Textilien mit Köpfchen

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Sport1Funktion
Funktionsstoffe
und
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Fasern
Textilien mit Köpfchen
Auf der OutDoor 2009 haben die Faserexperten wieder mal ordentlich Stoff
gegeben und ihre neuesten Entwicklungen präsentiert. sport+mode stellt eine
Auswahl der wichtigsten Stoffe und Fasern für den Sportsommer 2010 vor
Z
war war Invista, einer der weltweit größten Hersteller von Polymeren und Fasern, in Friedrichshafen nicht mit einem
eigenen Stand vertreten. Dennoch gaben Simon Whitmarsh-Knight und Gary Lucier von
Invista bereitwillig Auskunft zu ihrem neuen
Stoff Lycra Sport. Und das sogar vor der offiziellen Einführung dieses neuen Qualifikationsstandards für Sportstoffe in den USA. Der
globale Leistungsstandard für Stoffe mit der
Faser Lycra werde „die Branche verändern“,
verkündete Whitmarsh-Knight, Marketing Accounts Director für Active Wear & Outdoor
in Nordamerika und Europa, selbstbewusst.
Mit der Marketingkampagne „Der Stoff Lycra
Sport, Nur zu!” werden ein neues Logo, neue
Anhängeetiketten sowie eine neue Website
im Markt eingeführt. Damit will Invista dem
Verbraucher bei seiner Auswahl am PoS helfen.
Invista launcht Lycra Sport
sport1mode 1022009
Foto: Invista
Ein Stoff darf sich erst dann mit dem Label Lycra Sport schmücken, wenn er sechs Mindeststandards erfüllt: Anteil der Faser Lycra, Stoffgewicht, Rücksprungvermögen, bidirektionale
Dehnfähigkeit, Warendichte und Stoffkrumpf.
Das Anhängeetikett an einem Kleidungsstück
soll den Käufer darüber informieren, dass der
Stoff nicht nur elastisch ist, sondern auch anderen wichtigen Leistungsparametern gerecht wird. So ermögliche das Programm
Bekleidungsherstellern und Einzelhändlern, ihr Image und ihre Anziehungskraft
zu stärken, heißt es bei Invista. Auf der
OutDoor stellten Whitmarsh-Knight und
Lucier das Stoffprogramm Lycra Sport einschließlich Testverfahren und Stoffqualifikationsstandards ausgewählten Partnern in der
Stoffindustrie vor und berichteten von großem
Interesse. Der Lycra Sport sei bereit für einen
sehr guten Start. Viele Stoffe würden bereits
den Qualifizierungsprozess durchlaufen. Stoffhersteller können kommerzielle Stoffe, auch
auf Ad-hoc-Basis während neuer Produktentwicklungen mit einem Kunden, an die regionalen Testlabore von Invista schicken.
Polartec verstrickt
Polypropylene
Derweil wartet Polartec im Sommer 2010 mit
einer Serie von Power-Dry- und Power-StretchStoffen mit Polypropylenen auf. Diese ZweiKomponenten-Strickkonstruktion besteht auf
der Innenseite aus einem Polypropylene-Garn
und einem Polyester-Garn auf der Außenseite. Die hautnahe Schicht aus Polypropylenen ist mit Silberionen ummantelt, wodurch
Gerüche zuverlässig bekämpft werden. Die
Kombination ermöglicht einen effizienteren
Feuchtigkeitsaustausch als Stoffe, die entweder zu 100 Prozent aus dem einen oder
anderen Garn bestehen, heißt es bei Polartec.
Des Weiteren führt Polartec mit Eco-Odor Resist eine umweltfreundliche und permanent
geruchshemmende Technologie für fast alle
Power-Dry-Stoffe ein. Die molekularen Ketten
dieses Gemischs sind wie Schwerter geformt,
die Bakterien anziehen und deren Zellwände
durchbrechen, wodurch eine Vielzahl von Bakterienarten bekämpft wird.
Lenzing ersinnt Tencel Sun
Unter dem Slogan „Der Stoff Lycra
Sport, Nur zu!“ führt Invista einen
neuen Sportfunktionsstoff ein
Eine neue Sonnenschutzfaser auf Tencel-Basis ist das Aushängeschild der Lenzing AG für
den Sommer 2010. Tencel Sun wirkt aufgrund
eines integrierten Pigments, das mineralisch
ist und langfristig vor Sonneneinstrahlung
Die neue klimaregulierende Faser von
Smartfiber heißt Smartcell Clima und soll
Hitzestau und Frieren verhindern
schützt. Je nach Konstruktion würde ein
nicht auswaschbarer UPF von 110 erreicht,
erklärt Lenzing. Die besondere Eigenschaft
des Stoffes ist die Faserquellung. Tencel-SunBekleidung, die bei sportlicher Aktivität im
Freien feucht und gedehnt wird, verliert nur
wenig Sonnenschutz, während herkömmliche
Stoffe bis zu 50 Prozent einbüßen. Neben dem
Sonnenschutz zählen Feuchtigkeitsmanagement, gute Hautsensorik und vermindertes
Bakterienwachstum zu den Vorteilen von Tencel Sun. Der Herstellungsprozess beruht nach
Lenzing-Angaben auf botanischen Prinzipien,
da die Faser aus dem natürlichen Rohstoff
Holz hergestellt wird und zu 100 Prozent abbaubar ist.
Smartfiber löst
Klimaprobleme
Besonders gefragt bei Sportlern sind Textilien mit Klimaregulierung. Den Trend hat unter
anderem die Smartfiber AG aus Rudoldstadt
erkannt und auf der OutDoor ihre Funktionsfaser Smartcel Clima vorgestellt. Laut Smartfiber schafft die Faser ein Mikroklima zwischen
Haut und Kleidung, das beim Träger Temperaturschwankungen verhindert. Smartcell
Clima ist ein PCM (Phase Change Material)Mikrokomposit und kann von der Spinnerei
mit Baumwolle, Micro Modal, Micro Lyocell,
Polyester und Polypropylen gemischt werden.
So bleibt zum Beispiel der typische Baumwollcharakter einer Hose erhalten, während
gleichzeitig die klimaregulierende Funktion
spürbar ist. Die ersten Hersteller haben die
neuen Fasern bereits in ihren Prototypen verarbeitet. Ob die Stoffe letztlich auch die Kunden überzeugen, entscheidet sich aber erst
im nächsten Sommer.
jn
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