Frühlingserwachen - Tonkünstler

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Ausgabe 3/2003, Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester Sponsoring-Post Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S
Verlagspostamt: 3100 St. Pölten
frühjahr
sommer
2003
Frühlingserwachen
Musik mit Bildern
Kino aus Tönen
Klänge gegen Vergessen
Inhalt
2
Solistenfreuden
von Tonkünstlern
4
Drei Dirigenten - drei Generationen:
Wallberg, Weikert, Martinez-Isquierdo
6
Marianne Mendts Streifzug durch
ihr musikalisches Leben
7
Michael Nyman als Dirigent
seines Tönekinos
8
Lachenmanns Musik mit Bildern:
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
10 Konzert bei den Wiener Festwochen:
Unvergessliche Musik
11 Open Air in Reinsberg:
Die Hochzeit des Figaro
12 Programm-Kalendarium
Frühjahr und Sommer 2003
17 Kartenverkaufsstellen
und Kartenbestellung
Kartenbüro im
Museumsquartie
Frühlingserwachen
Liebe Konzertbesucher/innen,
liebe Freunde des
Tonkünstler-Orchesters!
«Frühling und kein Ende». So überschrieb
Gustav Mahler in der Urfassung seiner
Ersten Symphonie den ersten Satz. Die
Aufführung dieser Symphonie wird einen
der Höhepunkte in der Frühjahrssaison des
Tonkünstler-Orchesters bilden: Sie findet im
Rahmen der Wiener Festwochen am 17. Mai
im Großen Saal des Wiener Konzerthauses
statt.
Der Frühling als Sinnbild des Aufblühens
und Erwachens zieht sich durch unsere
Konzertprogramme von Februar bis Juni in
unseren beiden «Residenzen» im Festspielhaus in St. Pölten und im Musikverein in
Wien sowie in zahlreichen Orten Niederösterreichs und im benachbarten Bundesland Oberösterreich. Chefdirigent Carlos
Kalmar stellt ein ganzes Konzertprogramm
im März unter das Motto des Frühlings und
dirigiert Strauß‘ «Frühlingsstimmenwalzer», Schumanns «Frühlingssymphonie»
und Strawinskis «Frühlingsopfer».
Mit Musik von Joseph Haydn, Leonard
Bernstein, Manuel de Falla, Sergej
Prokofjew, Ludwig van Beethoven, Antonín
Dvořák, Carl Nielsen, Carl Maria von
Weber, Nikolai Rimski-Korsakow,
Johannes Brahms, Erich Wolfgang
Korngold, Felix Mendelssohn-Bartholdy,
Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert
und Benjamin Britten wandert unser
Orchester durch diesen Frühling und ich
möchte Sie, verehrte Musikfreunde, einladen, uns zu begleiten. Ein Wegweiser soll
für Sie diese zweite Ausgabe unseres
Tonkünstler-Magazins sein, das als
Herzstück das Kalendarium enthält und
über Dirigenten, Solisten, außergewöhnli-
che künstlerische Partner und besondere
Projekte der Tonkünstler berichtet.
Aufregende Abenteuer erwarten Sie und
unser Orchester, wie etwa die Opernproduktion von Helmut Lachenmanns «Das
Mädchen mit den Schwefelhölzern» bei den
Wiener Festwochen 2003.
Ein Orchester blüht auf! Parallel zum
künstlerischen «Frühling» der Tonkünstler
gibt es auch Neuerungen im Umfeld des
Orchesters, die direkt unser Publikum
betreffen. So geht eine wichtige Übersiedlung in Wien über die Bühne. Ab April 2003
hat das Tonkünstler-Orchester ein eigenes
Kartenbüro im neuen Wiener Kulturtreff,
dem Museumsquartier. Dort finden Sie uns
im ersten Stock des Quartiers 21 und erhalten nicht nur Karten für unsere Konzerte in
Wien und St. Pölten, sondern auch für
andere Kulturveranstaltungen in Niederösterreich.
Als besonderen Service für unser
Publikum bieten wir vor einigen Konzerten
wieder Einführungsgespräche und begrüßen dazu neu im Moderatorenteam den
Musikkritiker der Tageszeitung «Die
Presse», Wilhelm Sinkovicz, und Hans
Georg Nicklaus, vielen Musikfreunden aus
der Ö-1-Sendung «Pasticcio» ein Begriff.
Apropos ORF: Radio Niederösterreich
präsentiert ab Jänner 2003 jeden Monat
die einstündige Sendung «Tonkünstler».
Mit Aufnahmen unseres Orchesters und
internationaler Klangkörper bieten wir
Ihnen ein kurzweiliges Musikprogramm
rund um die Tonkünstler-Konzerte und
kommen mit den Mitwirkenden unserer
Produktionen ins Gespräch.
Ich wünsche Ihnen einen schönen musikalischen Frühling mit Ihren Tonkünstlern.
Noch zentraler, noch praktischer! Das Kartenbüro des
Tonkünstler-Orchesters in
Wien ist ab April 2003 im
Wiener MuseumsQuartier
stationiert (das Büro in der
Elisabethstraße wird Ende
März geschlossen).
Karten für alle Konzerte des
Tonkünstler-Orchesters in
Wien und St. Pölten und für
andere Kulturveranstaltungen
in Niederösterreich sind ab
April im Quartier 21, 1. Stock
erhältlich.
Bis 31. März:
Elisabethstraße 22, 1010 Wien
Ab 1. April:
MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1/e-1.2
1070 Wien
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9 – 17.30 Uhr
Tel (01) 586.83.83
Fax (01) 587.64.92
[email protected]
www.tonkuenstler.at
Radiosendung
«Tonkünstler»
Klassisches aus Niederösterreich.
Jeden letzten Donnerstag im
Monat ab 21.03 Uhr.
Eine Stunde Musik auf
Radio Niederösterreich.
Mehr über Kultur im ORF NÖ
auf www.noe.ORF.at
Johannes Neubert, Geschäftsführer
1
Alexander Gheorghiu
Christoph Stradner
Kurt Franz Schmid
Orfeo Mandozzi
Solistenfreuden
Tonkünstler treten immer wieder
aus dem Kollektiv des Orchesters hervor
«Kein anderes Orchester in Österreich bietet seinen Musikern so viele Gelegenheiten
zu solistischen Auftritten», verweist Professor Peter Roczek vom Tonkünstlerbüro
nicht ohne Stolz auf zahlreiche individuelle
Entfaltungsmöglichkeiten. Die Instrumentalisten glänzen nicht nicht nur in Solopassagen von Orchesterwerken, sondern
treten auch immer wieder als Solisten auf
und pflegen darüber hinaus intensiv die
Kammermusik. Einige der Tonkünstler-Solisten porträtiert Rainer Lepuschitz aus
aktuellen Anlässen.
Konzertmeister Alexander Gheorghiu und
Solocellist Christoph Stradner wurden am
7. Dezember im Wiener Musikverein vom
Tonkünstler-Publikum für eine klanglich fabelhaft ausbalancierte Umsetzung der heiklen Soloparts von Brahms’ Doppelkonzert
für Violine und Violoncello a-moll op. 102 gefeiert. Christoph Stradner gestand danach:
«Eigentlich ist es weniger nervenaufreibend,
ein so großes Konzert als Solist zu spielen,
als nur zwei Takte Solo im Orchester zu
haben, denn da muss man in wenigen Sekunden von Null auf Hundert kommen.»
Stradner hat als Solist auch schon mit dem
Mozarteum-Orchester Salzburg und dem
Wiener Kammerorchester Meisterwerke von
Dvořák, Elgar, Tschaikowski und Haydn aufgeführt und eine stimmungsvolle Solo-CD
mit einer Suite des Katalanen Gaspar Cassado veröffentlicht.
Der Wiener Alexander Gheorghiu feierte
schon vor vier Jahren seinen Einstand als
Konzertmeister der Tonkünstler solistisch in
Haydns Sinfonia concertante. Wenn er strah2
lend feststellt, «dass es mich glücklich
macht, Musik in ihrer Vielfalt von Klangmöglichkeiten und Werken zu erleben, von
der Kleinstbesetzung bis zum Orchester»,
dann zeigt sich darin ein Typus von Musiker,
der in der neuen Generation weit verbreitet
ist. So kommen Gheorghiu als zwischenzeitliches Mitglied des Chamber Orchestra of
Europe und Stradner als Salzburger Festspiel-Solocellist der Camerata immer wieder
mit Solisten, Kammer- und Orchestermusikern aus aller Welt zusammen, die das gemeinsame Spiel im größeren Ensemble
ebenso schätzen wie die solistische Herausforderung. «Entscheidend ist nicht die Besetzung, sondern der Enthusiasmus für Musik», sagt Gheorghiu und freut sich schon
auf weitere schöne Aufgaben bei den Tonkünstlern wie das berühmte Violinsolo in
Rimski-Korsakows Tondichtung «Scheherazade» am 10. April in Krems.
Die Atmung ist es, die den Vater
und den Sohn verbindet
In diesem Konzert in Krems wird der Klarinettist Kurt Franz Schmid als Solist in Webers Concertino Es-Dur im Mittelpunkt stehen, einem Bravourstück des «Freischütz»Komponisten für einen Musiker, dem die
Klarinette im wahrsten Sinn des Wortes in
die Wiege gelegt wurde. Schmids Vater, den
Tonkünstlern seit Jahrzehnten ebenfalls als
Soloklarinettist wohlklingend zu Diensten,
war der erste Lehrer, und dazu stand Urgroßonkel Rudolf Jettel, der legendäre Klarinettist
der Wiener Philharmoniker, Pate.
