Teufel, Wilde, Untermenschen

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# 2006/47 Dossier
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Teufel, Wilde, Untermenschen
Von wulf d. hund
Dimensionen rassistischer Diskriminierung. Von Wulf D. Hund
Rassismus lässt sich definitorisch nicht an die Kategorie Rasse binden. Versuche in diese
Richtung sind doppelt problematisch. Sie interpretieren Rassismus als Reaktion auf
natürliche Unterschiede und begrenzen ihn historisch auf die Geltungsdauer des
Rassenbegriffs.
Das damit begründete Dilemma wird nicht zuletzt durch die Behandlung von Rassen als
sozialen Konstruktionen und die Aufdeckung eines kulturalistischen Rassismus deutlich.
Wenn Rassen soziale Konstruktionen sind, dann sind sie Produkt, nicht Voraussetzung des
Rassismus. Und wenn Rassismus sich kulturalistisch äußern kann, muss das für die Zeit
vor der Etablierung des Rassenbegriffs ebenso untersucht werden wie für die Entwicklung
nach seiner Diskreditierung.
Selbst der moderne Rassismus bediente sich keineswegs überall der gleichen Version des
Rassenparadigmas und kam in keiner seiner Varianten ohne kulturalistische Argumente
aus. Außerdem war er von Elementen anderer Formen rassistischer Diskriminierung
durchsetzt, die nicht selten die zentralen ideologischen Muster lieferten. Um sie zu
erfassen, muss sich Rassismusforschung von der Fixierung auf den Rassenbegriff lösen
und damit auseinandersetzen, dass es historisch unterschiedliche Muster rassistischer
Diskriminierung gegeben hat.
Ihnen ist ihre Funktion im Prozess klassenspezifischer Vergesellschaftung gemeinsam.
Rassismus stiftet auf der einen Seite illusorische Gemeinschaftlichkeit und erzeugt auf der
anderen Seite amorphe Identität. Die Gemeinschaftlichkeit ist illusionär, weil sie auf keine
reale Teilung von Ansehen und Macht abstellt, sondern die bestehenden sozialen
Ungleichheitsrelationen nicht nur unangetastet lässt, sondern auch zusätzlich stabilisiert.
Die Identität der Anderen bleibt notwendig amorph, weil sie eine Vielzahl
unterschiedlicher sozialer Charaktere vereint und gleichmacherisch einebnet. Sie werden
einem Prozess der Entmenschlichung unterworfen, der am Beispiel der Sklaverei als
»sozialer Tod« beschrieben wurde, sich aber auf rassistische Diskriminierung überhaupt
beziehen lässt.
Ihre unterschiedlichen Formen bezeichnen keine geschlossenen Epochen, sondern werden
durch die Vorherrschaft verschiedener Legitimationsstrategien gekennzeichnet. Diese
sind flexibel kombinierbar und häufig miteinander verknüpft. Trotzdem lassen sie sich
gemäß der dabei aufgetretenen historischen Schwerpunkte in charakteristische
Gegensatzpaare gliedern. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Gegenüberstellungen
von Kultivierten und Barbaren, Reinen und Unreinen, Erwählten und Teufeln, Zivilisierten
und Wilden, Weißen und Farbigen, Vollwertigen und Minderwertigen.
Formen des Rassismus
Das Barbarenstereotyp ermöglicht allen herrschaftlich verbundenen und sozial
geschichteten Gruppierungen der Gesellschaft der Zivilisierten die Ausbildung eines
Bewusstseins der Höherwertigkeit und der Zusammengehörigkeit. Die positiven
Parameter der Ethnizität (wie Sprache, Ursprungs­mythen, moralische Regeln, Sitten
usw.) sind dazu ungeeignet. Sie signalisieren soziale Ungleichheit und dienen den
herrschenden Klassen zur Absetzung von den Unterklassen.
