Infektionen durch Staphylococcus aureus

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Infektiologie
© 2008
65
Schattauer GmbH
Infektionen durch Staphylococcus aureus −
verändert sich das Krankheitsspektrum?
Fabian Lander, Reinhard Berner
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg
(Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Andrea Superti-Furga)
Schlüsselwörter
Keywords
Staphylococcus aureus, Infektionskrankheiten, Antibiotika-Therapie
Staphylococcus aureus, infectious diseases, antibiotic
treatment
Zusammenfassung
Summary
Das grampositive Bakterium Staphylococcus aureus ist
auch im Kindes- und Jugendalter ein wichtiger Infektionserreger. Die häufigsten Erkrankungen sind eitrige Hautund Weichteilinfektionen. Weitere dem Erreger zugeordnete, invasive Krankheitsbilder sind Pneumonien, Endokarditiden, Osteomyelitiden sowie Toxin-vermittelte Syndrome.
Während manche Infektionen wie beispielsweise die Osteomyelitis an Häufigkeit abzunehmen scheinen, mehren
sich Berichte über neuartige Krankheitsentitäten assoziiert
mit hoch virulenten, im ambulanten Bereich erworbenen S.
aureus-Stämmen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die nekrotisierende, hämorrhagische Pneumonie, die bei immunkompetenten Patienten auftritt und aus unverstandenen
Gründen bevorzugt Kinder und Jugendliche betrifft. Auch
das bisher fast ausschließlich mit einer fulminanten Meningokokken-Infektion assoziierte Waterhouse-FriderichsenSyndrom kann durch S. aureus verursacht werden. In der
Behandlung von S. aureus-Infektionen werden vorzugsweise Betalaktam-Antibiotika wie penicillinasefeste Penicilline, Aminopenicilline in Kombination mit Betalaktamase-Inhibitoren oder staphylokokkenwirksame Cephalosporine verwendet. Daneben kommen je nach Krankheitsbild
und Resistenzlage eine Anzahl weiterer Antibiotika unterschiedlicher Stoffklassen zur Anwendung.
A
ls Verursacher eitriger Infektionen
beim Menschen ist Staphylococcus
aureus (S. aureus) ein „alter Bekannter“. Die Erstbeschreibung erfolgte vor
mehr als 125 Jahren durch den schottischen
Arzt Sir Alexander Ogston (1844–1929) (15).
Er beschrieb in Haufen zusammenliegende
„Micrococcen“ als Erreger vonAbszessen, die
er aufgrund ihrer kugeligen Form und traubenförmigen Anordnung im mikroskopischen
Präparat sowie der goldenen Koloniefärbung
auf Blutagar „Staphylococcus aureus“ nannte.
Im Gegensatz zu dem in der Antike und im
Mittelalter vorherrschenden, durch Galen ge-
S. aureus is an important pathogen in childhood and adolescene. Most frequently it causes pyogenic skin and soft tissue
infections. Other diseases associated with this microorganism
include pneumonia, endocarditis, osteomyelitis as well as
toxin mediated syndromes. While the incidence of some infections, osteomyelitis for instance, appears to decrease, reports
on novel disease entities associated with highly virulent S.
aureus strains are on the rise. One example is the necrotizing,
hemorrhagic pneumonia occuring in immunocompetent patients and especially affecting children and adolescents. Another one is the Waterhouse-Friderichsen syndrome formerly
associated almost exclusively with severe meningococci infection that can be caused by S. aureus as well.
The treatment relies mainly on betalactame-antibiotics
such as penicilinase-resistant penicillins, aminopenicillins
in combination with betalactamase inhibitors or cephalosporins active against S. aureus. Depending on clinical picture and resistance situation a number of other antibiotics
from different substance classes may be used.
Infections caused by Staphylococcus aureus – new
diseases on the rise?
Kinder- und Jugendmedizin 2008; 8: 65–71
prägten Konzept des „pus bonum et laudabile“, wonach Eiter ein wichtiger Bestandteil der
normalen Wundheilung war, konnte Ogston
demonstrieren, dass sich durch die im Eiter
enthaltenen Bakterien abszedierende Infektionen übertragen ließen. Bis heute haben Staphylokokken nichts von ihrer klinischen Relevanzeingebüsst.DerErregerverursachtvorallem eitrige Infektionen, die meist lokal begrenzt bleiben, aber das Potenzial einer hämatogenenAusbreitungbesitzen.Danebengibtes
eine Reihe schwerer invasiver sowie toxischer
Krankheitsbilder, die durch S. aureus verursacht werden.