Seit 15 Jahren spielt nun Schmid junior
bei den Tonkünstlern neben dem Vater, «die
Atmung ist es, die uns verbindet». Der
Schmid’sche Klarinettenatem ist lang, Kurt
Franz Schmid entwickelte sich zu einem viel
beschäftigten und gefragten Musiker, der
neben der Orchester- und Sololaufbahn in
exquisiten Kammermusikensembles spielt
und mit ihnen erlesene CD-Aufnahmen
macht: mit dem Zemlinsky-Quintett, dem
Collegium Viennense, dem Jettel Trio und
im Duo mit seiner Frau, der Pianistin Maria
Rom. Und dann ist da noch die andere Herzensliebe, die Wiener Musik, die Schmid mit
den Wiener Symphonia Schrammeln pflegt
und dabei nach bester Wiener Tradition das
«picksüße Hölzl», wie die hohe G-Klarinette
im Volksmund genannt wird, spielt – «ihr
Herz schlägt immer mit, wenn ich musiziere», verrät Schmid, der als Solist der Tonkünstler schon mit Werken von Pleyel und
Mozart bis Saint-Saëns überzeugte. Am 8. Mai
in Wien wird er ein neues Werk aus der Taufe
heben: das Klarinettenkonzert von Horst
Ebenhöh. Zwischen allen Auftritten hat
Schmid auch noch Zeit, am Konservatorium
in Wiener Neustadt zu unterrichten und für
Yamaha Austria die typische österreichische
Klarinette mit etwas breiterer Bohrung mitzuentwickeln.
Ein später Umstieg und
ein schneller Aufstieg
Einen großen Soloauftritt hat eine Bläserkollegin Schmids, Barbara Ritter, in dieser
Saison bereits hinter sich: Dirigent Rudolf
Streicher engagierte die Oboistin wieder für
das C-Dur-Konzert Mozarts bei einem Benefizkonzert am 22. Dezember im Wiener
Palais Ferstel. Für die gebürtige Salzbur-
gerin ist es mit besonders viel «Wonne und
Lust» verbunden, dieses herrliche Werk Mozarts zu spielen, der im Finale Blondchens
berühmte Arienmelodie aus der «Entführung aus dem Serail» der Oboe anvertraut.
Dabei hat die Tochter eines Mozarteumorchester-Musikers erst spät zu diesem Instrument gefunden, denn bis sie 20 war,
konzentrierte sie sich auf die Blockflöte.
Dann ging aber alles schnell: Oboenstudium
in Wien, Orchestererfahrung beim RSO und
den Symphonikern, ehe sie vor sieben Jahren
zur Solooboistin der Tonkünstler aufstieg
und dabei vor allem das St. Pöltener Publikum schätzen lernte: «Die Menschen hören
sehr bewusst zu, ihre Einschätzung von der
Qualität der Konzerte deckt sich mit jener
von uns Musikern.» Als Kammermusikerin
mag sie besonders gemischte Besetzungen
mit Streichern und das Repertoire mit
Meisterwerken von Devienne, Mozart, Britten sowie Raritäten von Spohr und dem böhmischen Mozart-Zeitgenossen J. N. Went.
Ein unauslöschlicher
Gipfelsieg für die Pauker
Über allen anderen Instrumentalisten, die
sich vor jedem Werk auf den Ton a der Oboe
einstimmen, thront der Pauker, dessen exponierte Instrumentenpaare klanglich in jedem
Fall hervorstechen. Der erste Pauker der Tonkünstler, der Niederösterreicher Erwin Falk,
betont, dass dabei den Pauken äußerst differenzierte Funktionen zukommen: Rhythmische Führung, harmonische Stütze, Farbgebung. Falk hat in Wien als Student die philharmonische Paukenschule durchlaufen, die
mit der Verwendung der Handkurbelpauke
mit Ziegenfell einmalig auf der Welt ist.
Auch bei den Tonkünstlern verwendet Falk
für das klassische Repertoire diese Pauken,
aber für die spätere und moderne Orchestermusik kommen natürlich die Pedalpauken zum Einsatz, so auch im Februar am 7.,
8. und 9. in Wien und am 10. in St. Pölten,
wenn der Musiker zusammen mit einem
Kollegen einen Gipfel der Solopauken-Literatur erklimmen wird, Carl Nielsens «unauslöschliche» 4. Symphonie. «Die Zerschlagung der Stille» vollführen insgesamt sieben
Pauken, die für Falk in diesem Werk «das
Licht und das Leben symbolisieren». Nach
heftigen Machtkämpfen stimmen sie am
Schluss in die Apotheose ein. Im März am
14. in Amstetten, am 15., 16. und 18. in Wien
und am 17. in St. Pölten folgt eines der
Hauptwerke für die ganze Schlagwerkgruppe, Strawinskis bahnbrechendes «Frühlingsopfer». Falk, auch bei den Ensembles Supercussion, Kontrapunkte und die reihe als vielseitiger Schlagwerker im Einsatz, richtet sein
Musizierverständnis und die feinfühlige Pflege des riesigen Instrumentariums darauf
aus, «nicht nur die Noten, sondern die ganze
Partitur zu beherrschen. Erst dann kann man
beginnen, Musik zu vermitteln».
Harmonisierende Momente sind
wichtiger als ein solistischer Egotrip
Die Parade von brillanten TonkünstlerSolisten führt zum ersten Solocellisten, der
inzwischen weltweit als Solist und Kammermusiker Erfolge feiert: Orfeo Mandozzi. Der
Schweizer, seit 1993 dem Orchester treu, ist
als Sohn eines Dirigenten und Filmmusikkomponisten faktisch im Orchester aufgewachsen und will sich von diesem großartigen Repertoire nicht trennen. Und auch
nicht von der «zusammengeschweißten Familie» der Cellogruppe der Tonkünstler, in
der es ihm «großes Vergnügen bereitet, die
harmonisierenden Momente zu finden, anstatt mich nur auf den solistischen Egotrip zu
begeben.» Folglich bildet auch das gemeinsame Musizieren in kleinerer Gruppe, die
Kammermusik, einen Schwerpunkt für
Mandozzi, der im Wiener Brahms-Trio,
Wiener Streichtrio und in diversen anderen
Formationen mit Musikern wie Julian Rachlin, Boris Kuschnir, Yuri Bashmet, Stefan
Vladar und Gérard Caussé zusammenspielt.
Neben Auftritten in der Wigmore Hall London, bei den «Weißen Nächten» in St. Petersburg oder Gidon Kremers Lockenhaus-Festival hat Mandozzi noch die Muße, für sein
eigenes CD-Label «arteviva» Weltersteinspielungen wie vom Mozart-Zeitgenossen Fiala,
von Vanhall oder Lalo aufzunehmen und ungewöhnliche Cellokonzerte von Filmmusikkönig Nino Rota und Popkomponist Christian Kolonovits (im kommenden Juni in
Wien) uraufzuführen.
Seine «faszinierende Musikerpersönlichkeit und die betörende Schönheit seines
Tones» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
kann Mandozzi für das Tonkünstler-Publikum bei Soloauftritten im März in Baden
(26.) und Krems (27.) mit Dvořáks Cellokonzert ausspielen. Mit der Aufnahme dieses
Werkes von Rostropowitsch und Karajan hat
alles begonnen: Als Mandozzi sie hörte, wollte er selber unbedingt Cello lernen.
Erwin Falk
Barbara Ritter
3
Heinz Wallberg
Ralf Weikert
Ernesto Martinez-Isquierdo
Wie arm wäre die
Menschheit ohne Noten
Drei Dirigenten, drei Generationen – MarieTheres Arnbom über den «Grandseigneur»
Heinz Wallberg, den St. Florianer Ralf Weikert
und den Katalanen Ernesto Martinez-Isquierdo, die Wesentliches zur Frühjahrssaison des
Tonkünstler-Orchesters beitragen.
«Der riesige Orchesterapparat ist wie eine
riesige Menschenorgel. Es ist eine wahre
Kunst, auf diesem Instrument zu spielen
und damit umzugehen.» Zwölf Jahre lang
leitete Heinz Wallberg als Chefdirigent die
Geschicke des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters, wie es damals noch hieß.
1961 bis 1973 war dies, der Dirigent begann
gleich mit großen Plänen: einem BeethovenZyklus mit allen großen Werken, einem
umfassenden Brahms-Zyklus und einem
Wagner-Bruckner-Zyklus über zwei Jahre.
Jedes Konzert viermal mit Rundfunkübertragung. «Welche Aufgabe in der Haupt4
stadt der Musik! Dieses Angebot reizte mich
dermaßen, dass ich es neben meiner Tätigkeit in Wiesbaden und an der Wiener Staatsoper einfach annehmen musste.»
Erinnerungen an Thailands König und
Rostropowitschs Westdebüt
Am 3. Oktober 1964 spielten die Tonkünstler unter Wallberg ein Galakonzert vor
einem illustren Publikum: Anlass war der
Staatsbesuch des thailändischen Königs
Bhumibol. Bundespräsident, Bundeskanzler, das diplomatische Corps und die Wiener
Gesellschaft befanden sich im Goldenen Saal
des Musikvereins. Eine Besonderheit war
auch das Programm: Neben Johann Strauß
Werke des thailändischen Königs. «Ich hörte
mir die königlichen Stücke, die bei Philips
aufgenommen waren, vorher natürlich an.
Der König komponiert im Stil von Gershwin
und spielt auch hervorragend Jazzklarinette.»
König Bhumibol besuchte auch die Generalprobe. Plötzlich sprang er auf: Er hatte einige
falsche Töne gehört. Mit der Partitur bewaffnet eilte er zum Dirigenten, erstaunt stellten
sie gravierende Fehler im Orchestermaterial
fest. Die Probe ging weiter, das Konzert «war
ein großer Erfolg».
Am 28. Oktober 1966 kam es zu einem
weiteren denkwürdigen Konzert: Im Wiener Konzerthaus begleiteten die Tonkünstler
unter Wallbergs Leitung den Solisten Mstislav
Rostropowitsch, der sein erstes Konzert außerhalb der damaligen UdSSR gab! Auf dem
Programm standen Haydns Cellokonzert CDur, Tschaikowskis Rokoko-Variationen und
die Erstaufführung von Schostakowitschs
Zweitem Cellokonzert – eine Referenz an diesen russischen Komponisten, der unter dem
Regime ebenfalls empfindlich leiden musste.