Erst ihre für den externen Vergleich bestimmte innere Entschärfung und äußere
Verallgemeinerung lässt sie zum Maßstab von Kultur überhaupt werden, der sie
ideologisch auch für jene verfügbar macht, die materiell nicht oder nur bedingt an ihr
teilhaben. Die Skalierung der dabei entwickelten Differenz reicht von der Verkindlichung
bis zur Vertierung und versetzt die Anderen in das Stadium unentwickelter oder fehlender
Menschlichkeit. Einschlägige Formen des Gegensatzes von Kultivierten und Barbaren
entwickelten sich im antiken Griechenland und im alten China.
Das Unreinheitsstereotyp greift im Unterschied zum Barbarenstereotyp auf einen
gestaffelten Unreinheitsverdacht zurück, der von sozialen Mustern der Kontamination
(durch Krankheit, Blutung usw.), die als zeitlich begrenzt gelten oder sich durch rituelle
Formen der Reinigung beheben lassen, bis zu entsozialisierender Unreinheit reicht, die als
dauerhaft und sogar als vererbbar gilt.
Sein Ausgrenzungspotenzial ist deswegen nicht etwa geringer, sondern die Einübung
alltäglicher Rituale der Reinigung verstärkt die Zuweisung nicht behebbarer Unreinheit
eher noch. Außerdem trägt die Körperbezogenheit von Unreinheit dazu bei, dass sie als
Gefährdung eines organisch begriffenen Gemeinwesens ausgegeben werden kann, der
gegenüber rigide Grenzen gezogen werden müssen. Typische Form fand der Gegensatz
von Reinen und Unreinen in der indischen Kastengesellschaft.
Das Teufelsstereotyp reicht vom armen Sünder über den auf ewig Verdammten bis zum
Erzfeind. Das macht es sowohl vielseitig einsetzbar als auch besonders aggressiv. Wo es
mit dem Gegensatz von Erwählten und Teufeln argumentiert, scheint am ideologischen
Horizont stets das Inferno einer eschatologischen Entscheidungsschlacht auf.
Dabei ist es im doppelten Sinne des Wortes ein fantastisches Instrument der
Diskriminierung. Seine Konstruktion muss auf keinerlei Fakten Rücksicht nehmen und
trotzt angesichts der Wandlungsfähigkeit des Teufels jedem Augenschein. Seine
Anwendung ist deswegen flexibel und kann Menschen der unterschiedlichen sozialen
Kategorien betreffen. Seine Überzeugungskraft kann angesichts zahlreicher dualistischer
religiöser Systeme von deren Glaubwürdigkeit zehren. Seine Argumentation lässt sich
problemlos an die zwischen gut und böse gespannten moralischen Überzeugungen vieler
Zeitalter und Kulturen anpassen. Seine Ausübung darf daher als gute Tat verbucht
werden, stärkt das Erwähltheitsbewusstsein und wirkt gemeinschaftsbildend.
Eindringliche Formen des Gegensatzes von Erwählten und Teufeln prägte das
frühneuzeitliche Europa bei der Diskriminierung von Juden, Hexen und Muslimen aus.
Das Wildenstereotyp entfaltet sich zwischen phantastischen Gegenwelten und
imaginierten Vergangenheiten. Vom Barbarenstereotyp unterscheidet es sich sowohl
durch seine Geschichtlichkeit als auch durch seine Zwiespältigkeit.
Die Geschichtlichkeit des Wildenstereotyps kommt in der Ansiedlung von Wilden und
Zivilisierten auf derselben Zeitachse zum Ausdruck. Dadurch wird sowohl Entwicklung wie
Rückständigkeit zum Ausdruck gebracht. Die Anderen befinden sich in Lebensumständen,
unter denen auch die eigenen Vorfahren gelebt haben könnten. Das eröffnet der
rassistischen Diskriminierung einen breiten Spielraum und billigt den anderen entweder
die Möglichkeit einer unterstützten nachholenden Entwicklung zu oder führt zu ihrer
Einstufung als zum Aussterben verurteilter Primitiver.
