Impressum Auflage: 16 200 Exemplare 1 x jährlich Erscheint: Nächste Ausgabe: Ende 2016 Herausgeber: Saint-Gobain Weber AG Saint-Gobain ISOVER AG Rigips AG GLASSOLUTIONS® Vetrotech Saint-Gobain (International) AG Redaktionsteam: Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG Daniel Schild, Saint-Gobain ISOVER AG Marcel Koller, Rigips AG Gestaltung: coray com ag, Ennetbaden Bestellpreis: CHF 10.– Für Magazinbestellungen und PDF-Downloads vergangener Ausgaben besuchen Sie: www.artec-magazin.ch Editorial Liebe Leserin, lieber Leser ereits die vierte Ausgabe von artec dürfen wir Ihnen hiermit präsentieren. Und dies in einem besonderen Jahr: Gemeinsam sind wir von Saint-Gobain seit 350 Jahren in der Baumaterialbranche tätig. Saint-Gobain, der heutige Weltleader in diesem Bereich, wurde 1665 von Ludwig XIV als königliche Spiegelglasmanufaktur gegründet und stattete damals die Galerie vom Schloss Versailles mit Spiegeln aus. Die Welt ist heute natürlich eine andere, wie auch der Saint-Gobain Konzern. Er hat zwischenzeitlich sein Portfolio diversifiziert und wir als Herausgeber des vorliegenden Magazins zeigen Ihnen gerne, was für eine breite Palette – nebst der Liebe zur Architektur – die Unternehmen von Saint-Gobain anzubieten haben. B Auch im weltgeschichtlich viel kürzeren Zeitrahmen von nur einem Jahr, hat sich in der Architekturlandschaft hierzulande viel getan. Aussergewöhnliche Projekte wurden realisiert, die durch architektonische Innovation und Kreativität herausstechen, gepaart mit industrieller Fachkenntnis und Qualitätsproduktion. Eine Auswahl davon dürfen wir Ihnen auf den folgenden Seiten präsentieren. Lebendige Leichtigkeit zeigt die mit grobem Besenstrich gefertigte Fassade der Wohnüberbauung Obermühleweid und sorgt mit einem physikalischen Prinzip für optimalen Feuchigkeitsschutz – ohne Chemie. Ein geradezu ausserirdischer Bau ist die «Paul & Henri Carnal Hall», die neue Konzerthalle der Eliteschule Le Rosey in Rolle. Sie vereint kunstvoll die drei Materialien Beton, Stahl und Holz und schafft dadurch – und mithilfe der Zementsteine und Gipsplatten – eine der Schule würdige Akustik. Ein ausgeklügeltes Schallschutzsystem war schliesslich Bedingung für den Bau des Gebäudes in Les Grangettes, das direkt neben der Autobahn A9 steht. Die hinterlüftete Fassade mit spezieller Unterkonstruktion leitet einerseits den Lärm nach oben und weg – und andererseits absorbiert sie die Schallwellen. So lässt es sich trotz unmittelbarer Nähe zur Autobahn ruhig und gut leben. Viel Freude und Inspiration wünschen wir Ihnen beim Eintauchen in die diesjährigen Highlights! Wir nehmen gerne Ihre Kommentare entgegen: [email protected] Mit den besten Grüssen Daniel Schild Marketing Director, Saint-Gobain ISOVER AG artec architecture I art I technology I eco 3 Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne Inhalt Editorial architecture Von Rom bis Ascona 6 – 9 Ein Quartett von Wohntürmen 10 – 15 Nanoforschung im Altbau 16 – 19 Paul & Henri Carnal Hall, Institut Le Rosey, Rolle 20 – 21 art Paul & Henri Carnal Hall, Institut Le Rosey, Rolle 4 artec architecture I art I technology I eco technology 3 Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne 40 – 41 Ein Gewerbezentrum mit Anspruch 42 – 45 Dreiecke in einer Welt von Würfeln 46 – 49 eco Strom von der Berner Solarfassade 50 – 55 Obermühleweid, Cham 56 – 57 Hölzerner Schutz für die Geschichte der Kommunikation 58 – 63 Die Gartenstadt lebt! 22 – 27 Des Königs neues Kleid 28 – 33 Produktneuheiten 64 – 67 Der letzte Zweitwohnungsbau 34 – 39 Veranstaltungskalender 68 – 69 Obermühleweid, Cham artec architecture I art I technology I eco 5 Von Rom bis Ascona Was verbindet die Säulen am Petersplatz mit diesem Mehrfamilienhaus in Tessin? Der Stein. An beiden Orten kam Travertin zum Einsatz, ein weit verbreiteter Süsswasserkalkstein, der schon von den Etrusker Baumeistern verwendet wurde. Das Architektenduo Giambonini-Brunetti hat ihn in der Toskana handverlesen, um Farbe und Qualität zu gewährleisten. D as dreistöckige Gebäude an der Via Serodine befindet sich dort, wo vorher das Wohnhaus von Walter Rudolf Hess (1881 – 1973) stand, dem Schweizer Psychologen und Nobelpreisträger, an den hier eine kleine Gedenktafel erinnert. Der Neubau mit dem Namen «Bella Vita» hat zwar eine bewegte Vergangenheit, aber das wäre eine ganz andere Geschichte. Wichtig ist nur: Die Geschichte hatte ein Happy End. Das Mehrfamilienhaus mit 11 Eigentumswohnungen überzeugt aus architektonischer, ästhetischer und handwerklicher Sicht. c artec y I eco c y I eco architecture I art I technology I eco 6 artec architecture I art I technology I eco Ferien im Süden Sich eine Ferienoase mit Mittelmeer-Charme zu bauen, mit den entsprechenden Materialien und Gestaltungselementen, das war Wunsch und gleichzeitig Aufgabenstellung der Bauherrschaft an die Planer. Eine Gruppe von Ostschweizer Investoren – unter anderem mit familiärem Bezug zu Walter Rudolf Hess – hatte das Grundstück erworben mit dem Ziel, ein gemeinsames Feriendomizil zu errichten und die restlichen Wohnungen an Dritte zu verkaufen. Die Einheiten reichen von 2 ½ Zimmern mit einer Fläche ab 74 m2 bis 5 ½ Zimmer mit 167 m2. Alle Wohnungen sind nach Süden ausgerichtet und verfügen über einen eigenen, als Loggia ausgebildeten Balkon beziehungsweise einen Gartenanteil. Durch die Loggien bewahrt der Baukörper nach Süden hin seine homogene Hülle. artec architecture I art I technology I eco 7 a ogy y I eco I eco 668 B ballatoio ingresso 3 camera 10 camera 1 ingresso 6 cucina 1 ingresso 5 cucina 7 camera 1 camera 7 11.8 mq 11.8 mq disimpegno 6 disimpegno 9 M bagno 2 bagno 6 disimpegno 4 zona giorno 2 zona giorno 6 disimpegno 8 disimpegno 11 M M M zona giorno 7 bagno 3 bagno 7 M camera 4 terrazza 13 cucina 4 bagno 8 bagno 2 disimpegno 5 bagno 3 M zona giorno 5 bagno 9 M camera 8 camera 4 terrazza 13 camera 10 terrazza 13 terrazza 13 271 cucina 8 1211 ripostiglio 11 1'482 Sich eine Ferienoase mit Mittelmeer-Charme zu bauen, mit den entsprechenden Materialien und Gestaltungselementen, das war Wunsch und gleichzeitig Aufgabenstellung der Bauherrschaft an die Planer. ingresso 3 camera 5 camera 1 3512 B Grundriss 1. Obergeschoss Aussenliegendes Treppenhaus An der Rück- beziehungsweise Nordseite des Gebäudes befinden sich die Erschliessungswege zu den Wohnungen. Das markante aussenliegende Treppenhaus führt zu den offenen Laubengängen auf jeder Etage. Die Sichtbetonkonstruktion sitzt fast skulptural vor dem Baukörper und bricht, zusammen mit den Laubengängen, dessen Homogenität auf. Die Erschliessung der Gartenanlage erfolgt von hier über einen offenen, tunnelähnlichen Durchgang im Erdgeschoss. Er findet seine Fortsetzung in einem Gehweg und einer Treppe aus Quarzitplatten, ebenfalls ein Naturstein, die zum leicht tiefer liegenden Poolhaus, dem ebenfalls in Travertin eingefassten, offenen Sitzplatz und dem Schwimmbad führen. Fassadensystems und der Travertinplatten auszugleichen. Ebenso anspruchsvoll waren die Anschlüsse der Platten an die Sturzelemente und Verglasungen. Dieses Aussenwärmedämmsystem mit einfacher Einbettung erlaubt die freie Wahl des Verblendungsmaterials bis 45 kg / m2 und bietet somit praktisch uneingeschränkten Gestaltungsspielraum. Objekt Nutzung Grösse Italienischer Naturstein Beide Gebäude, das Wohn- und das Poolhaus, sind durch die einheitliche Fassadengestaltung visuell zusammengebunden. Ihr elegantes und doch unprätenziöses Äusseres verdankt das exklusive Wohnobjekt unter anderem dem porösen, beigefarbenen Travertin aus dem toskanischen Rapolano. Der verhältnismässig leichte Stein verleiht der Gebäudehülle ihren natürlichen, mediterranen Charakter. Die beiden Archtikten, die das Projekt als Arbeitsgemeinschaft realisiert haben, reisten dafür nach Italien und wählten den Travertin nach ihren Qualitätskriterien aus. Sämtliche Platten, die im Bella Vita verbaut wurden, stammen aus dem gleichen Block. ar artec tec architecture architecture I art I art I technology I technology I eco I eco artec tec c c 800 ar ogy y I eco I eco 2179 N c c 6655 architecture architecture I art I art I technology I technology I eco I eco Dünnwandiges Fassadensystem Für die Realisierung der perfekten Linien und gleichmässigen Oberflächen wurde viel Detailarbeit geleistet. Es galt, die Unebenheiten und nicht immer lotreinen Fluchten des Mischmauerwerks mit umso präziserer Verlegearbeit des dünnwandigen CERAMO- Termine Bauherrschaft Architekten Maler / Aussendämmung Fassadenbau Fassadensytem Produkte Autor Fotos Residenza Bella Vita, Via Serodine, Ascona 11 Eigentumswohnungen mit 2 ½ – 5 ½-Zimmern Grundstückfläche: 2000 m2, davon überbaubar: 600 m2 Fassadenfläche: 980 m2, davon Naturstein: 440 m2 Wohnfläche: 1380 m2 Bauzeit: September 2013 – Juli 2015 GENU Partner AG, Schaffhausen ARGE Michele Giambonini / Ezio Brunetti, Ponte Capriasca Spadini SA, Bellinzona Travertino Swiss SA, Taverne Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil MARMORAN CERAMO Marmopor PLUS 031 KA13 Panzernetz und KA60 Armierungsgitter in ISO-Combimörtel KK70 weber master flex-2 Andreas Stettler Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG artec architecture I art I technology I eco 9 a c y I eco Ein Quartett von Wohntürmen Das Tessin sollte uns mit viel Sonne, einem eher mediterranen Lebensgefühl und wunderbaren Landschaften verführen. Aber der Südkanton kämpft mit rasanter Zersiedelung. Der Blick aus dem Auto- oder Zugfenster schweift über zunehmend verbaute Hänge. Wie in vielen anderen Regionen kann auch hier die Verdichtung eine gewisse Linderung bringen, besonders in den urbanen Zonen. D enken wir etwa drei Jahre zurück: Wir stehen im Quartiere Nuovo, der Neustadt von Locarno, inmitten von alten Villen, Mehrfamilienhäusern, Büro-, Gewerbe- und Industriebauten – ein heterogen genutzter Teil dieser beliebten, aber architektonisch strapazierten Ferienstadt. Eigentlich erstaunlich, dass ein Grundstück mit der beachtlichen Fläche von knapp 10 000 m2 als einziges Areal dieser Grösse hier noch nicht überbaut ist. Vorher standen hier Werkstätten und Lagerhäuser, bis man diese eines Tages abriss – und eine Weile Gras darüber wachsen liess. Aber das ist ja jetzt, drei Jahre später, vergessen. artec architecture I art I technology I eco c 10 artec y I eco Die vier zehnstöckigen Türme sind markant, nicht unbedingt filigran, aber doch eindeutig in ihrem architektonischen Ausdruck. architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 11 a c y I eco Früher stand man im Quartiere Nuovo inmitten von alten Villen, Mehrfamilienhäusern, Büro-, Gewerbe- und Industriebauten. Erdgeschoss Stadt in der Stadt Ein weitsichtiger Gestaltungsplan aus den 90er-Jahren sah bereits ein Projekt mit vier Türmen und einem flachen Mittelbau vor. Durch die zwischenzeitlich geänderte Ausnützungsziffer konnte mit 10 Stockwerken und mehr Raum zwischen den Gebäuden geplant werden. Die Grundeigentümer beauftragten die Architekturbüros Bruno Huber und Renzetti & Partners mit der Ausarbeitung eines ästhetisch verbesserten Projektes. Zwar wird die Verdichtung in Form von Hochbauten verschiedentlich angeprangert, aber diese Debatte ist vergleichbar mit jener über die neuen erneuerbaren Energien: Alle wollen sauberen Strom, aber niemand will die Windräder. Quattro Torri bietet mit 120 Eigentums- und Mieteinheiten viel Wohnraum; das Projekt ist ein neuer Nukleus im Stadtzentrum, eine Art «Stadt-in-der-Stadt» aus fünf Baukörpern; der dreistöckige Mittelbau mit Büro- und Gewerbeflächen sowie die ebenerdige Autoeinstellhalle verleihen dem Komplex eine spezielle Note. artec architecture I art I technology I eco c 12 artec y I eco architecture I art I technology I eco Einen alten Meister zitiert Die vier zehnstöckigen Türme wirken imposant, nicht unbedingt filigran, aber doch eindeutig in ihrem architektonischen Ausdruck. Das verdanken sie indirekt auch Le Corbusier, dessen Gestaltungsprinzipien in der heutigen Architekturlandschaft nach wie vor anzutreffen sind. Dazu gehört unter anderem die Reduktion auf wenige Materialien, auf die Farben Schwarz und Weiss, auf Einheit und Ruhe im optischen Gesamteindruck. Nicht zuletzt deshalb wirken die Türme höher, als sie mit ihren rund 33 Metern effektiv sind. Die langen Fensterbänder sind zueinander versetzt, die Gliederungsintervalle wiederholen sich nur alle vier Stockwerke. Auch die Loggien sind – die Ausnahme bestätigt die Regel – nicht immer gleich ange- artec architecture I art I technology I eco 13 a c y I eco Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm Mineralwolle, 2,5 kg / m2, 50 mm Profil 75 mm Profil 50 mm Hohlraum 10 mm Gipsplatte Rigips Alba, 60 kg / m2, 60 mm Hohlraum 7,5 mm Mineralwolle, 4 kg / m2, 80 mm Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm Schnitt Wohnungstrennwand 270 mm ordnet. Dieser Kunstgriff belebt die Fassade, ohne unruhig zu wirken und vergrössert die Vielfalt des Raumangebotes. Eine Auskragung in Richtung Mittelbau auf der Höhe des 5. Stockwerks erweitert die Wohnfläche der darüberliegenden Etagen und bindet die zwei Turmgruppen optisch noch etwas näher zusammen. artec architecture I art I technology I eco c 14 artec y I eco Wohnung 2 Wohnung 1 Gipskartonplatte Rigips Duraline, 13,2 kg / m2, 12,5 mm architecture I art I technology I eco Neuartige Wandkonstruktion Die zwei Türme mit den Eigentumswohnungen haben sich den Gipstrockenbau für die Wohnungs- und Zimmertrennwände zunutze gemacht. Um in diesen Betonelementbauten die höchstmöglichen Schalldämmwerte zu erreichen, hat der Systemlieferant für die Wohnungstrennwände erstmals zwei unterschiedliche Gipsbausysteme vereint: Als «Wandkern» die Alba® Vollgipsplatte, um die nötige Masse zu gewährleisten und so die tiefen Frequenzen bis 40 dB abzufangen; auf jeder Seite eine doppelt beplankte Vorsatzschale mit Gipsbauplatten. Gegenüber dem Backstein in den anderen beiden Türmen hat diese Materialwahl nachvollziehbare Vorteile in einem Investitionsobjekt wie Quattro Torri, wo es um Zentimeter gehen kann. Der Käuferausbau kann flexibler und