Seite 1 von 3 DIÄT OHNE FETT – EINE SINNVOLLE MASSNAHME? Wenn der Zeiger der Waage sich nicht nach unseren Wunschvorstellungen richtet, beginnen die meisten Menschen sich in einer für ihre Gesundheit äußerst abträglichen Weise zu ernähren: Mit der fixen Idee eines Idealgewichts, das bereits vor Jahren anhand ernährungsmedizinischer Untersuchungen widerlegt wurde, werden bestimmte Produkte aus dem täglichen Nahrungsangebot gestrichen, vorrangig alles, was in irgendeiner Weise mit Fett oder Öl zu tun hat. Kalorienzählen regiert den Tagesablauf! Der Körper erkennt: Es besteht ein Notfall (Mangel) und reagiert mit Alarmstufe Rot. Der Grundumsatz wird gesenkt, jedes bisschen Nahrung wird bis zum Letzten genutzt und das Gehirn steigert unsere Esslust, um den Schwund auszugleichen. Wasserhaltige Fettreserven schrumpfen unter Flüssigkeitsverlust, bleiben jedoch in Hab-Acht-Position, um sich nach Beendigung der „Notzeit“ wieder zu füllen. Ist dieser Punkt erreicht, versucht das interne Regulationssystem zumindest das Ausgangsgewicht wiederherzustellen, damit es im Wiederholungsfall mehr zusetzen kann (Jo-Jo-Effekt). Sofern also nicht eine Umwandlung von Fettzellen in Muskelgewebe (unter erhöhtem Kalorienverbrauch) erfolgt, führt dieser Weg geradewegs in den Misserfolg mit gesundheitlich bedenklichen Begleiterscheinungen. Eine unsere Lebensfunktionen erhaltende Ernährung darf nämlich nicht einseitig sein (oder werden) und muss alles enthalten, was wir brauchen, um das „Biosystem Mensch“ für unser Wohlergehen arbeiten zu lassen. Dies ist umso mehr der Fall bei den heutigen Belastungen, die in unserem Millionen Jahre alten Bauplan nicht vorgesehen waren. Zu unserem Schutz sind daher nicht nur die Vorteile einer Obstund Gemüse haltigen Ernährung zu nutzen, sondern auch die der essentiellen (nicht vom Körper hergestellten) Bestandteile natürlicher Öle. Jahrzehntelang wurden scheinbare Vorteile behandelter Fette (→ Margarine) angepriesen: Heute hat es sich jedoch herumgesprochen, dass nicht die Fettmenge, sondern die Zusammensetzung der verschiedenen Anteile (Fettsäuren) wesentlichen Einfluss auf das Herzinfarktrisiko haben. Mittlerweile wurden zwar die Anteile gehärteter Fette gesenkt, doch stieg ihr gesamter Verbrauch in der Lebensmittelindustrie eher an: Ist es doch in vielen Bereichen vorteilhaft, dass die so behandelten Öle erst bei höheren Temperaturen flüssig werden als ihre Naturbelassenen Originale. Wie unterscheiden sich nun die verschiedenen Öle und welche sollten wir vorzugsweise in unseren täglichen Speiseplan aufnehmen? Der Verbrauch an Fett (oder Öl) soll im Verhältnis zur gesamten Kalorienaufnahme bei Erwachsenen zwischen 15 und (max.) 35% betragen. Diese Zahl wird in Deutschland stark überschritten! Doch damit nicht genug: Die Zusammensetzung der hauptsächlich (60%) verzehrten Fette weist einen überproportional hohen Anteil an tierischen, raffinierten und gehärteten (trans) Fettanteilen auf. Die für unseren Körper notwendigen (essentiellen, P REVENTIONS HAMBURG PRODUKTE IHRER GESUNDHEIT ZULIEBE Seite 2 von 3 d. h. nur durch Nahrungsaufnahme verfügbaren), mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren (früher: Vitamin F) sind unterrepräsentiert. Ihre Namensgebung erfolgt mit Bezug auf die chemische Struktur (Position einer speziellen Doppelbindung); aus den so genannten Stammfettsäuren einer Gruppe ist der Körper dann in der Lage, alle für die Gesundheit notwendigen Folgeprodukte selbst herzustellen: OmegaOmega-3 (essentiell) Stammfettsäure: Alpha-Linolensäure (3fach ungesättigte C18-Fettsäure) Sie ist Hauptbestandteil im Leinöl (57 %) und für den Körper notwendig, um entzündungshemmende Wirkstoffe zu bilden. Andere Öle enthalten geringere Anteile: Hanföl (ca. 17%), Walnussöl (ca. 15%), Rapsöl (ca. 9%), Sojaöl (ca. 8%). Doch Vorsicht: Durch Aufnahme dieser an alphaLinolensäure geringhaltigen Öle in unseren Speiseplan verringern wir automatisch unsere „Fettbilanz“ zu ungunsten der sowieso zu geringen Anteile an Omega-3 Fettsäuren! Oben: Blühender Flachs Leinöl Leinöl ist also als Quelle für Omega-3 Fettsäuren stets