Peter Weyerstahl Weihnachtsmenü (für 6 Personen) Carpaccio vom Tunfisch 400 g Tunfischfilet, ganz frisch („Sushi-Qualität“) 1 Limone (oder Zitrone) 20 ml weißer Balsamico-Essig 50 ml Olivenöl Salz, Pfeffer Den Fisch in dünne Scheiben (nicht hauchdünn !) schneiden, aus den restlichen Zutaten eine Marinade rühren, über die auf eine Platte gelegten Fischscheiben gießen oder pinseln, etwa 30 Minuten ziehen lassen. Ostasien-Freunde können auch eine Marinade aus Sojasauce, Reisessig und Wasabi-Paste (japanischer Meerrettich) nehmen. Mohrrübensuppe mit Wacholder 800 g Mohrrüben 100 g Schalotten (oder Zwiebeln) 100 g Sellerie 50 g Petersilienwurzel Knoblauch nach Geschmack 100 g Butter 10 Wacholderbeeren 20 ml Wacholderschnaps 1000 ml Kalbs- oder Geflügelbrühe 250 ml Sahne Petersilie, Salz, Pfeffer Alle Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden, einige Minuten in der Butter erhitzen („anschwitzen“), mit der Fleischbrühe auffüllen (natürlich dürfen Sie auch Wasser mit Brühwürfel nehmen, dann aber bitte keine Reklamationen an den Autor), Knoblauch und die gequetschten Wacholderbeeren zugeben und das Ganze etwa 1 h köcheln. Danach vom Feuer nehmen, mit einem Pürierstab („Zauberstab“) je nach Wunsch gröber oder feiner zerkleinern, Sahne und Schnaps unterrühren, mit gehackter Petersilie, Salz und Pfeffer abschmecken. Gänsebraten 1 Gans , etwa 5 kg (frisch oder tiefgekühlt, s.unten) evtl. 500 g Gänseklein (Hals, Flügel) 500 g säuerliche Äpfel, z.B. Boskoop 250 g Schalotten 1 Bund frischer Thymian 1 Suppengrün 500 ml kräftiger Rotwein (z.B. Côtes-du-Rhone) 50 ml Portwein oder Madeira Salz, Pfeffer Nehmen Sie getrost eine polnische oder sonstwie auswärtige, tiefgekühlte Gans, die Sie für etwa EUR 5 / kg bekommen, deutsche tiefgekühlte kosten etwa das doppelte, deutsche frische das dreifache. Bei tiefgekühlten ist ganz wichtig, sie sehr langsam, also im Kühlschrank, jetzt auch auf dem Balkon, auftauen zu lassen, was etwa 2 d dauert ! Wenn die Gans „bratfertig“ gekauft wurde, was manchmal bedeutet, dass sie ohne Hals und Flügel ist, müssen Sie dieses „Gänseklein“ dazu kaufen. Bevor die Gans gebraten wird, also z.B. in der Auftauphase, wird aus dem Suppengrün, das in etwas Fett von der Gans angeröstet wird, dem Gänseklein, dem Rotwein und etwa 2 l Wasser im Laufe von 4 h ein Gänsefond gekocht, der dann auf etwa 300 ml eingekocht („reduziert“) wird. Diese Methode wurde vom Autor vielfach, auch mit Varianten, ausprobiert. Ursprünglich beschrieb sie Kurt Jäger (jetzt wieder im Restaurant „Harlekin“, Hotel Esplanade Berlin), Bernd Matthies berichtete vor einigen Jahren im „Tagesspiegel“. Die innen und außen mit Salz und Pfeffer eingeriebene Gans wird mit Apfelstücken und Schalotten gefüllt und mit grobem Garn oder dünnen Bindfaden zugebunden. Dann wird sie in den auf 250°C (oder 220°C Umluft) vorgeheizten Backofen auf ein Grillblech mit untergelegter Fettpfanne, in die etwa 200 ml kochendes Wasser gegeben wurde, gelegt. Während des Bratens wird die Gans mehrmals mit der Flüssigkeit aus der Fettpfanne übergossen. Nach etwa 1 h wird sie umgedreht und gleichzeitig die Temp. auf 200°C (oder 180°C Umluft) erniedrigt. Nach einer weiteren Stunde (in der Zwischenzeit weiter fleißig begießen) wird sie herausgenommen, mit Alufolie abgedeckt und etwa 15 