#17 IN DIESER AUSGABE REPORT #17 Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Herbst 2015 REYNAERS ALUMINIUM N.V. Architektur-Magazin von Reynaers Aluminium Stadtbericht Leuven projekt ‘artgen’ Dynamik trifft Schlichtheit Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] four seasons hotel Aussergewöhnliche Kombination ”Das auffällige Design ist ein Statement, es ist eine Art ’Tor zur Stadt‘“ serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193 www.reynaers.com · [email protected] TOGETHER FOR BETTER REPORT #17 Ausgabe Herbst 2015 Verantwortlicher Herausgeber: Birgit Huybrechs Produktion: A10 Publishers B.V. IN DIESER AUSGABE Geschichte - Gut regulierte Studentenstadt Morphologie - Wiederbelebung einer jahrhundertealten Stadt Interview - Jaspers-Eyers Architects Entwicklungen - Dynamische Stadt mit grünen Lungen 14 Vorschau Stadtbericht 4 Leuven (BE) Awly (NZ) Barco One Campus (BE) Twin City (SK) Antakya Hilton Museum Hotel (TR) Vista (GB) projekte 18 7even Tuinen (7ieben Gärten ) 28 four seasons hotel (BH) (BE) Urbane Oase Aussergewöhnliche Kombination 38 artgen (CZ) Dynamik trifft Schlichtheit 46 ORUZHEYNIY (ru) Monumentaler Art-Deco-Stil SL 38-Serie Vielseitiges Design trifft Komfort, CS 86-HI Neue beidseitig flächenbündige Türe, CW 50-HI Optimierte Wärmedämmung und Verarbeitung, Neue Rollenbänder referenzen Innovationen 56 62 146 South 4th Street (US), AlexandrinskyTheater (RU), Dünenhaus (NL), FestivalWohnanlage (UA), Sofaz Tower (AZ), Bürogebäude Travessera (ES), City Green Park (CZ), Privathaus (BE), Expo 2000 (BG), Hotel Petronio (IT), Ilot 6 (FR) IN DIE GEMEINSAME ZUKUNFT INVESTIEREN Reynaers Aluminium feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Firmenbestehen, worauf wir sehr stolz sind. Deshalb widmen wir diese REPORT-Ausgabe einer Stadt, die ganz in unserer Nähe liegt: der Stadt Leuven (Belgien). Durch das günstige Entwicklungsklima in dieser alten europäischen Universitätsstadt haben sich viele internationale Unternehmen hier niedergelassen: vom weltweit größten Brauereikonzern bis hin zu führenden Entwicklern von Softwareapplikationen und biomedizinischen Lösungen. Die Stadt Leuven will Platz für das turbulente Studentenleben schaffen, während man gleichzeitig geeignete Forschungsstätte für Wissenschaftler und Einrichtungen für Verwaltungen und das Gewerbe errichtet. Der Mix aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die zusammen in einer mittelalterlichen Stadt mit einer langen Geschichte der Industriekultur leben, stellt einerseits vor Herausforderungen, ist aber auch inspirierend. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „7even Tuinen“. Was einst eine Fabrik für die Tabakindustrie war, hat sich inzwischen in einen Komplex mit multiplen Funktionen verwandelt. Wie es der Architekt John Eyers treffend feststellt: ‚In der heutigen Zeit legen die Menschen Wert darauf, Zeit in einer etwas abgeschotteten Umgebung bei angenehmem Klima im Freien verbringen zu können. Sie meiden den grossen Trubel. Bei diesem Entwurf geht es darum, sich in der Stadt zu Hause zu fühlen‘. Das Leitbild des Architekten Eyers passt ausgezeichnet zum Bestreben von Reynaers, den Lebensraum und das Arbeitsumfeld von Menschen zu bereichern. Diese Zielsetzung stammt schon aus dem Jahr 1965, als Reynaers Aluminium gegründet wurde. 1965 entwickelte Jan Reynaers ein eigenes Aluminiumsystem und begann in seiner Heimatstadt Duffel mit der Fabrikation von Fenstern und Türen. Schon bald darauf wandten sich andere Aluminium-Verarbeiter aufgrund der von ihm entwickelten Technologie an ihn und trugen dadurch dazu bei, dass aus dem Unternehmen das geworden ist, was es heute ist: ein international renommierter Anbieter von Aluminium-Systemlösungen mit Niederlassungen in aller Welt und vielen starken Partnerschaften. Heute, mit über 1.600 Mitarbeitern in über 40 Ländern, sind wir vor allem stolz auf die Partnerschaft mit Ihnen und darauf, diese Tradition fortsetzen zu können. Wir freuen uns darauf, unseren Kontakt in den nächsten Jahren weiter ausbauen zu können und mit Ihnen zusammen außergewöhnliche Gebäude zu erschaffen. Genau wie diese, die wir in dieser Ausgabe des REPORTS präsentieren. Martine Reynaers 3 Stadtbericht Leuven (be) 4 Demografie - 98.539 Einwohner (davon mindestens 35.000 Studenten) - Fläche: 57 km 2 - 1 .713 Einwohner pro km 2 - 5 Bezirke lage Wohnungssituation - 8 1.000 Wohneinheiten (35 % Einfamilienhäuser, 26 % Wohnungen, 39 % Studentenunterkünfte und Studios) - Durchschnittspreis einer Wohneinheit: 292.517 € (15 % höher als in den größeren flämischen Städten) Bauwirtschaft - 275 Architektenbüros - 179 Bauunternehmen - 8 36 erteilte Baugenehmigungen im 2014 Ausbildung - 5 7.071 Studenten an der KU Leuven (Universität Leuven) - 9.747 internationale Studenten an der KU Leuven - Fertigstellung 3.000 weiterer Studentenunterkünfte bis 2016 - Minimale Standardfläche einer Studentenunterkunft: 12 m² Wirtschaft Der Dienstleistungssektor ist mit 1.000 Geschäften, 600 Hotels, Restaurants und Gastronomiebetrieben sowie 500 Dienstleistungsunternehmen ein wichtiger Wirtschaftsmotor. - 1 80.000 m² Einzelhandelsfläche - 1 1.544 Mitarbeiter an der KU Leuven - Das Wachstum von Leuven wird vor allem durch den Dienstleistungssektor vorangetrieben (Hotel- und Gastronomiebranche, Tourismus, Einzelhandel). 5 Stadtbericht Gut regulierte Studentenstadt In der relativ kleinen Provinzhauptstadt Leuven befindet sich die älteste (1425) und größte Universität der Benelux-Länder und die weltweit größte Brauereigruppe AB InBev, die im Jahr 1366 als Interbrew gegründet wurde. Viele Flamen sind der Ansicht, dass Bier und die akademische Lehre seit Jahrhunderten eine Quelle der gegenseitigen Inspiration darstellen. Text Dominique Pieters Fotografie Dreamstime 6 Unbestritten ist, dass die urbane Entwicklung Leuvens neben der Topographie und der günstigen Lage, nur 25 Kilometer entfernt von Brüssel, auch von den Studenten und der Anhäufung von Akademikern wie Lehrern, Dozenten, Professoren und Forschern in der Umgebung der Universität beeinflusst wurde. Wie in vielen flämischen Städten fand das historische Wachstum auch hier in vier Etappen statt. Den Beginn machte eine Phase des langsamen Wachstums der mittelalterlichen Siedlung, in der Nachtleben auf dem alten Markt in Leuvens akademische Gebäude im Bereich der Universitätshalle entstanden. Es folgte die industrielle Zeit mit dem Bau des Kanals und der Eisenbahnlinie sowie dem Aufkommen von Sektoren wie der Tabakindustrie, der Konservenherstellung und dem Brauerei-Gewerbe. Aufgrund der geografischen Lage – Leuven befindet sich in einem Talkessel zwischen dem Hageland und der Brabant-Hochebene – befinden sich die Industrie- und Brauerei-Infrastrukturen in der Nähe des kompakten Stadtkerns. Geschichte DIE UNIVERSITÄT KU LEUVEN BELEGT mehr als eine Million Quadratmeter DER STADT LÖWEN. Mit der vermehrten Errichtung von Wohngebäuden in nahegelegenen Stadtteilen wurde eine Zeit eingeläutet, in der sich die Wohnorte und Arbeitsplätze der Menschen über eine erweiterte urbane Struktur verteilten. Dabei zeigte sich noch einmal eindrücklich, dass Leuven mit einer mächtigen Kraft fertigwerden musste, die neue urbane Bereiche für die Expansion öffnete: die Universität. Es fällt auf, dass die Brauereien, einschließlich Interbrew (heute AB InBev), kontinuierlich im gleichen Tempo wie die Universität wuchsen. Kompakte Kerne Zum Ende der 1960er Jahre war die Universität auf mehr als 500 Gebäude verteilt, die sich teilweise außerhalb der Stadtgrenzen befanden. Als sich Leuvens französischsprachige Universität UCL 1968 abspaltete und in die neue Planstadt Brauereien befinden sich in der Nähe des Stadtkerns Neu-Leuven umzog, bot sich die Gelegenheit einer räumlichen Umstrukturierung. Der Erweiterungsplan der Universität Leuven bestand aus der Entwicklung von drei Campus: kompakten „Kernbereichen“ mit Standorten im Stadtzentrum, dem Dijle-Tal und Gasthuisberg. Zwischen diesen Kernbereichen wurden sogenannte „Verbindungsbereiche“ mit wichtigen Wohnzentren, Kultur- und Freizeitstätten und anderen Einrichtungen für Studenten geschaffen. Die Demokratisierung des Bildungswesens in Leuven führte zu einem starken Anstieg der Studentenzahl auf ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl. Nach und nach überließ die Hochschule die Studentenunterkünfte dem privaten Sektor. Inzwischen bieten Wissenschaftsparks auch Raum für Forschungszentren, wissensintensive Tätigkeiten und innovative Spin-offs. Mit vierzehn Fakultäten, fünfzig Abteilungen, dreißig Bibliotheken und fünf Krankenhäusern belegt die KU Leuven mittlerweile mehr als eine Million Quadratmeter der Stadt Leuven. Wenn man die Wissenschaftsparks hinzurechnet, stellt sie vierzig Prozent der Arbeitsplätze der Stadt. Und was die Beschäftigung angeht, gibt es noch eine weitere Parallele zum Bier: Selbst nach der Wandlung der Stadt in eine Dienstleistungs- und Wissensökonomie ist AB InBev der mit Abstand größte Arbeitgeber im gesamten Lebensmittelsektor Leuvens. In alten, verlassenen Gewerbegebieten werden Wohnprojekte errichtet 7 Stadtbericht Wiederbelebung einer jahrhundertealten Stadt „Luvanium“ hat seinen Ursprung im neunten Jahrhundert als Siedlung an der Stelle, an der die Handelsroute zwischen Flandern und dem Rheinland den Fluss Dijle überquert. Text Dominique Pieters Fotografie Dreamstime, Rob Stevens/©KU Leuven, Sarah Blee © Neutelings Riedijk Architecten Transporte per Karren und Schiff prägten die Hauptstadt des Herzogtums Brabant, die sich um einen Stadtkern herum entwickelte. Nach und nach entstanden entlang des Flusses bedeutende Gebäude wie das Schloss Arenberg. Nach dem Niedergang der einst blühenden Textilbranche leitete die Entstehung des BrauereiGewerbes, gefolgt von der Gründung der Universität im Jahr 1425, ein neues goldenes Zeitalter ein. Auf den Bau von Kirchen und Universitätsgebäuden spezialisierte Architekten begannen, auch Häuser außerhalb der Stadt zu errichten. Leuven hat in den beiden Weltkriegen stark gelitten. Absoluter Tiefpunkt war die Zerstörung der 8 2 1 3 Universitätsbibliothek. