Versuch V – Proteine Modul Bio-280 Physiologie und Biochemie der

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Modul Bio-280
Physiologie und Biochemie der Pflanzen
Versuch V – Proteine
Elektrophorese
„Wanderung geladener Teilchen in einem elektrischen Feld“
Plus-Pol
(Anode)
qE
v=
6πrη
Minus-Pol
(Kathode)
Wanderungsgeschwindigkeit abhängig von Ladung und Größe der Teilchen
Proteine
Bei Proteinen ergibt sich die Nettoladung q
aus Summe der Ladung aller Seitenketten
NH3+
COONH3+
COOCOO-
Proteine
Isoelektrischer Punkt
Der pH-Wert, bei dem die Nettoladung eines Proteins 0 ist,
entspricht dessem
isoelektrischen Punkt (pI)
negative und positive Ladungen der Seitenketten heben sich hier auf
Überwiegen saure Aminosäuren im Protein, so ergibt sich ein niedriger pI < 6.
Das Protein ist bei neutralem pH–Wert negativ geladen.
Überwiegen basische Aminosäuren im Protein, so ergibt sich ein hoher pI > 8.
Das Protein ist bei neutralem pH–Wert positiv geladen.
Proteine
Elektrophoretische Trägermedien
Celluloseacetatstreifen
Agarosegele
Exkurs: Auftrennung nach Molekulargewicht in der SDS-PAGE
Das anionische Detergenz SDS bindet an Proteine im Verhältnis 1,4 zu 1.
Polyacrylamidgele
Entfaltung des Proteins und Maskierung seiner Eigenladung
Ladung Protein-SDS-Komplexes
~
Molekulargewicht
Proteine
Durchführung der Elektrophorese
#
1)
2)
3)
4)
Startpunkt in der Mitte markieren
Kathodenseite markieren
markieren, Fingerabdrücke vermeiden
Gruppennummer auftragen
In Elektrophoresepuffer 30 min inkubieren
Lufteinschlüsse vermeiden!!!
Proteine
Durchführung der Elektrophorese
5) Rechte und Linke Kammer der Apparatur mit Puffer füllen
6) Enden des Streifens in Pufferlösung der Kammern tauchen
7)Proben in der Mitte auftragen, Streifen nicht beschädigen
8)Bromphenolblaumarker auftragen
9) Deckel schließen
Kammer an Spannungsgerät anschließen
und für 45 min 150 V Spannung anlegen
Proteine
Proteinfärbung mit Coomassie-Brilliant Blau
Die Coomassiefärbung ist wenig aufwendig und
detektiert bis zu 50 - 100 ng Protein.
Coomassie-Brilliantblau G-250
Triphenylmethanfarbstoff, der an an positiv geladene und unpolare Seitenketten bindet
Proteine
Durchführung der Proteinfärbung
Vor Öffnen der
Elektrophoresekammer
Spannungsgerät AUSSCHALTEN!!!
Proteine
Durchführung der Proteinfärbung
#
1)Streifen in Färbelösung überführen und
UNTER DEM ABZUG 20 min. inkubieren
2)10 min in Entfärbelösung inkubieren
3)Abspülen, Trocknen und Proteinbanden markieren
Proteine
Auswertung
#
Notieren Sie Laufrichtung (zur Kathode oder Anode
und Laufstrecke der verschiedenen Proteine.
)
Berechnen Sie Laufgeschwindigkeiten der einzelnen Flecken
in cm/h. (45 min Laufzeit!!!)
Proteine
Fragen
Welche der Proteine sind beim pH-Wert des verwendeten Puffers positiv,
welche negativ geladen?
positiv geladen.
Proteine, die zur Kathode wandern, sind …………..
negativ geladen.
Proteine, die zur Anode wandern, sind ……………
Welche Rückschlüsse lassen Laufrichtung und Laufgeschwindigkeit auf die
Oberflächenladung, die Molekülgröße und die Lage des IEP der jeweiligen Proteine zu?
> als der pH-Wert des Puffers.
Der IEP der Proteine, die zur Kathode wandern, ist ………
< als der pH-Wert des Puffers.
Der IEP der Proteine, die zur Anode wandern, ist ………
schneller
Proteine mit niedrigem Mw wandern in einem elektrischen Feld ………….
als Proteine mit hohem Mw.
schneller
Bei gleichem Mw wandern Proteine mit hoher Ladungsdichte ……………..
als Proteine mit niedriger Oberflächenladung.
Proteine
Charakteristika der eingesetzten Proteine
Glutamat-Dehydrogenase - Enzym des Stickstoffmetabolismus:
Katalysiert die Redox-Reaktion von α-Ketoglutarat mit Ammoniak zu Glutamat
