Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

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MexikanischMexikanisch
Amerikanischer Krieg
Der Mexikanisch-Amerikanische
Amerikanische Krieg zwischen Mexiko und USA fand zwischen 1846
und 1848 statt und wurde maßgeblich vom amerikanischen Präsidenten James K. Polk
vorangetrieben, der bestrebt
trebt war, das Gebiet der USA nach Westen auszudehnen. Den USUS
Truppen gelang es, eine Reihe von Schlachten im Norden Mexikos für sich zu entscheiden.
Die endgültige Entscheidung brachte aber erst eine Landung bei Veracruz und die folgende
Besetzung von Mexiko-Stadt durch US-Truppen.
US
Der anschließende Vertrag von Guadalupe
Hidalgo führte zu einem großen Gebietszuwachs für die Vereinigten Staaten und dehnte ihr
Territorium bis zum Pazifischen Ozean aus.
Karte des umstrittenen Gebietes. Die heutigen Grenzen der US-Staaten
US Staaten sind in weiß gehalten
Vorgeschichte
James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten. Fotografie von Mathew Brady,
1849
Die US-Regierung hatte bereits seit der Regierungszeit Agustín de Itúrbides versucht,
Kalifornien käuflich zu erwerben, ein Ansinnen, das mehrmals von Mexiko abgelehnt wurde
und die Beziehungen der beiden Staaten schwer belastete. Unter den Präsidenten John Quincy
Adams und Andrew Jackson versuchten die USA zweimal vergeblich, den Mexikanern Texas
abzukaufen. Als im Jahre 1836 die mehr als 35.000 in Texas lebenden US-Amerikaner ihre
Unabhängigkeit von Mexiko erklärten und die Republik Texas ausriefen, reagierte die
mexikanische Regierung mit Gewalt und versuchte, diesen Aufstand zu unterdrücken. Der
Einsatz der Armee schlug fehl und Texas gewann seine Unabhängigkeit. Die südliche und
westliche texanische Grenze zu Mexiko war in der Folgezeit allerdings umstritten.
Am 19. Oktober 1842 besetzte Kommodore Thomas ap Catesby Jones – im Glauben, ein
Krieg mit Mexiko sei ausgebrochen – das kalifornische Monterey, zog sich aber am 20.
Oktober nach anders lautenden Nachrichten zurück. Dieser und ein ähnlicher Vorfall kurze
Zeit später in San Diego führten zu einer scharfen Protestnote seitens des mexikanischen
Außenministers José María Bocanegra, der von einem Bruch des internationalen Rechts und
feindlichem Akt seitens der Vereinigten Staaten ausging.
Im Präsidentschaftswahlkampf von 1844 trat James K. Polk als Kandidat der Demokratischen
Partei an und wurde mit dem Programm einer groß angelegten Expansionspolitik zum
Präsidenten gewählt. Sofort nach der Wahl betrieb er den Anschluss von Texas an die USA.
Mit der Annexion von Texas am 19. Februar 1845 ging der Anspruch, der Rio Grande stelle
sowohl die südliche, als auch die westliche Grenze dar, auf die Vereinigten Staaten über.
Dieser Anspruch war jedoch keinesfalls gesichert. Unter mexikanischer Verwaltung war die
Grenze zwischen den Staaten Texas und Coahuila der Nueces River gewesen. Dem
mexikanischen Standpunkt nach bildete dieser trotz der Unabhängigkeit Texas' weiterhin die
Grenze. Auch in den Vereinigten Staaten war die Forderung nach dem Rio Grande als Grenze
umstritten. Selbst Außenminister James Buchanan fand den Anspruch zweifelhaft.
Für Mexiko waren diese Ansprüche nicht annehmbar, hätten sie doch lange bestehende
mexikanische Siedlungen in und um Santa Fe unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten
gebracht. Darüber hinaus wäre die größte Stadt der Gegend, Matamoros, zur Grenzstadt
geworden.
Auf mexikanischer Seite war General Antonio López de Santa Anna 1844 als Präsident
abgesetzt und ins Exil geschickt worden. Als sein Nachfolger übernahm General José Joaquín
de Herrera die Regierungsgeschäfte. Nach der Annexion Texas´ im Februar 1845 war die
öffentliche Meinung auf beiden Seiten des politischen Spektrums Mexikos aufgebracht.