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstand dann die eindrucksvolle Universitätsklinik Gasthuisberg. Zwischen 1968 und 1974 entwarfen die Architekten Paul Felix, Jan Tanghe und Jan Delrue den ersten Teil der Uniklinik, der dann in solchem Maß erweitert wurde, dass Gasthuisberg selbst als Stadt bekannt wurde. Seit Abschluss des unter großem Medieninteresse erstellten Entwicklungsplans für den Bahnhofsbereich von Leuven im Jahr 1992 wurden die Renovierungs-, Umnutzungs- und Wiederbelebungsaktivitäten von Industriestandorten und Innenstadtbereichen auf das jahrhundertealte Stadtbild ausgerichtet. 4 5 6 7 Morphologie 1. „Vorderhaus“ des Rathauses, 1448-1469 Architekt: Matthijs de Layens 9. STUK Kunstzentrum, 2002 Architekt: NeutelingsRiedijk 2. Schloss Arenberg, 1545, 1763 und 1855 Architekt: Restauration durch Johannes Josephus Claes, 1872 10. Campus-Bibliothek Arenberg, 2002 Architekt: Rafael Moneo 3. Sankt-Michael-Kirche, 1650-1671 Architekt: Willem Hesius 4. K apelle des Holland College, 1757 Architekt: JacquesAntoine Hustin 11. Museum M, 2009 Architekt: Beel & Achtergael Architecten 12. Dijle-Terrassen, 2011 Architekt: Ontwerpbureau Pauwels 5. Orangery van de Kruidtuin (Botanischer Garten), 1821 Architekt: Charles van der Straeten 12 5 1 4 3 7 9 6. Villa Les Tilleuls, 1905 Architekt: Augustin Van Arenbergh 9 2 7. Universitätsbibliothek, 1921-1928 Architekt: Whitney Warren 10 6 8. TweebronnenBibliothek (ehemals Technische Schule), 1937-1940 Architekt: Henry Van de Velde 8 9 8 11 10 11 12 Stadtbericht Mit der Realität verbunden bleiben Anders als die meisten Architekten unserer Zeit, die ständig nach immer neuen Innovationen streben, verfolgt John Eyers einen realistischeren Ansatz. Mit seiner Strategie ist Jaspers-Eyers Architects immer gut gefahren. In den letzten fünfzig Jahren hat das Architekturbüro Hunderte von Projekten durchgeführt und sich so nicht nur in Belgien einen Namen gemacht, sondern ist auch in Osteuropa und Asien erfolgreich aktiv. Einige der in Belgien realisierten Projekte befinden sich in Leuven, wo John Eyers lebt. Text: Kirsten Hannema Fotografie Jaspers-Eyers Architects 10 Die Wirtschaftskrise hat die meisten europäischen Architekten schwer getroffen. Doch Jaspers-Eyers Architects gehört weiterhin zu den hundert größten Architektenbüros weltweit, und ihr Portfolio ist randvoll. Wie haben Sie das geschafft? „Es ist eigentlich ganz einfach. Wir erfüllen drei spezielle Anforderungen: Wer zu uns kommt, wünscht sich Sicherheit in Bezug auf das Budget, ein zeitgemäßes Gebäude-Design und eine fristgerechte Fertigstellung des Projekts. Diese drei grundlegenden Aspekte sind für unsere Kunden, die ja eine große Investition tätigen, von ganz entscheidender Bedeutung. Wir tun unser Möglichstes, um diese Anforderungen zu erfüllen. Dafür ist unser Büro bekannt – insbesondere in Belgien, aber wir führen auch Projekte in Polen, China und Vietnam durch. Wir realisieren verkaufsfähige Projekte. Mittlerweile sind wir seit fünfzig Jahren im Geschäft, und ich kann mit Stolz sagen, dass noch nie eines unserer Gebäude abgerissen wurde und kein einziger Quadratmeter leer steht. Das ist unser Geheimnis: Wir stellen uns den Realitäten der Wirtschaft.“ Was sind das für Realitäten? Welche Entwicklungen beobachten Sie? „Heutzutage geht es mehr als je zuvor darum, wie wir Raum erleben. Das ist die Grundlage unserer Entwürfe. Vor Kurzem haben wir die Ausschreibung für das Nationalstadion in Brüssel gewonnen – ein Komplex mit Parkhaus, der sich in einem elf Hektar großen Park befindet. Es ist also viel mehr als nur ein Stadion. Das Design beruht auf dem Prinzip der ständigen Bewegung durch den Raum. Zudem hat die Bedeutung des öffentlichen Raums in Leuven in den letzten zehn Jahren eine starke Veränderung erfahren. Während damals vor allem in rein private Bauvorhaben investiert wurde, versucht man nun, öffentliche Einrichtungen in private Projekte zu integrieren. Beispiele hierfür sind der öffentlich zugängliche Innenhof im 7even Tuinen (siehe Seite 18) oder auch eine Skybar mit Blick über die Stadt auf dem Dach eines Hotels. Das ist die neue Botschaft, die sich aus der Wirtschaftskrise ergeben hat: Was kann Architektur für die Gesellschaft bedeuten? Wie kann man der Öffentlichkeit etwas zurückgeben? Und natürlich spielt der ökologische Aspekt interview “Unser Geheimnis: Wir stellen uns den Realitäten der Wirtschaft” Jean-Michel Jaspers (li.) und John Eyers (re.) eine gravierende Rolle – wobei ich persönlich es für selbstverständlich halte, dass Architekten im Jahr 2015 nachhaltig bauen." Welches Projekt ist Ihrer Meinung nach ein perfektes Beispiel für diese Zeit? „Mit dem Warsaw Spire wird auf sehr authentische Weise eine neue Art von Raum in der Stadt geschaffen. Das Gebäude ist ein Wahrzeichen, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Neben Büroeinheiten beherbergt es auch eine Kunstgalerie, in der Künstler ihre Werke ausstellen können. Außerdem ist es um eine große Grünfläche herum angeordnet, auf der sich Restaurants und Erholungsbereiche befinden und die es zu einem echten Mischnutzungsprojekt macht. Tatsächlich trifft dies mittlerweile auf fast alle unsere Projekte zu. Durch die Kombination unterschiedlicher Nutzungen bieten sich deutlich mehr Möglichkeiten – sowohl aktuell als auch in Zukunft. In Städten entstehen schwierige Situationen häufig in Single-Use-Objekten, die einen großen Teil der Zeit leer stehen, weil um 17 Uhr alle Feierabend machen. Das beobachten wir auch in Leuven. Deshalb sind wir ständig auf der Suche nach neuen Ideen, um an solchen Standorten eine urbane Dynamik zu schaffen.“ Sie leben in Leuven. Was wünschen Sie sich für diese Stadt? „Die Familien müssen in die Stadt zurückkehren, und wir brauchen mehr Kinder und Jugendliche im Zentrum. Wir müssen aufhören, uns auf die Studenten zu konzentrieren und Familien in die Vororte zu verbannen. Es ist doch gerade die Diversität, die Leuven so attraktiv macht. Außerdem ist die Mobilität größer, wenn man in der Innenstadt lebt. Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren viele Arbeiten in den in Bahnhofsnähe gelegenen Vierteln Flanderns durchgeführt. Das ist eine positive Entwicklung.“ Haben Sie eine Botschaft für junge Architekten? „Bleiben Sie mit der Realität verbunden. Es ist wichtig, dass Sie den Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht werden – hier werden immer wieder Fehler gemacht. Und natürlich verändern sich diese Anforderungen im Laufe der Zeit. Das ist das Aufregende an der Architektur: Sie widerspiegelt das, was in der Welt geschieht.“ 11 Stadtbericht 12 Der Arenbergpark in Heverlee ist eine der „grünen Lungen“ Leuven Dynamische Stadt mit grünen Lungen Seit Ende des letzten Jahrhunderts fanden in vielen belgischen Städten grundlegende Umgestaltungen von Bahnflächen und stillgelegten Hafengeländen statt. Bei diesen Infrastruktur-Änderungen lag der Schwerpunkt häufig auf dem öffentlichen Raum. Die Stadt Leuven setzt diese visionären Wiederbelebungs-Maßnahmen nicht nur um, sondern spielt auch eine tragende Rolle bei der Förderung derartiger Projekte in ganz Belgien. Text Dominique Pieters Fotografie Dreamstime Kristine Verachert Leiterin der Raumplanungsabteilung der Stadt Leuven Entwicklungen In der Hauptstadt der flämischen Region Brabant wurde eine ganze Reihe von Bauvorhaben durchgeführt. So wurden beispielsweise der Bahnhofsbereich und der 'Rector De Somerplein'-Platz neu gestaltet. Auch die Umnutzung von 'De Vaartkom' von einem Industriegebiet in ein Wohnprojekt mit Gewerbeeinheiten steht kurz vor dem Abschluss. Kristine Verachtert, Leiterin der Raumplanungsabteilung der Stadt Leuven, beobachtet auch öffentlichkeitswirksame Entwicklungen im kleineren Maßstab. „Nachdem die größeren Projekte nach und nach abgeschlossen wurden, verlagert sich die Aufmerksamkeit nun auf die Probleme der urbanen Verdichtung. Wir versuchen, die unstrukturierten Genehmigungen aus der Vergangenheit in den Griff zu bekommen. Außerdem verlangt der Markt nach kompakten Bauten und nachhaltiger Expansion.