Mathematik Forderungen des Lehrplans Um die Selbstständigkeit und die mathematische Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern legt der Lehrplan für das Fach Mathematik folgende Leitziele fest: „ Der Mathematikunterricht in der Grundschule - bildet Verständnis, Sicherheit und Flexibilität im Umgang mit Zahlen und mit Rechenoperationen heraus - entwickelt einen verständigen Umgang mit Formen, Maßen, Lagebeziehungen und mit geometrischen Grundoperationen - erschließt in der Auseinandersetzung mit authentischen, herausfordernden Aufgaben Aspekte der Lebenswirklichkeit mathematisch - befähigt zur Lösung mathematischer Probleme - fördert Freude an der Mathematik und eine positive Einstellung zum Mathematiklernen“. ( Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule in NRW S. 71 ) In den zentralen Bereichen des Faches Mathematik, Arithmetik, Geometrie und Sachrechnen erwerben die Kinder Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse und Haltungen, die helfen, diese grundlegenden Ziele zu erreichen. Den einzelnen Bereichen werden Aufgabenschwerpunkte und jeweils für die Klassen 1 und 2, 3 und 4 konkrete Unterrichtsgegenstände zugeordnet. Für den Bereich Arithmetik besteht die zentrale Zielsetzung darin, „Verständnis, Sicherheit und Flexibilität im Umgang mit Zahlen und Rechenoperationen“ zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler lernen die vier Grundrechenarten sicher auszuführen und flexibel anzuwenden. Der Geometrieunterricht soll einen „ verständigen Umgang mit Formen, Maßen, Lagebeziehungen und geometrischen Grundoperationen“ entwickeln. Die Wahrnehmungsfähigkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen werden gezielt geschult. Dem Prinzip der Handlungsorientierung kommt in diesem Bereich eine besondere Bedeutung zu. Im Bereich des Sachrechnens werden in den einzelnen Größenbereichen Geld, Längen, Zeit, Gewicht und Rauminhalte vielfältige Erfahrungen gemacht, die bei der Bewältigung der Lebenswirklichkeit von fundamentaler Bedeutung sind. Besonders in diesem Bereich erfahren die Kinder, dass sie von „Mathematik“ umgeben sind. In ausgewählten Situationen stellen sie Sachzusammenhänge her, erkennen und lösen Sachaufgaben und lernen, Tabellen und Diagramme zu verstehen und zu bewerten. Für das Lehren und Lernen im Mathematikunterricht gilt: „ Im Mittelpunkt steht nicht die Vermittlung von fertigem Wissen an Unwissende, sondern die Vermittlung zwischen Lernenden und Mathematik. Zentrale Leitideen sind - das entdeckende Lernen - das beziehungsreiche Üben - das individuelle und gemeinsame Lernen sowie - der ausgewogene Gebrauch der verschiedenen Darstellungsformen“. Unterrichtsarbeit im Fach Mathematik Allen Klassen liegt als Grundlage der Unterrichtsarbeit das Mathematikbuch „Welt Der Zahl“ in der neuen Bearbeitung vor. Wir Kollegen haben uns für den Einsatz dieses Buches als Leitfaden im Unterricht entschieden, da es in besonderem Maße den Forderungen des neuen Lehrplans nachkommt. Dieses Unterrichtswerk geht vom Prinzip des ganzheitlichen Lernens aus und bietet viel Raum für die Umsetzung der zentralen Leitideen, die für das Lehren und Lernen vorgegeben sind. Das Prinzip der Anwendungs- und Strukturorientierung wird ständig berücksichtigt. Unterrichtsbeispiele: Entdeckendes Lernen: In „ Wimmelbildern“ entdecken Kinder beispielsweise Plus- und Minusaufgaben in für sie relevanten Umweltsituationen. Je nach Auslegung einer Situation erkennen sie den Zusammenhang dieser Rechenoperationen. Beziehungsreiches Üben: In den Schülerbüchern finden sich zahlreiche Übungsmöglichkeiten, die die Einsicht vertiefen und Kenntnisse und Fertigkeiten wiederholen. Vom ersten Schuljahr an werden verschiedene Übungsformen Grund gelegt, vertieft und erweitert. Beispiel: Rechentürme, Zahlenblumen, Zahlenmauern… Zahlreiche Übungen beinhalten eine Selbstkontrolle. Individuelles und gemeinsames Lernen: In „ Rechenkonferenzen “ führen die Kinder Gespräche über verschiedene Lösungswege und Herangehensweisen. Die Kinder lernen ihre eigene Sichtweise zu artikulieren und andere Vorgehensweisen zu verstehen. Gebrauch der verschiedenen Darstellungsformen: Das Darstellen und Erfassen von Zahlen erfolgt im Mathematikunterricht auf unterschiedliche Art und Weise: - auf verschiedenen Abstraktionsebenen ( enaktiv, ikonisch, symbolisch ) So wird z. B. die Addition zweier Mengen konkret nachgespielt, indem 2 Kinder zu einer spielenden Gruppe, 5 Kinder, dazukommt. 