ohne Trocknungszeiten realisiert werden. Die Wände sind schlanker bei gleichzeitig höherer Schallschutzleistung. Diese Lösung mit einer Gesamtstärke von 270 mm ergibt nicht nur mehr Wohnfläche, sondern erleichterte auch den optimalen Anschluss zwischen jeweils zwei Fenstern an die Aussenhülle. Die ursprünglich rund geplanten Stahlstützen ersetzte man durch viereckige, die sich leichter in die Trockenbauwand integrieren liessen. Quattro Torri ist ein wichtiges städtebauliches Zeichen. Für Locarno ist zu hoffen, dass der Verdichtungsprozess so qualitätsvoll und innovativ vorangetrieben wird wie beim Projekt «Quattro Torri». Objekt Residenza Le Torri, Locarno Nutzung Wohn- und Geschäftshaus mit 120 Eigentums- und Mietwohnungen, Büro- und Ladenflächen, Gastronomie und Autoeinstellplätzen Grösse Grundstückfläche (GSF): 10 529 m2 Bruttogeschossfläche (GS): ca. 19 500 m2 Volumen: 98 000 m3 Termine Planung: 2010 – 2012, Bauzeit: 2012 – 2015 Bauherrschaft Incentro SA, Locarno (Türme 2 + 3 sowie Mittelbau) BVK Zürich (Türme 1 + 4) Architekten Renzetti & Partners SA, Lugano Bruno Huber Architetti SA, Lugano Bauleitung Roberto Casavecchia, Architekt STS / OTIA, Cugnasco Totalunternehmer Impretico SA, Paradiso Implenia SA, Lugano Gipstrockenbau PSV SA, Magliaso Fassadensystem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil Produkte Gipsbauplatte RB / RBI 12,5 mm: 34 200 m2 Duraline DL / DLI 12,5 mm: 9800 m2 Gipsfaserplatte Rigidur H 12,5 mm: 400 m2 Zementbauplatte Placocem 12,5 mm: 600 m2 Vollgipsplatte Alba 60 mm: 1800 m2 Profile div.: 40 000 m Autor Andreas Stettler Fotos Stefano Mussio, S. Antonio artec architecture I art I technology I eco 00 15 a c y I eco Nanoforschung im Altbau Im Adolphe Merkle Institut in Fribourg verbinden sich Jugendstil und High-Tech: Das Forschungszentrum für Nanotechnologie ist in zwei sanierten Villen und einem neuen Ergänzungsbau untergebracht. Sie zu dämmen, stellte besondere Anforderungen, die in enger Zusammenarbeit mit Saint-Gobain ISOVER AG gemeistert wurden. D er Industrielle Adolphe Merkle hatte in Fribourg Wirtschaft studiert und dort mit seinem Unternehmen Vibro-Meter internationalen Erfolg erreicht. Seine Vibrations-Messsysteme wurden in Maschinen und in der Aviatik weltweit eingesetzt. Im Alter von 83 Jahren richtete der Unternehmer 2008 eine Stiftung zugunsten der Universität Fribourg ein und stattete sie mit einem Kapital von 100 Millionen Franken aus. «Ich wollte Fribourg etwas zurückgeben, da ich der Universität so viel zu verdanken habe», erklärte Adolphe Merkle. Das Ende 2014 eingeweihte Adolphe-Merkle-Institute hat sich der Forschung in der Nanotechnologie verschrieben und soll internationale Bedeutung erlangen. Das Institut mit rund 120 interdisziplinär Forschenden wurde auf dem Plateau de Pérolles angesiedelt. An diesem Ort, der sich seit einigen Jahren dynamisch entwickelt, sind auch ein Campus der Universität Fribourg und der Fachhochschule Westschweiz zu finden. artec architecture I art I technology I eco c 16 artec y I eco architecture I art I technology I eco Im Adolphe Merkle Institut in Fribourg verbinden sich Jugendstil und High-Tech. Erhalten und erneuern Hier stehen auch zwei viergeschossige Jugendstil-Villen von Frédéric Broillet und Charles-Albert Wulffleff aus den Jahren 1906 und 1908. Diese beiden Architekten hatten sich in Fribourg als Kenner traditioneller und regionaler Baukunst einen Namen gemacht und galten als Meister des Freiburger Heimatstils. Die beiden Bauten, in denen früher eine Klinik untergebracht war, wurden deshalb bei der Erteilung der Baubewilligung als schützenswerter Bau klassiert. Sie allein hätten sich kaum geeignet für eine Forschungseinrichtung, die 47 Labore mit 74 Absauganlagen, Büroarbeitsplätze für über 150 Personen, Konferenzräume und ein Auditorium mit 200 Plätzen sowie eine Cafeteria benötigt. «Dieses Raumprogramm sinnvoll unterzubringen, war eine grosse Herausforderung und für das Projekt sehr entscheidend», sagt Bauleiter Christophe Knopf von Charrière-Partenaires SA. Die Lösung dieses Architekturbüros bestand darin, ein altes Betriebsgebäude zu opfern und an dieser Stelle einen Neubau zu erstellen, der den Anforderungen an eine moderne Forschungseinrichtung entspricht. Die zwei Villen und der Neubau wurden durch zweigeschossige Glasverbindungen zu einem Ensemble zusammengefügt. Zeitgemässe Arbeitsplätze Der hallenförmige Neubau mit seinen vier Geschossen nimmt mit seiner fein gegliederten Fassade das Fachwerk der Jugendstilbauten auf und fügt sich mit seinem lamellen-verkleideten obersten Geschoss in die bestehende Dachlandschaft ein. Die Arbeitsräume im Innern sind als Open-Space organisiert. Christophe Knopf erklärt: «Damit konnten wir die Verkehrsflächen auf ein Minimum reduzieren.» Zu den Labors gehörende Büroräume liegen in naturholzverkleideten Alkoven entlang der Fassade und sind von den artec architecture I art I technology I eco 17 a Die anspruchsvolle Sanierung vereint die beiden Jugendstilvillen mit modernen Elementen: in dieser Begegnungszone wird die Aussenfassade zur Innenwand. Labors nur mit Glaswänden abgetrennt. Diese Grundrisse wiederholen sich auf den drei unteren Etagen. Die oberste wird vom Auditorium und der grossen Technikzentrale eingenommen. Ein besonders erschütterungsarmer Raum wurde im Untergeschoss eingerichtet, damit die extrem präzisen Elektronenmikroskope fachgerecht aufgestellt werden können. Und auch der Reinraum stellte besondere Herausforderungen an die Planung des Neubaus. Anspruchsvolle Sanierung In den Altbauten wurden ein grosser Teil der Büroarbeitsplätze sowie die wichtigen Begegnungsräume eingerichtet. «Man weiss ja, dass die besten Ideen nicht im Labor entstehen, sondern in der Cafeteria», sagt Institutsdirektor Christoph Weder. Dafür gibt es in den Jugendstilgebäuden nur einige wenige Laborplätze. Damit konnten Eingriffe in die historische Bausubstanz auf ein Minimum beschränkt werden. Dennoch war die Sanierung der beiden Villen anspruchsvoll. Der Architekt berichtet: «Im Gegensatz zum sorgsam gestalteten Äusseren war die innere Struktur mangelhaft.» Die Tragbalken seien zu schwach ausgelegt gewesen. Deshalb mussten die Fussböden aufwändig saniert und mit fünf Zentimeter dicken Holzplatten von unten verstärkt werden. Sie sorgten auch für den vorgeschriebenen Brandschutz. Auch bei der Dachkonstruktion waren zusätzliche statische Elemente nötig, um Verschiebungen der Dachbinder zu kompensieren. Doch nicht nur die Sanierung der statischen Elemente war aufwändig, sondern auch die Fassadenerneuerung. «Es war eine besondere Aufgabe, die ursprüngliche Wirkung von Farben und Materialien nachzuempfinden», sagt Christophe Knopf. Gebäudesockel und Fenstereinrahmungen aus Naturstein wurden wenn 18 artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco nötig originalgetreu nachgebildet. Der Kalk-Rauputz wurde vollständig erneuert und das Rahmenwerk im obersten Geschoss wurde mit originalgetreuer Farbe gestrichen, die in aufwändigen Untersuchungen der Pigmentreste ermittelt wurde. Wärmedämmung im Baudenkmal Wie in jedem denkmalpflegerisch geschützten Altbau stellte die Wärmedämmung eine besondere Herausforderung dar. Natürlich durfte die geschützte Gebäudehülle nicht mit einer Aussendämmung verändert werden, eine energetische Sanierung war aber nötig, um den geforderten Minergie-Standard zu erreichen. Die einzig mögliche Lösung besteht in solchen Fällen in einer Innendämmung, die jedoch bezüglich Wärmeschutz nicht gleich effizient und zudem bauphysikalisch anspruchsvoller ist. Die Jugendstilvillen wurden im Trockenbau mit ISOVER-Dämmplatten aus Glaswolle gedämmt, mit der feuchteadaptiven Dampfbremse VARIO KM DUPLEX ausgerüstet und mit Gipskartonplatten verkleidet. Dank dem durch die VARIO KM DUPLEX-Folie gegebenen Austrocknungspotenzial ist gewährleistet, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Wandaufbau nicht über 95 % ansteigt und somit Kondensat ausgeschlossen werden kann. Messungen über die vergangenen zwei Winter bestätigen, dass diese Anforderung im Merkle-Institut erfüllt wird. Die Aussenwände weisen überdies sehr gute U-Werte von 0,19 bis 0,22 [W / (m2 K)] auf und tragen entscheidend dazu bei, dass der Minergie-Standard auch bei den beiden historischen Gebäuden erreicht werden konnte. Damit bildet das Ensemble aus Jugendstil und Neubau nicht nur architektonisch eine gelungene Einheit, sondern auch energetisch. Weil geschützte Gebäudehüllen nicht mit Aussendämmungen verändert werden dürfen, ist die einzig mögliche Lösung eine Innendämmung, die jedoch bauphysikalisch anspruchsvoller ist. Bauherrschaft Service des bâtiments de l’Etat de Fribourg Serge Charrière SA, Granges-Paccot Generalplaner Architekten Atelier d’architectes Charrière-Partenaires SA, Granges-Paccot Bauingenieur MGI Ingénieurs Conseils SA, Fribourg Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen Bauphysik Autoren Fotos Benjamin Gygax / cR Kommunikation AG / Martin Bohnenblust, Saint-Gobain ISOVER AG architectes.ch artec architecture I art I technology I eco 00 19 a Hauptobjekt 1 Paul & Henri Carnal Hall, Institut Le Rosey, Rolle Le Rosey ist eine der weltweit besten Adressen unter den Privatschulen, und die älteste der Schweiz. Sprösslinge aus Königshäusern gehören unter anderen zu den Absolventen und Alumni dieses Prestige-Instituts am Genfersee. Das Chalet als UFO aher durfte es schon etwas Aussergewöhnliches sein, und mit der Wahl des Architekten hat die Bauherrschaft bestimmt gewusst, worauf sie sich einlässt. Er habe mit dem flachen Kuppelbau auf die Hügellandschaft reagiert, erklärt Tschumi sein Konzept. Er hat ihn auch sorgfältig ins Schulareal gesetzt; er schliesst den trapezförmigen Raum ab, den die anderen Häuser um das ehemalige Schloss bilden. Und hier endet bereits die Bezugnahme auf Bestehendes, denn der helmartige, glänzende Rundbau könnte kaum stärker mit der wenig auffälligen Bestandsarchitektur kontrastieren. Er habe mit dem flachen Kuppelbau auf die Hügellandschaft reagiert, erklärt Tschumi sein Konzept. 20 artec architecture I art I technology I eco Erziehung durch Kunst Das Institut Le Rosey zieht künftige Führungskräfte heran. Diese sollen über fast jede erdenkliche Eigenschaft verfügen, charakterlich, gesellschaftlich und fachlich. Je länger desto mehr gehören Kreativität und Fantasie dazu, und diese sollen durch die Vermittlung von Kunst und Kultur angelegt und gefördert werden. Die Paul & Henri Carnal Hall setzt genau hier an. Mit dem spektakulären Neubau erhält die Eliteschule ein Auditorium für Konzerte, Theater und Konferenzen mit rund 900 Sitzplätzen; Unterrichts- und Übungsräume für Instrumente, Chor und Orchester; Konferenzräume; Ateliers für Skulptur, Töpferei, Malerei, Fotografie und 3-D-Druck; ein Tanzstudio, Einrichtungen für Koch- und Gastronomieunterricht; eine Bibliothek, Büros und Gästezimmer, ein Laden für Künstlerbedarf und eine Cafeteria. Die sehr unterschiedlichen räumlichen und funktionalen Bedürfnisse unter dem 4900 m2 grossen Dach zu vereinen ist die eigentliche Leistung von Bernard Tschumi und seinem Team. artec architecture I art I technology I eco Noch mehr Raum-im-Raum Betritt man die Carnal Hall durch den Haupteingang, sind linkerhand die mehr als 20 Unterrichts- und Übungsräume der Sparte Musik, der runden Aussenlinie des Grundrisses folgend, aufgereiht. Wie der Konzertsaal basieren auch sie auf dem Raum-imRaum-Konzept, sind jedoch aus Zementsteinen und Gipsplatten gefertigt, ebenfalls ein natürliches Baumaterial mit guten klimatischen und akustischen Eigenschaften. Eine Reihe von gut 3 m hohen, freistehenden Zementsteinmauern teilt den Raum im 90 ° Winkel zur Gebäudehülle. Sie reichen fast bis unter die Kuppelschräge und wurden beidseitig mit doppelt beplankten Vorsatzschalen aus Gipsbauplatten bekleidet. Die Decken über diese Einzelräume mit einer Spannweite von bis zu 10 m bestehen aus dem selbsttragenden Weitspannsystem Mégastil®. Das beachtliche Gewicht der Deckenkonstruktion – bestehend aus insgesamt vier Lagen Gipsbauplatten sowie einer weiteren davon abgehängten Akustiklochdecke – hängt alleine an diesen Spezialprofilen und den entsprechenden Konsolen. Aus ästhetischer Sicht stellt das warme, strukturierte Holz einen geschickt gewählten Gegensatz zur kühlen äusseren Stahlhaut der Carnal Hall dar. Und die horizontal, vertikal und diagonal gesetzten Rippen verleihen dem Halleninneren ein aussergewöhnliches Design und die Anmutung eines eleganten Flugzeughangars. Neue Dimensionen in Nachhaltigkeit Dieser überbeanspruchte Begriff darf im Fall der Carnal Hall mit gutem Gewissen gebraucht werden. Mit Versorgung des Gebäudes mit Luft und Licht, aber auch die Akustik basieren auf zum Teil wegweisenden Konzepten. 85 % der Innenräume werden von Aussenluft durchströmt; damit besitzt Le Rosey unter anderem eines der wenigen, natürlich belüfteten Auditorien dieses Ausmasses weltweit. Der Konzertsaal wird zudem fast ausschliesslich von Tageslicht durchflutet, das durch drei riesige Glasfronten eintritt. Diese können bei Bedarf mit Vorhängen verdunkelt werden. Auch die in den oberen Etagen periphär platzierten Büroräume profitieren von natürlichem Licht, das durch insgesamt 150 m2 Oberlichter einfällt. Ergänzt mit absorbierenden Einlagen (Idikell®) und Gummilagern für die Profilmontage erfüllt das System die hohen schalltechnischen Anforderungen, die sich zwangsläufig ergeben, wenn der Schlagzeugschüler, der Pianist und die Sängerin alle gleichzeitig und in angrenzenden Räumen ihre Partituren durchspielen. 