“ Komfortable Position Verachtert erklärt, warum und inwiefern sich der Ansatz von Leuven in dieser Hinsicht von dem anderer belgischer Städte unterscheidet. Dabei verweist sie als erstes auf den Charakter der Stadt: „Da Leuven eine grüne, dynamische und entsprechend attraktive Stadt ist, wollen viele Menschen hier in Eigentum investieren. Dadurch befinden sich Abteilungen wie die Städteplanung in einer komfortablen Position: Sie können Projektentwickler und Investoren dazu verdonnern, einen Teil des erworbenen Landes verfügbar zu machen, um beispielsweise kommunale Einrichtungen wie Schwimmbäder oder einen öffentlichen Platz zu integrieren.“ Grüne Stadt Hinter den resoluten Worten Verachterts verbirgt sich eine spürbare Zuneigung gegenüber der Stadt Leuven. „Leuven ist nicht sehr groß, aber es besteht aus mehreren Stadtkernen. Die verschiedenen Bezirke haben nicht nur alle einen eigenen Charakter, sondern besitzen auch allesamt eine eigene ,grüne Lunge‘, zumeist in Form von Stadtparks. Viele Städte in Flandern und auch allgemein in Europa wollen zu grünen Städten werden – Leuven war schon immer eine.“ „Eine weitere Besonderheit ist die Kombination aus historischer und moderner Architektur sowohl im Stadtzentrum als auch in der Peripherie.“ Ein wichtiges Beispiel aus den letzten Jahren sei das Museum M von Beel & Achtergael Architecten. Für ebenfalls erwähnenswert hält Verachtert die Naamsestraat mit ihrer Mischung als Alt und Neu sowie die vor Kurzem komplett umgestaltete Brauerei De Hoorn und die Openbaar Entrepot voor de Kunsten (OPEK). Insider-Tipps von John Eyers 1 Marktplatz und Rathaus. Der Marktplatz und das Rathaus tragen ganz entscheidend zum Charakter einer Stadt bei. Bei einer Stadtbesichtigung in Leuven ist ihr Besuch deshalb ebenso ein Muss wie beispielsweise in Brüssel oder Gent. Dass die Stadtzentren in Flandern zu Fußgängerzonen erklärt wurden, hat sehr zur Attraktivität der Städte beigetragen. 2Sehr gerne gehe ich auch in den wunderschönen Stadtpark von Leuven. Der öffentliche Raum ist für mich sehr wichtig. Straßen, öffentliche Plätze und Parks prägen ein Stadtbild mehr als Gebäude. 3Ich bin ein großer Fan von moderner Architektur. Attraktive Beispiele sind das von Stéphane Beel geplante Museum M und die von Robbrecht & Daem und Marie-José Van Hee entworfene Stadthalle (Stadshal) am Korenmarkt in Gent. 4In Leuven gibt es viele gute Restaurants. Besonders empfehlen kann ich das Luzine im Bezirk Wilsele. 1 4 3 13 Vorschau Erdbebensicher 14 Awly Architekt: Warren and Mahoney, Christchurch Auftraggeber/Investor: Awly Investments Limited, Christchurch Generalunternehmer: Arrow International, Christchurch Konstrukteur: Miller Design, Auckland Reynaers-Systeme: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF, individuelle Beschattungslösung Erwartetes Datum der Fertigstellung: Herbst 2015 Christchurch (NZ) - Am Ufer des Flusses Avon im Stadtzentrum von Christchurch haben Warren and Mahoney Architects das Awly-Gebäude errichtet. Der Komplex besteht aus drei beeindruckenden, miteinander verbundenen Bürogebäuden mit verschiedenen Geschäften sowie einem öffentlichen Garten im Erdgeschoss. Dank einer Raumtiefe von 18 Metern können die Büros flexibel angeordnet werden. Jedes Gebäude wird vom Stand der Sonne beeinflusst. Durch die großen Glasfassaden fällt viel natürliches Tageslicht ein. Angesichts der Erdbebengefahr in der Region hat das Projektteam von Reynaers in enger Zusammenarbeit mit dem Konstrukteur spezielle Profile und Dichtungen entwickelt, die strengste seismische Anforderungen erfüllen. Zum Schutz vor Überhitzung wurde zudem ein spezielles Beschattungssystem entworfen. Die Planung des Awly-Gebäudes basierte auf dem Erhalt des Fünf-Sterne-Zertifikats „Green Star“, einem in Australien, Südafrika und Neuseeland bekannten Umwelt-Bewertungssystems. Jaspers-Eyers Architects TechnologieCampus Kortrijk (be) - Das global tätige Technologieunternehmen Barco erweitert sein Betriebsgelände in den Kennedy-Park. Der Entwurf von Jaspers-Eyers Architects besteht aus einem 25 Meter hohen runden Hauptsitz und zwei kleineren rechteckigen Gebäuden, die mittels Durchgängen miteinander verbunden sind. Für dieses Projekt hat Reynaers mehrere Sonderlösungen für verschiedene Fassadendesigns entworfen. Durch die vollverglaste, runde Fassade fällt viel Tageslicht in das Gebäude ein. Die Bestandsgebäude und die Neubauten bilden einen 60.000 Quadratmeter großen Technologie-Campus mit Hörsaal, Forschungs- & Entwicklungs-Zentrum und Verwaltungsräumen. Vor allem der neue Hauptsitz des technisch ausgerichteten Unternehmens, in dem die neusten Innovationen aus dem Multimediabereich präsentiert werden sollen, ist ein echtes Vorzeigeobjekt. Barco One Campus Architekt: Jaspers-Eyers Architects, Brüssel Ingenieur: VK Architects & Engineers, Merelbeke Generalunternehmer: Cordeel, Temse Investor: Barco NV, Kortrijk Konstrukteur: Belgo Metal NV, Wetteren Reynaers-Systeme: CW 50, Sonderlösung basierend auf CW 50 und CW 50-RA, CS 77 Fenstersystem Erwartetes Datum der Fertigstellung: 2016 15 Vorschau 16 Neue multifunktionale Stadt Seit 2011 arbeiten Benoy Architects und die HB Reavis Group an der Twin City, die zum größten Mehrzweckkomplex in Mittel- und Osteuropa werden soll. Der dreieckige Grundriss verbindet den alten Stadtkern von Bratislava mit dem Viertel Ružinov und kombiniert kulturelle und gewerbliche Einheiten mit zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten. Bratislava (SK) - Die Twin City ist in zwölf Teile gegliedert, die in aufeinanderfolgenden Bauphasen errichtet werden. Kern des umfassenden Projekts sind drei moderne Gebäude mit einer Gesamtmietfläche von 60.000 Quadratmetern. Die Gebäude werden allesamt mit Reynaers-Lösungen errichtet. Ein modernes Businesszentrum, Geschäfte und Restaurants bilden einen wesentlichen Bestandteil dieses von BREEAM als „Exzellent“ bewerteten Projekts, durch das eine neue Stadt in der Stadt entsteht. Twin City Architekt: Benoy |Architects, London, CEPM, Bratislava, AKJ, Bratislava Generalunternehmer: HB Reavis Management s.r.o., Bratislava Konstrukteur: Nevšímal a.s., Nymburk Investor: HB Reavis Management s.r.o., Bratislava Reynaers-Systeme: CW 50-HI+, Sonderlösung basierend auf CS 86-HI/HV Erwartetes Datum der Fertigstellung: Winter 2015/2016 Museum Hotel Hatay (TR) - Das Fünf-Sterne-Hotel Hilton Museum in Antakya befindet sich in unmittelbarer Nähe der Ruinen der Sankt-Peter-Kirche, einer bekannten Pilgerstätte. Als bei den zu Beginn der Bauarbeiten durchgeführten archäologischen Ausgrabungen verschiedenste antike Artefakte zu Tage gefördert wurden, entschied man sich zu einer Änderung der Konstruktionspläne: Das Gebäude wurde erhöht, um zusätzlich Platz für ein Museum zu schaffen. Damit entstand das erste Museumshotel in der Türkei. Die würfelförmigen, vorgefertigten Hotelräume wurden unterhalb des Stahlrahmens und der Schutzverkleidung übereinander angeordnet. Brücken und Gänge verbinden die Hotelzimmer mit Terrassen, Gärten und dem Schwimmbad. Die Lobby, das Restaurant und die Lounge befinden sich direkt über dem archäologischen Museum. Antakya Hilton Museum Hotel Architekt: Emre Arolat Architects, Istanbul Fassadenberatung: Axis Facades, Istanbul, Türkei Generalunternehmer/Investor: ASF Otelcilik, Hatay Konstrukteur: Nasakoma, Istanbul Reynaers-Systeme: CS 68, CW 50 Erwartetes Datum der Fertigstellung: 2016 ORGANISCH ANGEORDNET - Die auffällig gestaltete LuxusApartmentanlage Vista ist ein weiteres architektonisches Statement in der Skyline Londons. Die aussergewöhnliche organische Art und Weise, in welcher der Architekt die zwei modernen Gebäude mit den nahezu transparenten Wohnetagen übereinander angeordnet hat, erinnert an ein Tier-Skelett. Die Anlage befindet sich an exklusiver Lage in der Nähe der Chelsea Bridge. Viele der Apartments bieten dank der grossen Glasfronten eine traumhafte Aussicht auf den Battersea Park. Die Wohnungen verfügen über grosszügige, verglaste Terrassen und Loggien, die praktisch nahtlos miteinander verbunden sind. Die Anlage verfügt zudem über zwei grosszügige Innenhöfe. London (GB) Vista Architekt: Scott Brownrigg, London Ingenieurbüro: Cladtech, Farnborough Generalunternehmer: Berkeley Homes Limited, London Konstrukteur: Architectural Aluminium Ltd, London Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77, CP 155, CF 77 Erwartetes Datum der Fertigstellung: Frühling 2017 17 projekt 7EVEN TUINEN (7ieben Gärten) 18 Urbane Oase LEUVEN, Belgien — Architekt: Jaspers-Eyers Architects Konstrukteur: Couwenberg & Schellens NV 19 20 2 „7ieben Gärten“ ist eine urbane Oase: eine Mischung aus Wohneinheiten, Büros und grünen Gärten D ie ehemalige