Viele herausragende und beeindruckende
Erlebnisse im Bereich der symphonischen
Musik, doch war Wallberg, 1923 in Herringen bei Hamm als Sohn eines Bergmannes
geboren, auch als Operndirigent enorm erfolgreich: 1959 bot ihm Herbert von Karajan
die Position eines ständigen Gastdirigenten
an der Wiener Staatsoper an. Bis 1976 leitete er an diesem Haus 439 Opernvorstellungen. Die mit Staatsopernkräften entstandene
Aufnahme von Jaromir Weinbergers Oper
«Schwanda, der Dudelsackpfeifer» wurde
1982 für den Grammy Award nominiert.
«Ohne Euch kann ich nichts tun.» Das
sagt der Dirigent und meint damit die Musiker, aber auch das Publikum, seine Familie
und Freunde – er ist kein Einzelkämpfer,
sondern braucht die Wechselwirkung mit
anderen Menschen. Heinz Wallberg deutet
Musik in erster Linie als Herzens- und Empfindungssache. Und meint: «Wie arm wäre
die Menschheit ohne Noten, ohne Farben,
ohne Formen, ohne Worte.»
Spielen bei Toni oder
Bruckner im Glassarg
Als Kind spielte Ralf Weikert mit seinen
Freunden in St. Florian immer rund um
Bruckner, der damals noch in einem Glassarg lag – «Spielen bei Toni» war das Motto
dieser unkonventionellen und etwas unheimlichen Begegnung mit einem der großen österreichischen Komponisten. Etwas
muss wohl abgefärbt haben: Weikert gehört
zu den viel gefragten Dirigenten unserer
Zeit. Und er dirigiert nicht nur Bruckner.
Oper und symphonische Musik – beiden
Bereichen gehört seine Zuneigung. Nach vielen Jahren in fixen Engagements ist Ralf
Weikert nun freischaffend. Kein Vergleich,
meint der polyglotte Dirigent, dessen Wohnsitze in Südfrankreich, Zürich und Salzburg
liegen. Doch hat man nicht das Gefühl, dass
er viel Zeit hat, diese auch zu genießen, zu
vielfältig sind seine Tätigkeiten: Er dirigiert
«Don Giovanni» in Hamburg, «Das Mädchen
aus dem goldenen Westen», «Arabella» und
in der Saison 2004/05 den «Ring» in Helsinki. Auch in Chile, Stockholm, Wien und
Valencia ist er gern gesehener Gastdirigent.
Einer der großen und einflussreichen Dirigenten war sein Lehrer: Hans Swarowsky. Oft
fällt dessen Name im Laufe des Gespräches
mit Weikert – und so manches davon bleibt
beim Zuhörer hängen: Andante bedeutet «gehend», nicht «stehend» – dies wird sogleich
zu einem Plädoyer, die gewählten Tempi zu
überdenken. Die so genannte Originalklang-
Bewegung hat auch Weikert wie viele andere
beeinflusst. «Große Dirigenten trauen sich
nicht mehr, manche Werke zu dirigieren.»
Darin sieht er jedoch auch eine Chance: Viele
Details werden den Künstlern wieder bewusst
gemacht. Stücke müssen abliegen: Weikert
geht sogar so weit, dass er bei der Neuaufnahme eines Werkes eine druckfrische Partitur zur Hand nimmt; keine Eintragungen
sollen beim Studium stören. Dies bietet die
Möglichkeit, das Werk neu zu entdecken.
Komponiertes Programm beim
Schubert-Festival in Steyr
Ein besonderes Anliegen ist dem Dirigenten das Schubert-Festival in Steyr, das im
Jahr 2000 seinen erfolgreichen Einstand
feierte und seither expandiert. Frühe und
späte Werke Schuberts befinden sich genauso auf dem Programm wie Musik von
Komponisten, die mit ihm im Zusammenhang stehen, sei es persönlich oder musikalisch. Ralf Weikert komponiert Programme:
So erklingen bei seinem Konzert mit dem
Tonkünstler-Orchester am 1. Juni im Stadttheater Steyr Mahlers «Lieder eines fahrenden Gesellen», die in der Tradition von
Schuberts «Winterreise» zu sehen sind, zwischen Schuberts 1. Symphonie und «Großer
C-Dur-Symphonie». Weikert wünscht sich
eine verstärkte Zusammenarbeit mit den
Tonkünstlern im Rahmen dieses Festivals,
auch bedingt durch seine langjährige Verbundenheit mit dem Orchester: Sein allererstes Orchesterkonzert mit den Tonkünstlern
war am 16. August 1963!
Ein Katalane zwischen
Metropolis und Moderne
Ein Jahr davor kam in Barcelona Ernesto
Martinez-Isquierdo zur Welt, heute gehört er
zu den aufstrebenden Persönlichkeiten der
Dirigentenszene. Mit 23 Jahren startete er
seine Karriere: Er gründete das Instrumentalensemble «Barcelona 216», das sich auf
die Interpretation eines Repertoires zeitgenössischer Kammermusik spezialisiert. Er
wurde wiederholt als musikalischer Assistent
des Orquesta Nacional de los Jovenes de España und des Orquesta Nacional de España
engagiert. 1989 übersiedelte der Dirigent
nach Paris, um auf Einladung von Pierre
Boulez als Assistent des Ensemble Intercontemporain zu arbeiten. Mit Boulez verbindet
Martinez-Isquierdo nicht nur das Dirigieren,
sondern auch das Komponieren: In den letz-
ten Jahren erhielt er bereits zahlreiche Aufträge, unter anderem vom Centro para la
Difusion de la Musica Contemporanea und
vom Radio Nacional de España. Seine Werke
repräsentierten Spanien beim UNESCOTribunal 1992 und bei der Europäischen
Union 1993. 1995 wurde Martinez-Isquierdo
vom spanischen Nationalradio mit dem Preis
«Ojo Critico» als «bemerkenswertester Musiker des Jahres» ausgezeichnet.
Ernesto Martinez-Isquierdo hat bereits
zahlreiche internationale Orchester dirigiert,
so das Philharmonische Orchester von Minsk,
das Ensemble Contemporain de Montréal,
das Philharmonische Orchester Helsinki,
das Orchester des Teatro Comunale von Bologna, das Avanti Chamber Orchestra und
das Klangforum Wien. Zu hören war er bei
europäischen Festspielen von Alicante über
Zagreb bis Holland. In Paris und Helsinki
dirigierte Martinez-Isquierdo die Musik zu
einem der beeindruckendsten Stummfilme:
Fritz Langs «Metropolis» mit der neuen
Musik von Martin Matalon, die vom Pariser
IRCAM in Auftrag gegeben worden war. Im
Sommer 1996 präsentierte Martinez-Isquierdo dieses Werk auch im Teatro Colon in
Buenos Aires und in der Queen Elizabeth
Hall in London im Rahmen einer Tournee,
die in Straßburg begann und in Paris 1998
endete. Seit 2002 leitet Martinez-Isquierdo
das Orquesta Sinfónica de Barcelona y Nacional de Cataluñia und dirigiert Oper am
Gran Teatro del Liceu. Und doch: Ganz will
er aufs Komponieren nicht verzichten.
Im Konzert mit den Tonkünstlern präsentiert Martinez-Isquierdo ein vorwiegend
spanisches Programm – für Stimmung und
Temperament wird gesorgt sein!
KONZERTE MIT E. MARTINEZ-ISQUIERDO
Februar: 19., Baden; 20., Krems; 21., Wiener
Neustadt; jeweils 19.30; 22., Wien, 16.00.
Chapí: Ouvertüre «La Revoltosa», Prokofjew: 2. Klavierkonzert, de Falla: Dreispitz
KONZERTE MIT HEINZ WALLBERG
April: 26., Wiener Neustadt, 19.30; 27., Wien,
16.00; 28., St. Pölten, 19.30.
Weber: «Oberon»-Ouvertüre, Mozart: Flötenkonzert KV 313, Brahms: 4. Symphonie
KONZERT MIT RALF WEIKERT
1. Juni, Steyr/OÖ, 11.00.
Schubert: Symphonien Nr. 1 und Nr. 9,
Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen
5
«Am liebsten
war’s ma,
wann jeder sich
mit mir freut»
Marianne Mendt spannt mit dem
Tonkünstler-Orchester
einen Bogen von Musicals über
Songs der Knef und der Beatles
bis zu Robert Stolz
Die Freude schöpft sie aus der Musik – mit
einem absoluten Gehör ausgestattet, sang
Marianne Mendt bereits im Kinderchor des
Wiener Konservatoriums und erhielt Gesangs- und Klavierunterricht. Das klingt nach
einer ganz normalen musikalischen Erziehung, die Eltern ihrem Kind angedeihen lassen. Ihre Eltern wünschten aber auch, dass
die Tochter einen so genannten anständigen
Beruf erlernen sollte, was diese auch tat. Nur:
Lange hielt es sie nicht in einer Welt ohne
Musik, sie wandte sich ihrer eigentlichen
Berufung zu und wurde – man glaubt kaum,
dass es das gibt – «gewerkschaftlich geprüfte Vortragskünstlerin (klassischer Gesang)».
Bald tingelte sie mit eigener Band durch
Europa: singend, Klavier spielend und Bass
zupfend. 1970 kehrte sie nach Wien zurück,
wurde von Gerhard Bronner entdeckt und
schaffte nicht nur den Durchbruch, sondern
startete die Dialektwelle des gesamten
deutschsprachigen Popgeschäftes mit dem
legendären Lied «A Glock’n, die 24 Stunden
läut‘», aus dem das Zitat im Titel dieser
Geschichte stammt.
