TWINCORE - Institut für Experimentelle Infektionsforschung

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TWINCORE
TWINCORE - Institut für Experimentelle Infektionsforschung
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Leiter: Prof. Dr. Ulrich Kalinke
Tel.: 0511/220027-100 • E-Mail: [email protected] • www.twincore.de
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Keywords: Typ I Interferon, anti-virale Immunantwort, Mausmodelle, primäre humane Immunzellen, Biomarker, therapeutische monoklonale
Antikörper, Impfstoffe, Adjuvanzien, Formulierungen
Forschungsprofil
Nach einer Infektion wird in der Regel innerhalb von Stunden die angeborene Immunität induziert, die für die ersten
Tage das Überleben des Wirts sichert. Es dauert eine Woche oder länger, bis das adaptive Immunsystem so weit aktiviert ist, dass es in der Lage ist, Pathogene zu eliminieren, oder zumindest deren Vermehrung zu kontrollieren. Wir
untersuchen die Pathogenese von viralen Infektionserkrankungen mit einem Schwerpunkt auf Hepatitis Viren, Herpes
Viren und Influenza Viren. Wir suchen Biomarker, die für Infektionserkrankungen relevant sind, und wir entwickeln
neue Strategien zur Prävention und Behandlung von Infektionserkrankungen.
Virale Pathogenese
Bei viralen Infektionen spielen insbesondere frühe Typ I Interferon-Antworten eine kritische Rolle. Zuvor haben wir
gefunden, dass nach einer Infektion mit dem vesikulären Stomatitis Virus (VSV) eine kleine Anzahl hoch spezialisierter
Zellen, die auch als plasmazytoide dendritische Zellen (pDC) bezeichnet werden, über Pathogen-Erkennungsrezeptoren
(PRR) aktiviert werden, und große Mengen an schützendem Typ I Interferon produzieren. Interessanterweise haben
alle genauer untersuchten Viren Gegenmaßnahmen zur Hemmung der Induktion oder der Funktion von Typ I Interferon
entwickelt. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit besteht darin herauszufinden, wie unterschiedliche Viren Typ I InterferonAntworten induzieren und welche Strategien sie entwickelt haben, Typ I Interferon-Antworten zu unterwandern.
Die lokalen Verhältnisse von Typ I Interferon-Antworten können entscheidend den Krankheitsverlauf beeinflussen.
Wir untersuchen, in welchen Organen Typ I Interferon-Antworten induziert werden und welche Zelltypen von Typ I
Interferon aktiviert werden müssen, damit Schutz vermittelt wird. Dabei spielt die Untersuchung von Mechanismen,
die die Ausbreitung viraler Erreger im Zentralnervensystem hemmen, eine wichtige Rolle. Wir untersuchen, welchen
Einfluss frühe Typ I Interferon-Antworten auf die Induktion adaptiver Immunantworten haben. Neben innovativen
Mausmodellen mit einer konditionellen Typ I Interferon-Rezeptor-Deletion oder einem rekonstituierbaren Typ II IFN Gen,
kommen Mäuse zum Einsatz, bei denen gleich mehrere PRR Plattformen deletiert sind. Weiterhin werden Experimente
mit primären humanen Immunzellen durchgeführt.
Biomarker für Infektionskrankheiten
Zum Jahresbeginn 2013 wurde PD Dr. med. Frank Pessler vom HZI an das Institut für Experimentelle Infektionsforschung
entsandt, um die Arbeitsgruppe „Biomarker für Infektionskrankheiten“ aufzubauen. Biomarker sind Moleküle oder
andere Messgrößen, die dazu beitragen sollen, (i) eine präzise Diagnose zu stellen (diagnostische Biomarker), (ii) die
Krankheitsschwere zu bestimmen, (iii) den Krankheitsverlauf oder ein Therapieansprechen vorherzusagen (prognostische
Biomarker), (iv) oder aber auch die Krankheitsentstehung besser zu verstehen (funktionelle Biomarker). Die Anzahl
der Leukozyten im peripheren Blut, die Blutsenkungsgeschwindigkeit und das C-reaktive Protein werden in der medizinischen Praxis häufig als diagnostische Biomarker zur Unterscheidung von viralen und bakteriellen Infektionen und
als prognostische Biomarker zur Bestimmung des Krankheitsverlaufs untersucht. Objektive biostatistische Maßstäbe
für die Genauigkeit von diagnostischen Tests, wie z.B. die "Receiver Operating Characteristic"-(ROC) Kurven-Analyse,
haben jedoch gezeigt, dass diese Marker in vielen Fällen ungenau sind. Daher suchen wir nach neuen, präziseren
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Forschungsbericht 2014
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Biomarkern für Infektions- und Entzündungsprozesse. Hierzu nutzen wir die in der jüngeren Vergangenheit entwickelten (1) analytischen Hochdurchsatzverfahren wie Tiefensequenzierung, Metabolomik und Proteomik für explorative
Bestimmungen, (2) gezielte Messungen von einzelnen Hypothese-basierten Faktoren und (3) experimentelle Ansätze an
der Laborbank. Unsere Schwerpunkte liegen zurzeit auf der Biomarkerforschung im Bereich der akuten Atemwegs- und
Hautinfektionen sowie auf der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Infektionen und Stoffwechselstörungen.
