Anatomie – Mikroskopische Anatomie Verdauungsapparat II Verdauungsapparat II Dünndarm • Funktion der Mucosa: Verdauung und Resorption • Aufbau und Funktion der Tela submucosa • Aufbau und Funktion der Tunica muscularis • Differentialdiagnose der Dünndarmabschnitte Dickdarm Appendix vermiformis Analkanal Dünndarm Länge: 3-6m Aufgabe: Verdauung und Resorption von Nährstoffen Verdauung Enzymatische Spaltung der Nahrungsbestandteile Resorption Selektive Durchschleusung durch die Epithelbarriere Lamina epithelialis des Dünndarms, 1. resorbierende Saumzellen Abb.: Prof. Dr. L. Luciano • Höhe 20-25 µm • Bürstensaum / Mikrovilli / Glykokalix • Barriere zwischen Darmlumen (Außenwelt) und Interzellularraum: Tight Junction • Resorption Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 1. Proteine 1. Magen • Denaturierung durch HCl • Proteolyse durch Pepsine (pH-Optimum 2-5) 2. Darmlumen: weitere Proteolyse • pH 7-8: Inaktivierung der Pepsine • Pankreasenzyme und • Enzyme des Bürstensaums: Dipeptide, Tripeptide, einzelne AS aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 1. Proteine 1. Magen • Denaturierung durch HCl • Proteolyse durch Pepsine (pH-Optimum 2-5) 2. Darmlumen: weitere Proteolyse • pH 7-8: Inaktivierung der Pepsine • Pankreasenzyme und • Enzyme des Bürstensaums: Dipeptide, Tripeptide, einzelne AS 3. Darmepithel: • Absorption in die Zellen durch spezifische Carriersysteme: aktive Transporte • Weitere Hydrolyse zu AS • Abgabe an V. portae aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 1. Proteine K K K K L • Kapillarnetz mit fenestriertem Endothel • abführende Vene • V. portae K Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 2. Kohlenhydrate 1. Mund • Speichel-Amylase spaltet Stärke 2. proximaler Magen 3. Darmlumen • alpha-Amylase aus dem Pancreas spaltet weiter bis zu Oligosacchariden aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 2. Kohlenhydrate 1. Mund • Speichel-Amylase spaltet Stärke 2. proximaler Magen 3. Darmlumen • alpha-Amylase aus dem Pancreas spaltet weiter bis zu Oligo-sacchariden 3. Darmepithel • Bürstensaumenzyme spalten in Monosaccharide • Aufnahme der Monosaccharide durch aktiven Transport • Abgabe an V. portae aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 2. Kohlenhydrate K K K K L • Kapillarnetz mit fenestriertem Endothel • abführende Vene • V. portae K Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 3. Fette Mit der Nahrung aufgenommene Lipide werden zu 95% im Dünndarm resorbiert. • Neutralfette (Triglyzeride), • Phospholipide • Cholesterinester • fettlösliche Vitamine A,D,E,K Aufspaltung und Emulgation erforderlich Aufspaltung: Lipasen aus Speicheldrüsen, Magen und Pancreas Gallensalze: Micellen-Bildung (ca. 2nm) Aufnahme in die Zelle aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 3. Fette Aufnahme in die Zelle glattes ER: Wiederaufbau von Triglyzeriden Golgi-Apparat: Triglyzeride werden mit Apoprotein verbunden: Chylomikronen. Verpackung in Vesikel. Exozytose der Chylomikronen Abtransport über Lymphgefäß (Umgehung der Leber!) aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Verdauung und Resorption von Nährstoffen: 3. Fette L • Lymphgefäße Es läßt sich für den gesamten Rumpfdarm ein einheitliches Bauprinzip erkennen: TUNICA MUCOSA TELA SUBMUCOSA TUNICA MUSCULARIS TUNICA SEROSA oder ADVENTITIA aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Tela submucosa des Dünndarms • reich an Blut- und Lymphgefäßen • enthält den Plexus submucosus (Meissner) ¾ Ganglienzellen (Perikaryen) und Faserbündel ¾ motorische und sensorische Neurone ¾ Parasympathikus und Sympathikus ¾ steuert die Motilität der inneren Wandschichten, sowie sekretorische Aktivität • enthält ggf. Drüsen Es läßt sich für den gesamten Rumpfdarm ein einheitliches Bauprinzip erkennen: TUNICA MUCOSA TELA SUBMUCOSA TUNICA MUSCULARIS TUNICA SEROSA oder ADVENTITIA aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Tunica muscularis des Dünndarms • Zwei Schichten glatter Muskelzellen: ¾ innere Ringschicht ¾ äußere Längsschicht • Bewegung des Chymus ¾ Peristaltik zum Transport nach aboral ¾ Pendel- und Segmentierbewegungen zur Durchmischung • enthält den Plexus myentericus (Auerbach) ¾ Ganglienzellen (Perikaryen) und Faserbündel ¾ Parasympathikus und Sympathikus ¾ steuert die Motilität Abb.: Dr. G. Bargsten TUNICA MUCOSA: TELA SUBMUCOSA TUNICA MUSCULARIS TUNICA SEROSA aus: Welsch, Lehrbuch der Histologie, 2006 Duodenum, HE Tunica serosa des Dünndarms • Peritoneum viscerale • bedeckt die intraperitoneal gelegenen Abschnitte des Darms • einschichtig plattes Epithel: Mesothel • darunter: gelegentlich bindegewebige Verschiebeschicht: Tela subserosa Mikroskopische Anatomie des Rumpfdarms: Alle Abschnitte haben ihre Baueigentümlichkeiten Aber: Es läßt sich für den gesamten Rumpfdarm ein einheitliches Bauprinzip erkennen Regionale Besonderheiten des Dünndarms Duodenum TUNICA MUCOSA: TELA SUBMUCOSA TUNICA SEROSA Duodenum, HE enthält Brunner-Drüsen (Gll. duodenales) Brunner-Drüsen (Gll. duodenales) • tubulo-alveolär • mukoid • Sekretionsprodukte: ¾ alkalischer Schleim (pH 8,2-9,3) enthält HCO3¾ EGF (Epidermaler Wachstumsfaktor) Regionale Besonderheiten des Dünndarms Mesenterium Ileum enthält Nll. lymphatici aggregati Peyer-Plaques aus: Bucher&Wartenberg, 1989 Ileum MALG: Mucosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe Dünndarm, Mensch, REM MALG: Dome-Epithel mit M-Zellen Dünndarm, Mensch, REM Ileum: Peyer-Plaques • Aggregierte Lymphfollikel • Lage: Mucosa bis Submucosa • der Ansatzstelle des Mesenteriums gegenüber • Dome-Epithel: M-Zellen MALG: Dome-Epithel mit M-Zellen • Aufnahme von Antigenen aus dem Darmlumen • Transport der Antigene zu Lymphozyten in den „Taschen“ der M-Zellen • Bindung der Antigene an IgRezeptoren auf der B- Lymphozytenoberfläche • Übergabe an antigenpräsentierende Zelle • Interaktion mit T-Zellen • Interaktion mit FDC aus: Kierszenbaum, Histology and Cell Biology, 2002 • B-Zellen – Plasmazellen – IgA • Transzytose des IgA