Birke J. Bertelsmeier folklich - Ernst von Siemens Musikstiftung

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Birke J. Bertelsmeier folklich
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Birke J. Bertelsmeier
Birke J. Bertelsmeier folklich
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1.
GIROMANiACO (2013/2015)
für Ensemble
Ensemble Modern, Leitung: Jonathan Stockhammer
13:18
2.
hineidunke (2012)
für Streichquartett und Gläser
Armida Quartett: Martin Funda, Johanna Staemmler (Violine),
Teresa Schwamm (Viola), Peter-Philipp Staemmler (Violoncello);
Birke J. Bertelsmeier (Gläser)
06:35
3.
Quartettstück (2008)
für Streichquartett
Armida Quartett
11:44
4.
folklich (2012)
für Ensemble
Ensemble Modern, Leitung: Jonathan Stockhammer
08:27
5.
6.
7.
8.
WhirliGigue (2012)
für Flöte solo
Ivanna Ternay
11:03
Amorette I und II (2014/2015)
für vier Pianisten an zwei Klavieren
Birke J. Bertelsmeier, Lukas Maria Kuen, Julian Riem, Paul Rivinius
Amorette I08:30
Amorette II07:49
Zimzum (2015)
für Symphonieorchester
Bamberger Symphoniker, Leitung: Christoph Eschenbach
07:54
Gesamtspieldauer75:20
Vergnügte Subversion
nur Luft
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Wollte man die Musik Birke J. Bertelsmeiers charakterisieren, so müsste genau
davon, vom Charakterisieren nämlich und von Charakteren, die Rede sein.
Die Lust der Komponistin am Erfinden prägnanter musikalischer Gestalten
ist in ihren Werken allenthalben greifbar, ebenso wie eine schon aus den
Titeln sprechende Liebe zum Doppel- und Hintersinn. Das verleiht Birke J.
Bertelsmeiers Werken eine elementare Lebendigkeit und musikantische
Aufgeräumtheit: „vergnügt“ lautet eine häufig vorkommende Spielanweisung
in ihren Partituren. Weit mehr als nur eine Vorschrift für die Ausführenden
ist damit zugleich eine Grundhaltung ihrer Musik benannt, ein sie kennzeichnendes Maß an Vitalität und Weltzugewandtheit. Daneben aber scheinen
sich Birke J. Bertelsmeiers Kompositionen immer wieder gegen eine allzu problemlose Geläufigkeit zu sperren. Planvoll enttäuschen sie zuvor aufgebaute
Erwartungen, verfremden Vertrautes und inszenieren nicht selten ein Spiel
mit kalkulierter Irritation, durch das die Aufmerksamkeit der Hörer gefesselt
und herausgefordert wird. Vergnügte Subversion: das ist als kompositorische
Strategie ein Charakteristikum der auf dieser CD versammelten Werke.
Allerdings sollte man derlei Strategien nicht als Hörerziehung missverstehen. Sie sind keine pädagogischen Maßnahmen, sondern in erster Linie
künstlerische Entscheidungen, getroffen auf der Suche nach kompositorischen
Gestaltungsmöglichkeiten. Das Ausscheren aus einem gegebenen Zu­
sammenhang – sei es einer der Zeit- oder der Tonhöhenorganisation – kann
alternative Räume und Klangperspektiven eröffnen und verheißt nicht zuletzt
auch einen Zuschuss an unberechenbarer Lebendigkeit. Zu dieser Lebendigkeit der Musik Birke J. Bertelsmeiers trägt schließlich auch bei, dass die Komponistin ihr Tun als das Erzeugen von und das Arbeiten mit Energien versteht – auch im übertragenen Sinne: Mit der Energie, die in ihren Werken
zum Ausdruck kommt, will sie die Hörer am elementaren Impuls ihrer Musik
teilhaben lassen.
Giromaniaco für großes Ensemble entstand 2013 in Rom, während Birke
J. Bertelsmeiers dortigem Aufenthalt als Stipendiatin der Deutschen Akademie Villa Massimo. Die Uraufführung erfolgte noch im selben Jahr durch das
Ensemble Modern. Der spielerisch wortkombinierende Titel verweist auf
etwas wahnhaft Kreisendes, von dem das Stück Prägung und Charakter
erhält – so bereits gleich zu Beginn, wo eine eintaktige rhythmisch-harmonische Figur in den Blasinstrumenten unerbittliche 97 Takte lang wiederholt
wird. Dass hierbei auch zwei Zinken zur Anwendung kommen, ist eine klanglich aparte Überschreitung der Grenzen von „Alter“ und „Neuer“ Musik
und gibt damit ein gutes Beispiel ab für die angesprochenen Irritationsmomente in der Musik Birke J. Bertelsmeiers. Gegen dieses Ostinato behauptet
sich – „mit trotzigem Charakter“, konzertierend, zunehmend frei und
schließlich sogar ganz unabhängig vom Ensemble – eine entfernt postierte
Solovioline. Ein solches Gegenüber von Individuum und Kollektiv wird für
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wenn möglich:
anfahrendes Auto
den weiteren Verlauf des Stücks ebenso formbestimmend wie das gleichzeitig
exponierte Gegensatzpaar von manisch kreisender Wiederholung und
beredter melodischer Linie.
Das Besondere, durchaus auch Irritierende des 2012 entstandenen Quintetts hineidunke liegt bereits in seiner Besetzung: Einem Streichquartett ist
hier eine Anzahl gestimmter Gläser beigesellt. Dabei beschränkt das Gläserspiel sich nicht auf die Rolle einer exotischen Anreicherung, sondern erschafft zusammen mit den Streichinstrumenten einen eigenständigen und
markant gegen die Konvention verschobenen Klangraum, zu dem auch die
gezielte Manipulation des Quartettklangs beiträgt: Die tiefste Cello-Saite ist
auf B hinabgestimmt und die zweite Geige durch einen Hoteldämpfer fast
unhörbar gemacht. Die Musik, die sich in diesem Raum entfaltet, ist von großer Ruhe: Quintklänge, an die sich kleinere Intervalle anlagern, um Reibungseffekte und zarte Schwebungen zu produzieren, geben erst allmählich
Ansätzen einer melodischen Linie Raum. Und wenn sich schließlich in der
ersten Geige so etwas wie eine Kantilene erhebt, endet das Stück.
Ganz anders dagegen das dem Arditti Quartett gewidmete Quartettstück
von 2008, das ungeachtet des zeitlichen Abstands wie das kontrastierende
Gegenstück zum Quintett wirkt. Es ist ein hochenergetisches Werk, dessen
vergleichsweise nüchterner Titel in die Irre führt: Denn nüchtern ist hier
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Partiturausschnitt GIROMANiACO
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im Charakter frei und „betrunken“ spielen (free and “drunken”)
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Skizze zu Quartettstück
Partiturausschnitte Quartettstück
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nichts, nicht nur, weil es an einer Stelle heißt, die erste Geige möge „im Charakter frei und ‚betrunken’“ spielen. Vielmehr begegnen wir einem über
zwölf Minuten durchgehaltenen Ausnahmezustand, dessen Hochspannung
auch in den ruhigeren Passagen nicht nachlässt.
Auch folklich (2012), ein Werk, das nicht nur durch seinen Titel Allusionen
an Folk- und Volksmusik weckt, birst vor Vitalität. Und stärker als im Quartett entsteht diese Lebendigkeit hier durch das In- und Nebeneinander von
solistisch agierenden Instrumenten. Als wäre jedes eine Hauptstimme, lösen
sie einander ab oder fallen sich direkt ins Wort, umspielen einander oder ignorieren sich auch einmal. Dieses Nebeneinander verschärft die Komponistin
noch durch präzise entworfene Unschärfen des Zusammenspiels: Hier eine
Trübung der Intonation (tatsächlich ein Unisono im Vierteltonabstand), da
eine etwas verschleppte Figur (tatsächlich eine exakt ausnotierte Temposchwankung) oder ein scheinbar regelmäßiges rhythmisches Modell, das
immer wieder aus dem Lot gerät (weil seine Asymmetrie höchst kunstvoll
kalkuliert ist). Was daraus folgt, ist der komponierte Schein des Imperfekten,
eine inszenierte Freiheit, die als musikalische Energie unmittelbar erfahrbar
wird. Der Verstärkung und Übermittlung dieser Energie dient schließlich
auch die Vorschrift, dass alle Ausführenden im Stehen spielen sollen. Aus
demselben Jahr wie folklich stammt auch WhirliGigue für Flöte solo. Als
Pflichtstück eines Instrumentalwettbewerbs konzipiert, berücksichtigt es
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Skizze zu folklich
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dieses e
hässlich spielen
die instrumentenspezifische Rhetorik und Figuration, ohne sich darauf zu
beschränken. Der Titel verspricht Kreiselndes und Tänzerisches, und beide
Bewegungsformen sind denn auch im Stück vertreten, eingebunden in einen
Formverlauf, der sich von anfänglicher Ruhe zu großer Agilität entwickelt,
um am Ende zu jener Ruhe des Beginns zurückzukehren. So glatt wie hier
beschrieben geht diese Entwicklung freilich nicht ab, und es gehört zum
Reiz des Stücks, dass der einmal etablierte Bewegungsimpuls immer wieder
gestaut und unterbrochen wird.