Herrera befand, dass die militärische sowie finanzielle Ausgangslage hoffnungslos und
Beistand aus Europa nicht zu erwarten war. Diese Gründe bewogen ihn den Versuch zu
unternehmen, mit den Vereinigten Staaten zu einer Einigung zu gelangen. In der patriotisch
aufgeheizten Stimmung wurde dies aber als Verrat und Feigheit gewertet. General Mariano
Paredes stürzte Herrera und übernahm im Januar 1846 die Präsidentschaft. Paredes hegte
Pläne, die Verfassung von 1843 zu ändern und die Monarchie einzuführen. Ein König an der
Spitze hätte unter Umständen Schutz durch die europäischen Monarchien gegen die
Expansionswünsche der Vereinigten Staaten geboten. Der Plan wurde jedoch durch den
baldigen Ausbruch des Krieges zunichte gemacht.
Kriegsbeginn
Zachary Taylor. Fotografie eines unbekannten Urhebers, vor 1850
Trotz des heimischen und mexikanischen Widerstandes bestand Präsident Polk auf diesen
Forderungen und befahl General Zachary Taylor, seine Armee in die Nähe des Rio Grande zu
verlegen. Taylor bezog knapp südlich des Nueces River, weit nördlich des Rio Grande, ein
Lager. Die Verlegung US-amerikanischer Truppen auf von Mexiko beanspruchtes Gebiet
südlich des Nueces River stellte eine Provokation dar; die mexikanische Regierung unternahm
jedoch keine Gegenmaßnahmen außer der Entsendung von Soldaten zum Rio Grande, unter
der Auflage, südlich des Flusses zu bleiben. Polk forderte Taylor wiederholt auf, näher an den
Rio Grande heranzurücken, zuletzt am 13. Januar 1846. Taylor verzögerte allerdings den
Abmarsch und erreichte den Rio Grande erst am 28. März 1846. General Pedro de Ampudia
verlangte, dass Taylor sich auf den Nueces River zurückziehen sollte. Taylor lehnte ab und
begann, gegenüber von Matamoros ein Fort zu errichten und den Rio Grande abzuriegeln. Als
Mexiko nicht sofort reagierte, entschloss sich Polk, den Kongress um eine Kriegserklärung
gegen Mexiko zu bitten. Bevor dies geschah, erreichte Polk die Nachricht, mexikanische
Truppen hätten am 25. April 1846 den Rio Grande überquert und zwei Dragonerkompanien
mit 500 Kavalleristen unter Captain Seth B. Thornton überfallen und geschlagen. Bei diesem
Gefecht verloren die US-Amerikaner 63 Soldaten. Polk trat nun vor den Kongress und
argumentierte, eine Kriegserklärung sei nicht nötig – es reiche festzustellen, dass durch
Mexikos Handlung der Kriegszustand bestehe.
Um Widerstand seitens des Kongresses gegen seine Politik zu verhindern, verband Polk den
Entscheid über die Konstatierung des Kriegszustandes mit einem Gesetz zur Bewilligung von
Geldern für Taylors Armee. Wer gegen den Krieg war, musste so auch gegen die
Unterstützung der eigenen Truppen stimmen. Polk sorgte auch dafür, dass die Beratungen
über das Gesetz in zwei Stunden abgeschlossen sein mussten. Ein Großteil dieser Zeit wurde
mit dem Verlesen einer Nachricht des Präsidenten verbracht, erst ganz am Ende wurde die
Erklärung des Kriegszustandes eingebracht. Eine Debatte war so verhindert worden. Die
Politiker der United States Whig Party sprachen sich gegen den Krieg aus (wobei sie eine
friedliche Expansionspolitik befürworteten), wollten jedoch nicht gegen die Unterstützung der
Truppen stimmen. Nur 14 von 190 Kongressabgeordneten versagten ihre Zustimmung. Gegen
die gemeinsame Abstimmung über die Finanzierung von Taylors Armee und Erklärung des
Kriegszustandes hatten noch 67 Abgeordnete gestimmt. Der Senat, in dem für die Debatte
ebenfalls nur ein kurzer Zeitrahmen festgelegt wurde, stimmte mit 40 zu 2 Stimmen für die
Annahme und so unterzeichnete Präsident Polk am 13. Mai 1846 das Gesetz. Die meisten
einflussreichen Kirchenvertreter sprachen sich ebenfalls für den Krieg aus oder wandten sich
zumindest nicht gegen ihn. Eine bekannte Ausnahme bildete der baptistische Reverend und
Präsident der Brown University, Francis Wayland.