Ein Querschnitt von Mendts
künstlerischem Leben
Chansons, Musicals, klassisches Sprechtheater, Film – das Spektrum der Marianne
Mendt ist breit und offen für Neues. Zum
Beispiel für ein Konzert mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Ein ganz besonderes Zusammentreffen – das Publikum
wird erstaunt sein, wie viele klassische Elemente in der Unterhaltungsmusik zu finden
sind. Das Konzert am 5. April im Festspielhaus St. Pölten ist eine Premiere: Das Programm wird eigens dafür zusammengestellt
und arrangiert. Die Idee stammt von PeterSylvester Lehner, dem langjährigen Organi-
6
sationsleiter des Orchesters. Seine Intention
war es, diese «wunderbare Stimme in den
Klang eines klassischen Orchesters einzubetten». Ein klassisches Orchester, das auch
swingen soll, trotzdem aber seinem Metier
treu bleibt. Eine große Herausforderung in
einer Zeit, in der das Repertoire der Symphonieorchester allgemein stagniert – und
eine Chance, Neues zu erobern und entstehen zu lassen.
Die Lebensstationen Marianne Mendts
werden in diesem Konzert nachgezeichnet:
Da gibt es das Musical «Funny Girl», bei dessen deutschsprachiger Erstaufführung Marianne Mendt mitgewirkt hat. Aber auch die
Beatles und Elvis Presley dürfen genauso
wenig fehlen wie die «Dreigroschenoper»,
Chansons von Robert Stolz und eine Opernparodie. Der Bogen spannt sich von Südamerikanischem über die Knef’schen «Roten
Rosen» bis zu eigenen Chansons. Nestroy,
Ringelnatz und Morgenstern runden dieses
vielfältige und biographische Programm ab.
Ein Querschnitt durch all das, was Marianne
Mendt wichtig war und ist. «Die Musik will
ich nicht missen.»
Ein klassisches Symphonieorchester, das
Chansons, Musical und Pop spielt – eine
Herausforderung, aber sicherlich ein noch
größerer Spaß für die Musiker. Marianne
Mendt meint dazu: «25-Jährige und 60Jährige schauen sich an und freuen sich, dass
sie miteinander musizieren können.» Die
Freude steht im Mittelpunkt. Aber auch das
Überschreiten der Grenzen von Alter und
Nationalitäten. Die Freude an der Musik verbindet alle Menschen.
mta
MARIANNE MENDT UND DAS
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
5. April, Festspielhaus St. Pölten, 19.30.
Ein Streifzug durch Musical, Chanson,
Klassik und Pop.
Georg Gabler (Dirigent)
Tönekino
der Sehnsüchte
Michael Nyman verwirklicht seine Musik erstmals
am Pult eines Orchesters – der Tonkünstler
Die Zuhörer brauchte Michael Nyman nicht
mehr zu erobern, als er vergangenes Jahr
erstmals im Festspielhaus St. Pölten auftrat, denn seine mitreißende Musik kannten
alle schon aus vielen Filmen wie «Der Koch,
der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber» von
Peter Greenaway, «The Piano» von Jane
Campion, «Der Unhold» von Volker Schlöndorff oder «Das Tagebuch der Anne Frank».
Nach dem fulminanten Konzert mit seiner
Band kehrt der Engländer nun nach St. Pölten zurück und tritt erstmals an das Dirigentenpult eines Symphonieorchesters –
der Tonkünstler! Ohrwürmer werden sich
am 22. März wieder durchs Festspielhaus
schlängeln, aber auch so manche überraschende Erkenntnis wird sich einstellen.
Zum Beispiel in der Musik zu Greenaways
Film «Der Kontrakt des Zeichners» («The
Draughtsman’s Contract»), mit der Michael
Nyman seine inzwischen 18 Filme umfassende Zusammenarbeit mit dem extravaganten britischen Filmregisseur begann. Das
Festspielhaus wird sich in ein Kino aus
Tönen verwandeln, die Klänge werden die
Bilder von stimmungsvollen Landschaftsszenarien und illustren Gesellschaftsgruppierungen auf einem stilvollen englischen
Landsitz heraufbeschwören. Den Drive der
Musik machen dabei aber nicht nur Nymans
repetitive Kompositionstechnik und vielfältige Klangflächendynamik aus, sondern auch
Elemente der musikalischen Vergangenheit.
Plötzlich entdeckt man in der Musik, die ein
Filmsujet begleitet, das im historischen England des Jahres 1694 spielt, barocken Generalbass und Chaconnen. Ohne mit der Notenfeder zu zucken, holte Nyman, der als Musikwissenschaftler intensiv mit der Herausgabe von Werken der Barockmeister Purcell
THE PIANO – Film von Jane Campion mit Musik von Michael Nyman
und Händel beschäftigt war, musikalische
Ingredienzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert in die Jetztzeit und verband sie für die
Filmpartitur wirkungsvoll mit moderner
Instrumentierung und Kompositionsstruktur. Nyman stillte damit seine immer währende Sehnsucht, an die europäische Musikgeschichte anzuknüpfen.
Lustvolle Inszenierung von tonalen
Spannungen und Finalwirkungen
In den Rückbezügen ist Nyman aber nie
epigonal, weil er stets mit einem leidenschaftlichen gegenwärtigen Temperament
komponiert und Sentiment durch eine humorvolle Ausdrucksweise bricht. Lustvoll
inszeniert er tonale Spannungen und Finalwirkungen, wie wir sie aus dem Barock und
aus der Klassik kennen, und kleidet diese
musikalischen Erscheinungen in moderne
Klanggewänder. Die musikalischen Grundmuster sind harmonisch und rhythmisch
über die Jahrhunderte hinweg verbunden.
So wie einst die barocken Komponisten,
nimmt auch Nyman gerne Anleihen bei
Musik von anderen und von sich selbst. Ein
gutes Beispiel für das Recycling ist «Strong
on Oaks, Strong on the Causes of Oaks».
Seine Wurzel hat das Werk im Violinsolo
«Yamamoto Perpetuo», das Nyman für eine
Modeschau des Designers Yohji Yamamoto
komponierte und das er dann als erste Violinstimme in sein 4. Streichquartett übernahm. Fünf Sätze davon wiederum arbeitete
Nyman zum Orchesterstück «Strong on
Oaks, Strong on the Causes of Oaks» um.
In der Freude am Schreiben von Solokonzerten zeigt sich ebenfalls Nymans Besinnung auf die Werte der Klassik. Er komponierte Konzerte für Posaune, Violoncello,
Cembalo, Klavier und auch für Saxophonquartett, in dem das Tonkünstler-Orchester
nun das phänomenale britische Apollo Saxophone Quartet begleiten wird. Nyman wird
außerdem sein Faible für Literatur spüren
lassen, indem er sein neues Orchesterwerk
«a dance he little thinks of» dirigiert. Als er
einen Kompositionsauftrag vom Yorkshire
Orchestral Consortium erhielt, besann er
sich darauf, dass der Autor von «Tristram
Shandy», Lawrence Sterne, aus Yorkshire
stammte. Der Roman spukte Nyman schon
als Opernstoff durch den Kopf. Nun ging eine
Passage aus dem 1. Kapitel des 7. Buches von
«Tristram Shandy» in die dreisätzige «Tanz»Musik ein: «When death himself knocked at
my door … then by heaven! I will lead him a
dance he little thinks of …»
R.L.
MICHAEL NYMAN DIRIGIERT DAS
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
22. März, Festspielhaus St. Pölten, 19.30.
Werke von Michael Nyman: Strong on Oaks,
strong on the Causes of Oaks, Musik zu dem
Film «The Draughtsman’s Contract»,
«a dance he little thinks of», Concerto for
Saxophone Quartet and Orchestra
7
Zauberhaft-trügerische Erscheinungen
Das ehemalige Tonkünstler-Mitglied Walter Kobéra dirigiert
das Orchester in einer Opernproduktion der Wiener Festwochen 2003
Im Mai wird das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Helmut Lachenmanns bisher
einziges Musiktheater, «Das Mädchen mit
den Schwefelhölzern», eines der bedeutendsten Werke der letzten zwanzig Jahre, bei
den Wiener Festwochen aufführen. Eine Vorschau von Marie-Therese Rudolph.
«Da ging nun das arme Mädchen auf den
bloßen, kleinen Füßen, die ganz rot und blau
vor Kälte waren. In einer alten Schürze hielt
sie eine Menge Streichhölzer, und einen
Bund trug sie in der Hand.» So zeichnet der
dänische Märchenschreiber Hans Christian
Andersen das Bild des kleinen Mädchens mit
den Schwefelhölzern in seiner gleichnamigen Geschichte. Der deutsche Komponist
Helmut Lachenmann nahm die Situation der
Kälte, die nur von einigen wenigen wärmen-
Regisseur Alfred Kirchner
Dirigent Walter Kobéra
8
den Streichhölzern unterbrochen wird, als
Ausgangsbasis für seine «Musik mit Bildern». Die Kälte manifestiert sich in der Musik, die sich vor allem aus InstrumentalGeräuschen wie Schaben, Kratzen, Hauchen
zusammensetzt. Seit ihrer Uraufführung
1997 an der Hamburgischen Staatsoper gilt
die Oper bei Publikum und Fachleuten als
Meilenstein des Musiktheaters der letzten
zwanzig Jahre. Nach einer konzertanten Aufführung bei den Salzburger Festspielen
2002 wird nun das Tonkünstler-Orchester
Niederösterreich im Rahmen der Wiener
Festwochen dieses faszinierende Werk gemeinsam mit der Neuen Oper Wien und
deren künstlerischem Leiter Walter Kobéra
inszeniert zur Aufführung bringen.
Erste österreichische Inszenierung vom
«Mädchen mit den Schwefelhölzern»
Seit mittlerweile zehn Jahren trägt die
Neue Oper Wien einen gewichtigen Teil zur
lebendigen freien Wiener Opernszene bei.
Geleitet wird die Gruppe, die sich von In-
szenierung zu Inszenierung neue Räume
sucht, von Walter Kobéra – den Musikern
und Freunden der Tonkünstler kein Unbekannter. Walter Kobéra war ab 1978 Geiger
im Orchester und später auch musikalischer
Assistent der Chefdirigenten Isaac Karabtchevsky und Fabio Luisi. Mit seiner Operngruppe widmet sich Kobéra als Dirigent vor
allem jüngeren Werken. So setzte er selten
gehörte Kompositionen wie Max Brands
«Maschinist Hopkins», Aribert Reimanns
«Lear» oder Tan Duns «Marco Polo» musikalisch und szenisch um.
