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Impressum
Auflage:
16 200 Exemplare
1 x jährlich
Erscheint:
Nächste Ausgabe:
Ende 2016
Herausgeber:
Saint-Gobain Weber AG
Saint-Gobain ISOVER AG
Rigips AG
GLASSOLUTIONS® Vetrotech Saint-Gobain (International) AG
Redaktionsteam:
Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG
Daniel Schild, Saint-Gobain ISOVER AG
Marcel Koller, Rigips AG
Gestaltung:
coray com ag, Ennetbaden
Bestellpreis:
CHF 10.–
Für Magazinbestellungen und PDF-Downloads vergangener Ausgaben
besuchen Sie: www.artec-magazin.ch
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
ereits die vierte Ausgabe von artec dürfen wir Ihnen hiermit
präsentieren. Und dies in einem besonderen Jahr: Gemeinsam sind wir von Saint-Gobain seit 350 Jahren in der Baumaterialbranche tätig. Saint-Gobain, der heutige Weltleader in diesem
Bereich, wurde 1665 von Ludwig XIV als königliche Spiegelglasmanufaktur gegründet und stattete damals die Galerie vom
Schloss Versailles mit Spiegeln aus. Die Welt ist heute natürlich
eine andere, wie auch der Saint-Gobain Konzern. Er hat zwischenzeitlich sein Portfolio diversifiziert und wir als Herausgeber
des vorliegenden Magazins zeigen Ihnen gerne, was für eine breite Palette – nebst der Liebe zur Architektur – die Unternehmen
von Saint-Gobain anzubieten haben.
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Auch im weltgeschichtlich viel kürzeren Zeitrahmen von nur einem Jahr, hat sich in der Architekturlandschaft hierzulande viel
getan. Aussergewöhnliche Projekte wurden realisiert, die durch
architektonische Innovation und Kreativität herausstechen, gepaart mit industrieller Fachkenntnis und Qualitätsproduktion.
Eine Auswahl davon dürfen wir Ihnen auf den folgenden Seiten
präsentieren.
Lebendige Leichtigkeit zeigt die mit grobem Besenstrich gefertigte Fassade der Wohnüberbauung Obermühleweid und sorgt mit
einem physikalischen Prinzip für optimalen Feuchigkeitsschutz –
ohne Chemie. Ein geradezu ausserirdischer Bau ist die «Paul &
Henri Carnal Hall», die neue Konzerthalle der Eliteschule Le Rosey in Rolle. Sie vereint kunstvoll die drei Materialien Beton, Stahl
und Holz und schafft dadurch – und mithilfe der Zementsteine
und Gipsplatten – eine der Schule würdige Akustik. Ein ausgeklügeltes Schallschutzsystem war schliesslich Bedingung für den
Bau des Gebäudes in Les Grangettes, das direkt neben der Autobahn A9 steht. Die hinterlüftete Fassade mit spezieller Unterkonstruktion leitet einerseits den Lärm nach oben und weg – und
andererseits absorbiert sie die Schallwellen. So lässt es sich trotz
unmittelbarer Nähe zur Autobahn ruhig und gut leben.
Viel Freude und Inspiration wünschen wir Ihnen beim Eintauchen
in die diesjährigen Highlights!
Wir nehmen gerne Ihre Kommentare entgegen:
[email protected]
Mit den besten Grüssen
Daniel Schild
Marketing Director, Saint-Gobain ISOVER AG
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Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne
Inhalt
Editorial
architecture
Von Rom bis Ascona
6 – 9
Ein Quartett von Wohntürmen
10 – 15
Nanoforschung im Altbau
16 – 19
Paul & Henri Carnal Hall,
Institut Le Rosey, Rolle
20 – 21
art
Paul & Henri Carnal Hall, Institut Le Rosey, Rolle
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technology
3
Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne
40 – 41
Ein Gewerbezentrum mit Anspruch
42 – 45
Dreiecke in einer Welt von Würfeln
46 – 49
eco
Strom von der Berner Solarfassade
50 – 55
Obermühleweid, Cham
56 – 57
Hölzerner Schutz für die Geschichte
der Kommunikation
58 – 63
Die Gartenstadt lebt!
22 – 27
Des Königs neues Kleid
28 – 33
Produktneuheiten
64 – 67
Der letzte Zweitwohnungsbau
34 – 39
Veranstaltungskalender
68 – 69
Obermühleweid, Cham
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Von Rom bis Ascona
Was verbindet die Säulen am Petersplatz mit diesem Mehrfamilienhaus in Tessin? Der Stein. An beiden Orten kam Travertin zum
Einsatz, ein weit verbreiteter Süsswasserkalkstein, der schon von
den Etrusker Baumeistern verwendet wurde. Das Architektenduo
Giambonini-Brunetti hat ihn in der Toskana handverlesen, um Farbe und Qualität zu gewährleisten.
D
as dreistöckige Gebäude an der Via Serodine befindet
sich dort, wo vorher das Wohnhaus von Walter Rudolf Hess
(1881 – 1973) stand, dem Schweizer Psychologen und Nobelpreisträger, an den hier eine kleine Gedenktafel erinnert. Der
Neubau mit dem Namen «Bella Vita» hat zwar eine bewegte Vergangenheit, aber das wäre eine ganz andere Geschichte. Wichtig
ist nur: Die Geschichte hatte ein Happy End. Das Mehrfamilienhaus mit 11 Eigentumswohnungen überzeugt aus architektonischer, ästhetischer und handwerklicher Sicht.
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Ferien im Süden
Sich eine Ferienoase mit Mittelmeer-Charme zu bauen, mit den
entsprechenden Materialien und Gestaltungselementen, das war
Wunsch und gleichzeitig Aufgabenstellung der Bauherrschaft an
die Planer. Eine Gruppe von Ostschweizer Investoren – unter anderem mit familiärem Bezug zu Walter Rudolf Hess – hatte das Grundstück erworben mit dem Ziel, ein gemeinsames Feriendomizil zu
errichten und die restlichen Wohnungen an Dritte zu verkaufen. Die
Einheiten reichen von 2 ½ Zimmern mit einer Fläche ab 74 m2 bis
5 ½ Zimmer mit 167 m2. Alle Wohnungen sind nach Süden ausgerichtet und verfügen über einen eigenen, als Loggia ausgebildeten
Balkon beziehungsweise einen Gartenanteil. Durch die Loggien bewahrt der Baukörper nach Süden hin seine homogene Hülle.
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ballatoio
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camera 10
camera 1
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cucina 1
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camera 1
camera 7
11.8 mq
11.8 mq
disimpegno 6
disimpegno 9
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bagno 2
bagno 6
disimpegno 4
zona giorno 2
zona giorno 6
disimpegno 8
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M
M
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zona giorno 7
bagno 3
bagno 7
M
camera 4
terrazza 13
cucina 4
bagno 8
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bagno 3
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zona giorno 5
bagno 9
M
camera 8
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terrazza 13
camera 10
terrazza 13
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ripostiglio 11
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Sich eine Ferienoase mit
Mittelmeer-Charme zu bauen,
mit den entsprechenden
Materialien und
Gestaltungselementen,
das war Wunsch und gleichzeitig
Aufgabenstellung der
Bauherrschaft an die Planer.
ingresso 3
camera 5
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Grundriss 1. Obergeschoss
Aussenliegendes Treppenhaus
An der Rück- beziehungsweise Nordseite des Gebäudes befinden
sich die Erschliessungswege zu den Wohnungen. Das markante
aussenliegende Treppenhaus führt zu den offenen Laubengängen
auf jeder Etage. Die Sichtbetonkonstruktion sitzt fast skulptural vor
dem Baukörper und bricht, zusammen mit den Laubengängen,
dessen Homogenität auf. Die Erschliessung der Gartenanlage erfolgt von hier über einen offenen, tunnelähnlichen Durchgang im
Erdgeschoss. Er findet seine Fortsetzung in einem Gehweg und
einer Treppe aus Quarzitplatten, ebenfalls ein Naturstein, die zum
leicht tiefer liegenden Poolhaus, dem ebenfalls in Travertin eingefassten, offenen Sitzplatz und dem Schwimmbad führen.
Fassadensystems und der Travertinplatten auszugleichen. Ebenso
anspruchsvoll waren die Anschlüsse der Platten an die Sturzelemente und Verglasungen. Dieses Aussenwärmedämmsystem mit
einfacher Einbettung erlaubt die freie Wahl des Verblendungsmaterials bis 45 kg / m2 und bietet somit praktisch uneingeschränkten
Gestaltungsspielraum.
Objekt
Nutzung
Grösse Italienischer Naturstein
Beide Gebäude, das Wohn- und das Poolhaus, sind durch die
einheitliche Fassadengestaltung visuell zusammengebunden. Ihr
elegantes und doch unprätenziöses Äusseres verdankt das exklusive Wohnobjekt unter anderem dem porösen, beigefarbenen
Travertin aus dem toskanischen Rapolano. Der verhältnismässig
leichte Stein verleiht der Gebäudehülle ihren natürlichen, mediterranen Charakter. Die beiden Archtikten, die das Projekt als
Arbeitsgemeinschaft realisiert haben, reisten dafür nach Italien
und wählten den Travertin nach ihren Qualitätskriterien aus. Sämtliche Platten, die im Bella Vita verbaut wurden, stammen aus dem
gleichen Block.
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Dünnwandiges Fassadensystem
Für die Realisierung der perfekten Linien und gleichmässigen
Oberflächen wurde viel Detailarbeit geleistet. Es galt, die Unebenheiten und nicht immer lotreinen Fluchten des Mischmauerwerks
mit umso präziserer Verlegearbeit des dünnwandigen CERAMO-
Termine Bauherrschaft
Architekten
Maler / Aussendämmung
Fassadenbau
Fassadensytem
Produkte
Autor
Fotos
Residenza Bella Vita, Via Serodine, Ascona
11 Eigentumswohnungen mit
2 ½ – 5 ½-Zimmern
Grundstückfläche: 2000 m2, davon
überbaubar: 600 m2
Fassadenfläche: 980 m2, davon
Naturstein: 440 m2
Wohnfläche: 1380 m2
Bauzeit: September 2013 – Juli 2015
GENU Partner AG, Schaffhausen
ARGE Michele Giambonini /
Ezio Brunetti, Ponte Capriasca
Spadini SA, Bellinzona
Travertino Swiss SA, Taverne
Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil
MARMORAN CERAMO
Marmopor PLUS 031
KA13 Panzernetz und KA60 Armierungsgitter
in ISO-Combimörtel KK70
weber master flex-2
Andreas Stettler
Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG
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Ein Quartett von
Wohntürmen
Das Tessin sollte uns mit viel Sonne, einem eher mediterranen Lebensgefühl und wunderbaren Landschaften verführen. Aber der
Südkanton kämpft mit rasanter Zersiedelung. Der Blick aus dem
Auto- oder Zugfenster schweift über zunehmend verbaute Hänge.
Wie in vielen anderen Regionen kann auch hier die Verdichtung
eine gewisse Linderung bringen, besonders in den urbanen Zonen.
D
enken wir etwa drei Jahre zurück: Wir stehen im Quartiere
Nuovo, der Neustadt von Locarno, inmitten von alten Villen,
Mehrfamilienhäusern, Büro-, Gewerbe- und Industriebauten – ein
heterogen genutzter Teil dieser beliebten, aber architektonisch
strapazierten Ferienstadt. Eigentlich erstaunlich, dass ein Grundstück mit der beachtlichen Fläche von knapp 10 000 m2 als einziges Areal dieser Grösse hier noch nicht überbaut ist. Vorher standen hier Werkstätten und Lagerhäuser, bis man diese eines Tages
abriss – und eine Weile Gras darüber wachsen liess. Aber das ist
ja jetzt, drei Jahre später, vergessen.
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Die vier zehnstöckigen Türme
sind markant, nicht unbedingt
filigran, aber doch eindeutig
in ihrem architektonischen
Ausdruck.
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Früher stand man im
Quartiere Nuovo inmitten
von alten Villen,
Mehrfamilienhäusern,
Büro-, Gewerbe- und
Industriebauten.
Erdgeschoss
Stadt in der Stadt
Ein weitsichtiger Gestaltungsplan aus den 90er-Jahren sah bereits
ein Projekt mit vier Türmen und einem flachen Mittelbau vor.
Durch die zwischenzeitlich geänderte Ausnützungsziffer konnte
mit 10 Stockwerken und mehr Raum zwischen den Gebäuden
geplant werden. Die Grundeigentümer beauftragten die Architekturbüros Bruno Huber und Renzetti & Partners mit der Ausarbeitung eines ästhetisch verbesserten Projektes. Zwar wird die Verdichtung in Form von Hochbauten verschiedentlich angeprangert,
aber diese Debatte ist vergleichbar mit jener über die neuen erneuerbaren Energien: Alle wollen sauberen Strom, aber niemand
will die Windräder.
Quattro Torri bietet mit 120 Eigentums- und Mieteinheiten viel
Wohnraum; das Projekt ist ein neuer Nukleus im Stadtzentrum,
eine Art «Stadt-in-der-Stadt» aus fünf Baukörpern; der dreistöckige
Mittelbau mit Büro- und Gewerbeflächen sowie die ebenerdige
Autoeinstellhalle verleihen dem Komplex eine spezielle Note.
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Einen alten Meister zitiert
Die vier zehnstöckigen Türme wirken imposant, nicht unbedingt filigran, aber doch eindeutig in ihrem architektonischen Ausdruck.
Das verdanken sie indirekt auch Le Corbusier, dessen Gestaltungsprinzipien in der heutigen Architekturlandschaft nach wie vor anzutreffen sind. Dazu gehört unter anderem die Reduktion auf wenige
Materialien, auf die Farben Schwarz und Weiss, auf Einheit und
Ruhe im optischen Gesamteindruck. Nicht zuletzt deshalb wirken
die Türme höher, als sie mit ihren rund 33 Metern effektiv sind. Die
langen Fensterbänder sind zueinander versetzt, die Gliederungsintervalle wiederholen sich nur alle vier Stockwerke. Auch die Loggien
sind – die Ausnahme bestätigt die Regel – nicht immer gleich ange-
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Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm
Mineralwolle, 2,5 kg / m2, 50 mm
Profil 75 mm
Profil 50 mm
Hohlraum 10 mm
Gipsplatte Rigips Alba, 60 kg / m2, 60 mm
Hohlraum 7,5 mm
Mineralwolle, 4 kg / m2, 80 mm
Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm
Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm
Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm
Schnitt Wohnungstrennwand 270 mm
ordnet. Dieser Kunstgriff belebt die Fassade, ohne unruhig zu wirken und vergrössert die Vielfalt des Raumangebotes. Eine Auskragung in Richtung Mittelbau auf der Höhe des 5. Stockwerks
erweitert die Wohnfläche der darüberliegenden Etagen und bindet
die zwei Turmgruppen optisch noch etwas näher zusammen.
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Wohnung 2
Wohnung 1
Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm
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Neuartige Wandkonstruktion
Die zwei Türme mit den Eigentumswohnungen haben sich den
Gipstrockenbau für die Wohnungs- und Zimmertrennwände zunutze gemacht. Um in diesen Betonelementbauten die höchstmöglichen Schalldämmwerte zu erreichen, hat der Systemlieferant
für die Wohnungstrennwände erstmals zwei unterschiedliche
Gipsbausysteme vereint: Als «Wandkern» die Alba® Vollgipsplatte,
um die nötige Masse zu gewährleisten und so die tiefen Frequenzen bis 40 dB abzufangen; auf jeder Seite eine doppelt beplankte
Vorsatzschale mit Gipsbauplatten. Gegenüber dem Backstein in
den anderen beiden Türmen hat diese Materialwahl nachvollziehbare Vorteile in einem Investitionsobjekt wie Quattro Torri, wo es
um Zentimeter gehen kann. Der Käuferausbau kann flexibler und
ohne Trocknungszeiten realisiert werden. Die Wände sind schlanker bei gleichzeitig höherer Schallschutzleistung. Diese Lösung
mit einer Gesamtstärke von 270 mm ergibt nicht nur mehr Wohnfläche, sondern erleichterte auch den optimalen Anschluss zwischen jeweils zwei Fenstern an die Aussenhülle. Die ursprünglich
rund geplanten Stahlstützen ersetzte man durch viereckige, die
sich leichter in die Trockenbauwand integrieren liessen.