vorteilhaft. OmegaOmega-6 (essentiell) Stammfettsäure: Linolsäure (2fach ungesättigte C18-Fettsäure) Mit ihr synthetisiert unser Körper wichtige entzündungshemmende, aber auch entzündungsfördernde Bestandteile (Arachidonsäure). Nur in einem richtigen Verhältnis mit den vorgenannten Omega-3 Fettsäuren wird letztere unterdrückt (s. a. „Mengenverhältnisse“). Linolsäure ist bei äußerlicher Anwendung in der Lage Hautreizungen von außen, wie z. B. chronischer Lichtschädigung, womöglich sogar Hautkrebs, entgegenzuwirken und im Rahmen der lichtgeschädigten Altershaut auftretende Flecken zurückzubilden. Sie wird daher ohne vorgegebene Höchstkonzentration in Kosmetika eingesetzt. Distelöl, Distelöl das aus den Samen der Färberdistel gewonnen wird, weist den höchsten Linolsäuregehalt (78%) aller Pflanzenöle auf. Links: Distelblüte OmegaOmega-9 (nicht essentiell) Omega-9-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, z. B. Oleinsäure (einfach ungesättigt, oft auch als Ölsäure bezeichnet), die z. B. in Olivenöl (77 %) oder rotem Palmfruchtöl (45%) vorkommt. Omega-9-Fettsäuren helfen, den LDL-Cholesterinspiegel (LDL = das "böse" Cholesterin) im Körper zu senken und zu stabilisieren. P REVENTIONS HAMBURG PRODUKTE IHRER GESUNDHEIT ZULIEBE Seite 3 von 3 Welche Möglichkeiten haben wir nun, um uns mit diesen Fetten ausreichend und im richtigen Verhältnis zu versorgen? Dazu gibt es die folgenden, wichtigen Regeln: 1. 2. 3. 4. 5. Bei Omega-3/6 Fettsäuren gilt NICHT das Sprichwort „Mehr ist besser”. Das Verhältnis Omega-3 zu Omega-6 sollte zwischen 1:2 bis zu 1:5 betragen (Muttermilch 1:1). In der heutigen Ernährung liegt das reale Verhältnis im Durchschnitt bei 1:20! Die Gesamtmenge an ungesättigten Fettsäuren sollte nicht mehr als maximal 10% des gesamten Kalorienverbrauchs ausmachen. Ihre Zufuhr sollte ausschließlich aus pflanzlichen Quellen erfolgen. Omega-3/6-haltige Öle nie ohne Vitamin E und Carotinoide zuführen. Hier noch einmal in Kurzform, welche Öle uns optimal versorgen: KOKOSNUSSÖL besteht zu 93 % aus gesättigten, kurzkettigen und daher vom Körper leicht verdaulichen Fettsäuren (ca. 1% Capronsäure (C6), 9% Caprylsäure (C8), 6% Caprinsäure (C10), 46% Laurinsäure (C12), (C12) 20% Myristinsäure (C14), 8% Palmitinsäure (C16) und 3% Stearinsäure (C18)). Davon besonders interessant ist die Laurinsäure, die auch in der Muttermilch vorkommt. Sie zeichnet sich durch eine starke pilztötende und antimikrobielle Wirkung aus. Dieses Öl ist sehr stabil und daher ein ideales Fett zum braten und fritieren. LEINSAMENÖL (Flachssamenöl) enthält ca. 10 % gesättigte Fettsäuren (Palmitin- u. Stearinsäure), 18 % Oleinsäure (Omega-9), 15 % Linolsäure (Omega-6) und 57 % alphaOmegaalpha-Linolensäure (Omega Omega-3). Es sollte immer gekühlt in Dunkelheit (kein helles Glas!) aufbewahrt und niemals erhitzt werden. DISTELÖL weist einen geringen Anteil gesättigter Fettsäuren (8%) auf. Ebenfalls gering mit nur 8% ist ihr Anteil an 1fach ungesättigter Oleinsäure (Omega-9). Mit 79% hat es Omegajedoch von allen Pflanzenölen den höchsten Gehalt an Linolsäure (Omega Omega-6). Im Olivenöl finden sich ca. 73 % Oleinsäure (Omega OmegaOmega-9), 10 % Linolsäure (Omega-6), 10 % Palmitinsäure (gesättigt), und 7 % Caprinsäure (gesättigt). Es kann nur in geringen Mengen als Alternative für Distelöl dienen. Unten: Rotes Palmfruchtfleisch ROTES PALMFRUCHTÖL ist in dreifacher Hinsicht eine ideale „Ölquelle“: Es enthält den für unseren Vitaminbedarf notwendigen Gehalt an Beta-Carotin (Provitamin A) und Vitamin E (Tokotrienole > Tokopherole), sowie zusätzlich ca. 45% einfach ungesättigte Oleinsäure (Omega OmegaOmega-9 Fettsäure / C18). Es ist auch ein wichtiges Produkt in der Naturkosmetik. Ihren Fettbedarf dürfen Sie also in der Hauptsache durch Kokosöl decken; zusätzlicher Verbrauch an Leinund Distelöl sollte im Mengenverhältnis 1:1 stehen. Verwenden Sie zusätzlich weitere Öle, kann die Menge an Leinöl im gleichen Verhältnis erhöht werden. Mit rotem Palmfruchtöl bedienen Sie Ihren Bedarf an Provitamin A und Vitamin E. P REVENTIONS HAMBURG PRODUKTE IHRER GESUNDHEIT ZULIEBE