Zigarrenfabrik Van der Elst im belgischen Leuven hat eine ziemliche Metamorphose durchlaufen. Dort, wo früher laute Maschinen und der Geruch von Tabak dominierten, haben Jaspers-Eyers Architects eine urbane Oase geschaffen: eine Mischung aus Wohneinheiten, Büros und Geschäften, gespickt mit mehreren grünen Freiflächen. Text Kirsten Hannema Fotografie Yvan Glavie, Philippe van Gelooven „Der Standort ist von Leuvens Stadtzentrum aus zu Fuß erreichbar“, verrät der Architekt John Eyers, als er den Entwurf beschreibt. „Wir haben uns als erstes gefragt, mit welcher Art der Nutzung wir diesen Ort wieder in die Stadt integrieren können. Wie verwandelt man eine alte Fabrik in eine angenehme Wohnumgebung? Bei der Umsetzung unserer Idee spielte die öffentliche Passage durch den Komplex eine ebenso wichtige Rolle wie die Entscheidung, keine ebenerdigen Parkplätze zu errichten, sondern eine Reihe von grünen Innenhöfen und Gärten zu schaffen. Daher auch der Name: 7even Tuinen, bedeutet ‚7ieben Gärten‘. Die Fabrikanlage stammt aus dem Jahr 1875 und wurde im Laufe der Zeit mehrmals erweitert. Im Rahmen des ‚7ieben Gärten‘ Projekts wurden mehrere Gebäude der ursprünglichen Anlage abgerissen, um Platz für die Gärten zu schaffen. Diese sind um die drei renovierten Gebäude und einen Neubau herum angeordnet. „Dadurch erhält der Innenbereich eine gewisse Lebendigkeit“, verrät Eyers. Aus diesem Grund werden im Projekt auch unterschiedliche Nutzungsarten kombiniert: Neben Büros und anderen Geschäftsräumen gibt es auch Wohnungen mit einer Größe von jeweils 50 bis 200 Quadratmetern, beeindruckend hohen Decken und sehr viel Lichteinfall. Industriedesign Aus städtebaulicher Sicht strebte Eyers eine neue Dynamik an, bei der der ursprüngliche Charakter des Gebäudes jedoch erhalten bleibt. „Wir haben die bestehende Säulenstruktur und die technischen Merkmale so sichtbar wie möglich gelassen, um den industriellen Look nicht aufzuheben, sondern ganz im Gegenteil sogar zu verstärken. Denn schließlich unterscheidet sich 21 JaspersEyers Architects 22 Der Architekt John Eyers wurde 1961 im belgischen Leuven geboren. Er studierte an der damaligen Fachhochschule und heutigen Fakultät für Architektur der Universität KU Leuven am Campus Sint-Lucas in Brüssel. Heute leitet er gemeinsam mit Jean-Michel Jaspers das von diesem im Jahr 1960 gegründete Unternehmen. Mit einem Team aus 120 Mitarbeitern arbeiten die Architekten von drei Standorten in Belgien aus (Brüssel, Leuven und Hasselt) an verschiedensten Projekten. In den letzten Jahren hat die Firma ihre Tätigkeit international ausgeweitet und nach Osteuropa, China und Russland expandiert. „Kommunikative, menschenfreundliche und umweltverträgliche Architektur mit Schwerpunkt auf Gemeinschaft, Kontext und Umgebung“ ist das erklärte Ziel von John Eyers. www.jaspers-eyers.be ”Wir haben die bestehende Säulenstruktur und die technischen Merkmale so sichtbar wie möglich gelassen, um den industriellen Look nicht aufzuheben, sondern ganz im Gegenteil sogar zu verstärken.” das Gebäude gerade hierdurch von Neubauprojekten, und genau das ist der Grund, warum man sich für diesen Ort entschied.“ Um das Erscheinungsbild der ursprünglichen Stahlfensterrahmen originalgetreu imitieren zu können, entschied man sich für das System CS 38-SL von Reynaers. „Das Profil wirkt mit einer Ansichtsbreite von gerade einmal 40 Millimetern sehr schmal und wird gleichzeitig allen modernen Anforderungen wie beispielsweise einer hohen Energieeffizienz gerecht“, erklärt Sophie Hayen, die als Projektleiterin des Generalunternehmers Kumpen für die Bauausführung verantwortlich war. Das Profil wurde speziell für dieses Projekt weiterentwickelt und optimiert. Für die Glasfassadenverkleidung der Dachetage im Neubaubereich wurde das ReynaersSystem CS 77 gewählt. GroSSe Herausforderung Aufgrund der Kombination aus Renovation, Neubau und dem Bau einer Tiefgarage war 7ieben Gärten ein sehr komplexes Projekt. Hayen: „Da sich der Standort in der Innenstadt befindet, war die Logistik für die Anlieferung und Entsorgung des Baumaterials keineswegs einfach. Zudem sieht man sich bei Renovierungsarbeiten immer wieder mit unerwarteten Problemen konfrontiert, die spontan gelöst werden müssen. Eine große Herausforderung stellte beispielsweise die Etagenhöhe der Bestandsgebäude dar. Als wir diese ausgemessen 23 5 Eine alte Fabrik wird in eine angenehme Wohnumgebung verwandelt 24 2 Das System CS 38-SL von Reynaers imitiert das Erscheinungsbild der ursprünglichen Stahlfenster 25 26 6 Durch die Fenster fällt viel natürliches Tageslicht in die Wohnungen ein Kumpen NV ”Das Profil WIRKT sehr schmal und wird dennoch allen modernen Anforderungen WIE EINER HOHEN Energieeffizienz gerecht.” hatten und mit dem Neubau verbinden wollten, zeigte sich, dass noch ein wenig zu viel Spiel vorhanden war. Im Laufe der Projekt-Realisierung gab es zahlreiche Änderungen. Am schwierigsten war es, Änderungen so effizient wie möglich umzusetzen, ohne den Zeitplan zu gefährden. Dass wir das geschafft haben, macht uns sehr stolz. Gleichzeitig ergab sich durch diesen Ansatz eine hohe optische Qualität: Die Ausführung der Wohnungen und der Fassade ist erstklassig.“ „Und dann sind da noch die Gärten“, erinnert Eyers. „Es gibt da einen Platz ganz im englischen Stil, mit Bänken und einem Restaurant. Und wir haben attraktive Café-Terrassen aus Stahl errichtet. Dieser Bereich hat einen wirklich vielseitigen Charakter und ist quasi eine eigene Welt. In der heutigen Zeit wollen Menschen ihre Zeit in einer angenehm gestalteten Umgebung im Freien verbringen. Sie meiden den grossen Trubel. Bei diesem Entwurf geht es darum, sich in der Stadt zu Hause zu fühlen.“ 7ieben Gärten Architekt: Jaspers-Eyers Architects, Leuven Auftraggeber: Van der Elst Vastgoed NV, Leuven Bauunternehmer: Willemen-Kumpen, Hasselt Konstrukteur: Couwenberg & Schellens NV, Weelde Reynaers-Systeme: Sonderlösung basierend auf CS 38-SL, CS 77 Sophie Hayen wurde 1983 geboren. An der Universität KU Leuven erwarb sie 2006 ihren Master of Science in Engineering: Architecture und 2008 den Master of Science in Engineering: Building Engineering. Anschließend war sie zunächst als Projektleiterin bei Probam tätig. Seit 2011 arbeitet sie als Bauprojektleiterin bei Kumpen, einem Immobilienentwicklungs- und Bauunternehmen für Infrastrukturprojekte. „Jeder Tag auf der Baustelle ist eine neue Herausforderung. Mein Ziel ist es, durch Qualität, gute Planung, Sicherheit und Kundenzufriedenheit gelungene Ergebnisse zu erzielen.“ www.kumpen.be 27 projekt four seasons hotel 28 Manama, Bahrain — Architekt: Skidmore, Owings & Merrill LLP Konstrukteur: Jungbluth Alu Partners AUSSERGEWÖHNLICHE Kombination 29 M it seiner aussergewöhnlichen Kombination aus Betonpfeilern und schwebenden Volumen ist das Four Seasons Hotel von SOM in Bahrain ein neuer Blickfang in der Stadt. Mit seinen 273 Zimmern eröffnet es eine völlig neue Welt des Luxus und erzählt eine Geschichte von Träumen und wechselndem Schicksal. Text Isabelle Priest Fotografie Waleed Alabbas 30 Das Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill (SOM) sah im Bau des gerade fertiggestellten Four Seasons Hotel in Manama, der Hauptstadt Bahrains, eine Vielzahl von Möglichkeiten. „Es passiert nicht häufig, dass man einen Masterplan erstellt und diesen dann auch wirklich so umsetzt. Gleichzeitig gibt es nicht viele eigenständige Hotelprojekte“, erklärt Projektarchitekt Thomas Behr. „Wir bauen eine Beziehung zu der Stadt auf und hoffen, dass das Projekt zu einem Teil ihres Kulturguts wird, auf das weitere ähnliche Projekten folgen.“ SOM hat sein erstes Projekt in Bahrain, die eindrucksvolle United Gulf Bank, vor fast dreißig Jahren realisiert, und laut Behr zählen diese frühen Schemata bis heute zu den schönsten der Stadt. Beim Four Seasons Hotel lag die Messlatte besonders hoch: Es galt, ein ikonisches Hotel für ein 432.000 Quadratmeter großes Grundstück namens Bahrain Bay an prominenter Lage am Wasser zu entwerfen, das es noch gar nicht gab. Beeindruckend und persönlich Das von Signature Hotels Management Company S.P.C. in Auftrag gegebene Projekt begann 2004 mit einem Masterplan für Bauland, das in Form von konzentrischen Kreisen vor dem Festland neu geschaffen wurde. Herzstück des Plans ist das 68-stöckige Four Seasons Hotel. Es befindet sich auf einer privaten, fünf Hektar großen Insel, die über eine Brücke und per Boot erreichbar ist. Behr: „Der Entwurf sollte auf jeden Fall in städtebaulicher Hinsicht beeindruckend sein, Gästen aber gleichzeitig ein persönliches, Resort-ähnliches Gefühl vermitteln.“ 31 5 Der neue Blickfang in der Stadt mit einer aussergewöhnlichen Kombination aus Betonpfeilern und schwebenden Volumen 32 “DAS DESIGN STICHT DURCH SEINE SCHLICHTHEIT AUS DER SKYLINE VON BAHRAIN HERAUS.“ „Das Design sticht durch seine Schlichtheit aus der Skyline von Bahrain heraus. Die betonverkleideten Säulen und Wände sind sehr dominant. Sie sind ein Statement, eine Art ‚Tor zur Stadt‘.