Mexiko konnte sich, wegen der angespannten Lage zwischen den Vereinigten Staaten und
Großbritannien auf Grund der Oregonfrage, Hoffnungen auf einen Krieg zwischen den beiden
Mächten machen. Nach der Aushandlung des Oregon-Kompromisses, der im Juni 1846
ratifiziert wurde, konnten die Grenzstreitigkeiten jedoch friedlich beigelegt werden. Der
Frieden mit den Briten im Norden ließ Präsident Polk im Süden und Westen freie Hand für
einen Eroberungskrieg gegen die mexikanischen Provinzen Alta California und Nuevo
Mexico.
Kriegsverlauf
Karte des Kriegsgebiets
Nach der Eröffnung von Feindseligkeiten traf General Taylor am 8. Mai 1846 bei der
Schlacht von Palo Alto mit seinen 2.300 Mann auf 4.000 Mexikaner unter General Mariano
Arista. Die Mexikaner unterlagen und zogen sich, von Taylor verfolgt, zurück. Bereits am
folgenden Tag kam es zur Schlacht von Resaca de la Palma. Die Mexikaner wurden
wiederum geschlagen und zogen sich ungeordnet über den Rio Grande zurück. Hätte Taylor
nachgesetzt, wäre es ihm vielleicht gelungen, Aristas demoralisierte Armee gefangen zu
nehmen. Taylor hatte aber keine Vorbereitungen für eine Flussüberquerung getroffen und so
entkamen die mexikanischen Einheiten.
Inzwischen hatte der Kongress die Existenz des Kriegszustandes zwischen Mexiko und den
Vereinigten Staaten festgestellt. Die Stärke der US-Armee wurde von 8.500 Mann auf 15.540
angehoben und der Präsident erhielt das Recht, 50.000 Freiwillige zu verpflichten. Polk und
General Winfield Scott, der Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte, vereinbarten
drei Stoßrichtungen in mexikanisches Gebiet. General Taylor sollte über Matamoros auf
Monterrey vorrücken. Brigadegeneral John E. Wool sollte von San Antonio auf Chihuahua
vorstoßen, wurde aber später von Parras nach Saltillo umgelenkt. Oberst Stephen W. Kearny
sollte von Fort Leavenworth über Santa Fe das kalifornische San Diego besetzen.
Nachfolgend kam ein weiterer Vorstoß unter dem Befehl Oberst Alexander Doniphans hinzu,
der über Chihuahua nach Parras marschieren sollte. Erst später wurde auch eine Landung bei
Veracruz geplant.
Die schweren militärischen Niederlagen, die Besetzung von Teilen Nord-Mexikos und seine
Sympathien für eine Monarchie führten zu einem Umschwung der Öffentlichen Meinung
gegen Präsident Paredes. Der liberale Föderalist Valentín Gómez Farías, der mehrmals
kurzzeitig das Präsidentenamt versehen hatte, verabredete mit dem sich im kubanischen Exil
befindlichen Ex-Präsidenten Santa Anna, Paredes abzulösen. General José Mariano Salas zog
im August 1846, gestützt auf Armeeeinheiten, in Mexiko-Stadt ein und stellte die Verfassung
von 1824 wieder her. Santa Anna wurde, gegen das Versprechen bei der Frage der
Gebietsabtretungen Kompromissbereitschaft zu zeigen, von den US-Amerikanern durch die
Blockade gelassen und wurde im Dezember 1846 vom mexikanischen Kongress zum
Präsidenten ernannt. Gómez Faría wurde Vizepräsident. Die Vereinigten Staaten erhofften
sich von einer Heimkehr Santa Annas wohl die Ablösung des antiamerikanischen Paredes und
einen günstigen Friedensvertrag, oder eine Destabilisierung der Lage in Mexiko. Santa Anna
übernahm den Befehl über die im Feld stehende Armee, während Gómez Faría Kirchenbesitz
im Wert von 15 Millionen Pesos verstaatlichte, um dringend für den Krieg benötigte Gelder
aufzubringen. Die Kirche protestierte und Ende Februar 1847 kam es zu einer Militärrevolte
in der Hauptstadt. Santa Anna kehrte am 21. März nach Mexiko-Stadt zurück, setzte Gómez
Faría ab und machte die Verstaatlichung gegen eine Garantie der Kirche über einen Kredit
von 1,5 Millionen Pesos rückgängig. Während dieser Vorgänge fand Scotts Landung bei
Veracruz statt.
