hohen Sauerstoffkonzentrationen ausgesetzt werden müssen. Die BPD beeinflusst die spätere geistige Ent­ wicklung des Kindes und kann bis ins Erwachsenenalter schwer­wiegende Beeinträchtigungen der Lunge nach sich ziehen. Eine wirksame Therapie der Erkrankung existiert bislang nicht. Daher ist es dringend notwendig, geeignete Therapien für die Be­han­ dlung der BPD zu entwickeln. Eine vielversprechende Möglichkeit zur Therapie ist die Verwendung von Stammzellen. Diese nicht ausgereiften Vorläuferzellen sind einfach zu vermehren und können sich in die verschiedensten Zellarten aus­differenzieren. Tutdibi hat mit seinem Team die Wirkung von Nabelschnurblut-Stammzellen auf die Erholungsfähigkeit der geschädigten Lunge untersucht. Er konnte zeigen, dass Stammzellen die Lungenschädigung mildern und die Lungenentwicklung positiv beeinflussen. Die Erkenntnisse aus den Studienergebnissen des Tiermodells können neue Möglichkeiten für Prävention und Therapie der gefürchteten BPD bei Frühgeborenen eröffnen. Die GNPI ist die Fachgesellschaft der Neonatologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Satzungsgemäß dient sie in erster Linie der Förderung der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin in Wissenschaft und Praxis. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, das Wohl von Früh- und Reifgeborenen sowie lebensbedrohlich erkrankter Kinder und Jugendlicher zu fördern. (cros/foto: privat) A N Z EIGE anzeige_funktaxi_Layout 1 30.08.11 21:06 Seite 1 Guten Service brauchen wir Ihnen nicht zu versprechen… … das ist für uns eine Selbstverständlichkeit! … kompetent und freundlich! Homburger Funktaxi G. Zimmer Berliner Straße 130 66424 Homburg frei n e t Kos 0800 / 589 44 44 Tel.: 06841 / 43 12 32 UKS report III 2014 PERSONALIA + PREISE Doktorand erhält internationales Stipendium Sven Jungmann, erfolgreicher, frisch promovierter Absolvent der Medizinischen Fakultät hat von Rotary International ein mit 30 000 US Dollar dotierte „Global Grant Sti­ pen­dium“ erhalten. Jungmann promovierte bei Prof. Wolfram Henn/Humangenetik, Gene­t ische Beratungs­stelle und absolvierte als einziger Mediziner und als einziger Deutscher seines Jahrgangs an der britischen University of Oxford das AufbauMasterprogramm „Public Policy“, bei dem es um die Lösung lokaler wie globaler Fragen der Gesell­schaft geht. Noch während seines Studiums arbeitete er in Kliniken und für Hilfs­orga­nisationen im europäischen und außereuro­p äischen Ausland. Jungmann famulierte am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Unter anderem produzierte er ein Hände­wasch­tanz-Video in Kenia zur Prävention von Durchfallerkrankungen, unterstützte den Aufbau eines MRSA-For schungsprojektes in Brasilien und gestal­tete ein online-Lehrmodul über die Akutversorgung von Schuss­verletzungen auf Basis seiner Erfahrungen in Südafrika. (cros/ Neuer Abteilungsleiter im Dezernat Wirtschaft Matthias Wrobel ist neuer Leiter der Abteilung „Zentrales Logistik- und Versorgungswesen“ innerhalb des Dezernats III/Wirtschaft. Wrobel hat an der Dualen Hochschule in Mannheim BWL in der Fachrichtung „Spedition, Transport und Logistik“ studiert und sich nach Abschluss des Studiums auf die Optimierung logistischer Zusammenhänge im Gesundheitswesen spezialisiert. In den vergangenen Jahren arbeitete er als Projektleiter und Berater unter anderem für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, die Berliner Charité, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Klinikum der Münchner Ludwigs-MaximiliansUniversität. Daneben absolvierte er an der Universität Bayreuth ein Studium zum „Master of Business Ad­ ministration in Health Care Management“. foto: privat) Am UKS fallen in Wrobels Zuständigkeitsbereich neben anderen logistischen Dienstleistungen – beispielsweise Speise- und Wäscheversorgung - in erster Linie die campusweiten Patiententransporte. Auf sie richtet er sein besonderes Augenmerk, um mit neuen Strukturen und angepasster Organisation diesen Teil des Transportwesens wirkungsvoll und patientenfreundlich zu gestalten. Hierzu, so betont Wrobel, bedürfe es einer engen Zusammenarbeit an den Schnittstellen zu Ärzten und Pflegekräften. (cros/foto: privat) Weitere Personalia Dr. Samer Ezziddin wurde zum kommissarischen Direktor der Klinik für Nuklearmedizin berufen und mit der Lehrstuhlvertretung für das Fach Nuklearmedizin betraut. Der Privatdozent