“, beschreibt Behr. „Man kann die Philosophie des Gebäudes bereits von außen erkennen. Das sogenannte Skypod-Restaurant befindet sich oben im schwebenden Volumen, die Gästezimmer in der Mitte und die Lobby ganz unten.“ Skidmore, Owings & Merrill (SOM) 1 Der untere Bereich des Turms mit der Lobby und dem Garten hat einen Resort-ähnlichen Touch Resort-ähnlich Im unteren Bereich des Turms treffen die urbanen Strukturen aufeinander und erhalten durch die Landschaftsgestaltung, Kubatur und Materialität einen Resort-ähnlichen Touch. Die Texturen und Muster der Betonwände und das kalksteinverkleidete Podium bilden eine erdige, natürliche Oberfläche, die verhindert, dass das Gebäude langweilig und monolithisch wirkt. Im äußeren Eingangsbereich sorgt eine mit Bronzepuder beschichtete Aluminium- Thomas Behr wurde 1969 in Aachen geboren. Er machte an der RWTH Aachen seinen Bachelor in Architektur. Inzwischen ist er Geschäftsführer des New Yorker Büros von SOM. Seit er im Jahr 2000 zum Unternehmen stieß, war er an verschiedenen internationalen Projekten beteiligt. Nachdem er zunächst vor allem in europäische Projekte involviert war, konzentrierte sich Behr später auf den Nahen Osten, wo er heute sämtliche Aktivitäten von SOM überwacht und koordiniert. Derzeit leitet er die Projekte Kuwait University Student Activity and Athletic Facilities, Thakher City in Mekka und Sheikh Khalifa Medical City in Abu Dhabi. Behr: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Architekten eine große soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung tragen. Dieses Wissen ermöglicht es mir, das gesamte Potenzial eines Projekts auszuschöpfen.“ www.som.com 33 Jungbluth Alu Partners “Sie sind ein Statement, eine Art Tor zur Stadt.” 34 Roland Jungbluth wurde 1953 im belgischen Raeren geboren. Er kann auf mehr als dreißig Jahre Erfahrung zurückblicken und war fast zwanzig Jahre lang als Verwaltungsdirektor bei Pomel Alu, einem führenden Hersteller von Aluminiumfassaden in Belgien tätig. 2002 gründete er gemeinsam mit dem technischen Direktor und jetzigen Partner André Muller die Firma Jungbluth Alu Partners s.a. (JAP). JAP ist ein Fassadenspezialist, der technische Lösungen für Gebäudeaußenhüllen in den Bereichen Design, Technik, Projektmanagement und Bauausführung anbietet. Das Unternehmen ist für seine flexiblen, kosteneffizienten Methoden bekannt. Dazu gehört auch jeweils die Errichtung einer Fabrikationsstätte direkt vor Ort. Zu seinen weltweiten in Zusammenarbeit mit Reynaers umgesetzten Projekten gehören unter anderem der 300 Meter hohe Aspire Tower in Doha, das Nationale Konferenzzentrum in Katar und die Ferrari World in Abu Dhabi. www.japsa.be decke, die bis in die Lobby fortgesetzt wird, für eine persönliche Atmosphäre. Die Dominanz des 200 Meter hohen Turms wird durch eine Reihe von Pavillons für Wellness- und Konferenzbereiche auf beiden Seiten sowie durch einen mediterranen Garten mit Olivenbäumen und Wildblumen gemildert. Die Reynaers-Systeme, die der Fassadenbauer Jungbluth Alu Partners nach Angaben des leitenden Ingenieurs Roland Jungbluth deshalb wählte, weil „das Unternehmen seit Jahren erfolgreich und sehr proaktiv mit Reynaers zusammenarbeitet“, tragen ebenfalls zum beeindruckenden Erscheinungsbild und zur individuellen Behaglichkeit bei. Alle Schlafzimmer sind mit raumhohen Fenstern mit Aussicht über die Bucht ausgestattet. Die Aluminiumpaneele schaffen eine optische Verbindung zwischen den verschiedenen Volumen. Insgesamt war das Four Seasons Hotel laut Behr ein ganz besonders wichtiges Projekt: „Aufgrund all der Schwierigkeiten, denen sich Bahrain angesichts der globalen Wirtschaftskrise gegenüber sah, wurden viele Projekte gestoppt. Dies ist das erste größere Projekt seit Beginn der Krise, und es hat eine neue Bauwelle ausgelöst.“ Das Four Seasons Hotel Architekt: Skidmore, Owings & Merrill LLP (SOM), New York Generalunternehmer: Besix Group NV, Brüssel Statiker: Werner Sobek, Stuttgart Entwickler: Signature Hotels Management Company S.P.C., Bahrain Konstrukteur: Jungbluth Alu Partners, Herstal (BE) Reynaers-Systeme: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF und CW 50-SC, CP 96, CS 77-FP 35 6 Das imposante Four Seasons Hotel auf der fünf Hektar großen Privatinsel PROJEKTLÖSUNG Systeme: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF und CW 50-SC, CP 96, CS 77-FP Projektbeschreibung: 15.000 m² Fassade • 13.000 m² mit CW 86-EF • 2.000 m² mit CW 50-SC, Fenster und Türen Entwicklung der Fassaden-Sonderlösungen basierend auf den ästhetischen Anforderungen des Architekten Brücken: CW 86 Elementfassade • VERTIKALE Deckleisten: - Flache Deckleisten neben der Betonverkleidung - Zwischen-Deckleisten: Sehr grosse 2-teilige Deckleisten (400 mm tief x 50 mm breit). Zusammenstellung: Profil + angepasste Glasleiste + Klemmprofil + 2 Basisprofil-Deckleiste & Abschluss-Deckleiste miteinander verschraubt. • H ORIZONTALE Deckleisten: - 1. Teil Deckleiste: 25 mm tief x 100 mm breit - 2. Teil Deckleiste: 75 mm tief x 50 mm breit - Gleiche Glasleiste mit kleinerem Klemmprofil an einem Teil des Rahmens befestigt Gästeräume: CW 86 Elementfassade • SSG-Fassade mit zusätzlichen doppelreihigen ‘Deckleisten’ jedes 3. Stockwerk • Die Verglasung wird auf kleine Profile geklebt, welche auf die Tragstruktur geschraubt werden • Deckleisten: 400 mm tief x 100 mm breit 1 Podium (Erdgeschoss): CW 50-SC • CW 50 Slim Line mit Stahl verstärkt • P fostenprofile in zwei Teilen auf Stahlkern montiert • Kombiniert mit verschiedenen StandardRiegelprofilen Elemente: B rücken: 1675 mm breit x 3800 mm hoch (typisches Element) G ästeräume: 1750 mm breit x 3800 mm hoch Skypod (oberste Etagen): 2000 mm breit x 5425 mm hoch Verglasung: 8/16/10 (Vision-Glas) 8/9/10 (Paneel-Glas) BRÜCKEN 4 Abschnitt A 5 3 36 6 Brücken: Vertikale Ansicht CW 86-EF Sonderlösung 2 1. CW 86-EF Rahmenprofil 2.Inneres Abschlussprofil 3.Dilatationsdichtung 4.KaskadenEntwässerungsdichtung 5.H orizontale Klemmleiste 6.H orizontale Deckleiste 7. Klippprofil 7 Abschnitt B 100 mm Abschnitt C Abschnitt D Typisches Element der CW 86-EF Sonderlösung BRÜCKEN A 100 mm B 9 D 2 D 3800 mm C 1 2 A 1675 mm 3 4 5 6 5 7 8 50 mm 400 mm 1 B rücken: Horizontale Ansicht CW 86-EF Sonderlösung Vision-Glas 1. CW 86-EF Rahmenprofil 2. Dilatationsdichtung 3. Glasleiste 4. Klemmleiste 5. Führungsstück 6. Basis-Deckleiste 7. Klippprofil 8. Abschluss-Deckleiste 9. Ä sthetisches AluminiumStossblech 37 projekt artGen 38 Prag, Tschechische Republik — Architekt: David Chisholm, CMC architects Konstrukteur: Mechanika a.s. 39 Dynamik trifft Schlichtheit 40 40 2 Das monumentale ArtGen ist Teil des neuen administrativen und kulturellen Zentrums Prags D er Prager Stadtteil Holešovice befindet sich auf einer Halbinsel der Moldau und hat sich seit dem letzten Jahrhundert radikal verändert. Aus dem alten industriellen Arbeiterviertel ist das administrative und kulturelle Zentrum Prags geworden. Innerhalb des urbanen Schachbretts findet man zahlreiche architektonische Werke, die in den letzten zwanzig Jahren errichtet wurden, darunter das renommierte Kunstzentrum DOX und ein aus einer alten Brauerei entstandener Bürokomplex. Zuletzt fertiggestellt wurde das imposante Verwaltungszentrum ArtGen, in dem Arbeit, Kunst und Freizeit vereint werden. Text Adam Štěch Fotografie Marek Hrubý 41 Das von PPF Real Estate entworfene ArtGen wurde an einem bisher unerschlossenen Platz am Argentinská Boulevard, ganz in der Nähe des Marktplatzes von Holešovice errichtet. Die Gesamtfläche von 23.000 Quadratmetern Mieteinheiten ist auf zwei separate Gebäude verteilt: Während das geometrisch disziplinierte „Gen“ aus drei zu einer Struktur verbundenen sechsstöckigen Blöcken besteht, schottet das dynamische neunstöckige „Art“ das ruhigere Wohngebiet hinter dem Komplex vom regen Verkehr auf der Argentinská-Straße ab. Zwischen den beiden Gebäuden wurde ein Grünbereich geschaffen, der dem Ort neue urbane Qualitäten verleiht. „Wir haben das ArtGen als lebendigen urbanen Raum entworfen. Die Gebäude sollten einzigartig und persönlich sein und Optimismus ausstrahlen. Deshalb enthalten sie zahlreiche Bereiche, in denen man sich hinsetzen kann, um ein Buch zu lesen oder sich mit Kollegen zu unterhalten.“ Kunstwerk Mit CMC architects hat PPF Real Estate eines der größten und aktivsten tschechischen Architekturbüros damit beauftragt, ein offenes, flexibles Bürogebäude zu entwerfen, das sich mit seiner attraktiven Lage, seinem offenen Geist und seinem künstlerischen Konzept an eine anspruchsvolle Klientel richtet. Sowohl im Freien als auch im Inneren werden verschiedene Kunstwerke präsentiert, darunter Werke von den tschechischen Künstlern Jakub Berdych, Jan Uldrych und Jan Novotný. „Es war von Beginn weg unser erklärtes Ziel, Kunst in Büroräume zu bringen. In diesem Teil von Prag verbinden wir Kunst, moderne Architektur und einen zeitlosen Ansatz mit hervorragender Anbindung an das Stadt- “Das Gen bildet einen Gegensatz zur dynamischen Energie des Art, sein Erscheinungsbild ist rationaler und kontrollierter.” zentrum. Kunst begleitet die gesamte Kommunikation im Zusammenhang mit dem ArtGen und ist auch Teil des architektonischen Designs beider Gebäude“, erklärt Michal Dostál, Marketing Manager von PPF Real Estate. 