7URXG KRPPHFP Terrasse NORD Terrasse SUD Rideaux thermique &DLV VRQ Materialien und Nachhaltigkeit haben ein sehr funktionales, ja bodenständiges Werk ergeben – auch wenn es aussieht, als würde es demnächst abheben. Objekt Nutzung Masse Termine Bauherrschaft Architekten Investitionssumme Gipstrockenbau Produkte FP Rideaux ou clapets EI30 Die Metamorphose des Bernard Tschumi? Bernard Tschumi gilt eigentlich als Vertreter einer intellektuellen Architekturschule mit theoretisch-philosophischem Ansatz. Mit der Paul & Henri Carnal Hall in Le Rosey hat er in gewisser Weise Neuland betreten: Seine Auseinandersetzung mit natürlichen BIBLIOTHEQUE 7XEHPP 7XEHPP 7XEHPP 7XEHPP 7XEHPP 7XEHPP SOMMIER D Drei Materialien für Carnal Beton, Stahl und Holz sind die drei wesentlichen Baustoffe, die hier verarbeitet wurden. Beton bildet das Fundament und erschliesst die zwei Etagen; eine riesige Stahlkonstruktion trägt die Gebäudehülle; und mittendrin der von den Tragstrukturen abgekoppelte Holzkörper mit dem Konzertsaal als Herzstück, dem Theater, dem Proberaum sowie der Bibliothek – eine Raum-im-RaumKonstruktion aus einem unerwarteten, völlig unspektakulären Material: Unbehandelte OSB-Platten, welche die Innen- wie auch die Aussenseite der «Holzkiste» definieren. Diese Materialwahl ist auch eine Folge des vergleichsweise knappen Budgets, aber nicht nur: OSB- oder Grobspanplatten, ursprünglich ein Abfallprodukt der Holzindustrie, transportieren die Idee des unveredelten, natürlichen Baumaterials und verfügen dank ihrer hohen Dichte über gute akustische Eigenschaften. Es geht jedoch nicht nur um die Klangqualität im Saal selber, sondern um den Schutz vor Lärmemissionen der nahe gelegenen Zuglinie. Zu diesem Zweck ruht die Holzkiste zusätzlich auf 58 Federn, welche die Vibrationen abfangen. Faux-plafond perforé SALLE D'ART COULOIR REPRODUCTION REPRODUCTION REPRODUCTION STOCK ART Faux-plafond perforé CIRCULATION CIRCULATION Briques 175mm vide d'air 125mm Isolation 100mm Placo-platre 12.5mm Idikell Placo-platre 15mm ESP. PHOTOCOPIE Parquet 10 mm Fermacel 15 mm Panneau 3 plis 42 mm BLACK-BOX Plancher en sapin 3plis 42mm Lattage 50mm avec isolation 50mm Lattage 20mm avec isolation 30mm Sylomer d'appuis 8mm Hauteur du caillebotis variable à définir par exploitant Auch wenn dieser Vergleich nicht gerade kreativ, weil umso naheliegender ist – die neue Konzerthalle der Eliteschule Le Rosey sieht tatsächlich aus wie ein UFO. Oder wie wenn der Todesstern aus Star Wars auf der Erde eingeschlagen wäre. Vielleicht hat Bernard Tschumi einfach den Auftrag auf die Spitze getrieben: «Das Letzte, was wir wollen, ist ein Schweizer Chalet», soll er gelautet haben. COULOIR BUREAU 5DGLDWHXU Briques 175mm vide d'air 125mm Isolation 100mm Placo-platre 12.5mm Idikell Placo-platre 15mm artec architecture I art I technology I eco 21 artec architecture I art I technology I eco Autor Fotos Quellen Paul & Henri Carnal Hall, Institut Le Rosey, Rolle Kultur- und Konzerthalle Grundstückfläche (GSF): 56 500 m2 Bruttogeschossfläche: 8651 m2 Gebäudedurchmesser: 82 m Höhe: 20 m Volumen: 65 000 m3 Wettbewerb: 2010, Baubeginn: März 2012, Fertigstellung: Oktober 2014 Les Etablissement du Rosey SA, Rolle Bernard Tschumi Architects, Paris-New York Fehlmann Architects SA, Morges ca. EUR 42 Mio. Varrin SA, Bremblens Gipskartonplatten RB / RBI u.a.: 4850 m2 Akustiklochplatten Rigiton: 650 m2 Profile div.: 3300 m Andreas Stettler Rainer Sohlbank, Villars-sur-Yens Bernard Tschumi Architects / www.bdonline.co.uk / www.archdaily.com c y I eco Die Gartenstadt lebt! Zürich-Seebach hat seine Wurzeln in der Vorstellungswelt der Gartenstadt. Nach den Plänen des Zürcher Architekten und ETHProfessors A. H. Steiner sollten sich in der Nachkriegszeit neue Siedlungen wie «Blüten entlang eines Stängels» entwickeln, mit Anschluss an die Birchstrasse und umgeben von Grünraum. Etappe IV des genossenschaftlichen Ersatzbau-Projekts Katzenbach von BS+EMI Architektenpartner AG in Zürich nimmt diese Lösungsansätze respektvoll auf. D iese Ideen sind auch innerhalb des Wettbewerbsperimeters der drei Bauetappen entlang der Katzenbachstrasse noch deutlich spürbar. Sowohl der identitätsstiftende Grünraum von Katzensee und Katzenbach, aber auch der generell durchlässige und stark durchgrünte Aussenraum mit schönen Sichtbezügen und teilweisen Privatgärten tragen massgebend dazu bei, dass das Quartier viel vom ursprünglichen Charakter der steinerschen Gartenstadt erhalten konnte. artec architecture I art I technology I eco c 22 artec y I eco Gleicher Charakter bei höherer Bebauungsdichte Nutzungsintensität und Öffentlichkeitsgrad in den Freiräumen sind fein abgestuft. Obwohl an einigen Stellen grössere Ersatzbauten realisiert worden sind, wird die Gebäudestruktur nach wie vor durch die typischen schmalen, zwei- und dreigeschossigen Zeilenbauten der Nachkriegszeit geprägt. Mit den Etappen I – III des laufenden Ersatzbau-Projektes gelang es, typologisch und stimmungsmässig am Bestand anzuknüpfen. Etappe IV zeigt nun, wie es trotz einer deutlich höheren Bebauungsdichte möglich ist, den ursprünglichen Plan der Gartenstadt fortzuzeichnen. architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 23 c y I eco Die Loggia als zweiseitig offenes «Zimmer» dient als Raumzonierung zwischen Küche und Wohnraum. Typologie und Aussenraum Das Baufeld bot eine Grösse, welche die Entwicklung eines eigenständigen städtebaulichen Themas herausforderte. Die Architekten entwickelten dazu eine rhythmisierte Folge amorpher Volumen, deren Gestalt gewissen innenräumlichen Gesetzmässigkeiten folgt; die Layouts wurden jeweils an die unterschiedlichen Grundstückstiefen angepasst. Die Bauten erzeugen ein organisches, dem Park zugehöriges Motiv; ihre Abwicklungen öffnen und schliessen verschiedene Durchblicke, in dem sie insbesondere die Diagonale thematisieren. Kompositionsmerkmale von Landschaftsgärten Die Gebäude sind mehrheitlich fünfgeschossig und übernehmen damit die Höhe und Massstäblichkeit vorangehender Etappen, ohne dabei die bestehenden Bäume zu überragen. Durch die abgeknickten Fassaden spielen die Baukörper ihre Grösse herunter und es entstehen kurze vertikale Fassadenabschnitte. Über das städtebauliche Motiv der «gruppierten» Bauvolumen und deren räumliche Staffelung werden Kompositionsmerkmale von Landschaftsgärten aufgenommen. artec architecture I art I technology I eco c 24 artec y I eco architecture I art I technology I eco und die benachbarte Seebacher Freizeitanlage und erschliessen die Gebäudeeingänge und arealinternen Aufenthaltsbereiche. Vielfältig nutzbarer Wohnraum Obwohl sich die Häuser der Etappe IV von zwei- zu dreispännigen Typen mit unterschiedlichen Wohnungsgrössen entwickeln, bleiben Charakter und Thema der einzelnen Häuser gleich. Durch die amorphe Gestalt der Häuser verfügen alle Wohnungen über mindestens zwei, in der Regel sogar drei Expositionen. Die Wohnräume sind als Z-Typen mit einem fliessenden Wohn- / Essbereich angelegt. Sie funktionieren als Ort für Haus- oder Büroarbeit respektive als Spielbereich und erlauben vielfältige Wohnformen. Die Loggia als zweiseitig offenes «Zimmer» dient als Raumzonierung zwischen Küche und Wohnraum. Vorbilder aus Nordeuropa Der Idee der maximalen Durchlässigkeit folgend, ist der Aussenraum hier «öffentlich» gestaltet. Birken und Föhren entlang der Katzenbachstrasse sind hoch aufgeastet, ihre Krone lichtdurchlässig. Sie beziehen sich auf Vorbilder nordeuropäischer Waldsiedlungen. Eine leichte räumliche Zäsur entlang der Hangkante zum Katzenbach schafft Distanz, und die hainartige Bepflanzung verwischt die Grenzen zwischen Garten und Park. Schmale Fusswege führen durch die extensiven Rasenflächen, verbinden Katzenbachstrasse artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 25 U LOH [ UWH 9H + [ )% V'KVWU DF +DX W]HQE .D .DW]HQEDFKVW U +DXV% *UQFRQWDLQHU VWDQGRUWE P .DW]HQEDFKVWU %(68&+(5 +DXV$ .DW]HQEDFKVWU %(68&+(5 %(68&+(5 %(68& %(68& +(5 %(68& +(5 +(5 © BS+EMI Architektenpartner AG, Zürich Sich spiegelndes Blätterkleid Die Bebauung stellt einen klaren Abschluss des Siedlungskörpers gegenüber der öffentlichen Freizeitanlage dar. Die Häuser sind stark vertikal gegliedert: Unregelmässige Fenster- und Fassadenbänder wechseln sich ab, wobei die Vertikalität von den Staketengeländern der Loggien zusätzlich betont wird. Die Fassade wurde bewusst mit einer glänzenden Keramikplatte belegt: Das sich spiegelnde Blätterkleid der zahlreichen Bäume «belebt» die Gebäudehülle buchstäblich und sorgt je nach Lichtverhältnissen für unterschiedlich intensive Farb- und Lichtspiele. Auch dieser Teil des architektonischen Konzepts dient dazu, Gebäude und Aussenraum miteinander zu verschmelzen und die Idee der Gartenstadt zu transportieren. Die richtige Keramikplatte Die beabsichtigte optische, aber auch die thermische Wirkung der Fassade ist nicht zuletzt das Verdienst des Plattenherstellers und des Systemlieferanten. Einerseits gelang es dem Hersteller, die von den Architekten vorgelegte Musterplatte nach mehreren Verfahrenstests genau zu reproduzieren. Dazu musste – in enger Koordinationsarbeit zwischen allen Beteiligten – eine objektspezifische Glasur entwickelt werden. Andererseits erlaubt das System MARMORAN CERAMO dem Planer generell nicht nur die freie Wahl der Fassadenplatte, sei diese aus Keramik (Klinker), Naturoder Kunststein, sondern auch des Lieferanten, da die SaintGobain Weber AG keine eigenen Platten anbietet. Wie beim vorliegenden Minergie-zertifizierten Projekt Katzenbach IV deutlich wird, definieren die Architekten Material und Wirkung einer Fassade, während das System CERAMO der Saint-Gobain Weber AG, die passende Dämm- und Befestigungslösung bereitstellt. c 26 artec y I eco +DXV( .DW]HQEDFKVWU +DXV& architecture I art I technology I eco Das Baufeld bot eine Grösse, welche die Entwicklung eines eigenständigen städtebaulichen Themas herausforderte. Objekt Wohnüberbauung «Am Katzenbach IV», Zürich-Seebach Nutzung 5 Mehrfamilienhäuser mit 57 2 ½- bis 5 ½-Genossenschaftswohnungen Termine Wettbewerb: 2010, Planung: 2011 – 2013, Realisierung: 2013 – 2015 Bauherrschaft Baugenossenschaft Glattal, Zürich Architekten BS+EMI Architektenpartner AG, Zürich Landschaftsarchitekten Tremp Landschaftsarchitekten, Zürich Fassadenplatten ABC Keramik, D-Westerkappeln-Velpe Fassadenberatung Vesely Fassadenagentur, D-Lindau Fassadenbau Stieger Bauten AG, Volketswil Fassadensystem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil 4000 m2 MARMORAN System CERAMO: Produkte Marmopor PLUS 031 (Dicke 220 mm) MARMORAN KK70 Kombimörtel Keramikkleber: weber-master flex 2 Autoren Fotos BS+EMI Architektenpartner / Andreas Stettler Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 27 c y I eco Des Königs neues Kleid Benannt nach dem ersten König von Hawaii, Kamehameha, sorgt das neue «5-Sterne-Hotel ohne Sterne» Kameha Grand für Gesprächsstoff. Zu Reden gibt vor allem sein Interieur. Dieses ist – um ein etwas strapaziertes Werbeversprechen zu gebrauchen – alles ausser gewöhnlich. Nach Meinung der Erschaffer ist es genau das, was der heutige internationale Hotelgast sucht. G lattpark (Opfikon), seit 2005 offiziell als Ortschaft anerkannt, gilt derzeit als das grösste Entwicklungsareal bzw. die grösste Baustelle der Schweiz. Es wird gebaut, was das Zeug hält: Seit 2006 schiessen Wohnungen, Büros, Einkaufszentren und Hotels aus dem Boden. Bis dahin hatte das 175 000 m2 grosse Areal über 40 Jahre brachgelegen. Ende der 80er-Jahre wurden die politischen Weichen gestellt und der Zonenplan gemacht. artec architecture I art I technology I eco c 28 artec y I eco architecture I art I technology I eco Zuerst Bonn, dann Zürich Zürich ist nach dem Debut in Bonn das zweite Kameha-Haus, das die LH&E Group mit Investorenpartnern errichtet hat. Sie ist auf internationale Lifestyle-Hotels, Luxus-Resorts, private Design-Residencen sowie Event-Gastronomie spezialisiert. Der Standort Glattpark, zwischen dem nur wenige Minuten entfernten Flughafen Zürich und dem Stadtzentrum, erschien den Initianten genau richtig für ein neues Luxushotel. Sebastian Knorr, Architekt, Designer und CEO von tecARCHITECTURE swiss und tecDESIGN, führt stolz um das hufeisenförmige Gebäude, als ob es sein eigenes wäre. «In gewissem Sinne ist es das auch», erklärt er. «Wir waren schon bei der Geburt der Idee ‹Kameha› dabei und haben das Konzept von Anfang an mitentwickelt. Deshalb steckt unser ganzes Herzblut in diesem Projekt.» artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 29 unterschiedlich lange Segmente unterteilt, sondern in einem bestimmen Rhythmus auch um 180 ° gedreht. Dadurch entsteht der Eindruck eines eleganten Kleides, das wellenförmig am Gebäude herunterfällt. Je nach Tageszeit, Lichtverhältnissen und Blickwinkel ändert das Kleid seine Farbe und seinen Charakter. Das Interieur ist bunt, verspielt, ja sogar üppig und nimmt sich zudem nicht immer ganz ernst. Fassade mit Faltenwurf Die Würfel bezüglich der Grundform des Gebäudes und seiner Dimensionen waren durch den Masterplan längst gefallen – buchstäblich: Es musste ein Kubus sein, die Länge, Breite und Höhe waren vorgegeben. Die Architekten nutzten den gestalterischen Spielraum, der ihnen noch blieb, und entschieden sich für ein Hufeisen. Und durch seine Fassade sollte sich das Kameha Grand von den anderen Bauten, alt oder neu, abheben. Das tut es tatsächlich, und zwar dank eines einfachen Tricks, wie Architekt Knorr erklärt. Die über die drei Aussenseiten des Hufeisens laufenden, dreidimensionalen Aluminium-Rippen sind nicht nur in c 30 artec y I eco architecture I art I technology I eco Die Gäste und ihre Erwartungen Wir betreten die Lobby, und die kühle Eleganz der Gebäudehülle ist wie weggeblasen. Ein Blick in die Bar, eines der Restaurants, die Smokers- und Shisha-Lounge macht deutlich: Das Interieur ist bunt, verspielt, ja sogar üppig und nimmt sich zudem nicht immer ganz ernst. Geschwungen, nicht gerade, ist hier die Devise. Riesige Kuhglocken hängen an der Lobby-Decke, extra für diesen Ort gegossen. Im japanischen Restaurant sind Appenzeller Scherenschnitt-Motive asiatisch-rot hinterleuchtet. Die massiven (Schiebe-)Türen, auch in den Gästezimmern, sehen aus wie riesige Schokoladetafeln. Praktisch alle Möbel, Textilien und Einrichtungen sind Spezialanfertigungen; in hoher Material- und Ausführungsqualität, versteht sich. Hinter diesem neu-barocken Eklektizismus steckt der niederländische Innenarchitekt Marcel Wanders – auch bekannt als Lady Gaga des Designs – sowie die Überzeugung der Kameha-Macher, dass der zahlungskräftige internationale