Quattro Torri ist ein wichtiges städtebauliches Zeichen. Für Locarno
ist zu hoffen, dass der Verdichtungsprozess so qualitätsvoll und innovativ vorangetrieben wird wie beim Projekt «Quattro Torri».
Objekt
Residenza Le Torri, Locarno
Nutzung
Wohn- und Geschäftshaus mit
120 Eigentums- und Mietwohnungen,
Büro- und Ladenflächen, Gastronomie
und Autoeinstellplätzen
Grösse
Grundstückfläche (GSF): 10 529 m2
Bruttogeschossfläche (GS): ca. 19 500 m2
Volumen: 98 000 m3
Termine
Planung: 2010 – 2012, Bauzeit: 2012 – 2015
Bauherrschaft
Incentro SA, Locarno
(Türme 2 + 3 sowie Mittelbau)
BVK Zürich (Türme 1 + 4)
Architekten
Renzetti & Partners SA, Lugano
Bruno Huber Architetti SA, Lugano
Bauleitung
Roberto Casavecchia,
Architekt STS / OTIA, Cugnasco
Totalunternehmer Impretico SA, Paradiso
Implenia SA, Lugano
Gipstrockenbau PSV SA, Magliaso
Fassadensystem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil
Produkte
Gipsbauplatte RB / RBI 12,5 mm: 34 200 m2
Duraline DL / DLI 12,5 mm: 9800 m2
Gipsfaserplatte Rigidur H 12,5 mm: 400 m2
Zementbauplatte Placocem 12,5 mm: 600 m2
Vollgipsplatte Alba 60 mm: 1800 m2
Profile div.: 40 000 m
Autor
Andreas Stettler
Fotos
Stefano Mussio, S. Antonio
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Nanoforschung im Altbau
Im Adolphe Merkle Institut in Fribourg verbinden sich Jugendstil
und High-Tech: Das Forschungszentrum für Nanotechnologie ist in
zwei sanierten Villen und einem neuen Ergänzungsbau untergebracht. Sie zu dämmen, stellte besondere Anforderungen, die in
enger Zusammenarbeit mit Saint-Gobain ISOVER AG gemeistert
wurden.
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er Industrielle Adolphe Merkle hatte in Fribourg Wirtschaft
studiert und dort mit seinem Unternehmen Vibro-Meter internationalen Erfolg erreicht. Seine Vibrations-Messsysteme wurden
in Maschinen und in der Aviatik weltweit eingesetzt. Im Alter von
83 Jahren richtete der Unternehmer 2008 eine Stiftung zugunsten der Universität Fribourg ein und stattete sie mit einem Kapital
von 100 Millionen Franken aus. «Ich wollte Fribourg etwas zurückgeben, da ich der Universität so viel zu verdanken habe», erklärte
Adolphe Merkle. Das Ende 2014 eingeweihte Adolphe-Merkle-Institute hat sich der Forschung in der Nanotechnologie verschrieben und soll internationale Bedeutung erlangen. Das Institut mit
rund 120 interdisziplinär Forschenden wurde auf dem Plateau de
Pérolles angesiedelt. An diesem Ort, der sich seit einigen Jahren
dynamisch entwickelt, sind auch ein Campus der Universität
Fribourg und der Fachhochschule Westschweiz zu finden.
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Im Adolphe Merkle Institut in
Fribourg verbinden sich
Jugendstil und High-Tech.
Erhalten und erneuern
Hier stehen auch zwei viergeschossige Jugendstil-Villen von
Frédéric Broillet und Charles-Albert Wulffleff aus den Jahren 1906
und 1908. Diese beiden Architekten hatten sich in Fribourg als
Kenner traditioneller und regionaler Baukunst einen Namen gemacht und galten als Meister des Freiburger Heimatstils. Die beiden Bauten, in denen früher eine Klinik untergebracht war, wurden
deshalb bei der Erteilung der Baubewilligung als schützenswerter
Bau klassiert. Sie allein hätten sich kaum geeignet für eine Forschungseinrichtung, die 47 Labore mit 74 Absauganlagen, Büroarbeitsplätze für über 150 Personen, Konferenzräume und ein Auditorium mit 200 Plätzen sowie eine Cafeteria benötigt. «Dieses
Raumprogramm sinnvoll unterzubringen, war eine grosse Herausforderung und für das Projekt sehr entscheidend», sagt Bauleiter
Christophe Knopf von Charrière-Partenaires SA. Die Lösung dieses
Architekturbüros bestand darin, ein altes Betriebsgebäude zu opfern und an dieser Stelle einen Neubau zu erstellen, der den Anforderungen an eine moderne Forschungseinrichtung entspricht. Die
zwei Villen und der Neubau wurden durch zweigeschossige Glasverbindungen zu einem Ensemble zusammengefügt.
Zeitgemässe Arbeitsplätze
Der hallenförmige Neubau mit seinen vier Geschossen nimmt mit
seiner fein gegliederten Fassade das Fachwerk der Jugendstilbauten auf und fügt sich mit seinem lamellen-verkleideten obersten
Geschoss in die bestehende Dachlandschaft ein. Die Arbeitsräume im Innern sind als Open-Space organisiert. Christophe Knopf
erklärt: «Damit konnten wir die Verkehrsflächen auf ein Minimum
reduzieren.» Zu den Labors gehörende Büroräume liegen in naturholzverkleideten Alkoven entlang der Fassade und sind von den
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Die anspruchsvolle Sanierung vereint die beiden Jugendstilvillen mit modernen
Elementen: in dieser Begegnungszone wird die Aussenfassade zur Innenwand.
Labors nur mit Glaswänden abgetrennt. Diese Grundrisse wiederholen sich auf den drei unteren Etagen. Die oberste wird vom Auditorium und der grossen Technikzentrale eingenommen. Ein besonders erschütterungsarmer Raum wurde im Untergeschoss
eingerichtet, damit die extrem präzisen Elektronenmikroskope fachgerecht aufgestellt werden können. Und auch der Reinraum stellte
besondere Herausforderungen an die Planung des Neubaus.
Anspruchsvolle Sanierung
In den Altbauten wurden ein grosser Teil der Büroarbeitsplätze
sowie die wichtigen Begegnungsräume eingerichtet. «Man weiss
ja, dass die besten Ideen nicht im Labor entstehen, sondern in der
Cafeteria», sagt Institutsdirektor Christoph Weder. Dafür gibt es in
den Jugendstilgebäuden nur einige wenige Laborplätze. Damit
konnten Eingriffe in die historische Bausubstanz auf ein Minimum
beschränkt werden. Dennoch war die Sanierung der beiden Villen
anspruchsvoll. Der Architekt berichtet: «Im Gegensatz zum sorgsam gestalteten Äusseren war die innere Struktur mangelhaft.»
Die Tragbalken seien zu schwach ausgelegt gewesen. Deshalb
mussten die Fussböden aufwändig saniert und mit fünf Zentimeter dicken Holzplatten von unten verstärkt werden. Sie sorgten
auch für den vorgeschriebenen Brandschutz. Auch bei der Dachkonstruktion waren zusätzliche statische Elemente nötig, um Verschiebungen der Dachbinder zu kompensieren.
Doch nicht nur die Sanierung der statischen Elemente war aufwändig, sondern auch die Fassadenerneuerung. «Es war eine
besondere Aufgabe, die ursprüngliche Wirkung von Farben und
Materialien nachzuempfinden», sagt Christophe Knopf. Gebäudesockel und Fenstereinrahmungen aus Naturstein wurden wenn
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nötig originalgetreu nachgebildet. Der Kalk-Rauputz wurde vollständig erneuert und das Rahmenwerk im obersten Geschoss
wurde mit originalgetreuer Farbe gestrichen, die in aufwändigen
Untersuchungen der Pigmentreste ermittelt wurde.
Wärmedämmung im Baudenkmal
Wie in jedem denkmalpflegerisch geschützten Altbau stellte die
Wärmedämmung eine besondere Herausforderung dar. Natürlich
durfte die geschützte Gebäudehülle nicht mit einer Aussendämmung verändert werden, eine energetische Sanierung war aber
nötig, um den geforderten Minergie-Standard zu erreichen. Die
einzig mögliche Lösung besteht in solchen Fällen in einer Innendämmung, die jedoch bezüglich Wärmeschutz nicht gleich effizient und zudem bauphysikalisch anspruchsvoller ist.
Die Jugendstilvillen wurden im Trockenbau mit ISOVER-Dämmplatten aus Glaswolle gedämmt, mit der feuchteadaptiven Dampfbremse VARIO KM DUPLEX ausgerüstet und mit Gipskartonplatten
verkleidet. Dank dem durch die VARIO KM DUPLEX-Folie gegebenen Austrocknungspotenzial ist gewährleistet, dass die relative
Luftfeuchtigkeit im Wandaufbau nicht über 95 % ansteigt und somit Kondensat ausgeschlossen werden kann. Messungen über die
vergangenen zwei Winter bestätigen, dass diese Anforderung im
Merkle-Institut erfüllt wird. Die Aussenwände weisen überdies sehr
gute U-Werte von 0,19 bis 0,22 [W / (m2 K)] auf und tragen entscheidend dazu bei, dass der Minergie-Standard auch bei den beiden historischen Gebäuden erreicht werden konnte. Damit bildet
das Ensemble aus Jugendstil und Neubau nicht nur architektonisch eine gelungene Einheit, sondern auch energetisch.
Weil geschützte Gebäudehüllen
nicht mit Aussendämmungen
verändert werden dürfen,
ist die einzig mögliche
Lösung eine Innendämmung,
die jedoch bauphysikalisch
anspruchsvoller ist.
Bauherrschaft
Service des bâtiments de l’Etat de Fribourg
Serge Charrière SA, Granges-Paccot
Generalplaner
Architekten
Atelier d’architectes Charrière-Partenaires SA,
Granges-Paccot
Bauingenieur
MGI Ingénieurs Conseils SA, Fribourg
Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen
Bauphysik
Autoren
Fotos
Benjamin Gygax / cR Kommunikation AG /
Martin Bohnenblust, Saint-Gobain ISOVER AG
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Hauptobjekt 1
Paul & Henri Carnal Hall,
Institut Le Rosey, Rolle
Le Rosey ist eine der weltweit besten Adressen unter den Privatschulen, und die älteste der Schweiz. Sprösslinge aus Königshäusern gehören unter anderen zu den Absolventen und Alumni
dieses Prestige-Instituts am Genfersee.
Das Chalet als UFO
aher durfte es schon etwas Aussergewöhnliches sein, und
mit der Wahl des Architekten hat die Bauherrschaft bestimmt
gewusst, worauf sie sich einlässt. Er habe mit dem flachen Kuppelbau auf die Hügellandschaft reagiert, erklärt Tschumi sein Konzept. Er hat ihn auch sorgfältig ins Schulareal gesetzt; er schliesst
den trapezförmigen Raum ab, den die anderen Häuser um das
ehemalige Schloss bilden. Und hier endet bereits die Bezugnahme auf Bestehendes, denn der helmartige, glänzende Rundbau
könnte kaum stärker mit der wenig auffälligen Bestandsarchitektur
kontrastieren.
Er habe mit dem flachen
Kuppelbau auf die
Hügellandschaft reagiert, erklärt
Tschumi sein Konzept.
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Erziehung durch Kunst
Das Institut Le Rosey zieht künftige Führungskräfte heran. Diese
sollen über fast jede erdenkliche Eigenschaft verfügen, charakterlich, gesellschaftlich und fachlich. Je länger desto mehr gehören Kreativität und Fantasie dazu, und diese sollen durch die
Vermittlung von Kunst und Kultur angelegt und gefördert werden.
Die Paul & Henri Carnal Hall setzt genau hier an. Mit dem spektakulären Neubau erhält die Eliteschule ein Auditorium für Konzerte, Theater und Konferenzen mit rund 900 Sitzplätzen; Unterrichts- und Übungsräume für Instrumente, Chor und Orchester;
Konferenzräume; Ateliers für Skulptur, Töpferei, Malerei, Fotografie und 3-D-Druck; ein Tanzstudio, Einrichtungen für Koch- und
Gastronomieunterricht; eine Bibliothek, Büros und Gästezimmer,
ein Laden für Künstlerbedarf und eine Cafeteria. Die sehr unterschiedlichen räumlichen und funktionalen Bedürfnisse unter dem
4900 m2 grossen Dach zu vereinen ist die eigentliche Leistung von
Bernard Tschumi und seinem Team.
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Noch mehr Raum-im-Raum
Betritt man die Carnal Hall durch den Haupteingang, sind linkerhand die mehr als 20 Unterrichts- und Übungsräume der Sparte
Musik, der runden Aussenlinie des Grundrisses folgend, aufgereiht. Wie der Konzertsaal basieren auch sie auf dem Raum-imRaum-Konzept, sind jedoch aus Zementsteinen und Gipsplatten
gefertigt, ebenfalls ein natürliches Baumaterial mit guten klimatischen und akustischen Eigenschaften. Eine Reihe von gut 3 m
hohen, freistehenden Zementsteinmauern teilt den Raum im
90 ° Winkel zur Gebäudehülle. Sie reichen fast bis unter die Kuppelschräge und wurden beidseitig mit doppelt beplankten Vorsatzschalen aus Gipsbauplatten bekleidet. Die Decken über diese Einzelräume mit einer Spannweite von bis zu 10 m bestehen aus dem
selbsttragenden Weitspannsystem Mégastil®. Das beachtliche
Gewicht der Deckenkonstruktion – bestehend aus insgesamt vier
Lagen Gipsbauplatten sowie einer weiteren davon abgehängten
Akustiklochdecke – hängt alleine an diesen Spezialprofilen und
den entsprechenden Konsolen.
Aus ästhetischer Sicht stellt das warme, strukturierte Holz einen
geschickt gewählten Gegensatz zur kühlen äusseren Stahlhaut der
Carnal Hall dar. Und die horizontal, vertikal und diagonal gesetzten Rippen verleihen dem Halleninneren ein aussergewöhnliches
Design und die Anmutung eines eleganten Flugzeughangars.
Neue Dimensionen in Nachhaltigkeit
Dieser überbeanspruchte Begriff darf im Fall der Carnal Hall mit
gutem Gewissen gebraucht werden. Mit Versorgung des Gebäudes mit Luft und Licht, aber auch die Akustik basieren auf zum
Teil wegweisenden Konzepten. 85 % der Innenräume werden von
Aussenluft durchströmt; damit besitzt Le Rosey unter anderem
eines der wenigen, natürlich belüfteten Auditorien dieses Ausmasses weltweit. Der Konzertsaal wird zudem fast ausschliesslich
von Tageslicht durchflutet, das durch drei riesige Glasfronten eintritt. Diese können bei Bedarf mit Vorhängen verdunkelt werden.
Auch die in den oberen Etagen periphär platzierten Büroräume
profitieren von natürlichem Licht, das durch insgesamt 150 m2
Oberlichter einfällt.
Ergänzt mit absorbierenden Einlagen (Idikell®) und Gummilagern
für die Profilmontage erfüllt das System die hohen schalltechnischen Anforderungen, die sich zwangsläufig ergeben, wenn der
Schlagzeugschüler, der Pianist und die Sängerin alle gleichzeitig
und in angrenzenden Räumen ihre Partituren durchspielen.
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KRPPH‘FP
Terrasse NORD
Terrasse SUD
Rideaux
thermique
&DLV
VRQ
Materialien und Nachhaltigkeit haben ein sehr funktionales, ja
bodenständiges Werk ergeben – auch wenn es aussieht, als würde
es demnächst abheben.