Bewegungsimpulse spielen auch in den beiden Klavierstücken Amorette I
und II eine zentrale Rolle. Ihre Besetzung mit zwei Klavieren und vier Pianisten lässt eher Perkussives oder Motorisches erwarten, und wirklich strotzt
das zweite, längere der beiden vor Drive und Energie. Zugleich aber zeigen
die Klavierstücke in idealtypischer Weise, was der oben angesprochene Hang
zur gutgelaunten Subversion musikalisch konkret bedeuten kann: Denn
wenn zuerst der zweite Pianist und dann nach und nach auch die anderen
sich aus dem gemeinsamen Grundtempo verabschieden und „unabhängig
vom Takt“ (so die Vorschrift in der Partitur) langsamer beziehungsweise
schneller werden, dann bekommt das motorische Getriebe des Stücks
eine Unwucht und aus der schwebenden Amorette wird ein dahintrudelndes
dickes Kind mit Flügeln. Das hat Humor, aber es hat auch eine besondere
Bewegungsenergie, die hier durch Temposchwankungen, Phrasierung und
Agogik angefacht und von Spieler zu Spieler, von Phrase zu Phrase weitergereicht wird.
„Mit äußerster Ruhe“ – „Mit äußerster Freude“: Zwischen diesen beiden
Polen spannt sich die Dramaturgie von Zimzum (2015) für Orchester. Beide
Vortragsanweisungen markieren Stationen auf dem Weg vom Amorphen zum
Gestalthaften, vom Flächigen zum Konturierten, kurz: von einem Zustand
des Noch-nicht zu einem der emphatischen Gegenwart. Die Musik zeichnet
diesen Weg oder Entwicklungsgang nach und entwirft dadurch so etwas
wie einen idealtypischen Schöpfungsakt. Darauf spielt auch der Titel an:
Zimzum bedeutet in der jüdischen Mystik die „Zusammenziehung“, die
Selbstbegrenzung Gottes, um der zu erschaffenden Welt Platz zu machen.
Die ihm innewohnenden gegenläufigen Prozesse eines Aus-sich-Hervor­
bringens und eines In-sich-Zurückziehens sind es auch, die den Zimzum
jenseits aller theologischen Dimensionen für die Künste so attraktiv machen:
Barnett Newman und Anselm Kiefer lassen sich stellvertretend für viele andere
nennen. Und da, wie eingangs schon beschrieben, Birke J. Bertelsmeier ihr
Komponieren immer auch als das Erzeugen von und Arbeiten mit Energien
versteht, hat die Vorstellung sich überkreuzender, sich scheinbar widersprechender und doch voneinander abhängiger Potenzen für sie eine besondere
Faszinationskraft.
Markus Böggemann
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Birke J. Bertelsmeier
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Birke J. Bertelsmeier wurde 1981 in Hilden geboren. Sie erhielt Klavierunterricht bei Barbara Szczepanska, Kompositionsunterricht bei David Graham
und studierte Klavier bei Pavel Gililov an der Hochschule für Musik und Tanz
Köln (Diplom 2005). Im Anschluss daran nahm sie ein Studium bei Wolfgang
Rihm an der Hochschule für Musik Karlsruhe auf (Diplom 2008, Konzertexamen 2011). Zudem schloss sie 2009 ein Studium der Musikwissenschaft
mit dem Master ab. Sie war Stipendiatin der Internationalen Ensemble
Modern Akademie, der Akademie Musiktheater heute, des Herrenhauses
Edenkoben und 2013 der Villa Massimo in Rom.
Birke J. Bertelsmeiers umfangreiches Werkverzeichnis umfasst Musiktheater und Filmmusik ebenso wie Orchesterwerke, Kammermusik und Solo­
stücke. Für ihre Kompositionen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, so mit dem
Karlsruher Kompositionspreis, dem Preis des Yvar Mikhashoff Trust for New
Music New York und 2012 mit dem Schneider-Schott-Musikpreis. Sie erhielt
Kompositionsaufträge unter anderem vom Festival Heidelberger Frühling,
der Münchener Biennale, von der Beijing International Music Competition, der
Deutschen Oper Berlin und den Darmstädter Ferienkursen. Ihre Werke werden auf internationalen Festivals und von namhaften Interpreten aufgeführt,
beispielsweise dem Arditti Quartett, dem Quatuor Diotima, dem Ensemble
Modern und von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. 2014 kamen an der
Deutschen Oper Berlin zwei Musiktheaterwerke – Querelle nach Jean
Genet und Die Rose und die Nachtigall nach Oscar Wilde – zur Aufführung.
Birke J. Bertelsmeier unterrichtete Komposition in Jugendseminaren des
Beethovenhauses Bonn und des Musikrats NRW. An der Hochschule
für Musik und Theater Hannover lehrte sie als Stipendiatin des DorotheaErxleben-Programms.
www.birkebertelsmeier.com
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Ensemble Modern
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Das Ensemble Modern (EM), 1980 gegründet und seit 1985 in Frankfurt am
Main beheimatet, ist eines der weltweit führenden Ensembles für Neue
Musik. Derzeit vereint das Ensemble 22 Solisten verschiedenster Herkunft:
Argentinien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Indien, Israel, Japan, die
Schweiz und die USA bilden den kulturellen Hintergrund dieser Formation.
Das Ensemble Modern ist bekannt für seine weltweit einzigartige Arbeitsund Organisationsweise: Es gibt keinen künstlerischen Leiter; Projekte, Ko­
produktionen und finanzielle Belange werden gemeinsam entschieden
und getragen. Seine unverwechselbare programmatische Bandbreite umfasst Musiktheater, Tanz- und Videoprojekte, Kammermusik, Ensembleund Orchesterkonzerte. Tourneen führten das Ensemble Modern bereits
nach Afrika, Australien, China, Indien, Japan, Korea, Südamerika, Taiwan,
Russland und die USA.
Regelmäßig tritt es bei renommierten Festivals und an herausragenden
Spielstätten auf wie etwa den Salzburger Festspielen, den Klangspuren
Schwaz, den Festwochen Wien, dem Musikfest Berlin, der MusikTriennale
Köln, dem Lincoln Center Festival in New York, settembre musica in Turin,
dem Festival d’Automne à Paris, dem Festival Ars Musica in Brüssel, dem
Holland Festival in Amsterdam und dem Lucerne Festival, der Alten Oper
Frankfurt, der Oper Frankfurt, der Kölner Philharmonie, dem Konzerthaus
Berlin, der Philharmonie Essen und dem Festspielhaus Baden-Baden. Jähr­l­ich gibt das Ensemble Modern ca. 100 Konzerte. In enger Zusammenarbeit
mit Komponisten, verbunden mit dem Ziel größtmöglicher Authentizität,
erarbeiten die Musiker jedes Jahr durchschnittlich 70 Werke neu, darunter
etwa 20 Uraufführungen.
Das Ensemble Modern wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die
Stadt Frankfurt sowie über die Deutsche Ensemble Akademie e.V. durch
das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Deutsche Bank
Stiftung und die GVL. Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble Modern danken der Aventis Foundation für die Finanzierung eines Sitzes in ihrem Ensemble. hr2-kultur – Kulturpartner des Ensemble Modern.
www.ensemble-modern.com
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Jonathan Stockhammer
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Jonathan Stockhammer ist innerhalb weniger Jahre zu einem weltweit
gefragten Dirigenten geworden. Mit Abschluss seiner Studien zog er nach
Deutschland um und entwickelte enge künstlerische Beziehungen zu bekannten europäischen Ensembles wie Ensemble Modern, Musikfabrik und
Ensemble Resonanz. Inzwischen hat er sich sowohl in der Welt der Oper,
als auch der klassischen Symphonik und der zeitgenössischen Musik einen
Namen gemacht.
Die Oper spielt eine zentrale Rolle in Jonathan Stockhammers musikalischen Aktivitäten. Die Liste seiner Operndirigate, darunter Die Dreigroschenoper, Zemlinskys Eine florentinische Tragödie, Sciarrinos Luci mie traditrici
und Monkey: Journey to the West von Damon Albarn, weist ihn als Dirigenten
aus, der komplexe Partituren und spartenübergreifende Produktionen als
willkommene Herausforderung begreift und meistert.
