PATHOLOGIE DES RAUCHENS

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PATHOLOGIE DES RAUCHENS
PATHOLOGIE DES RAUCHENS
Botond TIMÁR
09-12-2015
PATHOLOGIE DES RAUCHENS
EINLEITUNG
Karzinogen (krebsauslösend) – eine Substanz, ein Organismus oder eine Strahlung,
die Krebs erzeugen oder die Krebserzeugung fördern kann.
Kanzerogen (generell)
Als Kanzerogenese (oder Karzinogenese) bezeichnet man den Entstehungsweg von
Tumoren.
Karzinogene kann man in zwei Gruppen unterteilen:
• Initiierende Karzinogene sind Stoffe, die Krebs erzeugen können. Permanente
DNS Schädigung (zB. Addukte), nicht korrigierbar, aber nicht genug für die
Tumorentstehung.
•Promovierende Karzinogene hingegen fördern die (Weiter-)Entwicklung des
Krebses.
Die können nur an Iniziierte Zellen wirken.
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KARZINOGENE
Einteilung der Karzinogene
(A) Natürliche Karzinogene
Zahlreiche Karzinogene kommen in der Natur vor.
z.B. Aflatoxin B1 (eine der potentesten krebserzeugenden Verbindungen
überhaupt, vom Schimmelpilz Aspergillus flavus gebildet)
Dieser befällt häufig fett- und stärkehaltige Samen wie Nüsse, Getreide, Mais
oder Pistazien.
(B) Chemische Karzinogene
Nach „Paragrafen” der Gefahrstoffverordnung werden chemische
Karzinogene in drei Gefahrenkategorien eingeteilt.
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KARZINOGENE
(B) Chemische Karzinogene
Kategorie 1
In die Kategorie 1 werden Stoffe eingeordnet, von denen die krebserzeugende
Wirkung beim Menschen bekannt ist und es hinreichende Anhaltspunkte für
einen Kausalzusammenhang zwischen der Exposition eines Menschen gegenüber
dem Stoff und der Entstehung von Krebs gibt.
Arsensäure und deren Salze
Asbest
Benzol
Alkohol
Dimethylsulfat
2-Naphthylamin
lösliche Nickelsalze
Dieselabgase
Cadmium
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KARZINOGENE
(B) Chemische Karzinogene
Kategorie 2
In die Kategorie 2 werden Stoffe eingeordnet, die für den Menschen als
krebserzeugend angesehen werden, wenn also hinreichende Anhaltspunkte zu
der begründeten Annahme bestehen, dass die Exposition eines Menschen
gegenüber dem Stoff Krebs erzeugen kann. Diese Annahme beruht im
Allgemeinen auf Langzeitversuchen und/oder sonstigen relevanten
Informationen.
Acrylamid
Benzpyren
Cobaltchlorid
Rohöl
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KARZINOGENE
(B) Chemische Karzinogene
Kategorie 3
In die Kategorie 3 werden Stoffe eingeordnet, wenn sie wegen möglicher
krebserzeugender Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis geben, aber nicht
genügend Informationen für eine befriedigende Beurteilung vorliegen, wenn z. B. aus
geeigneten Tierversuchen zwar Anhaltspunkte vorliegen, aber nicht ausreichen, um den
Stoff in Kategorie 2 einzustufen
Bleichromat
Dieselkraftstoff/Heizöl
Nickel (Metall)
Ozon
Oxazepam
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KARZINOGENE
(C) karzinogene Viren
Tumorviren, z. B.:
Epstein-Barr-Viren
HPV
(D) karzinogene Strahlung
Elektromagnetische, sowie Teilchenstrahlung kann ab Energien von etwa 4
Elektronenvolt – was gerade der Bindungsenergie der Nukleotiden im DNAStrang entspricht − karzinogen sein.
Radioaktivität auch
UV-C-Strahlung ist an der Risikogrenze und daher auch bereits karzinogen.
Sichtbares Licht ist aufgrund der geringen elektromagnetischen Energie
ungefährlich.