Die Eroberung der mexikanischen
Nordprovinzen
Antonio López de Santa Anna
Taylor rückte über Camargo auf Monterrey vor und erreichte die Stadt am 19. September
1846. Monterrey war befestigt worden und wurde von 7.000 Mann verteidigt. Am 21.
September eröffnete General Taylor die Schlacht von Monterrey. Am 24. September
ersuchten die Mexikaner um einen Waffenstillstand und zogen ab. Taylor besetzte das
westlich gelegene Saltillo, das die einzige brauchbare Straße beherrschte, die er für einen
Vormarsch auf Mexiko-Stadt verwenden konnte. Die mexikanische Regierung hatte die
Hoffnung gehabt, die Kampfhandlungen auf die Grenzgebiete des Landes begrenzen zu
können, musste diese jedoch nach der Niederlage bei Monterrey aufgeben.
Nachdem General Wool erfahren hatte, dass Chihuahua nicht vom Gegner verteidigt wurde,
vereinigte er sich, nach Erlaubnis Taylors, im Dezember mit dessen Armee. Mittlerweile hatte
man sich in Washington entschieden, eine Landung bei Veracruz zu unternehmen. Taylor
wurde befohlen, 8.000 Mann dafür abzugeben. Sie wurden an der Mündung des Brazos River
und in Tampico – die Stadt war am 14. November 1846 von der US-Navy eingenommen
worden – verschifft. Scott befahl Taylor, sich auf Monterrey zurückzuziehen. Dieser
ignorierte aber den Befehl und bewegte 4.650 seiner 7.000 Mann 29 Kilometer südlich von
Saltillo. Weitere 322 Kilometer südlich versammelte Santa Anna eine Armee von 20.000
Mann. Taylor hielt das Wüstengebiet für unpassierbar und erwartete, Santa Anna würde sich
der erwarteten Landung bei Veracruz zuwenden. Am Morgen des 22. Februar begann die
Schlacht von Buena Vista. Die Schlacht war ein knapper Sieg für Taylor und beendete die
Gefährdung des unteren Rio Grande durch die mexikanischen Truppen.
Der Vormarsch Kearnys und Doniphans
Noch vor Kriegsausbruch war Brevet-Hauptmann John Charles Frémont, ohne bekannte
Autorisierung seitens der US-Regierung, in Kalifornien erschienen. Bei Ausbruch der
sogenannten Bärenflaggen-Revolte der US-amerikanischen Siedler gegen die mexikanische
Oberhoheit schloss er sich ihnen an. Am 4. Juli 1846 proklamierte Kalifornien seine
Unabhängigkeit, nachdem es zu kleineren Kampfhandlungen mit mexikanischen Siedlern
unter dem Befehl General Jose Maria Castros gekommen war.
Oberst Kearny verließ Santa Fe am 25. September 1845 und erreichte im Dezember 1846
nach einem Gefecht bei San Pascual San Diego, musste aber feststellen, dass die Häfen
bereits von der Marine unter Kommodore John Sloat besetzt worden waren. Ein Aufstand der
Kalifornier wurde mit der Schlacht von San Gabriel am 8. Januar 1847 niedergeschlagen.
Oberst Doniphan traf bei Brazito auf mexikanischen Widerstand, konnte den Rio Bravo aber
bei El Paso überqueren und schlug eine Woche nach der Schlacht von Buena Vista
mexikanische Miliz bei Chihuahua. Am 22. Mai 1847 vereinigte er sich mit Wool bei Buena
Vista. Somit waren die Nordprovinzen Mexikos bis März 1847 fest in der Hand der
Vereinigten Staaten.
Landung bei Veracruz und Vormarsch auf
MexikoMexiko-Stadt
Veracruz bis Cerro Gordo
Winfield Scott. Lithografie von Nathaniel Currier, 1847
Von Lobos Island, 80 Kilometer südlich von Tampico, segelte General Scott mit 13.660
Mann Richtung Veracruz ab. Am Abend des 9. März 1847 begann Scott fünf Kilometer
südlich von Veracruz mit der bis dahin größten amphibischen Landung in der Geschichte der
US Navy. Innerhalb von vier Stunden wurden über 10.000 Soldaten angelandet, während
Gómez Farías Verstaatlichung von Kirchenbesitz gerade einen Machtkampf in Mexiko-Stadt
ausgelöst hatte.
