#18 Frühling 2016 Architektur-Magazin von Reynaers Aluminium In dieser Ausgabe REPORT #18 Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Frühling 2016 REYNAERS ALUMINIUM N.V. Stadtbericht Paris Projekt Macdonald Warehouse Katalysator für den Wandel Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Dominion-Turm Der “Flugraum” Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] “Glas ist in diesem Gebäude nicht nur innen, sondern auch außen in großen Mengen vertreten.” serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Tosin Bunar 272 · 11070 New Beograd t + 381 11 713 8747 · f + 381 11 713 8748 www.reynaers.com · [email protected] TOGETHER FOR BETTER REPORT #18 Ausgabe Frühling 2016 Verantwortlicher Herausgeber: Birgit Huybrechs Produktion: A10 Publishers B.V. IN DIESER AUSGABE 14 Vorschau Stadtbericht 4 Paris (FR) Geschichte – Auf dem Weg zur „gemeinsamen Metropole“ Morphologie – Architektur zwischen Wachstumsringen Interview – Die Neuerfindung Paris‘ Entwicklungen – Paris wächst Black Forest (CN) KULAB (BE) Swarovski Sparkle Towers (VAE) Ceres Tower (CH) Tykhe Hotel (AO) projekte 18 Macdonald Warehouse (FR) 28 Dominion Tower (RU) Der „Flugraum“ Katalysator für den Wandel 38 Crystal (CZ) Schachbrettartiger Kristall 48 Joie de Vivre-Haus (USA) Zuhause mit weitsicht MasterLine 8: das Fenster zur Zukunft, intelligente Fertigungslösung ReynaFlow referenzen Innovationen 56 62 Bürogebäude Postępu 14 (PL), Enjoy Concrete (BE), Bunkowski-Anwesen (USA), China Corporate United Pavilion Expo Milano 2015 (IT), Kingston Heights (UK), Corda Campus (BE), Royal Beach-Restaurant (RU), Musa Katendrecht (NL), Campus der Universität Aalborg (DK), Marasa Sarovar-Hotel (IN), Villa Snagov (RO), Loanda Towers (AO) Im Wandel der Zukunft Paris steht für eine beispiellose Visionskraft der Menschen, auf der ganzen Welt. Die Hauptstadt Frankreichs gilt als eine der meist besuchten Städte der Welt, wo Touristen wie auch Geschäftsleute durch sein reiches kulturelles und architektonisches Erbe und seine intensive Wirtschaftstätigkeit, angezogen werden. Auch wenn Paris eine Großstadt ist, vermittelt sie eine Gefühl von Wärme und Vertrautheit. Nach den schrecklichen Terroranschlägen im November 2015, wurden große Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass die Stadt der Lichter weiter eine lebendige und multikulturellen Metropole bleibt, die in die Zukunft blickt. Paris ist im Wandel und im Begriff zu einer “Metropole” zusammen zu wachsen, in der die Aussenbezirke gemeinsam mit dem Zentrum eine solidarische Gemeinschaft bildet. Die wachsende Bevölkerung in Verbindung mit dem Platzmangel, verlangt nach städtischer Weiterentwicklung. Ein gutes Beispiel dafür ist die Mehrfachnutzung des Macdonald Warehouse, dieses wurde in einen neuen Mikro-urbanen Komplex, mit 1126 Wohnungen, Büros, Schulen und Einzelhandelsgeschäften umgenutzt. Dieser Komplex wird “Paris Nord-Est”, vom vernachlässigten Bezirk, in einen dynamischen und attraktiven Pariser Stadtteil verwandeln. Paris entwickelt sich rasant und Reynaers Aluminium mit. In dieser zunehmend digitalen Welt bietet Reynaers die neuesten Technologien, um den Anforderungen der Partner gerecht zu werden. Zum Beispiel wird am Hauptsitz in Duffel, ein neues Erlebnis-Center und ein Virtual-Reality-Projektionsraum installiert. Dieses Zentrum ermöglicht unseren Partnern die direkte Integration, unserer Lösungen in ihre Projekte. Eine dieser Lösungen ist Masterline 8, die nächste Generation von Fenster- und Türsystemen. Das System bietet diversen Konstruktions- und Isolierungs-Varianten, für ein Höchstmaß an Flexibilität. Auch wir halten weiter an unserem Entwicklungskurs fenst und ich bin Stolz in diesem Zusammenhang verkünden zu dürfen, dass sich der Reynaers REPORT in Zukunft als interactive online Datenbank präsentieren wird. Auf diese Weise werden wir Sie über bemerkenswerte Projekte und Innovationen kontinuierlich informieren, sowie Ihnen ermöglichen, schnell wie unkompliziert Infomationen zu Projekten und Lösungen zu suchen. Wir freuen uns, mit unseren Partnern die weiteren Schritte in eine zukunftsweisende Ära in Angriff zu nehmen und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei dieser neuen Ausgabe des REPORT’s. Martine Reynaers 3 Stadtbericht paris (FR) 4 Demografie - Stadt: 2,24 Millionen Einwohner Region: 12 Millionen Einwohner (18 % der Gesamtbevölkerung Frankreichs) - Personen im Alter von 15 bis 29 und 30 bis 44 Jahren stellen mit jeweils mehr als 23 % den größten Bevölkerungsanteil - G esamtfläche von 1.054 km² - 2 1.258 Einwohner pro km² Bauwirtschaft lage - Fast 10.000 Architekten (ein Drittel aller französischen Architekten) sind in Paris und Umgebung angesiedelt - 121.000 aktive Baufirmen - Zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 wurden Baugenehmigungen für 65.700 Wohneinheiten im Pariser Raum erteilt - Zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 wurde der Bau von 60.400 Wohneinheiten im Pariser Raum begonnen - 2014 wurden in Paris 9.700 Wohnungen gebaut Wohnungssituation - 1 ,36 Millionen Haushalte - D urchschnittliche Wohnfläche einer Wohnung: 43 m² - 1 ,3 Millionen Pariser leben in Wohnungen - 1 3.000 Pariser leben in Einfamilienhäusern -J ede dritte Familie in Paris lebt in einer Eigentumswohnung -D urchschnittlicher Kaufpreis von Wohnungen: 8.420 Euro/m² 5 Ausbildung - 1 7 Universitäten in Paris und Umgebung - 7 Architekturschulen - 369.200 Universitätsstudenten (2014/2015) - 6 46.172 Studierende mit höherer Ausbildung (2014/2015) - 26,6 % aller französischen Studierenden befinden sich in der Region Paris - D urchschnittliche Wohnfläche von Studentenwohnungen: 18 m² Wirtschaft – 6 ,09 Millionen Menschen arbeiten in Paris und Umgebung – 2015 wurden 35.165 neue Unternehmen gegründet – M ehr als 80 % der Beschäftigten arbeiten im Einzelhandel, Transportwesen oder dem Dienstleistungssektor – 2014 gab es 22,4 Millionen Check-ins in Hotels im Pariser Raum, der 2 % der Landesfläche und 30 % des BIP ausmacht (2012) In 2014 kam Paris auf Platz drei der ForbesRangliste der bei Investoren beliebtesten Hauptstädte, wobei die Attraktivität der Stadt vor allem dem Projekt Grand Paris zu verdanken ist. Stadtbericht Auf dem Weg zur „gemeinsamen Metropole“ 6 Von einer im dritten Jahrhundert vor Christus gegründeten gallischen Siedlung, über eine römische Stadt namens Parisius im vierten Jahrhundert nach Christus, zur Hauptstadt des Fränkischen Reiches seit 508 und schließlich seit dem Ende des zwölften Jahrhunderts von Frankreich: Paris hat sich von einem entlegenen Ort in einer römischen Provinz, zur reichsten Stadt des Landes mit einer der ältesten Universitäten der Welt gemausert und ist längst zu einem globalen Wirtschafts- und Kulturknotenpunkt geworden, in dem alles typisch Französische Seite an Seite mit der Attitüde einer Weltstadt: einer Metropole koexistiert. Text Anna Yudina Fotografie Getty Images GESCHICHTE Das durch Stadtmauern und Befestigungsanlagen geprägte Stadtbild Paris‘, wird seit dem 17. Jahrhundert fortlaufend harmonisiert. Unter Ludwig XIV. und auf eine Initiative des Ministers Colbert hin entwarf und gestaltete im Jahr 1667 André Le Nôtre weiter nördlich, parallel zum Cours la Reine, eine Promenade. Exakt in der Verlängerung der Zentralallee des Tuileriengartens gezogen bildete dieser Grand-Cours, aus dem die Champs-Elysées hervorgingen, gleichzeitig eine nach Westen ausgerichtete Schauachse. Im Industriezeitalter führte der wachsende Bedarf an Transportmitteln für Personen, Material und Waren, zur Schaffung von drei Wasserverkehrswegen und der ersten Eisenbahnlinie. Mit dem Bau des Bahnnetzes, entstanden nicht nur neue Viertel mit zentralen ”Die sogenannte „Haussmannisierung“ hat das Bild von Paris, das wir heute kennen, geprägt.” Bahnstationen, sondern es kam auch zu Trennungen zwischen Wohngebieten und industriellen Enklaven – die in den letzten Jahren zum Objekt bahnbrechender Erneuerungsmaßnahmen wurden. Beeindruckende Projekte sind unter anderem, Paris Nord-Est und vor allem das Macdonald Warehouse (siehe S. 18-27). Von 1852 bis 1870 fand eine beispiellose Modernisierung durch den von Napoleon III beauftragten Präfekt der Seine, Baron Haussmann, statt. Die sogenannte „Haussmannisierung“ hat das Bild von Paris, das wir heute kennen, geprägt. Neue Straßen wurden durch dicht bebaute Viertel gezogen. Zur Verschönerung der Stadt, plante Haussmann Aussichtspunkte sowie den Ersatz unattraktiver Gassen durch gerade, breite Straßen mit viel Luft und Licht, um die öffentliche Gesundheit zu fördern und die Verteidigung bei Aufständen zu vereinfachen. Die gute Lage der Bahnhöfe spielte eine wichtige Rolle, um Reisende direkt und ohne Stau oder Unfälle in die Handels- und Freizeitgebiete zu leiten. Der Ingenieur Eugène Belgrand konstruierte ein riesiges Abwassersystem, über das nun die benötigten Wassermengen transportiert werden konnte. Eine weitsichtige Entscheidung war die Eingemeindung der Vororte in die Stadt, wodurch das Gesamtgebiet um mehr als die Hälfte vergrößert wurde. Architektur für den urbanen Fortschritt Im 19. Jahrhundert vereinten einige der brillantesten Köpfe der Geschichte die Architektur- und Ingenieurskunst. Einer von ihnen war Henri Labrouste, dessen Nationalbibliothek die Zukunft der Architektur beeinflusste. Der erste große öffentliche Markt wurde ebenso in Paris errichtet wie das erste moderne Kaufhaus durch Gustave Eiffel. Im Rahmen der Weltausstellung wurde der Grundstein für den 1889 errichteten Eiffelturm gelegt, und mit der Maschinenhalle aus