Objekt
Nutzung
Masse
Termine
Bauherrschaft
Architekten
Investitionssumme
Gipstrockenbau
Produkte
FP
Rideaux ou
clapets EI30
Die Metamorphose des Bernard Tschumi?
Bernard Tschumi gilt eigentlich als Vertreter einer intellektuellen
Architekturschule mit theoretisch-philosophischem Ansatz. Mit
der Paul & Henri Carnal Hall in Le Rosey hat er in gewisser Weise Neuland betreten: Seine Auseinandersetzung mit natürlichen
BIBLIOTHEQUE
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SOMMIER
D
Drei Materialien für Carnal
Beton, Stahl und Holz sind die drei wesentlichen Baustoffe, die
hier verarbeitet wurden. Beton bildet das Fundament und erschliesst die zwei Etagen; eine riesige Stahlkonstruktion trägt die
Gebäudehülle; und mittendrin der von den Tragstrukturen abgekoppelte Holzkörper mit dem Konzertsaal als Herzstück, dem Theater, dem Proberaum sowie der Bibliothek – eine Raum-im-RaumKonstruktion aus einem unerwarteten, völlig unspektakulären
Material: Unbehandelte OSB-Platten, welche die Innen- wie auch
die Aussenseite der «Holzkiste» definieren. Diese Materialwahl
ist auch eine Folge des vergleichsweise knappen Budgets, aber
nicht nur: OSB- oder Grobspanplatten, ursprünglich ein Abfallprodukt der Holzindustrie, transportieren die Idee des unveredelten,
natürlichen Baumaterials und verfügen dank ihrer hohen Dichte
über gute akustische Eigenschaften. Es geht jedoch nicht nur
um die Klangqualität im Saal selber, sondern um den Schutz vor
Lärmemissionen der nahe gelegenen Zuglinie. Zu diesem Zweck
ruht die Holzkiste zusätzlich auf 58 Federn, welche die Vibrationen abfangen.
Faux-plafond perforé
SALLE D'ART
COULOIR
REPRODUCTION
REPRODUCTION
REPRODUCTION
STOCK ART
Faux-plafond perforé
CIRCULATION
CIRCULATION
Briques 175mm
vide d'air 125mm
Isolation 100mm
Placo-platre 12.5mm
Idikell
Placo-platre 15mm
ESP. PHOTOCOPIE
Parquet 10 mm
Fermacel 15 mm
Panneau 3 plis 42 mm
BLACK-BOX
Plancher en sapin 3plis 42mm
Lattage 50mm avec isolation 50mm
Lattage 20mm avec isolation 30mm
Sylomer d'appuis 8mm
Hauteur du caillebotis variable
à définir par exploitant
Auch wenn dieser Vergleich nicht gerade kreativ, weil umso naheliegender ist – die neue Konzerthalle der Eliteschule Le Rosey
sieht tatsächlich aus wie ein UFO. Oder wie wenn der Todesstern
aus Star Wars auf der Erde eingeschlagen wäre. Vielleicht hat
Bernard Tschumi einfach den Auftrag auf die Spitze getrieben:
«Das Letzte, was wir wollen, ist ein Schweizer Chalet», soll er
gelautet haben.
COULOIR
BUREAU
5DGLDWHXU
Briques 175mm
vide d'air 125mm
Isolation 100mm
Placo-platre 12.5mm
Idikell
Placo-platre 15mm
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Autor
Fotos
Quellen
Paul & Henri Carnal Hall,
Institut Le Rosey, Rolle
Kultur- und Konzerthalle
Grundstückfläche (GSF): 56 500 m2
Bruttogeschossfläche: 8651 m2
Gebäudedurchmesser: 82 m
Höhe: 20 m
Volumen: 65 000 m3
Wettbewerb: 2010, Baubeginn: März 2012,
Fertigstellung: Oktober 2014
Les Etablissement du Rosey SA, Rolle
Bernard Tschumi Architects, Paris-New York
Fehlmann Architects SA, Morges
ca. EUR 42 Mio.
Varrin SA, Bremblens
Gipskartonplatten RB / RBI u.a.: 4850 m2
Akustiklochplatten Rigiton: 650 m2
Profile div.: 3300 m
Andreas Stettler
Rainer Sohlbank, Villars-sur-Yens
Bernard Tschumi Architects /
www.bdonline.co.uk / www.archdaily.com
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y I eco
Die Gartenstadt lebt!
Zürich-Seebach hat seine Wurzeln in der Vorstellungswelt der
Gartenstadt. Nach den Plänen des Zürcher Architekten und ETHProfessors A. H. Steiner sollten sich in der Nachkriegszeit neue
Siedlungen wie «Blüten entlang eines Stängels» entwickeln, mit
Anschluss an die Birchstrasse und umgeben von Grünraum.
Etappe IV des genossenschaftlichen Ersatzbau-Projekts Katzenbach von BS+EMI Architektenpartner AG in Zürich nimmt diese
Lösungsansätze respektvoll auf.
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iese Ideen sind auch innerhalb des Wettbewerbsperimeters
der drei Bauetappen entlang der Katzenbachstrasse noch
deutlich spürbar. Sowohl der identitätsstiftende Grünraum von
Katzensee und Katzenbach, aber auch der generell durchlässige
und stark durchgrünte Aussenraum mit schönen Sichtbezügen
und teilweisen Privatgärten tragen massgebend dazu bei, dass
das Quartier viel vom ursprünglichen Charakter der steinerschen
Gartenstadt erhalten konnte.
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Gleicher Charakter bei höherer Bebauungsdichte
Nutzungsintensität und Öffentlichkeitsgrad in den Freiräumen
sind fein abgestuft. Obwohl an einigen Stellen grössere Ersatzbauten realisiert worden sind, wird die Gebäudestruktur nach wie vor
durch die typischen schmalen, zwei- und dreigeschossigen Zeilenbauten der Nachkriegszeit geprägt. Mit den Etappen I – III des
laufenden Ersatzbau-Projektes gelang es, typologisch und stimmungsmässig am Bestand anzuknüpfen. Etappe IV zeigt nun, wie
es trotz einer deutlich höheren Bebauungsdichte möglich ist, den
ursprünglichen Plan der Gartenstadt fortzuzeichnen.
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Die Loggia als zweiseitig
offenes «Zimmer» dient als
Raumzonierung zwischen
Küche und Wohnraum.
Typologie und Aussenraum
Das Baufeld bot eine Grösse, welche die Entwicklung eines eigenständigen städtebaulichen Themas herausforderte. Die Architekten entwickelten dazu eine rhythmisierte Folge amorpher Volumen, deren Gestalt gewissen innenräumlichen Gesetzmässigkeiten
folgt; die Layouts wurden jeweils an die unterschiedlichen Grundstückstiefen angepasst. Die Bauten erzeugen ein organisches,
dem Park zugehöriges Motiv; ihre Abwicklungen öffnen und
schliessen verschiedene Durchblicke, in dem sie insbesondere die
Diagonale thematisieren.
Kompositionsmerkmale von Landschaftsgärten
Die Gebäude sind mehrheitlich fünfgeschossig und übernehmen
damit die Höhe und Massstäblichkeit vorangehender Etappen,
ohne dabei die bestehenden Bäume zu überragen. Durch die abgeknickten Fassaden spielen die Baukörper ihre Grösse herunter
und es entstehen kurze vertikale Fassadenabschnitte. Über das
städtebauliche Motiv der «gruppierten» Bauvolumen und deren
räumliche Staffelung werden Kompositionsmerkmale von Landschaftsgärten aufgenommen.
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und die benachbarte Seebacher Freizeitanlage und erschliessen
die Gebäudeeingänge und arealinternen Aufenthaltsbereiche.
Vielfältig nutzbarer Wohnraum
Obwohl sich die Häuser der Etappe IV von zwei- zu dreispännigen
Typen mit unterschiedlichen Wohnungsgrössen entwickeln, bleiben Charakter und Thema der einzelnen Häuser gleich. Durch die
amorphe Gestalt der Häuser verfügen alle Wohnungen über mindestens zwei, in der Regel sogar drei Expositionen. Die Wohnräume sind als Z-Typen mit einem fliessenden Wohn- / Essbereich
angelegt. Sie funktionieren als Ort für Haus- oder Büroarbeit respektive als Spielbereich und erlauben vielfältige Wohnformen. Die
Loggia als zweiseitig offenes «Zimmer» dient als Raumzonierung
zwischen Küche und Wohnraum.
Vorbilder aus Nordeuropa
Der Idee der maximalen Durchlässigkeit folgend, ist der Aussenraum hier «öffentlich» gestaltet. Birken und Föhren entlang der Katzenbachstrasse sind hoch aufgeastet, ihre Krone lichtdurchlässig.
Sie beziehen sich auf Vorbilder nordeuropäischer Waldsiedlungen.
Eine leichte räumliche Zäsur entlang der Hangkante zum Katzenbach schafft Distanz, und die hainartige Bepflanzung verwischt die
Grenzen zwischen Garten und Park. Schmale Fusswege führen
durch die extensiven Rasenflächen, verbinden Katzenbachstrasse
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+(5 +(5 © BS+EMI Architektenpartner AG, Zürich
Sich spiegelndes Blätterkleid
Die Bebauung stellt einen klaren Abschluss des Siedlungskörpers
gegenüber der öffentlichen Freizeitanlage dar. Die Häuser sind
stark vertikal gegliedert: Unregelmässige Fenster- und Fassadenbänder wechseln sich ab, wobei die Vertikalität von den Staketengeländern der Loggien zusätzlich betont wird. Die Fassade wurde
bewusst mit einer glänzenden Keramikplatte belegt: Das sich
spiegelnde Blätterkleid der zahlreichen Bäume «belebt» die Gebäudehülle buchstäblich und sorgt je nach Lichtverhältnissen für
unterschiedlich intensive Farb- und Lichtspiele. Auch dieser Teil
des architektonischen Konzepts dient dazu, Gebäude und Aussenraum miteinander zu verschmelzen und die Idee der Gartenstadt zu transportieren.
Die richtige Keramikplatte
Die beabsichtigte optische, aber auch die thermische Wirkung der
Fassade ist nicht zuletzt das Verdienst des Plattenherstellers und
des Systemlieferanten. Einerseits gelang es dem Hersteller, die
von den Architekten vorgelegte Musterplatte nach mehreren Verfahrenstests genau zu reproduzieren. Dazu musste – in enger
Koordinationsarbeit zwischen allen Beteiligten – eine objektspezifische Glasur entwickelt werden. Andererseits erlaubt das System
MARMORAN CERAMO dem Planer generell nicht nur die freie
Wahl der Fassadenplatte, sei diese aus Keramik (Klinker), Naturoder Kunststein, sondern auch des Lieferanten, da die SaintGobain Weber AG keine eigenen Platten anbietet. Wie beim vorliegenden Minergie-zertifizierten Projekt Katzenbach IV deutlich
wird, definieren die Architekten Material und Wirkung einer Fassade, während das System CERAMO der Saint-Gobain Weber AG,
die passende Dämm- und Befestigungslösung bereitstellt.
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Das Baufeld bot eine Grösse,
welche die Entwicklung eines
eigenständigen städtebaulichen
Themas herausforderte.
Objekt
Wohnüberbauung «Am Katzenbach IV»,
Zürich-Seebach
Nutzung
5 Mehrfamilienhäuser mit
57 2 ½- bis 5 ½-Genossenschaftswohnungen
Termine
Wettbewerb: 2010, Planung: 2011 – 2013,
Realisierung: 2013 – 2015
Bauherrschaft Baugenossenschaft Glattal, Zürich
Architekten
BS+EMI Architektenpartner AG, Zürich
Landschaftsarchitekten
Tremp Landschaftsarchitekten, Zürich
Fassadenplatten ABC Keramik, D-Westerkappeln-Velpe
Fassadenberatung
Vesely Fassadenagentur, D-Lindau
Fassadenbau
Stieger Bauten AG, Volketswil
Fassadensystem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil
4000 m2 MARMORAN System CERAMO:
Produkte
Marmopor PLUS 031 (Dicke 220 mm)
MARMORAN KK70 Kombimörtel
Keramikkleber: weber-master flex 2
Autoren
Fotos
BS+EMI Architektenpartner / Andreas Stettler
Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG
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Des Königs neues Kleid
Benannt nach dem ersten König von Hawaii, Kamehameha, sorgt
das neue «5-Sterne-Hotel ohne Sterne» Kameha Grand für Gesprächsstoff. Zu Reden gibt vor allem sein Interieur. Dieses ist – um
ein etwas strapaziertes Werbeversprechen zu gebrauchen – alles
ausser gewöhnlich. Nach Meinung der Erschaffer ist es genau das,
was der heutige internationale Hotelgast sucht.
G
lattpark (Opfikon), seit 2005 offiziell als Ortschaft anerkannt,
gilt derzeit als das grösste Entwicklungsareal bzw. die grösste
Baustelle der Schweiz. Es wird gebaut, was das Zeug hält: Seit
2006 schiessen Wohnungen, Büros, Einkaufszentren und Hotels
aus dem Boden. Bis dahin hatte das 175 000 m2 grosse Areal
über 40 Jahre brachgelegen. Ende der 80er-Jahre wurden die politischen Weichen gestellt und der Zonenplan gemacht.
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Zuerst Bonn, dann Zürich
Zürich ist nach dem Debut in Bonn das zweite Kameha-Haus, das
die LH&E Group mit Investorenpartnern errichtet hat. Sie ist auf
internationale Lifestyle-Hotels, Luxus-Resorts, private Design-Residencen sowie Event-Gastronomie spezialisiert. Der Standort
Glattpark, zwischen dem nur wenige Minuten entfernten Flughafen Zürich und dem Stadtzentrum, erschien den Initianten genau
richtig für ein neues Luxushotel. Sebastian Knorr, Architekt, Designer und CEO von tecARCHITECTURE swiss und tecDESIGN,
führt stolz um das hufeisenförmige Gebäude, als ob es sein eigenes wäre. «In gewissem Sinne ist es das auch», erklärt er. «Wir
waren schon bei der Geburt der Idee ‹Kameha› dabei und haben
das Konzept von Anfang an mitentwickelt. Deshalb steckt unser
ganzes Herzblut in diesem Projekt.»
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unterschiedlich lange Segmente unterteilt, sondern in einem bestimmen Rhythmus auch um 180 ° gedreht. Dadurch entsteht der
Eindruck eines eleganten Kleides, das wellenförmig am Gebäude
herunterfällt. Je nach Tageszeit, Lichtverhältnissen und Blickwinkel ändert das Kleid seine Farbe und seinen Charakter.
Das Interieur ist bunt,
verspielt, ja sogar üppig und
nimmt sich zudem nicht immer
ganz ernst.
Fassade mit Faltenwurf
Die Würfel bezüglich der Grundform des Gebäudes und seiner
Dimensionen waren durch den Masterplan längst gefallen – buchstäblich: Es musste ein Kubus sein, die Länge, Breite und Höhe
waren vorgegeben. Die Architekten nutzten den gestalterischen
Spielraum, der ihnen noch blieb, und entschieden sich für ein
Hufeisen. Und durch seine Fassade sollte sich das Kameha Grand
von den anderen Bauten, alt oder neu, abheben. Das tut es tatsächlich, und zwar dank eines einfachen Tricks, wie Architekt
Knorr erklärt. Die über die drei Aussenseiten des Hufeisens laufenden, dreidimensionalen Aluminium-Rippen sind nicht nur in
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Die Gäste und ihre Erwartungen
Wir betreten die Lobby, und die kühle Eleganz der Gebäudehülle ist
wie weggeblasen. Ein Blick in die Bar, eines der Restaurants, die
Smokers- und Shisha-Lounge macht deutlich: Das Interieur ist
bunt, verspielt, ja sogar üppig und nimmt sich zudem nicht immer
ganz ernst. Geschwungen, nicht gerade, ist hier die Devise. Riesige
Kuhglocken hängen an der Lobby-Decke, extra für diesen Ort gegossen. Im japanischen Restaurant sind Appenzeller Scherenschnitt-Motive asiatisch-rot hinterleuchtet. Die massiven (Schiebe-)Türen, auch in den Gästezimmern, sehen aus wie riesige
Schokoladetafeln. Praktisch alle Möbel, Textilien und Einrichtungen sind Spezialanfertigungen; in hoher Material- und Ausführungsqualität, versteht sich. Hinter diesem neu-barocken Eklektizismus steckt der niederländische Innenarchitekt Marcel Wanders
– auch bekannt als Lady Gaga des Designs – sowie die Überzeugung der Kameha-Macher, dass der zahlungskräftige internationale Hotelgast vor allem Erlebnis, Emotion, Anders- und Einzigartigkeit erwartet. Die Beurteilung, ob das zeitgemäss, kulturell
kongruent oder konsequent, geschweige den «schön» umgesetzt
wurde, sei dem Betrachter überlassen.
