www.drachengasse.at X Jahre Kriegsfreiheit Siegerprojekt des Nachwuchs-Theater-Wettbewerbes 2013 Eine Koproduktion mit dem Theater Drachengasse Uraufführung: 5. Mai 2014 Text: Leon Engler Regie: Michael Schlecht X Jahre Kriegsfreiheit Siegerprojekt des Nachwuchs-Theater-Wettbewerbes 2013 Eine Koproduktion mit dem Theater Drachengasse Uraufführung: 5. Mai 2014, 20 Uhr Theater Drachengasse, BAR&CO Fleischmarkt 22, 1010 Wien Weitere Aufführungen: 6. – 10. Mai und 13. – 17. Mai 2014, 20 Uhr 8. Mai, 11 Uhr: SchülerInnenvorstellung + Publikumsdiskussion im Rahmen der AKTIONSTAGE POLITISCHE BILDUNG Text: Regie: Regieassistenz: Schauspiel: Leon Engler Michael Schlecht Moritz Maliers Wojo van Brouwer, Steve Schmidt, Mira Tscherne Gefördert durch: Stadt Wien Tickets und Preise: Tel.: +43 (0)1 513 14 44 [email protected] www.drachengasse.at/karten.asp (Vollpreis 18€, Studierende 10€, weitere Ermäßigungen) Download Pressefotos: http://www.drachengasse.at/presseinfo.asp Pressekontakt: Mag. Katharina Semlitsch Mag. Susanne Haider art:phalanx, Kunst- und Kommunikationsagentur Neubaugasse 25/1/11 A – 1070 Wien Tel: +43 (0)1 524 98 03 - 16 Fax: +43 (0)1 524 98 03 - 4 email: [email protected] Besser Krieg als Sonnenschein Das Siegerprojekt des letztjährigen Nachwuchs-Theater-Wettbewerbes des Theater Drachengasse, „X Jahre Kriegsfreiheit“, feiert am 5. Mai in der BAR&CO Premiere. Was tun, wenn Wohlstand und Möglichkeiten im Überfluss vorhanden sind, aber nichts davon mehr wirklich befriedigt? Die Antwort auf diese Frage hat der Autor Leon Engler (*1989) in seinem Theatertext „X Jahre Kriegsfreiheit“ über die „Generation Y (why)“ radikal zu Ende gedacht. Gemeinsam mit Regisseur Michael Schlecht (*1980) reichte er 2013 sein Projekt beim Nachwuchs-Theater-Wettbewerb des Theater Drachengasse ein. Dieses wurde schließlich von einer vierköpfigen Jury aus insgesamt 98 Einreichungen zum Thema „Empört euch!“ zum Siegerprojekt gekürt. Der von der Stadt Wien mit 5000 Euro dotierte Preis ermöglicht es Engler und Schlecht nun, ihr 20-minütiges Projekt unter professionellen künstlerischen Bedingungen abendfüllend für die Bühne auszuarbeiten. Das Ergebnis ist ab 5. Mai in der BAR&CO des Theater Drachengasse zu sehen. Das irritierende Gefühl, das aufkommen kann, wenn ein Krieg für lange Zeit ausbleibt Im Zentrum des Stückes steht der junge Thazar, Jahrgang 198X. Im Frieden geboren und im Wohlstand aufgewachsen, verzweifelt er am Überangebot an Möglichkeiten und am permanenten Sonnenschein, dessen „Schönheit einen zu Brei zerquetscht.“ Vor dem Hintergrund seiner vermeintlichen „Überfreiheit“ entwickelt Thazar schließlich eine regelrechte Lust auf Unfreiheit und Zerstörung. Thazar kann als Vertreter der sogenannten „Generation Y (why)“ angesehen werden. SoziologInnen bezeichnen damit die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts geborenen, jungen Erwachsenen, für die es oftmals schwer ist, angesichts der Fülle an Chancen und Perspektiven, ihren Platz im Leben zu finden. Der Wettbewerb Der Nachwuchs-Theater-Wettbewerb des Theater Drachengasse wurde 2008 zur Förderung junger, innovativer TheatermacherInnen ins Leben gerufen und wird von vielen Nachwuchs-KünstlerInnen als Sprungbrett genutzt. Am 22. Juni 2013 wurden nach einem intensiven und mehrstufigen Auswahlverfahren die PreisträgerInnen bekannt gegeben. Leon Engler und Michael Schlecht erhielten für ihr Projekt „68 Jahre Kriegsfreiheit“ den von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Jurypreis (5.000 Euro). Katharina Tiwald und Julia Kneussel konnten mit „Die Kümmerinnen“ den Publikumspreis (1.000 Euro) für sich erringen. Die Jury bestand aus Christian Felber (freier Publizist, Attac Österreich), Genia Enzelberger (Kuratorium für Theater, Tanz und Performance der Stadt Wien) und Harald Posch (Garage X). Der Jurypreis ermöglicht jungen KünstlerInnen, ihr Stück in einer abendfüllenden Version auszugestalten und zu präsentieren. BAR&CO Die BAR&CO des Theater Drachengasse bietet Raum für Gast- und Koproduktionen und ergänzt den Spielplan durch ein spartenübergreifendes und offenes Programm aus den Bereichen Theater, Musik, Literatur, Performance und Improvisations-Theater. Biographien Leon Engler – Text Leon Engler, geb. 1989, studierte in Wien und Paris und nahm einen wirren Weg: Assistant TV-Producer, United Nations New York, Übersetzer, New York City College for Technology, Tutor (Schwerpunkt Fotografie), Universität Wien, Freier