42 „Durch die Lage in diesem aufregenden, sich mitten im Wandel befindlichen Viertel von Prag war die urbane Strategie des Standorts von Beginn an klar: eine außergewöhnliche Morphologie in einem skulpturellen, turmähnlichen Gebäude, das als eine Art Tor fungiert, kombiniert mit einer kleineren, blockähnlichen Struktur, die dem Maßstab der Umgebung entspricht“, verrät Architekt David Chisholm, der CMC zusammen mit Vít Máslo gegründet hat. Das Art-Gebäude dominiert das Projekt. Durch seine Fassade aus Stahl und Glas verliehen ihm die Architekten ein ausdrucksstarkes, dynamisches Erscheinungsbild. So scheint es beinahe, als würde sich die Fassade bewegen, als hätte sich die Architektur in eine flüssige Emulsion verwandelt. Die dynamische Form wurde anhand von diagonal zur Fassade angeordneten Stahlprofilen erreicht. Sie geben dem Gebäude eine starke grafische Wirkung. Mit seinen abgerundeten Kanten und dem Schrägdach prägt die natürliche, organische Form des „Art“ die Skyline von Holešovice. Rationales Erscheinungsbild „Das „Gen“ bildet einen Gegensatz zur dynamischen Energie des „Art“. Sein Erscheinungsbild ist rationaler und kontrollierter, da es den Block abschließt und an die umliegenden Gebäude angrenzt. Als Inspiration für den Entwurf dienten die schlichten, CMC architects David Chisholm wurde 1960 in den USA geboren. Gemeinsam mit dem tschechischen Architekten Vít Máslo (*1964) gründete er 2003 CMC architects (Chisholm Maslo Company). Das international ausgerichtete Studio mit Sitz in Prag ist in den Bereichen Umweltdesign, Städteplanung und Architektur tätig. Neben Projekten der Tschechischen Republik hat es auch zahlreiche Vorhaben in Ländern wie Deutschland, Montenegro, Rumänien, den USA, der Ukraine und Vietnam realisiert. Das Team von CMC besteht aus Ingenieuren, Architekten und Künstlern und arbeitet mit bekannten Unternehmen wie dem Atelier Jean Nouvel, MVRDV, ARUP und Norman Foster zusammen. „Architektur ist eine Lebensart, eine Philosophie der positiven Interaktion mit dieser komplexen Welt und den Menschen und Orten in ihr. Wir wollen mit unserer Arbeit inspirieren, Energien freisetzen und Atmosphären schaffen, die uns überdauern“, so Chisholm. www.cmca.cz 1 Das geometrisch disziplinierte „Gen“-Gebäude 43 44 funktionalen Bauten, die das gesamte ehemalige Industrieviertel charakterisieren“, erklärt Chisholm. Trotz ihrer gegensätzlichen Formen ergänzen sich die beiden Gebäude auf subtile Weise, insbesondere durch das gedeckte industrielle Farbschema. Dazwischen befindet sich der offene, luftige grüne Außenbereich, der ein Gleichgewicht zwischen den architektonischen Volumen des ArtGen und der Umgebung herstellt. So entsteht ein idealer Ort zum Entspannen und Wohlfühlen. „Der zentrale Platz ist von Wegen und grünen Inseln durchzogen, auf denen sich die Menschen mittags in den Schatten der Bäume setzen oder sich in den Pausen mit ihren Kollegen unterhalten können“, so der Architekt. Dostál ergänzt: „Beim ArtGen kommen verschiedene moderne, umweltfreundliche Technologien zum Einsatz, wie beispielsweise die Verwendung von Regenwasser für die Toiletten. Die LEED-Zertifizierung von ArtGen bezeugt, dass das Projekt die bestmöglichen Resultate erzielt. So erhalten unsere Kunden die Gewissheit, dass die Gebäude nicht nur umweltfreundlich, sondern auch besonders hochwertig sind.“ ArtGen Architekt: CMC architects, Prag Generalunternehmer: Syner, Liberec Konstrukteur: Mechanika a.s., Prostějov Investor: Art Office Gallery, Gen Office Gallery (Mitglieder von PPF Real Estate), Prag Reynaers-Systeme: Sonderlösung basierend auf CP 50 und CS 86-HI 6 Das neunstöckige „Art“-Gebäude wirkt mit seiner Fassade aus Stahl und Glas dynamisch und ausdrucksstark 45 “Als Inspiration für das Gen dienten die schlichten, funktionalen Bauten, die das gesamte ehemalige Industrieviertel charakterisieren.” projekt Oruzheyniy 46 Monumentaler Art-Deco-Stil Moskau, Russland — Architekt: Mikhail Plekhanov Konstrukteur: Miwel–Baswell 47 48 3 Die ‚Neu-Erfindung‘, basierend auf der Analyse des Art-DecoStils. D as ikonische Gebäude in der Oruzheyniy Lane ist das neueste Hochhausprojekt im Zentrum Moskaus. Der 166.000 Quadratmeter große multifunktionale Büro- und Gewerbekomplex beginnt gerade erst, seine endgültige Gestalt anzunehmen. Im Laufe der zehnjährigen Entwurfs- und Bauphase hat sich das Gebäude zu einem markanten Bestandteil der Stadt entwickelt. Text Nikolai Vassiliev Fotografie Zlobin Nikolai Das 28-stöckige Gebäude thront über der nördlichen Seite des Gartenrings und markiert die südliche Grenze des Neubaugebiets aus den 2000er Jahren. Mikhail Plekhanov, Architekt bei Mosproject-2, erklärt: „Bei der Projekt-Prüftung äußerte der Investor den Wunsch nach einem Gebäude, das zu Moskau passt. Es sollte nicht zu traditionell sein, aber doch dem vereinbarten Ansatz nach urbanen Akzenten entlang des Gartenrings folgen .“ Wir nahmen an einer informellen Ausschreibung teil, bei der wir vorschlugen, die Architektur von Stalins Wolkenkratzern ,neu zu erfinden‘, indem wir die Ursprünge des Art-Deco-Stils analysieren.“ Nach der ersten Landschaftsbild-Analyse war zunächst eine geringere Gebäudehöhe vorgesehen. Die Architekten entwarfen unterschiedliche Ausführungen mit verschiedenen Abschlusselementen. Allerdings war der Investor auf Gewinn aus, und da jeder Quadratmeter viel Geld wert ist, bestand er auf einem Flachdach. Später gab es einen neuen Investor, für den vor allem das Prestige zählte. „Anstelle einer funktionalen Lösung entwarfen wir einen dekorativen oberen Teil, durch den das Gebäude um 36,5 Meter erhöht wurde. Im Grunde ist dies die äussere Form der GebäudeSilhouette“, erklärt Plekhanov. Alternative Geschichte Als der verstärkte Betonrohbau in den frühen 2010er Jahren errichtet wurde, fiel die Resonanz zunächst sehr negativ aus. Die Kritik richtete sich in erster Linie gegen die Errichtung eines ,weiteren stalinistischen Wolkenkratzers‘ im Zentrum (der erste Investor, Donstroy, hatte bereits 2002 einen pseudo-stalinistischen Wolkenkratzer in der Innenstadt gebaut). Als das Gebäude 2015 jedoch 49 “Wir schlugen vor, die Architektur von Stalins Wolkenkratzern ,neu zu erfinden‘, indem wir die Ursprünge des Art-Deco-Stils analysieren.” 50 langsam Form annahm und die Glasebenen und die senkrechten Aluminiumstreben sichtbar wurden, zeigte sich, dass das Hochhausprojekt Oruzheyniy weder ein Imitat im Retro-Stil noch ein hochmodernes Manifest, sondern vielmehr eine Art „alternative Geschichte“ der Moskauer Architektur ist. „Wir haben versucht, die traditionelle Bauweise in ein zeitgemäßes Kleid zu verpacken“, erklärt der Architekt. Dazu wurden zwei verschiedene Oberflächen verwendet: Während die drei unteren Geschosse aus Stein und weißem Granit bestehen, weisen die oberen Etagen eine Aluminiumverkleidung auf. Für die Konstruktion der vollständig verglasten Fassade wurden Reynaers Systemlösungen verwendet, und Plekhanov zeigt sich mit der Zusammenarbeit äußerst zufrieden „Aufgrund der komplexen Form der Pfeiler waren die Arbeiten sehr aufwendig. Und der Aluminium-Bereich wiederholt alle diese Formen und sogar die Aufteilung der Steinfassade über die gesamte Länge, Höhe und Tiefe. Zudem ist jeder Pfeiler mit einer leuchtturmähnlichen Spitze im Art-Deco-Stil versehen.“ Miwel Aleksandar Veljanovic wurde 1967 in Belgrad geboren. Er ist in zweiter Generation als Geschäftsführer der Moskauer Niederlassung des Familienunternehmens Miwel tätig. Der Betrieb wurde 1993 in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia gegründet und stellt neben technischer Bauausrüstungen auch ein eingespieltes Team aus Fachleuten zur Verfügung, um die komplexen Herausforderungen während der Bauphase effizient lösen zu können. Die globalen Aktivitäten werden von den Niederlassungen in Moskau und Belgrad aus koordiniert. „Wir stehen seit mehr als 15 Jahren an der Spitze und haben vor, dort zu bleiben”, erklärt Veljanovic. www.miwel.ru 1 Für die Umsetzung der komplexen Fassade wurden Reynaers-Systeme verwendet 51 Mosproject2 52 Mikhail Plekhanov wurde 1955 in Moskau geboren. 1979 machte er seinen Abschluss am Moskauer Architekturinstitut. Seitdem arbeitet er bei Mosproject-2. Mittlerweile leitet er das größte Designteam des Büros, das sich auf gehobene Wohn- und Büroprojekte spezialisiert hat. Eines seiner jüngsten Projekte ist das Aquamarine-II – ein Mehrzweckkomplex an der Uferstraße Ozerkovskaya in Moskau. Plekhanovs Motto lautet: „Moderne Architektur muss sehr gut sein – ansonsten lässt man es lieber bleiben.