Die Zwiespältigkeit des Wildenstereotyps schlägt sich im Doppelcharakter der Anderen
nieder, die als edle und unedle Wilde konstruiert werden. Dadurch lassen sie sich sowohl
als unentwickelt wie als unschuldig vorstellen. Sie können das unvollkommene wie das
unverdorbene Gegenbild der Zivilisierten abgeben und im rohen oder paradiesischen
Naturzustand angesiedelt werden. Die dadurch ermöglichten Projektionen aus eigenen
Versagungen entspringender Sehnsüchte machen diese Variante des Rassismus ebenso
ambivalent wie aggressiv. Klassische Form fand sie in der Geschichtsphilosophie der
Aufklärung.
Das Rassenstereotyp hat seinen ersten wissenschaftlichen und anhaltenden
volkstümlichen Ausdruck in der Konstruktion farbiger Menschenrassen gefunden. Das
dadurch begründete System ist einerseits hierarchisch und ordnet Braune, Gelbe, Rote,
Schwarze und Weiße nach unterschiedlichen Graden des Menschseins.
Andererseits enthält es die dichotomische Gegenüberstellung von Farbigkeit und
Weißheit. Die sich daraus für den europäischen Kolonialismus und Imperialismus
ergebende ideologische Funktionalität bestand darin, dass die aufgeklärte
Geschichtsphilosophie ihren Entwurf allgemeiner Menschenrechte nicht nur nach innen
durch einen Geschlechtervertrag und einen Klassenvertrag, sondern auch nach außen
durch einen Rassenvertrag gegen Missverständnisse absichern konnte.
Zwar ließen sich dessen Grundlagen theo­retisch weder befriedigend begründen noch
nachweisen, sodass die mit dem Rassenstereotyp verbundenen Anstrengungen zur
Verwissenschaftlichung des Rassismus von Anfang an ein krisenhaftes Unternehmen
waren. Gleichwohl wurde dieser im Verein mit dem Erfolg der europäischen Expansion
und unterstützt durch die in Kampfmetaphern und Selektionsszenarien gefasste
Evolutionstheorie im gesellschaftlichen System der Wissenschaften verankert. Die
Vervollkommnung des Menschen ließ sich vor solchem Hintergrund als Ausleseprozess
interpretieren, dem unentwickelte Exemplare der Gattung naturnotwendig zum Oper
fallen müssten. Nachhaltige Form nahm diese Vorstellung im Sozialdarwinismus an.
Das Minderwertigkeitsstereotyp verbindet Klassenvorurteile und rassistische
Diskriminierung mit eugenischen Fantasien. Es reicht historisch bis in die Antike zurück
und bringt den in allen Klassengesellschaften vorhandenen nach innen gerichteten
Rassismus zum Ausdruck, der es erlaubt, die Unterklassen ideologisch unter sozialen
Bewährungsdruck zu setzen und gegebenenfalls als für das soziale Ganze belastende,
untaugliche oder gefährliche Elemente abzusondern oder auszumerzen. Das macht es
auch gegenüber angeblich Asozialen, Erbkranken oder Perversen aus anderen sozialen
Schichten einsetzbar.
Durch die eugenische Bewegung ist es weltweit als biologisches Heilmittel für die Folgen
sozialer Probleme angepriesen worden. Folgenreiche Formen hat es in der Moderne im
Malthusianismus und der Euthanasie angenommen.
Ungleichheit und Rassismus
Die verschiedenen Formen des Rassismus lassen sich nicht epochal abgrenzen, sondern
treten häufig in vielfältigen Überlagerungen auf. Darüber hinaus werden sie durch
Kategorien sozialer Differenzierung geprägt. Im Normalbetrieb der Klassengesellschaften
dienen sie der Einweisung in begrenzte soziale Räume und der Zuweisung entsprechend
beschränkter Handlungsmöglichkeiten. Dabei erlauben und erzwingen sie die Ausbildung
von Differenz, die rassistische Diskriminierung gerade verweigert. Gleichzeitig sind sie mit
den verschiedenen Strategien rassistischer Entmenschlichung kombinierbar.