Journalist und Bildersammler in Wien, ausgewählter Teilnehmer einer EU-Literaturklasse in Finnland (Schule für Dichtung). Seit 2012 freischaffend tätig, lebt er in Wien und Berlin. Publikation: Zur Glaubwürdigkeit der Fotografie, Diplomica Verlag 2012. Musikalische Veröffentlichungen: Ben Auris – Bird (LP/2012), Poetique Electronique – The Paris Session (EP/2012), Imperfection of the Human Being (EP/2013). www.benauris.com Michael Schlecht – Regie Michael Schlecht, 1980 als Sohn russischer Einwanderer in Ulm geboren, studierte zunächst Soziologie an der Universität Bremen. In der Theaterwerkstatt der dortigen Hochschule sammelte er erste Erfahrungen im Bereich Schauspiel und Regie, hospitierte am Bremer Theater und arbeitete als freier Journalist für den Weser-Kurier. 2005 wechselte er an die Akademie für darstellende Kunst in Ulm und studierte dort Regie. Nach Beendigung des Studiums hospitierte er am Berliner Ensemble bei Robert Wilsons Inszenierung von William Shakespeare´s „Sonette” und wurde im Anschluss daran als Regieassistent ans Staatstheater Nürnberg engagiert, wo auch zahlreiche Inszenierungen von ihm entstanden sind. Seit 2012 arbeitet er als freischaffener Regisseur u. a. in Berlin, Leipzig und Wien. www.michael-schlecht.de Wojo van Brouwer – Schauspiel Schauspieler, Musiker, geboren 1982, studierte zunächst Jazzgesang an der Frankfurter Musik Werkstatt. Seine Ausbildung zum Schauspieler begann er 2006 am Max Reinhardt Seminar in Wien. Während seines Studiums war er unter anderem in Georg Büchners „Dantons Tod“, in „Lysistrata“ von Aristophanes und in Sarah Kanes „Gesäubert“ zu sehen. Es folgte ein festes Engagement am Deutschen Theater in Göttingen von der Spielzeit 2010/2011 bis 2011/12, wo er unter anderem den Toni in der „West Side Story“ und den Erzähler in der von andcompany&co inszenierten Uraufführung von „Wunderkinder“ spielte. 2013 spielte er im Film „Ein todsicheres Ding“ in der Regie von Roland Suso Richter, sowie den Carlos in „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ am Schauspielhaus in Graz. In der Saison 2013/14 ist er in „Betrunkene“ und „Bunbury oder Ernst sein ist wichtig“ am Düsseldorfer Schauspielhaus zu sehen. Steve Schmidt – Schauspiel Geboren 1988 in Berlin, nahm er während seines Abiturs privaten Schauspielunterricht, u. a. bei Piet Drescher (HfS Berlin). 2009/2010 begann er ein Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Er absolviert seit Oktober 2010 ein Studium an der Konservatorium Wien Privatuniversität und wird dieses im Juni 2014 abschließen. Er wirkte in den Kons-Produktionen „Vergiss Dich“, „Der Klopfer“ und „Weihnachten bei Ivanovs“ mit. 2013/2014 spielt er als Mitglied des Nicht.THEATER Ensembles in den Stücken „Protect me“ und „Volksvernichtung“. Mira Tscherne – Schauspiel Geboren 1986, aufgewachsen in Wien. 2006 bis 2010 Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Während des Studiums Engagements am Schauspielhaus Graz. Im Mai 2010 Abschluss des Studiums mit dem selbsterarbeiteten Solo-Diplomabend „Warum das Kind in der Polenta kocht“ nach dem Roman von Aglaja Veteranyi. Weitere Aufführungen in Wien, Bremerhaven und beim Kaltstartfestival Hamburg 2012. 2010 bis 2013 festes Ensemblemitglied am Stadttheater Bremerhaven. Seit August 2013 freie Schauspielerin in Wien. Zuletzt zu sehen am Waldviertler Hoftheater als Mascha in „Die Möwe“ sowie bei Dramagraz in „Die Krankheit Tod“. „Eine ganz andere Tonart schlägt schließlich Achtundsechzig Jahre Kriegsfreiheit, die reifste Produktion des Abends an. Michael Schlecht inszeniert Leon Englers Reise in die zwiespältige Gedankenwelt eines jungen Mannes, der sich ein Leben im Krieg wünscht, da dieser mehr Struktur im Dasein bringen soll als die Raufasertapete seiner Wohnung.” (DER STANDARD, Juni 2013) Zitate aus “X Jahre Kriegsfreiheit” „Es ist schön, wenn die Sonne scheint. Aber stell dir vor, du bist im Sonnenschein geboren, […] irgendwann erdrückt dich die Schönheit, sie zerquetscht dich zu Brei.“ „Ich will kein Praktikum machen, ich will jemanden aus dem Kugelhagel ziehen.“ „Alles muss immer zu etwas werden. […] Man reicht nie so wie man ist.“ “Kennst du das, wenn man sich leer fühlt, einfach nur leer, als hätte man ein Loch in der Haut und würde auslaufen. All das Gute läuft zum Abfluss raus. Man kann nicht einfach nachfüllen. Es fließt einfach durch einen durch. Und irgendwann ist man ganz leer.” Sämtliche Fotos: © Leon Engler Location: CUP n´ KEKS