Eisen und Glas entstanden weitere technische Meisterleistungen. Ein anderes wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte, das zu dieser Zeit begann, war das Aufkommen erschwinglicher Wohnungen. Nachdem 1894 das erste Sozialwohnungsgesetz verabschiedet wurde, versuchten Louis Bonnier und Paul Juillerat zu Beginn des 20. Jahrhunderts, eine Alternative zu den damaligen ungesunden Lebensbedingungen zu schaffen. Die Entwicklung kostengünstiger vorgefertigter Bauelemente ermöglichte die Errichtung großer Wohnkomplexe. Sie entstanden von den 1950er Jahren bis 1973 am Rand der Hauptstadt und boten Tausenden unterprivilegierten Bürgern ein menschenwürdiges Zuhause – doch die Isolierung der Komplexe führte zu zahlreichen sozialen Problemen, die Paris bis heute zu lösen versucht. Isolierte Gebiete werden saniert, die Verkehrsnetze erweitert und modernisiert, und durch Mischbebauung in allen Bezirken soll die gesellschaftliche Diversität gesteigert und so die Ghettobildung bekämpft werden. In den 1960er und 1970er Jahren erfuhr Paris eine Reihe urbaner Experimente, so zum Beispiel der teilweise umgesetzte Plan, Randbezirke abzureißen und durch moderne, rationale Projekte zu ersetzen. Um die Hauptstadt zu entlasten, entstanden fünf „neue Städte“ um Paris herum. Sie sollten Stadt und Natur vereinen und große öffentliche Einrichtungen bieten. Doch die Hoffnungen wurden nicht erfüllt, und so werden sie zurzeit im Rahmen des Projekts „Grand Paris“ neu gestaltet: Das außergewöhnliche Unterfangen soll die Verbindung zwischen Stadtkern und Peripherie fördern, um eine „gemeinsame Metropole“ zu erschaffen (siehe Entwicklungen auf Seite 12-13). 7 Stadtbericht Architektur zwischen Wachstumsringen Paris kontrollierte sein Wachstum jahrhundertelang durch den Bau von Mauern. Deren Spuren sind im Stadtgefüge heute noch zu sehen und repräsentieren so die Architekturgeschichte eines Jahrtausends. Text Anna Yudina Fotografie Wikipedia Die Grands Boulevards folgen dem Verlauf der ältesten Stadtmauern von Paris, aus den Jahren 1190 bis 1220. Während die überirdischen Metrolinien 2 und 6 in etwa den Akzisemauern aus dem 18. Jahrhundert entsprechen, werden die neuesten Befestigungsanlagen der Stadt aus 8 01.Kathedrale NotreDame de Paris, 11631345. Architekten: Jehan de Chelles, Pierre de Montreuil, Pierre de Chelles, Jean Ravy, Jean le Bouteiller, Raymond du Temple 02.Louvre, 1190-1202 (mittelalterliches Schloss); 1528-56 (Renaissance-Palast); kontinuierliche Veränderungen vom 1 3 17. bis 19. Jahrhundert; Architekten: Pierre Lescot (16. Jahrhundert); Jacques Lemercier, Louis Le Vau, Claude Perrault (17. Jahrhundert); Pierre Fontaine, Charles Percier, Félix Duban, Louis Visconti, Emile Trélat, Hector-Martin Lefuel (19. Jahrhundert); Leoh Ming Pei (20. Jahrhundert) den 1840er Jahren durch die Boulevards der Marschälle repräsentiert. Im Großraum Paris soll unter anderem die Barriere durch die Ringautobahn Périphérique aufgehoben und der Besuch vieler bisher vernachlässigter Orte gefördert werden. 05.Pantheon, 17571790. Architekten: Jacques-Germain Soufflot, JeanBaptiste Rondelet 03.Place des Vosges, 1605-1612. Architekten (vermutlich): Jacques II Androuet du Cerceau, Louis Métezeau, Clément Métezeau und Claude Chastillon 06.Eiffelturm, 18871889. Ingenieure/ Architekten: Gustave Eiffel, Maurice Koechlin, Emile Nouguier, Stephen Sauvestre 04.Palais Royal, 1633-1639. Architekt: Jacques Lemercier. Landschaftsarchitekt: Pierre Desgotz (königlicher Gärtner) 2 07.Grand Palais, 18971900. Architekten: Henri Deglane, Albert Louvet, Albert Thomas, Charles Girault (Koordinator) 08.UNESCO-Hauptsitz, 1958. Architekten: Bernard Zehrfuss, Marcel Breuer, Pier Luigi Nervi 6 4 5 7 Morphologie 14 14 12 12 15 15 7 7 4 4 10 10 2 2 6 6 3 3 11 1111 8 8 5 5 13 13 99 9 09.Maison du Brésil (Cité Universitaire), 1959. Architekten: Le Corbusier, Lucio Costa 10.Centre Georges Pompidou, 1977. Architekten: Renzo Piano, Richard Rogers, Gianfranco Franchini 11. Arab World Institute, 1987. Architekten: Jean Nouvel, Gilbert Lézénès, Pierre Soria, Architecture Studio 12.Grande Arche de La Défense, 1984-1989. Architekten: Johan Otto von Spreckelsen, Paul Andreu. Ingenieur und Mitverfasser des Konzepts: Erik Reitzel 8 9 13.Les Docks – Cité de la Mode et du Design, 2010-2012. Architekten: Jakob + MacFarlane 14.Rue Rebière, 20122013. Architekten: Périphériques Architectes (Planungsbüro). Michel Guthmann und TVK (Koordinatoren). Raphaëlle Hondelatte & Mathieu Laporte, Atelier Bow-Wow, 10 11 12 13 Stéphane Maupin & Partners AvignonClouet Architectes, Atelier Provisoire, Bourbouze & Graindorge, EM2N, Brunnquell & André, Petitdidier Prioux Architectes, Rouselle & Laisné Architectes 15.Fondation Louis Vuitton, 2014. Architekt: Frank Gehry 14 15 Stadtbericht Die Neuerfindung Paris Das Atelier Parisien d’Urbanisme (APUR, Pariser Agentur für Stadtplanung) wurde 1967 mit dem Ziel gegründet, die Stadtpolitik von Paris, durch Analyse der Entwicklung der Stadt und seiner Bevölkerung, neu auszurichten. Mittlerweile unterstützt die Agentur die Metropole bei ihrer evolutionären und revolutionären Weiterentwicklung. Report hat mit Dominique Alba gesprochen, die seit 2012 Geschäftsführerin von APUR ist. Text Anna Yudina Fotografie APUR 10 Es ist überwältigend, wie viele Daten es gibt. Da Beobachtung und Analyse zu den Hauptaktivitäten der APUR gehören: Was können Sie zu dem Potenzial sagen, welche diese Informationen bieten? „Wir können die Daten nutzen, um neue Dienste zu entwickeln oder vorhandene zu verbessern. In Mailand haben wir beispielsweise ein geografisches Informationssystem zur Optimierung der Abfallentsorgung entwickelt. APUR produziert die Daten nicht selbst, sondern nutzt alle verfügbaren Informationen, um Subjekte für Fallstudien und vergleichende Analysen zu definieren. Vor kurzem haben wir die Viertel an den zukünftigen Stationen des Grand Paris Express kartiert und thematische Vergleiche auf den Grundlagen von sechs Parametern angestellt. Nur anhand von vorhandenen Daten konnten wir ihre Struktur und Entwicklung untersuchen und so den öffentlichen, politischen Entscheidungsprozess für die Bereiche unterstützen, die dank der neuen Stationen einen grundlegenden Wandel erfahren werden. Wir untersuchen auch kleinere Phänomene als potenzielle Zeichen für Veränderung. Unser Plan ist es, uns mit Startups wie Airbnb und Uber zusammenzutun, um von ihnen Daten zu Faktoren wie gemeinschaftlich genutzten Unterkünften zu erhalten und herauszufinden, wie sich diese in die Stadtpolitik integrieren lassen. In unserem Plan „Paris 2015“, der Heizungsnetze aufzeigt, haben wir Vorschläge für mehrere kleinere Maßnahmen unterbreitet. Wenn diese intelligent mit urbanen Systemen koordiniert werden, können sie helfen, Paris an den Klimawandel anzupassen und die Stadt nachhaltiger zu machen. Dazu haben wir Unmengen von Dokumenten zu den Themen Heizung, Elektrizität und Dachpumpen durchforstet.“ Die Stadt Paris plant den Bau von 10.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Wie wird dies umgesetzt? „Nicht unbedingt durch Neubauten. Wir haben 1,5 Millionen Quadratmeter an Büroräumen, aus denen 20.000 Wohnungen entstehen könnten. Die Nationalversammlung hat ein Gesetz verabschiedet, das Personen Steuervergünstigungen gewährt, die Büros in Wohnraum umwandeln, und wir stellen Arbeitsgruppen zusammen, die Brainstormings zu möglichen Lösungen durchführen. Zudem können die bestehenden 95 Millionen Quadratmeter Wohnraum optimiert werden. Wenn ein Weg gefunden wird, die Leute zu motivierten, ungenutzten Wohnraum auf den Markt zu bringen, würde das bereits mehr als 10.000 zusätzliche Wohneinheiten bedeuten. Der Bau von drei bis vier Etagen auf rund 2.500 Eckgrundstücken würde weitere 25.000 Wohnungen schaffen, und die verfügbaren Sozialwohnungen könnten durch Nutzungsverdichtung erweitert werden, indem beispielsweise freistehende Anlagen durch Wohnbauten ergänzt werden.“ Wie entwickelt sich die Pariser Bevölkerung, und wie sollte die Stadt hierauf reagieren? „Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Dieses Wachstum verlangsamt interview “Nicht die Vorschriften, sondern die Interaktion zwischen den Menschen sollte sich ändern.” Dominique Alba sich mittlerweile.“ Pariser Frauen haben zwar in der Regel mehrere Kinder, beginnen jedoch meist eher spät mit der Familiengründung. Da vor allem junge, aktive Menschen neu in die Stadt ziehen, ist die Altersgruppe der 15- bis 35-jährigen in der französischen Hauptstadt überrpräsent. Wir müssen die zukünftigen Erwartungen ermitteln und herausfinden, wie die öffentlichen Einrichtungen von morgen aussehen sollen. Für Kinder muss es Räume vor den Schulen geben, an denen sie sich treffen können. Die Rolle der Frauen ist ein echtes Problem: In einigen Vororten und Viertel sieht man sie überhaupt nicht mehr im öffentlichen Raum. Und während Jungen auf der Straße Fußball spielen, verbringen Mädchen ihre Zeit in Einkaufszentren. Es sollte Orte geben, an denen Mädchen sich ausleben können – wie im „CentquatreParis“, wo sie tanzen können. Wie wird sich Paris in den kommenden Jahren verändern? „In zwanzig Jahren wird das Landschaftsbild der beiden Bereiche, an denen die Seine Paris erreicht und verlässt, komplett anders aussehen. Bei der Gestaltung der öffentlichen Räume in Paris wird nicht mehr nur auf den Autoverkehr geachtet. Stattdessen gibt es Mehrzweckareale mit mehr Bäumen und städtischer Landwirtschaft. Hier stellt die Stadt Basisvorrichtungen wie Zugang zu Trinkwasser und Strom für die Leute bereit. Die Ufer der Seine werden autofrei. Mehrere Architekten beteiligen sich an der Planung kollektiver Projekte. Eingriffe in das Stadtgefüge werden flexibler, und die Bürger bekommen ein Mitspracherecht bei öffentlichen Projekten. Das Bürgerhaushaltsprogramm erlaubt ihnen, über die Verteilung von 500 Millionen Euro während der sechsjährigen Amtszeit der Bürgermeisterin mitzuentscheiden.