Am 22. März 1847 nahm General Scott Veracruz unter Feuer. Fünf Tage später kapitulierte
die 4.300 Mann starke Besatzung. General Scott fürchtete die bald anstehende
Gelbfiebersaison und wollte den Strand so schnell wie möglich verlassen. Am 8. April rückte
eine erste Abteilung unter Brevet-Generalmajor David E. Twiggs mit 2.600 Mann ins
mexikanische Hochland ab und stieß vier Tage später in einem Scharmützel auf eine 12.000
Mann starke Armee unter General Santa Anna. Zwei Tage später erreichte ihn Scott mit
Verstärkungen, die die Armee auf 8.500 Mann brachten. Am 18. April trafen in der Schlacht
von Cerro Gordo Scott und Santa Anna aufeinander. Die Mexikaner erlitten eine Niederlage.
Die Dienstzeit von sieben Freiwilligen-Regimentern war abgelaufen und Scotts Armee
schrumpfte auf 5.820 Mann. Scott rückte trotzdem weiter vor und nahm am 15. Mai kampflos
Puebla ein. Hier wartete er bis August auf Verstärkung und den Ausgang der
Friedensverhandlungen. Nachdem die Armee durch die Verstärkungen nun eine Mannstärke
von über 10.000 hatte und die Friedensverhandlungen gescheitert waren, begann der weitere
Vorstoß.
MexikoMexiko-Stadt
Am 7. August rückten die Truppen für den Angriff auf Mexiko-Stadt ab und erreichten
kampflos Ayolta. Die voraus liegende Straße, die Mexiko-Stadt von Osten erreichte, war
durch starke Befestigungen gesichert und so entschied Scott, die Hauptstadt südlich zu
umgehen und von Westen anzugreifen. Bei Contreras stießen die US-Truppen auf Mexikaner
unter dem Befehl General Gabriel Valencias und schlugen sie in der gleichnamigen Schlacht.
Obwohl Scott sofort nachsetzte, gelang es Santa Anna, seine Truppen bei der Brücke von
Churubusco zu sammeln. Am 20. August 1847 erzwang Scott den Übergang unter schweren
Verlusten.
Auf Santa Annas Bitten hin wurde ein Waffenstillstand vereinbart, um die
Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen. Nach zwei Wochen wurden die Verhandlungen
ergebnislos abgebrochen und Scott nahm den Angriff auf Mexiko-Stadt wieder auf. Das
Schloss Chapultepec schützte den westlichen Zugang zur Stadt und musste als erstes
eingenommen werden. Am 8. September wurde zur Vorbereitung die Kanonengießerei El
Molino del Rey eingenommen. Am Morgen des 13. Septembers begann der Angriff auf
Chapultepec. Das Schloss fiel schnell und General Scott befahl sofort den Angriff auf die
Stadt selber. Bei Einbruch der Nacht hatten die US-Truppen zwei Stadttore unter ihre
Kontrolle gebracht. Nach Häuserkämpfen kapitulierte die Hauptstadt am 14. September. Am
16. September trat Santa Anna vom seinem Amt als Präsident zurück und verließ Mexiko.
Die Schlacht von Monterrey. Vermutlich ist die Erstürmung des Obispado dargestellt.
Lithografie von Tompkins Harrison Matteson, vor 1855
Die Schlacht von Cerro Gordo. Gemälde von Carl Nebel, 1851
Die Landung bei Veracruz. Gemälde von Nathaniel Currier, 1840er
Die US-Truppen übten nun für zwei Monate eine Militärregierung aus und setzten in MexikoStadt einen liberalen Stadtrat ein. Als die Mexikaner unter Manuel de la Peña y Peña eine
Regierung im nicht besetzten Teil Mexikos gebildet hatten, mit der Unterhändler Nicholas
Trist verhandeln konnte, erreichte ihn die Order aus Washington, die Unterredungen
abzubrechen und die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Scott und Trist entschieden
aber weiter zu verhandeln, da sie glaubten, kurz vor einer Einigung zu stehen.
Gründe für die mexikanische Niederlage waren unter anderem ein starker Regionalismus, der
aus der zerklüfteten Geographie des Landes entsprang und den Kontakt der einzelnen
Landesteile stark erschwerte und große Unterschiede in den zur Verfügung stehenden
Ressourcen vorgab sowie große Differenzen zwischen den einzelnen sozialen Klassen und
Ethnien (Criollos, Mestizen und Indios) Mexikos. Die Zerstrittenheit der mexikanischen
Führer machte ein vereintes Vorgehen gegen die Angreifer unmöglich. Mangelnde
Kampfbereitschaft bei gepressten Soldaten und der besitzlosen Bevölkerung trugen zur
militärischen Schwäche bei. Außerdem mangelte es in der mexikanischen Armee an Geld,
Ausbildung und Ausrüstung.