Im symphonischen Bereich hat Jonathan Stockhammer bereits zahlreiche
renommierte Klangkörper geleitet. Dazu zählen das Oslo Philharmonic Orchestra, NDR Sinfonieorchester Hamburg, Sydney Symphony Orchestra und
die Tschechische Philharmonie. Er war auf Festivals wie den Salzburger
Festspielen, dem Lucerne Festival, den Donaueschinger Musiktagen, der
Biennale in Venedig und Wien Modern zu Gast.
Für Produktionen, die sich den gängigen Kategorisierungen entziehen, hat
Jonathan Stockhammer eine besondere Vorliebe. Dazu gehören Greggery
Peccary & Other Persuasions, eine CD mit Werken von Frank Zappa mit dem
Ensemble Modern (RCA, 2003), die mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet
wurde, sowie Konzerte und eine Einspielung des neuen Soundtracks zu Sergei
Eisensteins Film Panzerkreuzer Potemkin von und mit den Pet Shop Boys.
Die von ihm dirigierte Liveaufnahme The New Crystal Silence mit Chick Corea,
Gary Burton und dem Sydney Symphony Orchestra erhielt 2009 einen
Grammy. Sehr erfolgreich war auch seine Zusammenarbeit mit dem Rapper
Saul Williams für Said the Shotgun to the Head, eine Komposition von
Thomas Kessler, die Jonathan Stockhammer mit dem WDR Sinfonieorchester
Köln, dem RSO Stuttgart und Oslo Philharmonic zur Aufführung brachte.
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Armida Quartett
Martin Funda, Johanna Staemmler (Violine), Teresa Schwamm (Viola),
Peter-Philipp Staemmler (Violoncello)
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Seit seinem spektakulärem Erfolg beim Internationalen Musikwettbewerb der
ARD 2012, bei dem das Armida Quartett mit dem 1. Preis, dem Publikumspreis sowie sechs weiteren Sonderpreisen ausgezeichnet wurde, hat sich die
Karriere des jungen Berliner Streichquartetts sensationell entwickelt. Dies
spiegelt sich auch in der Nominierung für die internationale Reihe „Rising Stars“
der Europäischen Konzerthallen (ECHO) für die Saison 2016/17 wider.
Auch bei den namhaften Sommerfestivals gab das Armida Quartett bereits
sein Debüt – so beim Schleswig-Holstein, dem Rheingau Musikfestival,
dem Festival Mecklenburg-Vorpommern, dem Davos Festival sowie beim
Heidelberger Frühling. Im September 2014 wurde das Quartett in die BBCReihe „New Generation Artists“ aufgenommen. Im Rahmen dieser renommierten Reihe kann sich das Ensemble zwei Jahre lang mit diversen Konzerten
und Rundfunkaufnahmen präsentieren.
Namensgeber des Quartetts ist eine Oper von Haydn, dem „Vater des
Streichquartettes“. 2006 wurde das Quartett in Berlin gegründet und
studierte bei Mitgliedern des Artemis Quartetts. Musikalische Anregungen
erhielt das Ensemble außerdem von Natalia Prischepenko sowie von Alfred
Brendel, Tabea Zimmermann, Eberhard Feltz und Walter Levin. Meisterkurse
mit dem Alban Berg, dem Guarneri und dem Arditti Quartett runden die
Ausbildung ab. Derzeit arbeitet das Quartett mit Rainer Schmidt (Hagen Quartett) sowie Reinhard Goebel. Bereits 2011 gewann das Armida Quartett
beim Concours de Genéve den 1. Preis sowie den Publikumspreis. Zuvor
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erhielt das junge Ensemble verschiedene Stipendien, unter anderem von der
Irene Steels-Wilsing Stiftung sowie der Schierse-Stiftung Berlin. 2013 erschien die Debüt-CD des Quartetts mit Werken von Béla Bartók, György
Ligeti und György Kurtág und wurde kurz darauf in die Bestenliste des
Deutschen Schallplattenpreises aufgenommen. Das Quartett ist NORDMETALLEnsemblepreisträger 2014 der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. In
der Saison 2014/15 gastiert das Quartett erstmals in Norwegen, in China,
Taiwan und Singapur, dazu kommen Konzerte in Stuttgart, München,
Hamburg, Bonn, Antwerpen und Genf. Die regelmäßige Zusammenarbeit
mit anderen Künstlern ist dem Armida Quartett ein großes Anliegen – die
Musiker haben bereits mit Anna Prohaska, Thomas Hampson, Ewa Kupiec,
Maximilian Hornung und Tabea Zimmermann zusammengearbeitet. Seit
Oktober 2012 unterrichten die vier Musiker des Armida Quartetts Kammermusik an der Universität der Künste Berlin.
www.armidaquartett.com
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Ivanna Ternay
Lukas Maria Kuen
Die gebürtige Ukrainerin begann ihre musikalische Ausbildung mit sechs
Jahren an der Musik-Spezialschule „Mykola Lysenko“ in ihrer Heimatstadt Kiev.
Ihr Studienwunsch führte sie zu Prof. Irmela Boßler an die Hochschule für
Musik und Theater Leipzig. Vier Jahre später wechselte sie zu Prof. Davide
Formisano an die Musikhochschule Stuttgart, wo sie ihr Diplom sowie die
Konzertexamenprüfung mit Auszeichnung abschloss. Während dieser Zeit war
sie Stipendiatin des ukrainischen President-Fonds, der Villa Musica und
der Alfred Toepfer Stiftung. Sie war Finalistin und Sonderpreisträgerin beim
Internationalen ARD-Musikwettbewerb und gewann einige weitere inter­
nationale Wettbewerbe (Beijing, Haifa, Moskau). Im Frühjahr 2006 erhielt sie
die Auszeichnung der DAAD-Stiftung für hervorragende Leistungen ausländischer Studierenden und ein weiteres Stipendium des JTI-Fonds. Sie war
Mitglied der Bachakademie unter Helmuth Rilling und spielte regelmäßig
beim Stuttgarter sowie Südwestdeutschen Kammer­orchester. Als Soloflötistin
war sie bei den Bamberger Symphonikern und am Tiroler Landestheater
und Sinfonieorchester Innsbruck engagiert. Seit 2011 ist Ivanna Ternay Mitglied im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Lukas Maria Kuen hat sich in den letzten Jahren als vielseitiger Pianist und
Kammermusikpartner namhafter Künstler etabliert. Seit 2010 ist er Mitglied
im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und hat an der Hochschule für Musik und Theater in München eine Dozentenstelle inne. In den
Jahren 1993–2000 absolvierte er ebenfalls in München sein Studium in
Klavier, Liedbegleitung und Kammermusik und schloss in den Meisterklassen
von Prof. Michael Schäfer (Klavier) und Prof. Helmut Deutsch (Liedgestaltung) ab. 1999 erhielt er ein Stipendium der Villa Musica Rheinland-Pfalz. Im
Jahre 2000 wurde er in die Förderung „live music now“ von Sir Yehudi
Menuhin aufgenommen. Kuen besuchte Meisterkurse u.a. bei Irwin Gage,
Klaus Schilde, András Schiff und Menahem Pressler. Beim ARD-Musikwett­
bewerb wurde er zum offiziellen Begleiter berufen. Er spielt außerdem regelmäßig bei den Bamberger Symphonikern und den Münchner Philharmonikern.
Lukas Maria Kuen erhielt u.a. beim Wettbewerb „Schubert und die Musik
der Moderne“ in Graz den Preis für die beste pianistische Leistung. Weitere
erste Preise gewann er beim Reger-Wettbewerb in Weiden, beim WolfgangJacobi-Wettbewerb für Kammermusik der Moderne in München und beim
Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin.
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Julian Riem
Paul Rivinius
Julian Riem studierte bei Michael Schäfer an der Musikhochschule in München,
bei Michel Béroff am Conservatoire National Supérieur in Paris und bei
Rudolf Buchbinder an der Basler Musikakademie. Er gewann internationale
Klavierwettbewerbe in Modena, Madrid, Florenz und war Stipendiat des
Deutschen Musikwettbewerbs. Als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter
konzertiert er regelmäßig in Europa, Japan und den USA. Er spielt im Velit
Quartett und im Münchner Horntrio. Auftritte bei internationalen Festivals,
u.a. dem Klavierfestival Liszt-en-Provence, Musica mundi in Brüssel, der
Münchener Biennale, den Münchner Opernfestspielen, dem Rheingau Musikfestival, dem Strauss Festival Garmisch, den Tucson Friends of Chambermusic, Arizona und Barge Music, New York. Er konzertiert u.a. mit dem Basler
Symphonieorchester, dem Symphonieorchester Madrid, mit dem Württembergischen Kammerorchester, dem Münchener Kammerorchester und den
Münchner Bachsolisten. Daneben setzt sich Riem für Neue Musik ein, neben
Messiaen, Ligeti und Boulez finden sich in seinen Programmen Werke und
Uraufführungen von Liebermann, Stahmer, Borboudakis, Illes und Koch.