Form ist das eine, Funktion das andere
Auch über die Maxime «form follows function» von Louis Sullivan
(1856 – 1924) soll hier nicht diskutiert werden. Obwohl Funktion
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Sämtliche Trennwände
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ein zentraler Begriff ist im Kameha Grand: «Ein Hotel ist wie eine
riesige Maschine, die einwandfrei funktionieren muss», sagt Heiko
Ostmann, Geschäftsführer von tecARCHITECTURE und Partner
von Sebastian Knorr. «Zwangsläufig darf der Architekt nicht bloss
den visuellen Wow-Effekt maximieren. Auch auf die offiziellen
Sterne haben wir verzichtet und nicht nach den Vorgaben von
hotelleriesuisse gebaut, sondern nach unseren eigenen hohen
Massstäben, die sich einzig am Bedürfnis und Wohlbefinden des
Gastes orientieren. Deshalb haben wir beispielsweise unseren
700 m2 grossen Spa-Bereich auf der obersten Etage hinter raumhohen Glasfronten und nicht im Keller untergebracht.» Aber Funktionalität spielt auch bei der Wahl der Baumaterialien eine Rolle.
Das Handwerk ausreizen
«Uns interessieren unter anderem die Möglichkeiten von Material
und Handwerk», erklärt Sebastian Knorr. In der Bar beispielsweise
kommt Gips in seiner wohl ursprünglichsten Ausprägung, dem
handgezogenen Stuckprofil, zum Einsatz. Auch hier klingt eine barocke Üppigkeit an, wie sie wohl Reisende aus dem arabischen
und asiatischen Raum am ehesten schätzen. Handwerk und
Fachwissen spielen auch in den weniger spektakulären Anwendungen von Trockenbausystemen eine Rolle. Sämtliche Trennwände der 245 Gästezimmer sind mit leistungsfähigen Doppelständerkonstruktionen ausgeführt, welche die Schall- und
Brandschutzwerte der immer noch weit verbreiteten Backsteinmauern standardmässig erreichen und bei Bedarf deutlich übertreffen. «Wir bauen lieber einmal in hoher Qualität und dauerhaft,
anstatt das Hotel alle paar Jahre sanieren oder umbauen zu müssen», begründen Knorr und Ostmann ihre Philosophie.
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Unter den Besuchern und Gratulanten zu ihrem Hotel ist kein geringerer als Riken Yamamoto. Der weltberühmte japanische Architekt plant zurzeit den Circle am nahe gelegenen Flughafen Zürich.
Ein königliches Kompliment.
Objekt
Nutzung
Grösse
Termine
Bauherrschaft
Hotelbetreiber
Projektentwickler
Architekten
Innenarchitekten
Generalunternehmer
Gipstrockenbau
Produkte
Kameha Grand, Glattpark-Opfikon
5-Sterne-Hotel mit 245 Zimmern und Suiten,
Spa, Veranstaltungssaal, Restaurants und Bar
Grundstückfläche (GSF): 5502 m2
Geschossfläche (GS): 22 600 m2
Rauminhalt SIA 116: 93 120 m3
Bauzeit: 2012 – 2015
Turintra AG, c/o UBS Fund Management
(Switzerland AG), Basel
LH&E Management AG, Ermatingen
Mettler2Invest, St. Gallen
tecARCHITECTURE swiss ag,
Ermatingen / tecDESIGN LA, Los Angeles
Marcel Wanders Studio, Amsterdam
Autor
Fotos
Andreas Stettler
©tecARCHITECTURE swiss ag
HRS Real Estate AG, Zürich
Ludovik Bibaj GmbH, Herisau
Alba 60 mm: 1090 m2, Rigips Gipsbauplatte RB / RBS / RBI 12,5 mm: 38 000 m2,
Rigips Gipsbauplatte RB 25 mm: 420 m2,
Profile div.: 41 000 m
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Der letzte
Zweitwohnungsbau
Die Zweitwohnungs-Initiative hinterlässt ihre Spuren auch – oder
besonders – im Tessin. Das Mehrfamilienhaus «Brima» an der
Via Buonamano in Ascona ist das letzte Neubauprojekt, das die
Gemeinde kurz vor Inkrafttreten der neuen Regelung im Jahr 2013
bewilligt hat. Ein Finale, das sich sehen lassen kann.
E
in schmales Grundstück, auf dem einst Industrie- und Gewerbebauten standen, haben vier Investoren 2012 erworben und
darauf ein Mehrfamilienhaus-Projekt mit insgesamt 13 Eigentumswohnungen realisiert. Es befindet sich inmitten eines ruhigen
Wohnquartiers auf dem Flussdelta der Maggia und wurde so angelegt, dass es durch seine südöstliche Ausrichtung von maximaler Sonneneinstrahlung profitiert. Die Residenza Brima, benannt
nach dem kleinen Bach, der die vordere Grundstücksgrenze markiert, muss auch nach alter Regelung die Auflage erfüllen, dass
ein Teil der Einheiten, in diesem Fall zwei, permanent bewohnt
werden. Die restlichen 11 dienen als Zweit- beziehungsweise Ferienwohnsitz. Das neue Tessiner Gesetz erlaubt Zweitwohnungen
nur noch bei Umbauten, vorausgesetzt, die Anzahl der Wohneinheiten bleibt gleich.
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Die Wahl der Riegelform war
zwar naheliegend, aber ein
durchgehendes Gebäude wäre
zu mächtig ausgefallen.
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Die offene Südseite mit ihren
grossen gedeckten Balkonen
besteht aus hellem, glattem
Sichtbeton und DekoGlaspaneelen, wodurch die Idee
der ‹Sonnenseite› des Gebäudes
interpretiert wird.
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Zwei Baukörper
Das Grundstück liess bezüglich Gebäudeform und Ausrichtung
wenig Spielraum offen. Für die Investoren, darunter auch der
Architekt selber, galt es, den kostbaren Raum in der W3-Zone maximal auszunützen. Die Wahl der Riegelform war zwar naheliegend, aber ein durchgehendes Gebäude wäre zu mächtig ausgefallen. Aus diesem Grund sind zwei dreistöckige Baukörper
entstanden: einer mit 10 Wohnungen sowie ein kleinerer mit drei
Einheiten. Die gemeinsame Einstellhalle bindet die beiden Gebäude unterirdisch zusammen.
Minergiestandard mit dem kleinen Unterschied
Das Projekt Brima erfüllt sämtliche Anforderungen von Minergie,
inklusive kontrollierter Lüftung und bezieht seine Energie über
eine Grundwasser-Wärmepumpe aus 30 m Tiefe. Aber einen
Kompromiss wollten die Architekten im Interesse der Käufer nicht
machen und verzichteten deshalb auf die Zertifizierung: Sie wählten möglichst filigrane Fensterrahmen zugunsten eines erhöhten
Lichtmasses und grösseren Fensterflächen. «Bei diesem Ausbaustandard wollten wir bei der Raumqualität keinerlei Abstriche machen», begründet der Architekt Flavio Moro diesen Entscheid. Das
Gleiche gilt auch für die Maximierung der Wohnfläche, bei der das
Fassadensystem eine entscheidende Rolle spielte. Dazu später.
Glatter Sichtbeton vs. roher Naturstein
Die offene Südseite mit ihren grossen gedeckten Balkonen besteht aus hellem, glattem Sichtbeton und Deko-Glaspaneelen, wodurch die Idee der «Sonnenseite» des Gebäudes interpretiert wird.
Die Suche des Architekten nach einem hochwertigen Material für
die Gebäuderückseiten und -flanken führte ihn zum Naturstein.
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Grundriss Erdgeschoss – Block A © Flavio Moro e Associati, Locarno
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Zusätzlicher Gewinn von Wohnfläche
Dieses Montagesystem reduziert, auch bei schweren Verblendungsmaterialien, die Gesamtdicke der Aussenwärmedämmung.
Auf der anderen Seite, d.h. in den Innenräumen, gewinnt man
dadurch 4 – 5 cm Nutzfläche – an der Via Buonamano ein entscheidendes Kriterum.
Es geht auch ohne Hinterlüftung
Die Montage der verhältnismässig schweren Steinplatten
(60 kg / m2, möglich sind bis zu 70 kg / m2) direkt auf die Aussenwärmedämmung erfordert viel Know-how. ROBUSTO ist das einzige Dickschichtsystem
in der Schweiz und besteht aus einer Stahl5HVLGHQ\D%ULPD$VFRQD
armierung, 2 cm 3/$1,0(75,$
Kalk-Zementgrundputz
sowie einer zusätzlichen
Gewebeeinbettung. Die Natursteinverblender werden mit dem
weber masterflex – einem extra starken Zweikomponentenkleber
– appliziert. Damit sind auch grossflächige und mehrgeschossige
Anwendungen von Naturstein möglich, wie im vorliegenden Fall
mit einer Fassadenhöhe von gut 10 Metern. Der Verarbeiter hat
dennoch alle drei Meter horizontale L-Profile an die Tragstruktur
befestigt, um das Gewicht der Steinplatten abzufangen.
Objekt
Residenza Brima, Via Buonamano, Ascona
Nutzung
13 Eigentumswohnungen mit
2 ½ – 5 ½-Zimmern
Grösse
Volumen, beide Gebäude: 7000 m3
Fassadenoberfläche, beide Gebäude: 880 m2
Termine
Planungsbeginn: Herbst 2013
Fertigstellung: Herbst 2015
BauherrschaftInvestorengruppe
Flavio Moro e Associati, Locarno
Architekten
Maler / Aussendämmung Spaggiari SA, Bellinzona
Brusa SA, Locarno
Fassadenbau
Fassadensytem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil
ProdukteDickschicht-System
MARMORAN ROBUSTO-UNIVERSAL
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Sein Ziel war die klare Differenzierung gegenüber den benachbarten Gebäuden, wie auch die Schaffung einer charaktervollen,
in gewissem Sinne rauhen Aussenhaut. Die Lösung: Eine Aussendämmung mit aufgeklebten Verblendern in der Grösse von
B = 60 mm x H = 200 mm, zusammengesetzt aus horizontal verlaufenden Steinriemen. Die roh gehauenen Stirnseiten des chinesischen Steins verleihen der Fassade eine einzigartige Dynamik.
Sie variieren mitunter stark im Farbton und ermöglichen ein stets
wechselndes Spiel mit dem Licht.
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© Flavio Moro e Associati, Locarno
Autor
Fotos
Andreas Stettler
André Huber, Wettingen
Flavio Moro e Associati, Locarno
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39
Hauptobjekt 2
Les Grangettes,
Mont-sur-Lausanne
Durch die Zusammenarbeit von innovativen Herstellern und Unternehmern mit grossem Know-how ist eine aussergewöhnliche
Lärmschutzfassade entstanden. Obwohl sich das Gebäude im
Norden von Lausanne direkt an einer lauten Autobahn befindet,
können seine Bewohner dank dieser technischen Meisterleistung
in Ruhe leben und arbeiten.
Lärmfrei wohnen an
der Autobahn
I
m Norden von Lausanne, in Les Grangettes in Mont-surLausanne, fällt seit Anfang 2015 eine imposante Fassade in
Regenbogenfarben ins Auge. Dieser neuartige Wohnkomplex
umfasst 88 Wohneinheiten für 280 Personen und 12 Geschäfte.
Auf den ersten Blick kann man an diesem schönen Bauwerk mit
137 Metern Länge und 18 Metern Höhe nichts Aussergewöhnliches erkennen. Bis auf eines: Es befindet sich direkt an der Autobahn A9. Täglich lassen hier fast 77 000 Autos so viel Lärm
entstehen, dass normalerweise ein friedliches Leben und Arbeiten in diesem Haus unmöglich wäre. Dank der Zusammenarbeit
mehrerer Partner aus der Baubranche (Saint-Gobain ISOVER SA,
Caiani SA, J.-L. Marmillod SA sowie Wagner System AG und
Eternit (Schweiz) AG) konnte eine raffinierte Lösung gefunden
werden: Die nördliche Gebäudefassade wurde derart gestaltet,
dass sie als Lärmschutzwand dient und somit den Bewohnern des
Hauses ein Leben ohne Lärm ermöglicht.
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architecture I art I technology I eco
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architecture I art I technology I eco
architecture I art I technology I eco
Hervorragender Lärmschutz
Aufgrund einer immer grösseren Lärmbelastung, einer lärmsensibleren Bevölkerung und einer Verdichtung des urbanen Raumes
hat Lärmschutz in der Schweiz in den letzten Jahren erheblich
an Bedeutung gewonnen. Das Gebäude in Les Grangettes konnte
nur deshalb errichtet werden, weil ein herausragender Lärmschutz
umgesetzt wurde. Die Baugenehmigung enthält eine Klausel, die
eine Garantie für einen leistungsfähigen Schallschutz fordert und
festlegt, dass die Bewohner nicht durch den Autobahnlärm belästigt werden dürfen – eine grosse Herausforderung bei einem
Gebäude direkt an einer stark befahrenen Autobahn! Die Planung
hat bereits 2006 begonnen, die Arbeiten starteten 2012. Heute
ist die Fassade vollständig fertig gestellt. Es stehen nur noch ei-
Die nördliche Gebäudefassade ist als Lärmschutzwand konzipiert
und ermöglicht den Bewohnern des Hauses ein Leben ohne Lärm.
nige Abschlussarbeiten aus, die Wohnungen sind ab Winter 2015
bezugsbereit. Wie konnte man die Klausel der Baugenehmigung
einhalten?
Um die geforderten Schallschutzwerte zu erreichen, bleibt die
Mauer entlang der Autobahn vollständig geschlossen, weist weder
Fenster noch Balkone auf. Sämtliche Öffnungen sind auf der südlichen Gebäudeseite angebracht. Dennoch reicht diese Massnahme alleine nicht aus. Es musste eine Fassade mit einer speziellen
Konstruktion konzipiert werden, die verschiedene Produkte aus
ISOVER-Glaswolle, Konsolensysteme von Wagner System AG und
Swisspearl®-Platten von Eternit (Schweiz) AG kombiniert.
PB A 031 sind die Bestandteile, welche die hohen Anforderungen
an den Wohnkomfort erfüllen. «Durch die übereinander angeordneten Schichten kann der in der Planung geforderte U-Wert erreicht werden. Die Flexibilität der Dämmstoffe aus Lucens hat uns
die Arbeit erleichtert, da die Produkte sich den Unebenheiten des
Betons anpassen. Zudem reduzieren die Materialien der Konsolen
von Wagner erheblich die Wärmebrücken» erklärt uns Maurice
Alibrando von J.-L. Marmillod SA.
Eindringen des Schalls, wo er von der ISOVER-Dämmwolle
«geschluckt» wird. «Diese spezielle, innovative Konsole unseres
Unternehmens ermöglicht die Entstehung einer ‹akustischen
Kammer›. Der hohle Raum ermöglicht die Absorption der Schallwellen durch die ISOVER-Dämmung und dämpft auf diese Weise
die Schallbelastung», so die Erklärung von Jürg Kunz, Geschäftsführer der Wagner System AG.