Seekrieg
Mexiko besaß keine nennenswerte Marine, die zwei einzigen Schiffe von Bedeutung, die
Moctezuma und die Guadaluppe waren bei Ausbruch der Kämpfe an britische Händler
übereignet worden. Damit sollte ihre Kaperung durch die überlegene United States Navy
verhindert werden. Die Home Squadron der US Navy unter Kommodore David Conner
konnte also ohne großen Widerstand die Häfen entlang des Golfs von Mexiko blockieren. Der
Hafen von Ciudad del Carmen bildete eine Ausnahme, da Yucatán sich im Aufstand gegen
die mexikanischen Zentralgewalt befand. Abgesehen von der Landung bei Veracruz konnte
sie wenig darüber hinaus unternehmen, um die Kämpfe zu unterstützen. Am 15. Juni 1846 rief
die mexikanische Regierung den Kaperkrieg aus, der Aufruf blieb aber wirkungslos. Nach
erfolglosen Versuchen, den Fluss bei Alvarado zu sichern, entschied Kommodore Matthew
Perry, einen Überfall auf Villahermosa zu wagen. Die Stadt wurde am 23. Oktober besetzt,
am nächsten Tag aber wieder aufgegeben. Am 12. November 1846 wurde Tampico, der
zweitgrößte mexikanische Hafen am Golf, eingenommen. Tampico konnte nun zur
Verschiffung eines Teils von Taylors Armee für die Landung bei Veracruz dienen. Am
21. Dezember 1846 wurde Ciudad del Carmen doch noch besetzt, um die Lieferung von
Konterbanden nach Mexiko zu unterbinden. Die größte Operation der Home Squadron blieb
die Landung bei Veracruz am 9. März 1847, die erste große amphibische Landung in der
Geschichte der US-Army.
Im Pazifik begannen die Kampfhandlungen, nach langem Zögern Kommodore Sloats, am 7.
Juli 1846 mit der Besetzung Montereys durch 225 Seeleute und Marines. Am 9. Juli erfolgte
eine Landung bei Yerba Buena, dem heutigen San Francisco. Die zwei wichtigsten Häfen
Kaliforniens waren kampflos eingenommen worden. Am 23. Juli 1846 übergab Sloat das
Kommando an Robert Field Stockton. Am 13. Oktober besetzte dieser Los Angeles von Land
aus. Stocktons Pläne für eine Landung bei Acapulco wurden nicht verwirklicht. Am 19. Juli
1847 übernahm Kommodore William Shubrick das Kommando von Stockton. Shubrick
entsandte Leutnant Samuel Francis Du Pont mit der Cyane, um den Handel im Golf von
Kalifornien zu stören. Du Pont unternahm eine kleine Landung bei Guaymas und blockierte
Mazatlán, bis die Stadt am 10. November 1847 schließlich von angelandeten Truppen
eingenommen wurde.
uebergriffe
uebergriffe und Desertionen
Der Angriff auf Chapultepec. Gemälde von Carl Nebel, 1851
Der Fall von Mexiko-Stadt. Gemälde von Carl Nebel, 1851
uebergriffe
uebergriffe
Erste Kriegsverbrechen gab es bereits nach der Schlacht von Monterrey. Nach den Kämpfen
erschoss ein US-Soldat einen mexikanischen Lanzenreiter. Da Kriegsgerichte keine Autorität
über Fälle hatte, die in den Vereinigten Staaten von zivilen Gerichten verhandelt würden,
hatte Taylor bereits im Mai 1846 einen Gesetzesentwurf vorbereitet, um diesen Missstand zu
beheben. Der Kongress unternahm jedoch keine weiteren Schritte. Auf Anfrage Taylors, was
er in diesem Fall des ermordeten Lanzenreiters unternehmen sollte, antwortete Kriegsminister
William L. Marcy, er solle den Täter aus der Armee entfernen. Mexikaner beschwerten sich,
US-Soldaten könnten straflos morden. Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung kamen weiter
vor. General Wool beschwerte sich vor allem über das aus Freiwilligen bestehende ArkansasRegiment, das die schlimmsten Verstöße zu verantworten hatte. Als an Weihnachten 1846
Soldaten Frauen beim Anwesen Agua Nueva beleidigten, ermordeten Einheimische einen USSoldaten. Als Vergeltung zogen ungefähr 100 Angehörige des Arkansas-Regiments los und
schossen auf Mexikaner, bis andere US-Soldaten eingreifen konnten. Eine
Untersuchungskommission stellte vier Ermordete fest, während Augenzeugen von 20 bis 30
Toten sprachen. Der Kommission war es nur gelungen, die schuldigen Kompanien
festzustellen, worauf General Taylor die BB und G-Kompanie
Kompanie an den Rio Grande zurück
verlegte. Guerilla-Aktivitäten
Aktivitäten der Mexikaner führten oft zu wahllosen Vergeltungsaktionen.