Seine breitgefächerte künstlerische Tätigkeit ist vor allem im Bereich der Kammermusik durch zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentiert.
Paul Rivinius erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren.
Seine Lehrer waren zunächst Gustaf Grosch in München, später dann
Alexander Sellier, Walter Blankenheim und Nerine Barrett an der Musikhochschule in Saarbrücken. Nach dem Abitur studierte er zusätzlich Horn bei
Marie-Luise Neunecker an der Frankfurter Musikhochschule und setzte seine
Klavierausbildung bei Raymund Havenith fort. 1994 wurde er in die Meisterklasse von Gerhard Oppitz an der Musikhochschule München aufgenommen, die er 1998 mit Auszeichnung abschloss. Paul Rivinius war lang­jähriges
Mitglied im Bundesjugendorchester und im Gustav Mahler Jugendorchester.
Als Kammermusiker profilierte er sich mit dem Clemente Trio, das u.a. 1998
den renommierten ARD-Musikwettbewerb gewann und anschließend in
den zehn wichtigsten Konzertsälen der Welt gastierte, darunter die Carnegie
Hall in New York und die Wigmore Hall in London. Außerdem musiziert
Paul Rivinius gemeinsam mit seinen Brüdern im Rivinius Klavier-Quartett. Zusammen mit Musikern des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin bildet er
das Akanthus Ensemble, und seit 2004 gehört er dem Mozart Piano Quartet
an. Paul Rivinius lehrte viele Jahre als Professor für Kammermusik an der
Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin und lebt heute in München.
www.julianriem.de
www.paulrivinius.com
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Bamberger Symphoniker
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Seit jeher genießen die Bamberger Symphoniker eine Ausnahmestellung in
der Musikwelt. Über 7000 Konzerte in mehr als 60 Ländern und über 500
Städten – dies ist die Bilanz der Bamberger Symphoniker, die damit als DAS
deutsche Reiseorchester gelten können. Die Umstände ihrer Gründung
machen die Bamberger Symphoniker zu einem Spiegel deutscher Geschichte.
1946 trafen ehemalige Mitglieder der Deutschen Philharmonie in Prag auf
Musikerkollegen, die ebenfalls aus ihrer Heimat hatten fliehen müssen. In
Bamberg gründeten sie das „Bamberger Tonkünstlerorchester“, später um­
benannt in Bamberger Symphoniker. So lassen sich Traditionslinien bis ins 19.
und 18. Jahrhundert zu Mahler und Mozart ziehen – 230 Jahre böhmische
Klangtradition.
Erster Chefdirigent war Joseph Keilberth, der frühere Leiter der Deutschen
Philharmonie in Prag, der die Position in Bamberg bis zu seinem Tod 1968
innehatte. Am Pult des Chefdirigenten folgten James Loughran sowie Horst
Stein. Seit Januar 2000 und noch bis 2016 trägt Jonathan Nott als Chef­
dirigent die künstlerische Verantwortung für das Orchester. Im Herbst 2016
tritt Jakub Hrůša die Nachfolge von Jonathan Nott an. Der junge tschechische
Dirigent spannt so, im 70. Jahr des Bestehens der Bamberger Symphoniker,
wieder eine Brücke zwischen ihrer Geschichte und ihrem Heute.
Als Kulturbotschafter Bayerns in der Welt gastieren die Bamberger
Symphoniker regelmäßig bei den bedeutendsten Festivals und in den wichtigsten Konzerthäusern der Welt. Gastspielreisen führten sie mittlerweile
auf fast alle Kontinente des Globus. In jüngster Zeit haben sich die Bamberger
Symphoniker auf verschiedensten Repertoire-Feldern profiliert. Sie gelten
heute u.a. als eines der führenden Mahler-Orchester weltweit – eine Wertschätzung, die auch durch zahlreiche Auszeichnungen belegt wird: Ein
künstlerisches Großprojekt war die Einspielung sämtlicher vollendeter Symphonien von Gustav Mahler – ein Zyklus, dessen einzelne Aufnahmen
über die Jahre hinweg von der internationalen Presse immer wieder mit Lobeshymnen bedacht und renommierten Preisen gekrönt wurden, so mit dem
Internationalen Schallplattenpreis Toblacher Komponierhäuschen 2009 und
dem MIDEM Classical Award 2010.
www.bamberger-symphoniker.de
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Christoph Eschenbach
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Christoph Eschenbach wurde 1940 in Breslau geboren. Seine Mutter starb
bei der Geburt, der Vater in einem Strafbataillon an der Kriegsfront. Die
Adoption durch die Sängerin und Pianistin Wallydore Eschenbach, eine Cousine der Mutter, empfindet er als „Rettung“.
1955 wird Eschenbach in die Musikhochschule Köln, Klavierklasse von
Hans-Otto Schmidt-Neuhaus, aufgenommen. Nach dem Abitur 1959 studiert
er Dirigieren bei Wilhelm Brückner-Rüggeberg in Hamburg. 1962 gewinnt
er den ARD-Musikwettbewerb. Weitere Preise und zahlreiche Einspielungen
folgen.
Von George Szell und Herbert von Karajan gefördert, war Eschenbach
in den 1980er und 90er Jahren Chefdirigent und künstlerischer Leiter des
Zürcher Tonhalle-Orchesters, musikalischer Direktor der Houston Symphony
und des Ravinia Festivals sowie künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein
Musik Festivals. Eschenbach ist Ritter der Légion d‘Honneur, Offizier des französischen Nationalverdienstordens, Commandeur de l‘Ordre des Arts et
des Lettres, Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes und Gewinner des
Leonard Bernstein Preises. 2015 wurde er mit dem Ernst von Siemens
Musikpreis ausgezeichnet.
Christoph Eschenbach ist hoch geschätzter Gastdirigent der großen Orchester und Opernhäuser der Welt. Er versieht seit September 2010 die
doppelte Leitung des John F. Kennedy Center for the Performing Arts sowie
des National Symphony Orchestra in Washington D.C. Darüber hinaus
steht er regelmäßig am Pult renommierter Orchester in Europa.
In über fünf Jahrzehnten hat Eschenbach eine beeindruckende Anzahl von
Musikwerken eingespielt. Seine Diskographie spiegelt ein Engagement
wider, das sich neben den kanonischen Werken der Musikgeschichte auch
auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts erstreckt.
Einige Aufnahmen mit dem Orchestre de Paris und dem Philadelphia
Orchestra erfuhren in den letzten Jahren besondere Ehrungen: Disc of the
Month des BBC Magazine, Gramophone‘s Editors Choice, Preis der Deutschen Schallplattenkritik oder MIDEM Classical Award 2009 in der Kategorie
Zeitgenössische Musik. Eine Hindemith-Einspielung mit Midori und dem
NDR Sinfonieorchester gewann 2014 den Grammy Award in der Kategorie
Best Classical Compendium.
www.christoph-eschenbach.com
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Komponistenpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung
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Die Ernst von Siemens Musikstiftung zeichnet nicht nur renommierte Kom­
ponisten, Interpreten oder Musikwissenschaftler, die für das internationale
Musikleben Hervorragendes geleistet haben, mit dem Ernst von Siemens
Musik­preis aus. Seit 1990 vergibt sie außerdem jährlich drei Preise an junge
Komponisten, um deren vielversprechendes Talent zu fördern. Zu den
bis­herigen Preisträgern aus über zwanzig Ländern gehören inzwischen so
bekannte Namen wie Beat Furrer, Enno Poppe, Olga Neuwirth, Jörg Widmann
und Mark Andre.
Seit 2011 stellt die Ernst von Siemens Musikstiftung in Zusammenarbeit
mit herausragenden Ensembles und Solisten der zeitgenössischen Musik
sowie mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten das Schaffen dieser
aufstrebenden Komponistengeneration in einer CD-Reihe beim Wiener
Label col legno vor. Oft besteht für die Komponisten in diesem Rahmen erst­
mals die Möglichkeit, auch Werke in größerer Besetzung auf Tonträger
zu präsentieren. Jede CD versteht sich als individuelles Porträt eines Preis­
trägers, dessen künstlerisches Selbstverständnis dem internationalen
Publikum durch einführende Kommentare, Analysen und Hintergrundinformationen nahegebracht wird.