“ Sollte die Stadt ihre Vorschriften für die Stadtplanung ändern, um den Weg für Innovationen zu ebnen? „Für die eingereichten Beiträge zum Wettbewerb 'Reinventing Paris' (siehe „Entwicklungen“ auf Seite 12-13) war keine einzige Änderung der vorhandenen Normen erforderlich – und trotzdem war es das innovativste, was wir in den letzten Jahren erlebt haben. Architekten und Startups steckten die Köpfe mit Philosophen zusammen, und Bauunternehmer beschlossen bemerkenswerterweise, den Teamwork-Ansatz fortzusetzen, sodass sich alle Akteure zusammentaten, um das beste Programm für die gegebene Situation aufzustellen. Nicht die Vorschriften, sondern die Interaktion zwischen den Menschen sollte sich ändern. Vor allem entwickelt Reinventing.Paris zu einer neuen Haltung: Wenn man heute eine Baugenehmigung für Paris beantragt, muss man zeigen, dass das Projekt innovativ ist. Die Dinge ändern sich, und wenn der Ansatz klug ist, passt sich die Stadt daran an.“ 11 Stadtbericht Paris wächst 12 Der Übergang von „Paris und Vororten“ zur neuen Metropole „Groß-Paris“ ist seit dem 1. Januar 2016 offiziell. Die 131 Gemeinden im Umland von Paris werden zu elf „Territorien“ zusammengeschlossen, die gemeinsam, Grossprojekte durchführen können. Im gesamten Ballungsraum sollen mehrere Hundert neue Entwicklungsgebiete entstehen. Durch das U-Bahn-Netz Grand Paris Express (MGPE) wird die allgemeine Verkehrsanbindung drastisch optimiert, wodurch sich wichtige Möglichkeiten für wirtschaftliche und soziale Veränderungen ergeben. Text Anna Yudina Illustration Kengo Kuma and Associates 5 Zeichnung von Saint-Denis Pleyel, der größten der 69 Stationen des Grand Paris Express, von dem japanischen Architekten Kengo Kuma. Entwicklungen In einer rund 45-minütigen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, gelangt man in das nur 15 Kilometern außerhalb von Paris gelegenen Clichy-Montfermeil, nur leider sind in diesem Städtchen keine potenziellen geschweige, attraktive Arbeitsplätze vorhanden. Jedoch mit dem neuen Hochgeschwindigkeits-Verkehrsnetz MGPE können die Bewohner in einer Dreiviertelstunde, wie das La Défense, am anderen Ende der Stadt erreichen. Berichten zufolge möchten 130 internationale Hotelgruppen neue Hotels in Paris eröffnen, finden jedoch keine Standorte, während in den Banlieues zwar ausreichend Raum vorhanden ist, aber die Nachfrage fehlt. Dies wird sich durch die neue Anbindung voraussichtlich ändern. „Wie in jeder Gemeinde liegt auch in Paris der Schwerpunkt der Städtepolitik auf dem Stadtkern, während die Peripherie durch wirtschaftliche Schwäche, Arbeitslosigkeit und Mangel an öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln gekennzeichnet ist. Je mehr Randgebiete es gibt, desto mehr „Niemandsland“ entsteht“, so Dominique Alba (siehe Interview auf Seite 10-11). Die Reduzierung sozialer und urbaner Brachen ist einer der positiven Effekte des Metropolen-Projekts. Multidimensionale Vision Das 2008 gegründete Atelier, International du Grand Paris (AIGP), ist eine öffentliche Interessengemeinschaft die Forschungs-, Entwicklungs-, Kommunikations- und Vernetzungsaktivitäten leitet. Es gehört zu den wichtigsten Akteuren, die sich der immensen Herausforderung der Umgestaltung des 814 Quadratkilometer großen Gebiets, Grand Paris mit sieben Millionen Einwohnern, stellen. Den Kern bildet eine Expertengruppe, aus vierzehn interdisziplinären Teams, unter der Leitung von Architekten und Stadtplanern. Ihr aktuelles, als „12 Schlüsselpunkte“ bezeichnetes Memorandum, fordert eine multidimensionale Vision als wesentlichen Grundstein für den Erfolg. Eine Überwindung des starken Gefälle zwischen Paris und seinen Vorstädten ist nur durch „Änderung der Sichtweise, sodass Wohnraum, Aktivitäten, Mobilität und Kultur gemeinschaftlich gefördert werden“, möglich. Dabei sollten Flaggschiffprojekte nicht die gesamte Aufmerksamkeit von den unzähligen kleinen Projekten ablenken, die kleine, aber signifikante Veränderungen bedeuten. Mit dem Ziel, einer effektiven Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung setzt das AIGP auf einen „dauerhaften Projektansatz“, bei dem Bürger, Amtsträger und andere Akteure gemeinsam die Entwicklungslinien für ihre Gebiete ermitteln und feststecken. Außerdem schrieb die Stadt Paris einen Wettbewerb aus: Unter dem Motto „Reinventing.Paris“ sollten Investoren, Architekten, Projekteigentümer, Generalunternehmer, Nutzer, Forscher, Designer und Startups gemeinsam ein Projekt umsetzen, um die Stadt wortwörtlich neu zu erfinden. Dazu bat sie um innovative Lösungen für 23 Standorte, die von einem zwischen Autobahn und eine Eisenbahnlinie gequetschten Grundstück bis hin zu einem ehemaligen öffentlichen Duschgebäude reichten. Im Blog der Paris Property Group wird auch von den unerwarteten Partnerschaften berichtet, die der Wettbewerb mit sich brachte: „Architekten und Projektentwickler taten sich mit NGOs, Dachgärtnern, Bibliothekaren, Nachtclub-Besitzern und Anwohnern zusammen.“ Unter den ausgewählten Finalisten waren Stararchitekten ebenso vertreten wie junge Berufsanfänger. Die Gewinner wurden im Januar 2016 verkündet – einem historischen Monat für die neue Metropole. Insider-Tipps von Dominique Alba 1.Es ist bemerkenswert, wie manche alternative Räume umgenutzt werden – zum Beispiel für dieses Sommer-Event, das nun zum zweiten Mal von Ground Control organisiert wurde. Dafür richten sie wunderschöne Bars in einem verlassenen Güterbahnhof ein, und die Leute chillen auf den Bahnschienen. 2. Die Aussicht vom Gipfel des Parc de Belleville: Man kann bis zu den Türmen von La Défense auf der anderen Seite der Stadt sehen. 3.Das 6b, ein Kulturraum in der Nähe der RER- und Metrostationen Saint-Denis, ist ein von einer Gruppe von Architekten umfunktioniertes Bürogebäude, in dem sich 161 Startup-Unternehmer, Künstler, Architekten, Musiker, Handwerker und Sozialarbeiter niedergelassen haben. Mit ihnen hat sich auch das Gebiet in der Umgebung verändert. 4. Die Berges de Seine hat sich zu einem Publikumsmagnet entwickelt. Sie ist immer sehr gut besucht, und es fühlt sich dort an wie im Sommer am Mittelmeer. Alternativ können Sie sich auch einen ruhigeren, etwas weiter abseits gelegenen Ort für ein Picknick mit Freunden suchen. 2 4 13 Vorschau Verzweigte Architektur 14 - Der treffende Name „Black Forest“, also Schwarzwald, bezieht sich auf den weitläufigen grünen Park im Shanghaier Stadtteil Putuo, der den gleichnamigen Komplex umgibt. Der Black Forest besteht aus drei 100 Meter hohen, modernen Wohntürmen und ist der dritte und letzte Teil eines umfassenden Entwicklungsprojekts für Luxuswohnungen. Auch die Architektur der Türme erinnern an einen Wald: Es scheint, als wären die Stockwerke willkürlich übereinander gestapelt – ähnlich wie Äste an einem Baum –, und die grünen Balkone der Wohneinheiten wirken wie Blätter. Reynaers hat die Profile für die Fassade von Turm 11 bereitgestellt. Das Gebäude enthält Luxuswohnungen mit einer Größe von 200 bis 500 Quadratmetern. Bei den zur Hälfte, elektrisch betriebenen Schiebefenstern, die auf die Terrassen führen, kommt das Hi-Finity-System mit Dreifachverglasung zum Einsatz. Die feinen Linien des Hi-Finity sorgen dafür, dass man die spektakuläre Sicht vom Penthouse uneingeschränkt genießen kann. Außerdem ist das System unempfindlich gegenüber extremen Wetterbedingungen. Shanghai (CN) Black Forest building 11 Architekt: Juyuan Architectural Design Co., Shanghai Generalunternehmer: Huadi Construction Engineering Co. Ltd, Shanghai Lokaler Bauunternehmer: Dongjiang Building Decoration Engineering Company Limited, Shanghai Projektmanagement: Xudong Jiang, Shanghai Baumanagement: Tiejun Wei, Shanghai Projektentwicklung: Jianjun Pan, Shanghai Konstrukteur/Investor: Shanghai China Eagle Home Co., Shanghai Reynaers-System: Hi-Finity (HFP 179) Voraussichtliches Datum der Fertigstellung: Viertes Quartal 2016 Erfrischend neue Fakultät - Das KULAB beherbergt die Fakultät für Industrie und Biowissenschaften in Brügge und ist das Ergebnis, der neuen Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Hochschule Brügge-Ostende (Katholieke Hogeschool Brugge-Oostende) und der Universität Löwen (KU Leuven). Am Eingang des Campus gelegen, fällt einem das moderne, auffällige Gebäude sofort ins Auge. Der frisch wirkende, weiß getünchte Betonbau, ist das erste einer Reihe von mehreren Gebäuden, die wie eine verbindende Kette zwischen den verschiedenen Campusbereichen, errichtet wurde. Die beiden unterschiedlich geformten, länglichen Flügel umfassen im unteren Bereich je drei gleichmäßige Stockwerke mit Räumlichkeiten für Kurse. Die oberen Etagen sind ebenfalls gleichmäßig angelegt und dienen als Unterrichtsräume. Ein besonders markantes Detail, ist der Spalt zwischen der oberen und der unteren Gebäudehälfte, in den eine „öffentliche Ebene“ eingefügt wurde. In diesem transparenten Gebäudeteil befinden sich die meisten öffentlichen Einrichtungen wie das Café und der Hörsaal. Auffällig sind auch die unterschiedlichen Breiten der Zwischenbereiche, die Raum für zwanglose Treffpunkte bieten. Brügge (BE) 15 KULAB Architekt: Abscis Architecten, Gent Generalunternehmer: Artes