Ein weiteres Problem stellten
tellten entlassene Freiwillige dar, die auf dem Weg zurück in die
Vereinigten Staaten plünderten, vergewaltigten und mordeten. Freiwillige, die in Formation
zurückmarschierten, waren weniger in Gewalttaten involviert. Besonders unrühmlich taten
sich die Texaner hervor. Am 28. März 1847 ermordeten Texas Rangers 24 Mexikaner
Mexikane für
einen fünf Wochen zurückliegenden Überfall auf US-Truppen.
US
Nach dem offiziellen Ende des
Krieges kam es noch zu einigen Kampfhandlungen. Im September 1847 ließ Brigadegeneral
Joseph Lane als Vergeltung für die Ermordung eines Majors durch einen Zivilisten in
Huamantla seinem 1.700 Mann starken
starken Kontingent freien Lauf. Die Soldaten plünderten und
zerstörten die Stadt und ermordeten und vergewaltigten Einwohner. Dies war der einzige
Vorfall, in dem eine große Einheit US-Soldaten
US
verwickelt war. Einige Übergriffe gegen die
Bevölkerung wurden geahndet, Generalmajor Robert Patterson ließ mehrere verurteilte USUS
Amerikaner zur Abschreckung hinrichten.
hinrichten
Desertionen
Sobald Taylors Armee den Rio Grande erreicht hatte, begannen Soldaten zu desertieren und
über den Rio Grande zu fliehen. Dies wird oft auf Ermunterung durch die Mexikaner
zurückgeführt, hatte seinen Grund aber eher an der Fluchtmöglichkeit auf feindliches Gebiet.
Der Dienst in der Armee war beschwerlich, sozial nicht hoch angesehen und schlecht bezahlt.
Die Mexikaner versuchten Deserteure in das Batallón de San Patricio zu rekrutieren. Die
Mehrzahl der Deserteure waren vermutlich Immigranten und Katholiken. Die Mexikaner
versuchten auch, Desertionen zu fördern. Pedro de Ampudia hatte bereits am 2. April 1846
einen Anruf an die US-Soldaten
Soldaten gerichtet, der sie zur Desertion aufforderte, und die
Mexikaner boten jedem Deserteur, der die mexikanische Staatsbürgerschaft
Staatsbürgerschaft annehmen würde,
129,5 ha Land.
Nach der Schlacht von Churubusco gerieten 85 Angehörige der San Patricios in
Gefangenschaft. Diese wurden am 28. August 1847 von zwei Kriegsgerichten in der
Umgebung von Mexiko-Stadt
Stadt unter Brevet-Oberst
Brevet
Bennet Riley in San Angel und BrevetOberst John Garland in Tacubaya abgeurteilt. Garland verurteilte 36 Männer zum Tod durch
den Strang, zwei weitere zum Tod durch Erschießen und drei zu 50 Peitschenhieben.
Peitschenhieben. Riley
verurteilte alle zum Strang. Scott verringerte die Strafe von sieben Männern auf 50
Peitschenhiebe und erließ zweien ihre Strafe zur Gänze. Der Rest wurde an verschiedenen
Orten und Tagen erhängt. Insgesamt desertierten 9.207 Soldaten, davon 3.876 Freiwillige.
Folgen
Die von Mexiko abgetretenen Gebiete Alta California, Nuevo Mexico, die umstrittenen
Gebiete und der unabhängig gewordene Staat Texas.