In letzter Zeit sind zwei neue Aspekte in
den Mittelpunkt getreten. Einerseits wird eine sich dramatisch verschlechternde Resistenzlage beobachtet: In zunehmender Häufigkeit werden auch bei im ambulanten Bereich aufgetretenen Infektionen Methicillinresistente S. aureus (MRSA)-Stämme isoliert
(7). Vor allem aus den USA gibt es alarmierende Daten, die eine zunehmende Prävalenz
von MRSA in pädiatrischen Kollektiven dokumentieren (4, 20). Auch in Deutschland
wird eine Zunahme an MRSA-Isolaten berichtet (19). Bei Kindern scheint sich dieser
Trend bislang noch nicht umzusetzen (9). Es
muss allerdings befürchtet werden, dass diese Entwicklung in den kommenden Jahren
vor der Pädiatrie nicht halt machen wird. Andererseits scheint sich das Spektrum gerade
der schwerwiegenden Staphylokokken-Infektionen zu verändern. Es mehren sich besorgniserregende Berichte über neuartige invasive Erkrankungen, ausgelöst durch hoch
virulente S. aureus-Stämme. Ein Beispiel ist
die nekrotisierende, hämorrhagische Pneumonie, die aus unverstandenen Gründen vor
allem bei ansonsten immunkompetenten
Kindern und Jugendlichen auftritt (10, 13).
Auch Krankheitsbilder wie das WaterhouseFriderichsen-Syndrom oder die nekrotisierende Fasziitis, die bisher nicht oder nur sehr
selten mit S. aureus in Verbindung gebracht
wurden, können durch diese neuartigen
Stämme verursacht werden (1). In Deutschland sind diese Erkrankungen bisher glücklicherweise Raritäten; Einzelfallberichte
nehmen jedoch zu. Daneben scheinen in
Deutschland in den letzten beiden Jahrzehnten invasive S. aureus-Infektionen bei Kindern mit klassischen Kranheitsbildern insgesamt deutlich seltener geworden zu sein. Insbesondere eine früher pathognomonische S.
aureus-Erkrankung, die akute hämatogene
Osteomyelitis des Kindesalters, verliert zahlenmäßig an Bedeutung.
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Oktober
2007
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Lander, Berner
Tab. 1
Empfohlene Dosierungen ausgewählter Staphylokokken-wirksamer Antibiotika und Chemotherapeutika
Medikament
Applikation
Dosen pro Tag
Dosierung pro kg KG und Tag maximale Tagesdosis
i. v.
4–6
100 000–200 000
24 Mio. E.
i. v., p. o.
3–4
100 (–200) mg
8g
Penicilline
Penicillin G
penicillinasefeste Penicilline
Flucloxacillin
enzymgeschützte Penicilline (Kombination mit Betalaktamase-Inhibitoren)
Ampicillin/Sulbactam
i. v.
3–4
Amoxicillin/Clavulansäure
p. o.
2–3
Piperacillin/Tazobactam
i. v.
3–4
150 mg
50 mg
12 g
3,75 g
250–300 mg
18 g
Carbapeneme und Monobactame
Imipenem
i. v.
4
40–60 mg
4g
Meropenem
i. v.
3
60 mg
6g
(bei Meningitis)
i. v.
3
120 mg
parenterale Cephalosporine
Cefazolin
i. v.
3
50–100 (–150) mg
Cefamandol
i. v.
3–4
75–100 mg
Cefotiam
i. v.
3
60–100 (–150) mg
6g
Cefuroxim
i. v.
3
75–150 mg
6g
Cefalexin
p. o.
4
50–100 mg
4g
Cefadroxil
p. o.
2
50–100 mg
4g
Cefaclor
p. o.
3
40–60 (–100) mg
4g
Loracarbef
p. o.
2
15–30 mg
0,8 g
Cefuroxim
p. o.
2–3
20–30 mg
1g
p. o., i. v.
3
20 (–40) mg
2,4 g
Vancomycin
i. v.
3
20–40 mg
Teicoplanin
i. v.
1
initial 20 mg, dann 10 mg
2
8 mg TMP/40 mg SMZ
150 (–300) mg
6g
12 g
Oralcephalosporine
Lincosamide
Clindamycin
Glykopeptide
0,8
Folsäureantagonisten
Trimethroprim/Sulfamethoxazol i. v., p. o.