In den Wiener Festwochen fand die freie
Operngruppe nun einen etablierten Partner,
der die erste österreichische Inszenierung
von Helmut Lachenmanns wegweisender
«Musik mit Bildern» ermöglicht. Für diese
Produktion wird Walter Kobéra das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich leiten.
Eindrucksvoller Schauplatz der Inszenierung: der neu gestaltete Gasometer B in
Wien. Die Rolle als Opernorchester ist für die
Tonkünstler nicht neu, sie spielten zum
Beispiel die österreichische Erstaufführung
von Philip Glass’ «Satyagraha» in St. Pölten.
Helmut Lachenmann befreit den Hörer
von allen Hörgewohnheiten
Helmut Lachenmann, 1935 in Stuttgart
geboren, ist ein faszinierender, stringenter
und liberaler Denker, das hat er in zahlreichen theoretischen Schriften bewiesen, und
unsinnlich ist seine Musik deswegen noch
lange nicht. Über Jahrzehnte hinweg wurde
der ruhige und stets etwas introvertiert wirkende Komponist von der Öffentlichkeit wenig bis gar nicht wahrgenommen. Erst 1997,
also im Alter von 62 Jahren, erhielt Lachen-
Komponist Helmut Lachenmann wirkt in seiner «Musik mit Bildern» als Sprecher mit.
mann mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis eine hohe internationale Auszeichnung. Das Unbeachtet-Sein ermöglichte ihm
aber auch eine ungehinderte, stark selbst
reflektierte Entwicklung. Lachenmann hat in
den letzten Jahrzehnten eine völlig eigenständige, charakteristische Tonsprache entwickelt. In seiner Musik werden Geräusche
zu den Protagonisten der Werke: Es schabt
und fiept, es zirpt, rasselt und kratzt, atmet
und haucht. Dem energetischen Sog dieser
Musik kann man sich nur schwerlich entziehen, Voraussetzung ist allerdings, dass man
sich darauf emotional und vorurteilsfrei einlässt. Und eben das fordert der Komponist
Lachenmann von seinen Hörern, wenn er
meint: «Was ich will … ist immer dasselbe:
eine Musik, die mitzuvollziehen nicht eine
Frage privilegierter intellektueller Vorbildung ist, sondern einzig eine Frage kompositionstechnischer Klarheit und Konsequenz;
eine Musik zugleich als Ausdruck und ästhetisches Objekt einer Neugier, die bereit ist,
alles zu reflektieren, aber auch in der Lage,
jeden progressiven Schein zu entlarven:
Kunst als vorweggenommene Freiheit in
einer Zeit der Unfreiheit.»
Hans Christian Andersens Märchen
als roter Faden der Komposition
In seinen Schriften hat sich Lachenmann
des öfteren mit dem Phänomen des Hörens
auseinandergesetzt. Und so bekennt er sich
auch dazu, dass er den Hörer «in erster Linie
von allen Hörgewohnheiten befreien» will.
Schönheit, sagt er, sei eine Verweigerung der
Gewohnheit. Lachenmann geht also nicht
ohne Erwartung an sein Publikum heran. Als
Gegenleistung bietet er ein unvergleichliches
Hörerlebnis.
«Das Mädchen mit den Schwefelhölzern»
ist keine Oper im herkömmlichen Sinne.
Zwar wirken zwei Sopranistinnen, ein Sprecher – in Wien wird es der Komponist selber
sein – sowie vier Vokalgruppen mit, jedoch
sind die Texte in kleinste Silben zerhackt und
deshalb in ihrem semantischen Zusammenhang zumeist nicht verständlich. Lachenmann
stellte zu Andersens Silvesternacht-Märchen
ein kurzes Dokument der RAF-Aktivistin
Gudrun Ensslin sowie einen Textausschnitt
von Leonardo da Vinci, der von Kälte und
Feuer handelt.
Andersens Geschichte ist der rote Faden
der Komposition, jedes wärmende Streichholz ist in der Musik hörbar inmitten der
grausamen Kälte. Das schon beinahe erfrorene Mädchen halluziniert in den kurzen,
von kleinen Schwefelflammen erhellten Sekunden von schönen Dingen – zauberhaft
trügerisch erscheinen ihm eine Weihnachtsgans oder die geliebte, verstorbene Großmutter. Schließlich wird das Mädchen von
seinen Qualen erlöst und von der Großmutter zu sich in den Himmel genommen.
Die treffendste Bezeichnung für das
Werk ist «Hör-Tragödie» – die tragische Geschichte des kleinen Mädchens ist zu Musik
geworden, wobei die Texte als reines Klangmaterial eingesetzt werden. Die üppige instrumentale Besetzung mit großem Orchester, fünf Schlagzeugern, elektrischer Orgel,
Celesta, zwei Konzertflügeln, zwei E-Gitarren, Harfen und einem Streichoktett sowie
sechs elektronische Zuspielbänder lassen
Klangmassen erwarten. Doch im Gegenteil:
Lachenmann nützt das Potenzial nie vollständig aus, lässt die zehn unterschiedlichen,
am Rande des Zuschauerbereichs platzierten
Instrumentalgruppen kaum gleichzeitig
spielen. So werden die Zuhörer von allen
Seiten akustisch und elektronisch zart beschallt, Lachenmanns Klangphantasie versetzt sie in das Innere des kleinen Mädchens,
das zwischen Todesangst und Todessehnsucht hin- und hergerissen ist.
HELMUT LACHENMANN:
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
Produktion der Neuen Oper Wien mit dem
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
bei den Wiener Festwochen.
28. und 30. Mai, 1. und 4. Juni, 19.30 Uhr,
Bank Austria Halle, Gasometer B, Wien.
Walter Kobéra (Dirigent), Alfred Kirchner
(Regie)
9
Unvergesslich
Die Tonkünstler erinnern in einem Konzert bei den
Festwochen an eine wichtige Seite des Wiener Musiklebens
Mahler unterwegs zur Staatsoper
Komponist Korngold mit Filmstar Bette Davis
Das Jüdische Museum Wien widmet eine
Ausstellung der Wiener Festwochen dem
reichen Thema «Juden und die Musikstadt
Wien». Einen maßgeblichen akustischen
Beitrag steuern die Tonkünstler bei: Gustav
Mahlers titanischen symphonischen Erstling, aber auch zwei Raritäten, die für das
Publikum jedoch vertraut klingen werden,
und zwar Erich Wolfgang Korngolds Violoncellokonzert und die Suite «Uriel Acosta»
von Karol Rathaus. Dirigent dieses Festwochenkonzertes am 17. Mai im Wiener
Konzerthaus wird der Amerikaner Leon
Botstein sein, der gleichzeitig der wissenschaftliche Leiter der Festwochenausstellung im Jüdischen Museum ist. Ein Ausblick
von Rainer Lepuschitz.
Der gebürtige Wiener Erich Wolfgang Korngold (1897–1957), Sohn des berühmten Musikkritikers Julius Korngold, begeisterte am
Anfang des 20. Jahrhunderts als komponierendes Wunderkind das Wiener Publikum
und errang als junger Mann von gerade erst
10
23 Jahren mit der Oper «Die tote Stadt» einen
Welterfolg. Er reiste als Dirigent und Pianist
durch Europa und leitete eine Opernklasse
an der Wiener Musikakademie. Dann kamen
in Deutschland die Nazis an die Macht und
Korngold emigrierte schon vier Jahre vor
dem Anschluss Österreichs in die USA, wo
er von Regisseur Max Reinhardt in Hollywood eingeführt wurde. Damit begann Korngolds zweite Karriere – als Filmmusikkomponist, der mit «Oscars» ausgezeichnet
wurde.
Korngold verband filmmusikalische
Dramatik und spannende Symphonik
Im einsätzigen Concerto in C für Violoncello und Orchester op. 37 sind beide Stärken
Korngolds vereinigt: der filmmusikalische
Dramatiker und der meisterhafte Symphoniker, der sein Leben lang an einer spannungsgeladenen Tonalität festhielt. 1946 schrieb
Korngold in den USA die Musik zu dem Film
«Deception», einer tragischen Dreiecksgeschichte mit Bette Davis in der weiblichen
Hauptrolle als einer zwischen zwei Musikern
hin- und hergerissenen Pianistin. Der dramaturgische Höhepunkt des Films ist die Aufführung eines Cellokonzertes, mit dessen
Komponisten die Pianistin ein Verhältnis hat.
Solist in der Uraufführung des Konzertes soll
der lange verschollen geglaubte Verlobte der
Pianistin sein, der aber nach dem Krieg wieder auftauchte. Der Komponist versucht aus
Eifersucht, den Auftritt des Cellisten zu unterbinden und einen Ersatzsolisten zu engagieren. Statt dessen steht dann im Konzert ein
Ersatzdirigent am Pult, denn die Pianistin hat
den Komponisten während einer heftigen Auseinandersetzung in seiner Wohnung erschossen, um die Uraufführung für ihren wiedergekehrten Verlobten zu retten. Gerade als der
Cellist nach dem nervösen Hauptthema des
Cellokonzerts mit dem lyrischen Seitenthema
einsetzt, tritt die Pianistin in ihre Loge. Der
Verlobte weiß noch nichts von dem Mord an
seinem Konkurrenten, ist aber von Ahnungen
erfüllt. Korngold ergänzte die Filmmusik zu
einem Konzertsatz, den nun Christian Poltéra
als Cellosolist und die Tonkünstler nach einem halben Jahrhundert in Korngolds Heimatstadt zum Klingen bringen.
Ist Korngold, wenn auch viel zu wenig,
gelegentlich in Konzertprogrammen und
Opernspielplänen präsent, so geriet sein Zeitgenosse Karol Rathaus (1895–1954) gänzlich
in Vergessenheit. Geboren im galizischen
Tarnopol, wuchs er musikalisch in Wien auf,
wo er an der Musikakademie bei Franz Schreker studierte. Nach seiner Übersiedlung nach
Berlin stieg Rathaus zu einem vielbeachteten
Komponisten der Weimarer Republik auf.