Minuten in Ruhe gelassen. Danach wird sie tranchiert und auf eine feuerfeste Platte gelegt. Wenn die Keulen noch etwas blutig sein sollten, diese auf der Innenseite noch einige Minuten unter dem Grill nachbraten. Perfektionisten legen nochmals alles mit der Hautseite unter den Grill, aber Vorsicht ! Es wäre schade, wenn Sie in der Schlussphase noch Kohle produzieren würden. Während der Ruhezeit wird die Sauce mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, evtl. noch etwas reduziert, der Portwein oder Madeira zugeben und schließlich nach Geschmack nachgewürzt. Ausführlich über mögliche Beilagen zu sprechen, sprengt den Rahmen. Kartoffeln sind immer möglich, Kartoffelklöße schon besser, Gnocchi besonders edel. Und Gemüse ? Natürlich Rotkohl, traditionell. Grünkohl ist Geschmackssache. Maronen, Porree, Steckrüben...., ein weites Feld. Marzipancrème mit gebackenen Äpfeln 50 g Rohmarzipan (z.B. von Schwartau) 5 Eigelb 20 ml Amaretto 200 ml Milch 100 g Zucker 3 Blatt weiße Gelatine 250 ml Sahne 750 g Äpfel, am besten Boskop 50 g Butter 100 g Zucker Puderzucker Das Rohmarzipan wird kleingeschnitten, mit etwa 20 ml Milch und dem Amaretto angeteigt. Eigelb, restliche Milch und der Zucker werden verrührt und auf dem siedenden Wasserbad verschlagen, bis die Masse dicklich wird. Sie wird dann schnell vom Feuer genommen, die eingeweichte Gelatine zugegeben, und das Ganze wird im kalten Wasser bis auf Raumtemperatur gerührt. Nun wird durchs Haarsieb gegossen, mit dem pürierten Marzipan und der geschlagenen Sahne vorsichtig vermischt und alles für einige Stunden kalt gestellt. Die geschälten und in Scheiben geschnittenen Äpfel werden in einer feuerfesten Form, in der die Butter zerlassen wurde, mit dem Zucker bestreut und bei etwa 225°C (oder 200°C Umluft) 20-30 Minuten goldbraun gebacken. Von der kalten Marzipancrème werden Nocken abgestochen. die heißen Äpfel daneben gelegt, und das Ganze wird mit Puderzucker bestreut. Vorspeise: Ulrichs Amuse gueule: Lachsröllchen Zutaten für 6 -8 Personen Weizenmehl 500g Milch ca. 100 ml Salz Kräuter z.B. Petersilie, Schnittlauch, Estragon etc. Öl Räucherlachs ca. 300 g Sahnemeerrettich 1 kleines Glas Gerätschaften Rührgerät Gr oße Pfanne Aluminiumfolie Wann anfangen 1 Tag vorher, mindestens 5 h Arbeitszeit ca.45 min + 5 min Wie es geht 1. Herstellung der Crèpes: Mehl mit Milch, 2 Eßlöffel Öl und Salz im Rührgerät zu einem dünnflüssigen Teig verarbeiten. Dann die frisch gehackten Kräuter darunter rühren. Die Crèpes fast ohne Fett ausbacken. 2. Die abgekühlten Crèpes mit den Lachsscheiben belegen und diese dünn mit Meerrettich betreichen. 3. Die belegten Crèpes aufrollen und mit Aluminiumfolie umwickeln. Diese Rollen mehre re Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank lagern. 4. Zum Servieren die Rollen in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese auf einer Platte anrichten. Anmerkungen Statt Räucherlachs kann man ebenso gut auch einen guten rohen Schinken nehmen, zu d em übrigens Meerrettich auch gut passt. Wichtigste Zutat ist allerdings ein in der Kochkunst bewanderter Ehemann oder Partner, der sich nicht nur auf die Zubereitung leckerer Speisen sondern auch auf das Einsammeln köstlicher Rezepte versteht. Kategorie Desserts Bratäpfel Á la Frobenstrasse Zutaten für 10 Bratäpfel Äpfel, leicht säuerlich 10 Stück Butter 55 g Zucker 70 g Vanillezucker ½ Päckchen Sultaninen/Korinthen 50 g Mandeln, grob gehackt 50 g Rumaroma einige Spritzer Bittermandelarom a einige Tropfen Rum und/oder Vanillesauce Gerät-schaften Apfelausstecher Küchenmaschine Backblech oder ofenfeste Schüssel Wann anfangen 1 h vorher Arbeitszeit ca.20 min Garzeit Bei 200°C ca. 35 min (mit der Kuchennadel probi eren) Wie es geht 1. Äpfel waschen; mit Apfelausstecher Kerng ehäuse entfernen. 