Nach und nach soll sich mit der CD-Reihe der Ernst von Siemens Musikstiftung ein breit angelegtes Panorama der zeitgenössischen Ernsten Musik
entfalten, das aktuelle Tendenzen aufspürt und dokumentiert.
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Steven Daverson
Hèctor Parra
Hans Thomalla
Luke Bedford
Zeynep Gedizlioglu
Ulrich A. Kreppein
David Philip Hefti
Marko Nikodijevic
Samy Moussa
Luis Codera Puzo
Simone Movio
Brigitta Muntendorf
Christian Mason
Birke J. Bertelsmeier
Mark Barden
Weitere Informationen:
www.evs-musikstiftung.ch und www.col-legno.com
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Birke J. Bertelsmeier folklich
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1.
GIROMANiACO (2013/2015)
for Ensemble
Ensemble Modern, conducted by Jonathan Stockhammer
13:18
2.
hineidunke (2012)
for String Quartet and Glasses
Armida Quartett: Martin Funda, Johanna Staemmler (Violin),
Teresa Schwamm (Viola), Peter-Philipp Staemmler (Cello);
Birke J. Bertelsmeier (Glasses)
06:35
3.
Quartettstück (2008)
for String Quartet
Armida Quartett
11:44
4.
folklich (2012)
for Ensemble
Ensemble Modern, conducted by Jonathan Stockhammer
08:27
5.
6.
7.
8.
WhirliGigue (2012)
for Flute solo
Ivanna Ternay
11:03
Amorette I und II (2014/2015)
for four Pianists on two Pianos
Birke J. Bertelsmeier, Lukas Maria Kuen, Julian Riem, Paul Rivinius
Amorette I08:30
Amorette II07:49
Zimzum (2015)
for Symphony Orchestra
Bamberg Symphony, conducted by Christoph Eschenbach
07:54
Total length:
75:20
Taking Delight in Subversion
Milchschäumer
oder Reibestock nehmen
38
If one wanted to characterize the music of Birke J. Bertelsmeier, then it is
precisely about characterization, and about characters, that one must speak.
The pleasure that this composer takes in inventing memorable musical
figures is palpable in every one of her works, no less than her love for double
entendre which is already evident in her choice of titles. The works gain
an elemental vitality and a musicianly tidiness: „delightedly“ is a frequently
recurring performance instruction in her scores. It is far more than a mere
prescription for the performers; rather, it conveys something about her music’s
basic attitude: there is a defining degree of joie de vivre and worldliness.
At the same time, however, Birke J. Bertelsmeier’s compositions always seem
to resist an all-too-unproblematic fluency. They are designed to disrupt
previously constructed expectations, to defamiliarize the everyday, and frequently to engage in a game of calculated misdirection, so that the listener
is compelled to pay close attention and feels challenged. A delight in subversion: it is a characteristic compositional strategy of the works collected on
this CD.
One should not, however, misunderstand such strategies as an attempt to
retrain the listener. They are not pedagogical measures, but rather artistic
decisions first and foremost, chosen by a diligent search for possibilities for
compositional shaping. To depart from a given context – be it a temporal
or a harmonic one – can open up alternative spaces and sonic perspectives,
and promises a considerable surplus of unpredictable vivacity. What supplements this vivacity in the music of Birke J. Bertelsmeier is that the composer
essentially regards her work as the production and deployment of energies –
also in an extended sense: she wants to use the energy that is unleashed
in her music to acquaint the listener with the elementary impulses that brought
the work about in the first place.
Giromaniaco for large ensemble was written in Rome in 2013, while Birke
J. Bertelsmeier was staying at the German Academy Villa Massimo on a
stipend. The premiere was presented that same year by Ensemble Modern. The
playful portmanteau of the title refers to something obsessively circling,
which bestows upon the music its primary character – think of the very beginning, for example, when a one-measure rhythmic-harmonic wind figure is
repeated incessantly for 97 measures. The choice of adding two cornets to the
mix is a sonically bemusing transgression of the borders between “old”
and “new” music, thus offering a good example of the aforementioned “moments of irritation” in the music of Birke J. Bertelsmeier. In opposition to
this ostinato, a concertato violin gradually stakes an ever more free territorial
claim, with a “spiteful quality,” until it achieves total independence. This
juxtaposition of an individual and a collective becomes as crucial a formal
criterion for the remainder of the piece as the simultaneously presented
juxtaposition of circuitous repetition and the aforementioned melodic line.
39
The quintet hineidunke from 2012 is both peculiar and bemusing already in its
instrumentation: a string quartet is complemented by a number of tuned
goblets. Yet the glass collection doesn’t just play the role of an exotic enhancement, but rather attains, in combination with the string instruments, an
autonomous and markedly unconventional displacement of the sonic space,
pushed further afield by the targeted manipulation of the quartet sound
itself: the lowest cello string is detuned by a half-step, and the second violin
is made nearly inaudible by a practice mute. The music that unfolds within
this peculiar space is one of utter calm: open fifths are ‘colonized’ by tiny intervals so as to produce friction effects and gentle beatings, only to very
gradually give space to a melodic impulse. Then, just as the first violin begins something akin to a cantilena, the piece comes to an end.
Conversely, the Quartettstück of 2008, dedicated to the Arditti Quartet,
feels like a contradictory response, in spite of its chronological distance
from the quintet. It is a highly energetic work, whose comparatively sober
title proves misleading: for nothing is sober here; one passage even pre­
scribes that the first violin play “freely and with a certain inebriated character”.
We rather encounter a work which sustains an exceptional situation for
over 12 minutes, and whose high degree of tension does not flag even in the
quieter passages.
folklich (2012), too, is a work that alludes not only in its title to folk
music: it bursts with vitality. Also, much more so than in the quintet, this
40
Excerpt from WhirliGigue
41
wenn 5-Saiter, e verdoppeln, auch ein wenig verstimmt
42
vivacity comes from a lively interchange between soloistic instrumental lines.
As if each part was a ‘principal voice,’ the instruments yield to or interrupt
one another, decorate, or occasionally even ignore their colleagues. The composer sharpens these juxtapositions through precisely formulated inexac­
titudes of coordination: an muddled intonation here (more precisely, a unison
a ¼-tone apart), a somewhat dragging figure there (in actuality, a precisely
notated tempo deviation) or a seemingly regular rhythmic model that repeatedly derails (because its asymmetry has been most artfully cal­culated).
What follows is the composed appearance of imperfection, which comes
across as unmediated musical energy. This energy is further amplified and
communicated by the prescription that all performers must play standing up.
Like folklich, the flute solo WhirliGigue originated in 2012. Conceived
as a compulsory piece for an instrumental competition, the work reflects
instrument-specific rhetorics and figuration, but without restricting itself to
these. The title suggests something spinning and dancing, and indeed
both movement forms are represented in the piece, bound into a formal sequence that begins gently but develops into a something highly agile, only
to return to the initial state of calm. The development of the piece is not
nearly as smooth as this description suggests, however; indeed, much of
the appeal of the work lies in the way the forward impulse, once established,
is continually restrained or disrupted.
Forward impulses also play a central role in the piano pieces Amorette I and
II. Their instrumentation of two pianos, eight hands, brings expectations
of something percussive or motoric, and indeed the second, longer of the
pieces is filled with drive and energy. At the same time the two pieces show,
in an archetypal way, what the aforementioned pleasure in well-meaning subversion looks like: for when at first the second pianist and then the others
gradually depart from the common tempo and “independently of the barline”
(so the score indicates), get slower or faster, then the mechanical innards
of the piece become ungainly, and the buoyant Amorette [Cupid] transforms
into a chubby kid with wings. It’s certainly a witty moment, but it also has
a special kinetic quality, characterized by tempo fluctuation, phrasing, and
agogic rhythms passed from one player to the next, phrase by phrase.
„With utmost calm” – „With utmost joy“: between these poles dwells the
dramatic span of Zimzum (2015) for orchestra. Both performance indications
mark stepping stones on the path from something amorphous to a definite
shape, from flatness to contour, in short: from a state of not-yet to one
of emphatic here-and-now. The music traces this path of development and
thus sketches out something like an archetypal act of creation. This is also
reflected in the title: Zimzum, a term taken from Jewish mysticism, refers to
the „contraction”, the self-restriction of God, undertaken to make room
for the world in the course of its creation. The inherent process run counter
43
kratzen auf
tiefsten
Saiten (mit Lineal)
45
44
schneller werden
Excerpts from Amorette I and II
46
to one another: there is an turning outward of contents as well as a withdrawal into the self. It is these qualities, irrespective of the theological
significances, that make Zimzum an attractive archetype for the arts: Barnett
Newman and Anselm Kiefer come to mind as representatives for many
other artists inspired by the concept. And since, as indicated at the start of
this essay, Birke J. Bertelsmeier regards her composing as the creation and
manipulation of energies, it is clear why this image of crossing, and seemingly
contradictory, yet always interdependent potentials holds an unabiding
fascination for her.