Für den Zugang zu Bioproben von klinisch gut charakterisierten Patienten (und Kontrollen) bauen wir ein europaweites
Netz von Kooperationspartnern auf, was insbesondere durch unsere Beteiligung an dem EU FP7-geförderten Projekt
„Combatting Antibacterial Resistance in Europe (COMBACTE)“ begünstigt wird. Deutschlandweite Kooperationen
bestehen über das Programm „Individualisierte Medizin (iMed)“ der Helmholtz-Gemeinschaft.
Neue Strategien zur Prävention und Behandlung von Infektionserkrankungen
In den letzten Jahren sind im Bereich der biologischen Arzneimittel dramatische Durchbrüche gelungen. Viele verschiedene monoklonale Antikörper werden in der Therapie unterschiedlichster Erkrankungen eingesetzt und derzeit
befinden sich dutzende neuer Reagenzien in der Entwicklung. Wir untersuchen, wie die konstanten Antikörperanteile
über Fc-Rezeptoren mit anderen Zellen interagieren und welchen Einfluss derartige Interaktionen auf die Funktion von
therapeutischen Antikörpern haben. Im Fokus stehen derzeit monoklonale Antikörper, die gegen Oberflächenantigene
von T-Zellen gerichtet sind. Für diese Untersuchungen entwickeln wir neue Testsysteme, die auf vorbehandelten Immunzellen des menschlichen Bluts oder auf Immunzellen aus sekundären lymphatischen Organen, wie zum Beispiel den
Tonsillen, basieren. Eine weitere wichtige Gruppe von biologischen Arzneimitteln sind Impfstoffe. Insbesondere durch
die Entwicklung neuer Adjuvanzien zeichnen sich vielversprechende Optionen ab. Wir untersuchen die Eigenschaften
von RNA-basierten Adjuvanzien. Einen weiteren Fokus stellen neuen Formulierungen dar. Wir untersuchen Verkapselungsmethoden, die eine selektive Beladung von humanen Antigen-präsentierenden Zellen mit aktiven Substanzen
erlauben. Um die Ergebnisse aus den oben beschriebenen Ansätzen noch besser bei der Beantragung und Durchführung
klinischer Prüfungen anzuwenden, werden gemeinsam mit der Danish Medicines Agency Untersuchungen im Bereich
der regulatorischen Forschung durchgeführt.
Forschungsprojekte
Die Rolle plasmazytoider dendritischer Zellen bei der Abwehr von Virusinfektionen
Zahlreiche Studien haben Mustererkennungsrezeptoren beschrieben, die in unterschiedlichen Zelltypen für die Erkennung
von Erregern und die nachfolgende Induktion von Interferonantworten eine Rolle spielen. Dabei ist es bisher unklar
gewesen, ob pDC direkt infiziert werden müssen, um zur Typ I Interferonproduktion angeregt zu werden. Auch war
nicht bekannt, welchen Einfluss die Interferonproduktion dieser Zellen auf die Pathogenese von viralen Infektionen
hat. Je nach Art und Verteilung eines Erregers können lokale Interferonantworten einen massiven Einfluss sowohl
auf Immunzellen wie auch das infizierte Gewebe und auch auf die Vermehrung des Erregers selbst haben. Im letzten
Jahr konnten wir zur Klärung dieser wichtigen Fragen mit Studien von murinen und humanen Modellen beitragen.