(TMP/SMZ)
Antibiotika unterschiedlicher Stoffklassen
Fosfomycin
i. v.
3
Rifampicin
i. v., p. o.
1–2
10–20 mg
Linezolid (Kinder >12 Jahre)
i. v., p. o.
2
20 mg
Linezolid (Kinder <12 Jahre)
i. v., p. o.
3
30 mg
Im Folgenden sollen wesentliche durch
S. aureus verursachte Krankheitsbilder dargestellt sowie die antimikrobielle Behandlung kurz skizziert werden. In Tabelle 1 werden die für die Pädiatrie empfohlenen Dosierungen der gebräuchlichsten Antibiotika
und Chemotherapeutika erläutert.
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20 g
0,6 g
Oberflächliche Hautinfektionen
Eitrige Infektionen der Haut sind die häufigsten von S. aureus verursachten Erkrankungen. Die klinische Präsentation ist vielfältig und reicht von einer Follikulitis über
Furunkel- und Karbunkelbildung bis hin zur
Entstehung größerer konfluierender Abszesse (6, 16) (Abb. 1, 2). Die Tendenz einer
lokalen Ausbreitung der Erkrankung ist im
Gegensatz zu Infektionen mit Streptokokken eher gering. Komplikationen entstehen
meist durch Einbruch des Erregers in den
Blutstrom und durch die Folgen der Bakteriämie, die zu einer hämatogenen Absiedelung des Erregers im Körper führen können.
Eintrittspforte für eitrige Hautinfektionen
sind kutane (Mikro-)Verletzungen wie
Kratzer, Stiche oder Mazerationen sowie
präformierte anatomische Strukturen wie
beispielsweise die Haarfollikel. Prädisponierende Faktoren sind mangelnde Hygiene, Diabetes mellitus, eine atopische
Diathese und Abwehrschwäche (siehe Beitrag von Bernuth H, Ehl S).
Therapeutisch ist die Sanierung des Eiterherdes von entscheidender Bedeutung. Nur bei
gering ausgeprägten pustulösen Infektionen
ist eine lokale antiseptische Behandlung ausreichend. Abszesse müssen adäquat drainiert
werden („Ubi pus ibi evacua“). Inwiefern eine alleinige chirurgische Therapie bei sonst
unbeeinträchtigten, gesunden Patienten ausreichend sein kann, wird in der Literatur kontrovers dikutiert (14, 17). Bei ausgedehnteren
Befunden ist im Regelfall eine zumindest
orale, staphylokokkenwirksame Behandlung
erforderlich. Hier bieten sich orale Cephalosporine der ersten Generation (z. B. Cefadroxil) mit einer hohen oralen Bioverfügbarkeit
und guten Staphylokokken-Wirksamkeit an.
Auch Clindamycin stellt eine Behandlungsoption dar, allerdings muss mit einer Resistenzrate von 10% und mehr gerechnet werden, sodass die Clindamycin-Empfindlichkeit des Isolats im Labor bestätigt sein muss.
Aufgrund hoher Resistenzraten sind Makrolide heute nicht mehr als primäre Therapeutika zu empfehlen. Ein kleinerer Prozentsatz
von S. aureus-Isolaten ist auch heute noch Penicillin-empfindlich; bei entsprechendem
Nachweis bietet sich eine „einfache“ Penicillin-Therapie aufgrund der außerordentlich
guten Wirksamkeit an. Auf eine lokale Antibiotikatherapie, z. B. mit Mupirocin, sollte
verzichtet werden, da dies für die Sanierung
von MRSA-Trägerschaft reserviert bleiben
sollte.
Eine vor allem Säuglinge und Kleinkinder
betreffende Form der oberflächlichen Sta-
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Infektionen durch Staphylococcus aureus
phylokokkeninfektionen stellt die Impetigo
contagiosa dar (Abb. 3, 4). Während die häufigere kleinblasige Impetigo durch ß-hämolysierende Streptokokken der GruppeA (Streptococcus pyogenes) hervorgerufen wird, verursacht S. aureus eine großblasige Form der
Erkrankung, die bullöse Impetigo contagiosa. Pathogenetisch spielt dabei, insbesondere
was die Blasenbildung angeht, die Bildung
von Exfoliativtoxinen eine Rolle. S. aureus
zerstört die epidermale Barriere durch die
Produktion von Ceramidasen, Destruktion
von Desmogleinen, Zerstörung von Keratinozyten und Abbau bzw. Inhibition antimikrobieller Peptide. Der Erreger vermag so das
Stratum corneum zu penetrieren und somit in
und durch die Epidermis hindurch zu gelangen. Klinisch zeigen die Patienten zunächst
ein makulopapulöses Exanthem, auf dessen
Boden sich bis zu 1–2 cm große, gelegentlich
auch größere, rasch rupturierende Blasen bilden. Die Vesikel sind zunächst klar und trüben sekundär ein.
