Kantonsspital Baselland Direktion Brigitte Emmenegger Medienmitteilung Leiterin Marketing & Kommunikation 28.01.16 Mit Forschungspreis ausgezeichnet – PD Dr. Kirsten Mertz vom Kantonsspital Baselland Frau PD Dr. Kirsten Mertz vom Kantonsspital Baselland, zusammen mit Dr. Marie-May Coissieux vom Friedrich Miescher Institut Basel, nimmt heute Donnerstag Abend den renommierten Medizin-Forschungspreis von Pfizer für Ihre Erkenntnisse im Bereich der Bewahrung von Therapie-Risiken bei Brustkrebspatientinnen entgegegen. Die Forscherinnen schlagen vor, eine Anti-CCL2 Therapie mit Medikamenten, welche die Bildung von Blutgefässen hemmen, zu kombinieren. Dadurch lässt sich das Risiko eines Metastasenwachstums reduzieren. Der Forschungspreis der Pfizer Stiftung fördert seit 1992 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an Schweizer Forschungsinstituten oder Spitä lern zukunftsweisende Beiträge im Bereich Grundlagenforschung oder klinische Forschung erbringen. Geehrt werden unter anderen Preisträgern Frau PD Dr. Kirsten Mertz zusammen mit Frau Dr. Marie-May Coissieux für Ihre Zusammenarbeit im Bereich der Reduktion von Metastasierungsrisiken bei Brustkrebspatientinnen. Nach wie vor sind Metastasen die Haupttodesursache bei Brustkrebs. Die Entstehung von Metastasen und das Tumorwachstum werden von einem dynamischen Zusammenspiel zwischen den Zellen, die den Tumor umgeben (der so genannten Tumormikroumgebung), und den Tumorzellen selbst beeinflusst. Bei Brustkrebs sondern die Tumorzellen einen Faktor namens CCL2 ab, der die Migration von Monozyten zum Tumorherd bewirkt und dadurch die Prognose verschlechtert. Aufgrund dieser Erkenntnis hat man zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs Therapieansätze entwickelt, die CCL2 inaktivieren. Dieser vielversprechende Therapieansatz zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs hat jedoch äusserst negative Auswirkungen, sobald man die Behandlung absetzt. Beendet man die CCL2-Inhibition, so führt dies paradoxerweise zu einer verstärkten Bildung von Metastasen und zum vorzeitigen Tod, womit der ursprüngliche Nutzen der Behandlung hinfällig wird. Dies hat Auswirkungen auf das Design von Therapien, die auf diese Prozesse abzielen, und zeigt, dass Therapieansätze zur Inaktivierung von CCL2 mit äusserster Vorsicht angewandt werden sollten. Was war passiert? Bei Experimenten an Maus-Modellen für metastasierenden Brustkrebs hatten die Wissenschaftlerinnen festgestellt, dass nach dem Absetzen der Anti -CCL2-Behandlung eine grosse Zahl von Monozyten, die während der Behandlung im Knochenmark gebunden waren, zum Tumor und an die Metastase-Herden zurückströmten, wo sie Prozesse auslösten, die zur Verschlechterung der Krebserkrankung führten. Die Wissens chaftlerinnen konnten insbesondere nachweisen, dass verschiedene, von den Monozyten sekretierte Faktoren zu einer erhöhten Mobilität der Krebszellen am Primärtumor und zu einer verstärkten Bildung von Blutgefässen rund um die proliferierenden Krebszellen an den Metastas e-Herden führten. Dies sind alles Prozesse, die man bei einer Krebserkrankung zurückbinden will. Als besonders verheerend erwies sich dabei die Wirkung der Faktoren IL-6 und VEGF-A, deren Werte nach dem Absetzen der Anti -CCL2Behandlung geradezu in die Höhe schossen. Basierend auf diesen Erkenntnissen schlagen die beiden Forscherinnen vor, eine Anti-CCL2Therapie mit Medikamenten zu kombinieren, die die Bildung von Blutgefässen hemmen, sodass das Risiko eines Wachstums von Metastasen gesenkt werden kann. Auskünfte: Brigitte Emmenegger Leiterin Kommunikation Telefon 061 553 70 17, E-Mail: [email protected] KSBL Mühlemattstrasse 26 CH-4410 Liestal T +41 (0)61 553 75 75 [email protected] www.ksbl.ch