Zwei übereinander liegende Dämmschichten
Hinter den Swisspearl-Platten von Eternit (Schweiz) AG sorgen
die zwei Schichten aus ISOVER-Glaswolle für eine leistungsstarke Schall- aber auch Wärmedämmung. Eine erste Schicht mit
PB M 032 mit einer Dicke von 80 Millimetern und 100 Millimeter
Unterbrechungen in der Fassade lassen Licht herein,
aber keinen Schall
Insgesamt wurden 2500 m2 Fassadenplatten montiert. In unregelmässigen Abständen befinden sich Vertiefungen von rund
50 Zentimetern, die in anderen Farben der Swisspearl-Palette gehalten sind und sich von der übrigen einfarbig hellgrauen Fassade
abheben. Die Unterbrechungen haben jedoch noch eine andere,
viel praktischere Funktion für die Bewohner: Die Seitenflächen
zwischen den verschiedenen Ebenen der Fassade wurden verglast, um Tageslicht ins Treppenhaus zu lassen, ohne jedoch eine
Öffnung für den Lärm zu bieten.
Optimale Wärme- und Schalldämmung
«Die Fassade musste so konstruiert werden, dass der Schall nicht
zu dem Wohnviertel auf der anderen Autobahnseite reflektiert
wird, sondern nach oben», erläutert Jean-Pierre Petit, Architekt
REG a bei Caiani SA. «Die Akustikingenieure hatten von Anfang
an eine, hinterlüftete Fassade vorgeschlagen. Dabei handelt es
sich um eine solide und robuste Konstruktion, die sich für akustische Anwendungen hervorragend eignet», fügt Herr Petit hinzu.
So erhielt man eine zweifache Lösung: Ableiten des Lärms nach
oben und Begrenzung der Ausbreitung von Schallwellen mittels
Absorption.
Die Konsole «Wagner System Akustik» ermöglicht eine Profilstellung mit verschiedenen Neigungen – hier in Les Grangettes
mit einem Winkel von 12 °. In den horizontalen Bereichen zwischen den Platten sorgt ein perforiertes Blech für eine gewisse
Geschlossenheit der Fassade und ermöglicht gleichzeitig ein
Ein erfolgversprechendes System
Es ist die Kombination aus unterschiedlichen Materialien und deren geschicktem Einsatz, die schlussendlich die Integration einer
Lärmschutzmauer in die Fassade und damit die Einhaltung der
geforderten Schallschutz-Werte ermöglicht haben, ohne die Ästhetik dieses eindrucksvollen Gebäudes zu mindern. Ein erfolgversprechendes und zukunftsweisendes System, mit dem das Nearchitecture I art I technology
I eco
beneinander
von Wohnen und Mobilität in unseren immer dichter
bevölkerten Städten verbessert wird.
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Die schräg gestellten
Fassadenplatten und die
dahinterliegende
Glaswolldämmung bilden
akustische Kammern, die den
Schall absorbieren.
Folgende Unternehmen waren an der Konstruktion der
Lärmschutzfassade des Gebäudes in Les Grangettes,
Mont-sur-Lausanne, beteiligt:
§ Saint-Gobain ISOVER SA, Lucens, www.isover.ch
§ Wagner System AG, Lyss, www.wagnersystem.ch
§ Eternit (Suisse) SA, Payerne, www.swisspearl.ch
§ Caiani Construction Sàrl, Le Mont-sur-Lausanne, +41 21 652 04 97
§ J.-L. Marmillod SA, Le Mont-sur-Lausanne, tél. 021 646 84 37
Autoren
Fotos
Célia Francillon / cR Kommunikation AG / Serge Berger, Saint-Gobain ISOVER AG
Wagner System AG
Ein Gewerbezentrum mit Anspruch
In der Industrie- und Gewerbezone von Camorino, südlich von Bellinzona und damit verkehrstechnischen mitten im Tessin gelegen,
steht das «Centro ala Monda», benannt nach einem alten Flurnamen. Einfach ein weiteres Gewerbezentrum? Auf den ersten Blick
vielleicht.
A
ls Handwerkscenter mit optimaler Autobahnanbindung beherbergt das dreistöckige Gebäude mit Tiefgarage vorwiegend
KMU, die im Baumaterialsektor tätig sind, unter anderen aber
auch die Tessiner Kantonspolizei, eine Schule für Erwachsenenbildung und eine Café-Bar. Die meisten Räumlichkeiten sind im Eigentum der Benutzer, einige zur Miete. Die Nutzungsvielfalt, aber
auch die Architektur des Centers strahlen bewusst etwas Urbanes
aus, das man in der unmittelbaren Nachbarschaft von reinen Industriebauten so nicht sieht. Mit einem an sich einfachen, aber
cleveren Trick hat der Architekt dem Centro ALA städtebauliches
Gewicht verliehen: Es liegt ca. 1,50 m über dem restlichen Geländenniveau. Anstatt den Aushub wie üblich abzutransportieren,
wurde er für die ganzflächige Erhöhung des Baufeldes verwendet.
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Metallfassade wertet auf
Die Fassade der Obergeschosse ist mit Metall bekleidet, auch das
eher eine Ausnahme in dieser Gewerbezone, denn häufig wird die
Konstruktionsweise eines Gebäudes nicht kaschiert. Im Fall dieses Gewerbecenters kamen, ausser den drei tragenden Steigzonen mit Treppe und Lift, vorfabrizierte Betonelemente zum Einsatz. Die Metallfassade wertet das Gebäude auf und vermeidet
den Eindruck einer Industriehalle oder eines Lagerhauses. Der
Skelettbau mit vorfabrizierten Betonelementen bietet grosse Flächen mit wenigen Betonstützen und somit flexible Nutzungsmöglichkeiten. Die Raumtrennwände in den unteren Stockwerken sind
hauptsächlich in Backstein und Vollgips ausgeführt. Hier beträgt
die Durchbiegung der Decken höchstens 2 cm. Im zweiten und
obersten Stock hingegen hatten die Trockenbauer eine Nuss zu
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knacken.
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Überhohes Erdgeschoss
In entfernter Anlehnung an das mittelalterliche Prinzip «unten arbeiten, oben wohnen» befinden sich die Ateliers und Verkaufsläden im Centro ala Monda im durchgehend verglasten Erdgeschoss, im ersten Stock darüber die dazugehörigen Büros und
Materialdepots. Mit rund vier Metern ist dieses Hauptgeschoss
überhöht, nicht zuletzt, um die direkte Zufahrt von Last- und Lieferwagen zu erleichtern. Aus gestalterischer Sicht dient diese
Raumhöhe zur Dynamisierung der Proportionen. Hinzu kommt,
dass der Architekt die beiden darauf lagernden Stockwerke auf
zwei Seiten deutlich vorspringen lässt, sodass ein stützenloser
«Laubengang» die Besucher vor schlechtem Wetter schützt und
das Gebäude optisch leichter erscheint.
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Teleskop-Stützen und gleitende Leichtbauwände
Raum-im-Raum ohne Tageslicht?
Etwas mehr als die Hälfte der Geschossfläche auf dieser Etage
wird von der Labor Transfer SA belegt, einem Dienstleister in der
Erwachsenenbildung. Hier ist das Tageslicht, das durch die grossen Oberlichter einfällt, willkommen, aber nicht selbstverständlich.
Warum? Die im Tessin immer häufiger verbauten, flügelförmigen
Aliant-Fertigbauteile aus Italien, die wie Rippen das Dach tragen,
sind fast 22 Meter lang und müssen eine Durchbiegung des
Daches von bis zu 15 cm erlauben. Um jegliches Risiko von Rissbildungen in den Trennwänden bequem zu umgehen, hätte man
auch eine Raum-im-Raum-Lösung wählen können, dadurch
aber die Oberlichter verdecken und dadurch auf das Tageslicht
verzichten müssen.
«Teleskop-Wand» aus Gipstrockenbau
Die Antwort ist eine höchst bewegliche Gipsleichtbau-Konstruktion mit speziellen Teleskopständern. Die über vier Meter hohen
Wände sind horizontal geteilt: Der untere Teil der doppelt beplankten Einfach- und Doppelständerwände steht auf dem Boden und
ist mehr oder weniger starr; der obere, fünffach beplankte Teil ist
am jeweiligen Aliant-Träger aufgehängt und bewegt sich mit diesem auf und ab. Eine dritte Beplankungsebene auf jeder Seite
kaschiert dabei die Fuge zwischen den beiden Wandteilen und
dient als Führungsebene für die gleitenden Bauteile. «Mit dieser
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Lageplan und Grundriss Erdgeschoss
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«Mit dieser Lösung haben
Sie die Qualität meines
Arbeitsplatzes verbessert».
Lösung haben Sie die Qualität meines Arbeitsplatzes verbessert»,
lobte der Schulleiter die Trockenbauer und den Systemlieferanten
gleichermassen.
Die Statik dieser Wände ist gleichzeitig so gut, dass sie auch
einer überdurchschnittlichen Belastung, z.B. bei Panik im Brandfall, standhalten würden. Ausserdem erfüllen sie die erhöhten
Brand- und Schallschutzwerte, die in Unterrichtsräumen gefordert
werden.
Objekt
Centro ala Monda, Camorino (2. OG)
Nutzung
Geschäftshaus mit Eigentums- und
Mietflächen für Büro- und Ladenlokale,
Gastronomie
Grösse
Grundstückfläche (GSF): 6000 m2
Geschossfläche (GS): 10 200 m2
Termine
Planung: 2009
Impresa Generale Antonini e Ghidossi SA,
Bauherrschaft
Bellinzona
Roberto Neiger, dipl. Architekt ETH, Arbedo
Architekten
Totalunternehmer Impresa Generale Antonini e Ghidossi SA,
Bellinzona
Gipstrockenbau Sabrina D.B, Breganzona
Produkte
Gipsbauplatte RB / RBI 12,5 mm: 6400 m2
Profile div.: 6000 m
Dämmung RIF 60 / ISR 80 mm: 2200 m2
Autor
Andreas Stettler
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Fotos
Stefano Mussio, S. Antonio
Matteo Aroldi, Minusio
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Dreiecke in einer Welt
von Würfeln
Bauen beginnt kaum jemals «auf der grünen Wiese». In unserem
dicht besiedelten Land ist meistens bereits etwas da, auf das Bezug genommen werden sollte. Gute Architektur tut dies wie
selbstverständlich. Im Zentrum von Lachen SZ ist eine Wohnüberbauung mit Eigentumswohnungen entstanden, die sich ins Ortsbild einfügt, ohne zu verschwinden, und einen Akzent setzt, ohne
zu dominieren.
M
it ihrer Lage am See hat die Gemeinde gut Lachen. Sie profitiert dadurch von einem Trumpf, den die meisten Orte schon
aus geografischen Gründen nicht bieten können. Durch die umfassende Sanierung der Hafenanlage in den Jahren 2006 / 07 hat
dieser Standortvorteil zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Den
Trumpf auszuspielen, sprich die Orientierung zum Wasser hin ins
Projekt zu integrieren, war in diesem Fall ein zentrales Anliegen
der Planung von Baumschlager Eberle Zürich, die 2010 den Wettbewerb gewonnen hatten.
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Durchgängigkeit zum See
Das äusserst sich in der Ausrichtung und der Grundform der drei
vierstöckigen Wohnhäuser an der St. Gallerstrasse, die als Ersatzneubauten für die alte Mästerei erstellt wurden. Sie sind so positioniert, dass der Fussgängerverkehr zum Ortszentrum und zum
See nicht umgeleitet werden musste. Das Wegesystem verknüpft
das Areal mit dem öffentlichen Raum und lädt Bewohner, vor allem aber Passanten dazu ein, die Überbauung zu durchschreiten.
Die Dreiecksform der Gebäude unterstützt diese Durchgängigkeit, indem eines davon wie ein Keil zwischen die beiden
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I art I technology
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anderen geschoben ist. Gleichzeitig bewahrt
sie den
Charakter
der «verwinkelten», natürlich gewachsenen Altstadtstrukturen, an
welche die Siedlung nordwestlich grenzt.
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© Baumschlager Eberle, Zürich
Spiel mit den Gebäudehöhen
Die Architekten spielen geschickt mit den Dreiecken. Sie bringen
die von der Bauherrschaft gewünschte Anzahl Wohnungen auf
dem rund 3500 m2 grossen Grundstück unter, halten sämtliche
baurechtlichen Vorgaben (wie zum Beispiel Gebäudeabstände)
problemlos ein und erreichen dennoch eine städtebauliche Qualität und räumliche Dynamik, die man heute bei Renditeobjekten
vielerorts vermisst. Wo die drei Baukörper ineinander greifen, ist
zudem die Gebäudehöhe reduziert; das schafft optisch mehr
Zwischenraum und lockert die Silhouette auf.
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© Baumschlager Eberle, Zürich
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Ortsbild und Fassadentypus
Die Fensteröffnungen dienen nicht nur als strukturbildendes Gestaltungselement, das sich unter anderem am Ortsbild orientiert,
sondern sind auch durchdacht konstruiert. Die elektrischen Storen und ihre Führungsschienen sind komplett in die Fenstereinfassung versenkt und kaum sichtbar, wenn die Storen eingefahren
sind. Durch die tief in die Fassade gesetzten Fenster ergibt sich
einerseits eine optimale Eigenverschattung, andererseits viel Platz
für die markante Ausbildung der asymmetrischen, einseitig weit
ausladenden Leibungen. Ursprünglich war die ganze Fenstereinfassung mit Stahlbeton-Fertigelementen geplant; Architekt und
Systemlieferant fanden jedoch eine Lösung, die rechte Leibungsschräge mit der Aussenwärmedämmung auszuführen und erreichten auf diese Weise eine sinnvolle Vereinfachung und
Kostenoptimierung. Kombiniert mit einem Dekoprofil für die
schmale Leibung links und einem leichteren Glasfaser-Betonelement für die Fensterbank galt es schliesslich noch, die Farbtöne
der verschiedenen Oberflächen einander anzugleichen.
«Coole» Fassadenfarbe
Baumschlager Eberle wollten die Fassade ursprünglich in Anthrazit ausführen. Zusammen mit den Fassadenspezialisten loteten
die Architekten die Farbtöne aus, und entwickelten eine leicht abgestufte Farbigkeit für die drei Baukörper, die erst auf den zweiten
Blick wahrgenommen wird. Die ausgewählten Farbtöne unterschreiten den von der SIA 243 (Ausgabe 2008) vorgegebenen
Hellbezugswert (HBW) von Y = 30 zum Teil deutlich. Um eine zu
grosse Aufheizung der Fassade zu vermeiden, wurde die Fassade
architecture I art I technology I ecomit einer THERMOBALANCE-Siliconfarbe mit TSR-optimierten
Pigmenten gestrichen.
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Die Problematik des HBW ist, dass nur die Abstrahlung im sichtbaren Licht gemessen wird. Die Erfahrung zeigt, dass sogar Farbtöne im Grenzbereich von Y = 30 grosses Aufheizpotenzial aufweisen können. Erst die Messung der gesamten Abstrahlungsmenge,
unter Einbezug des sichtbaren Lichts und des nahen UV- und Infrarot-Bereichs, erlaubt genauere Aussagen über die erreichbaren
Oberflächentemperaturen. Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von 380 nm – 780 nm; das UV-Licht wird bis zu 200 nm,
Infrarot bis zu 2500 nm berücksichtigt. Mit der sogenannten TSRMessung (Total Solar Reflectance) werden also 60 % mehr von
der relevanten magnetischen Strahlung mitberechnet. Je höher
der TSR-Wert, desto grösser die abgestrahlte Energie und umso
«cooler» die Fassade.
Wie ist das möglich?