Hotelgast vor allem Erlebnis, Emotion, Anders- und Einzigartigkeit erwartet. Die Beurteilung, ob das zeitgemäss, kulturell kongruent oder konsequent, geschweige den «schön» umgesetzt wurde, sei dem Betrachter überlassen. Form ist das eine, Funktion das andere Auch über die Maxime «form follows function» von Louis Sullivan (1856 – 1924) soll hier nicht diskutiert werden. Obwohl Funktion artec artec artec artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 31 & & ' ' VWJ#[ (( [ VWJ# )) VWJ#[ Sämtliche Trennwände der 245 Gästezimmer sind mit leistungsfähigen Doppelständerkonstruktionen ausgeführt. * * VWJ#[ + + -5#[ VWJ#[ . . Erdgeschoss VWJ VWJ#[ V #[[ // 0 0 ein zentraler Begriff ist im Kameha Grand: «Ein Hotel ist wie eine riesige Maschine, die einwandfrei funktionieren muss», sagt Heiko Ostmann, Geschäftsführer von tecARCHITECTURE und Partner von Sebastian Knorr. «Zwangsläufig darf der Architekt nicht bloss den visuellen Wow-Effekt maximieren. Auch auf die offiziellen Sterne haben wir verzichtet und nicht nach den Vorgaben von hotelleriesuisse gebaut, sondern nach unseren eigenen hohen Massstäben, die sich einzig am Bedürfnis und Wohlbefinden des Gastes orientieren. Deshalb haben wir beispielsweise unseren 700 m2 grossen Spa-Bereich auf der obersten Etage hinter raumhohen Glasfronten und nicht im Keller untergebracht.» Aber Funktionalität spielt auch bei der Wahl der Baumaterialien eine Rolle. Das Handwerk ausreizen «Uns interessieren unter anderem die Möglichkeiten von Material und Handwerk», erklärt Sebastian Knorr. In der Bar beispielsweise kommt Gips in seiner wohl ursprünglichsten Ausprägung, dem handgezogenen Stuckprofil, zum Einsatz. Auch hier klingt eine barocke Üppigkeit an, wie sie wohl Reisende aus dem arabischen und asiatischen Raum am ehesten schätzen. Handwerk und Fachwissen spielen auch in den weniger spektakulären Anwendungen von Trockenbausystemen eine Rolle. Sämtliche Trennwände der 245 Gästezimmer sind mit leistungsfähigen Doppelständerkonstruktionen ausgeführt, welche die Schall- und Brandschutzwerte der immer noch weit verbreiteten Backsteinmauern standardmässig erreichen und bei Bedarf deutlich übertreffen. «Wir bauen lieber einmal in hoher Qualität und dauerhaft, anstatt das Hotel alle paar Jahre sanieren oder umbauen zu müssen», begründen Knorr und Ostmann ihre Philosophie. c 32 artec y I eco VWJ#[ architecture I art I technology I eco Unter den Besuchern und Gratulanten zu ihrem Hotel ist kein geringerer als Riken Yamamoto. Der weltberühmte japanische Architekt plant zurzeit den Circle am nahe gelegenen Flughafen Zürich. Ein königliches Kompliment. Objekt Nutzung Grösse Termine Bauherrschaft Hotelbetreiber Projektentwickler Architekten Innenarchitekten Generalunternehmer Gipstrockenbau Produkte Kameha Grand, Glattpark-Opfikon 5-Sterne-Hotel mit 245 Zimmern und Suiten, Spa, Veranstaltungssaal, Restaurants und Bar Grundstückfläche (GSF): 5502 m2 Geschossfläche (GS): 22 600 m2 Rauminhalt SIA 116: 93 120 m3 Bauzeit: 2012 – 2015 Turintra AG, c/o UBS Fund Management (Switzerland AG), Basel LH&E Management AG, Ermatingen Mettler2Invest, St. Gallen tecARCHITECTURE swiss ag, Ermatingen / tecDESIGN LA, Los Angeles Marcel Wanders Studio, Amsterdam Autor Fotos Andreas Stettler ©tecARCHITECTURE swiss ag HRS Real Estate AG, Zürich Ludovik Bibaj GmbH, Herisau Alba 60 mm: 1090 m2, Rigips Gipsbauplatte RB / RBS / RBI 12,5 mm: 38 000 m2, Rigips Gipsbauplatte RB 25 mm: 420 m2, Profile div.: 41 000 m artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 00 33 a c y I eco Der letzte Zweitwohnungsbau Die Zweitwohnungs-Initiative hinterlässt ihre Spuren auch – oder besonders – im Tessin. Das Mehrfamilienhaus «Brima» an der Via Buonamano in Ascona ist das letzte Neubauprojekt, das die Gemeinde kurz vor Inkrafttreten der neuen Regelung im Jahr 2013 bewilligt hat. Ein Finale, das sich sehen lassen kann. E in schmales Grundstück, auf dem einst Industrie- und Gewerbebauten standen, haben vier Investoren 2012 erworben und darauf ein Mehrfamilienhaus-Projekt mit insgesamt 13 Eigentumswohnungen realisiert. Es befindet sich inmitten eines ruhigen Wohnquartiers auf dem Flussdelta der Maggia und wurde so angelegt, dass es durch seine südöstliche Ausrichtung von maximaler Sonneneinstrahlung profitiert. Die Residenza Brima, benannt nach dem kleinen Bach, der die vordere Grundstücksgrenze markiert, muss auch nach alter Regelung die Auflage erfüllen, dass ein Teil der Einheiten, in diesem Fall zwei, permanent bewohnt werden. Die restlichen 11 dienen als Zweit- beziehungsweise Ferienwohnsitz. Das neue Tessiner Gesetz erlaubt Zweitwohnungen nur noch bei Umbauten, vorausgesetzt, die Anzahl der Wohneinheiten bleibt gleich. artec architecture I art I technology I eco c 34 artec y I eco architecture I art I technology I eco Die Wahl der Riegelform war zwar naheliegend, aber ein durchgehendes Gebäude wäre zu mächtig ausgefallen. artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 35 c y I eco Die offene Südseite mit ihren grossen gedeckten Balkonen besteht aus hellem, glattem Sichtbeton und DekoGlaspaneelen, wodurch die Idee der ‹Sonnenseite› des Gebäudes interpretiert wird. artec architecture I art I technology I eco c 36 artec y I eco architecture I art I technology I eco Zwei Baukörper Das Grundstück liess bezüglich Gebäudeform und Ausrichtung wenig Spielraum offen. Für die Investoren, darunter auch der Architekt selber, galt es, den kostbaren Raum in der W3-Zone maximal auszunützen. Die Wahl der Riegelform war zwar naheliegend, aber ein durchgehendes Gebäude wäre zu mächtig ausgefallen. Aus diesem Grund sind zwei dreistöckige Baukörper entstanden: einer mit 10 Wohnungen sowie ein kleinerer mit drei Einheiten. Die gemeinsame Einstellhalle bindet die beiden Gebäude unterirdisch zusammen. Minergiestandard mit dem kleinen Unterschied Das Projekt Brima erfüllt sämtliche Anforderungen von Minergie, inklusive kontrollierter Lüftung und bezieht seine Energie über eine Grundwasser-Wärmepumpe aus 30 m Tiefe. Aber einen Kompromiss wollten die Architekten im Interesse der Käufer nicht machen und verzichteten deshalb auf die Zertifizierung: Sie wählten möglichst filigrane Fensterrahmen zugunsten eines erhöhten Lichtmasses und grösseren Fensterflächen. «Bei diesem Ausbaustandard wollten wir bei der Raumqualität keinerlei Abstriche machen», begründet der Architekt Flavio Moro diesen Entscheid. Das Gleiche gilt auch für die Maximierung der Wohnfläche, bei der das Fassadensystem eine entscheidende Rolle spielte. Dazu später. Glatter Sichtbeton vs. roher Naturstein Die offene Südseite mit ihren grossen gedeckten Balkonen besteht aus hellem, glattem Sichtbeton und Deko-Glaspaneelen, wodurch die Idee der «Sonnenseite» des Gebäudes interpretiert wird. Die Suche des Architekten nach einem hochwertigen Material für die Gebäuderückseiten und -flanken führte ihn zum Naturstein. artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 37 6 6 6 ILORDXWRULPHVVD WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR 5,3267,*/,2 PT SDY SDU VRII ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR SDU DUFK HYHQWXDOHVRIILWWRULEDVVDWR :&%$*12 PT SDY SDU VRIIJHVVR ILORDXWRULPHVVD =21$*,2512 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR HYHQWXDOHVRIILWWRULEDVVDWR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR :&'2& PT SDY SDU VRIIJHVVR PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R $75,2&255 '2&&,$YHGLGHWW 5,3267,*/,2 PT SDY SDU VRII ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYLPHQWR SDU DUFK SDU DUFK 3) 3* WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR $ :&%$*12 PT SDY SDU VRIIJHVVR VFDOHYHGLGHWWDJOLR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R 3) 3* 0/ $75,2 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR 3) 3* 5,3267,*/,2 PT SDY SDU VRII SDU DUFK SDU DUFK SDU DUFK SDU DUFK WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR ILORDXWRULPHVVD :&'2&&,$ PT SDY SDU VRIIJHVVR SHQVLOLQD ULYHVWLPHQWRODPLHUD WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R ULYHVWLPHQWRODPLHUD ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R :&'2&&,$ PT SDY SDU VRIIJHVVR SDU DUFK 3) 3* &$%$50$',2 PT SDY SDU VRIIJHVVR $75,2 VRIILWWRULEDVVDWRFP KORFDOHP &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR =21$*,2512 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR PXUDWXUDFDOPRFP =21$*,2512 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR $75,2 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR SDU DUFK SDU DUFK ILORDXWRULPHVVD SDU DUFK ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R SDU DUFK SDU DUFK $ 5,3267,*/,2 PT SDY SDU VRII ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R :&'2& PT SDY SDU VRIIJHVVR &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR VFDOHYHGLGHWWDJOLR 7(55$==$ PT HYHQWXDOHVRIILWWRULEDVVDWR ILORDXWRUL 6 6 Grundriss Erdgeschoss – Block A © Flavio Moro e Associati, Locarno 678',2' $5&+,7(7785$ )/$9,20252$662&,$7, 9LD)UDQ]RQL/RFDUQR Zusätzlicher Gewinn von Wohnfläche Dieses Montagesystem reduziert, auch bei schweren Verblendungsmaterialien, die Gesamtdicke der Aussenwärmedämmung. Auf der anderen Seite, d.h. in den Innenräumen, gewinnt man dadurch 4 – 5 cm Nutzfläche – an der Via Buonamano ein entscheidendes Kriterum. Es geht auch ohne Hinterlüftung Die Montage der verhältnismässig schweren Steinplatten (60 kg / m2, möglich sind bis zu 70 kg / m2) direkt auf die Aussenwärmedämmung erfordert viel Know-how. ROBUSTO ist das einzige Dickschichtsystem in der Schweiz und besteht aus einer Stahl5HVLGHQ\D%ULPD$VFRQD armierung, 2 cm 3/$1,0(75,$ Kalk-Zementgrundputz sowie einer zusätzlichen Gewebeeinbettung. Die Natursteinverblender werden mit dem weber masterflex – einem extra starken Zweikomponentenkleber – appliziert. Damit sind auch grossflächige und mehrgeschossige Anwendungen von Naturstein möglich, wie im vorliegenden Fall mit einer Fassadenhöhe von gut 10 Metern. Der Verarbeiter hat dennoch alle drei Meter horizontale L-Profile an die Tragstruktur befestigt, um das Gewicht der Steinplatten abzufangen. Objekt Residenza Brima, Via Buonamano, Ascona Nutzung 13 Eigentumswohnungen mit 2 ½ – 5 ½-Zimmern Grösse Volumen, beide Gebäude: 7000 m3 Fassadenoberfläche, beide Gebäude: 880 m2 Termine Planungsbeginn: Herbst 2013 Fertigstellung: Herbst 2015 BauherrschaftInvestorengruppe Flavio Moro e Associati, Locarno Architekten Maler / Aussendämmung Spaggiari SA, Bellinzona Brusa SA, Locarno Fassadenbau Fassadensytem Saint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil ProdukteDickschicht-System MARMORAN ROBUSTO-UNIVERSAL weber master flex-2 $ %X architecture I art I technology I eco % R DQ D DP RQ architecture I art I technology I eco RQ DP DQ R Sein Ziel war die klare Differenzierung gegenüber den benachbarten Gebäuden, wie auch die Schaffung einer charaktervollen, in gewissem Sinne rauhen Aussenhaut. Die Lösung: Eine Aussendämmung mit aufgeklebten Verblendern in der Grösse von B = 60 mm x H = 200 mm, zusammengesetzt aus horizontal verlaufenden Steinriemen. Die roh gehauenen Stirnseiten des chinesischen Steins verleihen der Fassade eine einzigartige Dynamik. Sie variieren mitunter stark im Farbton und ermöglichen ein stets wechselndes Spiel mit dem Licht. %X artec 9L 6 PHVVD 6 SDU DUFK 3) 3* ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R &$0(5$ PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR WDJOLRWHUPLFRVROHWWDVXSHULRUH FDQDOHWWDLQILQWHJUDWDDOVHUUDPHQWR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYJUH]]R HYHQWXDOHVRIILWWRULEDVVDWR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYLPHQWR :&%$*12 PT SDY SDU VRIIJHVVR ULYHVWLPHQWRODPLHUD SDU DUFK SDU DUFK 3) 3* $75,2&255 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR SDU DUFK =21$*,2512 PT SDY SDUJHVVR VRIIJHVVR SHQVLOLQD :&'2&&,$ PT SDY SDU VRIIJHVVR SDU DUFK SDU DUFK :&'2&&,$ PT SDY SDU VRIIJHVVR ;36LQJHWWRDSDUHWH VSHVVFP +FPGDOSDYLPHQWR SDU DUFK SDU DUFK SDU DUFK c 38 artec y I eco 6 ILORDXWRULPHVVD 7/ D y I eco ILORDXWRULPHVVD 0/ 9L c 9$5,$17(/$9$1'(5,$ © Flavio Moro e Associati, Locarno Autor Fotos Andreas Stettler André Huber, Wettingen Flavio Moro e Associati, Locarno artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 39 Hauptobjekt 2 Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne Durch die Zusammenarbeit von innovativen Herstellern und Unternehmern mit grossem Know-how ist eine aussergewöhnliche Lärmschutzfassade entstanden. Obwohl sich das Gebäude im Norden von Lausanne direkt an einer lauten Autobahn befindet, können seine Bewohner dank dieser technischen Meisterleistung in Ruhe leben und arbeiten. Lärmfrei wohnen an der Autobahn I m Norden von Lausanne, in Les Grangettes in Mont-surLausanne, fällt seit Anfang 2015 eine imposante Fassade in Regenbogenfarben ins Auge. Dieser neuartige Wohnkomplex umfasst 88 Wohneinheiten für 280 Personen und 12 Geschäfte. Auf den ersten Blick kann man an diesem schönen Bauwerk mit 137 Metern Länge und 18 Metern Höhe nichts Aussergewöhnliches erkennen. Bis auf eines: Es befindet sich direkt an der Autobahn A9. Täglich lassen hier fast 77 000 Autos so viel Lärm entstehen, dass normalerweise ein friedliches Leben und Arbeiten in diesem Haus unmöglich wäre. Dank der Zusammenarbeit mehrerer Partner aus der Baubranche (Saint-Gobain ISOVER SA, Caiani SA, J.