Infizierte Zellen regen pDC stärker zur Interferonproduktion an als freies Virus
Die in vitro Stimulation von pDC mit dem Vesikulären Stomatitis Virus (VSV) führt zur Induktion von starken Typ I Interferon Antworten. Anders als pDC sind konventionelle myeloide dendritische Zellen (mDC) nach VSV Stimulation eher
schwache Typ I Interferon Produzenten. Die Induktion von Typ I Interferon in pDC ist dabei von der Virus-Erkennung
durch den Toll-ähnlichen Rezeptor 7 (TLR-7) abhängig, wohingegen mDC VSV-Infektionen via RIG-I-ähnliche Helikasen wahrnehmen. Interessanterweise zeigten pDC jedoch im Gegensatz zu mDC eine beachtliche Resistenz gegen
eine direkte VSV-Infektion. Lediglich ein kleiner Teil von pDC (unter 10%) exprimierte nach Infektion mit einer eGFPkodierenden VSV Variante (VSVeGFP) eine grüne Fluoreszenz, die auf eine direkte Infektion schließen ließ. Dagegen
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TWINCORE
waren mDC Kulturen nach Inkubation mit der gleichen VSVeGFP Dosis nahezu vollständig infiziert. Um zu testen, ob
diejenigen Zellen, die direkt infiziert sind auch gleichzeitig Typ I Interferon exprimieren, wurden Reporter-Mäuse (MOB
- marker of interferon-β) verwendet, welche abhängig von IFN-β auch ein gelb-fluoreszierendes Reporterprotein
(YFP) exprimieren. Die Stimulation von MOB pDC mit VSVeGFP zeigte jeweils eine GFP+ und YFP+ Subpopulation,
während keine doppelpositiven GFP+YFP+ pDC gefunden wurden (Abb. 1A). Dieses Ergebnis verdeutlichte, dass unter
den pDC die infizierten Zellen kein Interferon-β exprimierten, und dass stattdessen die nichtinfizierten Zellen wichtige
Produzenten waren. Im Gegensatz dazu waren alle YFP+ Interferon-β produzierenden mDC gleichzeitig GFP+, also
VSVeGFP-infiziert (Abb. 1B). Somit exprimierten mDC Interferon-β als Antwort auf eine direkte Infektion (Frenz et al.,
2014). Diese Daten legen nahe, dass pDC nicht durch direkte Infektion sondern vielmehr durch stimulierende Faktoren
anderer infizierter Zellen zur Typ I Interferon Produktion angeregt werden. Tatsächlich produzierten pDC nach Stimulation mit infizierten mDC signifikant höhere Mengen an Typ I Interferon als nach Stimulation mit freiem Virus (Abb. 1C).
Abb. 1: Nach VSV Behandlung exprimieren hauptsächlich nicht-infizierte pDC und infizierte mDC Interferon-β. (A) Anders als pDC
benötigen mDC eine direkte Virus-Infektion, um Typ I Interferonantworten zu induzieren. Während eine Interferon-β Expression
(YFP+) ausschließlich in GFP- nicht-infizierten MOB Reporter pDC gefunden wurde, waren alle YFP+ Interferon-β-produzierenden
mDC auch infiziert (GFP+). (B) Schematische Darstellung der Befunde in (A). (C) VSV-infizierte mDC (mDCinf) induzieren in pDC
signifikant stärkere Interferon-α Antworten als freies VSV (weitere Details in Frenz et al., 2014).