“ www.mosproject2.ru “Oruzheyniy ist weder ein Imitat im Retro-Stil noch ein hochmodernes Manifest, sondern vielmehr eine Art ,alternative Geschichte‘ der Moskauer Architektur.” Das Gebäude beeinflusst das Stadtbild von Moskau entscheidend. Mit seinem Volumen und der Monumentalität entspricht es dem typischen Baustil der Stadt. Horizontale Komponenten gibt es so gut wie keine. Die gesamte Materialität liegt in den Metallstreben und Pfeilern, die die Masse optisch aufbrechen und für den Aufschwung stehen. Eine echte Herausforderung Auch die Zusammenarbeit mit Miwel, dem Konstrukteur der Gebäudehülle, empfand der Architekt als sehr gut. „Der Geschäftsführer von Miwel Russland, Alexandar Veljanovic, war unseren Ideen und Vorstellungen gegenüber sehr aufgeschlossen.“ Veljanovic: „Dieses Projekt stellte uns vor eine besondere Herausforderung: Die Gebäudeform ist sehr komplex, und es waren umfassende Montagearbeiten erforderlich. Den von den Architekten erstellten Entwurf der Formen haben wir vollständig umsetzen können.“ Miwel besitzt einen Metallbaubetrieb in der Nähe von Belgrad. Dort wurde speziell für dieses Projekt eine Testanlage zur Herstellung der Sonderbauteile und Fassadenkomponenten errichtet. Veljanovic: „Wir haben viele Komponenten von Grund auf neu entwickelt und sind wirklich stolz auf das Resultat.“ Oruzheyniy Architekt: Mosproject-2 – Mikhail Plekhanov M. Posohin, A. Levitina, E. Tarasenok, Moskau Projektleiter: Jovica Blagojević Konstrukteur: Miwel–Baswell, Moskau – Belgrad Investor: LLC Sberegatelnii Capital, Moskau Reynaers-Systeme: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF, CW 50-SL, CS 77 53 3 Die Metallstreben und Pfeiler stehen für den Aufschwung Typisches Element der CW 86-EF Sonderlösung projektLösung B 1200 mm C 4200 mm 3000 mm Systeme: CW 86-EF Sonderlösung, CW 50-SL, CS 77 54 A Projektbeschreibung: Fassade: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF Komplexe Verteilung der Windlasten Unterschiedliche Fassadenausrichtungen in Terrassennähe. Die Ecken wurden mit speziellen VertikalDeckleisten versehen Gebäudehöhe: 130 m Drei Untergeschosse und ein zentrales Atrium: CW 50-SL (Slim Line) Fenster Untergeschosse und Terrassentüren (104 Elemente): CS 77 D 750 mm Tests: Windlasten bis 2.000 Pa Bis zu 60 Min. feuerbeständig (EI60), getestet durch den Hersteller Miwel im Moskauer Institut. 1500 mm 2250 mm Horizontale Ansicht CW 86-EF Sonderlösung CW 86-EF-Elemente: Riegel-Riegel-Verbindung Stahl-Verankerung/-Führungsplatte für hohe Windlasten (15 mm) Verstärkungen an den Eckelementen Verschiedene Höhen zwischen 4.200 und 5.800 mm Typisches Element: 2.250 mm (B) × 4.200 mm (H) Gesamtprojekt = 40.050 m² • CW 86-EF: 34.150 m² • CW 86-EF Brandschutzklasse EI60: 1.400 m² • CW 50-SL: 3.950 m² • C S 77: 550 m² Verglasung: CW 86-EF, CW 50-SL, CS 77: • Glasaufbau: AGC STOPRAY VISION 8 mm + 15 LZR + STRATOBEL 6.6.2 (6 mm PLANIBEL CLEAR + 0,76 CLEAR PVB + 6 mm PLANIBEL LOW E G-FAST) • Max. Glasabmessungen: 1.444 × 3.424 mm • Max. Glasgewichte: 250 kg • Max. Gewicht der Paneele: 600 kg pro Element / Brandschutz-Paneele EI60: 950 kg 1. Decke 2. Boden 3. Stahlanker 4. Stahlpaneel 5. Gipsplatte 6. Riegelprofil 7. Blendrahmenprofil 8. Mineralwolle 9. Stahlpaneel aussen 10.Gehärtetes Einfachglas 11. G ekantetes AluminiumFassadenblech 12.2-fach-Isolierverglasung 13.Verankerung / Führungsplatte 14.PVC Distanzhalter 15.D ekompressions- und Entwässerungslöcher 16.Adapter-Profil 17.Stahlpaneel aussen 3 4 8 A 12 9 17 16 ABSCHNITT A 15 11 Vertikale Ansicht CW 86-EF Sonderlösung 11 9 3 B ABSCHNITT B 10 4 55 5 ABSCHNITT C 6 12 C 1 7 13 2 86 mm ABSCHNITT D 14 8 D Innovationen Slim Line 38Serie: Attraktives Design trifft hohen Komfort Mit der neuen SL 38-Serie ist das attraktive Aluminiumfenster-System von Reynaers nun in optimierter Ausführung erhältlich. Durch die superschlanken Profilansichten und die erhöhte Energieeffizienz ist SL 38 (und die hoch isolierende Variante SL 38-HI) der attraktive Nachfolger des CS 38-SL Systems. 56 3 Slim Line 38 Classic 3 S cannen Sie den QR-Code, um zum Video zur neuenº Slim Line 38-Serie zu gelangen. Das hoch isolierte System SL 38-HI eignet sich aufgrund seiner Stahloptik ganz besonders für den Einsatz in der modernen Architektur. Das System ist in drei Design-Varianten erhältlich (Classic, Cubic und Ferro). Es bietet sich vor allem für neue Gebäude, bei denen außerordentlich viel Tageslichteinfall gefordert wird, dank seiner schlanken Profilansichten besonders an. Doch auch für Projekte wie die Renovation alter Industriegebäude oder älterer Wintergärten sind eignet sich SL 38-HI hervorragend. Die Form des Profils verleiht Gebäuden einen stark industriellen und minimalistischen architektonischen Reiz. Hohe Wärmedämmwerte Die SL 38-Serie basiert auf einem hoch isolierten Drei-Kammer-System mit ultraschlanken Profilen für hervorragende thermische Eigenschaften. Sie eignet sich für Festverglasungen, für Dreh- und Dreh-KippElemente mit Uf-Werten von gerade einmal 2,3 W/m²K (1,9 W/m²K in der HI-Version). Trotz seines minimalistischen Designs eignet es sich für den Einsatz von Doppel- und Dreifachverglasungen. Für ein noch geradlinigeres Design sind alle Fenster und Fenstertüren auch mit verdeckt liegenden Beschlägen erhältlich. Neben den herausragenden Wärmedämmleistungen überzeugt die SL 38-Serie auch durch die perfekte Harmonie von langlebigen Materialien, zeitlosem Design und effizienten Lösungen für anspruchsvolle architektonische Herausforderungen. 1 Slim Line 38 Cubic 1 Slim Line 38 Ferro 57 Innovationen CW 50-HI - Optimierte Wärmedämmung und VERARBEITUNG 58 Neue Rollenbänder Vor vielen Jahren entwickelte Reynaers eine neue Art von Türbändern: die erste Generation Rollenbänder. Seitdem erfreut sich diese Beschlagsart vor allem dank seines ansprechenden, eleganten Designs großer Beliebtheit. Nachdem zahlreiche Optimierungen basierend auf der Erstentwicklung vorgenommen wurden, ist nun die zweite Generation des Rollenbandes für die Systeme CS 86-HI, CS 77 und CS 68 erhältlich. Die neuen Beschläge bieten zahlreiche Vorteile: Sie weisen bessere technische Eigenschaften auf, lassen sich schneller und einfacher montieren und bieten eine größere Auswahl an Profilkombinationen. Die neue, optimierte Fassadensystem-Lösung CW 50-HI (hoch isolierend) überzeugt durch noch bessere Wärmedämm-Eigenschaften und eine vereinfachte Verarbeitung. Zudem weist es eine erhöhte Luft- und Schlagregendichtheit von bis zu 1.950 Pa auf. Hoher Wärmedämmwert Bei dieser Variante des Systems CW 50 kommen verbesserte Dämmprofile zum Einsatz, was zu einer Senkung des Dämmwerts (Uf) auf 0,65 W/m²K bei einer Glasstärke von 60 mm führt. (Bisher lag der Wert bei 0,73 W/m²K, während CW 50 Standard-Systeme einen Uf von 1,7 W/m²K aufweisen). Verbesserte Glashalterung Da für diese Variante keine extrastarke Verglasungsdichtung benötigt wird, kann das Glas näher am Aluminiumprofil angebracht werden. Dadurch ergibt sich ein wesentlicher Vorteil beim Einsatz einer schweren Dreifachverglasung mit einer Stärke von bis zu 61 mm. Einfache Verarbeitung und Montage Ein weiterer Vorteil des überarbeiteten Fassadensystems CW 50-HI ist die einfache Verarbeitung und Montage. Das in den HI-Systemen verwendete Dämmprofil besteht aus einem festen und einem weichen Teil. Da der weiche Teil vorgeschnitten ist, lassen sich die Entwässerungskanäle ganz einfach festlegen. Der feste Teil wiederum gewährleistet eine optimale Führung der Schrauben. Die Montage ist ebenfalls sehr einfach und zeitsparend, weil auch ohne wasserdichtes Band eine hohe Luft- und Schlagregendichtheit erreicht wird. Dadurch eignen sie sich auch für schwerere, größere Türen. Die maximale Tragkraft der neuen Rollenbänder liegt bei 250 kg – das sind 100 kg mehr als bei der ersten Generation. DEUTLICHE VERBESSERUNG DURCH SCHNELLEREN UND EINFACHEREN EINBAU UND GRÖSERER AUSWAHL AN PROFILKOMBINATIONEN. Das Vorhangfassadensystem CW 50 besticht durch uneingeschränkte Designfreiheit, maximale Transparenz und eine erstklassige thermische Effizienz. Es ist in verschiedenen Design- und Verglasungsvarianten sowie unterschiedlichen technischen Ausführungen erhältlich, um speziellen Anforderungen in puncto Brandschutz und Wärmedämmung gerecht zu werden. Zahlreiche Öffnungsarten lassen sich nahtlos in das Fassadensystem CW 50 integrieren, unter anderem von oben eingehängten Fenster (THW), Parallel-Ausstell-Fenster (POW), Dreh-/Kippfenster mit verdeckt liegender Lüftung (HV-TUTI) und Dachflächenfenster (FRV). 59 Innovationen Neue BEIDSEITIG flächenbündige Türe CS 86-HI 60 Das Fenster- und Türsystem CS 86-HI von Reynaers überzeugt mit hervorragenden Wärmedämmwerten. Es gehört zu den energieeffizientesten Lösungen auf dem Markt. Gleichzeitig erfüllt es höchste Ansprüche an Sicherheit und Stabilität. Das Dämmkonzept sorgt nicht nur für eine extreme System-Stabilität und eine hohe Luft- und Schlagregendichtheit, sondern bietet auch ideale Voraussetzungen für den Einsatz von Dreifachverglasungen. Der Wärmedämmwert des Rahmens (Uf) der Fenster-Variante CS 86-HI+- liegt bei hervorragenden 1,0 W/m²K. Im Rahmen-/ Lüftungsbereich liegt der Uf-Wert sowohl bei Fenstern mit einer sichtbaren Breite von 117 mm als auch bei den Türen bei gerade einmal 1,4 W/m²K. Zeitgemäßes Eingangstüren-Design Aufgrund der außerordentlich hohen Nachfrage nach Eingangstüren umfasst das System CS 86-HI eine beidseitig flächenbündige Türe mit geklebten Blenden innen und außen. 