-L. Marmillod SA sowie Wagner System AG und Eternit (Schweiz) AG) konnte eine raffinierte Lösung gefunden werden: Die nördliche Gebäudefassade wurde derart gestaltet, dass sie als Lärmschutzwand dient und somit den Bewohnern des Hauses ein Leben ohne Lärm ermöglicht. artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco artec 40 artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco Hervorragender Lärmschutz Aufgrund einer immer grösseren Lärmbelastung, einer lärmsensibleren Bevölkerung und einer Verdichtung des urbanen Raumes hat Lärmschutz in der Schweiz in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Das Gebäude in Les Grangettes konnte nur deshalb errichtet werden, weil ein herausragender Lärmschutz umgesetzt wurde. Die Baugenehmigung enthält eine Klausel, die eine Garantie für einen leistungsfähigen Schallschutz fordert und festlegt, dass die Bewohner nicht durch den Autobahnlärm belästigt werden dürfen – eine grosse Herausforderung bei einem Gebäude direkt an einer stark befahrenen Autobahn! Die Planung hat bereits 2006 begonnen, die Arbeiten starteten 2012. Heute ist die Fassade vollständig fertig gestellt. Es stehen nur noch ei- Die nördliche Gebäudefassade ist als Lärmschutzwand konzipiert und ermöglicht den Bewohnern des Hauses ein Leben ohne Lärm. nige Abschlussarbeiten aus, die Wohnungen sind ab Winter 2015 bezugsbereit. Wie konnte man die Klausel der Baugenehmigung einhalten? Um die geforderten Schallschutzwerte zu erreichen, bleibt die Mauer entlang der Autobahn vollständig geschlossen, weist weder Fenster noch Balkone auf. Sämtliche Öffnungen sind auf der südlichen Gebäudeseite angebracht. Dennoch reicht diese Massnahme alleine nicht aus. Es musste eine Fassade mit einer speziellen Konstruktion konzipiert werden, die verschiedene Produkte aus ISOVER-Glaswolle, Konsolensysteme von Wagner System AG und Swisspearl®-Platten von Eternit (Schweiz) AG kombiniert. PB A 031 sind die Bestandteile, welche die hohen Anforderungen an den Wohnkomfort erfüllen. «Durch die übereinander angeordneten Schichten kann der in der Planung geforderte U-Wert erreicht werden. Die Flexibilität der Dämmstoffe aus Lucens hat uns die Arbeit erleichtert, da die Produkte sich den Unebenheiten des Betons anpassen. Zudem reduzieren die Materialien der Konsolen von Wagner erheblich die Wärmebrücken» erklärt uns Maurice Alibrando von J.-L. Marmillod SA. Eindringen des Schalls, wo er von der ISOVER-Dämmwolle «geschluckt» wird. «Diese spezielle, innovative Konsole unseres Unternehmens ermöglicht die Entstehung einer ‹akustischen Kammer›. Der hohle Raum ermöglicht die Absorption der Schallwellen durch die ISOVER-Dämmung und dämpft auf diese Weise die Schallbelastung», so die Erklärung von Jürg Kunz, Geschäftsführer der Wagner System AG. Zwei übereinander liegende Dämmschichten Hinter den Swisspearl-Platten von Eternit (Schweiz) AG sorgen die zwei Schichten aus ISOVER-Glaswolle für eine leistungsstarke Schall- aber auch Wärmedämmung. Eine erste Schicht mit PB M 032 mit einer Dicke von 80 Millimetern und 100 Millimeter Unterbrechungen in der Fassade lassen Licht herein, aber keinen Schall Insgesamt wurden 2500 m2 Fassadenplatten montiert. In unregelmässigen Abständen befinden sich Vertiefungen von rund 50 Zentimetern, die in anderen Farben der Swisspearl-Palette gehalten sind und sich von der übrigen einfarbig hellgrauen Fassade abheben. Die Unterbrechungen haben jedoch noch eine andere, viel praktischere Funktion für die Bewohner: Die Seitenflächen zwischen den verschiedenen Ebenen der Fassade wurden verglast, um Tageslicht ins Treppenhaus zu lassen, ohne jedoch eine Öffnung für den Lärm zu bieten. Optimale Wärme- und Schalldämmung «Die Fassade musste so konstruiert werden, dass der Schall nicht zu dem Wohnviertel auf der anderen Autobahnseite reflektiert wird, sondern nach oben», erläutert Jean-Pierre Petit, Architekt REG a bei Caiani SA. «Die Akustikingenieure hatten von Anfang an eine, hinterlüftete Fassade vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um eine solide und robuste Konstruktion, die sich für akustische Anwendungen hervorragend eignet», fügt Herr Petit hinzu. So erhielt man eine zweifache Lösung: Ableiten des Lärms nach oben und Begrenzung der Ausbreitung von Schallwellen mittels Absorption. Die Konsole «Wagner System Akustik» ermöglicht eine Profilstellung mit verschiedenen Neigungen – hier in Les Grangettes mit einem Winkel von 12 °. In den horizontalen Bereichen zwischen den Platten sorgt ein perforiertes Blech für eine gewisse Geschlossenheit der Fassade und ermöglicht gleichzeitig ein Ein erfolgversprechendes System Es ist die Kombination aus unterschiedlichen Materialien und deren geschicktem Einsatz, die schlussendlich die Integration einer Lärmschutzmauer in die Fassade und damit die Einhaltung der geforderten Schallschutz-Werte ermöglicht haben, ohne die Ästhetik dieses eindrucksvollen Gebäudes zu mindern. Ein erfolgversprechendes und zukunftsweisendes System, mit dem das Nearchitecture I art I technology I eco beneinander von Wohnen und Mobilität in unseren immer dichter bevölkerten Städten verbessert wird. artec artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 41 artec architecture I art I technology I eco Die schräg gestellten Fassadenplatten und die dahinterliegende Glaswolldämmung bilden akustische Kammern, die den Schall absorbieren. Folgende Unternehmen waren an der Konstruktion der Lärmschutzfassade des Gebäudes in Les Grangettes, Mont-sur-Lausanne, beteiligt: § Saint-Gobain ISOVER SA, Lucens, www.isover.ch § Wagner System AG, Lyss, www.wagnersystem.ch § Eternit (Suisse) SA, Payerne, www.swisspearl.ch § Caiani Construction Sàrl, Le Mont-sur-Lausanne, +41 21 652 04 97 § J.-L. Marmillod SA, Le Mont-sur-Lausanne, tél. 021 646 84 37 Autoren Fotos Célia Francillon / cR Kommunikation AG / Serge Berger, Saint-Gobain ISOVER AG Wagner System AG Ein Gewerbezentrum mit Anspruch In der Industrie- und Gewerbezone von Camorino, südlich von Bellinzona und damit verkehrstechnischen mitten im Tessin gelegen, steht das «Centro ala Monda», benannt nach einem alten Flurnamen. Einfach ein weiteres Gewerbezentrum? Auf den ersten Blick vielleicht. A ls Handwerkscenter mit optimaler Autobahnanbindung beherbergt das dreistöckige Gebäude mit Tiefgarage vorwiegend KMU, die im Baumaterialsektor tätig sind, unter anderen aber auch die Tessiner Kantonspolizei, eine Schule für Erwachsenenbildung und eine Café-Bar. Die meisten Räumlichkeiten sind im Eigentum der Benutzer, einige zur Miete. Die Nutzungsvielfalt, aber auch die Architektur des Centers strahlen bewusst etwas Urbanes aus, das man in der unmittelbaren Nachbarschaft von reinen Industriebauten so nicht sieht. Mit einem an sich einfachen, aber cleveren Trick hat der Architekt dem Centro ALA städtebauliches Gewicht verliehen: Es liegt ca. 1,50 m über dem restlichen Geländenniveau. Anstatt den Aushub wie üblich abzutransportieren, wurde er für die ganzflächige Erhöhung des Baufeldes verwendet. artec artec Metallfassade wertet auf Die Fassade der Obergeschosse ist mit Metall bekleidet, auch das eher eine Ausnahme in dieser Gewerbezone, denn häufig wird die Konstruktionsweise eines Gebäudes nicht kaschiert. Im Fall dieses Gewerbecenters kamen, ausser den drei tragenden Steigzonen mit Treppe und Lift, vorfabrizierte Betonelemente zum Einsatz. Die Metallfassade wertet das Gebäude auf und vermeidet den Eindruck einer Industriehalle oder eines Lagerhauses. Der Skelettbau mit vorfabrizierten Betonelementen bietet grosse Flächen mit wenigen Betonstützen und somit flexible Nutzungsmöglichkeiten. Die Raumtrennwände in den unteren Stockwerken sind hauptsächlich in Backstein und Vollgips ausgeführt. Hier beträgt die Durchbiegung der Decken höchstens 2 cm. Im zweiten und obersten Stock hingegen hatten die Trockenbauer eine Nuss zu architecture I art I technology I eco knacken. artec artec artec architecture I art I technology I eco 42 Überhohes Erdgeschoss In entfernter Anlehnung an das mittelalterliche Prinzip «unten arbeiten, oben wohnen» befinden sich die Ateliers und Verkaufsläden im Centro ala Monda im durchgehend verglasten Erdgeschoss, im ersten Stock darüber die dazugehörigen Büros und Materialdepots. Mit rund vier Metern ist dieses Hauptgeschoss überhöht, nicht zuletzt, um die direkte Zufahrt von Last- und Lieferwagen zu erleichtern. Aus gestalterischer Sicht dient diese Raumhöhe zur Dynamisierung der Proportionen. Hinzu kommt, dass der Architekt die beiden darauf lagernden Stockwerke auf zwei Seiten deutlich vorspringen lässt, sodass ein stützenloser «Laubengang» die Besucher vor schlechtem Wetter schützt und das Gebäude optisch leichter erscheint. architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco a 43 a Teleskop-Stützen und gleitende Leichtbauwände Raum-im-Raum ohne Tageslicht? Etwas mehr als die Hälfte der Geschossfläche auf dieser Etage wird von der Labor Transfer SA belegt, einem Dienstleister in der Erwachsenenbildung. Hier ist das Tageslicht, das durch die grossen Oberlichter einfällt, willkommen, aber nicht selbstverständlich. Warum? Die im Tessin immer häufiger verbauten, flügelförmigen Aliant-Fertigbauteile aus Italien, die wie Rippen das Dach tragen, sind fast 22 Meter lang und müssen eine Durchbiegung des Daches von bis zu 15 cm erlauben. Um jegliches Risiko von Rissbildungen in den Trennwänden bequem zu umgehen, hätte man auch eine Raum-im-Raum-Lösung wählen können, dadurch aber die Oberlichter verdecken und dadurch auf das Tageslicht verzichten müssen. «Teleskop-Wand» aus Gipstrockenbau Die Antwort ist eine höchst bewegliche Gipsleichtbau-Konstruktion mit speziellen Teleskopständern. Die über vier Meter hohen Wände sind horizontal geteilt: Der untere Teil der doppelt beplankten Einfach- und Doppelständerwände steht auf dem Boden und ist mehr oder weniger starr; der obere, fünffach beplankte Teil ist am jeweiligen Aliant-Träger aufgehängt und bewegt sich mit diesem auf und ab. Eine dritte Beplankungsebene auf jeder Seite kaschiert dabei die Fuge zwischen den beiden Wandteilen und dient als Führungsebene für die gleitenden Bauteile. «Mit dieser artec artec artec artec architecture I art I technology I eco Lageplan und Grundriss Erdgeschoss 44 architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco «Mit dieser Lösung haben Sie die Qualität meines Arbeitsplatzes verbessert». Lösung haben Sie die Qualität meines Arbeitsplatzes verbessert», lobte der Schulleiter die Trockenbauer und den Systemlieferanten gleichermassen. Die Statik dieser Wände ist gleichzeitig so gut, dass sie auch einer überdurchschnittlichen Belastung, z.B. bei Panik im Brandfall, standhalten würden. Ausserdem erfüllen sie die erhöhten Brand- und Schallschutzwerte, die in Unterrichtsräumen gefordert werden. Objekt Centro ala Monda, Camorino (2. OG) Nutzung Geschäftshaus mit Eigentums- und Mietflächen für Büro- und Ladenlokale, Gastronomie Grösse Grundstückfläche (GSF): 6000 m2 Geschossfläche (GS): 10 200 m2 Termine Planung: 2009 Impresa Generale Antonini e Ghidossi SA, Bauherrschaft Bellinzona Roberto Neiger, dipl. Architekt ETH, Arbedo Architekten Totalunternehmer Impresa Generale Antonini e Ghidossi SA, Bellinzona Gipstrockenbau Sabrina D.B, Breganzona Produkte Gipsbauplatte RB / RBI 12,5 mm: 6400 m2 Profile div.: 6000 m Dämmung RIF 60 / ISR 80 mm: 2200 m2 Autor Andreas Stettler architecture I art I technology I eco Fotos Stefano Mussio, S. Antonio Matteo Aroldi, Minusio artec artec architecture I art I technology I eco a 00 45 a c y I eco Dreiecke in einer Welt von Würfeln Bauen beginnt kaum jemals «auf der grünen Wiese». In unserem dicht besiedelten Land ist meistens bereits etwas da, auf das Bezug genommen werden sollte. Gute Architektur tut dies wie selbstverständlich. Im Zentrum von Lachen SZ ist eine Wohnüberbauung mit Eigentumswohnungen entstanden, die sich ins Ortsbild einfügt, ohne zu verschwinden, und einen Akzent setzt, ohne zu dominieren. M it ihrer Lage am See hat die Gemeinde gut Lachen. Sie profitiert dadurch von einem Trumpf, den die meisten Orte schon aus geografischen Gründen nicht bieten können. Durch die umfassende Sanierung der Hafenanlage in den Jahren 2006 / 07 hat dieser Standortvorteil zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Den Trumpf auszuspielen, sprich die Orientierung zum Wasser hin ins Projekt zu integrieren, war in diesem Fall ein zentrales Anliegen der Planung von Baumschlager Eberle Zürich, die 2010 den Wettbewerb gewonnen hatten. artec architecture I art I technology I eco c 46 artec y I eco architecture I art I technology I eco Durchgängigkeit zum See Das äusserst sich in der Ausrichtung und der Grundform der drei vierstöckigen Wohnhäuser an der St. Gallerstrasse, die als Ersatzneubauten für die alte Mästerei erstellt wurden. Sie sind so positioniert, dass der Fussgängerverkehr zum Ortszentrum und zum See nicht umgeleitet werden musste. Das Wegesystem verknüpft das Areal mit dem öffentlichen Raum und lädt Bewohner, vor allem aber Passanten dazu ein, die Überbauung zu durchschreiten. Die Dreiecksform der Gebäude unterstützt diese Durchgängigkeit, indem eines davon wie ein Keil zwischen die beiden architecture I art I technology I eco anderen geschoben ist. Gleichzeitig bewahrt sie den Charakter der «verwinkelten», natürlich gewachsenen Altstadtstrukturen, an welche die Siedlung nordwestlich grenzt. artec artec architecture I art I technology I eco a 47 a © Baumschlager Eberle, Zürich Spiel mit den Gebäudehöhen Die Architekten spielen geschickt mit den Dreiecken. Sie bringen die von der Bauherrschaft gewünschte Anzahl Wohnungen auf dem rund 3500 m2 grossen Grundstück unter, halten sämtliche baurechtlichen Vorgaben (wie zum Beispiel Gebäudeabstände) problemlos ein und erreichen dennoch eine städtebauliche Qualität und räumliche Dynamik, die man heute bei Renditeobjekten vielerorts vermisst. Wo die drei Baukörper ineinander greifen, ist zudem die Gebäudehöhe reduziert; das schafft optisch mehr Zwischenraum und lockert die Silhouette auf. artec architecture I art I technology I eco © Baumschlager Eberle, Zürich 48 artec architecture I art I technology I eco Ortsbild und Fassadentypus Die Fensteröffnungen dienen nicht nur als strukturbildendes Gestaltungselement, das sich unter anderem am Ortsbild orientiert, sondern sind auch durchdacht konstruiert. Die elektrischen Storen und ihre Führungsschienen sind komplett in die Fenstereinfassung versenkt und kaum sichtbar, wenn die Storen eingefahren sind. Durch die tief in die Fassade gesetzten Fenster ergibt sich einerseits eine optimale Eigenverschattung, andererseits viel Platz für die markante Ausbildung der asymmetrischen, einseitig weit ausladenden Leibungen. Ursprünglich war die ganze Fenstereinfassung mit Stahlbeton-Fertigelementen geplant; Architekt und Systemlieferant fanden jedoch eine Lösung, die rechte Leibungsschräge mit der Aussenwärmedämmung auszuführen und erreichten auf diese Weise eine sinnvolle Vereinfachung und Kostenoptimierung. Kombiniert mit einem Dekoprofil für die schmale Leibung links und einem leichteren Glasfaser-Betonelement für die Fensterbank galt es schliesslich noch, die Farbtöne der verschiedenen Oberflächen einander anzugleichen. «Coole» Fassadenfarbe Baumschlager Eberle wollten die Fassade ursprünglich in Anthrazit ausführen. Zusammen mit den Fassadenspezialisten loteten die Architekten die Farbtöne aus, und entwickelten eine leicht abgestufte Farbigkeit für die drei Baukörper, die erst auf den zweiten Blick wahrgenommen wird. Die ausgewählten Farbtöne unterschreiten den von der SIA 243 (Ausgabe 2008) vorgegebenen Hellbezugswert (HBW) von Y = 30 zum Teil deutlich. Um eine zu grosse Aufheizung der Fassade zu vermeiden, wurde die Fassade architecture I art I technology I ecomit einer THERMOBALANCE-Siliconfarbe mit TSR-optimierten Pigmenten gestrichen. artec artec architecture I art I technology I eco Die Problematik des HBW ist, dass nur die Abstrahlung im sichtbaren Licht gemessen wird. Die Erfahrung zeigt, dass sogar Farbtöne im Grenzbereich von Y = 30 grosses Aufheizpotenzial aufweisen können. Erst die Messung der gesamten Abstrahlungsmenge, unter Einbezug des sichtbaren Lichts und des nahen UV- und Infrarot-Bereichs, erlaubt genauere Aussagen über die erreichbaren Oberflächentemperaturen. Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von 380 nm – 780 nm; das UV-Licht wird bis zu 200 nm, Infrarot bis zu 2500 nm berücksichtigt. Mit der sogenannten TSRMessung (Total Solar Reflectance) werden also 60 % mehr von der relevanten magnetischen Strahlung mitberechnet. Je höher der TSR-Wert, desto grösser die abgestrahlte Energie und umso «cooler» die Fassade. Wie ist das möglich? Durch den Einsatz von Farbanstrichen mit TSR-optimierten Pigmenten wird das Abstrahlungsvermögen beeinflusst. Das menschliche Auge nimmt beispielsweise einen schwarzen Farbton wahr, für die magnetische Strahlung scheint er dunkelgrün – es wird eine höhere Strahlungsmenge reflektiert und die Fassade heizt sich entsprechend weniger auf! Dieser kleine Diskurs über die Fassadenfarbe und deren Langlebigkeit soll zeigen, dass qualitativ hochstehendes Bauen sich lohnt: städtebaulich, architektonisch, gesellschaftlich, aber auch Die Dreiecksform interpretiert die Altstadtstrukturen neu. finanziell, wenn man langfristig rechnet. Und es macht mehr Freude, in solchen Gebäuden zu wohnen und zu arbeiten. Die Wohnüberbauung St. Gallerstrasse ist ein gutes Beispiel dafür. Objekt Wohnüberbauung St. Gallerstrasse, Lachen Nutzung3 Mehrfamilienhäuser mit 35 2 ½- bis 5 ½-Eigentumswohnungen TermineWettbewerb: 2010 Planung: 2011 – 2013 Realisierung: 2013 – 2015 EckdatenGrundstückfläche: 3562 m2 Bruttogeschossfläche: 5629 m2 Umbauter Raum: 37 436 m3 BauherrschaftFeldmann Bau AG, Bilten TotalunternehmungAllreal Generalunternehmung AG, Zürich ArchitektenBaumschlager Eberle, Zürich Landschafts- architektenBütikofer Schaffrath Landschaftsarchitekten GmbH, Adliswil FassadenbauGebr. V. + S. Accoto GmbH, Netstal FassadensystemSaint-Gobain Weber AG, Baden-Dättwil ProdukteSystem MARMORAN Marmopor PLUS 031 ADL 200 mm Zementfreie Einbettungsmasse KK52 Silicondeckputz und Siliconfarbe FORTE THERMOBALANCE Autor Fotos artec a architecture I art I technology I eco Andreas Stettler Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG artec architecture I art I technology I eco 49 a c y I eco Strom von der Berner Solarfassade Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz sind heute zentrale Anforderungen beim Bauen – und beim Sanieren. Insbesondere bei der Fassade, die Energieverbrauch und Unterhaltskosten entscheidend mitbestimmt. Bei der Berner Überbauung Bethlehemacker wurde eine besonders energieeffiziente hinterlüftete Solarfassade realisiert, die überdies erneuerbaren Strom produziert. N ach 40 Jahren benötigte das Hochhaus an der Berner Kasparstrasse 17 mit 160 Wohnungen eine Verjüngungskur. Insbesondere die Haustechnik und die Gebäudehülle mussten dringend erneuert werden. Neben einem deutlich verbesserten Wohnkomfort wollte die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft FAMBAU aber auch den ökologischen Fussabdruck des Gebäudes markant verbessern – und damit die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften fortsetzen. Eine verbesserte Wärmedämmung, gut isolierte Fenster, Haushaltsgeräte der höchsten Effizienzklasse, energiesparende Installationen und Solaranlagen an der Fassade und auf dem Dach reduzieren den Energieverbrauch und tragen dazu bei, die Nebenkosten zu Gunsten der Mieter zu senken. artec architecture I art I technology I eco c 50 artec y I eco architecture I art I technology I eco Die Solarpanels ersetzen die konventionellen Platten – in dieser Grösse eine Premiere in der Schweiz. Bei der Berner Überbauung Bethlehemacker wurde eine besonders energieeffiziente hinterlüftete Solarfassade realisiert, die überdies erneuerbaren Strom produziert. artec artec artec artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 51 c y I eco Auf der Südfassade des Hochhauses ist eine 330 m2 grosse Photovoltaikanlage montiert worden, welche pro Jahr über 39 Megawattstunden elektrischen Strom produziert. Stromerzeugung mit der Südfassade Die Nutzung der CO2-freien Sonnenenergie wurde von Anfang an in die Sanierungs-Überlegungen einbezogen. Die Berechnung durch Spezialisten ergab, dass sich sowohl das Dach als auch die schmale Südfassade für die Nutzung der Sonnenenergie optimal eignen, was zur Entscheidung führte, beide Flächen dafür zu verwenden. Auf der Südfassade des Hochhauses ist eine 330 m2 grosse Photovoltaikanlage montiert worden, welche pro Jahr über 39 Megawattstunden (MWh) elektrischen Strom produziert. Dieser wird direkt für den allgemeinen Verbrauch zu Gunsten der Mieter genutzt, der Überschuss wird ins Netz eingespiesen und den Mietern der Kasparstrasse bei den Heiz- und Betriebskosten gutgeschrieben. Auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage mit 190 m2 Fläche zur Erwärmung des Warmwassers, welche etwa 40 % der benötigten Wärmeerzeugungsenergie abdeckt. artec architecture I art I technology I eco c 52 artec y I eco architecture I art I technology I eco Schlanke aber hocheffiziente Fassaden mit Phoenix Auch die Energieeffizienz der Gebäudehülle hat bei der Sanierung eine wichtige Rolle gespielt. Die gesamte bestehende Hochhausfassade aus Betonelementen wurde mit einer Dämmschicht ISOVER PHOENIX 032 mit einer Dicke von 160 mm eingepackt, welche mit ihrem sehr tiefen Lambdawert von 0,032 W / mK und damit mit einer hohen Dämmleistung gleichzeitig einen schlanken Aufbau erlaubt. Eine vorgehängte Fassade schliesst die Aussenwand ab. Diese besteht aus Faserzement- und Aluverbundplatten, ausser bei der Südfassade: hier ersetzen die Solarpanels die konventionellen Platten – in dieser Grösse eine Premiere in der Schweiz. Eine weitere Innovation versteckt sich hinter den Panels: Um die Dämmleistung nicht durch Wärmebrücken zu reduzieren, wurde die von Wagner System AG entwickelte Wärmedämmkon- artec artec artec artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 53 c y I eco sole PHOENIX aus glasfaserverstärktem Kunststoff verwendet. Diese verbinden Tragwerk und Fassadenbekleidung auf stabile Weise, leiten jedoch praktisch keine Wärme und bilden deshalb keine Wärmebrücken, was folglich einen Wärmeverlust verhindert. PHOENIX, die Kombination von hocheffizienter Dämmung und einer wärmebrückenfreien Konsole, revolutioniert die hinterlüfteten Fassaden. Wegen der durch Stahl- oder Alufixierung der vorgehängten Elemente verursachten Wärmebrücken, konnten diese energetisch immer weniger mithalten. Mit PHOENIX sind nun schlanke, energieeffiziente Konstruktionen möglich, die überdies grosse architektonische Gestaltungsmöglichkeiten bieten – von Eternit oder Glas über Verputz bis zur Solarfassade. artec architecture I art I technology I eco c 54 artec y I eco architecture I art I technology I eco Neues Montagesystem minimiert Kosten Die Solarfassade ist aber nicht nur energetisch und architektonisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Mehrkosten belaufen sich in diesem Projekt lediglich auf 100 000 Franken, insbesondere dank dem von Wagner System AG entwickelten effizienten Montagesystem. Das ausgeklügelte Einhängesystem ermöglicht eine rasche Montage und eine einfache Verkabelung. Aluaufnahmen anstelle von Kunststoff bilden direkt beim Einhängen die Erdung, eine nachträgliche Verkabelung erübrigt sich. Wartungsarbeiten oder der Austausch einzelner Panels werden durch das Einhängesystem vereinfacht, weil die Panels einzeln ausgehängt werden können. Die geringen Unterhaltskosten und der Ertrag aus der Stromproduktion führen denn auch dazu, dass die Mehrkosten der Solarfassade innerhalb von zehn Jahren kompensiert werden. Die Solarfassade ist aber nicht nur energetisch und architektonisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Vorzeigeobjekt mit zufriedenen Mietern Die Solarfassade an der Kasparstrasse 17 ist seit Mitte Dezember 2013 in Betrieb. Bereits jetzt zeigt sich, dass sich die Investition gelohnt hat. Sowohl die Bauherrschaft als auch die Mieter sind zufrieden – zumal die Mieter weniger Nebenkosten zu tragen haben. Bauherrschaft Architektur Fassadenbauer Fassadenkonstruktion Dämmung Fambau, 3018 Bern Reinhardpartner Architekten und Planer AG, 3018 Bern GBH Gebäudehüllen AG, 3027 Bern Wagner System AG, 3250 Lyss Saint-Gobain ISOVER AG, 1522 Lucens artec artec artec artec Autoren Sarah Mischler / cR Kommunikation AG / I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technologySaint-Gobain ISOVER AG Fotos Wagner System AG architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 55 Hauptobjekt 3 Obermühleweid, Cham Die Rahmenbedingungen für die Wohnüberbauung Obermühleweid in Cham waren aussergewöhnlich und eine grosse planerische Herausforderung. Denn das zu bebauende Grundstück liegt zwischen einer stark befahrenen Hauptstrasse und der – unterdessen zwar stillgelegten – Papierfabrik. Zwei Lärmquellen, die es geschickt zu berücksichtigen galt. Alles fliesst in der Obermühleweid C ham ist mit seinen rund 14 000 Einwohnern die drittgrösste Gemeinde des Kantons Zug. Das Baugebiet liegt nördlich des Dorfkerns und gehört zu den prägenden Projekten im Rahmen der Ortsentwicklung Richtung Hagendorn / Sins. Durch die Höhenstaffelung und eine sorgfältige Durchbildung der Fassaden entstand eine ortsverträgliche Massstäblichkeit. Wo einst eine weite landwirtschaftlich genutzte Wiese das Gebiet «Storchenmoos» prägte, stehen heute sechs von zwölf Mehrfamilienhäusern des Projektes «Curtis Fluentis». Seine Lage innerhalb der Gemeinde, zum Beispiel die Nähe zu Schule und Naherholungsraum, ist hervorragend. Die wahre Wohnqualität der Obermühleweid liegt jedoch im Raum zwischen den Gebäuden. Curtis Fluentis: Der Raum fliesst Die zwölf Wohngebäude unterschiedlicher Grösse bestimmen den Charakter der Wohnüberbauung nach aussen. Durch die versetzte, gegenüberliegend angeordnete Struktur der beiden Gebäudereihen entstehen ineinander fliessende Höfe mit spannungsvollen Bereichen für Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten, gassenartigen Fusswegen und viel Grün­fläche. Der ursprüngliche Projektname «Curtis Fluentis» wiederspiegelt diesen Ansatz.Die bestehenden Grünstrukturen wie Wald- und Wiesenflächen wurden in die Planung integriert und bilden ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Areals. artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco artec 56 artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco Dorfcharakter und Wohnqualität Das Konzept von ATP kfp Zürich verfolgte das Ziel, trotz der Lärmemissionen aus zwei Richtungen eine hohe Wohn- und Siedlungsqualität zu schaffen. So bildet die 253 m lange siebenteilige Hauszeile auf der Nordostseite des Grundstücks einen wirksamen Umgebungsplan «Storchenmoos» © ATP kfp Architekten und Ingenieure AG, Zürich Lärmschutzriegel. Belüftet werden die zur Innenhofseite ausgerichteten Wohn- / Esszimmer, Schlafräume und die einseitig verglasten Loggien ausschliesslich hofseitig. Es ist denn auch diese Zone zwischen den Häusern, die eine dorfähnliche Atmosphäre vermittelt. Gassenartige Wege, die ausschliesslich Fussgängern und Velofahrern vorbehalten sind, verbinden die Gebäude. Die grosse Spielwiese schliesst im Nordwesten an den Hofraum an und geht in die angrenzende Waldbestandsfläche über. So viel Natur wie möglich Nicht makellos gemähte Rasenflächen, sondern Magerwiesen, Wildhecken und Pflanzflächen aus unzähligen Stauden und Zwiebelpflanzen mit «Storchenmoos-Charakter» blühen in den Vorgärten. Zum Aussenangebot gehören ein grosszügiger Fussball- bzw. Spielrasen, eine Feuerstelle am Waldrand und der direkte Zugang zum neuen Uferweg entlang der Lorze, welche die Obermühleweid von der benachbarten Papierfabrik trennt. Blumenwiesenflächen säumen den Waldrand, und neue einheimische Wildhecken ergänzen den Bestand, während in Form von Lesestein- und Totholzhaufen wichtige Lebensräume für Kriechtiere, Insekten und kleine Säugetiere angelegt wurden. Ziel ist es, das gesamte Areal von der Stiftung «Natur & Wirtschaft» zertifizieren zu lassen. Dick aufgetragen: 240 mm Aussenwärmedämmung Nähe zur Natur trotz Nähe zur «Papieri», wie sie von der Bevölkerung liebevoll genannt wird, ist hier offensichtlich möglich. Umweltbewusstsein kommt auch in der Umsetzung des Bauprojekts zum Ausdruck. Die Fassade erreicht maximale Dämmwerte und kommt ohne chemische Zuschlagsstoffe aus. Der U-Wert der eingesetzten HiCompact-Platte von 0,10 W / m2K ist besser als beim Feuchtigkeitsschutz – mit Physik und ohne Chemie Die nur bei den SILCANOVA-Deckputzen und -Farben erhältliche AQUABALANCE-Technologie setzt Algen und Pilzen ein hochwirksames, physikalisches Prinzip entgegen. Anstelle von auswaschbarer bioziden Filmkonservierung setzt Saint-Gobain