Depret, Zeebrugge Konstrukteur: Pouleyn, Vichte Reynaers-Systeme: CS 77, CW 50 Voraussichtliches Datum der Fertigstellung: Drittes Quartal 2016 Vorschau Glitzernde Juwelen Die Swarovski Sparkle Towers sind die ersten Gebäude in den Emiraten, welche mit einer von Swarovski-Kristallen inspirierten Fassade glänzen. Für die beiden, von dem österreichischen Kristallkonzern und dem in Dubai ansässigen Bauunternehmen Tebyan entworfenen 14- bzw. 29-stöckigen „Wohnjuwele“, hat Reynaers alle Profile geliefert. Die mit Wohnungen und Penthäusern ausgestatteten Türme sind durch einen vierstöckigen Block mit Pool, Spa, Whirlpool, Fitnessraum und Garten miteinander verbunden. Von den glitzernden Türmen aus, bietet sich eine Panoramasicht auf die Dubai Marina und die Strände von Jumeirah. Im Inneren setzt sich der luxuriöse Stil fort: Kristallleuchter verleihen jedem öffentlichen Raum zusätzlichen Glanz. Dubai (vAE) - 16 Swarovski Sparkle Towers Architekt: Mimar Emirates Engineering Consultants, KEO International Consultants, Dubai Lichtarchitekt: Lighting Design Partnership International (LDPi) Generalunternehmer: Sun Engineering & Contracting, Dubai Projektentwickler: Tebyan Development, Dubai Konstrukteur: Ali Moosa & Sons Aluminium Industries, Sharjah Reynaers-Systeme: CW 50-SC, ES 50 Voraussichtliches Datum der Fertigstellung: Viertes Quartal 2016 Schwindelerregende Höhe - Mit seiner einzigartigen, leicht nach innen gebogenen Fassade, die oben vier spitze Ecken bildet, zieht der Ceres Tower alle Blicke auf sich. In den unteren drei Etagen soll ein Parkhaus entstehen. Die sieben darüber liegenden Geschosse stehen als Büroräumlichkeiten zur Verfügung und für den zehnten bis 26. Stock 166 sind Wohneinheiten geplant. Mit einer Höhe von mehr als 80 Metern wird der Turm das höchste Gebäude in Basel und Umgebung sein. Pratteln (CH) Ceres Tower Architekt: Atelier WW Architekten SIA AG, Zürich Generalunternehmer/Projektentwickler: HRS Real Estate AG, Frauenfeld Investor: CS REF LiningPlus (Credit Suisse), Zürich Konstrukteur: Rytz Industriebau AG, Zunzgen Reynaers-System: CS 86-HI-Fenster Voraussichtliches Datum der Fertigstellung: 2017 Runddach - Das mit einer verglasten Fassade versehene Hotel, weist eine Gesamtfläche von 60.064 Quadratmetern, auf 31 Etagen, auf. Neben den hellen, luxuriösen Räumen bietet es zahlreiche Annehmlichkeiten: wie eine große Schwimmhalle. Besonders auffällig ist das bogenförmige Dach des Tykhe Hotel. Unter diesem befindet sich eine halb geschlossene „Sky Bar“, in der Gäste abends einen Drink unterm Sternenhimmel genießen können. Luanda (AO) Tykhe Hotel Architekt: Vitor Hugo, Coordenação e Gestão de Projectos, SA. Aufsicht: VHM Angola – Projectos e Avaliações VH, Luanda Investor/Eigentümer: AAA Activos LDA Generalunternehmer: Edifer Angola, Luanda Konstrukteur: Edimetal Angola Reynaers-Systeme: Individuallösung auf Basis von CW 65-EF, CW 50 THV, CW 50, CW 50-SC, CS 77 Voraussichtliches Datum der Fertigstellung: 2016 17 projekt Macdonald Warehouse 18 Katalysator für den Wandel Paris, Frankreich — Architekt: OMA Verarbeiter: Alu Concept 19 D as 617 Meter lange Macdonald Warehouse hätte ein echtes Hindernis für die Erneuerung des am Rande von Paris gelegenen Quartier werden können. Doch stattdessen wurde es zum Impulsgeber für ein lebhaftes, modernes Viertel im Wandel. Text Anna Yudina Fotografie Eric Sempé – SPIKSTUDIO Als eine der am dichtesten bebauten Städte Europas benötigt Paris immer noch Tausende von Wohnungen. Deshalb richtet sich das Augenmerk nun auf bisher unbeachtetes Land – insbesondere in Bereichen, die aufgrund von Industrieanlagen und mangelhaften Infrastrukturnetzen von der Innenstadt abgeschottet sind. Im Jahr 2001 nahm der Stadtrat eine Reihe dieser Enklaven in sein Reformprojekt „Grand Paris“ auf. 20 Der 200 Hektar große Sektor Paris Nord-Est war bis dato eine Mischung aus Verkehrsachsen, Logistik- und Industrieflächen mit Sozialwohnungen und einigen wenigen öffentlichen Einrichtungen. Das 1979 von Marcel Forest entworfene Macdonald Warehouse ist das längste Logistikgebäude Paris’ und gehörte zu den „städtischen Barrieren“, die den Bezirk isolierten. Als es 2006 zum Verkauf angeboten wurde, tat sich die Stadt mit ihrem altbewährten Partner für Investitionen in Projekte von öffentlichem Interesse, der Caisse des Dépôts zusammen, um die Lagerhalle in einen mikrourbanen Komplex mit 1.126 Wohneinheiten sowie Büroräumen, Schulen und Ladengeschäften auf 210.000 Quadratmetern zu verwandeln. „Das Vorhaben hat direkten Einfluss auf das gesamte Gebiet; es bietet Grundlage für alles, was in der Nachbarschaft geschieht“, weiß Camille Picard, Managing Director von ParisNordEST, bei der mit dem Projekt beauftragten Caisse des Dépôts. „Ohne die Umgestaltung hätte der Bau einer neuen Entwicklungszone auf der anderen Straßenseite nicht begonnen, da sich Wohnungen und Büroräume, die auf eine Lagerhalle zeigen, kaum vermieten lassen.“ Ein dynamischer Ort Mit Aufnahme des vollständigen Betriebs wird das „Macdo“ einen wesentlichen Beitrag zu fast allen Programmen leisten, die erforderlich sind, um Paris Nord-Est zu einem dynamischen und lebenswerten Wohngebiet zu machen. Es hat bereits den Bau einer S-Bahn-Station beschleunigt und die Erweiterung der Metrolinie ermöglicht, die nun direkt durch das Gebäude führt. 21 5 Ein mikrourbaner Komplex mit 1.126 Wohneinheiten, Büros, Schulen und Geschäften. Die außergewöhnliche Länge des ursprünglichen Baus wurde durch verschiedene Strukturen ergänzt. 2 22 Im Masterplan, der bekannten Architekturbüros OMA (Office for Metropolitan Architecture) und FAA (Floris Alkemade Architect), wurde die außergewöhnliche Länge des ursprünglichen Baus beibehalten und für moderne Aspekte und Diversität durch verschiedene Strukturen ergänzt. Der Kunde wusste diese beeindruckende Flexibilität zu schätzen: „Wir haben acht Lösungen präsentiert, um zu zeigen, dass innerhalb eines Programms verschiedene Optionen möglich sind“, erklärt Alkemade, der gemeinsam mit dem Architekten Xaveer De Geyter von XDGA für die Koordination des Gesamtprojekts zuständig ist. „Nach dem Gewinn des Wettbewerbs behielten wir das Grundprinzip bei, begannen jedoch wieder von vorn und entwickelten ein Modell, das alle Anforderungen des Kunden und sämtliche Vorschriften berücksichtigt.“ Um die Koordination von fünfzehn Architekturbüros zu meistern, die jeweils für bestimmte Flächen zuständig waren, stellte das Team eine Reihe von Regeln auf, die ein optimales Verhältnis von Einheitlichkeit und kreativer Freiheit gewährleisten. Da die Wohnanlage genau zur Hälfte auf Sozial- und Privatwohnungen ”Das Schema hat direkten Einfluss auf das gesamte Gebiet; es ist Grundlage für alles, was in der Nachbarschaft geschieht.” XDGA + FAA FAA - Floris Alkemade Architect Die Deutsche Milena Wysoczynska wurde 1976 in Polen geboren. Im Rahmen ihres Studiums an der Technischen Universität Braunschweig, verbrachte sie ein Jahr an der Ecole d’Architecture Paris-Villemin in Frankreich. Zu den europäischen Architekturbüros, für die Wysoczynska tätig war, gehören Szyszkowitz-Kowalski, R&Sie, Manuelle Gautrand Architects und OMA. Seit 2008 leitet sie die Pariser Niederlassung von Floris Alkemade Architect + Xaveer de Geyter Architects. Als Projektmanagerin des Macdonald Warehouse, das 2016 fertiggestellt werden soll, überwacht sie das Städtebauprojekt und koordiniert die Zusammenarbeit der 15 Architektenteams an den 23 Projekten. Ihr Motto: „Das Leben ist zu kurz, um es für schlechte Projekte zu vergeuden.“ Floris Alkemade wurde 1961 in den Niederlanden geboren und studierte an der Technischen Universität Delft. Er arbeitete 18 Jahre bei OMA, wo er 2001 zu einem der Geschäftsführer und Partner ernannt wurde. 2008 gründete er sein eigenes Büro. Zurzeit arbeitet FAA am Umbau des Macdonald Warehouse sowie an einem Wohnungsbauprojekt in der Pariser Vorstadt Boulogne Billancourt mit Béal-Blanckaert, an Masterplänen für den Paris Saclay-Campus sowie am neuen Entwicklungsgebiet Les Ardoines – einer der zukünftigen Haltestellen des Grand Paris Express. Seit September 2015 kombiniert Alkemade seine Arbeit bei FAA mit der Tätigkeit als Generalbaumeister für die Niederlande (Rijksbouwmeester). Er gibt Platos „Alles fließt, nichts besteht“ als Motto an. www.xdga.be 23 24 25 1 Die Architekturbüros FAA + XDGA entwarfen die Gebäude N5 und S6 einschließlich des Brückengebäudes über den Bahngleisen. Caisse des Dépôts 26 Camille Picard wurde 1978 in Frankreich geboren. Sie studierte Stadtökonomik an der ESSEC Business School in Frankreich und der Bocconi Universität in Italien. Zudem besitzt sie einen Master in Politikwissenschaften von der Sorbonne und einen Master in Stadtplanung vom Sciences Po. Seit 2012 ist Picard Geschäftsführerin der von der Caisse des Dépôts SAS gegründeten ParisNordEST. Für letztere ist sie auch als Managerin für komplexe Projekte tätig. Der Investor leitet einen großen Beitrag zur Erschließung des Gebiets, indem er für öffentliche Zwecke genutzte Sparanlagen verwaltet und zur Finanzierung entsprechender Projekte wie sozialem Wohnungsbau und öffentlichem Personenverkehr einsetzt. Picards Credo lautet: „Man sollte die Messlatte von Beginn an hoch ansetzen und unter keinen Umständen senken.