Durch den Einsatz von Farbanstrichen mit TSR-optimierten Pigmenten wird das Abstrahlungsvermögen beeinflusst. Das menschliche Auge nimmt beispielsweise einen schwarzen Farbton wahr,
für die magnetische Strahlung scheint er dunkelgrün – es wird
eine höhere Strahlungsmenge reflektiert und die Fassade heizt
sich entsprechend weniger auf!
Dieser kleine Diskurs über die Fassadenfarbe und deren Langlebigkeit soll zeigen, dass qualitativ hochstehendes Bauen sich
lohnt: städtebaulich, architektonisch, gesellschaftlich, aber auch
Die Dreiecksform interpretiert
die Altstadtstrukturen neu.
finanziell, wenn man langfristig rechnet. Und es macht mehr
Freude, in solchen Gebäuden zu wohnen und zu arbeiten. Die
Wohnüberbauung St. Gallerstrasse ist ein gutes Beispiel dafür.
Objekt
Wohnüberbauung St. Gallerstrasse, Lachen
Nutzung3 Mehrfamilienhäuser mit
35 2 ½- bis 5 ½-Eigentumswohnungen
TermineWettbewerb: 2010
Planung: 2011 – 2013
Realisierung: 2013 – 2015
EckdatenGrundstückfläche: 3562 m2
Bruttogeschossfläche: 5629 m2
Umbauter Raum: 37 436 m3
BauherrschaftFeldmann Bau AG, Bilten
TotalunternehmungAllreal Generalunternehmung AG, Zürich
ArchitektenBaumschlager Eberle, Zürich
Landschafts-
architektenBütikofer Schaffrath
Landschaftsarchitekten GmbH, Adliswil
FassadenbauGebr. V. + S. Accoto GmbH, Netstal
FassadensystemSaint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil
ProdukteSystem MARMORAN Marmopor PLUS 031
ADL 200 mm
Zementfreie Einbettungsmasse KK52
Silicondeckputz und Siliconfarbe FORTE
THERMOBALANCE
Autor
Fotos
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Andreas Stettler
Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG
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Strom von der Berner
Solarfassade
Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz sind heute zentrale Anforderungen beim Bauen – und beim Sanieren. Insbesondere bei der
Fassade, die Energieverbrauch und Unterhaltskosten entscheidend mitbestimmt. Bei der Berner Überbauung Bethlehemacker
wurde eine besonders energieeffiziente hinterlüftete Solarfassade realisiert, die überdies erneuerbaren Strom produziert.
N
ach 40 Jahren benötigte das Hochhaus an der Berner Kasparstrasse 17 mit 160 Wohnungen eine Verjüngungskur. Insbesondere die Haustechnik und die Gebäudehülle mussten dringend
erneuert werden. Neben einem deutlich verbesserten Wohnkomfort wollte die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft FAMBAU
aber auch den ökologischen Fussabdruck des Gebäudes markant
verbessern – und damit die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften fortsetzen. Eine verbesserte Wärmedämmung, gut
isolierte Fenster, Haushaltsgeräte der höchsten Effizienzklasse,
energiesparende Installationen und Solaranlagen an der Fassade
und auf dem Dach reduzieren den Energieverbrauch und tragen
dazu bei, die Nebenkosten zu Gunsten der Mieter zu senken.
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Die Solarpanels ersetzen die konventionellen Platten
– in dieser Grösse eine Premiere in der Schweiz.
Bei der Berner Überbauung
Bethlehemacker wurde eine
besonders energieeffiziente
hinterlüftete Solarfassade
realisiert, die überdies
erneuerbaren Strom produziert.
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Auf der Südfassade des Hochhauses ist eine 330 m2 grosse
Photovoltaikanlage montiert worden, welche pro Jahr über
39 Megawattstunden elektrischen Strom produziert.
Stromerzeugung mit der Südfassade
Die Nutzung der CO2-freien Sonnenenergie wurde von Anfang an
in die Sanierungs-Überlegungen einbezogen. Die Berechnung
durch Spezialisten ergab, dass sich sowohl das Dach als auch die
schmale Südfassade für die Nutzung der Sonnenenergie optimal
eignen, was zur Entscheidung führte, beide Flächen dafür zu verwenden. Auf der Südfassade des Hochhauses ist eine 330 m2
grosse Photovoltaikanlage montiert worden, welche pro Jahr über
39 Megawattstunden (MWh) elektrischen Strom produziert. Dieser wird direkt für den allgemeinen Verbrauch zu Gunsten der Mieter genutzt, der Überschuss wird ins Netz eingespiesen und den
Mietern der Kasparstrasse bei den Heiz- und Betriebskosten gutgeschrieben. Auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage mit
190 m2 Fläche zur Erwärmung des Warmwassers, welche etwa
40 % der benötigten Wärmeerzeugungsenergie abdeckt.
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Schlanke aber hocheffiziente Fassaden mit Phoenix
Auch die Energieeffizienz der Gebäudehülle hat bei der Sanierung
eine wichtige Rolle gespielt. Die gesamte bestehende Hochhausfassade aus Betonelementen wurde mit einer Dämmschicht
ISOVER PHOENIX 032 mit einer Dicke von 160 mm eingepackt,
welche mit ihrem sehr tiefen Lambdawert von 0,032 W / mK und
damit mit einer hohen Dämmleistung gleichzeitig einen schlanken
Aufbau erlaubt. Eine vorgehängte Fassade schliesst die Aussenwand ab. Diese besteht aus Faserzement- und Aluverbundplatten,
ausser bei der Südfassade: hier ersetzen die Solarpanels die konventionellen Platten – in dieser Grösse eine Premiere in der
Schweiz. Eine weitere Innovation versteckt sich hinter den Panels:
Um die Dämmleistung nicht durch Wärmebrücken zu reduzieren,
wurde die von Wagner System AG entwickelte Wärmedämmkon-
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sole PHOENIX aus glasfaserverstärktem Kunststoff verwendet.
Diese verbinden Tragwerk und Fassadenbekleidung auf stabile
Weise, leiten jedoch praktisch keine Wärme und bilden deshalb
keine Wärmebrücken, was folglich einen Wärmeverlust verhindert.
PHOENIX, die Kombination von hocheffizienter Dämmung und
einer wärmebrückenfreien Konsole, revolutioniert die hinterlüfteten Fassaden. Wegen der durch Stahl- oder Alufixierung der vorgehängten Elemente verursachten Wärmebrücken, konnten diese
energetisch immer weniger mithalten. Mit PHOENIX sind nun
schlanke, energieeffiziente Konstruktionen möglich, die überdies
grosse architektonische Gestaltungsmöglichkeiten bieten – von
Eternit oder Glas über Verputz bis zur Solarfassade.
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Neues Montagesystem minimiert Kosten
Die Solarfassade ist aber nicht nur energetisch und architektonisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Mehrkosten belaufen sich in diesem Projekt lediglich auf 100 000 Franken, insbesondere dank dem von Wagner System AG entwickelten
effizienten Montagesystem. Das ausgeklügelte Einhängesystem
ermöglicht eine rasche Montage und eine einfache Verkabelung.
Aluaufnahmen anstelle von Kunststoff bilden direkt beim Einhängen die Erdung, eine nachträgliche Verkabelung erübrigt sich.
Wartungsarbeiten oder der Austausch einzelner Panels werden
durch das Einhängesystem vereinfacht, weil die Panels einzeln
ausgehängt werden können. Die geringen Unterhaltskosten und
der Ertrag aus der Stromproduktion führen denn auch dazu, dass
die Mehrkosten der Solarfassade innerhalb von zehn Jahren kompensiert werden.
Die Solarfassade ist aber nicht
nur energetisch und
architektonisch, sondern auch
wirtschaftlich attraktiv.
Vorzeigeobjekt mit zufriedenen Mietern
Die Solarfassade an der Kasparstrasse 17 ist seit Mitte Dezember 2013 in Betrieb. Bereits jetzt zeigt sich, dass sich die Investition gelohnt hat. Sowohl die Bauherrschaft als auch die Mieter
sind zufrieden – zumal die Mieter weniger Nebenkosten zu tragen
haben.
Bauherrschaft
Architektur
Fassadenbauer
Fassadenkonstruktion
Dämmung
Fambau, 3018 Bern
Reinhardpartner Architekten und Planer AG,
3018 Bern
GBH Gebäudehüllen AG, 3027 Bern
Wagner System AG, 3250 Lyss
Saint-Gobain ISOVER AG, 1522 Lucens
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Autoren
Sarah Mischler / cR Kommunikation AG / I eco
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ISOVER AG
Fotos
Wagner System AG
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Hauptobjekt 3
Obermühleweid, Cham
Die Rahmenbedingungen für die Wohnüberbauung Obermühleweid in Cham waren aussergewöhnlich und eine grosse planerische Herausforderung. Denn das zu bebauende Grundstück
liegt zwischen einer stark befahrenen Hauptstrasse und der
– unterdessen zwar stillgelegten – Papierfabrik. Zwei Lärmquellen,
die es geschickt zu berücksichtigen galt.
Alles fliesst in der
Obermühleweid
C
ham ist mit seinen rund 14 000 Einwohnern die drittgrösste Gemeinde des Kantons Zug. Das Baugebiet liegt nördlich
des Dorfkerns und gehört zu den prägenden Projekten im Rahmen der Ortsentwicklung Richtung Hagendorn / Sins. Durch die
Höhenstaffelung und eine sorgfältige Durchbildung der Fassaden
entstand eine ortsverträgliche Massstäblichkeit. Wo einst eine weite landwirtschaftlich genutzte Wiese das Gebiet «Storchenmoos»
prägte, stehen heute sechs von zwölf Mehrfamilienhäusern des
Projektes «Curtis Fluentis». Seine Lage innerhalb der Gemeinde,
zum Beispiel die Nähe zu Schule und Naherholungsraum, ist hervorragend. Die wahre Wohnqualität der Obermühleweid liegt jedoch im Raum zwischen den Gebäuden.
Curtis Fluentis: Der Raum fliesst
Die zwölf Wohngebäude unterschiedlicher Grösse bestimmen den
Charakter der Wohnüberbauung nach aussen. Durch die versetzte, gegenüberliegend angeordnete Struktur der beiden Gebäudereihen entstehen ineinander fliessende Höfe mit spannungsvollen
Bereichen für Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten, gassenartigen
Fusswegen und viel Grün­fläche. Der ursprüngliche Projektname
«Curtis Fluentis» wiederspiegelt diesen Ansatz.Die bestehenden
Grünstrukturen wie Wald- und Wiesenflächen wurden in die Planung integriert und bilden ebenfalls einen wichtigen Bestandteil
des Areals.
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architecture I art I technology I eco
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architecture I art I technology I eco
architecture I art I technology I eco
Dorfcharakter und Wohnqualität
Das Konzept von ATP kfp Zürich verfolgte das Ziel, trotz der Lärmemissionen aus zwei Richtungen eine hohe Wohn- und Siedlungsqualität zu schaffen. So bildet die 253 m lange siebenteilige
Hauszeile auf der Nordostseite des Grundstücks einen wirksamen
Umgebungsplan «Storchenmoos»
© ATP kfp Architekten und Ingenieure AG, Zürich
Lärmschutzriegel. Belüftet werden die zur Innenhofseite ausgerichteten Wohn- / Esszimmer, Schlafräume und die einseitig verglasten Loggien ausschliesslich hofseitig. Es ist denn auch diese
Zone zwischen den Häusern, die eine dorfähnliche Atmosphäre
vermittelt. Gassenartige Wege, die ausschliesslich Fussgängern
und Velofahrern vorbehalten sind, verbinden die Gebäude. Die
grosse Spielwiese schliesst im Nordwesten an den Hofraum an
und geht in die angrenzende Waldbestandsfläche über.
So viel Natur wie möglich
Nicht makellos gemähte Rasenflächen, sondern Magerwiesen,
Wildhecken und Pflanzflächen aus unzähligen Stauden und Zwiebelpflanzen mit «Storchenmoos-Charakter» blühen in den Vorgärten. Zum Aussenangebot gehören ein grosszügiger Fussball- bzw.
Spielrasen, eine Feuerstelle am Waldrand und der direkte Zugang
zum neuen Uferweg entlang der Lorze, welche die Obermühleweid von der benachbarten Papierfabrik trennt. Blumenwiesenflächen säumen den Waldrand, und neue einheimische Wildhecken ergänzen den Bestand, während in Form von Lesestein- und
Totholzhaufen wichtige Lebensräume für Kriechtiere, Insekten
und kleine Säugetiere angelegt wurden. Ziel ist es, das gesamte
Areal von der Stiftung «Natur & Wirtschaft» zertifizieren zu lassen.
Dick aufgetragen: 240 mm Aussenwärmedämmung
Nähe zur Natur trotz Nähe zur «Papieri», wie sie von der Bevölkerung liebevoll genannt wird, ist hier offensichtlich möglich. Umweltbewusstsein kommt auch in der Umsetzung des Bauprojekts
zum Ausdruck. Die Fassade erreicht maximale Dämmwerte und
kommt ohne chemische Zuschlagsstoffe aus. Der U-Wert der eingesetzten HiCompact-Platte von 0,10 W / m2K ist besser als beim
Feuchtigkeitsschutz – mit Physik und ohne Chemie
Die nur bei den SILCANOVA-Deckputzen und -Farben erhältliche
AQUABALANCE-Technologie setzt Algen und Pilzen ein hochwirksames, physikalisches Prinzip entgegen. Anstelle von auswaschbarer bioziden Filmkonservierung setzt Saint-Gobain Weber AG
hier auf eine einzigartige Zusammensetzung, welche die Oberflächenspannung von Wasser langsam aufbricht und, wie bei einem
Löschblatt, die Wassertropfen auflöst. Abertausende kleinste Kapillaren an der Oberfläche des Putzes nehmen die Feuchtigkeit auf
und geben sie gleichmässig wieder ab, sobald die Umgebungsluft
trocken genug ist. So bleiben keine feuchten Stellen zurück.
Die Fassade erreicht
maximale Dämmwerte
und kommt ohne chemische
Zuschlagsstoffe aus.
Passivhaus-Standard gefordert (ein Passivhaus hat einen um bis zu
90 % geringeren Energiebedarf als ein konventionelles Gebäude).
Zweite Etappe im Bau
Mit den sechs fertiggestellten Häusern ist die Hälfte des Wohnangebotes realisiert. Weitere sechs identische Gebäude mit dem
gleichen Raumangebot sind zurzeit im Entstehen. Ausserdem ist
Die Überbauung wird im Minergie-Standard mit kontrollierter
Wohnungslüftung ausgeführt. Die Wärmeerzeugung erfolgt dezentral in einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW),
und auf den Dächern der Obermühleweid produziert eine hybride
Photovoltaikanlage Warmwasser und Strom. Die Stromproduktion
aus dem BHKW beträgt rund 2000 kWh pro Jahr und Haus und
die Überproduktion wird in das Stromnetz der Wasserwerke Zug
eingespeist.
Fassadenfelder anstatt Fenster
Planer und Verarbeiter haben den vorerst sechs Gebäuden ein
unverwechselbares Gesicht verliehen. Wo keine Fenster sind,
applizierten sie im gleichen Grössenraster den Deckputz in quadratischen und rechteckigen Feldern, hier mit horizontalem,
dort mit vertikalem grobem Besenstrich, und zwischendurch mit
Vollabriebstruktur. Diese regelmässige Unregelmässigkeit verleiht
architecture
I art I technology
I eco
architecture
technology
I eco
der
Fassade
eine lebendige
Leichtigkeit und
ändertI art
je Inach
Lichteinfall und Witterung ihre Anmutung.
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architecture I art I technology I eco
architecture I art I technology I eco
ein separater Bau mit 6000 m2 Nutzfläche für Dienstleistungen
und Gewerbe geplant, weil man das Wohnen und Arbeiten nicht
mischen wollte.