Erich Kleiber und Wilhelm Furtwängler dirigierten Werke von ihm, an der Berliner Staatsoper spielte man seine Pantomime «Der letzte Pierrot» und seine Oper «Fremde Erde».
Als die Nazis die Macht ergriffen, floh Rathaus zunächst nach Frankreich und England
und emigrierte 1938 in die USA. Anders als
Korngold konnte sich Rathaus trotz Filmmusikversuchen in dieser Branche nicht durchsetzen, leitete aber mit großem Einsatz eineinhalb Jahrzehnte lang eine Musikklasse am
Queens-College von New York. An seinen
Freund, den Dirigenten Jascha Horenstein,
schrieb der Komponist wenige Jahre vor seinem Tod enttäuscht in einem Brief: «Man
kennt meinen Namen, aber man spielt nicht
meine Werke.» Inzwischen kennen viele Musikfreunde nicht einmal mehr seinen Namen,
den die Tonkünstler bei den Festwochen mit
der Aufführung der Suite «Uriel Acosta»
nachhaltig in Erinnerung rufen werden.
Karol Rathaus: Ein zündender
jüdischer Tanz für religiöse Toleranz
Rathaus zeigt sich in seiner Tonsprache
ähnlich vielseitig wie Ernst Krenek. Die hochexpressive Seite unter dem Einfluss des Lehrers Franz Schreker und die Auflösungserscheinungen des Melodischen in einer Alban
Berg verwandten Weise klingen für österreichische Ohren durchaus vertraut. In der
Musik zu dem klassischen Schauspiel «Uriel
Acosta» von Karl Ferdinand Gutzkow, die
Rathaus 1930 für eine Aufführung der Theatertruppe Habimah aus Palästina schrieb,
tauchte er allerdings in die Welt der stilistisch
mit dem Stoff übereinstimmenden Barockmusik ein, ehe er im Finale einen zündenden
Tanz über jüdische Melodien entfachte. Uriel
Acosta, der aus einer jüdischen Familie
stammte, die zum Christentum konvertiert
war, kämpfte Anfang des 17. Jahrhunderts
für Freiheit der Religion und Toleranz.
Gustav Mahlers 1. Symphonie
in einem interessanten Licht
Gustav Mahler hingegen braucht man in
Wien nicht mehr durchzusetzen. Das hat
spätestens vor drei Jahrzehnten Leonard
Bernstein geschafft. Die große Popularität
des amerikanischen Dirigenten beim Wiener
Musikpublikum wird im abschließenden
Teil der Ausstellung im Jüdischen Museum
behandelt. Die Schau soll unter dem Titel
«quasi una fantasia» dokumentieren, wie
jüdische Bewohner Wiens die Entwicklung
der Musikkultur und das Image der Musikstadt Wien mitgetragen haben, von Mahlers
signifikanter Hofoperndirektion und Zemlinskys Wirken über Meister der Silbernen
Operettenära bis hin zum radikalen Erneuerer Schönberg. 1895 stammte jeder dritte Student am Wiener Musikkonservatorium
aus einer jüdischen Familie. Vier Jahrzehnte
später wurden all die jüdischen Komponisten, Instrumentalisten, Sänger/innen, Musikförderer und -liebhaber aus der Hauptstadt
der Musik vertrieben und viele von ihnen
während der Naziherrschaft ermordet. Die
Ausstellung widmet einen wichtigen Teil
auch den vielen Vertriebenen, die in der
Emigration überlebten und ihre künstlerische Laufbahn unter anderen Voraussetzungen fortsetzten, wie etwa Korngold und Rathaus. Zudem wird der Aspekt behandelt,
dass für viele von ihnen auch nach dem
Zweiten Weltkrieg die Türen in Wien verschlossen blieben. Korngold und Rathaus
starben beide in ihrer Wahlheimat USA.
Gustav Mahlers Erste Symphonie wird in
diesem Festwochenkonzert in einem interessanten Licht erscheinen. Erst unlängst fanden Musikologen in einer israelischen Musikakademie eine Revision der Symphonie
mit handschriftlichen Eintragungen des Komponisten. «Eine phantastische Entdeckung
für die Mahler-Forschung», sagt Dirigent und
Mahler-Experte Leon Botstein. Mahler nahm
für Aufführungen seiner Symphonien mehrfach Änderungen vor, die den jeweiligen
Ideenstand des Komponisten dokumentieren. Der Kurator der Ausstellung «quasi una
fantasia», Werner Hanak, will die in Israel
entdeckte Partitur im Jüdischen Museum in
Wien zeigen.
«QUASI UNA FANTASIA» –
Juden und die Musikstadt Wien
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums
Wien in Zusammenarbeit mit den Wiener
Festwochen von 14. Mai bis 21. September.
Palais Eskeles, Dorotheergasse 11, I. Bezirk
ERÖFFNUNGSKONZERT ZUR
AUSSTELLUNG
17. Mai, Wiener Konzerthaus, 19.30 Uhr.
Werke von Karol Rathaus, Erich Wolfgang
Korngold und Gustav Mahler.
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich,
Christian Poltéra (Violoncello), Leon
Botstein (Dirigent)
Reinsberg im Mozart-Rausch
Der Start im Sommer 2002 mit «Don
Giovanni» ist gelungen. «Mozart in
Reinsberg» geht heuer ins zweite Jahr.
Martin Sieghart, der künstlerische
Leiter, bittet im Sommer 2003 acht Mal
zur «Hochzeit des Figaro» in die Burgruine. Bis zum Mozart-Jahr 2006 sind
die weiteren Opern bereits fixiert: 2004
folgt «Die Zauberflöte», 2005 «Così fan
tutte» und 2006 «Idomeneo».
Die Zusammenarbeit mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
wird intensiviert, das Orchester wird zu
einem unmittelbaren künstlerischen
Berater, der mitsprechen soll. «Das
Orchester hat viel Freude mitgebracht»,
wie Martin Sieghart zufrieden meint.
Das Team für 2003 besteht aus Künstlern, die bereits 2002 erfolgreich mitwirkten, und Neuzugängen wie Sebastian Holecek, der die Titelpartie verkörpert. Dass die Bühnenbildnerin Susanne
Thomasberger wieder mit dabei ist, freut
Martin Sieghart besonders, bedeutet dies
für ihn doch auch eine große Beruhigung: «Sie kennt alle Handwerker mit
ihren Schwächen und Stärken.» Ein
wichtiger Aspekt bei einem Aufführungsort, wo Infrastruktur und Natur
erobert werden wollen.
Martin Sieghart sprudelt über vor
neuen Ideen: Für Kinder wird am 2.
August eine 90-minütige Fassung der
Oper aufgeführt, außerdem ist für 17.
August als Abschluss des Festivals ein
Konzert geplant, dessen zweiter Teil
unter dem Motto «Mozart-Sänger einmal
anders» steht, mit Melodien aus
Operetten und Musicals genauso wie
Schlagern.
mta
MOZART: DIE HOCHZEIT DES FIGARO
31. Juli (Premiere), 3., 5., 7., 9., 12., 14., 16.
August, Burgarena Reinsberg, 20.00.
Sebastian Holecek (Figaro), Ute Gfrerer
(Susanna), u.a., Martin Sieghart
(Dirigent), Alexander Waechter (Regie),
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
11
Programm
Februar bis Juni 2003
1. 2.
19.30
Wien | RadioKulturHaus
Variantenreich
Absolventenkonzert der Dirigierklasse der
Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien
BRAHMS: Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a
KODÁLY: «Der Pfau flog», Variationen über ein ungarisches Volkslied
MOZART: Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 («Jupiter-Symphonie»)
Chefdirigent Carlos Kalmar hat für eine
Konzertserie im Februar die 4. Symphonie
des dänischen Komponisten Carl Nielsen
ausgewählt, in der der elementare Wille
zum Leben ausgedrückt wird und die deshalb den Beinamen «Das Unauslöschliche»
erhielt. Unauslöschlich bleibt auch der wehmütige liedhafte Tonfall haften, den
Antonín Dvořák nach machtvollem
Kopfsatz in seinem Cellokonzert anschlägt.
Alban Gerhardt wird der Solist sein.
7. 2.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (ÖGB/CKW)
8. 2.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (VBK)
9. 2.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (Sonntag-Nachmittag-Konzert)
10. 2.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
Unauslöschliche Musik
Alban Gerhardt Violoncello
Carlos Kalmar Dirigent
DVOŘÁK: Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104
NIELSEN: Symphonie Nr. 4 op. 29 («Das Unauslöschliche»)
9. 2.
15.15
Wien | Musikverein | Gottfried von Einem-Saal
10. 2.
18.45
St. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal
Einführungsgespräche zum Konzert: Rainer Lepuschitz und Carlos Kalmar
14. 2.
19.30
St. Leonhard am Forst | Volkshaus
16. 2.
16.00
Schleinbach | Kulturzentrum
Heiter kommt das neue Jahr
Ingrid Habermann Sopran
Martin Först Violoncello
Rudolf Bibl Dirigent
Werke von STRAUSS, LEHÁR und SUPPÉ
19. 2.
19.30
Baden | Casino | Festsaal
20. 2.
19.30
Krems | Stadtsaal
22. 2.
19.30
Wiener Neustadt | Sparkassensaal
23. 2.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (SNK)
Spanische Leidenschaft
Nelson Goerner Klavier
Lorena Espina Mezzosopran
Ernesto Martinez-Isquierdo Dirigent
CHAPÍ: Ouvertüre zur Zarzuela «La Revoltosa»
PROKOFJEW: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-moll op. 16
DE FALLA: Ballettmusik zu «El Sombrero de Tres Picos» (Der Dreispitz)
23. 2.
15.15
Wien | Musikverein | Gottfried von Einem-Saal
Einführungsgespräch zum Konzert: Hans Georg Nicklaus und Ernesto Martinez-Isquierdo
14. 3.
