TIEFER BECKENBODEN 11. Fortbildungstag des Kollegiums für Hausarztmedizin KHM KKL Luzern, 25. Juni 2009 B. Köhler O. Hutter Ursachen/Risiken POP/HIK y SS/Geburt: 1. Kind y Hohes Geburtsgewicht y Lange AP/Forzeps, DR III y Gynäkologische Op, sowohl abd wie vag y Kollagen/genetisch y Adipositas/Inaktivität/Obstipation y Nicotinabusus, chron.Bronchitis y HRT‐Mangel in Klimakterium, Aging Symptome bei wBB‐Schäden y Druck und Vorfallgefühle y Urin‐Inkontinenz, Urinverhaltung y Stuhl‐und Windinkontinenz y Dyspareunie y Statische Beschwerden y Fluor, Ulzerationen 1 ANAMNESE Häufigkeit der Harninkontinenz y Eine halbe Million Personen in der Schweiz haben das Problem y Die Harninkontinenz ist noch ein Tabu gegenüber Verwandte und Ärzte y Sie ist unter‐diagnostiziert y Sie kann erfolgreich behandelt werden => Sprechen Sie darüber! Studie bei über 1000 Personen in der Schweiz, Nov. 1997 y Seit wann besteht die Störung? Wie schwer schätzen Sie die Störung ein? Verlauf? y Wie ist für Sie die soziale Bedeutung, Änderung g der Lebensgewohnheiten y Äussere Einflüsse auf B. (Tempo., Wasser, Trigger…) y Verlieren Sie Urin: wann? Wie viel? Unbemerkt? Vorlagen? Nykturie, Pollakisurie, Urgency. y Andere Genitalbeschwerden: Pruritus, Trockenheit, Intimpflege, Sexualprobleme,HWI y Gyn. Operationen, Geburtsanamnese, Menopausenstatus, Hormonersatztherapie, Medi, Cerebralstatus Prävalenz für POP/HIK Schweizer Zahlen POP y Olson, 1997: Kumulatives Risiko für Operation wegen BB‐ y Bei ca 3.5 Mio Frauen Problemen bis Alter 80: 11.1 % y 29.2 % Risiko für 2. Operation y 4000 Prolapseingriffe pro Jahr y Davon 1/3 Rezidiveingriffe y 50 % der Frauen über 50 (>1K) BB‐Senkung y 10 – 25 % aller Fr zwischen 25 und 64 J: HIK y 15 – 37 % aller Fr über 50 J: HIK y Sogar in den Händen geübter Operateure besteht ein (zu) hohes Rezidivrisiko Levatorenplatte von oben Levatoren von unten 2 Klinische Untersuchung Inspektion y Inspektion y Speculum y Nativ y U‐Status, KU y Sonographie Speculum PATIENTIN PRESSEN LASSEN Kombiniert vaginal/rectal Nativ 3 UROFLOW‐MESSUNG STRESS PROFIL FÜLLZYSTOMETRIE PERINEALSONOGRAPHIE 4 ZYSTOSKOPIE Belastungsinkontinenz (SUI) y Unfreiwilliger Urinverlust bei Körperlicher Belastung wie Husten, Niesen, Lachen, Lastenheben, Lagewechsel y Einteilung in 3 Schweregrade y Verschlussmechanismus gestört y Keine Detrusorkontraktionen Ueberaktive Blase (OAB) Nicht oder nur schwer beherrschbarer, Imperativer, Harndrang (Urgency). Zu kleine Portionen Pollakisurie (Frequency) Nykturie ( mehr als 2 x ) Verteilung der Inkontinenz OAB dry oder wet Der urethrale Verschlussmechanismus ist intakt URSACHEN HYPERAKTIVE BLASE Miktionsreflex y Falsches Trink‐ und Wasserlöse‐Verhalten y Häufiges Symptom bei Harnwegsinfekten y Östrogenmangel Ö t l y Nach Operationen y Neurologische Erkrankungen (z.B. Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose) 5 Hyperaktive Blase: Behandlungsmöglichkeiten Behandlung der hyperaktiven Blase: Blase: Trinktraining 9 Das Richtige: y Medikamente (die die Blase beruhigen): y Anticholinergika y Hormone y Antidepressiva y Andere ‐ Wasser ‐ Preiselbeersaft ‐ Kräutertees U Das Falsche: y Trink‐ und Blasentraining Behandlung der hyperaktiven Blase: Trinktraining ‐ Koffeinhaltige Getränke (Schwarztee, Kaffee, Cola‐ Getränke usw.) ‐ Alkohol ‐ unverdünnte Fruchtsäfte ‐ Kohlensäurehaltige Getränke Hyperaktive Blase y Die richtige Menge y Urinproduktion von 1.5 ‐ 2 Liter pro Tag anstreben y Am Morgen die Trinkmenge (2 ‐ 2.5 Liter) g g für den ganzen Tag bereitstellen y Besser acht grosse Gläser als zwölf kleine y Verhaltensänderung y Urge orientiertes BBT y MTB y Medikamente anpassen Medikamentöse Behandlung der Hyperaktiven Blase y Blasenentspannende Medikamente: y Anticholinergika: y Spasmolytika: S l tik ‐ Detrusitol® SR: ‐ Ditropan ® : ‐ Spasmo Urgenin Neo ® : ‐ Urispas Ui ® : 1 x 4 mg 3 x 5 mg 2 x 20 mg 3 x 200 mg y Hormone: y Äusserliche Anwendung: y Innerliche Anwendung: Estring®, Ortho‐Gynest®, Ovestin® Minirin® 6 Pessar bei Belastungsinkontinenz BELASTUNGS‐INKONTINENZ Wann ist es Zeit für eine Operation? Urethralpessar