Markus Böggemann
Translation: Philipp Blume
47
Birke J. Bertelsmeier
48
Birke J. Bertelsmeier was born in Hilden, Germany in 1981. She received piano
instruction from Barbara Szczepanska, composition classes from David
Graham and studied piano under Pavel Gililov at Cologne’s University of Music
and Dance (attaining her degree diploma in 2005). After this she went
on to study under Wolfgang Rihm at Karlsruhe University of Music (degree
diploma in 2008, concert examination in 2011). Furthermore, she gained a
Masters in Musicology in 2009. She has received grants from the International
Ensemble Modern Academy, Akademie Musiktheater heute, Herrenhaus
Edenkoben and, in 2013, Villa Massimo in Rome.
Birke J. Bertelsmeier’s comprehensive catalog of works comprises musical
theater and film scores as well as orchestral works, chamber music and solo
pieces. She has received numerous prizes for her compositions – for instance
the Karlsruhe Composition Prize, the award from the Yvar Mikhashoff
Trust for New Music New York and, in 2012, the Schneider-Schott Music Prize.
She has received composition commissions from such bodies as Festival
Heidelberger Frühling, the Munich Biennale, the Beijing International Music
Competition, the Deutsche Oper Berlin and the Darmstadt Summer School.
Her works are performed at international festivals and by renowned performers, for instance the Arditti Quartet, Quatuor Diotima, the Ensemble
Modern and by members of the Berlin Philharmonic. In 2014 the Deutsche
Oper Berlin was host to the performance of two musical theater works –
Querelle after Jean Genet and Die Rose und die Nachtigall after Oscar Wilde.
Birke J. Bertelsmeier taught composition at the youth seminars of Beethovenhaus Bonn and of North Rhine-Westphalia’s music council Musikrat NRW.
As a grant recipient of the Dorothea Erxleben Program she also taught at
Hanover University of Music and Theater.
www.birkebertelsmeier.com
49
Ensemble Modern
50
Founded in 1980 and situated in Frankfurt am Main since 1985, the Ensemble
Modern (EM) is one of the world’s leading ensembles of Contemporary
Music. Currently, the EM is comprised of 22 soloists from Argentina, Belgium,
Bulgaria, Germany, India, Israel, Japan, and Switzerland, all of whom provide
the ensemble with its rich cultural background. The Ensemble Modern is
famous for its special working and organisational form, which is unlike any
other in the world. All the members are responsible for jointly selecting
and dealing with projects, co-productions and financial matters. Its unique
and distinctive programme consists of music theatre, dance and video
projects, chamber music, ensemble and orchestral concerts. The Ensemble
Modern has gone on tour to Africa, Australia, China, India, Japan, Korea,
South America, Taiwan, Russia and the United States. It regularly performs
at renowned festivals and outstanding venues, such as the Salzburger
Festspiele, Klangspuren Schwaz, Festwochen Wien, Musikfest Berlin, MusikTriennale Cologne, Lincoln Center Festival in New York, Festival d’Automne
à Paris, Holland Festival in Amsterdam, Lucerne Festival, Alte Oper Frankfurt,
Oper Frankfurt, Kölner Philharmonie, Konzerthaus Berlin, Philharmonie
Essen and the Festspielhaus Baden-Baden. The Ensemble Modern gives approximately 100 concerts each year. The ensemble strives to achieve the highest
degree of authenticity by working closely with the composers themselves.
The musicians rehearse an average of 70 new works every year, 20 of which
are world premieres.
The Ensemble Modern is funded by the German Federal Cultural Foundation,
the City of Frankfurt, the German Ensemble Academy Assoc., the Ministry
of Science and Art of the State of Hesse, the Deutsche Bank Stiftung, the
GEMA Foundation and the GVL. The musicians of the Ensemble Modern
would like to thank the Aventis Foundation for financing a seat in the Ensemble. hr2-kultur – cultural affairs partner of the Ensemble Modern.
www.ensemble-modern.com
51
Jonathan Stockhammer
52
In just a few years, Jonathan Stockhammer has succeeded in making a name
for himself in the world of opera, the classical symphony, and contemporary
music. After completing his studies, Jonathan Stockhammer moved to
Germany where he formed close relationships with well-known European
ensembles such as Ensemble Modern, Musikfabrik and Ensemble Resonanz.
Opera is central to Jonathan Stockhammer's work. The operas he has
conducted, including Die Dreigroschenoper, Zemlinsky‘s Eine florentinische
Tragödie, Sciarrino‘s Luci mie traditrici and Monkey: Journey to the West by
Damon Albarn, identify him as a conductor who welcomes and masters
the difficulties presented by complex scores and special, cross-categorical
productions.
Jonathan Stockhammer has worked with numerous renowned orchestras
such as the Oslo Philharmonic, NDR Symphony Orchestra Hamburg, Czech
Philharmonic Orchestra and the Sydney Symphony Orchestra, and has appeared at the Salzburg Festival, Lucerne Festival, Donaueschingen Festival,
Biennale Venice and Wien Modern.
Aside from conducting classical and romantic masterpieces, and classical
contemporary works, Jonathan Stockhammer enjoys delving into music
that blurs the boundaries between classical music, rock, pop, and hip-hop.
His CD Greggery Peccary & Other Persuasions with Ensemble Modern (RCA,
2003), featuring works by Frank Zappa, won an Echo Klassik Award. He also
recorded a new soundtrack to Sergei Eisensteins’s 1925 film The Battleship
Potemkin, composed and performed by the Pet Shop Boys. The live recording
of The New Crystal Silence that he conducted with Chick Corea, Gary
Burton and the Sydney Symphony Orchestra won a Grammy in 2009. His
collaboration with spoken word artist Saul Williams on Said the Shotgun
to the Head, featuring music composed by Thomas Kessler, has also been
particularly successful. To date, he has conducted the work with the WDR
Symphony Orchestra, Stuttgart Radio Symphony Orchestra and the Oslo
Philharmonic.
53
Armida Quartett
Martin Funda, Johanna Staemmler (Violin), Teresa Schwamm (Viola),
Peter-Philipp Staemmler (Cello)
54
Since its spectacular success at the ARD International Competition in 2012, at
which the Armida Quartet received first prize, the audience prize and six
other special awards, the career of the young Berlin string quartet has developed sensationally. The ensemble has since performed in many European
countries, including appearances in Hamburg, Berlin, Munich, Frankfurt, Essen,
Basel, Bern and Vienna. The Armida Quartet has also made its debut at such
renowned summer festivals as the Schleswig-Holstein Festival, the Rheingau
Music Festival, the Mecklenburg-Vorpommern Festival, the Davos Festival
and the Heidelberg Spring Music Festival. In September 2014 the quartet was
invited to join the BBC’s distinguished New Generation Artists series,
which offers the ensemble the opportunity to appear in various concerts and
broadcasts for two years. Founded in Berlin in 2006, the quartet took its
name from an opera by Haydn, the “father of the string quartet”. The ensemble studied with members of the Artemis Quartet, also drawing musical
inspiration from Natalia Prischepenko, Alfred Brendel, Tabea Zimmermann,
Eberhard Feltz and Walter Levin. The quartet has participated in master
classes with the Alban Berg, Guarneri and Arditti Quartets and currently works
with Rainer Schmidt (Hagen Quartet) and Reinhard Goebel. The Armida
Quartet won first prize at the Geneva Competition in 2011 and received sev­
eral scholarships, including those of the Irene Steels-Wilsing Foundation and
the Schierse Foundation in Berlin. The young ensemble’s debut CD, featuring
55
works by Béla Bartók, György Ligeti and György Kurtág, was released in
2013 and selected by the German Record Critics’ Award for its critics’ choice
list. During the current season the quartet appears for the first time in
Norway, China, Taiwan and Singapore, also presenting concerts in Stuttgart,
Munich, Hamburg, Bonn, Antwerp and Geneva. Frequent collaboration with
other artists is a priority for the Armida Quartet – the ensemble has worked
with Anna Prohaska, Thomas Hampson, Ewa Kupiec, Max Hornung and
Tabea Zimmermann. The four young musicians of the Armida Quartet have
taught chamber music at the Berlin University of the Arts since October 2012.
www.armidaquartett.com
56
Ivanna Ternay
Lukas Maria Kuen
Ukrainian-born Ivanna Ternay began her musical training at the Mykola
Lysenko special school of music in her home town of Kiev. Her desire to
study took her to Irmela Boßler at the University of Music and Theatre Leipzig.