19.30
Amstetten | Johann Pölz-Halle
15. 3.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (VBK)
16. 3.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (SNK)
17. 3.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
18. 3.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (ÖGB/CKW)
Frühlingserwachen
Carlos Kalmar Dirigent
STRAUSS: Frühlingsstimmen, Walzer op. 410
SCHUMANN: Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38 («Frühlingssymphonie»)
STRAWINSKI: Le sacre du printemps
Informationen zum Kartenverkauf » siehe Seite 17
12
22. 3.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
Michael Nyman
Apollo Saxophone Quartet
Michael Nyman Klavier, Dirigent
NYMAN: Strong on Oaks, Strong on the Causes of Oaks
NYMAN: The Piano
NYMAN: The Draughtsman’s Contract
NYMAN: «a dance he little thinks of»
NYMAN: Concerto for Saxophone Quartet and Orchestra
26. 3.
19.30
Baden | Casino | Festsaal
27. 3.
19.30
Krems | Stadtsaal
Zauber der Romantik
Orfeo Mandozzi Violoncello
Massimo Zanetti Dirigent
SCHUBERT: Ouvertüre zum Zauberspiel mit Musik «Die Zauberharfe» D 644
DVOŘÁK: Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104
TSCHAIKOWSKI: Symphonie Nr. 4 f-moll op. 36
29. 3.
19.30
Wiener Neustadt | Sparkassensaal
30. 3.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (SNK)
31. 3.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
1. 4.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (CKW/ThdJ)
Philosophie nach Noten
Karin Adam Violine
Carlos Kalmar Dirigent
HAYDN: Symphonie Es-Dur Hob. I:22 («Der Philosoph»)
BERNSTEIN: Serenade für Solovioline, Harfe, Schlagwerk und Streichorchester
(«Platons Gastmahl»)
BEETHOVEN: Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67
30. 3.
15.15
Wien | Musikverein | Gottfried von Einem-Saal
31. 3.
18.45
St. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal
Einführungsgespräch zum Konzert: Wilhelm Sinkovicz und Carlos Kalmar
5. 4.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
Marianne Mendt
Marianne Mendt Gesang
Georg Gabler Dirigent
Chansons und Popsongs, Ausschnitte aus Musicals und Operetten
10. 4.
19.30
Krems | Stadtsaal
Märchenhaft
Kurt Franz Schmid Klarinette Martin Sieghart Dirigent
HAYDN: Symphonie D-Dur Hob. I:101 («Die Uhr»)
WEBER: Concertino für Klarinette und Orchester Es-Dur op. 26
RIMSKI-KORSAKOW: Scheherazade op. 35
13. 4.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (SNK)
14. 4.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
15. 4.
19.30
Wien | Musikverein | Großer Saal (ÖGB/CKW)
In Linz beginnt‘s
Edith Lienbacher Sopran
Alexandra Petersamer Mezzosopran
Klaus Florian Vogt Tenor
N. N. Tenor
Anton Scharinger Bass
Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
Carlos Kalmar Dirigent
MOZART: Symphonie C-Dur KV 425 («Linzer»)
SCHUBERT: Missa solemnis für Soli, Chor und Orchester Es-Dur D 950
Bewunderung für Frauen, in Orchestermusik ausgedrückt: Der reife Dvořák
schrieb sein Cellokonzert als Hommage an
eine Jugendliebe, Tschaikowski komponierte seine 4. Symphonie während eines regen
Briefverkehrs mit seiner unsichtbar bleibenden Förderin Nadeshda von Meck. Mit
dem Italiener Massimo Zanetti tritt in
Baden und Krems ein Durchstarter der
Dirigentenzunft ans Tonkünstler-Pult,
gefeiert an den großen Opernhäusern in
Berlin, Dresden, der Scala und am Covent
Garden, geschätzt als Konzertdirigent des
City of Birmingham Symphony Orchestra,
der Bamberger Symphoniker und des NHK
Symphony Orchestra Tokyo.
Kammersängerin Edith Lienbacher wird in
drei Konzerten im April in Wien und St.
Pölten als Sopransolistin in Schuberts grandioser Missa solemnis Es-Dur zu hören
sein. Lienbacher schrieb als «die» Adele in
Strauß’ «Fledermaus» bereits Wiener
Operettengeschichte, begeistert ihr
Publikum aber auch im lyrischen
Opernfach mit Rollen Mozarts, Beethovens
und Webers. Chefdirigent Carlos Kalmar
setzt den sakralmusikalischen Aufführungen ein weltliches Meisterwerk
voran, Mozarts in nur wenigen Tagen komponierte «Linzer Symphonie».
Informationen zum Kartenverkauf » siehe Seite 17
13
26. 4.
19.30
Wiener Neustadt | Sparkassensaal
27. 4.
16.00
Wien | Musikverein | Großer Saal (SNK)
28. 4.
19.30
St. Pölten | Festspielhaus | Großer Saal
Bläserglanz und Elfenzauber
Petri Alanko Flöte
Heinz Wallberg Dirigent
WEBER: Ouvertüre zur Oper «Oberon»
MOZART: Konzert für Flöte und Orchester Nr. 1 G-Dur KV 313
BRAHMS: Symphonie Nr. 4 e-moll op. 98
Ein wichtiger Beitrag der Tonkünstler zur
zeitgenössischen Musikpflege. Gleich drei
Uraufführungen stehen im RadioKulturHaus in Wien auf dem Programm:
Ländler des in Purkersdorf lebenden Maximilian Kreuz, ein Klarinettenkonzert von
Horst Ebenhöh aus Dürnstein und die
neue Symphonie des in Wien wirkenden
Amerikaners David Babcock.
Beethovens «Ode an die Freude» in
Mödling mit der dortigen Singakademie
und mit einem Dirigenten, der sein
Handwerk in Wien beim renommierten
Dirigierlehrer Karl Österreicher lernte und
beim Opernfestival «Mozart in
Schönbrunn» auf sich aufmerksam machte. Inzwischen hat der Slowake Peter
Feranec international Karriere gemacht, ist
Gastdirigent von Klangkörpern wie den St.
Petersburger Philharmonikern und dem
Philharmonia Orchestra London, zählt zu
den Stammdirigenten am Bolschoitheater
Moskau und an den Opernhäusern von
Bratislava und Prag und gastiert an
Häusern wie der Deutschen Oper Berlin
und dem Teatro Colon Buenos Aires.
8. 5.
19.30
Wien | RadioKulturHaus
Zeitgenossen
Kurt Franz Schmid Klarinette
Andrés Orozco-Estrada Dirigent
SCHMETTERER: Siddharta. Konzertouvertüre
KREUZ: Valses Nobles et Rustiques. 4 Ländler für großes Orchester WV 51 (Uraufführung)
EBENHÖH: Konzert für Klarinette und Orchester op. 94 (Uraufführung)
BABCOCK: Symphonie Nr. 5 op. 58 (Uraufführung)
Konzert der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (ÖGZM)
16. 5.
????
Mödling | Kirche St. Othmar
Freude schöner Götterfunken
Mödlinger Singakademie
Peter Feranec Dirigent
Solisten werden nachgenannt
BEETHOVEN: Symphonie Nr. 9 d-moll op. 125 für Soli, Chor und Orchester
17. 5.
19.30
Wien | Konzerthaus | Großer Saal
Wiener Festwochenkonzert
Christian Poltéra Violoncello
Leon Botstein Dirigent
RATHAUS: Uriel Acosta. Suite aus der Musik zum Schauspiel von Karl Ferdinand Gutzkow
KORNGOLD: Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur op. 37
MAHLER: Symphonie Nr. 1 D-Dur
Zur Festwochenausstellung «Quasi una fantasia. Juden und die Musikstadt Wien»,
veranstaltet vom Jüdischen Museum im Rahmen der Wiener Festwochen
28. 5.
20:00
Wien | Gasometer B | Bank Austria Halle
Weitere Vorstellungen am 30. 5., 1. 6. und 4. 6. jeweils 20.00
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
Neue Oper Wien
Walter Kobéra Dirigent
Alfred Kirchner Inszenierung
Karl Kneidl Bühnenbild
Norbert Chmel Lichtdesign
Elizabeth Keusch, Sarah Leonard Sopran
Helmut Lachenmann Sprecher
Therese Affolter Gudrun Ensslin
Sevgi Özdamar Großmutter
Tomoko Hemmi, Yukiko Sugawara Klavier
Michael Grohotolsky Choreinstudierung
32 Vokalsolisten
LACHENMANN: «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern», Musik mit Bildern
Veranstaltet von der Neuen Oper Wien im Rahmen der Wiener Festwochen
1. 6.
11.00
Steyr | Stadttheater
Komponisten unterwegs
Marian Pop Bariton
Ralf Weikert Dirigent
SCHUBERT: Symphonie Nr. 1 D-Dur D 82
MAHLER: «Lieder eines fahrenden Gesellen» für Singstimme und Orchester
SCHUBERT: Symphonie Nr. 9 C-Dur D 944 («Große C-Dur»)
Informationen zum Kartenverkauf » siehe Seite 17
14
7. 6.
19.30
Wien | RadioKulturHaus (Jeunesse)
Zu Wasser und in der Luft
Kristjan Järvi Dirigent
BRITTEN: Four Sea Interludes aus der Oper «Peter Grimes» op. 33a
KODÁLY: «Der Pfau flog», Variationen über ein ungarisches Volkslied
HAYDN: Symphonie D-Dur Hob. I:86
STRAWINSKI: Suite aus dem Ballett «Der Feuervogel» (Fassung 1919)
14. 6.
21.30
Eröffnung Frühlingsball
Dirigent wird nachgenannt
St. Pölten | Festspielhaus
20. 6.
19.00
Grafenegg | Schloss | Alte Reitschule
21. 6.
19.30
St. Valentin | Kirche
22. 6.