Nicht die Infektiosität einzelner Viruspartikel, sondern deren effektive Bildung ist für die Hepatitis C Virusvermittelte Induktion von Interferonantworten in humanen pDC relevant
Weltweit sind etwa 160 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C Virus (HCV) infiziert. Wichtige Kennzeichen von
HCV sind dessen genetische Variabilität und die sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufe infizierter Patienten. Deshalb
haben wir untersucht, ob Virusvarianten eines Genotyps unterschiedlich starke Antworten des angeborenen Immunsystems induzieren. Dafür haben wir humane pDC aus dem Blut gesunder Spender isoliert und mit zwei verschiedenen,
in Zellkultur angezogenen Genotyp 2a HCV Varianten stimuliert (Abb. 2A). Das Patientenisolat JFH1 induzierte keine
Interferon-α Antworten, während das chimäre Jc1 Virus starke Interferon-α Antworten induzierte (Abb. 2B). Wurde
dagegen in den Stimulationsexperimenten partiell gereinigtes Jc1 eingesetzt, wurden keine Interferon-α Antworten
induziert. In Kokulturen von pDC mit infizierten Hepatomzellen konnten sowohl JFH1 als auch Jc1 infizierte Zellen
Interferon-α Antworten in pDC induzieren, jedoch waren auch hier die Antworten gegen das Jc1 Virus deutlich
stärker, als die gegen das JFH1 Virus. Nachdem sich herausstelle, dass nicht die Infektiosität der Viruspartikel für die
Stimulation entscheidend war, untersuchten wir als nächstes den Einfluss der Effektivität der Viruspartikelbildung.
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Mittels Jc1 Mutanten, bei denen an unterschiedlichen Schritten die Viruspartikelbildung inhibiert ist, konnten wir
zeigen, dass eine effiziente Viruspartikelbildung für die Induktion von Interferon-α Antworten in pDC entscheidend
ist (Grabski et al., 2014). Diese Untersuchung zeigt somit erstmals auf, dass die genetische Variabilität von HCV zu
einer unterschiedlich starken Induktion der angeborenen Immunität führen kann. Derzeit wird mit klinischen Proben
untersucht, ob im Fall von HCV Varianten, die schlechtere Antworten der angeborenen Immunität induzieren, insgesamt
schwerere Krankheitsverläufe zu beobachten sind.
Abb. 2: Anders als die HCV Variante JFH1 induziert die Variante Jc1 Interferon-α Antworten in primären humanen pDC. (A)
Schematische Darstellung des JFH1 Virus und der Viruschimären Jc1, die beide dem Genotyp 2a zugerechnet werden und sich nur
in den Strukturgenen unterscheiden. (B) pDC wurden mit Viruspartikeln in einen Verhältnis von einem Viruspartikel pro Zelle (MOI
1) stimuliert und nach 18 Stunden Inkubation wurde der Interferon-α Gehalt in zellfreien Kulturüberstände mittels ELISA bestimmt
(siehe auch Grabski et al., 2015).
Das Zytomegalievirus wendet verschiedene Strategien an, um die Induktion von antiviralen Interferonantworten zu inhibieren
Bei gesunden Personen unterbindet das funktionelle Immunsystem die Vermehrung und Ausbreitung des humanen
Zytomegalievirus (HCMV), wobei in der Regel das Virus latent in Zellen des Wirts vorhanden bleibt. Werden immunsupprimierte Patienten infiziert oder findet eine Reaktivierung des latenten Virus statt, so kann das dramatische Folgen
für den Patienten haben. Murines CMV (MCMV) ist ein gut etabliertes Modell für die Analyse des empfindlichen Wirt/
Erreger-Gleichgewichts. Die immunologische Kontrolle von MCMV Infektionen hängt von der frühen Induktion von
Typ I Interferonantworten ab. Bisher war unklar, ob MCMV-kodierte Evasine die Induktion von Interferonantworten
hemmen. Wir konnten eine verstärkte Expression von frühen MCMV-Genen in aus Knochenmarkszellen differenzierten
Makrophagen (MΦ) und mDC nachweisen, während in pDC keine MCMV-Genexpression nachweisbar war. Jedoch
zeigten MCMV stimulierte pDC stärkere Typ I Interferonantworten als MΦ oder mDC. Die Interferoninduktion in
pDC ist dabei von der Virus-Erkennung durch den Toll-ähnlichen Rezeptor 9 (TLR-9) abhängig, wohingegen mDC und
MΦ MCMV-Infektionen unabhängig von TLR und RIG-I-ähnlichen Helikasen erkennen. Experimente mit der MCMV
Variante MCMV-ΔM27, welcher der STAT2 Antagonist M27 fehlt, zeigten in mDC und MΦ eine stärkere Interferoninduktion im Vergleich zur Stimulation mit wildtyp MCMV. Im Gegensatz dazu exprimierten pDC gleiche Mengen
von Typ I Interferon nach Stimulation mit MCMV-ΔM27 und wildtyp MCMV (Döring et al., 2014). Diese Experimente
veranschaulichen, dass das virale Evasin M27 nicht nur Typ I Interferonrezeptor vermittelte Signale hemmt, sondern
auch die Induktion von Interferonantworten in mDC und MΦ. Zusammengenommen sind dies die ersten Ergebnisse,
die zeigen, dass MCMV spezifische Mechanismen entwickelt hat, um Typ I Interferonantworten in unterschiedlichen
Immunzellentypen zu modulieren.