“ caissedesdepots.fr ”Wir haben ein gemeinsames Muster für beide Blöcke entwickelt, in dessen dreidimensionaler Verkleidung sich der Himmel spiegelt, um der Fassade mehr Tiefe zu verleihen.” aufgeteilt ist, war es zudem wichtig, ästhetische Standards festzulegen, um sichtbare Unterschiede zwischen beiden Kategorien zu verhindern. Einfache, aber robuste Lösung FAA und XDGA gestalteten die verwobene Fassade des gesamten Erdgeschosses, das „Brückengebäude“ über den Bahngleisen, die Außenbereiche und die beiden Wohngebäude in den Ecken des Innenhofs. „Auf der Suche nach einer einfachen, aber überzeugenden Lösung, entwickelten wir ein Muster für beide Blöcke, auf dessen dreidimensionaler Verkleidung sich der Himmel spiegelt, um der Fassade Tiefe zu verleihen“, verrät Milena Wysoczynska, Architektin und Projektmanagerin bei der Pariser Agentur XDGA-FAA. Leistung, Kosten und technische Aspekte waren die wesentlichen Faktoren bei der Auswahl der verschiedenen Reynaers-Produkte. Das CF 77-System, dessen Faltelemente mit verborgenen Dichtungen, für eine besonders klare Optik sorgen, erwies sich als effizienteste Lösung und passt ästhetisch zu den deckenhohen faltbaren Türen, die die Wohnbereiche mit den Loggias verbinden. Gleichzeitig fügt sich das schlichte Design der großen XS 68-Fenster perfekt in die rhythmisch gegliederte Fassade ein. Macdonald Warehouse Leitender Architekt: OMA, Paris Architekten und Projektkoordinatoren vor Ort: XDGA + FAA (Bauplätze N5 und S6), Brüssel Bauunternehmer: Sicra, Chevilly-Larue Investor: Caisse des Dépôts, Paris Händler: Alu Concept, Chilly Mazarin Reynaers-Systeme: CF 77, XS 68 27 5 CF 77 kommt bei deckenhohen faltbaren Türen zum Einsatz, die Wohnbereiche mit Loggien verbinden. projekt Dominion-Turm 28 Moskau, Russlands — Architekt: Zaha Hadid Architects Händler: MBK Stroy Der „Flugraum“ 29 D 30 er Dominion-Turm in Moskau ist ein einzigartiges Bürogebäude, aus dem Portfolio von Zaha Hadid Architects. Das von der bekannten irakisch-britischen Architektin gegründete Architekturbüro, erhielt breite internationale Anerkennung für seine futuristischen, öffentlichen Einrichtungen, die von Museen und Kulturzentren über Bildungseinrichtungen bis hin zu Brücken reichen. Auch Bürogebäude sind in der Liste enthalten – in der Regel in Form von sehr großen Strukturen, wie Wolkenkratzern oder gigantischen Clustern auf weitläufigen Gebieten. Der Dominion-Turm ist anders. Text Bart Goldhoorn Fotografie ©Hufton+Crow Der Kunde, der russische Bauunternehmer Peresvet Group, beauftragte Zaha Hadid Architects (ZHA) mit der Planung eines ungewöhnlichen Gebäudes, das fünfzig Jahre lang modern bleiben soll. Ursprünglich präsentierten die Architekten ein Design mit sehr langen, schwebenden Auslegern und einer klaren suprematistischen Ästhetik. Der Kunde war zwar angetan, doch aufgrund der beschränkten Baufläche, musste das kühne Design auf 62 × 50,5 Meter verkleinert werden. Das bereits 2004 entworfene, aber erst in diesem Jahr fertiggestellte, siebenstöckige Gebäude ist recht kompakt. Zudem fügt es sich hervorragend in seine Umgebung im Südosten Moskaus ein, die von einfachen Industriegebäuden und typischen Wohngebäuden aus der Sowjetzeit geprägt ist. Seine Fassade ist mit Aluminium-Verbundplatten verkleidet, die die Farbe abhängig vom Lichteinfall, leicht zu verändern scheinen. Wenngleich es aus bestimmten Winkeln absolut beeindruckend wirkt, kann die Außenseite des Dominion-Turms 31 5 Sehr lange, schwebende Ausleger mit klarer, suprematistischer Ästhetik 32 5 Das atemberaubende Atrium mit Oberlichtern in CW 50-FRV „Wir sind begeistert von der Idee, die Böden und Räume so zu versetzen, dass man das Gefühl hat, zu fliegen.“ getrost als „bescheidenes Zaha“ bezeichnet werden. Dennoch wird das Gebäude die Augen und Herzen der Moskauer, die unter der exzessiven Entwicklung der letzten Jahrzehnte gelitten haben, ganz sicher erfreuen. Das Gefühl zu fliegen Vollständig erleben können die üppige Architektur von Hadid nur diejenigen, die den Dominion-Turm betreten und das atemberaubende Atrium mit den Oberlichtern sehen: „Wir sind begeistert von der Idee, die Böden und Räume so zu versetzen, dass man das Gefühl hat, zu fliegen. Wenn man sich im Atrium befindet, befindet sich immer irgendetwas unter, über und neben einem, während draussen die Elemente über Kopfhöhe zu schweben scheinen. Ich nenne diesen dreidimensionalen Raum den „Flugraum“, erklärte Patrik Schumacher, Partner bei Zaha Hadid Architects, am Tag der offiziellen Eröffnung des Dominion-Turms. Mit seinen versetzten Balkonen, den geschwungenen schwarzweißen Treppen und den dynamischen Supergrafiken an den Wänden und Böden des Erdgeschosses ist das Atrium definitiv atemberaubend. Es ist ein sehr künstlerischer Ort, der sich als ideale Umgebung für zeitgenössische Tanzvorführungen erwiesen hat. Die erste Vorstellung dieser Art fand bereits bei der Eröffnung statt. Ein weiteres starkes Gefühl, das Besucher beim Betreten des Gebäudes überkommt, ist das der Offenheit und visuellen Durchlässigkeit. Da die Arbeitsbereiche durch transparente Glastrennwände vom gemeinschaftlich genutzten Atrium getrennt sind, kann man quasi Zaha Hadid studio Patrik Schumacher wurde 1961 in Bonn geboren. Er schloss sein Architekturstudium an der Universität Stuttgart 1990 als Diplom-Ingenieur ab und besuchte anschließend die Southbank University in London. Außerdem studierte er Philosophie in Bonn und London. Schumacher ist seit 1988 bei Zaha Hadid. Mittlerweile ist er als Firmenchef und Senior Designer gemeinsam mit Zaha Hadid bei allen Projekten des Unternehmens involviert. Er spielt eine aktive Rolle bei der Entwicklung und während der Designphasen. Zu seinen Projekten gehören das Zentrum für zeitgenössische Kunst und Architektur MAXXI in Rom, das 2010 den Stirling Prize erhielt, sowie eine der ersten Bauten des Unternehmens, das Vitra Fire Station (1992). www.zaha-hadid.com 33 34 2 Seine Fassade ist mit AluminiumVerbundplatten verkleidet, die die Farbe abhängig vom Lichteinfall zu verändern scheinen. MBK-Stroy LLC Anton Masak wurde 1981 in Moskau geboren. Er studierte Jura an der Russischen Akademie für Außenhandel und war als Projektleiter sowie Spezialist für die Spezialprojektgruppe und Schlüsselkunden im russischen Bundesdistrikt Süd bei AGC Glass beschäftigt. 2010 wurde Masak Miteigentümer MBK-Stroy LLC und fungiert seit 2011 als kaufmännischer Leiter des Unternehmens. Mit seiner Expertise in unterschiedlichsten Bereichen wie, anspruchsvollem Ingenieurwesen, ist Masak der ultimative FullservicePartner für Architekten. „Es gibt kein Problem, das man nicht lösen kann!“, findet er. 35 „Ich nenne diesen dreidimensionalen Raum den ,Flugraum‘.“ von Fenster zu Fenster durch das Gebäude schauen. Nach Ansicht der Architekten ist eine solche Offenheit vorteilhaft für die Kommunikation innerhalb der modernen, dynamischen Unternehmen, die das Gebäude nutzen werden. 36 Reichlich Glas Glas ist in diesem Gebäude nicht nur innen, sondern auch außen in großen Mengen vertreten. Um der Glasfassade eine nahtlose Optik zu verleihen. wählten die Projektplaner drei Meter große Fensterbänder ohne Leisten. Der Subunternehmer für die Schreinerarbeiten, MBK Stroy, entschied sich für vier Aluminiumsysteme von Reynaers: CW 50-SC, CW 50-FRV (Dach), CS 77-HI und CF 77-SL. Laut Anton Masak, kaufmännischem Leiter von MBK Stroy, „bietet Reynaers eine hohe Qualität und die Leistungen eines professionellen Teams, das vor Ort in unserem Land tätig ist. Zudem konnte das Unternehmen die enge Deadline für den Projektabschluss einhalten.“ Aufgrund des strengen russischen Klimas und der strikten Bauvorschriften, mussten die Planer dicke dreifachverglaste Fenster von AGC Glass verwenden. Um dabei einen unschönen Grünstich zu vermeiden, wurde die erste Glasschicht geklärt. Dies ist nur eines von vielen Beispielen für die umfassenden Maßnahmen von Dutzenden von Subunternehmern und Spezialisten über einen Planungs- und Bauzeitraum von fast zehn Jahren, mit denen das Hightech-Design von ZHA zum Leben erweckt wurde. Man kann kaum glauben, dass dieser Auftrag ohne BIM durchgeführt wurde. Das ist Hightech der russischen Art. Dominion-Turm Architekt: Zaha Hadid Architects, London Generalunternehmer: Stroy Group, Moskau Händler: MBK Stroi, Rostov-on-Don Fassadenberatung: Ove ARUP, London Investor: Peresvet Group, Moskau Reynaers-Systeme: CS 77-HI, CF 77-SL, CW 50-SC, CW 50-FRV (Dach) 37 5 Das Gebäude weist auf jeder Etage elegante Fensterfronten auf, die reichlich Tageslicht hereinlassen. projekt Crystal 38 Prag, Tschechische Republik — Architekt: Atelier 15 Händler: Nevšímal 39 Schachbrettartiger Kristall D as Crystal-Büro ist der jüngste Neuzugang im Prager Stadtteil Vinohrady. Mit dem auffälligen Gebäude hat das architektonisch reiche Wohnund Geschäftsviertel ein neues dominantes Merkmal erhalten. Text Adam Štěch Fotografie Vojta Zikmunda (Nevšímal), Marek Hrubý 40 Das neue Crystal-Bürogebäude neben dem geschäftigen Vinohradská-Boulevard wurde im Sommer 2015 errichtet. Der neue administrative Komplex befindet sich gegenüber einem der größten Friedhöfe Prags, Olšany, und dem bizarr anmutenden postmodernen Don Giovanni-Hotel aus den 1990er Jahren. Auf der gleichen Straßenseite findet man den modernistischen Casablanca-Turm, aus den 1960ern, und einen langen Block mit tschechischen Sparkassenfilialen, die allesamt von Atelier 15 entworfen wurden. Die von der GES REAL Development Group in Auftrag gegebenen Strukturhäuser mit einer Gesamtfläche von 12.827 Quadratmetern, enthalten mietbare Büroflächen sowie fünf Ladeneinheiten im Erdgeschoss, darunter ein Café und eine Brasserie. In den Kellergeschossen befinden sich Lagerräume, technische Anlagen und 121 Parkplätze. Attraktives Hochhaus Das Crystal-Gebäude überragt alle Strukturen in seiner Umgebung und stellt so ein hohes Gegenstück zum nahegelegenen Büroturm Casablanca dar, das sich subtil und feinfühlig in die städtische Landschaft einfügt. „Durch seine besondere Höhe und Form, wirkt das Gebäude aus jedem Winkel überraschend und einzigartig“, erklärt Libor Hrdoušek von Atelier 15, der die streng geometrische und doch organische Struktur gemeinsam mit Radek Lampa entwarf. Das Crystal-Gebäude besteht aus zwei Teilen. Auf der Vinohradská-Seite ist es vierzehnstöckig. Die Fassade des zweiten Teils befindet sich an der ruhigeren Kouřimská-Straße, auf der gegenüberliegenden Seite des Grundstücks. Zusammen bilden der größere und der kleinere Bau eine kompakte Architekturlandschaft, die durch eine beeindruckende Kluft getrennt wird. 41 1 Das Gebäude wurde mit einer verglasten Fläche in Schachbrettoptik verkleidet. 