Contam Reca fem • Physiotherapie und andere konservative g Massnahmen haben nicht ausgereicht • Physiotherapie kann aus anderen Gründen nicht durchgeführt werden • Stressinkontinenz ist das Hauptproblem 7 VORDERE KOLPORRHAPHIE O. Hutter KOLPOSUSPENSION (MMK‐B) O. Hutter MID URETHRALES KONZEPT 8 BULKAMID y y Hydrogel, 97.5% Wasser,2.5% Polyacryl Submucös , obere Urethrahälfte Spezielles Urethroskop y Urethra wird eingeengt(Bulking) y Hydrogel nicht resorbierbar g a o s es s e y Migrationsresistent y Nicht allergen y Bildet keine narbigen Fibrosen y Ist biokompatibel y y PELVIC ORGAN PROLAPS (POP) Op in L.A. Form der Befunde y Nur Anterior 40 % y Anterior und Apex 20 % y Nur Posterior 7 % y Posterior una Apex 10 % y Alle 3 Kompartimente 18 % y Beteiligung des ant. Kompartiments78% y Höchste Rezrate im ant. Komp 30‐70% y Olsen, Shull, Holley, Samuelsson, Weber 9 Prävention Cystocele (ant. wall prolaps) y Vermeidung der Ursachen (!?) y Geburtsmodus (?) y Episiotomien (?) y Hormone y Trinkgewohnheiten y Patienten ansprechen, Zeit nehmen CYSTOCELE TOTALPROLAPS Rectocele (post. wall prolaps) TOTALPROLAPS UTERI ET VAGINAE 10 VAGINALPROLAPS VAGINALPROLAPS ZENTRALER DEFEKT LATERALER DEFEKT Konservative Prolapstherapie Indikation y Deszensus y Inkontinenz y Narbenbildung y Trichterbildung y Dyspareunie y Totalprolaps 11 Therapieziel y Reponieren y Schliessen y Dehnung/Massage y Verbesserung der Gewebetrophik Pessaranpassung y Es sollte das Pessar eingelegt werden, das beim anschliessenden Husten im Stehen die beste Kontinenz erzielt und doch problemlos e ne M kt on zulässt eine Miktion 1. Immer mit voller Blase anpassen 2. Mit dem kleinst möglichen Pessar beginnen 3. Vorher gut östrogenisieren 4. Am Anfang häufig kontrollieren Pessarwechsel Behandlungsdauer y Möglichst am Morgen einführen und abends y Vorübergehende Behandlung in Kombination mit entfernen y Siebwürfel : nach 1-7 Tagen y Siebschale Si b h l : nach h 1-3 1 3 Monaten M t y Uretralpessar: täglich y Contam: täglich, 10 Tage haltbar BB-Training und Östrogenbehandlung (3-6 Monate) y Vor/nach OP y Langzeittherapie bei älteren Frauen, die keine OP möchten oder aus gesundheitlichen Gründen inoperabel sind Pessar bei Descensus Klassische Therapieansätze y Wahrscheinlichkeit einer op.Therapie im Leben einer Frau bei 11.1. % Würfel Schale Contam Recafem y 29‐40% der rekonstruktiven Eingriffe verlangen eine Reintervention wegen Rezidiv innert 3 Jahren y 60% der Rezidive an derselben Stelle y 33% aber an neuer Stelle, wegen Demaskierung eines vorher verswteckten Defekts y Olson, Marchionne, Clark 12 REZIDIV: URSACHEN y Anatomie(lateraler Abriss, zu grosse Def) y Insuffizientes natürliches Gewebe NEUES KONZEPT y Ziele des neuen Konzepts zur operativen Therapie von schweren POP‐Formen y Umwelt/ Verhalten y Vaginaler Zugang y Chirurgische Faktoren y Minimal Invasiv Mi i l I i y Heilen und Vernarben erhöht die Belastungsfähigkeit y Standardisierte Op‐Methode nicht Einzigartige Anforderungen bei der Implantation grosser Netze in die Vagina y Vagina ist kein steriler Raum y Verankerungspunkte sind schwer erreichbar y Komplexe 3‐dimensionale Architektur y Vagina unterliegt grosser Belastung l l y Netz muss einerseits stark sein, gleichzeitig aber nachgiebig, formbar und geschmeidig y Füll‐ und Entleerunsfunktion der Beckenorgane müssen gewährleistet sein y Sexualfunktion: Cave Shrinking y Alternative zur abdominalen Promontorium‐Fixation Ideale Eigenschaften eines synthetischen Netzes y Histologisch verträglich y Infektresistent y Sich ins Gewebe incorporieren y Mechanischem Zug standhalten y Darf nicht schrumpfen y Gutes Handling für Operateur y Die physischen Eigenschaften der Vagina müssen erhalten bleiben MESH Polypropylen Macroporös Monofilamentär (Amid Typ I) 13 Totales Netz 14 Kanülenplatzierung ant/post Technik Mesh y Inzisionstiefe: ganze Vaginaldicke 15 Netzimplantation In situ Bild anteriores Netz AUFHÄNGEPUNKT SACROSPINAL 16 NETZEROSION NACHSORGE NACH MESH EINLAGEN y Körperliche Schonung 6 Wo y Kein GV 6 Wo y Viel Trinken y Oestrogenisieren y BBT 17 18