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Abb. 3: Schematische Zusammenfassung der
Rolle des MCMV kodierten Evasins M27 bei der
Infektion von Immunzellen (weitere Details in
Döring et al., 2014).
Nicht nur pDC, sondern auch Stromazellen müssen nach einer viralen Infektion Erreger erkennen,
damit sich ein langfristiger Immunschutz entwickelt
Obwohl pDC nach einer Virusinfektion wichtige Typ I Interferonproduzenten sind, legen neuere Daten nahe, dass die
Depletion von pDC keinen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf von Virusinfektionen hat. Um die biologische Bedeutung von pDC zu klären, wurden gentechnisch veränderte Mäuse hergestellt, bei denen die für die VSV Erkennung
relevanten Erkennungsrezeptoren deletiert sind. Dabei fehlen diesen Tieren die Adaptorproteine MyD88 und TRIF für
die Viruserkennung über Toll-ähnliche Rezeptoren, sowie der Adaptor Cardif, der auch als IPS-1 bezeichnet wird, für die
Erkennung über zytosolische RIG-I ähnliche Helikasen (MyTrCa-/-). Tatsächlich können solche MyTrCa-/- Mäuse nach
einer VSV Infektion kein schützendes Typ I Interferon produzieren (Abb. 4A) und versterben innerhalb weniger Tage.
Werden jedoch wildtyp pDC, welche über ein intaktes Viruserkennungssystem verfügen, in MyTrCa-/- Mäuse adoptiv
transferiert, überleben so behandelte Tiere VSV Infektionen bis zu 8 Tage länger (Spanier et al., 2014). Bei näherer
Betrachtung kann man feststellen, dass die Interferon-β Antwort von adoptiv transferierten pDC in MyTrCa-/- und
Kontroll-Tieren dem Muster einer natürlichen Interferoninduktion in sekundären lymphatischen Organen von wildtyp
Tieren entspricht (vergleiche Abb. 4A, obere Reihe, und Abb. 4B). Diese Daten belegen, dass nach Stimulation adoptiv
transferierte pDC in sekundäre lymphatische Organe rekrutiert werden. Die Analyse von knochenmarkschimären Mäusen, bei denen entweder nur die Immunzellen oder die sonstigen radioresistenten Körperzellen aus MyTrCa-/- Mäusen
stammen, zeigte, dass neben den pDC auch andere Körperzellen einen entscheidenden Beitrag leisten, VSV zu erkennen und eine schützende Immunantwort einzuleiten. Neueste Experimente belegen, dass Stromazellen in sekundären
lymphatischen Organen zur Interferonproduktion beitragen. Derzeit untersuchen wir, welche Stromazelltypen an der
Viruserkennung beteiligt sind und die Induktion einer schützenden Immunantwort unterstützen.
Abb. 4: In Folge einer VSV Infektion wird TLR- und RLH-abhängig in sekundären lymphatischen Organen eine schützende Typ
I Interferonantwort induziert. (A) 24 und 48 nach i.v. VSV Infektion wurde in immunkompetenten Interferon-β Reportertieren
eine starke Interferon-β abhängige Luziferase Expression in sekundären lymphatischen Organen beobachtet, während
Mustererkennungsrezeptor-defiziente MyTrCa-/- Interferon-β Reportermäuse keine Interferon-β Expression zeigten. (B) Adoptiv
transferierte Interferon-β-Reporter pDC zeigten eine vergleichbar lokalisierte Interferon-β Induktion in wildtyp und MyTrCa-/Mäusen (weitere Details Spanier et al. 2014).