2+5=7 Es folgt eine bildhafte Darstellung dieser Situation und daran anschließend die Rechenaufgabe. Durch wechselseitige Verknüpfung wird das Prinzip der Addition den Kindern deutlich. - Mit allen Sinnen: Durch verschiedene Aktivitäten, fühlen, hören sehen tasten lernt das Kind ganzheitlich und mit allen Sinnen. - In unterschiedlichen Notationsformen: Stellentafelschreibweise, Zahlen, Geheimschrift Der Gebrauch von verschiedenen Anschauungsmaterialien in sämtlichen Bereichen des Faches unterstützt die Arbeit mit dem Mathematikbuch. Dem „Spiralprinzip“ folgend werden beispielsweise im Bereich der Arithmetik folgende Hilfsmittel eingesetzt und liegen den Kindern vor: Rechenschiffe, Zwanzigerreihe, Zahlenstrahl, Theater-Einhundert, Hundertertafel, Tausenderstrahl/ -feld. In den Klassen befinden sich jeweils entsprechende großformatige Ausführungen. ( Zahlenstrahl, Würfelrechenmaschine, Tausenderfelder, Systemblöcke ). Häufig werden neben diesen Anschauungshilfen auch Alltagsmaterialien im Unterricht eingesetzt. ( Eierkartons, Kastanien und andere Kleinigkeiten, um z. B. aktive Zehnerbündelungen vorzunehmen. ) In der Freiarbeit, der Tages- oder Wochenplanarbeit haben die Kinder die Möglichkeit, mit ihnen bekannten Materialien selbst gesteuert zu lernen. Es bieten sich an: Übungen mit Logico, Paletti, Lük-Tafeln etc. Am Computer können sie mit verschiedenen Lernprogrammen arbeiten. (Lernwerkstatt, Blitzrechnen) Der Einsatz des Schulbuches und der aufgeführten Materialien, sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernformen machen den Mathematikunterricht zu einem ganzheitlichen Unterricht, der vom Prinzip des entdeckenden Lernens geprägt ist. Aussagen zur Leistungsbewertung Der neue Lehrplan gibt verbindliche Anforderungen, die nach Abschluss der Klassen 1/2 und 3/4 erfüllt sein sollen, vor. Jeweiliges Ziel ist es, ein erfolgreiches Weiterarbeiten in der folgenden Jahrgangsstufe zu ermöglichen. In den Klassen 1 und 2 finden an der Biemenhorster Schule in geeigneten Abständen schriftliche Lernzielkontrollen statt. In den Klassen 3 und 4 werden pro Halbjahr mindestens 3-4 Klassenarbeiten geschrieben. Mit den Seiten „ Sichern und Herausfordern“ bietet das Handbuch zum Unterrichtswerk „ WELT DER ZAHL“ eine Möglichkeit, die Kenntnisse und Fertigkeiten nach Abschluss einer Unterrichtseinheit schriftlich zu überprüfen. Der Einsatz von Übungsarbeiten wird mit dem parallel arbeitenden Kollegen abgesprochen. Neben diesen schriftlichen Arbeiten dienen alle sonstigen, im Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten mündlichen, schriftlichen und praktischen Leistungen der Leistungsbewertung. Mit Hilfe des Diagnoseprogramms „ Rechenschwäche erkennen, vermeiden und behandeln“ von P. Jansen können Rechenschwächen bei Kindern genau untersucht und ermittelt werden. Entsprechende Förderprogramme gehen auf spezielle Schwächen der Kinder ein. Die Schülerinnen und Schüler können gezielt gefördert werden. Der Mathematikunterricht weckt Interesse, Neugier und Freude an mathematischen Phänomenen. Die Kinder erfahren, dass Mathematik den Alltag und die Lebenswirklichkeit erschließt. Sie erfahren, dass die Auseinandersetzung mit einer Aufgabe lohnt, auch wenn der Lösungsweg nicht auf Anhieb ersichtlich ist. Es führen verschiedene Wege zum Ziel und Fehler gehören zum Lernen dazu. Sie gewinnen mathematische Kompetenzen, die zur Bewältigung der Lebenswirklichkeit notwendig sind und das Selbstvertrauen stärken.