ist unter anderem Mitverfasser mehrerer nationaler Therapie-Leitlinien. Bis zu seinem Wechsel nach Homburg war Ezziddin stellvertretender Klinik­ direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Bonn. (cros) Dr. Christian Werner, ärztlicher Mitarbeiter an der Klinik für Innere Medizin III (Direktor: Prof. Michael Böhm) und Mitglied der Arbeitsgruppe Klinisch-Experimentelle Medizin/Prof. Ulrich Laufs wurde von der Deutschen Stiftung Innere Medizin und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit dem Präventionspreis ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für seine Forschung zur Bedeutung von erhöhten Werten der Neutralfette (Triglyzeride) für das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, wenn gleichzeitig Medikamente (Statine) gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel genommen werden. (cros) Prof. Eduard Schmitt, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (Direktor: Prof. Dieter Kohn) belegte mit seinen Kollegen Dr. Jens Kelm/Illingen und Dr. Oliver Ludwig/Saarbrücken den 3. Platz bei dem Preis für die besten wissenschaftlichen Beiträge in Poster­ form, verliehen von der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen anlässlich ihrer Jahrestagung 2014. Die Träger des 3. Posterpreises beschäftigen sich als interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Kid-Check“ mit der Entstehung und Therapie von Haltungs­ schwächen bei Kindern und Jugendlichen. (cros) UKS report III 2014 33 TERMINE Termine Woche des Sehens am UKS Besichtigung der renovierten Augenklinik Mittwoch, 15. Oktober 2014 15.00 und 15.30 Uhr Patienten-Arzt-Seminar Hörsaal der Augenklinik Mittwoch, 15. Oktober 2014 16 bis 18 Uhr Auf dem Programm des Patienten-ArztSeminars stehen Vorträge über die Themen • Minimalinvasive Chirurgie bei Kindern • Therapiemöglichkeiten bei altersbedingter Makula-Degeneration Foto: Rüdiger Koop • Grauer und Grüner Star • Vergrößernde Sehhilfen Anlässlich der bundesweiten Woche des Sehens finden Führungen durch die neugestalteten Räume der Augenklinik des UKS statt. Daneben erhalten die Besucher der Klinik Informationen über die Lions-Hornhautbank und die Kinderambulanz. A N Z EIGE A N Z EIGE 34 UKS report III 2014 • Operative Methoden zur Therapie von Fehl- und Alterssichtigkeit (Kamra-Inlay und Lasik) SPENDEN Spenden Eis satt für alle Bevor der Sommer sich endgültig verabschieden wird, sorgte Dominik Heil aus Zweibrücken für einen hochsommerlichen Genuss: er spendierte Eis. Ein ganz besonderes Eis, denn Heil verwendet nach eigenen Angaben für sein Milchspeiseeis, das frei ist von künstlichen Farb- oder Konser­vie­rungs­ stoffen, nur Bio-Molkereiprodukte und beim Einkauf von Früchten achtet er weitgehend auf regionale Produkte. Vor der Frauen- und Kinderklinik des UKS hatte Heil sein Eis-Mobil - Henry‘s Eismanufaktur ist übrigens benannt nach Heils Hund Henry - aufgestellt und jeder, der Lust hatte, bekam eine Portion von seinem speziellen Joghurt-Kirsch-Eis. (cros/foto:koop) Herzkissen für große und kleine Patienten Der Verein Hobbykünstler um den Höcherberg lud in die Kinder- und Frauen­ klinik des UKS ein, um gemeinsam Herzkissen für Brustkrebspatientinnen zu nähen. Am Ende wurden mehr als 200 Kissen an Prof. Erich-Franz Solomayer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, übergeben. „Das Schnittmuster für die Herzkissen ist auf Brustkrebspatientinnen angepasst“, erklärte Sandra Bauer, Vorsitzende des erst im März dieses Jahres gegründeten Vereins. „Die Kissen haben etwas längere Ohren. Sie werden so unter die Achselhöhle gelegt, dass Sie den Arm und die Operationswunde entlasten.“ Bei den Herzkissen gibt es neben dem speziellen Schnittmuster weitere Vorgaben: Als Stoff wird nur Baumwollstoff verwendet und das Füllmaterial muss waschbar sein. Neben den Kissen für Brustkrebspatientinnen wurden im Rahmen der Aktion auch 50 Herzkissen für an Krebs erkrankte Kinder genäht, die an die Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (Direktor: Prof. Dr. Norbert Graf) übergeben wurden. (schü/foto:koop) A N Z EIGE SKT G. ZIMMER Saarlandweiter Kranken Transport - Ambulante Arztbesuche - Stationäre Einweisung - Krankenhaus Entlassungen und Verlegungen - Fahrten zur Therapie und Dialyse - In- und Auslandsrückholdienst www.SKT-Rettungsdienst.de Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 24 Std. 0800 00 19444 UKS report III 2014 35