42 Schachbrettoptik Das Gebäude wurde mit einer Glasfläche in Schachbrettoptik verkleidet. „Das Design der Fassade erinnert an einen Kristall. Um alle sichtbaren Seiten des Gebäudes optisch zu vereinen, kommt diese schachbrettartige, visuelle Struktur auch an den Dachteilen zum Einsatz. Wenn man um das Gebäude herum geht, vermittelt das reflektierte und gebrochene Licht ein Gefühl der Dynamik. Klarheit und Licht untermalen die Stärke der Komposition“, beschreibt der Architekt. Petr Nevšímal, allgemeiner Geschäftsführer des Fassadenherstellers Nevšímal, fügt hinzu: „Um eine vollständige Haut für das gesamte Crystal-Gebäude zu erhalten, verwendeten wir eine modulare Fassade, die sich als einzig wahre Optimallösung für dieses Projekt erwiesen hat. Gleichzeitig wurden durch diesen Fassadentyp weitere Aspekte des Vorhabens unterstützt: die Atelier 15 1 Das CrystalGebäude besteht aus zwei Teilen. Auf der VinohradskáSeite ist es vierzehnstöckig. Libor Hrdoušek und Radek Lampa haben beide an der Tschechischen Technischen Universität Prag studiert. In 1997 gründeten sie das Architekturbüro Atelier 15. Gemeinsam haben sie zahlreiche verschiedene Architekturprojekte durchgeführt, darunter Bürogebäude, Hospitality-Einrichtungen und Sportsstätten, Städtebauprojekte und Wohngebäude einschließlich Einfamilienhäusern. Hrdoušek ist auch Mitglied bei der tschechischen Architekten- und Ingenieurkammer. Radek Lampa ist Geschäftsführer eines Architekturbüros an der Tschechischen Technischen Universität Prag. www.atelier15.cz ”Wenn man um das Gebäude herum geht, vermittelt das reflektierte und gebrochene Licht ein Gefühl der Dynamik.” 43 Nevšímal ”Das Design der Fassade erinnert an einen Kristall.” 44 Petr Nevšímal wurde 1980 in Nymburk geboren. Sein Studium absolvierte er an der Fakultät für Bauwesen, an der Tschechischen Technischen Universität Prag. Er ist Geschäftsführer von Nevšímal, einem Familienunternehmen, das seit 1993 auf Fassadenverkleidungen spezialisiert ist und zu den aktivsten Bauund Fertigungsbetriebe der Tschechischen Republik gehört. Außerhalb des Landes ist das Unternehmen auch als Experte für feuerfeste Gebäude tätig. In den letzten Jahren war Nevšímal an mehreren wichtigen Projekten beteiligt, darunter das KCEV-Umweltzentrum in Vrchlabí von Petr Hájek Architects, sowie experimentelle Wohnprojekte wie die Villa Hermína von HŠH Architects. Sein Motto: „Es gibt für jedes Problem eine Lösung, und nichts ist so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint.“ www.nevsimal.cz Form des Objekts, die Segmentierung, die maximale Ausnutzung des Grundstücks, die Bauzeit, die physikalischen Eigenschaften und natürlich der Architekturauftrag. Die Umsetzung war recht komplex, und einige Elemente mussten speziell für das Projekt angefertigt werden. „Aufgrund der besonderen Objektform konnten keine Standard-Systemprofile genutzt werden. Stattdessen mussten wir individuelle Elemente hinzufügen, unter anderem für die Ecken und Durchgänge. Für die Formen dieser Profile wurden 3D-Modelle des Objekts genutzt. Gemeinsam mit Reynaers, entwickelten wir eine Lösung mit Drainagemodulen, die unter anderem an den schrägen Flächen zum Einsatz kommen. Wir freuen uns sehr über die konstruktive Zusammenarbeit und die Unterstützung durch das Unternehmen“, lobt Nevšímal. Crystal Architekt: Atelier 15, Libor Hrdoušek und Radek Lampa, Prag Generalunternehmer: Metrostav, Prag Investor: Prague Real Estate Invest, Prag Projektentwickler: GES REAL a.s., Prag Händler: Nevšímal a.s., Prag Reynaers-System: Individuallösung auf Basis von CW 86-EF 45 1 „Das Design der Fassade erinnert an einen Kristall.“ projektLösung Systeme: Massgeschneiderte Lösung basierend auf dem System CW 86-EF/HI mit integrierten Öffnungselementen CS 86-HI/HV Fenster, CS 86-HI Türen und CW 50-HI FRV. 46 Projektbeschreibung: Entwicklung einer objektspeziefischen Fassadenlösung basierend auf dem System CW 86-EF/HI, welche den statischen Anforderungen (Windlasten) des Gebäudes entspricht 6 .300 m2 Elementfassade CW 86-EF/HI, 15% davon in geneigter Ausführung 3 neue Profile und 4 neue Dichtungen zur vertikalen Fassade 3 neue Profile und 2 neue Dichtungen zur geneigten (17°) Fassade Das innere Rahmenprofil der Elementfassade (CW 86-EF/HI) wurde so angepasst, damit einerseits die Eckverbindung optimiert, andererseits die flexible Positionierung der Verankerungspunkte, ermöglicht wurde O bjektspeziefische Eckausbildungen O bjektspeziefische Entwässerung (Kaskadenprinzip) der geneigten Fassade mittels massgeschneiderten Dichtungen und Glasleisten In Vertikalfassade integrierte Fenster in schwimmender Einbauform, basierend auf dem System CS 86-HI/HV. Als typisches Modul in die geneigte Fassade (CW 86-EF/HI) eingebaute Dachflächenfenster (CW 50 FRV). CW 86-EF/HI Typisches Element 1. CW 86-HI/EF objektspeziefisches Rahmenprofil 2.Kopplungsdichtung 3.Verglasungsdichtung aussen 4.Glasleiste 5. Fenster CS 86-HI/HV 6. Paneel opaker Bereich 7.Dichtung Kaskadenentwässerung 8.Stützprofil Elemente: CW 86-EF/HI Fassadenelemente: 1350 x 3700 mm CS 86-HI/HV Drehkippfenster: 1308 x 1250 mm CS 86-HI HID Eingangstüre: 1190 x 2930 mm Glas: 2-fach Isolierglas (30 mm) Aufbau 8/16/6 CW 86-EF/HI Vertikalschnitt A 9.Glasleiste unten (geneigte Fassade) 10.Glasleiste oben (geneigte Fassade) 11.Isolationsdichtung CW 86-EF/HI Horizontalschnitt B 47 CW 86-EF/HI Vertikalschnitt geneigte Fassade – Entwässerungslösung projekt Joie de Vivre-Haus 48 Zuhause mit weitsicht Lake Oswego, Portland, Oregon (USA) — Architekt: Barclay Home Design Händler: Portland Millwork 49 50 3 Das Design setzt mit Elementen aus natürlichen Materialien aus dem pazifischen Nordwesten Akzente. J edes Jahr im August werden im US-amerikanischen Portland die besten Bauherren der Region ausgewählt, um an einer Ausstellung für neue, einzigartige Häuser mit 80.000 Besuchern teilzunehmen. Bei dem als „Street of Dreams“ bezeichneten Event, sollen Innovationen in der Wohnraumgestaltung präsentiert werden. Um im 2015 mit einem von neun präsentierten Häusern dabei zu sein, taten sich Barclay Home Design, der Bauunternehmer Brian Schmidt Builder und der Händler Portland Millwork zusammen, um gemeinsam das Joie de Vivre-Haus zu entwickeln. Mit Erfolg: Nicht weniger als 17 der 21 im Rahmen der Street of DreamsAusstellung vergebenen Preise, gingen an das Trio. Text Isabelle Priest Fotografie Blackstone Edge Studios Das in nur sechs Monaten errichtete Joie de Vivre („Lebensfreude“-)Haus, in der Nähe der Stadt Lake Oswego, ist ein Ergebnis von Teamwork, langfristiger Geschäftspartnerschaft und Zusammenarbeit. Das moderne, freistehende Haus mit Blick auf dem Mount Hood ist 533 Quadratmeter groß, hat vier Schlafzimmer und vier Badezimmer auf drei Etagen. Es wurde für eine Familie mit zwei Teenagern entworfen. „Die Beschreibungen auf der Wunschliste der Familie waren zwar recht einfach, doch ihre Vision des Endergebnisses dafür umso aufregender“, erklärt Mike Barclay, Architekt bei Barclay Home Design. „Sie beschreiben ein modernes, offenes, luftiges Gebäude mit viel Tageslicht: transparent und einzigartig.“ Die Architektur des Hauses zeichnet sich durch den großzügigen Einsatz von Glas, zusätzlichem Wohnraum im Freien und einen offenen Wohnbereich aus. Individuelle Details im Innenbereich sind eine einmalige freischwebende Treppe, Mobiliar aus Ahorn sowie AV-Systeme. Außen werden mit Elementen aus dem pazifischen Nordwesten Akzente gesetzt: natürliche Materialien aus Stein, Tanne und Zedernholz. 51 “Wir hatten ein fantastisches Team, das gemeinsam dazu beitrug, alle Hürden zu meistern.” 52 Zu den markantesten Komponenten des Projekts gehören die übergroßen Fenster und Türen, inklusive mehr als 5 Meter großen Eckfenstern. „Die Eigentümer wünschten sich große, helle Räume, um die spektakuläre Sicht auf die Berge und Hügel zu betonen“, berichtet Brian Schmidt von Brian Schmidt Builder, der das Team für den Bau des Hauses zusammengestellt hat. Dave Carlson vom Händler Portland Millwork berichtet: „Wir verwiesen Mike Barclay an Reynaers, weil es als einziges Unternehmen eine Lösung für die großen Eckfenster anbot. Bei allen anderen Produkten hätten die Fenster deutlich kleiner sein und in mehrere Teile aufgeteilt werden müssen. Aufgrund des komplexen Designs wurden verschiedene Reynaers-Systeme implementiert, von denen einige zum ersten Mal im Nordwesten der USA zum Einsatz kamen. Neben dem Vorhangfassadensystem CW 50 und den CS 68 Drehkippfenstern und -türen bieten die Hebeschiebetüren CP 130 einen breiten, offenen Zugang zu den Outdoor-Wohnbereichen. Durch die Kombination so vieler unterschiedlicher Systeme wurde die Einhaltung des straffen Zeitplans zu einer besonderen Herausforderung. „Man hatte uns eine sehr kurze Frist gesetzt“, Barclay Home Design Mike Barclay begann seine Karriere 1974 gemeinsam mit einem Geschäftspartner mit der Gestaltung von Grundrissen für Häuser. 