Von wenigen Ausnahmefällen mit sehr begrenzten Hautläsionen abgesehen, sollte immer eine orale antimikrobielle Therapie erfolgen, schon allein, weil eine Mischinfektion mit
Streptokokken meist nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich kommen topische
Antiseptika zur Anwendung. Auf lokale Antibiotika sollte verzichtet werden.
Abb. 1
Furunkel der Bauchhaut
Tiefere Hautund Weichteilinfektionen
Während die meisten Hautinfektionen durch S.
aureus oberflächlich verlaufen und lokal begrenzt bleiben, kommt es in seltenen Fällen zur
regionären Ausbreitung. Bei der Phlegmone,
im englischen Sprachgebrauch als „Cellulitis“
bezeichnet, handelt es sich um eineWeichteilinfektion im Bereich der tieferen Dermis und des
subkutanen Fettgewebes. Klinisch imponiert
die Erkrankung durch eine diffuse, ödematöse,
druckschmerzhafte Schwellung und eine − in
Abgrenzung zum vorwiegend durch Streptococcus pyogenes verursachten Erysipel − unscharf begrenzte Rötung. Die Infektion wird
meist von Fieber undAbgeschlagenheit begleitet. Die Behandlung muss initial parenteral erfolgen, um hohe Wirkspiegel zu sichern und eine weitereAusbreitung zu unterbinden. Zur an-
Abb. 2
Abszess im Bereich der Oberlippe
tibiotischen Therapie können penicillinasefeste
Penicilline wie Flucloxacillin, Betalaktamasegeschützte Aminopenicilline wie Amoxicillin
plus Clavulansäure oder staphylokokkenwirksame Cephalosporine wie Cefazolin, Cefotiam
oder Cefuroxim eingesetzt werden.
Die schwerste Form der Weichteilinfektion durch S. aureus stellt die (tropische) Pyomyositis dar (8, 18). In tropischen Ländern ist
diese Erkrankung häufig und betrifft vor allem gesunde Kinder und junge Erwachsene.
In gemäßigten Breiten ist die Erkrankung we-
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Kinder- und Jugendmedizin 2/2008
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Lander, Berner
Abb. 3
Impetigo contagiosa
Abb. 4
sentlich seltener mit jedoch zunehmender
Häufigkeit und kommt vor allem bei immunkompromittierten erwachsenen Patienten,
insbesondere bei HIV-Infizierten vor. Die Infektion des Muskels erfolgt hämatogen. Häufig geht eine Vorschädigung des Muskelgewebes durch ein Trauma oder starke körperliche Belastung voraus. Prinzipiell kann jeder
Skelettmuskel betroffen werden, meist jedoch ist eine einzelne Muskelgruppe der unteren Extremität infiziert. Dabei kommt es
zunächst zu Fieber und einer schmerzhaften
Verhärtung im Bereich des Muskels. Eine begleitende Hautrötung kann bei tiefem Sitz der
Infektion fehlen. Ab der zweiten Krankheitswoche kommt es zur Abszessbildung begleitet von hohem Fieber. Diagnostisch wegweiKinder- und Jugendmedizin 2/2008
Impetigo contagiosa auf dem Boden einer Neurodermitis
send sind erhöhte Infektparameter mit beschleunigter Blutsenkung, Leukozytose und
hohem CRP sowie bildgebende Verfahren.
Sichern lässt sich die Diagnose durch eine
Nadelaspiration von Eiter. Die Behandlung
besteht aus chirurgischem Débridment und
parenteraler antimikrobieller Therapie.