Objekt
Wohnüberbauung Obermühleweid,
Cham ZG
Nutzung
12 Häuser mit insgesamt
146 2 ½- bis 5 ½-Zimmer-Mietwohnungen
Termine
1. Etappe: Herbst 2012 bis Frühling 2015
2. Etappe: Winter 2014 bis Frühjahr 2017
Grösse
Bruttowohnfläche: 19 000 m2
Bruttorauminhalt: 78 700 m3
Bauherrschaft Seewarte Zentralschweiz AG, Zug
Architekten
ATP kfp Architekten und Ingenieure AG,
Zürich
Landschaftsarchitekten Benedikt Stähli,
Landschaftsarchitekt BSLA, Cham
Totalunternehmer Hammer Retex AG, Cham
Fassadenbau
Landis Bau AG, Zug
MARMORAN HiCompact 023 Dämmplatte
Produkte
MARMORAN KK71 Kombimörtel
MARMORAN SILCANOVA Deckputz mit
AQUABALANCE-Technologie
Autoren
Andreas Stettler / Franco Luccarini
Fotos
Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG
Quellen
ATP kfp Architekten und Ingenieure AG
Benedikt Stähli Landschaftsarchitekt BSLA
Hammer Retex AG
57
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y I eco
Hölzerner Schutz für
die Geschichte der
Kommunikation
Seit letztem Jahr lagert das Museum für Kommunikation seine Bestände in einem Depot aus Holz. Das Material bietet den historischen Objekten den notwendigen Schutz gegen Hitze, Kälte und
Feuchtigkeit. Für den ausgeklügelten Holzbau in Schwarzenburg
gewann das Architekturbüro Patrick Thurston auf nationaler Ebene den Prix Lignum 2015 Gold. Saint-Gobain ISOVER ist nationaler
Sponsor dieser Auszeichnung für herausragende Holzarbeiten.
H
olz erzählt viele Geschichten. In den Jahresringen von Baumstämmen lässt sich ablesen, ob Dürre herrschte, ob Regen
fiel, ob ein Baum von Insekten befallen war oder ob er gar einen
Waldbrand überlebte. Holz ermöglicht einen Blick in die Vergangenheit, und zwar über hunderte und manchmal sogar tausende
von Jahren.
Auch die Objekte im Depot des Museums für Kommunikation in
Schwarzenburg erzählen viele Geschichten. Historische Postkutschen, Oldtimer-Postautos, altertümliche Telefonapparate und
Computer und Radios aus der Pionierzeit zeugen von der rasanten
Entwicklung der Kommunikationsmittel. Die hölzerne Hülle des
Museumsdepots, das vor einem Jahr neu gebaut wurde, ist daher
wie geschaffen für die geschichtsträchtigen Objekte.
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y I eco
architecture I art I technology I eco
Das Museumsdepot in Schwarzenburg erinnert an eine grosse Scheune
und passt sich damit in die Landschaft ein.
Alleskönner Holz
Dass sich das Architekturbüro Patrick Thurston für einen Holzbau
entschieden hat, ist kein Zufall. Denn Holz hat eine Eigenschaft,
die den delikaten Museumsobjekten zugute kommt: Dank seiner
kapillaren Leitfähigkeit kann Holz Feuchtigkeit aus der Luft
architecture I art I und
technology
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architecture I art
I eco
aufnehmen
wieder
abgeben. Schwankungen
inI technology
der Luftfeuchtigkeit werden ausgeglichen, das Raumklima bleibt stabil.
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Eingesetzt wurden für die
51 Meter lange und 37 Meter
breite Halle rund 100 Tonnen
Schweizer Holz.
Um diese Eigenschaft voll auszunützen, haben die Architekten
eine Brettstapeldecke aus Weisstanne eingesetzt, die aus vielen
einzelnen Brettern besteht und damit eine möglichst grosse Oberfläche aufweist.
Der Baustoff Holz eignete sich auch, weil der Neubau zum Schutz
der Fahrzeuge sehr schnell, möglichst staub- und dreckfrei und in
zwei Etappen zu erfolgen hatte. Die erste Hälfte des Holzbaukörpers wurde neben den alten Blechbau gesetzt, dann wurden die
Fahrzeuge in die neue Hälfte transferiert. In einer zweiten Etappe
wurde der alte Bau abgerissen und die zweite Hälfte des Holzbaus
angefügt. Dank der Verwendung von vorgefertigten Elementwänden, die auf der Baustelle einfach zusammengefügt werden können, liess sich der Holzbau innert weniger Tage aufrichten und die
Fahrzeuge hatten stets ein schützendes Dach über dem Kopf.
Eingesetzt wurden für die 51 Meter lange und 37 Meter breite
Halle rund 100 Tonnen Schweizer Holz.
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y I eco
architecture I art I technology I eco
Die Lamellen erzeugen im Sommer Schatten, im Winter leiten sie die Strahlen
der tiefstehenden Sonne auf die Wände.
unterschiede schädlich. Das Thermometer darf nicht unter
9 ° Celsius fallen und nicht über 23 ° Celsius steigen und die Übergänge zwischen kalt und warm haben so sanft wie möglich zu verlaufen. Das Erfolgsrezept für die optimale Temperatur heisst: kluge
Beschattung und passive Sonnenenergienutzung. Das abgesetzte
Dach und die Ausrichtung der Lamellen an der Süd- und Westfassade sorgen im Sommer für Schatten und kühlenden Durchzug auf
dem Holzbaukörper. Im Winter aber, wenn die Sonne tief steht,
gelangen die Strahlen unter den Lamellen hindurch auf die Wände
und wärmen sie auf. Auch die Wärmedämmung der Gebäudehülle
trägt zu einer ausgeglichenen Temperatur bei. So ist unter anderem die Fassade mit ISOVER-Glaswolle gedämmt. Sie hält im
Sommer die Hitze draussen und im Winter die Wärme drinnen.
Minimaler Technikeinsatz
Das Depot kommt dabei mit einem Minimum an technischen
Massnahmen aus. «Eine technische Klimaregelung hätte viel zu
viel Strom gefressen. Das wäre sowohl aus umwelttechnischer als
auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Unsinn gewesen», erklärt der Architekt Patrick Thurston. Einzig eine im Boden integrierte Heizung stellt sicher, dass die Temperatur nicht unter die
Grenze von 9 ° Celsius fällt. Und ein kleines Lüftungsgerät erneuert die Luft alle zehn Stunden.
Das optimale Raumklima ist damit praktisch vollumfänglich
der Kombination von durchdachter Materialwahl, ausgeklügelter
Konstruktion und guter Dämmung zu verdanken. Selbst bei Extremtemperaturen von bis zu 36 ° Grad, wie sie der Sommer 2015
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I art I technology
architecture
I arttadellos
I technology geI eco
mit
sich brachte,
hatI eco
die Gebäudehülle ihren
Dienst
tan: die Innentemperatur stieg nie über 23 ° Celsius.
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Erfolgsrezept:
kluge Beschattung und passive Sonnenenergienutzung
So wie zu feuchtes oder zu trockenes Klima den rund 75 alten
Postkutschen und -bussen zusetzt, sind auch grosse Temperatur-
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y I eco
Postfahrzeuge aller Generationen finden im Museumsdepot Platz.
Herausragender Holzbau
Das Museumsdepot liegt zwischen Schwarzenburg und Mamishaus im Kanton Bern, an der Stelle, wo der Kurzwellensender bis
1998 für den Auslandfunk Schweizer Radio International sendete.
Die ländliche Umgebung ist geprägt von mächtigen Eichenbäumen und einzelnen, verstreuten Bauernhöfen. «Wir wollten den
Neubau so gut wie möglich in diese wunderschöne Landschaft
integrieren», sagt Patrick Thurston. Deshalb sähe das Depot ein
wenig aus wie eine grosse Scheune.
Der Holzbau ist den Architekten so gut gelungen, dass sie damit
auf nationaler Ebene den Prix Lignum 2015 Gold gewonnen haben. Mit dem Preis werden herausragende Leistungen in der Verwendung von Holz ausgezeichnet, sei dies für Bauwerke, den Innenausbau, Möbel oder Kunst. Der Preis wird zum dritten Mal
vergeben, das Architekturbüro Patrick Thurston gewinnt ihn zum
zweiten Mal in Folge. Die Jury hat vor allem die Logik der Konstruktion überzeugt, deren Form «konsequent aus der Funktion abgeleitet» sei, wie Jury-Präsident Prof. Peter Eberhard sagt. «Der
ökologische Pionierbau nutzt die Vorteile von Holz auf vielen Ebenen und arbeitet mit statt gegen die Natur.» Damit weise er einen
Weg in die Zukunft.
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An die nächsten Generationen denken
Dieser Nachhaltigkeitsgedanke, der langfristige Horizont, ist ein
grosses Anliegen von Patrick Thurston. Bei seinen Bauten denkt
der Architekt stets auch an die kommenden Generationen. Er will
nicht, dass diese sich irgendwann mit Altlasten herumschlagen
müssen. «Bevor wir mit dem Neubau des Depots beginnen konn000 Franken Schadstoffe
ten, mussten wir für mehrere 100 des alten Baus beseitigen. Solche Probleme kann man doch nicht
einfach der nächsten Generation überlassen.» Umso mehr
schätzt er Holz als Baustoff: Es kommt ganz ohne chemische Zusatzstoffe aus.
Glaswolle und Holz: ein gutes Duo
Saint-Gobain ISOVER AG ist nationaler Sponsor des Prix Lignum
2015. Denn auch Saint-Gobain ISOVER ist überzeugt, so Marketingdirektor Daniel Schild, dass Holz ein Baustoff mit Zukunft
ist. «Holz wächst schneller nach als es genutzt wird, die Transportwege sind kurz, die Holzprodukte für den Bau sind energiearm
in der Herstellung und mit der Durchforstung wird nebenbei noch
der Wald gepflegt.» Damit leiste Holz einen wichtigen Beitrag
zur Nachhaltigkeit; ein Ziel, wofür sich auch Saint-Gobain ISOVER
einsetze.
Auch die Glaswolle-Produkte von Saint-Gobain ISOVER AG sind
besonders nachhaltige Baustoffe: Sie bestehen zu 80 % aus umweltfreundlichem Recyclingglas, sie werden mehrheitlich mit
einem natürlichen Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen
hergestellt, in der Produktion wird ausschliesslich erneuerbarer
Strom aus lokalen Wasserkraftwerken eingesetzt und die alten
Dämmstoffe können wie Holz recycelt werden. Die gute Ökobilanz
der ISOVER-Glaswolle spiegelt sich in der Bewertung nach Umweltbelastungspunkten, welche die Umweltauswirkungen eines
Produkts von den Rohstoffen über die Produktion bis zur Entsorgung erfassen. Leichte Wärmedämmstoffe mit tiefen Wärmeleitzahlen, die also bei wenig Gewicht sehr effizient dämmen, schneiden am besten ab. ISOVER-Dämmstoffe aus Glaswolle gehören in
diese Kategorie.
Dank ihrem geringen Gewicht und weil sie nicht brennbar sind,
lassen sich die ISOVER-Dämmstoffe ideal mit Holz kombinieren.
Aus mineralischem Material hergestellt, müssen den Dämmstoffen zudem weder Fungizide noch Insektizide beigemischt werden.
Angesichts der Endlichkeit unserer Ressourcen sind kluge Lösungen für mehr Nachhaltigkeit dringend gefragt. Intelligente Holzkonstruktionen in Kombination mit einer ökologischen Dämmung
bieten einen möglichen Ansatz. Und schützen damit nicht nur alte
Postkutschen, sondern auch die Umwelt.
Bauherrschaft
Schweizerische Stiftung für die Geschichte
der Post und Telekommunikation
Planung
Architekturbüro Patrick Thurston,
Architekt BSA SIA SWB, Bern
Mitarbeit
Cyrill Pfenninger, Architekt FH
Indermühle Bauingenieure, Holzbauingenieur, Thun
Waldhauser + Hermann AG, Haustechnik, Münchenstein
Remund Holzbau, Schwarzenburg
Verarbeiter
Binggeli Bau AG, Schwarzenburg
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Autoren
Barbara Kieser / cR Kommunikation AG /
I eco
architecture I art I technology I eco
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ISOVER AG
Fotos
Ralph Hut, ralph hut fotografie
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Produktneuheiten
RiGlass ® Modulfenster für Trockenbauwände
ISOPROTECT Holzfaserplatte
eit September 2015 hat ISOVER neu die Holzfaserplatte
ISOPROTECT im Sortiment. Diese festen Platten mittlerer
Dichte werden beim Neubau oder der Sanierung von Dächern
und Wänden verwendet.
Bauten. Je nach Glastyp können auch individuelle Anforderungen
an Privatsphäre, Schallschutz und Lichtführung sowie an Oberflächenstrukturen und -designs erfüllt werden.
S
Transparenz mit hoher Sicherheit
Neben der Linie RiGlass® pure für Trennwände mit Schallschutzwerten bis Rw 50 dB stehen mit RiGlass® contraflam erstmals
auch formschöne Verglasungen mit Feuerwiderstandwerten bis
EI60 und Schalldämmwerten bis Rw 51 dB zur Verfügung. Beide
RiGlass® Familien umfassen zudem Gläser für den Einbau in Spezial-Trockenbauwände für Strahlenschutz und mit erhöhter Einbruchsicherheit. Das ermöglicht ihren Einsatz in sensiblen Bereichen wie Spitälern, Arztpraxen, Banken und Ladengeschäften.
Mit den neuen RiGlass ® Modulfenstern schaffen Sie transparente
Innenwände für das Wechselspiel zwischen Privatsphäre und Offenheit. Weil sie ohne sichtbare Profile und flächenbündig eingebaut werden, passen sie sich nahtlos in die Raumgestaltung ein.
Mit dem vielfältigen RiGlass ® Sortiment sind Brandschutzwerte
bis EI60 und erhöhte Schallschutzwerte garantiert. Der Einbau
ist schnell und einfach, die Kosten überschaubar.
Einfacher Einbau, perfekte Resultate
Die RiGlass® Modulfenster werden flächenbündig ohne sichtbare Profile, Verschraubungen oder Befestigungsteile in
Rigips® Trockenbauwände eingebaut. Dabei lassen sich die Module auch profillos
«Glas an Glas» aneinanderkoppeln. Die
hohe Verwindungssteifigkeit des Rahmensystems unterstützt die schnelle
Montage und die grösstmögliche Massgenauigkeit. Damit werden sowohl die Ausführungsqualität als auch die Wirtschaftlichkeit sichergestellt.
D
er Aufwand, den Saint-Gobain ISOVER in Forschung und
Weiterentwicklung der technischen Prozesse steckt, hat sich
bezahlt gemacht. Mit PB F 030 kommt zum Jahresbeginn 2016
ein neues Glaswolleprodukt auf den Markt, das mit noch besseren Dämmleistungen glänzt: Die PB F 030 Fassadendämmplatte.
M
it den RiGlass® Modulfenstern für Innentrennwände werden
Wohn- und Arbeitsräume lebenswerter. Die breite Auswahl
an individuell zugeschnittenen Formaten, Dekors und Funktionalitäten eröffnen fast uneingeschränkte Gestaltungsfreiheit – im
Wohn­bereich ebenso wie in Büros, Gewerbe und öffentlichen
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Einbaubeispiel eines RiGlass® contraflam
Modulfensters in einer Gipsständerwand.
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RiGlass ® Modulfenster für Trenn- und Brandschutzwände sowie für erhöhte Schalldämmanforderungen
Typ 1: RiGlass ® contraflam Brandschutzgläser
RiGlass® contraflam sind Brandschutz-Modulfenster, die aus mehreren Sicherheitsglasschichten (ESG) aufgebaut sind. Der Raum
zwischen den Scheiben ist mit einer transparenten Interlayerschicht gefüllt, die bei Feuer aufschäumt und die Energie absorbiert.