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VASKULÄRE SCHÄDIGUNGEN
Vaskuläre Schädigungen
Atherosclerosis (akzeleration) (als Major Risikofaktor) (s.Vorl)
Buerger (Thrombangiitis obliterans)
Betroffen sind in der Regel junge Männer unter 40 Jahren mit starkem Nikotinkonsum (75 % der Betroffenen).
Meist fällt ein Kältegefühl der betroffenen Extremität auf in Kombination mit Ruheschmerzen, ähnlich denen einer
peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Pathologie:
Initial findet sich ein gemischtes entzündliches Infiltrat aus Lymphozyten, Granulozyten und Plasmazellen in allen
Gefäß-Wandschichten. Die Entzündung führt zum Endothelschaden mit sekundärer Auflagerung von thrombotischem
Material und Nekrosen der Tunica media der Gefäße und letztlich zum Verschluss des betroffenen Gefäßes.
Der Thrombus kann im weiteren Verlauf rekanalisiert werden. Die Gefäßwand fibrosiert meist.
Vaskulitiden großer Gefäße
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Atemwege - Lungen
Chronische Bronchitis
Asthma Bronchiale
Emphysem
RESPIRATIONSTRAKT (FOLGENKRANKHEITEN)
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Chronische Bronchitis
Chronische Bronchitis
Klin. Def.: Produktiver Husten an den meisten Tagen dreier aufeinanderfolgender Monate
und das in zwei aufeinanderfolgenden Jahren.
Ätiologie: Endogene und Exogene Faktoren (Tabakrauch v.a, aber auch allgemeine
Umweltfaktoren [Rauchen ( erhöhte Mukusbildung, verminderte ziliäre Clearance,
verminderte Leukozytenaktivität, Epithelschäden)  Infektionen]
Morphologie:
• Drüsenkörperhyperplasie (Reid-Index = Durchmesser Drüsenkörper/Strecke BM bis
Knorpel > 0,4)  Schleimbildung
• Becherzellmetaplasie (> 20 % BZ im Epithel)  Dyskrinie (Hypersekretion) (s. Bild)
• Plattenepithelmetaplasie (Präkanzerose) - Makroskopisch abgeflachte Bronchialwand
• Muskuläre Hypertrophie - Makroskopisch verstärkte Querriffelung der Bronchialwand
(NB: Längsriffelung)
• Entzündliche vorwiegend monoplasmazelluläre Infiltrate
• Kondensat-Makrophagen bei Rauchern (Berliner Blau-negativ. DD: Siderophagen)
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Chronische Bronchitis
BECHERZELLMETAPLASIE
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Chronische Bronchitis
PLATTENEPITHEL METAPLASIE
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Chronische Bronchitis
Folgen:
Schleimproduktion  Stenosierungen im Bronchialsystem 
fördert
- Lungenemphysem
- Bronchiektasien
- Atelektasen
- Pneumonien
Bronchuswand Verdickung durch Fibrose  später Atrophie  Pulmonalsklerose
wegen erhöhter pulmonaler Druck  Rechtsherzinsuffizienz
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ASTHMA
Asthma bronchiale
Klinische begriff für eine anfallsweise ensetzende Atemnot, hervorgerufen von:
- Bronchospasmus
- Dyskrinie (Hypersekretion mukösen Schleims)
- Schleimhautödem
Ätiologie: Hyperreagibilität der Atemwege
- allergisch (Exogenes A.)
- nichtallergisch (Endogenes A.) – z.B Infektionen, Lufverschmutzung (Rauchen), etc.
Makroskopie: Zäher Schleim (Schleimpfröpfen), Schleimhautödem,.
Mikroskopie: Verdickung der Basalmembran, Hyperplasie der glatten Muskulatur,
Becherzellvermehrung, Mukus-Ansammlung in den Bronchien, Eosinophile, Lymphozyten,
Mastzellen, CURSCHMANN-Spiralen (abgeschilfertes Epithel+Sekret), CHARCOT-LEYDENKristalle.