Weber AG hier auf eine einzigartige Zusammensetzung, welche die Oberflächenspannung von Wasser langsam aufbricht und, wie bei einem Löschblatt, die Wassertropfen auflöst. Abertausende kleinste Kapillaren an der Oberfläche des Putzes nehmen die Feuchtigkeit auf und geben sie gleichmässig wieder ab, sobald die Umgebungsluft trocken genug ist. So bleiben keine feuchten Stellen zurück. Die Fassade erreicht maximale Dämmwerte und kommt ohne chemische Zuschlagsstoffe aus. Passivhaus-Standard gefordert (ein Passivhaus hat einen um bis zu 90 % geringeren Energiebedarf als ein konventionelles Gebäude). Zweite Etappe im Bau Mit den sechs fertiggestellten Häusern ist die Hälfte des Wohnangebotes realisiert. Weitere sechs identische Gebäude mit dem gleichen Raumangebot sind zurzeit im Entstehen. Ausserdem ist Die Überbauung wird im Minergie-Standard mit kontrollierter Wohnungslüftung ausgeführt. Die Wärmeerzeugung erfolgt dezentral in einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW), und auf den Dächern der Obermühleweid produziert eine hybride Photovoltaikanlage Warmwasser und Strom. Die Stromproduktion aus dem BHKW beträgt rund 2000 kWh pro Jahr und Haus und die Überproduktion wird in das Stromnetz der Wasserwerke Zug eingespeist. Fassadenfelder anstatt Fenster Planer und Verarbeiter haben den vorerst sechs Gebäuden ein unverwechselbares Gesicht verliehen. Wo keine Fenster sind, applizierten sie im gleichen Grössenraster den Deckputz in quadratischen und rechteckigen Feldern, hier mit horizontalem, dort mit vertikalem grobem Besenstrich, und zwischendurch mit Vollabriebstruktur. Diese regelmässige Unregelmässigkeit verleiht architecture I art I technology I eco architecture technology I eco der Fassade eine lebendige Leichtigkeit und ändertI art je Inach Lichteinfall und Witterung ihre Anmutung. artec artec artec artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco ein separater Bau mit 6000 m2 Nutzfläche für Dienstleistungen und Gewerbe geplant, weil man das Wohnen und Arbeiten nicht mischen wollte. Objekt Wohnüberbauung Obermühleweid, Cham ZG Nutzung 12 Häuser mit insgesamt 146 2 ½- bis 5 ½-Zimmer-Mietwohnungen Termine 1. Etappe: Herbst 2012 bis Frühling 2015 2. Etappe: Winter 2014 bis Frühjahr 2017 Grösse Bruttowohnfläche: 19 000 m2 Bruttorauminhalt: 78 700 m3 Bauherrschaft Seewarte Zentralschweiz AG, Zug Architekten ATP kfp Architekten und Ingenieure AG, Zürich Landschaftsarchitekten Benedikt Stähli, Landschaftsarchitekt BSLA, Cham Totalunternehmer Hammer Retex AG, Cham Fassadenbau Landis Bau AG, Zug MARMORAN HiCompact 023 Dämmplatte Produkte MARMORAN KK71 Kombimörtel MARMORAN SILCANOVA Deckputz mit AQUABALANCE-Technologie Autoren Andreas Stettler / Franco Luccarini Fotos Franco Luccarini, Saint-Gobain Weber AG Quellen ATP kfp Architekten und Ingenieure AG Benedikt Stähli Landschaftsarchitekt BSLA Hammer Retex AG 57 c y I eco Hölzerner Schutz für die Geschichte der Kommunikation Seit letztem Jahr lagert das Museum für Kommunikation seine Bestände in einem Depot aus Holz. Das Material bietet den historischen Objekten den notwendigen Schutz gegen Hitze, Kälte und Feuchtigkeit. Für den ausgeklügelten Holzbau in Schwarzenburg gewann das Architekturbüro Patrick Thurston auf nationaler Ebene den Prix Lignum 2015 Gold. Saint-Gobain ISOVER ist nationaler Sponsor dieser Auszeichnung für herausragende Holzarbeiten. H olz erzählt viele Geschichten. In den Jahresringen von Baumstämmen lässt sich ablesen, ob Dürre herrschte, ob Regen fiel, ob ein Baum von Insekten befallen war oder ob er gar einen Waldbrand überlebte. Holz ermöglicht einen Blick in die Vergangenheit, und zwar über hunderte und manchmal sogar tausende von Jahren. Auch die Objekte im Depot des Museums für Kommunikation in Schwarzenburg erzählen viele Geschichten. Historische Postkutschen, Oldtimer-Postautos, altertümliche Telefonapparate und Computer und Radios aus der Pionierzeit zeugen von der rasanten Entwicklung der Kommunikationsmittel. Die hölzerne Hülle des Museumsdepots, das vor einem Jahr neu gebaut wurde, ist daher wie geschaffen für die geschichtsträchtigen Objekte. artec architecture I art I technology I eco c 58 artec y I eco architecture I art I technology I eco Das Museumsdepot in Schwarzenburg erinnert an eine grosse Scheune und passt sich damit in die Landschaft ein. Alleskönner Holz Dass sich das Architekturbüro Patrick Thurston für einen Holzbau entschieden hat, ist kein Zufall. Denn Holz hat eine Eigenschaft, die den delikaten Museumsobjekten zugute kommt: Dank seiner kapillaren Leitfähigkeit kann Holz Feuchtigkeit aus der Luft architecture I art I und technology I eco architecture I art I eco aufnehmen wieder abgeben. Schwankungen inI technology der Luftfeuchtigkeit werden ausgeglichen, das Raumklima bleibt stabil. artec artec artec artec architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 59 c y I eco Eingesetzt wurden für die 51 Meter lange und 37 Meter breite Halle rund 100 Tonnen Schweizer Holz. Um diese Eigenschaft voll auszunützen, haben die Architekten eine Brettstapeldecke aus Weisstanne eingesetzt, die aus vielen einzelnen Brettern besteht und damit eine möglichst grosse Oberfläche aufweist. Der Baustoff Holz eignete sich auch, weil der Neubau zum Schutz der Fahrzeuge sehr schnell, möglichst staub- und dreckfrei und in zwei Etappen zu erfolgen hatte. Die erste Hälfte des Holzbaukörpers wurde neben den alten Blechbau gesetzt, dann wurden die Fahrzeuge in die neue Hälfte transferiert. In einer zweiten Etappe wurde der alte Bau abgerissen und die zweite Hälfte des Holzbaus angefügt. Dank der Verwendung von vorgefertigten Elementwänden, die auf der Baustelle einfach zusammengefügt werden können, liess sich der Holzbau innert weniger Tage aufrichten und die Fahrzeuge hatten stets ein schützendes Dach über dem Kopf. Eingesetzt wurden für die 51 Meter lange und 37 Meter breite Halle rund 100 Tonnen Schweizer Holz. artec architecture I art I technology I eco c 60 artec y I eco architecture I art I technology I eco Die Lamellen erzeugen im Sommer Schatten, im Winter leiten sie die Strahlen der tiefstehenden Sonne auf die Wände. unterschiede schädlich. Das Thermometer darf nicht unter 9 ° Celsius fallen und nicht über 23 ° Celsius steigen und die Übergänge zwischen kalt und warm haben so sanft wie möglich zu verlaufen. Das Erfolgsrezept für die optimale Temperatur heisst: kluge Beschattung und passive Sonnenenergienutzung. Das abgesetzte Dach und die Ausrichtung der Lamellen an der Süd- und Westfassade sorgen im Sommer für Schatten und kühlenden Durchzug auf dem Holzbaukörper. Im Winter aber, wenn die Sonne tief steht, gelangen die Strahlen unter den Lamellen hindurch auf die Wände und wärmen sie auf. Auch die Wärmedämmung der Gebäudehülle trägt zu einer ausgeglichenen Temperatur bei. So ist unter anderem die Fassade mit ISOVER-Glaswolle gedämmt. Sie hält im Sommer die Hitze draussen und im Winter die Wärme drinnen. Minimaler Technikeinsatz Das Depot kommt dabei mit einem Minimum an technischen Massnahmen aus. «Eine technische Klimaregelung hätte viel zu viel Strom gefressen. Das wäre sowohl aus umwelttechnischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Unsinn gewesen», erklärt der Architekt Patrick Thurston. Einzig eine im Boden integrierte Heizung stellt sicher, dass die Temperatur nicht unter die Grenze von 9 ° Celsius fällt. Und ein kleines Lüftungsgerät erneuert die Luft alle zehn Stunden. Das optimale Raumklima ist damit praktisch vollumfänglich der Kombination von durchdachter Materialwahl, ausgeklügelter Konstruktion und guter Dämmung zu verdanken. Selbst bei Extremtemperaturen von bis zu 36 ° Grad, wie sie der Sommer 2015 architecture I art I technology architecture I arttadellos I technology geI eco mit sich brachte, hatI eco die Gebäudehülle ihren Dienst tan: die Innentemperatur stieg nie über 23 ° Celsius. artec artec artec artec Erfolgsrezept: kluge Beschattung und passive Sonnenenergienutzung So wie zu feuchtes oder zu trockenes Klima den rund 75 alten Postkutschen und -bussen zusetzt, sind auch grosse Temperatur- architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 61 c y I eco Postfahrzeuge aller Generationen finden im Museumsdepot Platz. Herausragender Holzbau Das Museumsdepot liegt zwischen Schwarzenburg und Mamishaus im Kanton Bern, an der Stelle, wo der Kurzwellensender bis 1998 für den Auslandfunk Schweizer Radio International sendete. Die ländliche Umgebung ist geprägt von mächtigen Eichenbäumen und einzelnen, verstreuten Bauernhöfen. «Wir wollten den Neubau so gut wie möglich in diese wunderschöne Landschaft integrieren», sagt Patrick Thurston. Deshalb sähe das Depot ein wenig aus wie eine grosse Scheune. Der Holzbau ist den Architekten so gut gelungen, dass sie damit auf nationaler Ebene den Prix Lignum 2015 Gold gewonnen haben. Mit dem Preis werden herausragende Leistungen in der Verwendung von Holz ausgezeichnet, sei dies für Bauwerke, den Innenausbau, Möbel oder Kunst. Der Preis wird zum dritten Mal vergeben, das Architekturbüro Patrick Thurston gewinnt ihn zum zweiten Mal in Folge. Die Jury hat vor allem die Logik der Konstruktion überzeugt, deren Form «konsequent aus der Funktion abgeleitet» sei, wie Jury-Präsident Prof. Peter Eberhard sagt. «Der ökologische Pionierbau nutzt die Vorteile von Holz auf vielen Ebenen und arbeitet mit statt gegen die Natur.» Damit weise er einen Weg in die Zukunft. artec architecture I art I technology I eco c 62 artec y I eco architecture I art I technology I eco An die nächsten Generationen denken Dieser Nachhaltigkeitsgedanke, der langfristige Horizont, ist ein grosses Anliegen von Patrick Thurston. Bei seinen Bauten denkt der Architekt stets auch an die kommenden Generationen. Er will nicht, dass diese sich irgendwann mit Altlasten herumschlagen müssen. «Bevor wir mit dem Neubau des Depots beginnen konn000 Franken Schadstoffe ten, mussten wir für mehrere 100 des alten Baus beseitigen. Solche Probleme kann man doch nicht einfach der nächsten Generation überlassen.» Umso mehr schätzt er Holz als Baustoff: Es kommt ganz ohne chemische Zusatzstoffe aus. Glaswolle und Holz: ein gutes Duo Saint-Gobain ISOVER AG ist nationaler Sponsor des Prix Lignum 2015. Denn auch Saint-Gobain ISOVER ist überzeugt, so Marketingdirektor Daniel Schild, dass Holz ein Baustoff mit Zukunft ist. «Holz wächst schneller nach als es genutzt wird, die Transportwege sind kurz, die Holzprodukte für den Bau sind energiearm in der Herstellung und mit der Durchforstung wird nebenbei noch der Wald gepflegt.» Damit leiste Holz einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit; ein Ziel, wofür sich auch Saint-Gobain ISOVER einsetze. Auch die Glaswolle-Produkte von Saint-Gobain ISOVER AG sind besonders nachhaltige Baustoffe: Sie bestehen zu 80 % aus umweltfreundlichem Recyclingglas, sie werden mehrheitlich mit einem natürlichen Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, in der Produktion wird ausschliesslich erneuerbarer Strom aus lokalen Wasserkraftwerken eingesetzt und die alten Dämmstoffe können wie Holz recycelt werden. Die gute Ökobilanz der ISOVER-Glaswolle spiegelt sich in der Bewertung nach Umweltbelastungspunkten, welche die Umweltauswirkungen eines Produkts von den Rohstoffen über die Produktion bis zur Entsorgung erfassen. Leichte Wärmedämmstoffe mit tiefen Wärmeleitzahlen, die also bei wenig Gewicht sehr effizient dämmen, schneiden am besten ab. ISOVER-Dämmstoffe aus Glaswolle gehören in diese Kategorie. Dank ihrem geringen Gewicht und weil sie nicht brennbar sind, lassen sich die ISOVER-Dämmstoffe ideal mit Holz kombinieren. Aus mineralischem Material hergestellt, müssen den Dämmstoffen zudem weder Fungizide noch Insektizide beigemischt werden. Angesichts der Endlichkeit unserer Ressourcen sind kluge Lösungen für mehr Nachhaltigkeit dringend gefragt. Intelligente Holzkonstruktionen in Kombination mit einer ökologischen Dämmung bieten einen möglichen Ansatz. Und schützen damit nicht nur alte Postkutschen, sondern auch die Umwelt. Bauherrschaft Schweizerische Stiftung für die Geschichte der Post und Telekommunikation Planung Architekturbüro Patrick Thurston, Architekt BSA SIA SWB, Bern Mitarbeit Cyrill Pfenninger, Architekt FH Indermühle Bauingenieure, Holzbauingenieur, Thun Waldhauser + Hermann AG, Haustechnik, Münchenstein Remund Holzbau, Schwarzenburg Verarbeiter Binggeli Bau AG, Schwarzenburg artec artec artec artec Autoren Barbara Kieser / cR Kommunikation AG / I eco architecture I art I technology I eco architecture I art I technologySaint-Gobain ISOVER AG Fotos Ralph Hut, ralph hut fotografie architecture I art I technology I eco architecture I art I technology I eco 63 Produktneuheiten RiGlass ® Modulfenster für Trockenbauwände ISOPROTECT Holzfaserplatte eit September 2015 hat ISOVER neu die Holzfaserplatte ISOPROTECT im Sortiment. Diese festen Platten mittlerer Dichte werden beim Neubau oder der Sanierung von Dächern und Wänden verwendet. Bauten. Je nach Glastyp können auch individuelle Anforderungen an Privatsphäre, Schallschutz und Lichtführung sowie an Oberflächenstrukturen und -designs erfüllt werden. S Transparenz mit hoher Sicherheit Neben der Linie RiGlass® pure für Trennwände mit Schallschutzwerten bis Rw 50 dB stehen mit RiGlass® contraflam erstmals auch formschöne Verglasungen mit Feuerwiderstandwerten bis EI60 und Schalldämmwerten bis Rw 51 dB zur Verfügung. Beide RiGlass® Familien umfassen zudem Gläser für den Einbau in Spezial-Trockenbauwände für Strahlenschutz und mit erhöhter Einbruchsicherheit. Das ermöglicht ihren Einsatz in sensiblen Bereichen wie Spitälern, Arztpraxen, Banken und Ladengeschäften. Mit den neuen RiGlass ® Modulfenstern schaffen Sie transparente Innenwände für das Wechselspiel zwischen Privatsphäre und Offenheit. Weil sie ohne sichtbare Profile und flächenbündig eingebaut werden, passen sie sich nahtlos in die Raumgestaltung ein. Mit dem vielfältigen RiGlass ® Sortiment sind Brandschutzwerte bis EI60 und erhöhte Schallschutzwerte garantiert. Der Einbau ist schnell und einfach, die