Untere Atemwegsinfektionen
Primäre Pneumonien durch S. aureus treten
vor allem im frühen Säuglingsalter auf, sind jedoch in den letzten Jahren extrem selten geworden. Klinisch zeichnen sich diese Lungenentzündungen durch einen raschen Verlauf
aus. Eine meist nur kurze fieberhafte Prodromalphase wird gefolgt von einer sich schnell
verschlechternden respiratorischen Symptomatik mit Stöhnen,Tachydyspnoe und eventuell Zyanose. Initiale Röntgenaufnahmen können durchaus noch unauffällig sein. Im späteren Stadium zeigen sich charakteristische häufig einseitige pulmonale Infiltrate, die sehr oft
von Pleuraergüssen begleitet sind. In ungefähr
einem Drittel der Fälle sind die Blutkulturen
positiv. Häufige Komplikationen sind die Bildung von Pneumatozelen oder das Auftreten
eines Pneumothorax. Aufgrund der Gefahr eines foudroyanten Verlaufs müssen Kinder mit
Verdacht auf Staphylokokken-Pneumonie stationär betreut und parenteral antimikrobiell behandelt werden. Bei jungen Säuglingen wird
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Infektionen durch Staphylococcus aureus
dem in der Primärbehandlung der Pneumonie
mit staphylokokkenwirksamen Antibiotika
Rechnung getragen. Eine gefürchtete, häufig
letale Komplikation einer Influenzavirus-Infektion ist die nekrotisierende Pneumonie
durch S. aureus bereits in den ersten Krankheitstagen.
Neben diesem schon lange bekannten
Krankheitsbild sind in den letzten Jahren Berichte erschienen, die eine neue Form der
Lungenentzündung durch S. aureus beschreiben, die so genannte diffuse, nekrotisierende, hämorrhagische Pneumonie (10, 13).
Sie tritt aus ungeklärten Gründen bei älteren
sonst gesunden, immunkompetenten Kindern und Jugendlichen ohne spezielle Risikofaktoren für eine S. aureus-Infektion auf.Verursacht wird die Erkrankung durch ambulant
erworbene MRSA-Stämme, die das Exotoxin
Panton-Valentine-Leukozidin (PVL) exprimieren. Die Erkrankung beginnt oft mit einem wenige Tage anhaltenden grippeähnlichen Prodromalstadium. Danach kommt es
zu einer akuten Verschlechterung mit hohem
Fieber, Hämoptysis und Leukopenie. Rasch
kommt es zum respiratorischenVersagen und
zur Kreislaufinsuffizienz. Histopathologisch
verursacht die Infektion ausgedehnte Ulzerationen der trachealen und bronchialen
Schleimhaut sowie hämorrhagische Nekrosen der interalveolären Septen.
Die Therapie besteht aus einem aggressiven antimikrobiellen und intensivmedizinischen Management. Dennoch ist die Letalität auch bei optimaler Therapie mit bis zu
56% sehr hoch. Ungünstige prognostische
Faktoren sind dasAuftreten von pulmonalen
Blutungen, einer Eythrodermie und einer
Leukopenie (11). Aufgrund der besseren
Gewebegängigkeit sollte hier dem Linezolid vor Vancomycin der Vorzug gegeben
werden. Bei nachgewiesener Empfindlichkeit kann auch Clindamycin und/oder Rifampicin eingesetzt werden.
Bakteriämie und Sepsis
Alle Formen von Infektionen durch S. aureus
können durch eine hämatogene Streuung zur
Bakteriämie und schließlich zur Absiedelung
in prinzipiell allen Körperregionen führen.Typische Komplikationen der S. aureus-Bakteri-
ämie sind Endokarditis, Organ- oder Weichteilabszesse, eine septische Arthritis oder Osteomyelitis. Diese scheinen bei Kindern jedoch seltener aufzutreten als bei Erwachsenen
(5). S. aureus ist einer der häufigsten Erreger
einer grampositiven Sepsis, dennoch entwickelt glücklicherweise nur eine Minderheit
der Patienten mit S. aureus-Bakteriämie eine
Sepsis. In den letzten Jahren mehren sich jedoch die Berichte über schwere durch S. aureus verursachte Septitiden mit Kreislaufinsuffizienz und Multiorganversagen, die sich
klinisch nur wenig vom Bild einer gramnegativen Sepsis unterscheiden (12). Auch das bisher fast ausschließlich mit einer fulminanten
Meningokokken-Infektion assoziierteVollbild
eines Waterhouse-Friderichsen-Syndroms
kann durch S. aureus ausgelöst werden (1).