19.30
Melk | Stift
Lobgesang
Uta Schwabe Sopran
Léla Wiche Sopran
Manfred Equiluz Tenor
Chor Ad Libitum
Heinz Ferlesch Dirigent
MENDELSSOHN-BARTHOLDY: Ouvertüre «Die Hebriden» op. 26
MENDELSSOHN-BARTHOLDY: Symphonie Nr. 2 B-Dur op. 52 («Lobgesang»)
Ein turbulentes Programm für den jungen
estnischen Dirigenten Kristjan Järvi und die
Tonkünstler: Wirbelnde Luftgeschöpfe in
Werken von Kodály und Strawinski, schäumende Dramatik in Brittens Musik über
das Schicksal des unglücklichen Fischers
Peter Grimes, dazu ein symphonisches
Feuerwerk, das Haydn einst für das Pariser
Publikum zündete. Kristjan Järvi stammt
aus einer Dirigenten-Dynastie, leitet renommierte Klangkörper wie das Hallé
Orchestra, Budapest Festival Orchester und
Berliner Sinfonieorchester, sorgt aber
besonders als Musikdirektor des von ihm in
New York gegründeten «Absolute
Ensemble» für Furore, mit dem er das
Repertoire von der Renaissance bis zur
Rockmusik spannt.
Vorschau Juli/August 2003
31. 7.
20.00
Reinsberg | Burgruine
Weitere Vorstellungen am 3. 8., 5. 8., 7. 8., 9. 8., 12. 8., 14. 8. und 16. 8. jeweils 20.00
Kindervorstellung am 2. 8., 19.00
Mozart in Reinsberg
Sebastian Holecek Figaro
Ute Gfrerer Susanna
Michael Kraus Graf Almaviva
Ingrid Habermann Gräfin Almaviva Annely Peebo Cherubino
Waltraud Winsauer Marzelline
Janusz Monarcha Dr. Bartolo
René Rumpold Basilio
Susanna Rath Barbarina
Pablo Cameselle Don Curzio
Alexander Waechter Regie
Martin Sieghart Dirigent
Susanne Thomasberger Bühnenbild und Kostüme
MOZART: «Die Hochzeit des Figaro», Commedia per musica in 4 Akten KV 492
17. 8.
20.00
Reinsberg | Burgruine
Open Air Burgruine Reinsberg
Solisten werden nachgenannt
Ola Rudner und Martin Sieghart Dirigenten
SCHUBERT: Ouvertüre zum Zauberspiel mit Musik «Die Zauberharfe» D 644
BIZET: «Carmen»-Suite
Arien und Schlager aus Operetten und Musicals
19. 8.
20.00
Brünn | Schloss Špilberk
Open Air Špilberk Festival
Martin Grubinger Schlagzeug Ola Rudner Dirigent
SCHUBERT: Ouvertüre zum Zauberspiel mit Musik «Die Zauberharfe» D 644
MCMILLAN: «Veni, veni, Emanuel» für Schlagzeug und Orchester
BIZET: «Carmen»-Suite
LISZT: Les Preludes. Symphonische Dichtung
Mit Ola Rudner kommt für eine sommerliche Schlosskonzertserie in Reinsberg,
Brünn und Grafenegg ein Dirigent an das
Pult der Tonkünstler, den das Orchester
und das Publikum schon von einer Reihe
von Neujahrskonzerten kennen. In den
letzten Jahren rückte der Schwede durch
Konzerte mit dem Philharmonischen
Orchester Oslo, den Göteborger
Symphonikern, dem BBC Symphony
Orchestra und dem Radio-SymphonieOrchester Frankfurt international ins
Blickfeld. In Wien dirigierte er erfolgreich
an der Wiener Volksoper und Konzerte des
Wiener Kammerorchesters. Seine SommerProgramme mit den Tonkünstlern bilden
eine spannende Mischung aus Theatermusik, romantischer Symphonik und
emotional packender Moderne.
23. 8.
19.00
Grafenegg | Schloss | Alte Reitschule
Zauber der Romantik
Martin Grubinger Schlagzeug Ola Rudner Dirigent
SCHUBERT: Ouvertüre zum Zauberspiel mit Musik «Die Zauberharfe» D 644
MCMILLAN: «Veni, veni, Emanuel» für Schlagzeug und Orchester
BRUCKNER: Symphonie Nr. 4 Es-Dur («Romantische»)
Informationen zum Kartenverkauf » siehe Seite 17
15
Kartenverkaufsstellen
Amstetten
Kultur- und Tourismusbüro
Stadionstraße 12, 3300 Amstetten
T: (07472) 601-454, F: (07472) 601-455
[email protected]
Baden
Kulturamt
Hauptplatz 1, PF 171, 2500 Baden
T: (02252) 86800-230/-231,
F: (02252) 86800-407
[email protected]
Grafenegg
Schloss Grafenegg, 3485 Grafenegg
T: (02735) 2205-22, F: (02735) 2205-10
[email protected]
www.grafenegg.at
Krems
Kulturamt, Körnermarkt 13, 3500 Krems
T: (02732) 801-560/-562, F: (02732) 801-564
[email protected]
Melk
Stift Melk, Stiftspforte
T: (02752) 555-230 oder 231
Mödling
Tourismusbüro Mödling
K.-Elisabeth-Str. 2, 2340 Mödling
T: (02236) 26727
Reinsberg
Burgarena, 3264 Reinsberg 7
T: (07487) 7180 oder 2351-2, F: (07487) 2351-4
[email protected]
www.mozart.in.reinsberg.at
Schleinbach
Gemeindeamt Schleinbach
T: (02245) 4327
Peter Haas (0664) 18 19 086,
[email protected]
Steyr
Stadttheater
Volksstr. 5, 4400 Steyr
T: (07252) 53 264
St. Leonhard am Forst
T: (0664) 2815748
Gemeindeamt, Hauptplatz 1
Volkshaus, Loosdorferstr. 15
Raiffeisenbank Region Melk
Volksbank Ötscherland
St. Pölten
Festspielhaus St. Pölten
Franz Schubert-Platz 2, 3109 St. Pölten
T: (02742) 908080-222
www.festspielhaus.at
St. Valentin
Stadtamt, Kulturreferat
Hauptplatz 7, 4300 St. Valentin
T: (07435) 52102
Volksbank – T: (07435) 52119-0
Raiffeisenbank – T: (07435) 52108-0
Erste Bank – T: (05) 0100-20146
Sparda Bank – T: (07435) 58485
Wien
Tonkünstler-Kartenbüro
Elisabethstraße 22, 1010 Wien
Ab April: Museumsquartier,
Quartier 21, 1. Stock, 1070 Wien
T: (01) 5868383, F: (01) 5876492
[email protected]
www.tonkuenstler.at
Musikverein
Bösendorferstr. 12, 1010 Wien
T: (01) 5058190, F: (01) 5058681-94
[email protected]
www.musikverein.at
Konzerthaus
Lothringerstraße 20, 1030 Wien
T: (01) 242 002, F: (01) 242 00-110
[email protected]
www.konzerthaus.at
RadioKulturhaus
Argentinierstr. 30a, 1040 Wien
T: (01) 501 70 377
[email protected]
Wiener Festwochen
Lehárgasse 11, 1060 Wien
T: (01) 58922-11 (ab 8. März)
[email protected]
www.festwochen.at
CKW – Club für Kultur und Wirtschaft
Rasumofskygasse 10, 1030 Wien
T: (01) 7130457
Jeunesse
Bösendorferstr. 12, 1010 Wien
T: (01) 5056356
VBK – Volksbildungskreis
T: (01) 5059660
ÖGB – Bildungsverein
T: (01) 53444-322, -302
ThdJ – Theater der Jugend
T: (01) 52110-233
Wiener Neustadt
Stadttheater
Herzog Leopold-Str. 17,
2700 Wiener Neustadt
T: (02622) 373-914
IMPRESSUM
Medieninhaber (Verleger): Niederösterreichische Tonkünstler
Betriebsges.m.b.H., Franz Schubert Platz 2, 3109 St. Pölten
Herausgeber: Verein Niederösterreichisches
Tonkünstlerorchester, Elisabethstraße 22, 1010 Wien
Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Neubert
Redaktion: Rainer Lepuschitz. Mitarbeit: Dr. Marie-Theres
Arnbom, Mag. Beatrix Baumgartner, Stefanie Raab, MarieTherese Rudolph. Visuelle Gestaltung: Fuhrer, Wien
Produktion: Agens, Wien. Bildnachweis: Reinhard Öhner
(Titel, Innenseite Umschlag, S. 2, Schmid, S. 3, S. 12), Gerald
Lechner (S. 1), Werner Granowsky (S. 3, Mandozzi), Ulrike
Grandke (S. 3, Stradner), Stadtkino Filmverleih (S. 7), Marion
Kalter (s. 9), Courtesy of Anthony Thomas, USA (S. 10,
Korngold), Archiv Jüdisches Museum Wien (S. 10, Mahler),
alle anderen unbenannt.
Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen bleiben
vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keine Haftung
übernommen.
kunst.government-austria.at
17
Bitte beachten Sie:
Wir ziehen um und sind ab 1. April im
Museumsquartier zu finden.
Tonkünstler-Kartenbüro (ab 1. April 2003)
MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1/e-1.2, 1070 Wien
T: (01) 586.83.83 – F: (01) 587.64.92 – www.tonkuenstler.at
Konzert
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1010 Wien
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10. 2.
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22. 3.
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31. 3.
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13. 4.
14. 4.
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Kat. 4:
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€ 21,00 € 19,00 € 15,00 € 11,50
Kat. 1:
Kat. 2:
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Kat. 1:
Kat. 5:
Kat. 2:
Kat. 3:
Kat. 3:
Kat. 4:
€ 36,00 € 30,00 € 25,00 € 16,00 € 8,00
Ö1 Clubmitglieder erhalten bei ausgewählten Terminen eine
Ermäßigung von 10 % auf den Eintrittspreis.
Bitte beachten Sie, dass derzeit ausschließlich Konzerte im
Wiener Musikverein und im Festspielhaus St. Pölten über das
Tonkünstler-Kartenbüro gebucht werden können. Karten für alle
anderen Konzerte erhalten Sie direkt beim Veranstalter
(siehe Kartenverkaufsstellen, Seite 17).
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