Texas
Am 2. Februar 1848 unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Mexiko den Vertrag von
Guadalupe Hidalgo, in dem die Mexikaner gegen die Zahlung von 15 Millionen Dollar (in
heutiger Kaufkraft 434 Mio. US $) und die Übernahme mexikanischer Schulden bei
Amerikanern den Rio Grande als Grenze von Texas akzeptierten und ein 1,36 Mio. km²
großes Gebiet abtraten, das im Westen die heutigen Staaten Arizona, Kalifornien, Nevada,
New Mexico, Utah sowie einen kleinen Teil Wyomings umfasst. Die Vereinigten Staaten
erstreckten sich nun von Ozean zu Ozean. Mexiko verlor durch die Abtretungen knapp die
Hälfte seines damaligen Staatsgebietes. In diesen Gebieten lebten allerdings nur 1 bis 2 % der
mexikanischen Bevölkerung und zum damaligen Zeitpunkt befanden sich dort wenig
bekannte natürliche Ressourcen. Somit hatte der Gebietsverlust keine Auswirkungen auf die
mexikanische Wirtschaft. Weitergehende Forderungen die Abtretung Baja Californias
betreffend konnten von den mexikanischen Unterhändlern abgewehrt werden. Ein kleiner Teil
New Mexikos und Arizonas wurde 1853 durch den Gadsden-Kauf erworben. Die letzten USSoldaten verließen am 1. August 1848 mexikanischen Boden. Der Krieg war von vielen
Politikern abgelehnt worden. Unter ihnen waren Männer wie Abraham Lincoln und
Alexander Stephens. Der Philosoph Henry David Thoreau begründete seine Weigerung
Steuern zu zahlen mit dem Krieg und der Sklaverei und schrieb als Reaktion seinen Essay
Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat, in dem er darlegte, dass Bürger unter
bestimmten Umständen dem Staat ihren Gehorsam verweigern könnten. Die American Peace
Society gründete eine pazifistische Zeitschrift, in der Augenzeugenberichte vom Schrecken
des Krieges veröffentlicht wurden. Die Frage, ob die Sklaverei auf die eroberten Gebiete
ausgedehnt werden sollte, spaltete die Parteien. Jefferson Davis sprach sich bereits zu diesem
Zeitpunkt für die Auflösung der Union aus. Bereits 1846 war der Wilmot Proviso erstmals zur
Abstimmung gestellt worden. Er sah vor, dass in den von Mexiko eroberten Gebieten die
Sklaverei nicht eingeführt werden dürfe, war aber mehrmals abgelehnt worden. An ihm
entzündete sich ein Streit um die Sklaverei, der zu ersten Rufen nach Sezession führte. Erst
der Kompromiss von 1850 beendete die Gefahr einer Abspaltung der Südstaaten für kurze
Zeit. Neben weiteren Bestimmungen sah der Kompromiss vor, Kalifornien als freien Staat in
die Union aufzunehmen, während die Utah- und New Mexiko-Territorien selber entscheiden
konnten, ob sie die Sklaverei zulassen wollten. Abgesehen von diesen politischen
Schwierigkeiten mussten jetzt riesige Gebiete – durch den Oregon-Kompromiss war im Juni
1846 noch ein großes Gebiet an die Vereinigten Staaten gefallen – erkundet, gesichert und
erschlossen werden. Außenpolitisch schadete der Krieg dem Ansehen der Vereinigten Staaten
in Lateinamerika. Anfänglich als Vorbild wahrgenommen, erschienen die Vereinigten Staaten
nun in schlechterem Licht. Insgesamt verloren die Vereinigten Staaten 12.876 Mann, 11.155
davon durch Krankheiten. Die mexikanischen Verluste lagen um vieles höher. Während des
Krieges wurden das erste Mal der Telegraf und Anästhesierung mittels Ether verwendet. Der
Einsatz von Raketen ging wegen der schlechten Erfahrungen während des Krieges zurück.
Viele spätere Generäle des Sezessionskriegs sammelten auf den Schlachtfeldern Mexikos
erste Erfahrungen, unter anderem Robert E. Lee, William T. Sherman, |George McClellan,
Joseph Hooker, Ulysses S. Grant, George Edward Pickett, James Longstreet, George Gordon
Meade und Thomas Jonathan „Stonewall“ Jackson. Kriegsveteranen der US-Armee erhielten
ab 1847 als Gegenleistung für ihren Dienst jeweils 160 Acres Land, jedoch mussten viele
wegen ihrer prekären finanziellen Lage kurz nach der Heimkehr das Land an Spekulanten für
einen sehr geringen Preis von unter 50 Dollar (in heutiger Kaufkraft unter 434 US $) wieder
verkaufen.
Signed: ranger (mildi)
Quelle: Wikipedia
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