Dieses Krankheitsbild ist klinisch gekennzeichnet durch eine Gerinnungsstörung mit
Petechien, flächigen Hautblutungen sowie disseminierter intravasaler Gerinnung. Daneben
treten Multiorganversagen, metabolische Azidose und eine schwere Kreislaufinsuffizienz
auf. Hämatologisch zeigt sich eine ausgeprägte Leuko- und Neutropenie. In der Autopsie
findet sich die pathognomonische bilaterale
Nebennierenblutung. Die Letalität der schweren S. aureus-Sepsis ist trotz aggressiver intensivmedizinischer Maßnahmen und effektiver
antibiotischerTherapie sehr hoch. Die antibiotische Therapie sollte nach Empfehlungen der
Paul-Ehrlich-Gesellschaft aus Linezolid oder
einem Glykopeptid in Kombination mit Rifampicin oder Fosfomycin (oder Cotrimoxazol) erfolgen, wobei der Einsatz von Rifampicin, Fosfomycin oder Cotrimoxazol bei Nachweis von MRSA stets erst nach Vorliegen des
Antibiogramms erfolgen sollte.
Endokarditis
Im Unterschied zu anderen EndokarditisErregern, die einen subakuten Verlauf verursachen, zeigt sich S. aureus virulenter und
führt typischerweise zu einem raschen Erkrankungsbeginn mit hohem Fieber und einem schnelleren Verlauf, der unter Umständen binnen weniger Tage zu einer Destruktion der Herzklappe mit konsekutiver Herzinsuffizienz führen kann. Die Erkrankung
betrifft überwiegend das linke Herz und dort
vorwiegend die Mitralklappe. Nur im Fall
von Endokarditiden, die mit intravenösem
Drogenmissbrauch assoziiert sind, ist häufiger das rechte Herz betroffen. Charakteristisch für die durch S. aureus verursachte
akute Endokarditis sind hohes Fieber und
ein schweres, rasch progredientes Krankheitsbild. Diagnostisch wegweisend, aber
nicht immer auftretend, ist ein neues oder
verändertes Herzgeräusch. Weitere, allerdings selten anzutreffende, klinische Zeichen sind Osler-Knötchen oder andere periphere durch septische Embolien bedingte
Hautläsionen. Komplikationen sind die
Herzinsuffizienz infolge Klappenzerstörung, Myokarditis, Perikarditis, Myokardabszesse und embolische Herzinfarkte.
Klappenringabszesse können Überleitungsstörungen nach sich ziehen. Extrakardiale
Manifestationen sind häufig und entstehen
durch septische Embolien oder durch Absiedelung im Rahmen der Bakteriämie. Gesichert wird die Erkrankung durch den
Nachweis des Erregers in Blutkulturen sowie die Darstellung von valvulären Vegetationen in der Echokardiografie, die im
Zweifelsfall auch transösophageal durchgeführt werden muss. Prädisponierende Faktoren sind vor allem Herzfehler: Dabei gehen zyanotische Herzvitien, Zustand nach
Implantation einer Herzklappe, eines Konduits oder Anlage eines Shunts mit einem
besonders hohen Risiko einher. Eine überstandene mikrobielle Endokarditis in der
Vorgeschichte stellt ebenfalls ein hohes Risiko dar. Daneben prädisponieren alle Faktoren, die eine S. aureus-Bakteriämie begünstigen, wie intravenöse Katheter oder
vorhergehende S. aureus-Infektionen.
Die Therapie erfolgt durch eine langfristige, mindestens sechs Wochen andauernde
intravenöse Antibiotika-Behandlung. Hier
wird üblicherweise ein penicillinasefestes
Penicillin (z. B. Flucloxacillin) oder ein staphylokokkenwirksames Cephalosporin eingesetzt und mit einem Aminoglykosid kombiniert. Je nachAusmaß der Klappenschädigung und der Vegetationen kann ein kardiochirurgischer Eingriff notwendig werden.
Bei der Endokarditis durch S. aureus müssen auch nach Beginn der antibiotischen
Therapie so lange Blutkulturen entnommen
werden, bis der Beweis der „Sterilisierung“
des Blutstroms erbracht ist.