Auch der Rassismus der Moderne zeigt sich in Verknüpfungen seiner zentralen Kategorie
Rasse mit Geschlecht, Klasse, Nation und Kultur, deren Logik jeweils in alle Richtungen
funktioniert. Die Feminisierung der Rassen behauptet deren unterlegene Stellung. Die
Rassisierung der Frauen dient als Mittel der Einschüchterung und Ausgrenzung. Die
Klassisierung der Rassen bringt den weltpolitischen Führungsanspruch des weißen
Suprematismus zum Ausdruck. Die Rassisierung der Klassen betreibt die Aufteilung der
Unterschichten in eugenisch minderwertige oder wertvolle Teile. Die Rassisierung von
Nationen befördert die ideologische Integration von Angehörigen sozial untergeordneter
Klassen. Die Nationalisierung der Rassen ermöglicht deren innere Unterteilung und die
Ausbildung völkischer Identitäten. Die Rassifizierung von Kultur macht diese aus einem
Medium der Verständigung zu einem Instrument der Abgrenzung. Die Kulturalisierung von
Rassen erlaubt deren hierarchische Gliederung.
Der Geschlechterrassismus hat eine weit zurückreichende Geschichte. In Europa begann
sie mit antiken Fantasien über eine heile Welt der Männer, in der Frauen wie Pandora oder
Eva erst nachträglich auftauchten und weltgeschichtliches Unheil stifteten. Der durch
solche Erzählungen legitimierte Sexismus wies Frauen in ausgewählte soziale Räume ein
und enthielt ihnen andere vor. Gleichzeitig hatte er eine ideologische Sollbruchstelle, an
der soziale Diskriminierung in rassistische Desozialisierung überging.
Für den Fall weiblicher Insubordina­tion und Rollenverweigerung wurde dadurch ein
erhebliches ideologisches und politisches Drohpotenzial bereitgestellt. Die
frühneuzeitliche Hexenverfolgung verdeutlichte das eindringlich. Bis heute macht es sich
in der mit kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder einhergehenden sexuellen
Gewalt gegen Frauen und Zerstörung weiblicher Integrität genauso deutlich, wie in
gynozidalen Reproduktionsstrategien, die dazu führen, dass nach aktuellen Prognosen in
China 2015 mehr als 25 Millionen Frauen fehlen und in Indien schon seit langem Jahr für
Jahr rund 500 000 Mädchen nicht geboren werden.
Der Klassenrassismus hat eine ähnlich lange historische Tradition, in der er in
unterschiedlichen Varianten auftrat. Vom aristotelischen Vergleich zwischen Banausen
und Barbaren über die verschiedenen Konzeptionen von Adelsrassen bis zur eugenischen
Hysterie des 19. Jahrhunderts über die heimischen Primitiven aus den unteren Klassen
zeigte er wie der Geschlechterrassismus eine in diesem Fall in die Klassenbeziehungen
eingelassene Sollbruchstelle, die es erlaubte, die Unterklassen insgesamt zu
diskreditieren oder aufsässige und unproduktive Teile als gefährlich, krank oder nutzlos
vom Gesellschaftskörper abzutrennen und aus der Volksgemeinschaft zu verweisen.
Dabei blieb es, wie das Malthussche Bevölkerungsgesetz zeigte, nicht bei ideologischen
Drohungen, sondern die Überzeugung, dass Teile der unteren Gesellschaftsschichten
wegen ihrer eigenen Triebhaftigkeit und Unfähigkeit zur Daseinsvorsorge und
Familienplanung in regelmäßigen Abständen verhungern müssten, hatte konkrete
Politiken mit vernichtenden Konsequenzen zur Folge. Die Hysterie angesichts des
Gespenstes der Degeneration zeitigte ähnliche Folgen und führte auch innerhalb der sich
als respektabel begreifenden Arbeiterbewegung zur Absetzung vom Lumpenproletariat,
das als Konglomerat von Entarteten begriffen wurde. Auch im sozialdemokratischen
Skandinavien begründete sie eine lange währende eugenische Politik.