Kosten überschaubar. Einfacher Einbau, perfekte Resultate Die RiGlass® Modulfenster werden flächenbündig ohne sichtbare Profile, Verschraubungen oder Befestigungsteile in Rigips® Trockenbauwände eingebaut. Dabei lassen sich die Module auch profillos «Glas an Glas» aneinanderkoppeln. Die hohe Verwindungssteifigkeit des Rahmensystems unterstützt die schnelle Montage und die grösstmögliche Massgenauigkeit. Damit werden sowohl die Ausführungsqualität als auch die Wirtschaftlichkeit sichergestellt. D er Aufwand, den Saint-Gobain ISOVER in Forschung und Weiterentwicklung der technischen Prozesse steckt, hat sich bezahlt gemacht. Mit PB F 030 kommt zum Jahresbeginn 2016 ein neues Glaswolleprodukt auf den Markt, das mit noch besseren Dämmleistungen glänzt: Die PB F 030 Fassadendämmplatte. M it den RiGlass® Modulfenstern für Innentrennwände werden Wohn- und Arbeitsräume lebenswerter. Die breite Auswahl an individuell zugeschnittenen Formaten, Dekors und Funktionalitäten eröffnen fast uneingeschränkte Gestaltungsfreiheit – im Wohn­bereich ebenso wie in Büros, Gewerbe und öffentlichen %URVFKUH5L*ODVV Einbaubeispiel eines RiGlass® contraflam Modulfensters in einer Gipsständerwand. SXUHFRQWUDIODP6HLWH RiGlass ® Modulfenster für Trenn- und Brandschutzwände sowie für erhöhte Schalldämmanforderungen Typ 1: RiGlass ® contraflam Brandschutzgläser RiGlass® contraflam sind Brandschutz-Modulfenster, die aus mehreren Sicherheitsglasschichten (ESG) aufgebaut sind. Der Raum zwischen den Scheiben ist mit einer transparenten Interlayerschicht gefüllt, die bei Feuer aufschäumt und die Energie absorbiert. Die Anzahl der ESG-Scheiben und der Interlayerschichten wird durch die angestrebte Feuerwiderstandsdauer bestimmt. So erreichen sie geprüfte Feuerwiderstandswerte von EI30 und EI60. Durch den ESG-Aufbau sind die RiGlass® contraflam Gläser auch besonders robust – beim Transport und der Montage ebenso wie im täglichen Betrieb. Die Blockfenster sind beidseitig UV-beständig, bruchhemmend und in Variationen mit anderen Gläsern kombinierbar. PB F 030 – Ein Quantensprung der Dämmleistung. Materialkombination mit Sinn und Verstand. Mit ihren hervorragenden Verarbeitungseigenschaften ist die Kombination von Dämmstoffen aus Glaswolle, den feuchteadap­ tiven Dampfbremsen und Klebern des Vario Luftdichtheits­ systems sowie den ISOPROTECT Holzfaserplatten eine langfris­ tige sichere Lösung für Planer, Verarbeiter und Hausbesitzer. Die Verbindung der ausgesuchten Materialien führt zu idealen Bauteilen, welche Energieeffizienz, Diffusionsoffenheit, Bauschadentoleranz und Nachhaltigkeit vereinen. Die ISOVER-Lösung: Ein System aus einer Hand. Mit den optimal abgestimmten ISOVER Produkten kann nun das komplette Dämmsystem erstellt werden! 030 – was bedeutet das? Die Wärmeleitfähigkeit λD beschreibt die Wärmeleitung von Baustoffen. Ein niedriger Wert bedeutet eine geringe Wärmelei­ tung und somit eine gute Wärmedämmung. Lange Zeit galt 0,035 als Standard und 0,032 als das Beste, was mit Glaswolle erreicht werden kann. Mit PB F 030 präsentiert nun ISOVER eine Fassadendämmplatte, welche den deutlich tieferen Wert von 0,030 [W / (mK)] erreicht. Weniger Material – Mehr Wohnraum Der tiefe Lambda Wert des neuen Produktes führt in Verbindung mit einer wärmebrückenfreien Unterkonstruktion direkt zu einem Gewinn an Wohnraum. Denn so kann eine hinterlüftete Fassade fast halb so dick gebaut werden. Weil ISOVER-Glaswolle unbrennbar ist, besteht zudem kein Brandrisiko, weder während der Bauzeit noch in der Nutzungsphase. Unterdachplatte mit ISOPROTECT Typ 2: RiGlass ® pure Standardgläser Die RiGlass® pure Modulfenster bestehen aus drei bis vier hintereinanderliegenden, UV-beständigen Sicherheitsgläsern. Diese sind je nach Anforderung unterschiedlich ausgebildet. Typ 3: RiGlass ® silence Schallschutzgläser Die beiden Modulfensterfamilien sind auch als RiGlass® pure Silence und als RiGlass® contraflam Silence erhältlich. Bei diesen Ausführungen sind spezielle, absolut transparente Folien in das Glas eingelassen, welche die Schalldämmwerte massiv erhöhen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.rigips.ch 64 artec architecture I art I technology I eco Luftdichtheit mit den Vario-Produkten Wärmedämmung aus Glaswolle Weitere Informationen finden Sie unter: www.isover.ch artec architecture I art I technology I eco 65 Produktneuheiten EGLAS Kein Schnee, kein Kondenswasser, keine kalten Räume CLIMAPLUS WOOD Holz-Glas-Verbundelement HÖCHSTE Wärmedämmleistung und HÖCHSTER Brandschutz in einer Dämmplatte! Das klassenbeste Dämmsystem ist jetzt auch VKF zertifiziert und bis 30 m einsetzbar! E G D GLAS ist ein integriertes und unsichtbares Heizglas, das den Blick nach draussen und den thermischen Komfort verbessert. Die Verglasungseinheit EGLAS gibt elektronisch gesteuerte Strahlungswärme ab. Gleichzeitig beseitigt EGLAS bautechnische Wartungs- und Sichtprobleme, die mit Kondenswasser oder Schnee zu tun haben. EGLAS ist in Doppel- oder Dreifachverglasung und ausserdem als Verbund-Sicherheitsglas (für Anwendungen in Innenräumen) lieferbar. In Innenräumen: Trennwände, Türen, Sicherheitsverglasung, Handtuchtrockner, Heizung, Glasböden, Spiegel, Weinkeller, Kühlschranktüren, usw. Im Aussenbereich: Fassaden, Dachverglasungen, begehbare Glasflächen, Korridore, Treppenhäuser, Glasböden, usw. las erfüllt die Grundbedürfnisse des Menschen, mit der Natur in Verbindung zu stehen und dabei in einer angenehmen Atmosphäre selbstgestaltet zu leben. Das Zusammenspiel mit leistungsfähiger Verglasung kann den Heizwärmebedarf halbieren. CLIMAPLUS WOOD, die Lösung für mehrteilige Holz-Glas-Kon­ struktionen, vereint Transparenz, Stabilität, Energiegewinn und Wetterschutz. Einer der wesentlichen Vorteile dieses Wandbauteils ist, dass CLIMAPLUS WOOD zur Stabilität des Gebäudes gegen Wind- und Soglasten beiträgt. Damit können andere statische Konstruktionselemente wie Windverbände oder Wandflächen deutlich reduziert werden, oder es kann ganz darauf verzichtet werden. CLIMAPLUS WOOD kann mit allen Isoliergläsern der Produkt­ familie CLIMATOP und CLIMAPLUS auch in der Kombination mit Sonnenschutzglas oder Verbundsicherheitsglas ausgeführt werden. ie VKF zertifizierten MARMORAN Systeme «HiCompact 023» und «HiCompact Ultra 025» sind einsetzbar bis zur maximalen Gebäudehöhe von 30 m. Das heisst für den Bauherrn und Planer: Excellenter Wärmeschutz und bestmöglichen Brandschutz. Der Einsatz und der Planungsaufwand für den Einsatz von Brandriegeln entfallen. Mit einem LambdaD des neuen PIR-Kernmaterials von 0,023 W / mK bei der HiCompact und 0,025 W / mK bei der HiCompact Ultra 025, sind die Systeme heute noch Klassenbeste und tragen dem erhöhten Umweltbewusstsein und der Forderung nach effizientem Klimaschutz Rechnung. Die hochkompakte Wärmedämmung ergibt schlanke Bauteile im Vergleich zu Aufbauten mit «traditionellen» Wärmedämmstoffen. Das heisst: Einsparung von Raumkosten, sowie konstruktive Vereinfachungen. HiCompact 023 Die HiCompact 023 Wärmedämmplatten bestehen aus einem hochwertigen, feinzelligen PIR-Hartschaumkern mit hohen Festigkeitswerten und einem Super-LambdaD von nur 0,023 W / mK. Die luft- und dampfbremsenden hauchdünnen (9 µ) Alufolien auf beiden Seiten der Kernplatte reduzieren die Feuchtewanderung im Bauteil Aussenwand auf ein gewünschtes Minimum. Gemäss Studie des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik IBP in D-Holzkirchen, ist auch unter extremen Bedingungen keine Feuchteansammlung in der Dämmplatte HiCompact 023 zu erwarten – aufgrund der Berechnungen ist daher nicht mit einer Senkung der Dämmwirkung zu rechnen! Die HiCompact 023 Wärmedämmplatten sind sowohl für Aussen- wie Innenisolationsanwendungen eine sichere Wahl. HiCompact ultra 025 HiCompact ultra 025 Platten sind eigentlich nichts anderes als ein Brandschutzriegel in 2-facher Ausführung! Sie eignen sich ganz besonders für den universellen und sicheren Einsatz als hochkompakte Wärmedämmung von Niedrigenergie- und Pas­ sivhausbauten jeglicher Art. HiCompact ultra 025 Dämmplatten erweitern das Anwendungsspektrum der oben genannten HiCompact 023 Superdämmplatten im obersten Anforderungsbereich mit U-Werten des Bauteiles Aussenwand bis unter 0,09 W/m2K! Weitere Informationen finden Sie unter: www.glassolutions.ch 66 artec architecture I art I technology I eco Weitere Informationen finden Sie unter: www.weber-marmoran.ch artec architecture I art I technology I eco 67 Veranstaltungskalender 2016 JANUAR 09.01. – 11.01.2016 TrendSet Internationale Fachmesse für Wohnambiente, Tisch- und Lebenskultur Deutschland, München 12.01. – 16.01.2016 Swissbau Messe Basel Schweiz, Basel 28.01. – 31.01.2016 artbygenève Messe für zeitgenössische Kunst Schweiz, Genf 28.01. – 31.01.2016 artgenève Palexpo Schweiz, Genf 29.01. – 01.02.2016 HOMI Fiera Milano Rho Italien, Mailand 05.03. – 13.03.2016 Wohnen & Interieur Messe für Wohnräume, Design und Accessoires Österreich, Wien MÄRZ 04.03. – 06.03.2016 Com:bau Messe Dornbirn Österreich, Dornbirn 04.03. – 06.03.2016 inhaus Messe für Bauen und Wohnen Am Marktplatz, im Zentrum von Weinfelden (TG) Schweiz, Weinfelden (TG) 05.04. – 08.04.2016 IFH / Intherm 2016 Messe Nürnberg Deutschland, Nürnberg 06.03. – 12.03.2016 Giardina Erlebnismesse für Gartengestaltung Schweiz, Zürich 07.04. – 10.04.2016 Eigenheim Bern 2016 Schweiz, Bern 11.03. – 13.03.2016 BLICKFANG Stuttgart International Design Exhibition Liederhalle Deutschland, Stuttgart 08.04. – 10.04.2016 BLICKFANG München International Design Exhibition Zenith Deutschland, München 12.03. – 20.03.2016 Habitat Jardin Intelligentes Wohnen, Gartenneugestaltung und allgemein alles aus dem Baufach EXPO BEAULIEU Lausanne Schweiz, Lausanne 11.04. – 17. 04. 2016 Bauma Messe München Deutschland, München 13.03. – 18.03.2016 Light + Building 2016 Messe Frankfurt Deutschland, Frankfurt FEBRUAR 25.02. – 28.02.2016 EIGENHEIM.2016 Messe rund ums Wohneigentum CIS-Sportcenter Solothurn Schweiz, Solothurn APRIL 14.03.2016 Bodenfachtagung Pavidensa Casino Bern Schweiz, Bern 29.04. – 01.05.2016 BLICKFANG Basel International Design Exhibition Messe Basel Schweiz, Basel MAI 12.04. – 17.04.2016 Salone Internazionale del Mobili Möbelmesse Italien, Mailand 21.04 – 24.04.2016 Bauen + Wohnen Aargau Messe für Bauen, Wohnen und Garten Tägerhard Wettingen Schweiz, Wettingen 15.03.2016 Bodenfachtagung Pavidensa Bodenfachtagung Tägerhard Wettingen Schweiz, Wettingen 27.04.2016 Architekten- und Unternehmertagung der Saint-Gobain Weber AG Gastrednerin: Carla del Ponte Technorama Winterthur Schweiz, Winterthur 18.03. – 20.03.2016 Immo Messe Schweiz Immobilienmesse für Eigentum, Umwelt, Energie, Bau und Renovation Olma Messen St. Gallen Schweiz, St. Gallen 28.04.2016 Architekten- und Unternehmertagung der Saint-Gobain Weber AG Gastrednerin: Carla del Ponte KKL Luzern Schweiz, Luzern 20.05. – 22.05.2016 designmesse.ch Puls 5 Schweiz, Zürich JUNI 02.06. – 03.06.2016 Architect@Work France La Halle Tony Garnier Frankreich, Lyon 14.06. – 19.06.2016 Design Miami / Basel Messe Basel Schweiz, Basel 16.06. – 19.06.2016 Art Messe für moderne und zeitgenössische Kunst Schweiz, Basel 22.06. – 24.06.2016 Intersolar Europe 2016 Neue Messe München Deutschland, München JULI 09.07. – 11.07.2016 TrendSet Internationale Fachmesse für Wohnambiente, Tisch- und Lebenskultur Deutschland, München SEPTEMBER 08.09. – 11.09.2016 Bauen & Modernisieren Schweizer Baumesse für Bauen, Wohnen, Energie mit Eigenheim-Messe Schweiz Messe Zürich Schweiz, Zürich 08.09. – 11.09.2016 Eigenheim Messe Schweiz Messe Zürich Schweiz, Zürich 23.09.2016 Seminar Brandschutz im Trockenbau Campus Sursee Schweiz, Sursee 29.09. – 02.10.2016 Bauen+Wohnen Luzern Messe für Bauen, Wohnen + Garten Schweiz, Luzern OKTOBER 07.10.2016 Seminar Schallschutz im Trockenbau Campus Sursee Schweiz, Sursee 13.10. – 16.10.2016 Bauen+Wohnen Bern BERNEXPO Schweiz, Bern 13.10. – 16.10.2016 Bau + Energie Messe BERNEXPO Schweiz, Bern Das CPI ist die Weiterbildungsplattform für nachhaltiges Dämmen der Firma Saint-Gobain ISOVER AG. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, Fachwissen rund ums Dämmen sachlich und objektiv an interessierte Kreise weiterzugeben und Seminare zu Themen zu organisieren, die uns in unserer täglichen Arbeit beschäftigen. Das CPI bietet zudem eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Fachleuten aus Forschung und Entwicklung, Produktion, Planung und Verarbeitung. Je nach Zielpublikum und Kursinhalt bestreiten wir die Veranstaltungen zusammen mit unabhängigen externen Experten oder Spezialisten seitens der Behörden. Dass die Weiterbildungsplattform einem grossen Bedürfnis entspricht, zeigen die zahlreichen Rückmeldungen der Teilnehmer, die das neue Wissen anschliessend bei ihrer täglichen Arbeit einsetzen. NÄCHSTE KURSE DES PROGRAMMS DEZEMBER 07.12. und 08.12.2016 Architect@Work Germany Messe Stuttgart Deutschland, Stuttgart 20.01.2016 Brandschutz Brig: Berufsschule Oberwallis Weitere Termine: 27.01.2016 in Lyss (BE) und 17.02.2016 in Chur (GR) 16.03.2016 Ökologisch und nachhaltig bauen St. Gallen: Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum GBS Frühling 2016 MINERGIE-ECO: Konzeption und Antrag (Ort und Datum werden Ende 2015 auf der Webseite bekannt gegeben) www.cpisover.ch 68 artec architecture I art I technology I eco artec architecture I art I technology I eco 69 artec architecture I art I technology I eco Saint-Gobain Weber AG Täfernstrasse 11b 5405 Dättwil Tel. + 41 (0)56 484 24 24 Fax + 41 (0)56 484 24 00 www.weber-marmoran.ch artec architectureISOVER I art I technology I eco Saint-Gobain AG Route de Payerne 1 1522 Lucens Tel. + 41 (0)21 906 01 11 Fax + 41 (0)21 906 02 05 www.isover.ch Rigips AG Gewerbepark Postfach 5506 Mägenwil Tel. + 41 (0)62 887 44 44 Fax + 41 (0)62 887 44 45 www.rigips.ch GLASSOLUTIONS® Vetrotech Saint-Gobain (International) AG Zweigniederlassung Kreuzlingen Sonnenwiesenstrasse 15 8280 Kreuzlingen Tel. + 41 (0)71 686 92 92 Fax + 41 (0)71 686 92 93 www.glassolutions.ch artec architecture I art I technolog artec architecture I art I technolog