Four years later she switched to Davide Formisano at the State University of
Music Stuttgart where she completed her diploma and concert examination
with distinction. During this time she received a grant from the Ukrainian
President’s Fund, Villa Musica and the Alfred Toepfer Foundation.
She was a finalist and special prize winner of the International ARD Music
Competition and also won several other international competitions (Beijing,
Haifa and Moscow). In spring 2006 she received an award from the DAAD
Foundation (German Academic Exchange Service) for the outstanding achieve­ments of foreign students and a further grant from the JTI-Fonds.
She was member of the Bach Academy under Helmuth Rilling and regularly played as a temporary performer at the Stuttgart and South West German
Chamber Orchestras. As a solo flautist she was employed at the Bamberg
Symphony, the Tyrolean State Theater and Innsbruck’s Symphony Orchestra.
Since the 2011 season Ivanna Ternay has played in the Bavarian Radio
Symphony Orchestra.
Over the past few years Lukas Maria Kuen has become established as a versatile pianist and chamber music accompanist of acclaimed artists. Since
2010 he has been a member of the Bavarian Radio Symphony Orchestra and
holds a lectureship at the University of Music and Performing Arts Munich.
Also in Munich between 1993–2000 he completed his studies in piano, Lied
accompaniment and chamber music and graduated from the masterclasses
of Michael Schäfer (piano) and Helmut Deutsch (Lied interpretation). In 1999
he received a grant from Villa Musica in Rhineland-Palatinate.
In the year 2000 he received “live music now” sponsorship from Sir Yehudi
Menuhin. Kuen has attended masterclasses under such figures as Irwin
Gage, Klaus Schilde, András Schiff and Menahem Pressler. In the ARD Music
Competition he was appointed official accompanist. He also regularly plays
in the Bamberg Symphony and the Munich Philharmonic. Kuen has also received prizes for best piano performance, for instance at the “Schubert und
die Musik der Moderne” Competition in Graz. He received first prize in the
Reger Competition in Weiden, in the modern chamber music competition
Wolfgang Jacobi in Munich, and at the Salomon Lindberg Competition in
Berlin.
57
58
Julian Riem
Paul Rivinius
Julian Riem studied under Michael Schäfer at the University of Music and
Performing Arts Munich, under Michel Béroff at the Conservatoire National
Supérieur in Paris and under Rudolf Buchbinder at the Basel Music Academy.
He has won international piano competitions in Modena, Madrid, and Florence
and was grant recipient from the Deutscher Musikwettbewerb. As a soloist,
chamber musician and Lied accom­panist he regularly gives concerts in Europe,
Japan and the USA. He plays in the Velit Quartet and the Münchner Horntrio. Appearances at international festivals, including the Liszt-en-Provence
piano festival, the Munich Biennale, the Munich Opernfestspiele, the Rheingau Music Festival, the Strauss Festival Garmisch, the Tucson Friends of Chamber Music, Arizona, and at Barge Music, New York. He gives concerts with
such orchestras as the Basel Symphony Orchestra, Madrid Symphony Orchestra,
the Württemberg Chamber Orchestra, the Munich Chamber Orchestra and
the Munich Bach Soloists. Riem is committed to New Music and his programs
feature works not just by Messiaen, Ligeti and Boulez but also works and
premieres by Liebermann, Stahmer, Borboudakis and Illes. His wide-ranging
artistic work, particularly in the field of chamber music, is documented by
numerous radio and CD recordings.
Paul Rivinius (1970) received his first piano lesson at the age of five. His
first teacher was Gustaf Grosch in Munich, followed by Alexander Sellier,
Walter Blankenheim and Nerine Barrett at the University of Music Saar. After
graduating from high school he also studied the horn under Marie-Luise
Neunecker at Frankfurt University for Music and continued his piano instruction under Raymund Havenith. In 1994 he was accepted into Gerhard
Oppitz’ masterclass at the University of Music and Performing Arts Munich
which he completed in 1998 with a distinction. For many years Paul Rivinius
was a member of Germany’s Federal Youth Orchestra and the Gustav Mahler
Youth Orchestra. He made a name for himself as a chamber musician with
the Clemente Trio which won the renowned ARD Music Competition in 1998
and was subsequently hosted at the ten most important concert halls in the
world. Furthermore, Paul Rivinius plays alongside his brothers in the Rivinius
Piano Quartet. Together with musicians of the German Symphony Orchestra
Berlin he forms the Akanthus Ensemble and since 2004 he has been a member of the Mozart Piano Quartet. Paul Rivinius taught for many years as a
Professor of Chamber Music at the University of Music Hanns Eisler in Berlin
and now lives in Munich.
www.paulrivinius.com
www.julianriem.de
59
Bamberg Symphony
60
The Bamberg Symphony has always enjoyed a special status in the music
world. Over 7,000 concerts in more than 60 countries and 500 cities – with
that record, the Bamberg Symphony is rightly considered the German tou­ring orchestra. The circumstances of its birth make the Bamberg Symphony
a mirror to German history. In 1946 former members of Prague’s German
Philharmonic met fellow musicians who had also been obliged to flee their
homes. In Bamberg they founded the “Bamberger Tonkünstlerorchester”,
later renamed “Bamberger Symphoniker”. That makes Bamberg the inheritor
of a musical tradition stretching back to the 19th and even 18th Centuries,
to Mahler and Mozart – over 230 years of Bohemian sound.
The first Principal Conductor was Joseph Keilberth, former director of the
German Philharmonic in Prague, who remained in post in Bamberg until
his death in 1968. The Principal Conductor’s baton was taken up by James
Loughran and then Horst Stein. Since January 2000, the Orchestra’s artistic
direction has been in the hands of Jonathan Nott who has extended his
contract until 2016. From autumn 2016, Jakub Hrůša will assume musical
direction of the Orchestra. In view of the Bamberg Symphony’s history,
the future Chief Conductor will once more, in its 70th year, bridge its past
and its present.
As Bavaria’s Cultural Ambassador to the World the Bamberg Symphony
is a frequent guest at leading festivals and concert halls worldwide. Guest
performances have now taken them to nearly every continent of the globe.
The Bamberg Symphony has tackled the most diverse repertoire. Today,
they are considered one of the foremost Mahler orchestras. Evidence of the
outstanding reputation also comes in prizes for the Orchestra’s recordings:
A project that they have been working on for ten years is the recording of all
completed symphonies of Gustav Mahler some of which have been awarded international prizes such as the International ‘Toblach Composing Cabin’
Record Prize and the 2010 MIDEM Classical Award.
www.bambergsymphony.com
61
Christoph Eschenbach
62
Christoph Eschenbach was born in Wroclaw in 1940. His mother died in
childbirth while his father was killed in a penal battalion on the front. He
regards his adoption by singer and pianist Wallydore Eschenbach, a cousin
of his mother, as a “life saver”.
In 1955 Eschenbach was accepted into Hans-Otto Schmidt-Neuhaus’ piano
class at Cologne’s music academy Musikhochschule Köln. After completing
his Abitur in 1959 he studied conducting under Wilhelm Brückner-Rüggeberg
in Hamburg. In 1962 he won the ARD Music Competition. Other prizes
and numerous recordings followed.
Supported by George Szell and Herbert von Karajan, in the 1980s and
1990s Eschenbach was Chief Conductor and Artistic Director at the Tonhalle
Orchestra in Zurich, Musical Director of Houston Symphony and the Ravinia
Festival as well as Artistic Director of the Schleswig-Holstein Music Festival.
Eschenbach is Knight of the Légion d'Honneur, an Officer of the French National Order of Merit, Commander of the Ordre des Arts et des Lettres, holder
of the German Federal Cross of Merit and winner of the Leonard Bernstein
Prize. In 2015 he was presented the Ernst von Siemens Music Prize.
Christoph Eschenbach is a highly prized guest conductor at major orchestras and opera houses around the world. Since September 2010 he has held
the dual role of Director of the John F. Kennedy Center for the Performing
Arts as well as the National Symphony Orchestra in Washington D.C. Furthermore, he regularly conducts acclaimed orchestras in Europe.
In over a half century Eschenbach has recorded an impressive number of musical works. His discography reflects a dedication not only to the canonical
works of music history but also to the music of the 20th and 21st Centuries.