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Bei einer viralen Enzephalitis produzieren nicht pDC, sondern im Hirn lokalisierte Astrozyten
protektives Interferon
Da es sich bei Neuronen um eine essentielle, und in weiten Teilen nicht-erneuerbare Zellpopulation handelt, werden
im zentralen Nervensystem (ZNS) ganz besondere Anforderungen an die anti-virale Immunantwort gestellt. So existiert im ZNS ein Milieu, das als „immunprivilegiert“ bezeichnet wird und in dem notwendige Immunantworten so
moduliert sind, dass die Beeinträchtigung und der Verlust von Neuronen möglichst gering sind. Eine wichtige Rolle
bei der Abwehr von viralen Infektionen des ZNS spielen die Typ I Interferone. Bereits in früheren Studien konnten wir
zeigen, dass eine Typ I interferonabhängige Signalweiterleitung innerhalb des Gehirns notwendig ist, um nach einer
VSV Infektion das Überleben zu sichern. Da sich im Hirn sind jedoch keine pDCs finden, müssten diese erst nach einer
Infektion einwandern. Das würde zu lange dauern, um eine adäquate Immunantwort zu vermitteln. Zudem verhindert
die Blut-Hirn-Schranke, dass Typ I Interferon aus dem Blut in das Hirn übertritt. So stellte sich die Frage, welche Zellen
im ZNS bei einer Virusinfektion schützendes Typ I Interferon bilden? Wir konnten zeigen, dass nach einer intranasalen
VSV Infektion das Virus in das Riechhirn gelangt und dort lokal von Astrozyten vermittelte Typ I Interferonantworten
induziert (Abb. 5). Hierbei wird in erster Linie Interferon-β gebildet, wohingegen die Interferon-α Subtypen im ZNS
nur eine untergeordnete Rolle spielen (Detje et al., 2015). Bei Astrozyten handelt es sich um Gliazellen, die unter anderem am Aufbau der Blut-Hirn-Schranke beteiligt sind. Sie stehen in direktem Kontakt mit Neuronen und übernehmen
deren Versorgung mit Neurotransmittern und Nährstoffen. Offensichtlich übernehmen sie darüber hinaus eine wichtige
immunologische Funktion und modulieren über die lokale Typ I Interferonproduktion das Immungeschehen im ZNS.
Abb. 5: Nach intranasaler VSV Applikation kommt es im Riechhirn des zentralen Nervensystems zu einer lokalen Induktion von
Interferon-β. (A) Drei Tage nach intranasaler VSV Infektion zeigen IFN-β Reportermäuse im vorderen Bereich des Schädels eine
massive Induktion der Interferon-β-Promotor abhängigen Luziferase, deren Expression proportional von der IFN-βExpression abhängt
und im In vivo Imager dargestellt ist. (B) Eine ex vivo Analyse zeigt, dass nach einer intranasalen VSV Infektion das schützende
Interferon-β lokal im Riechhirn gebildet wird, wohingegen im Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm keine Interferon-β-PromotorAktivität detektierbar ist (siehe auch Detje et al., 2015).
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Pietschmann, Thomas (Prof. Dr.), Institut für
Experimentelle Virologie, TWINCORE, Hannover; Stangel, Martin (Prof. Dr.), Abteilung für Neurologie, MHH; Messerle,
Martin (Prof. Dr.), Institut für Virologie, MHH; Hengel, Hartmut (Prof. Dr.), Institut für Virologie, Universität Freiburg;
Staeheli, Peter (Prof. Dr.), Institut für Virologie, Universität Freiburg.; Förderung: VISTRIE, HAI-IDR, N-RENNT
Forschungsbericht 2014
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Weitere Forschungsprojekte
Viral Strategies of Immune Evasion (VISTRIE): CMV-induced type I IFN responses and their impact on
host survival
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Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Messerle, Martin (Prof. Dr.), Institut für Virologie,
MHH; Cicin-Sain, Luka (Prof. Dr.), HZI; Förderung: Helmholtz-Gemeinschaft
Helmholtz-Alberta Initiative in Infectious Disease Research (HAI-IDR): Hepatitis C virus triggered
innate Immunity
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Pietschmann, Thomas (Prof. Dr.), Institut für
Experimentelle Virologie, TWINCORE; Förderung: Helmholtz-Gemeinschaft
Niedersachsen-Research Network on Neuroinfectiology (N-RENNT)
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Sodeik, Beate (Prof. Dr.), Institut für Virologie MHH;
Stangel, Martin (Prof. Dr.), Abteilung für Neurologie, MHH; Förderung: Land Niedersachsen