2 Die verdeckt liegenden Beschläge vervollständigen das ansprechende Design Die vollkommen verborgenen Scharniere und die eleganten PuRity-Griffe von Reynaers vervollständigen das ansprechende Design. 61 Die Tür ist in Größen bis 2.500 × 1.100 mm ausführbar. Durch die 3 mm schmalen Aluminiumblenden mit einer 30 mm starken Zwischendämmung wirkt die Türe besonders schlank. Die vollkommen verdeckt liegenden Beschläge und die eleganten PuRity-Griffe von Reynaers vervollständigen das sehr attraktive Design. Sicherheit Die Tür kann auf Wunsch mit einem vollständig integrierten Türschließsystem sowie einem Fingerscanner für einen kontrollierten Gebäudezugang ausgestattet werden. Außerdem lässt sich auch ein Türspion einbauen. 1 Scannen Sie den QR-Code, um zum Video zur beidseitig flächenbündigen CS 86-HI Türe mit Fingerscanner zu gelangen. referenzen Tony Reddington 62 New York, USA Das robust wirkende, moderne Apartmentgebäude in der 146 South 4th Street in Brooklyn besteht aus 113 Luxuswohnungen. Das Gebäude sticht vor allem durch die schrägen orangefarbenen Flächen oberhalb der Glasfronten in den oberen Etagen hervor. 146 South 4th Street Architekt: ND Architecture, New York Projektentwickler: Rabsky Group, New York Montage Fassade/Verglasung: AGM Deco, New York Reynaers-Systeme: CS 68, CW 50 Alexandrinsky Theatre 63 St. Petersburg, Russland Das Alexandrinsky am Ufer der Fontanka ist ein multifunktionaler Kulturkomplex mit einem Theater, einem Medienzentrum und einer Schule. Die Architekten entwarfen ein transparentes Gebäude mit verglastem Atrium, das das historische städtische Umfeld hervorragend ergänzt. Alexandrinsky-Theater Architekt: Zemtsov, Kondiain and Partners, St. Petersburg Konstrukteur: Europanorama, St. Petersburg Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CW 50-VL, CS 77 referenzen Filip Dujardin 64 Terschelling, Niederlande Die sorgfältig ausgewählten Farben und Materialien des luxuriösen, halb versunkenen „Dünenhauses“ fügen sich optimal in die Landschaft der Insel Terschelling im Wattenmeer ein. Zu den wesentlichen Merkmalen dieses energieeffizienten Hauses gehören große Fenster, ein Glasdach und die aussergewöhnlich geformte, modulare Massivholzstruktur. Auffällig ist auch der „hölzerne Diamant“, der mit der Aluminium-HolzAufsatzkonstruktion CW 50-AoW umgesetzt wurde. Dünenhaus Architekt: Marc Koehler Architects, Amsterdam Generalunternehmer: Gatze Wiersma, Leeuwarden Konstrukteur: Huijberts Gevelbouw, Opmeer Reynaers-System: CW 50-AoW Aluminium-Holz-Aufsatzkonstruktion 65 Dnipropetrowsk, Ukraine Mit der Fertigstellung der neuen Wohnanlage „Festival“ ist das Projekt Krutogorny abgeschlossen. Die direkt neben dem Schewtschenko-Park gelegene Stadt innerhalb der Stadt umfasst insgesamt neun Gebäude, die um grüne Erholungs- und Fußgängerbereiche, Geschäfte und ein Fitnessstudio herum angeordnet sind und durch ihre farbenfrohe Fassadenstruktur auffallen. Festival Leitender Architekt: Dolnic & Co, Dnipropetrowsk Ausführender Architekt: Pischany S., Dnipropetrowsk Generalunternehmer: Tower Development, Dnipropetrowsk Konstrukteure: Bipos – Stroyservice, Bauunternehmen Olvia, Dnipropetrovsk Investor: Corporation Perspective, Privatbank, Dnipropetrowsk Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 77-HI referenzen Sarkhan Mammadov 66 Baku, Aserbaidschan Das beeindruckende viereckige Bürogebäude von Sofaz (State Oil Fund of Azerbaijan Republic) steht auf einem runden, dreigeschossigen Podium und umfasst 24 Etagen. Die individuell gestaltete doppelverglaste Fassade wurde von Reynaers gemeinsam mit Jungbluth Alu Partners (JAP) entwickelt. Nach der Fertigstellung wird das Projekt das erste BREEAM-zertifizierte Gebäude in Aserbaidschan sein. Sofaz Turm Architekt: Inter Art Etudes, Paris / Arch. Vugar Hasanov MDM Group, Baku Projektmanagement: Aecom, London Generalunternehmer: Besix, Brüssel Konstrukteur/Fassadenberatung: JAP, Brüssel Reynaers-System: Sonderlösung basierend auf CW 86-EF Jordi Miralles 67 Barcelona, Spanien Bei der Renovierung eines Bürokomplexes, bestehend aus zwei 8.200 m2 großen Gebäuden mit sieben bzw. acht Etagen setzte der Architekt LEDStreifen ein, um ein außergewöhnliches Licht, das sich entsprechend den äußeren Lichtverhältnissen ändert, auf die voll verglaste Fassade zu werfen. Die Nachhaltigkeit dieses Bürokomplexes zeigt sich anhand folgender Zahlen: Reduzierung des Wasserverbrauchs und der CO2-Emissionen um jeweils 40 % und Senkung des Energiebedarfs um 35 %. Das Gebäude wurde mit dem goldenen LEED-Zertifikat ausgezeichnet. Bürogebäude Travessera de Gràcia Architekt: Octavio Mestre Arquitectos (OMA), Barcelona Generalunternehmer: Obres i Contractes Penta, SA, Barcelona Konstrukteur: Acieroid, Barcelona Reynaers-Systeme: CW 50-SL/SC, CS 68, CS 68-HV referenzen Vojta Zikmunda 68 České Budějovice, Tschechische Republik Dieses architektonisch eindrucksvolle BREEAM-Gebäude hat zwei wesentliche Funktionen: Zum einen beherbergt es ein achtgeschossiges Parkhaus, das dazu beiträgt, dass das historische Zentrum der südböhmischen Stadt wieder atmen kann. Und zum anderen enthält es moderne Büros mit einer Gesamtfläche von 4.500 m², die größtenteils entlang des äußeren Fassadenperimeters angeordnet sind Der übrige Teil wird durch das überdachte Innenatrium aus Aluminium mit Licht versorgt. Das Erdgeschoss wird gewerblich genutzt. CITY GREEN PARK Architekt: Atelier EIS s.r.o., České Budějovice Generalunternehmer: David Servis spol. s r.o., České Budějovice Konstrukteur: Nevšímal a.s., Nymburk Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-HI, CS 86-HI, CS 59Pa Hendrik Biegs 69 Kontich, Belgien Die Hülle des freistehenden Hauses besticht durch eine überraschende Materialauswahl. Seine Innen- und Außenbereiche bilden eine verwobene Einheit. Durch Licht-Filterung erzeugt die mit Rost überzogene CORTENStahlfassade ein Wechselspiel aus Schatten und Transparenz und bietet gleichzeitig zusätzliche Privatsphäre. Privathaus Architekt: DMOA architecten, Heverlee Generalunternehmer: Hein De Buyst, Halle Konstrukteur: Moors NV, Houthalen Reynaers-Systeme: CP 155-LS/HI, CS 86-HI referenzen Kiril Konstantinov 70 Sofia, Bulgarien Bei der Errichtung des Expo 2000 Office Parks stieß Reynaers in der dritten Phase zum Projekt hinzu: dem Bau von drei aneinandergrenzenden Gebäuden mit einer Gesamtfläche von 7.200 m2. Dabei kamen verschiedene Vorhangfassadensysteme in Kombination mit einer individuellen Brise Soleil-Lösung mit vertikalen, motorisiert angetriebenen Lamellen zum Einsatz. Die Maßnahmen zum Erhalt des LEED Platin-Umweltzertifikats und des DGNB-Zertifikats in Gold für Nachhaltigkeit dauern noch an. Expo 2000 Architekt: Maya Yovcheva, Sofia Generalunternehmer: Strabag EAD, Sofia Konstrukteur: Preciz Al Energy Ltd, Rousse Investor: Raiffeisen Property Management LTD Reynaers-Systeme: CW 50, CW 60-SC, CS 77-HV, motorisiert angetriebene Sonderlösung basierend auf BS 100 Riccione, Italien Hotel Petronio Architekt: Studio Undici, Riccione Konstrukteur: R.S SNC Di Rossi Sandro & C., Gatteo Reynaers-System: CP 130-LS Gianni Angelini Der Architekt Igor Macrelli und der Designer Marco Gabellini haben das Hotel Petronio in ein modernes, minimalistisches Ensemble verwandelt, das Elemente aus Glas, Stein und Holz stilsicher kombiniert. Beim Entwurf der Renovation folgten sie einem Ansatz, bei dem der Schwerpunkt auf den Empfindungen der Gäste liegt. Das Ergebnis: ein intelligentes Spiel mit der Atmosphäre und eine clevere Verbindung der Räume. 71 Lyon, Frankreich Ilot 6 Architekt: Scau, Paris Generalunternehmer: Mandelaure Immo, Lyon Konstrukteur: Lenoir, Villeurbanne Reynaers-Systeme: Eine Kombination aus CW 50 und CW 86 Sonderlösungen Aurélie Leplatre Für die Fassade des Bürogebäudes Ilot 6 hat Reynaers eine technisch komplexe Sonderlösung basierend auf CW 50 und CW 86 entwickelt. Ziel dieser Sonderlösung war es, die Montage am Bau zu vereinfachen und zu verkürzen. Dafür wurden spezielle Profile und Dichtungen entwickelt. #17 IN DIESER AUSGABE REPORT #17 Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Herbst 2015 REYNAERS ALUMINIUM N.V. Architektur-Magazin von Reynaers Aluminium Stadtbericht Leuven projekt ‘artgen’ Dynamik trifft Schlichtheit Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] four seasons hotel Aussergewöhnliche Kombination ”Das auffällige Design ist ein Statement, es ist eine Art ’Tor zur Stadt‘“ serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193 www.reynaers.com · [email protected] TOGETHER FOR BETTER REPORT