Der Nationalrassismus ist historisch eng mit der Herausbildung moderner Nationalstaaten
verbunden und diente sowohl ethnischer Homogenisierung wie rassischer Differenzierung.
Beide wurden, wie eine Reihe von Beispielen aus der Zeit um 1900 zeigt, als der
wissenschaftliche Rassismus nicht nur das europäische Denken dominierte, sondern auch
zu einem erfolgreichen Exportartikel geworden war, gleichzeitig zur Abgrenzung nach
außen wie zur inneren Konsolidierung genutzt.
In China diente die Erfindung der Han-Rasse der ideologischen Koordination des Kampfes
gegen Kaisertum und Imperialismus. In der Türkei sollte die Schaffung einer Staatsrasse
die nationale Identität stärken, aber auch die Zugehörigkeit zur weißen Rasse
dokumentieren. In Australien wurde der Rassismus zum Ferment der Staatsgründung und
diente neben der Ausgrenzung der Aborigines der Mobilisierung weißer Solidarität
gegenüber der gelben Gefahr und der Diskriminierung von Einwanderern aus Südeuropa.
Der Kulturrassismus ist einerseits zentraler Bestandteil aller Formen und Dimensionen
rassistischer Diskriminierung gewesen. Andererseits machte er nach dem ideologischen
Bankrott des Rassenrassismus als Differenzialismus eine eigene Karriere, die bis heute
anhält. Die Dehnbarkeit und Selbst­bezogenheit des Kulturbegriffs und seine
Kombinierbarkeit mit anderen Mustern rassistischer Diskriminierung macht ihn zu einem
besonders vielseitigen Instrument der Herabminderung.
In der Antike wurde er von den Griechen mit Hilfe des Geschlechterrassismus gegen die
Perser instrumentalisiert und erlaubte deren Barbarisierung, indem er ihre nicht zu
leugnende Kultur als effeminiert und verweichlicht entwertete. Im Mittelalter kam er im
Versuch der kulturellen Enteignung der Juden zum Ausdruck, deren Verteufelung den
Transfer der ersttestamentarischen Auserwähltheit auf die Christenheit legitimieren sollte.
In der Moderne erlaubte er dem modernen Nationalrassismus die rassistische
Binnendifferenzierung der europäischen Kolonialmächte in kulturbeseelte Helden und
profitorientierte Händler und ähnliches mehr. Gegenwärtig hat er sich in der Konfrontation
der Fundamentalismen zu einem mit dem Barbarenstereotyp und dem Teufelsstereotyp
aufgeladenen ideologischen Kampfinstrument entwickelt.
So wichtig es ist, das Fortbestehen und die Modernisierung der verschiedenen
Diskriminierungspraktiken des modernen Rassenrassismus zu kritisieren und zu
bekämpfen, so hinderlich und unbrauchbar sind dabei politisch eindimensionale und
analytisch verkürzte Begriffsbestimmungen.
Auch wenn traditionelle Formen rassistischer Herabminderung fortbestehen und das
ideologische Potenzial des Rassenrassismus noch nicht erschöpft zu sein scheint, wird
sich der Rassismus des 21. Jahrhunderts zunehmend hybrid äußern. Absehbar ist auch,
daß sich der »Kampf der Kulturen« nicht nur an der »Achse des Bösen« ausrichten,
sondern mit Hilfe des Minderwertigenstereotyps auch auf angeblich innere Gefährdungen
richten wird. Die Entdeckung des »Prekariats« weist in diese Richtung.
Bearbeitete und gekürzte Version eines Diskussionspapiers für den Kongress
»Ungleichheit als Programm«. Abrufbar unter
www2.bdwi.de/uploads/wulfdhund_ungleichheit_und_untermenschen.pdf.
Zu ausführlichen Überlegungen siehe Wulf D. Hund: Negative Vergesellschaftung.
Dimensionen der Rassismusanalyse. Westfälisches Dampfboot, Münster 2006. 209 S.,
19,90 Euro
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