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Lander, Berner
Osteomyelitis
Die akute,hämatogene Osteomyelitis ist eine
seltene Erkrankung vorwiegend des Kindesalters. Angaben zur Inzidenz sind lokal unterschiedlich und schwanken zwischen 2,9 und
20 Fällen pro 100 000 und Jahr. Insgesamt lässt
sich eine deutlich rückläufige Tendenz der Erkrankungshäufigkeit in den letzten Jahren ausmachen (2). Jungen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. S. aureus ist der
häufigste Erreger; jenseits des Säuglingsalters
verursacht er 70–95% der akuten Ostoemyelitiden. Die akute Osteomyelitis ist definiert mit
einem Krankheitsverlauf von weniger als zwei
Wochen. Sie manifestiert sich vor allem an der
unteren Extremität und dort vorwiegend in den
Metaphysen der langen Röhrenknochen. Die
Symptomatik ist zum einen geprägt von unterschiedlich stark ausgebildeten Allgemeinsymptomen, wie Fieber, Abgeschlagenheit bis
hin zu einem sepsisähnlichen Krankheitsbild.
Zum anderen zeigen sich lokale Entzündungszeichen mit Druckdolenz, schmerzhafter Bewegungseinschränkung, Schwellung und Rötung. Unbehandelt schreitet die Infektion mit
Bildung eines subperiostalen Abszesses und
Übergreifen auf dieWeichteile fort. Bei jungen
Säuglingen verläuft die Symptomatik subtiler
mit dem Bild der Pseudoparalyse. Fieber kann
fehlen. Häufig sind die Gelenke mitbetroffen,
da die Erkrankung in diesem Alter noch über
die Epiphysenfugen hinweg greifen kann. Diagnostisch zeigt sich neben dem klinischen
Bild eine Erhöhung der Infektparameter mit
Leukozytose, Linksverschiebung, CRP-Erhöhung und insbesondere erhöhter Blutsenkung.
Der für die Therapieplanung unbedingt anzustrebende Erregernachweis erfolgt aus Blutkulturen. Dies gelingt in 30–50% der Fälle,
weshalb eine wiederholte Abnahme zur Erhöhung der Sensitivität obligat ist. Bei Vorliegen
einesGelenkergussessolltedieserausdiagnostischen und therapeutischen Gründen punktiert
werden. Auch bei subperiostalen oder intraossären Abszessen sollte durch Punktion der Erregernachweis angestrebt werden.
Die primäre Therapie besteht in einer rasch
eingeleiteten intravenösen hoch dosiertenAntibiotikabehandlung. Dabei ist wichtig, dass die
Gewebegängigkeit der eingesetzten Antibiotika berücksichtigt wird, um ausreichende Wirkspiegel im Knochen zu erreichen. Für die paKinder- und Jugendmedizin 2/2008
renterale Therapie werden wiederum penicillinasefeste Penicilline wie Flucloxacillin oder
staphylokokkenwirksame Cephalosporine eingesetzt.Antibiotika wie Fosfomycin bieten sich
aufgrundihrermikrobiologischenundpharmakokinetischen Eigenschaften für den Einsatz
bei Knocheninfektion an. Valide Daten aus
kontrollierten klinischen Studien fehlen jedoch. Ebenfalls aus pharmakokinetischen
Gründen ist Clindamycin ein günstiges MedikamentzurBehandlungvonKnochen-undGelenkinfektionen, allerdings muss aus den oben
genannten Gründen zum Teil hoher Resistenzraten die Empfindlichkeit des Isolats im Labor
nachgewiesen sein. Für die orale Therapie bieten sich Clindamycin oder Oralcephalosporine
mit hoher Bioverfügbarkeit wie Cefadroxil an.
Die Frage des Zeitpunkts der Umstellung einer
primär parenteralen auf eine orale antibiotische
Therapiewirdkontroversbeurteiltundmussim
Einzelfall entschieden werden. Voraussetzung
sind in jedem Fall das gute klinische Ansprechen und ein komplikationsloser Verlauf. Hier
kann möglicherweise bereits nach ein bis zwei
Wochen auf eine oraleTherapie umgesetzt werden. Chirurgische Eingriffe sind indiziert,
wenn initial bereits zusätzliche Komplikationen wie Abszesse, Knochennekrosen oder Fistelnvorliegen.DiePrognosefüreinevollständige Heilung ist gut, insbesondere bei frühzeitiger Diagnosestellung und adäquater Therapie.
Hauptsächliche Spätkomplikationen sind
Wachstumsstörungen nach Befall der Wachstumsfuge im jungen Säuglingsalter.