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ASTHMA
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ASTHMA
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EMPHYSEM
Ätiologie: Rauchen (Ursache Nr. 1), α1-Antitrypsin-Mangel (s.o.)
Definition und pathologie:
• Chronische Entzündung führt zu irreversible Destruktion
• Verlust von Alveolarsepten (= Verlust von Diffusionsfläche)
• Abnorm erweiterte Lufträume distal der Bronchioli terminales (= Azinus) mit erhöhter KollateralVentilation.
Formen:
• Proximal azinär (zentroazinär, zentrilobulär). Dilatation der terminalen Atemwege (Bronchioli
respiratorii, Sacculi alveolares) und Ausbreitung nach peripher.
• Ätiologie: Rauchen.
• Makroskopie: Fleckförmig verteilte Erweiterungen der Atemwege.
• Panazinär. Dilatation und Septenverlust auch im Bereich der Alveolen, d.h. der jeweilige Azinus ist global
betroffen. Ät.: α1-Antitrypsin-Mangel, i.v.-Drogengebrauch.
• Distal azinär (paraseptal, subpleural), ggf. bullös.
Fassthorax, Emphysemblasen, Querriffelung der Bronchialschleimhaut (glatt-muskuläre Hypertrophie),
Zwerchfelltiefstand, Zahn'sche Schnürfurche(n) der Leber, ggf. Rechtsherzhypertrophie, periphere Ödeme.
SYMPTOME: Oft erst Symptome, wenn schon 30 - 50 % des Lungengewebes zerstört sind, vorwiegend
Atemnot, erschwerte Ausatmung (Bronchialkollaps in der Exspiration) mit Überblähung der Lunge, eher
weniger Zyanose („pink puffer“), tiefstehenden Zwerchfellgrenzen, verminderte Zwerchfellbeweglichkeit,
Fassthorax, Leistungsminderung.
Komplikationen: Innerer Pneumothorax bei Platzen einer Emphysemblase (bes. bei bullösem Emphysem).
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EMPHYSEM
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EMPHYSEM
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EMPHYSEM
PULMONALE SKLEROSE IN EINER RAUCHERLUNGE
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TUMOREN
Rauchen abhängige Tumoren
Lungenkarzinome – Metaplasie – Dysplasie – Karzinom seq.
Lippenkarzinom
Orale Karzinome
Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) – Plattenep.
Pankreas cc.
Harnblase cc. – Transizionalzell.
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GASTROINTESTINALE FOLGEN
MAGEN-DARM TRAKT
• Magenerosionen
• Ulkus
• M. Crohn (exazerbation) (s. Vorlesung: Entzündungen)
SPEZIMEN PRAKT. IV.
PRÄP. 1. – Pancoast - Tumor
SPEZIMEN PRAKT. IV.
PRÄP. 1. – Pancoast - Tumor
Periphere Lungenkarzinome
(Bronchialkarzinome)
Histologisch:
50% - wenig diff. Bronchialkarzinom
30% - Plattenepithelkarzinom
10% - Adenokarzinom
Pancoast – Tumor: Lungentumor mit apikaler
Lokalisation, der die Pleura durchwächst und
in die Schulter-Hals-Region einbricht.
Horner syndrom (oder Horner-Trias)
Symptome von Nervenschädigung, die durch
den Ausfall des Sympathikuskopfteils
verursacht wird.
Pupillenverengung (Miosis),
dem Herabhängen des Oberlids (Ptosis) und
eingesunkenen Augen (Enophthalmus).
SPEZIMEN PRAKT. IV.
PRÄP. 2. – zentrale Lungenkarzinom
SPEZIMEN PRAKT. IV.
PRÄP. 2. – zentrale Lungenkarzinom
Histologisch:
70% - kleinzelliges Bronchialkarzinom (SCLC)
30% - Plattenepithelkarzinom
RAUCHEN!!
Kleinzelliges Lungenkarzinom:
- geht von den neuroendokrinen APUDZellen aus.
- rasches Wachstum
- frühe Metastasen
- Paraneopl. Durch Hormonsekretion
(ACTH)
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