Several recordings with the Orchestre de Paris and the Philadelphia Orchestra have received special honors over the past few years: Disc of the
Month in the BBC magazine Gramophone’s Editor’s Choice, the German
Record Critics’ Award and the MIDEM Classical Award 2009. A Hindemith
recording with Midori and the North German Radio Symphony Orchestra won
the 2014 Grammy Award in the category Best Classical Compendium.
www.christoph-eschenbach.com
63
The Ernst von Siemens Music Foundation’s Young Composers Prize
64
The Ernst von Siemens Music Prize, awarded for composers, performers
and musicologists of note who have made an outstanding contribution to
the international music scene, is just one award made by the Ernst von
Siemens Music Foundation. Each year, beginning in 1990, the Foundation
has awarded three prizes to promising young composers to foster their
talent. The prize winners so far have been from over twenty countries,
and the list includes such well-known names as Beat Furrer, Enno Poppe,
Olga Neuwirth, Jörg Widmann and Mark Andre.
In cooperation with outstanding contemporary music ensembles and
soloists and with the public broadcasting networks, the Ernst von Siemens
Music Foundation began presenting the work of this up-and-coming
generation of composers in a series of CDs from the Vienna label col legno
in 2011. In many cases this is the first opportunity the composers have
had to present recordings of works for larger ensembles. Each CD is con­ceived
as an individual portrait of the prize winner, whose artistic position is
presented to the international public by way of introductory comments,
analysis and additional background information.
Over time, the Ernst von Siemens Music Foundation’s CD series will
unfold a broad panorama of serious contemporary music, discovering and
documenting current developments.
65
Steven Daverson
Hèctor Parra
Hans Thomalla
Luke Bedford
Zeynep Gedizlioglu
Ulrich A. Kreppein
David Philip Hefti
Marko Nikodijevic
Samy Moussa
Luis Codera Puzo
Simone Movio
Brigitta Muntendorf
Christian Mason
Birke J. Bertelsmeier
Mark Barden
For further information please go to:
www.evs-musikstiftung.ch and www.col-legno.com
Impressum
66
Herausgeber:
Kuratorium:
Leitung:
Projektleitung:
Ernst von Siemens Musikstiftung
Thomas von Angyan, Hermann Danuser,
Winrich Hopp, Isabel Mundry, Wolfgang Rihm,
Peter Ruzicka, Ilona Schmiel, Nikos Tsouchlos
Michael Roßnagl
Imke Annika List
CD-Master:
Redaktion:
Textnachweise:
Übersetzung:
Gestaltung:
Die CD-Reihe der Ernst von Siemens Musikstiftung
entsteht in Kooperation mit col legno, Wien.
www.evs-musikstiftung.ch
und www.col-legno.com
© + ℗ 2015 col legno music GmbH / Vienna
℗ 2015 BR
℗ 2015 Deutschlandradio
Bildnachweise:
Hein Laabs
Imke Annika List
Der Text von Markus Böggemann ist ein Originalbeitrag
für dieses Booklet.
Philipp Blume
Alle Rechte bei den Autoren.
Jäger & Jäger www.jaegerundjaeger.de
Porträts Birke J. Bertelsmeier: Manu Theobald
Ensemble Modern: Katrin Schilling
Ivanna Ternay: Matthias Kienzl
Julian Riem: Jano Lisboa
Paul Rivinius: JosepMolina.net
Armida Quartett: Felix Broede
Bamberger Symphoniker: Michael Trippel
Christoph Eschenbach: Manu Theobald
67
GIROMANiACO (2013/2015)
für Ensemble
68
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Ensemble:
Aufnahme:
Ensemble:
Besetzung:
Tonmeister:
Villa Massimo, Rom
10. Dezember 2013, Auditorium Parco della Musica, Rom
Ensemble Modern, Leitung: Erik Nielsen
8. April 2015, Performance Studios, Frankfurt am Main
Ensemble Modern, Leitung: Jonathan Stockhammer
Dietmar Wiesner (Flöte), Christian Hommel (Oboe), Ib
Hausmann (Klarinette), Johannes Schwarz (Fagott), Deepa
Goonetilleke (Horn), Valentín Garvie und Sava Stoianov
(Trompete und Zink), Uwe Dierksen (Posaune), Ueli Wiget
(Keyboard), Ellen Wegner (Harfe), Rainer Römer und David
Haller (Schlagzeug), Jagdish Mistry, Giorgos Panagiotidis
(Violine), Megumi Kasakawa (Viola), Michael M. Kasper
(Violoncello), Paul Cannon (Kontrabass)
Felix Dreher
hineidunke (2012)
für Streichquartett und Gläser
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Ensemble:
Aufnahme:
Ensemble:
Besetzung:
Produzent:
Tonmeister:
Toningenieur:
Tontechnik:
Heidelberger Frühling
28. April 2012, Alte Pädagogische Hochschule Heidelberg
Elliot O. Quartett, Gläser: Birke J. Bertelsmeier
Eine Co-Produktion mit Deutschlandradio Kultur
8. Mai 2015, Deutschlandradio Kultur, Studio Britz
Armida Quartett, Gläser: Birke J. Bertelsmeier
Martin Funda, Johanna Staemmler (Violine), Teresa
Schwamm (Viola), Peter-Philipp Staemmler (Violoncello)
Rainer Pöllmann
Hein Laabs
Martin Eichberg
Annerose Unger
69
Quartettstück (2008)
für Streichquartett
70
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Ensemble:
Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik 2008
21. Juni 2008, 2nd International Summer School 2008
for Contemporary String Quartet Music (Hepner Foun­
dation), Chapelle Catholique St. Croix, Blonay, Schweiz /
10. Juli 2008, Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik
2008
Arditti Quartett
folklich (2012)
für Ensemble
Uraufführung:
Ensemble:
Aufnahme:
Ensemble:
Besetzung:
Aufnahme:
Ensemble:
Besetzung:
Produzent:
Tonmeister:
Toningenieur:
Tontechnik:
Eine Co-Produktion mit Deutschlandradio Kultur
8. Mai 2015, Deutschlandradio Kultur, Studio Britz
Armida Quartett
Martin Funda, Johanna Staemmler (Violine),
Teresa Schwamm (Viola), Peter-Philipp Staemmler
(Violoncello)
Rainer Pöllmann
Hein Laabs
Martin Eichberg
Annerose Unger
Tonmeister:
10. Februar 2012, Lee Hyson Concert Hall,
Chinese University of Hong Kong, VR China
IEMA-Ensemble, Leitung: Pablo Rus-Broseta
8. und 9. April 2015, Performance Studios,
Frankfurt am Main
Ensemble Modern, Leitung: Jonathan Stockhammer
Dietmar Wiesner (Flöte), Christian Hommel (Oboe),
Ib Hausmann (Klarinette), Johannes Schwarz (Fagott),
Deepa Goonetilleke (Horn), Valentín Garvie (Trompete),
Ueli Wiget (Klavier), Rainer Römer, David Haller (Schlagzeug), Jagdish Mistry (Violine), Megumi Kasakawa
(Viola), Michael M. Kasper, (Violoncello), Paul Cannon
(Kontrabass)
Felix Dreher
71
WhirliGigue (2012)
für Flöte solo
72
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Interpretin:
Aufnahme:
Interpretin:
Tonmeister:
Amorette I und II (2014/2015)
für vier Pianisten an zwei Klavieren
Pflichtstück für die 5th Beijing International Music Competition 2012
23. Oktober 2012, Deutsche Botschaft in Peking, VR China
Timea Acsai
25. März 2015, August Everding Saal Grünwald
Ivanna Ternay
Sebastian Braun
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Besetzung:
Aufnahme:
Besetzung:
Produzent:
Tonmeisterin:
Toningenieur:
Bayerische Akademie der Schönen Künste
4. Februar 2015, Bayerische Akademie der Schönen
Künste, München
Birke J. Bertelsmeier, Lukas Maria Kuen, Julian Riem,
Paul Rivinius
Eine Koproduktion mit BR-KLASSIK
25. März 2015, August Everding Saal Grünwald
Birke J. Bertelsmeier, Lukas Maria Kuen, Julian Riem,
Paul Rivinius
Helmut Rohm
Marie-Josefin Melchior
Thomas Schinko
73
Zimzum (2015)
für Symphonieorchester
74
Kompositionsauftrag:
Uraufführung:
Orchester:
Aufnahme:
Orchester:
Produzentin:
Tonmeister:
Toningenieur:
Ernst von Siemens Musikstiftung
31. Mai 2015, Herkulessaal der Residenz, München
Bamberger Symphoniker, Leitung: Christoph Eschenbach
Eine Koproduktion mit BR-KLASSIK
2. Juni 2015, Joseph-Keilberth-Saal, Konzerthalle Bamberg
Bamberger Symphoniker, Leitung: Christoph Eschenbach
Pauline Heister
Torsten Schreier
Bastian Schick
75
76
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