2. Butter weichmachen (z.B. auf Heizung stellen) und in Rüh rschüssel geben. Alle Zut aten außer den Rosinen daz ugeben und rühren lassen. Rosinen mit warmem Wasser gut w aschen, abtro pfen und dann auch drunterrü hren. 3. Die fertige Masse in die Äpfel stopfen und die Äpfel in die Schüssel oder auf das Blech setzen; Überschuß der Füllung evtl. einfach neben die Äpfel dazugeben. 4. Deckel schließen, bzw. Äpfel auf Blech mit Aluminiumfolie a bdecken. Im Ofen am be sten mit Umluft garen. Meist sind sie au sreichend gar, wenn die Schale aufzuplatzen b eginnt. Anmerkungen Falls die Gäste nicht gegen Rum allergisch sind, ist es sehr e ffektvoll, die noch heißen Äpfel mit 54%igem Rum zu übergießen und anzuz ünden. (40%iger Rum geht auch, aber nur kurz und s olange die Äpfel sehr heiß sind.) Kochrezepte/ O_SchaefferHegelBratäpfel.doc /16.12.02 Kategorie Fleisch Lammkeule Zutaten für 4 Personen (notwendige) 1 Lammkeule mindestens 1,2 kg durchwachsener Speck ca. 200 g Senf (scharf) 2 Eßlöffel Rosmarin 2 Teelöffel Knoblauch 4 gr. Zehen Rotwein ca. ½ Flasche Brühwürfel für 3/4l Flüssigkeit Salz, Pfeffer (weiß, gem.), Sojasauce, Tab süße Sahne 200 ml saure Sahne 150 ml Soßenbinder oder Kartoffelstärke – asco, Tomatenmark (1 Eßl.) und ein kochkundiger Ehemann oder Partner Gerätschaften Wann anfangen Brattopf, Kochtopf, Schneebesen, Sieb, Knoblauchpress e, scharfes Präparie rmesser 2 h vorher, da allein die Garzeit ca 90 min beträgt. Besser: am Abend vorher bereits die Keule präparieren und mit Senf und Rosmarin einreiben. Arbeitszeit vor dem Braten 20 min; danach für die Sauce ca. 15 min Wie es geht 1. Lammkeule mit scharfem Messer von Fett und groben Fascien befreien. 2. Mit Senf allseits gut einreiben. Rosmarin allseits drüberstreuen. 3. Speck in Scheiben schneiden und Keule damit belegen. Knoblauch durchdrücken, z.T. auf die Ke le (den Speck), z.T. in den Topf. 4. 0,4 l Wein und 0,3 l heißes Wasser angießen und die Brühwürfel zerdrückt einstre uen. 5. Topf schließen und in den kalten Ofen schieben. Mit Bratautomatik und Heißluft bei 175 °C 90 min garen. 6. Die Keule im ganzen warm s tellen (ca. 60°C) und erst am Tisch tranchieren. 7. Den Fond durch ein Sieb in den Kochtopf gießen. Pfeffer, Tabasco, Sojasauce, evtl Salz (abschm cken!), süße Sahne und Tomatenmark einrühren, Soßenbinder oder in kaltem Wasser aufg eschwemmte Stärke dazu. 8. Nachdem die gewünschte Konsistenz erreicht ist, die saure Sahne einrühren. Nicht mehr kochen. Evtl. noch feinabschme cken! Anmerkungen Gut war am 26.7.98 neuseeländische tiefgefrorene Keule. - Vom Gesamtgewicht muß man ca. 12% für Fett und 8% für Knoch en abziehen, also etwa 20%. - Saure Sahne ist besser als Crème fraiche, weil sie weniger als die Hälfte Fett en thält. Kochrezepte/ O_SchaefferHegelLammkeule neu (1).doc /16.12.02 u- e-