Albumin - Teil des Blutplasmas
Bindet Wasser und verhindert so Austritt ins Gewebe
Transportiert wasserunlösliche Substanzen
Puffert den pH des Blutes
Cytochrom c - Teil der mitochondrialen Atmungskette
Elektronencarrier von Komplex III auf Komplex IV
Patatin
Glykoprotein der Kartoffel , Speicherprotein in der Vakuole
(Anteil 40 % am Gesamtprotein)
Abwehrreaktion bei Pathogenattacke, Esteraseaktivität, Lipidacylhydrolase
Proteine
Proteinfällung
pH – Fällung (reversible Fällung)
Die Löslichkeit eines Proteins hängt von seiner Oberflächenladung ab
Diese ist am isoelektrischen Punkt am geringsten
Aussalzen (reversible Fällung)
Salze entziehen dem Protein Hydratationswasser und vergrößern so
hydrophobe Effekte: Proteinaggregation über hydrophobe Wechselwirkungen
Häufige Verwendung von Ammoniumsulfat
Säurefällung (denaturierende Fällung)
Die Säure reagiert mit dem Protein und es entstehen unlösliche Salze
Häufige Verwendung von Trichloressigsäure oder Perchlorsäure
Proteine
Auswertung und Fragen zur Proteinfällung
Protokollieren Sie das Verhalten der Proteine unter den verschiedenen
Bedingungen und stellen Sie die Ergebnisse übersichtlich in einer Tabelle
dar. Erläutern Sie die Hintergründe (d.h. Erklärung der Beobachtungen)
Wie erklären Sie die unterschiedliche Größe der Proteinsedimente?
Unterschiedliche Prinzipien der Fällung (Neutralsalz, IEP, Enteiweißung)
Wodurch kommt die unterschiedliche Trübung der resuspendierten
Proteinsedimente zustande?
Reversible bzw. irreversibel gefällte Proteine
Was können Sie über den mittleren IEP der Kartoffelproteine aussagen?
Vergleich der Sedimente bei pH 3.5 und pH 7.5
Das größere Sediment findet sich bei dem pH-Wert, der dem IEP näher liegt
Proteine
Biuret - Reaktion
Hintergrund:
Kupfer(II)ionen bilden mit Carbamoylharnstoff (Biuret) einen rotvioletten Komplex
entscheidend ist das CO-NH- Motiv: Peptidbindung
Die Komplexierung von Kupfer(II)ionen durch
Tartrat führt zur charakteristischen, blauen
Färbung des Biuretreagenz und verhindert die
Bildung von unlöslichem Kupferhydroxid im
basischen.
Proteine
Protokollieren Sie Farbton und Intensität in den Proben
Auswertung Biuret - Reaktion
Protokollieren Sie Farbton und Intensität in den Proben
Kontrolle
Probe 4
(Mit HClO4 behandelte Probe)
Proteine
Fragen Biuret - Reaktion
Wie kommt es zur veränderten Färbung der proteinhaltigen Lösung?
Kupfer(II)ionen bilden mit Carbamoylharnstoff (Biuret) einen rotvioletten
Komplex
Komplexierung erfolgt über CO-NH- Motiv (Peptidbindung)
Wodurch konnten Sie die mit Perchlorsäure irreversibel gefällten Proteine in
denaturierter Form wieder lösen bzw. warum ist das Biuret-Reagenz stark alkalisch?
Bei der Denaturierung von Proteinen mit starken Säuren (z.B. Perchlorsäure) bilden
sich säureunlösliche Salze mit den Proteinen. Die Ausfällungen sind irreversibel.
In stärker alkalischen Lösungen können die denaturierten Proteine wieder gelöst
werden, ohne dass ihre native Faltung wiederhergestellt wird.
Wozu dient das Tartrat im Biuret-Reagenz?
Die Komplexierung von Kupfer(II)ionen durch Tartrat
verhindert die Bildung von unlöslichem Kupferhydroxid.
Proteine
Protokolle
Allgemein
Protokolle
Allgemein
Formulieren Sie selbst und schreiben Sie nicht aus
dem Internet ab.
Sehen Sie sich die angegebenen Quellen an.
Beachten Sie im Skript die Lernziele & Fragen.
Seminarvortrag
Modul Bio-280
Physiologie und Biochemie der Pflanzen
Versuch VI – PhotosynthesePigmente
Pigmentextraktion
Aceton
Photosynthesepigmente
Programmablauf

Je 1 Gruppenmitglied bereitet DC-Kammer
und Chromatographiestreifen vor.