1982 beendete er die Zusammenarbeit und gründete ein Unternehmen für individuelles Wohndesign: Barclay Home Design. Der Großteil der Projekte wurde im Nordwesten der USA (Oregon, Washington, Idaho und Kalifornien), einige jedoch auch an der amerikanischen Ostküste und ein individuelles Projekt mit mehreren Grundstücken in Japan, realisiert. 5 Zu den übergroßen Türen und Fenster gehören auch 5,18 Meter große Eckfenster. 53 Brian Schmidt Builder 54 Brian Schmidt ist seit fast zwanzig Jahren in der Baubranche tätig. Er lebt in Oregon, wo er 2014 Brian Schmidt Builder gründete, um vermögende Kunden beim Bau und Umbau maßgeschneiderter Häuser zur Seite zu stehen. Er besitzt einen MBA in Marketing und Management von der Willamette University und verfolgt als Bauunternehmer einen modernen Ansatz, der erstklassigen Kundenservice und reibungslose Kommunikation umfasst. Im Laufe der Jahre konnte Schmidt bedeutende, beständige Geschäftsbeziehungen in der Branche aufbauen, unter anderem auch mit Portland Millwork. brianschmidtbuilder.com erklärt Schmidt. „Und in einem mehrere Millionen teuren Heim muss auf jedes kleinste Detail geachtet werden. Doch wir hatten ein fantastisches Team, das gemeinsam dazu beitrug, alle Hürden zu meistern. So mussten wir beispielsweise den Bauzeitplan sinnvoll um die verschiedenen Auslieferungsphasen der Fensterrahmen und -gläser herum organisieren. Wir haben das gesamte Fensterpaket in nur drei Wochen montiert. Aufgrund der Größe und des Gewichts der Scheiben (bis zu 360 kg) brauchten wir Kräne, Vakuumsauger und mehrere Teams. Um die Montage schneller abzuschließen, arbeitete Portland Millwork mit zwei lokalen Fensterbauern zusammen. Durch Aufteilung der Portland Millwork 5 Die Eigentümer wünschten sich helle Räume, um die spektakuläre Sicht auf die Berge und Hügel zu betonen. Dave Carlson ist Geschäftsführer und einer der fünf Gründer von Portland Millwork. Gemeinsam mit vier Freunden, die in Portland im Türen- und Fenstervertrieb tätig waren, schuf er 1997 das Unternehmen, das die Märkte für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Oregon und SüdwestWashington bedient. Die Firma verfügt über gute Beziehungen zu den besten Tür- und Fenster herstellern und kann seinen Kunden so stets die beste Lösung für das jeweilige Projekt bieten. Carlson erwarb an der North Park University einen Bachelor of Science in Mathematik. „Ich arbeite immer gerne an herausfordernden Projekten“, erklärt er. portlandmillwork.com Arbeiten nach Produktart auf individuelle Experten konnte in jedem Bereich der Installation eine hohe Effizienz und Qualität erreicht werden. Reynaers stellte mehrere Mitarbeiter als technische Berater bereit, die die Monteure vor Ort praktisch anleiteten und unterstützten. „Durch den fantastischen Teamgeist aller Beteiligten konnte der Auftrag fristgerecht fertiggestellt werden“, berichtet Carlson. Joie de Vivre-Haus Architekt: Barclay Home Design, Clackamas (OR) Bauunternehmer: Brian Schmidt Builder, Lake Oswego (OR) Händler: Portland Millwork, Wilsonville (OR) Reynaers-Systeme: CS 68, CP 130-LS, CW 50 55 INNOVATIONEN MasterLine 8: das Fenster zur Zukunft Mit MasterLine 8 bietet Reynaers seit Kurzem ein neues Fenstersystem an, das unzählige Designmöglichkeiten, mit erstklassiger Leistung, im Hinblick auf Wärmeisolierung, Luft- und Wasserdichtigkeit und Produktionsgeschwindigkeit vereint. Durch diese neue, intelligente Innovation öffnet sich für Reynaers ein ganz neues Fenster zur Zukunft. 56 Bruno Jourquin MasterLine 8 richtet sich an die Anforderungen von Bauprofis, die Wert auf herausragende Leistung, Haltbarkeit, Komfort, Produktivität und Nachhaltigkeit legen. Die neue Generation innovativer Fensterlösungen spiegelt die aktuelle architektonische Entwicklung, hin zur Maximierung von Tageslicht bei höchsten Isolierwerten, wider. Meisterliche Flexibilität Dank des einzigartigen Konzepts von MasterLine 8, können zahlreiche Öffnungstypen, Designs und unterschiedliche Dämmwerte kombiniert werden, sodass Architekten, Investoren und Eigentümer höchste Flexibilität erhalten. Aufgrund der verschiedenen, individuellen Designs eignet sich die MasterLine 8 für jeden architektonischen Stil: Während sich die Functional-Variante durch gerade Linien für ein stilistisches Design auszeichnet, erinnert das Renaissance-Design mit seinem geschwungenen Profil an eine klassische, traditionellere Architektur. Die abgeschrägten Linien des Deco-Designs passen wiederum hervorragend zum modernen Baustil. Meisterliche Performance Mit diesem neuen, innovativen Fenstersystem konzentriert sich Reynaers zukunftsorientiert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Um Energie zu sparen und den Komfort zu erhöhen, hat das Unternehmen alles daran gesetzt, um eine erstklassige Wärmedämmung und Luft- und Wasserdichtigkeit zu erreichen – und all dies mit einem einzigen System mit einer begrenzten Einbautiefe von 87 mm. Was die Wärmeleistung angeht, bietet der MasterLine 8 drei verschiedene Isolierstufen und eignet sich somit für hoch isolierte, Niedrigenergie- und sogar Passivhäuser. Die verschiedenen Dämmwerte werden durch neue, intelligente Materialien erreicht. Bei der Ausführung „High Insulation+“ kommen innovative Dämmstäbe mit einer emissionsarmen Folie zum Einsatz, die die Isolierleistung durch Reflektion und Speicherung von Wärme verbessern. 3 MasterLine 8 Deco Standard 57 3 MasterLine 8 Renaissance HI MasterLine 8 überzeugt durch eine Wasserdichtigkeit von 900 Pa, reduzierten Luftverlust bei einem Luftdruck von 600 Pa und hervorragende Dichtungseigenschaften. Möglich ist diese erstklassige Leistung durch das Gesamtkonzept und die größere Überschneidung der zentralen Dichtung zwischen Außenrahmen und Lüftung, die gleichzeitig die wasser- und luftdichte Montage der Fenster erleichtert. MasterLine 8 bietet folgende Dämmoptionen für eine RahmenLüftungs-Kombination mit einer Ansichtsbreite von 119 mm: - Standard: Uf-Wert von 1,9 W/m²K - HI (hoch isolierend): Uf-Wert von 1,5 W/m²K - HI+: Uf-Wert von 1,2 W/m²K (UFenster von nur 0,65 W/ m2K). 3 MasterLine 8 Functional HI+ INNOVATIONEN Balkontür 2 58 Da MasterLine 8 mit einer geringstmöglichen Anzahl verschiedener Komponenten errichtet wird, die alle individuell maSSgeschneidert werden, handelt es sich um eine extrem effiziente Lösung im Hinblick auf Materialverbrauch und Produktionszeit. Scannen Sie den QR-Code um den MasterLine 8-Film anzusehen. Darüber hinaus eignet sich die MasterLine 8 perfekt für große Öffnungen mit schmalen und doch stabilen Profilen. So wird das Fenstersystem dem Wunsch von Architekten nach viel Tageslicht gerecht. Der MasterLine 8 bietet auch neue Öffnungsoptionen für unterschiedlich große Elemente, wie nach innen und nach außen öffnende Einzel- und Doppelbalkontüren mit minimaler Schwelle. Selbstverständlich können Architekten den MasterLine 8 nahtlos in andere Reynaers-Systeme wie die Schiebesysteme CP 130 und CP 155, die neue Glasbalustrade, das Mosquito-System und das Vorhangfassadensystem CW 50 integrieren. Das neue Fenstersystem wird dem aktuellen Wunsch von Architekten nach viel Tageslicht gerecht. 4 59 YATLAOL 55 Meisterliche Effizienz Das Konzept des MasterLine 8 beruht auf einer einzigartigen Kombination aus neuer Technologie und cleverem Design. Da das hochwertige System mit einer geringstmöglichen Anzahl verschiedener Komponenten errichtet wird, die alle individuell maßgeschneidert werden, handelt es sich um eine extrem effiziente Lösung, vorallem im Hinblick auf Materialverbrauch und Produktionszeit. INNOVATIONEN Dabei kommen bei dem MasterLine 8 identische Dichtungen für die akustische Verriegelung und Glasversiegelung zum Einsatz. Der Prozess der Eck- und Trägerverbindung wurde weiter verbessert und der zusätzliche Klebstoff optimiert, um einen perfekten Fluss und einwandfreies Aushärten der geklebten Komponenten zu gewährleisten. Das Ergebnis: eine hochwertige Lösung mit einem deutlich verbesserten Produktionsprozess. Architekten können die BIM-Modelle zur Verwendung in ihren Designs herunterladen. Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code oder besuchen Sie www.reynaers.com oder www.BimObjects.com. Ein weiterer wichtiger Faktor zur Effizienzsteigerung, ist die Verfügbarkeit von BIM-Modellen mit allen relevanten Informationen über MasterLine 8, für jede am Bauvorhaben beteiligte Partei. Diese Modelle sind über verschiedene Plattformen abrufbar, und der nächste Schritt ist der BIM-Modellkonfigurator (Simple as BIM) zur Erzeugung aller möglichen Konfigurationen, mithilfe eines speziellen, einzigartigen Plug-ins zur Verbindung mit der Berechnungs- und Planungssoftware ReynaPro von Reynaers. MasterLine 8-Bauverbindung Typ B 60 4 8 Weitere Informationen über BIM Modelle finden Sie unter: http://www.reynaers.com/bim-models. ReynaFlow Neben dem MasterLine 8 bringt Reynaers auch intelligente Fertigungslösungen, für die Türen- und Fensterbranche, mit dem zugehörigen Softwarepaket ReynaFlow auf den Markt. Das Paket umfasst ein intelligentes Steuersystem und einen Workflow-Manager zur Steuerung und Optimierung des Produktionsprozesses. Erreicht wird dies durch die vollständige Integration und den Datenaustausch zwischen ReynaFlow und der Berechnungs- und Planungssoftware ReynaPro. Mit dieser Innovation wird Reynaers zu einem Unternehmen der Industrie 4.0. Sie bietet Reynaers-Konstrukteuren die Möglichkeit, die Produktion zu überwachen, die Effizienz zu steigern und Ausschuss zu vermeiden. Kurz gesagt: Der Fertigungsprozess von Türen und Fenstern wird effizienter, nachhaltiger und einfacher und führt zu deutlichen Kosten- und Zeiteinsparungen. 