Die Anzahl der ESG-Scheiben und der Interlayerschichten wird durch die angestrebte Feuerwiderstandsdauer bestimmt. So erreichen
sie geprüfte Feuerwiderstandswerte von EI30 und EI60. Durch den ESG-Aufbau sind die RiGlass® contraflam Gläser auch besonders
robust – beim Transport und der Montage ebenso wie im täglichen Betrieb. Die Blockfenster sind beidseitig UV-beständig,
bruchhemmend und in Variationen mit anderen Gläsern kombinierbar.
PB F 030 – Ein Quantensprung der Dämmleistung.
Š
Materialkombination mit Sinn und Verstand.
Mit ihren hervorragenden Verarbeitungseigenschaften ist die
Kombination von Dämmstoffen aus Glaswolle, den feuchteadap­
tiven Dampfbremsen und Klebern des Vario Luftdichtheits­
systems sowie den ISOPROTECT Holzfaserplatten eine langfris­
tige sichere Lösung für Planer, Verarbeiter und Hausbesitzer. Die
Verbindung der ausgesuchten Materialien führt zu idealen Bauteilen, welche Energieeffizienz, Diffusionsoffenheit, Bauschadentoleranz und Nachhaltigkeit vereinen.
Die ISOVER-Lösung: Ein System aus einer Hand.
Mit den optimal abgestimmten ISOVER Produkten kann nun das
komplette Dämmsystem erstellt werden!
030 – was bedeutet das?
Die Wärmeleitfähigkeit λD beschreibt die Wärmeleitung von Baustoffen. Ein niedriger Wert bedeutet eine geringe Wärmelei­
tung und somit eine gute Wärmedämmung. Lange Zeit galt
0,035 als Standard und 0,032 als das Beste, was mit Glaswolle erreicht werden kann. Mit PB F 030 präsentiert nun ISOVER
eine Fassadendämmplatte, welche den deutlich tieferen Wert von
0,030 [W / (mK)] erreicht.
Weniger Material – Mehr Wohnraum
Der tiefe Lambda Wert des neuen Produktes führt in Verbindung
mit einer wärmebrückenfreien Unterkonstruktion direkt zu einem
Gewinn an Wohnraum. Denn so kann eine hinterlüftete Fassade
fast halb so dick gebaut werden. Weil ISOVER-Glaswolle unbrennbar ist, besteht zudem kein Brandrisiko, weder während der Bauzeit noch in der Nutzungsphase.
Unterdachplatte mit ISOPROTECT
Typ 2: RiGlass ® pure Standardgläser
Die RiGlass® pure Modulfenster bestehen aus drei bis vier hintereinanderliegenden, UV-beständigen Sicherheitsgläsern.
Diese sind je nach Anforderung unterschiedlich ausgebildet.
Typ 3: RiGlass ® silence Schallschutzgläser
Die beiden Modulfensterfamilien sind auch als RiGlass® pure Silence und als RiGlass® contraflam Silence erhältlich. Bei diesen
Ausführungen sind spezielle, absolut transparente Folien in das Glas eingelassen, welche die Schalldämmwerte massiv erhöhen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.rigips.ch
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Luftdichtheit mit den
Vario-Produkten
Wärmedämmung aus Glaswolle
Weitere Informationen finden Sie unter: www.isover.ch
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65
Produktneuheiten
EGLAS
Kein Schnee, kein Kondenswasser, keine kalten Räume
CLIMAPLUS WOOD
Holz-Glas-Verbundelement
HÖCHSTE Wärmedämmleistung und HÖCHSTER Brandschutz in einer Dämmplatte!
Das klassenbeste Dämmsystem ist jetzt auch VKF zertifiziert und bis 30 m einsetzbar!
E
G
D
GLAS ist ein integriertes und unsichtbares Heizglas, das den
Blick nach draussen und den thermischen Komfort verbessert.
Die Verglasungseinheit EGLAS gibt elektronisch gesteuerte Strahlungswärme ab. Gleichzeitig beseitigt EGLAS bautechnische Wartungs- und Sichtprobleme, die mit Kondenswasser oder Schnee
zu tun haben. EGLAS ist in Doppel- oder Dreifachverglasung und
ausserdem als Verbund-Sicherheitsglas (für Anwendungen in Innenräumen) lieferbar.
 In Innenräumen: Trennwände, Türen, Sicherheitsverglasung,
Handtuchtrockner, Heizung, Glasböden, Spiegel, Weinkeller,
Kühlschranktüren, usw.
 Im Aussenbereich: Fassaden, Dachverglasungen, begehbare
Glasflächen, Korridore, Treppenhäuser, Glasböden, usw.
las erfüllt die Grundbedürfnisse des Menschen, mit der Natur
in Verbindung zu stehen und dabei in einer angenehmen Atmosphäre selbstgestaltet zu leben. Das Zusammenspiel mit leistungsfähiger Verglasung kann den Heizwärmebedarf halbieren.
CLIMAPLUS WOOD, die Lösung für mehrteilige Holz-Glas-Kon­
struktionen, vereint Transparenz, Stabilität, Energiegewinn und
Wetterschutz. Einer der wesentlichen Vorteile dieses Wandbauteils ist, dass CLIMAPLUS WOOD zur Stabilität des Gebäudes
gegen Wind- und Soglasten beiträgt. Damit können andere statische Konstruktionselemente wie Windverbände oder Wandflächen deutlich reduziert werden, oder es kann ganz darauf verzichtet werden.
CLIMAPLUS WOOD kann mit allen Isoliergläsern der Produkt­
familie CLIMATOP und CLIMAPLUS auch in der Kombination
mit Sonnenschutzglas oder Verbundsicherheitsglas ausgeführt
werden.
ie VKF zertifizierten MARMORAN Systeme «HiCompact 023» und «HiCompact Ultra 025» sind einsetzbar bis zur maximalen
Gebäudehöhe von 30 m. Das heisst für den Bauherrn und Planer: Excellenter Wärmeschutz und bestmöglichen Brandschutz. Der
Einsatz und der Planungsaufwand für den Einsatz von Brandriegeln entfallen.
Mit einem LambdaD des neuen PIR-Kernmaterials von 0,023 W / mK bei der HiCompact und 0,025 W / mK bei der HiCompact Ultra 025,
sind die Systeme heute noch Klassenbeste und tragen dem erhöhten Umweltbewusstsein und der Forderung nach effizientem Klimaschutz Rechnung. Die hochkompakte Wärmedämmung ergibt schlanke Bauteile im Vergleich zu Aufbauten mit «traditionellen» Wärmedämmstoffen. Das heisst: Einsparung von Raumkosten, sowie konstruktive Vereinfachungen.
HiCompact 023
Die HiCompact 023 Wärmedämmplatten bestehen aus einem
hochwertigen, feinzelligen PIR-Hartschaumkern mit hohen Festigkeitswerten und einem Super-LambdaD von nur 0,023 W / mK.
Die luft- und dampfbremsenden hauchdünnen (9 µ) Alufolien auf
beiden Seiten der Kernplatte reduzieren die Feuchtewanderung
im Bauteil Aussenwand auf ein gewünschtes Minimum. Gemäss
Studie des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik IBP in D-Holzkirchen, ist auch unter extremen Bedingungen keine Feuchteansammlung in der Dämmplatte HiCompact 023 zu erwarten – aufgrund der Berechnungen ist daher nicht mit einer Senkung der
Dämmwirkung zu rechnen! Die HiCompact 023 Wärmedämmplatten sind sowohl für Aussen- wie Innenisolationsanwendungen
eine sichere Wahl.
HiCompact ultra 025
HiCompact ultra 025 Platten sind eigentlich nichts anderes als
ein Brandschutzriegel in 2-facher Ausführung! Sie eignen sich
ganz besonders für den universellen und sicheren Einsatz als
hochkompakte Wärmedämmung von Niedrigenergie- und Pas­
sivhausbauten jeglicher Art. HiCompact ultra 025 Dämmplatten erweitern das Anwendungsspektrum der oben genannten
HiCompact 023 Superdämmplatten im obersten Anforderungsbereich mit U-Werten des Bauteiles Aussenwand bis unter
0,09 W/m2K!
Weitere Informationen finden Sie unter: www.glassolutions.ch
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architecture I art I technology I eco
Weitere Informationen finden Sie unter: www.weber-marmoran.ch
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Veranstaltungskalender
2016
JANUAR
09.01. – 11.01.2016
TrendSet
Internationale Fachmesse für
Wohnambiente, Tisch- und Lebenskultur
Deutschland, München
12.01. – 16.01.2016
Swissbau
Messe Basel
Schweiz, Basel
28.01. – 31.01.2016
artbygenève
Messe für zeitgenössische Kunst
Schweiz, Genf
28.01. – 31.01.2016
artgenève
Palexpo
Schweiz, Genf
29.01. – 01.02.2016
HOMI
Fiera Milano Rho
Italien, Mailand
05.03. – 13.03.2016
Wohnen & Interieur
Messe für Wohnräume, Design
und Accessoires
Österreich, Wien
MÄRZ
04.03. – 06.03.2016
Com:bau
Messe Dornbirn
Österreich, Dornbirn
04.03. – 06.03.2016
inhaus
Messe für Bauen und Wohnen
Am Marktplatz, im Zentrum von
Weinfelden (TG)
Schweiz, Weinfelden (TG)
05.04. – 08.04.2016
IFH / Intherm 2016
Messe Nürnberg
Deutschland, Nürnberg
06.03. – 12.03.2016
Giardina
Erlebnismesse für Gartengestaltung
Schweiz, Zürich
07.04. – 10.04.2016
Eigenheim Bern 2016
Schweiz, Bern
11.03. – 13.03.2016
BLICKFANG Stuttgart
International Design Exhibition
Liederhalle
Deutschland, Stuttgart
08.04. – 10.04.2016
BLICKFANG München
International Design Exhibition
Zenith
Deutschland, München
12.03. – 20.03.2016
Habitat Jardin
Intelligentes Wohnen, Gartenneugestaltung
und allgemein alles aus dem Baufach
EXPO BEAULIEU Lausanne
Schweiz, Lausanne
11.04. – 17. 04. 2016
Bauma
Messe München
Deutschland, München
13.03. – 18.03.2016
Light + Building 2016
Messe Frankfurt
Deutschland, Frankfurt
FEBRUAR
25.02. – 28.02.2016
EIGENHEIM.2016
Messe rund ums Wohneigentum
CIS-Sportcenter Solothurn
Schweiz, Solothurn
APRIL
14.03.2016
Bodenfachtagung Pavidensa
Casino Bern
Schweiz, Bern
29.04. – 01.05.2016
BLICKFANG Basel
International Design Exhibition
Messe Basel
Schweiz, Basel
MAI
12.04. – 17.04.2016
Salone Internazionale del Mobili
Möbelmesse
Italien, Mailand
21.04 – 24.04.2016
Bauen + Wohnen Aargau
Messe für Bauen, Wohnen und Garten
Tägerhard Wettingen
Schweiz, Wettingen
15.03.2016
Bodenfachtagung Pavidensa
Bodenfachtagung
Tägerhard Wettingen
Schweiz, Wettingen
27.04.2016
Architekten- und Unternehmertagung
der Saint-Gobain Weber AG
Gastrednerin: Carla del Ponte
Technorama Winterthur
Schweiz, Winterthur
18.03. – 20.03.2016
Immo Messe Schweiz
Immobilienmesse für Eigentum, Umwelt,
Energie, Bau und Renovation
Olma Messen St. Gallen
Schweiz, St. Gallen
28.04.2016
Architekten- und Unternehmertagung
der Saint-Gobain Weber AG
Gastrednerin: Carla del Ponte
KKL Luzern
Schweiz, Luzern
20.05. – 22.05.2016
designmesse.ch
Puls 5
Schweiz, Zürich
JUNI
02.06. – 03.06.2016
Architect@Work France
La Halle Tony Garnier
Frankreich, Lyon
14.06. – 19.06.2016
Design Miami / Basel
Messe Basel
Schweiz, Basel
16.06. – 19.06.2016
Art
Messe für moderne und
zeitgenössische Kunst
Schweiz, Basel
22.06. – 24.06.2016
Intersolar Europe 2016
Neue Messe München
Deutschland, München
JULI
09.07. – 11.07.2016
TrendSet
Internationale Fachmesse für
Wohnambiente, Tisch- und Lebenskultur
Deutschland, München
SEPTEMBER
08.09. – 11.09.2016
Bauen & Modernisieren
Schweizer Baumesse für Bauen, Wohnen,
Energie mit Eigenheim-Messe Schweiz
Messe Zürich
Schweiz, Zürich
08.09. – 11.09.2016
Eigenheim Messe Schweiz
Messe Zürich
Schweiz, Zürich
23.09.2016
Seminar Brandschutz im Trockenbau
Campus Sursee
Schweiz, Sursee
29.09. – 02.10.2016
Bauen+Wohnen Luzern
Messe für Bauen, Wohnen + Garten
Schweiz, Luzern
OKTOBER
07.10.2016
Seminar Schallschutz im Trockenbau
Campus Sursee
Schweiz, Sursee
13.10. – 16.10.2016
Bauen+Wohnen Bern
BERNEXPO
Schweiz, Bern
13.10. – 16.10.2016
Bau + Energie Messe
BERNEXPO
Schweiz, Bern
Das CPI ist die Weiterbildungsplattform
für nachhaltiges Dämmen der Firma
Saint-Gobain ISOVER AG. Wir verstehen
es als unsere Aufgabe, Fachwissen rund
ums Dämmen sachlich und objektiv an
interessierte Kreise weiterzugeben und
Seminare zu Themen zu organisieren, die
uns in unserer täglichen Arbeit beschäftigen. Das CPI bietet zudem eine Plattform
für den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Fachleuten aus Forschung
und Entwicklung, Produktion, Planung
und Verarbeitung. Je nach Zielpublikum
und Kursinhalt bestreiten wir die Veranstaltungen zusammen mit unabhängigen
externen Experten oder Spezialisten seitens der Behörden.
Dass die Weiterbildungsplattform einem
grossen Bedürfnis entspricht, zeigen die
zahlreichen Rückmeldungen der Teilnehmer, die das neue Wissen anschliessend
bei ihrer täglichen Arbeit einsetzen.
NÄCHSTE KURSE DES PROGRAMMS
DEZEMBER
07.12. und 08.12.2016
Architect@Work Germany
Messe Stuttgart
Deutschland, Stuttgart
20.01.2016
Brandschutz
Brig: Berufsschule Oberwallis
Weitere Termine: 27.01.2016 in Lyss (BE)
und 17.02.2016 in Chur (GR)
16.03.2016
Ökologisch und nachhaltig bauen
St. Gallen: Gewerbliches Berufs- und
Weiterbildungszentrum GBS
Frühling 2016
MINERGIE-ECO: Konzeption und Antrag
(Ort und Datum werden Ende 2015 auf
der Webseite bekannt gegeben)
www.cpisover.ch
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architecture I art I technology I eco
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architecture I art I technology I eco
69
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architecture I art I technology I eco
Saint-Gobain Weber AG
Täfernstrasse 11b
5405 Dättwil
Tel. + 41 (0)56 484 24 24
Fax + 41 (0)56 484 24 00
www.weber-marmoran.ch
artec
architectureISOVER
I art I technology
I eco
Saint-Gobain
AG
Route de Payerne 1
1522 Lucens
Tel. + 41 (0)21 906 01 11
Fax + 41 (0)21 906 02 05
www.isover.ch
Rigips AG
Gewerbepark
Postfach
5506 Mägenwil
Tel. + 41 (0)62 887 44 44
Fax + 41 (0)62 887 44 45
www.rigips.ch
GLASSOLUTIONS®
Vetrotech Saint-Gobain (International) AG
Zweigniederlassung Kreuzlingen
Sonnenwiesenstrasse 15
8280 Kreuzlingen
Tel. + 41 (0)71 686 92 92
Fax + 41 (0)71 686 92 93
www.glassolutions.ch
artec
architecture I art I technolog
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architecture I art I technolog
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