Die anderen beiden extrahieren die Pigmente
aus dem Spinat. Extraktion erfolgt unter dem
Abzug. Filtrat des Extraktes muss klar sein.

Die Pigmente sind lichtempfindlich. Daher
Proben im Unterschrank aufbewahren.
Proben beschriften und nach dem Versuch
im Lösungsmittelabfall entsorgen.
Programmablauf

Pigmentextrakt auf die DC-Platten auftragen.
DC starten.

Chlorophyllabbau untersuchen

Absorptionsspektrum des Extraktes messen
während die DC läuft.

Wenn die DC fertig ist: Fluoreszenz ansehen.
Schutzbrille !!!
Absorptionsspektren verschiedener Pigmente
1 = Bacteriochlorophyll a
2 = Chlorophyll a
3 = Chlorophyll b
4 = Phycoerythrin
5 = β-Carotin
Photosynthesepigmente
Und welche Pigmente sind in Spinat?
430 nm
662 nm
Aylin Aras, Jörn Panteleit
Photosynthesepigmente
Und welche Pigmente sind in Spinat?
430 nm
Chlorophyll a
662 nm
Photosynthesepigmente
Und welche Pigmente sind in Spinat?
430 nm
Chlorophyll a
454 nm
Chlorophyll b
662 nm
643 nm
Und welche Pigmente sind in Spinat?
430 nm
Chlorophyll a
454 nm
Chlorophyll b
662 nm
643 nm
Grünlücke
Was lässt sich noch aus diesem Spektrum ableiten?
430 nm
Chlorophyll a
454 nm
Chlorophyll b
662 nm
643 nm
Grünlücke
Was lässt sich noch aus diesem Spektrum ableiten?
430 nm
Viel mehr
Chlorophyll …
als
Chlorophyll …
Chlorophyll a
454 nm
Chlorophyll b
662 nm
643 nm
Grünlücke
Was lässt sich noch aus diesem Spektrum ableiten?
430 nm
Viel mehr
Chlorophyll a
als
Chlorophyll b
Chlorophyll a
454 nm
Chlorophyll b
662 nm
643 nm
Grünlücke
Chlorophylle
Photosynthesepigmente
Chemische Reaktionen des Chlorophylls
Behandlung mit Säure
Austausch des Mg-Zentralatoms gegen
2 H+ führt zu Phaeophytin
Farbänderung nach Gelbbraun/Braun
Substitution durch andere Me2+ möglich
Behandlung mit Lauge
Die Abspaltung des Phytolschwanzes (Esterhydrolyse) verändert das Lösungsverhalten,
weil das entstandene Chlorophyllid
hydrophil ist.
keine Farbänderung
Photosynthesepigmente
Chlorophyllabbau
1
2
NaOH
HCl
grün
braungelb
3
4
HCl H2O
CuSO4
blaugrün
grün
Chlorophyllabbau
1
2
3
4
Saubere Reagenzgläser nehmen
NaOH
grün
HCl
braungelb
HCl H2O
CuSO4
blaugrün
grün
Ergebnisse: Tabelle
Probe
Experiment
Farbe
1
NaOH
tiefgrün
2
HCl
braun-gelb
3
HCl, CuSO4
blau-grün
4
H2O (Kontrolle)
tiefgrün
Ergebnisse: Tabelle
Probe
Experiment
Farbe
1
NaOH
tiefgrün
2
HCl
braun-gelb
3
HCl, CuSO4
blau-grün
4
H2O (Kontrolle)
tiefgrün
In Tabellen und im Text immer auch dazu schreiben, was in den Proben ist.
Lassen Sie die Leser nicht irgendwelche Probennummern auswendig lernen!
Diskussion
Probe
Experiment
Farbe
1
NaOH
tiefgrün
NaOH verändert die Farbe nicht => kein Einfluss auf den Porphyrinring
Chlorophylle
Photosynthesepigmente
Diskussion
Probe
Experiment
Farbe
2
HCl
braun-gelb
Diskussion
Probe
Experiment
Farbe
2
HCl
braun-gelb
HCl löst Mg2+ aus dem Ring => Phaeophytin
Diskussion
Probe
Experiment
Farbe
3
HCl, CuSO4
blau-grün
Diskussion
Probe
Experiment
Farbe
3
HCl, CuSO4
blau-grün
Cu2+ wird im Porphyrinring koordiniert => neue Farbe
Ausschütteln mit Benzin: Was passiert?
Petroleumbenzin
0,65 g/cm3
Trennung der Pigmente
Aceton
0,79 g/cm3
Ausschütteln mit Benzin: Was passiert?