Die Rolle von Typ I Interferon bei der Inhibition der Ausbreitung viraler Erreger im zentralen
Nervensystem
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Stangel, Martin (Prof. Dr.), Abteilung für Neurologie,
MHH; Bradke, Frank (Prof. Dr.), Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE); Weiss, Siefried (Dr.),
Abteilung für Molekulare Immunologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung; Förderung: Helmholtz-Gemeinschaft
Entwicklung einer neuen Formulierung zur zellspezifischen Antibiotika-Therapie am Beispiel von
Mycobacterium tuberculosis und M. avium
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.) und Frenz, Theresa (Dr.); Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie, Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
Bedeutung der Fc-vermittelten Vernetzung von monoklonalen Antikörpern für deren therapeutische
Funktion
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Förderung: Wirtschaft
RNA-basierte Impfstrategien gegen Infektionserkrankungen
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Förderung: Wirtschaft
Analyse neuer Adjuvanzien zur Verstärkung der mukosalen Immunität nach Immunisierung mit
virusähnlichen Partikeln
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.); Kooperationspartner: Guzman, Carlos (Prof. Dr.), Abteilung fur Vakzinologie
und angewandte Mikrobiologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung; Förderung: interne Mittel
Analyse Vakzin-induzierter Immunantworten in gesunden Probanden und Retuximab behandelten
Patienten
„„
Projektleitung: Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.) und Schmidt, Reinhold (Prof. Dr.), Klinik für Immunologie und Rheumatologie,
MHH; Förderung: interne Mittel
Identifizierung neuer Biomarker für akute bakterielle Infektionen. Combatting Antibacterial Resistance
in Europe (COMBACTE), WP5E „Diagnostics and Biomarkers”.
„„
Projektleitung: Pessler, Frank (PD Dr.); Kooperationspartner: Illig, Thomas (Prof. Dr.), Hannover Unified Biobank MHH;
Abel, Laurent (Prof. Dr.), INSERM, Universite Descartes, Paris; Vila, Jordi (Prof. Dr.) Universitat de Barcelona; Sievers, Jörg
(Dr.), Glaxo-Smith-Kline, London; Schreiber, Jens (Prof. Dr.), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; Förderung: EU
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TWINCORE
Identifizierung von neuen Biomarkern für frühe Diagnose und Risikostratifizierung bei Atemwegsinfektionen. Helmholtz Gemeinschaft Cross Programme Activity „Individualized Medicine“ (iMed)
„„
Projektleitung: Pessler, Frank (PD Dr.); Förderung: Helmholtz-Gemeinschaft
Rolle von immunoresponse gene 1 (Irg1) und Itakonsäure in der antiviralen Immunität
„„
Projektleitung: Pessler, Frank (PD Dr.); Kooperationspartner: Hiller, Karsten (Dr.), Universität Luxemburg; Förderung:
interne Mittel
MicroRNAs als Biomarker im Liquor cerebrospinalis
„„
Projektleitung: Pessler, Frank (PD Dr.); Kooperationspartner: Stangel, Martin (Prof. Dr.); Sühs, Kurt-Wolfram (Dr.),
MHH; Förderung: Junge Akademie MHH
Rolle von Infektionen bei chronischen Stoffwechselstörungen. Helmholtz-Gemeinschaft Portfolio
Topic „Metabolism and Chronic Diseases“
„„
Projektleitung: Pessler, Frank (PD Dr.); Kooperationspartner: Pawlita, Michael (Dr.), Deutsches Krebsforschungszentrum
Heidelberg; Guzman, Carlos (Prof. Dr.), Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig; Förderung:
Helmholtz-Gemeinschaft
Entwicklung von molekulardiagnostischen Multiplex-Assays für den ereignisnahen Nachweis von
Atemwegsinfektionserregern. German-Egyptian Research Funds (GERF)
„„
Projektleitung: Bahgat-Riad, Mahmoud (Dr.) und Pessler, Frank (PD Dr.); Förderung: BMBF
Originalpublikationen
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structural characterization of soluble X4 and hybrid X4-R5 HIV-1
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Übersichtsarbeiten
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Forschungsbericht 2014
TWINCORE
Weise M, Kurki P, Wolff-Holz E, Bielsky MC, Schneider CK. Biosimilars: the science of extrapolation. Blood 2014;124(22):3191-3196
Arshad, Haroon: Promotionsstipendium in der AG Pessler, gefördert
durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD).