Toxin-vermittelte Erkrankungen
S. aureus kann eine Reihe von Exotoxinen
produzieren, die eigenständige Krankheitsbilder verursachen können. Das selteneToxic
Shock Syndrome (TSS) wird durch das von
bestimmten S. aureus-Stämmen produzierte
Toxic-Shock-Syndrome-Toxin-1 (TSST-1)
ausgelöst (3). Häufig ist die Quelle derToxinBildung eher eine Kolonisation als eine Infektion. In der Mehrzahl der Fälle ist das
Krankheitsbild mit der Verwendung von
Tampons während der Menstruation assoziiert. Das Toxic-Shock-Syndrome-Toxin
agiert als so genanntes Superantigen und
kann durch unspezifische Bindung an Klasse-II-MHC-MoleküleT-Zellen direkt aktivie-
ren. Die Folge ist eine massive Stimulation
von T-Zellen und Makrophagen, die zur Freisetzung großer Mengen an proinflammatorischen Zytokinen und letztlich zu einer fulminanten systemischen Inflammationsreaktion
(SIRS) führt. Klinisch spiegelt sich diese
Entzündungskaskade in einem hoch akuten
Krankheitsbeginn mit Fieber, unspezifischen
Allgemeinsymptomen und starker Verschlechterung des Allgemeinzustandes wieder. Häufig zeigt sich ein diffuses makuläres
Exanthem mit nachfolgender groblamellärer
Schuppung. Bereits in der Frühphase kann
sich durch ein ausgeprägtes Kapillarleck ein
Volumenmangelschock entwickeln. Im weiteren Verlauf entwickelt sich definitionsgemäß ein Multiorganversagen.
Die Behandlung erfordert neben intensivmedizinischem Management eine staphylokokkenwirksame antibiotische Therapie. Hier wird aus theoretischen Überlegungen der Einsatz von Clindamycin in Kombination mit einem Betalaktam-Antibiotikum empfohlen. Da Clindamycin die Proteinbiosynthese hemmt, erhofft man sich eine unterdrückende Wirkung auf die Toxinprodukion des Erregers. Des Weiteren werden häufig intravenöse Immunglobuline
eingesetzt, in der Vorstellung, damit die Superantigene zu neutralisieren.
Eine weitere Toxin-vermittelte Staphylokokken-Erkrankung ist das Staphylococcal
Scalded Skin Syndrome (SSSS). Die generalisiserte Form im Säuglingsalter wird auch
Dermatitis exfoliativa neonatorum oder Morbus Ritter von Rittershain genannt (Abb. 5).
Betroffen sind vor allem junge Säuglinge; Erkrankungen jenseits des Kleinkindesalters
sind eine Rarität. Durch zwei Exfoliativtoxine
(A und B), die eine intraepidermale Spaltbildung hervorrufen, kommt es zunächst zu einem generalisierten makulösen Exanthem und
im weiteren Verlauf innerhalb von 1–3 Tagen
zur Bildung von schlaffen Blasen, die sehr
leicht aufreißen. Bereits durch leichtes Bestreichen lassen sich Hautfetzen ablösen (positives
Nikolski-Zeichen). Klinisch ähnelt das Bild einer Verbrühung. Allgemeinsymptome können
vorhanden sein; oft sind die Kinder aber bei
Ausbleiben sekundärer Komplikationen erstaunlich unbeeinträchtigt. Die Heilung ohne
Narbenbildung erfolgt binnen zwei Wochen.
Die Bildung von Enterotoxinen durch einen
großen Anteil der Staphylokokken-Stämme
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71
Infektionen durch Staphylococcus aureus
Abb. 5
Staphylococcal Scalded
Skin Syndrome bei einem
jungen Säugling
kann zu einer Lebensmittelintoxikation führen. Die am häufigsten vorkommenden Enterotoxine A und B sind sehr hitzeresistent, sodass
auch das Abkochen verseuchter Nahrung nicht
vor einer Intoxikation schützt. Die Inkubationszeit ist mit ein bis zwei Stunden sehr kurz. Meist
setzt die Symptomatik sehr heftig mit rezidivierendem Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und profusen, wässrigen Durchfällen ein. Der Verlauf ist in der Regel kurz und
selbstlimitierend und eine erregerbezogene
Therapie nur in Ausnahmefällen notwendig.
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Fabian Lander
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Pädiatrische Infektiologie und Immunologie
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Kinder- und Jugendmedizin 2/2008
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