61 3 Das intelligente Steuersystem und der Workflow-Manager ReynaFlow dienen der Steuerung und Optimierung des Produktionsprozesses. REFERENZEN HB Reavis 62 Warschau, Polen Das Bürogebäude von HB Reavis im Geschäftsviertel Warschaus wurde von HRA Architects entworfen. In dem beeindruckenden zehnstöckigen Gebäude mit einer 11.000 m2 großen Glasfassade befinden sich 34.500 m2 anmietbare Bürofläche. Reynaers lieferte verschiedene Systeme, unter anderem für die beeindruckende Glasfassade mit grauen, schwarzen und orangefarbenen Elementen, die eine maximale Menge an Tageslicht in das Gebäude lässt. Das Gebäude wurde mit dem BREEAM-Qualitätssiegel „Exzellent“ ausgezeichnet. Bürogebäude Postępu 14 Architekt: HRA Architekci Sp. z o.o. Sp.k., Warschau Generalunternehmer/Investor: HB Reavis Construction PL Sp. z o.o, Warschau Konstrukteur: Mega Aluminium Sp. z o.o., Wołomin Reynaers-Systeme: Individuallösung auf Basis von CW 50-HI, Individuallösung auf Basis von 50 THW, CS 86-HI-Türen und -Balkontüren, CS 77-AD Tim van de Velde 63 Veurne, Belgien Der neue Hauptsitz von Enjoy Concrete ist ein Paradigma für die Produkte des Unternehmens: Das Geschäftsgebäude besteht ausschließlich aus Betonfertigteilen. Sein einzigartiges Merkmal ist die „gedruckte Baumreihe“, die sich über die gesamte untere Etage zieht und die Bäume entlang des Damme-Kanals repräsentiert. Im Kontrast dazu sticht über dem Lager ein großes, längliches Glaselement, in dem Meetingräume beherbert sind, hervor. Enjoy Concrete gewann den Precast in Buildings Award 2014 von FEBE, dem belgischen Verband für Betonfertigteile. Enjoy Concrete Architekt: Govaert & Vanhoutte Architects, Sint-Michiels, Brügge Generalunternehmer: Valcke Prefab Beton, Vlamertinge, Ieper Konstrukteur: Allaert Aluminium, Harelbeke Reynaers-Systeme: CS 77, CW 50 REFERENZEN Daniel Nadelbach Photography 64 New Mexico, USA Beim Entwurf dieser Villa in Santa Fe ging es darum, die Außenwelt ins Innere zu bringen. Ein besonders auffälliges Merkmal sind die Schiebetüren im Wohnzimmer. Sie laufen in die Wand und bieten so eine atemberaubende Sicht auf die umliegenden Hügel. Für zusätzlichen Komfort sorgt die flache Schwelle, die den Raum nahtlos mit der überdachten Außenterrasse verbindet. Bunkowski-Anwesen Architekt: Hoopes & Associates Architects, Santa Fe Generalunternehmer: Prull Custom Builders, Santa Fe Konstrukteur: Reynaers Inc., Phoenix Fenstermonteur: Williams Window & Door, Santa Fe Reynaers-Systeme: CS 68, CP 155-LS Pocket Solution Marco Casagrande 65 Mailand, Italien Der 360 Quadratmeter große China Corporate United Pavilion wurde für die Expo 2015 in Mailand errichtet und scheint mit einem frischen Pizzateig bedeckt zu sein. Unter diesem Dach befindet sich ein grünes Herz mit einem Hörsaal, einem Restaurant und Ausstellungsräumen. Eine an DNA-Stränge erinnernde, spiralförmige Rampe führt Besucher auf einen Dachgarten. Die temporäre Konstruktion besteht aus leichten, membranähnlichen Materialien und einer Glasfassade, für die Reynaers die CW 50-VL-Profile bereitstellte. China Corporate United Pavilion Expo Milano 2015 Architekt: Architectural Design and Research Institute of Tongji University Ltd (Group), Shanghai Projektentwicklung: Casagrande Srl, Gaiarine (TV) Konstrukteur: Adriatica Serramenti, Villesse (GO) Reynaers-System: CW 50-VL REFERENZEN Nick Short Photography 66 London, GroSSbritannien Bei der Renovierung dieses umweltfreundlichen Wohnkomplexes entstanden 56 erschwingliche Eigentumswohnungen (Kingston Heights) und 81 Luxusapartments (River Walk). Die Anlage zeichnet sich vor allem durch ihre großzügigen Terrassen und großen Fenster aus. Durch die innovative Energieerzeugung, für die Warmwasserversorgung und die Zentralheizungsanlage, handelt es sich um ein echtes Vorzeigeprojekt in puncto Nachhaltigkeit. Die Wasserversorgung erfolgt über ein Pumpensystem aus der Themse. Das Projekt hat mehrere Nachhaltigkeitspreise gewonnen. Kingston Heights Architekt: Paul Brookes Architects, London und KDS & Associates, London Generalunternehmer/Bauträger: United House, London Projektentwickler: NHP Leisure Development, London Konstrukteur: London Architectural Glazing, London Reynaers-Systeme: ES 50, CW 50, Vision 50 ELD partnership 67 Hasselt, Belgien Wenn Architektur und Natur miteinander verschmelzen: Unter zwei steil abfallenden grünen Dächern auf Fassaden, die vollkommen aus Glas bestehen, haben sich Startups mit den Schwerpunkten Technologie, Hightech, IKT und neue Medien niedergelassen. Der Corda Campus befindet sich auf dem ehemaligen Philips-Gelände und umfasst 14.000 m² mit Büro- und Meetingräumen, einem Lounge-Café, einem Restaurant und der Rezeption. Im siebten Stock sind in 30 Meter Höhe die flexiblen Arbeitsplätze gelegen. Das Dach, des energieeffizienten Gebäudes, dient sowohl als Wärmeisolierung als auch zur Sammlung von Regenwasser. Corda Campus Architekt: ELD Partnership, Antwerpen Generalunternehmer: Democo nv, Hasselt Konstrukteur: Preciz Al Energy LTD, Rousse (BG) Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CS 77, CP 130 REFERENZEN Dmitrii Fisak 68 Sankt Petersburg, Russland Die Architektur des Royal Beach-Restaurants erinnert an eine Felsklippe an der Küste. Die Steinelemente sind mit Gras bedeckt und weisen beeindruckende Panoramafenster auf, in denen sich die natürliche Umgebung widerspiegelt. Royal Beach-Restaurant Architekt: Astragal Design, Dmitrii Fisak, Sergey Shusterman, St. Petersburg Generalunternehmer: Zodchii Stroy, St. Petersburg Investor: Pharmacor, St. Petersburg Konstrukteur: Alumstroy, St. Petersburg Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CS 77-SC Arthur Bagen 69 Rotterdam, Niederlande Das schroffe, robuste Mehrzweckgebäude wurde von der historischen Architektur des Hafens inspiriert und hat dem einst vernachlässigten Rotterdamer Stadtteil Katendrecht neues Leben eingehaucht: Es enthält eine weiterführende Schule, Mitwohnungen für Senioren, ein überdachtes Parkhaus sowie soziale- als auch Sporteinrichtungen. Musa Katendrecht Architekt: diederendirrix architecten, Eindhoven Generalunternehmer: BAM Woningbouw, Bunnik Konstrukteur: Alkondor, Hengelo Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77-HV, CS 77-FP REFERENZEN Aalborg, Dänemark Campus der Universität Aalborg Architekt: Henning Larsen Architects, Kopenhagen Konstrukteur: Fjelsø Entreprise A/S, Aalestrup Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77-Türen Martin Schubert Herzstück des Campus ist ein großer, öffentlicher Innenhof, der als Ausstellungsfläche, OpenAir-Kino, Cafeteria und Hörsaal genutzt werden kann. Er wurde als attraktiver Treffpunkt für die 900 Studierenden, die Mitarbeiterinnen, Forscherinnen und Einwohnerinnen Aalborgs konzipiert. Die riesige Glasfassade, die zur Stadt und auf den Hafen zeigt, fördert den Kontakt des Campus mit der Umgebung. 70 Tirupati, Indien Marasa Sarovar-Hotel Architekt: SJK Architects, Mumbai Projektmanagement: Sycone Consultancy, Bangalore Projektentwicklung: Marasa Hospitality Pvt Ltd., Mumbai Konstrukteur: UrbanARCH Sysfab Pvt.Ltd., Mumbai Reynaers-Systeme: ES 45Pa, CW 50 Vinay Khanna Dieses Hotel befindet sich an einem beliebten Pilgerort. Entsprechend wurden alle öffentlichen Räume mit individuellen Symbolen, Farben und Geometrien gestaltet, die die zehn Inkarnationen der Gottheit Vishnu repräsentieren. Die 270 Luxuszimmer sind um einen offenen Innenhof herum angelegt, in dem sich als Blickfang am Wasser, das Lotus-Restaurant befindet. Snagov, Rumänien Villa Snagov Architekt: Dooi Studio, Daniel Ciocazanu, Bukarest Generalunternehmer: Steda Residence, Bukarest Konstrukteur: Romco System, Bukarest Reynaers-Systeme: CP 155-LS, CW 50 Cosmin Dragomir Der elf Meter lange, vollständig verglaste Fensterbereich und die überhängende Terrasse der modernen Villa bieten eine ungehinderte Sicht über den Snagov-See. Auf der Rückseite gibt eine ebenso große Glasfassade einen spektakulären Blick auf den Wald frei. Für eine atmosphärische Wirkung sorgen verschiedene Naturstein- und Holzarten. 71 Luanda, Angola Loanda Towers Architekt: Tiago Sallas und Ana Horta, WKK – Projectos e Gestão de Obras, Lda, Sintra Träger/Eigentümer: Grupo JCG Angola Konstrukteur: Cociga Angola Reynaers-System: Individuallösung auf Basis von CW 50 João Arcanjo Die beiden Loanda-Türme sind ein modernes, kosmopolitisches Wahrzeichen im Zentrum Luandas. In jedem Hochhaus befinden sich 26 Stockwerke mit Mietwohnungen und Büroräumen. Die fünf unteren Etagen beherbergen Wohnanlagen und ein Parkhaus. Reynaers hat die Fassade des verspielten rechten Turms mit einer CW 50Individuallösung ausgestattet. #18 Frühling 2016 Architektur-Magazin von Reynaers Aluminium In dieser Ausgabe REPORT #18 Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Frühling 2016 REYNAERS ALUMINIUM N.V. Stadtbericht Paris Projekt Macdonald Warehouse Katalysator für den Wandel Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Dominion-Turm Der “Flugraum” Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] “Glas ist in diesem Gebäude nicht nur innen, sondern auch außen in großen Mengen vertreten.” serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Tosin Bunar 272 · 11070 New Beograd t + 381 11 713 8747 · f + 381 11 713 8748 www.reynaers.com · [email protected] TOGETHER FOR BETTER REPORT