Abstracts
Kuhn, Maike: Promotionsstudentin in der AG Pessler. Kurzzeitstipendium (3 Monate), gefördert durch die European Molecular
Biology Organization (EMBO) für die Durchführung eines Forschungsprojektes über Stoffwechselflüsse in Influenzainfektion in
der AG Hiller, Universität Luxemburg.
2014 wurden 19 Abstracts publiziert.
Promotionen
Bartholomäus, Patrick (Dr. rer. nat.): Analysis of the superagonistic
anti-CD28 mediated T cell stimulation.
Döring, Marius (PhD): Dendritic cells in CMV infection.
Spanier, Julia (Dr. rer. nat.): Dissection of redundant and nonredundant signaling pathways in virus sensing.
Master
Durán, Véronica: Selective targeting of antigen-presenting cells by
using an innovative formulation system.
Sohail, Aaqib: Pre-analytical and analytical evaluation of S100
proteins as biomarker for acute bacterial infections.
Tegtmeyer, Pia-Katharina: Role of different pattern recognition
platforms in the control of a DNA-virus infection.
Stipendien
Keßler, Annett: 8th International Vaccine and ISV Annual Global
Congress in Philadelphia, gefördert durch DGfI und Euroimmun AG.
Borst, Katharina: Cytokines in Melbourne, gefördert durch DGfI
und Euroimmun AG.
Araujo, Leonardo: Stipendium durch Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (Brasilien) für einen 11-monatigen Forschungsaufenthalt in der AG Pessler.
Tantawy, Mohamed: Promotionsstipendium in der AG Pessler
gefördert durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD).
Samir, Mohamed: Promotionsstipendium in der AG Pessler gefördert durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD).
Habib, Aamna: Promotionsstipendium in der AG Pessler, gefördert
durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD).
Weitere Tätigkeiten in der Forschung
Kalinke, Ulrich (Prof. Dr.): Geschäftsstellenleiter der Translationsallianz Niedersachsen (TRAIN), Vorstandsmitglied der „Association for
Immunotherapy of Cancer (CIMT)“; Vorsitzender der „Regulatory
Research Group (RRG)“ am CIMT; Mitglied im Wissenschaftlichen
Beirat der Vakzine Projekt Management GmbH (VPM); Mitglied im
Wissenschaftlichen Beirat des Biomolekularen Wirkstoffzentrums
(BMWZ) der Leibniz-Universität Hannover; Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des LOEWE Zentrum für Zell- und Gentherapie
(CGT); Gutachter für Forschungsförderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutschland; Agence National de la Recherche
(ANR), Frankreich; Fonds zur Forderung der wissenschaftlichen
Forschung (FWF), Österreich; Swiss National Science Foundation
(SNF), Schweiz; German-Israeli-Foundation (GIF); Health Research
Board (HRB), Netherlands; Organisation for Health Research and
Development (NOHRD), Niederlande; Swedish Research Council
(SRC), Schweden; Ad hoc Reviewer für die Fachzeitschriften Blood,
European Journal of Immunology, FEBS Journal, International
Journal of Cancer, Journal of Immunology, Journal of Virology,
Journal of Immunological Methods, Nat. Biotech., Immunity,
PNAS, J. Neuroimmunol., Brain Pathology, J. Biol. Chemistry, PLoS
Pathogens, Vaccine, und andere.
Pessler, Frank (PD Dr.): Koordinator von Work Package 5E „Diagnostics and Biomarkers“ des EU-geförderten europaweiten Forschungsverbundes Combatting Antibacterial Resistance in Europe
(COMBACTE); Mitglied des Führungskomitees der Helmholtz Cross
Programme Aktivität „Individualisierte Medizin (iMed)“; Mitglied
der Thematischen Arbeitsgruppe „Infektion und Immunität“ der
deutschen Nationalen Kohorte (NaKo). Editorielle Tätigkeiten:
Mitglied des Editorial Board des Journal of Clinical Rheumatology.
Iqbal, Azeem: Promotionsstipendium in der AG Pessler, gefördert
durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD).
Forschungsbericht 2014
661
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