Benzin ist leichter als Aceton
und bildet die obere Phase aus.

Benzin löst die hydrophoben (unpolaren)
Stoffe.

Aceton löst die hydrophilen (polaren)
Stoffe.
Ergebnisse: Tabelle
Probe
Experiment
Acetonphase
Benzinphase
1
NaOH
tiefgrün
gelb
2
HCl
blassgrün-gelb
braun-gelblich
3
HCl, CuSO4
gelb
blau-grün
4
H2O (Kontrolle)
gelb
grün
Diskussion: Was ist passiert?
Probe
Experiment
Acetonphase
Benzinphase
1
NaOH
tiefgrün
gelb
2
HCl
blassgrün-gelb
braun-gelblich
3
HCl, CuSO4
gelb
blau-grün
4
H2O (Kontrolle)
gelb
grün
Probe
Experiment
Acetonphase
Benzinphase
1
NaOH
tiefgrün
gelb
Abspaltung des Phytolrestes (Esterhydrolyse)
ändert das Lösungsverhalten des Chlorophylls
das entstandene Chlorophyllid ist stärker polar.
Grünfärbung der polaren Acetonphase
durch Chlorophyllid.
Gelbfärbung der hydrophoben Benzinphase
durch β-Carotin
Carotenoid: β-Carotin und Xanthophylle
Photosynthesepigmente
Diskussion: Was ist passiert?
Probe
Experiment
Acetonphase
Benzinphase
1
NaOH
tiefgrün
gelb
2
HCl
blassgrün-gelb
braun-gelblich
3
HCl, CuSO4
gelb
blau-grün
4
H2O (Kontrolle)
gelb
grün
• Chlorophyll (4) bzw. -derivate (2 und 3) haben hydrophoben
Phytolrest gebunden und lösen sich in der Benzinphase.
• Gelbfärbung der Acetonphase in 2, 3 und 4 durch Xanthophylle
(stärker polar als Carotine).
• In Probe 2 und 3 durch saure Esterhydrolyse Grünfärbung der
Acetonphase möglich.
Dünnschichtchromatographie
Laufmittelfront
Das
Trennprinzip
beruht
auf
der
unterschiedlicher Affinität der Pigmente zur
β-Carotin
polaren, stationären Phase (Kieselgel) und
zur unpolaren, mobilen Phase (Laufmittel).
Phaeophytin a
Chlorophyll a
Chlorophyll b
Lutein
Violaxanthin
Neoxanthin
Photosynthesepigmente
DC-Kammer


Die Kammer muss mit LM äquilibriert sein.
Die DC-Platten dürfen sich nicht berühren.
Dünnschichtchromatographie
Einzeichnen: dünne Startlinie
Proben auftupfen.
Nicht das DC-Material
beschädigen.
Nach jeder Spur
kurz trocken.
Spuren möglichst dünn halten.
Photosynthesepigmente
Dünnschichtchromatographie
Nach dem Lauf:
Sofort (!) Laufmittelfront
einzeichnen.
Banden mit Bleistift umfahren.
Die LF trocknet schnell.
Auswertung:
Rf = Wanderungsstrecke der
Bande/Wanderungstrecke der
Laufmittelfront
Bande Laufmittel
Photosynthesepigmente
Nutzung der Anregungsenergie
Photosynthesepigmente
Dünnschichtchromatographie
Fluoreszierende Banden mit Bleistift
markieren
Welche Pigmente zeigen Fluoreszenz?
Bande Laufmittel
Photosynthesepigmente
Quellen
Weiler, Nover
Allgemeine und molekulare Botanik, Thieme Verlag 2008
Taiz, Zeiger
Plant Physiology, Sinauer Verlag 2006
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