#6 Frühjahr 2010 REPORT Ein Magazin von Reynaers Aluminium für Architekten und Investoren eleven brindley­ place Die etwas andere Architektur Focus Die Umgestaltung bestehender Gebäude UMICOREGEBÄUDE Herausragende Architektur in Antwerpen #6 Verantwortlicher Herausgeber: Birgit Huybrechs Produktion: RSM Co-Publishers Transformation E s bedarf keiner großen Fantasie, um sich vorzustellen, dass die kommenden Jahrzehnte zahlreiche Veränderungen in der Bauindustrie zu Wege bringen werden. Die zunehmende Notwendigkeit an energieeffizienten Lösungen wird eine große Herausforderung für die Verbesserung des vorhandenen Gebäudebestandes darstellen. Und natürlich werden sich die Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen immer ändern, sodass ein Teil der existierenden Gebäude deshalb auch durch neue Gebäude ersetzt werden wird. Dennoch ist zu erwarten, dass ein ganz erheblicher Anteil der sich verändernden Nachfrage durch die neue Nutzung bestehender Gebäude und deren Umgestaltung gedeckt werden kann. Dieser Trend ist bereits an zahlreichen Orten erkennbar. Teilweise wird diese Nachfrage von der Notwendigkeit vorangetrieben, ältere Gebäude in einer Weise zu verbessern, dass sie den neuesten Anforderungen im Hinblick auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Komfort entsprechen. Aber auch durch den Wunsch, Gebäude für neue Nutzungsarten zu modifizieren. Eine Praxis, die bislang bei Monumenten und Industriedenkmälern wie Lager und Fabriken zur Anwendung kam, entwickelt sich nun offensichtlich zu einem breiteren Trend: nämlich der vorhandenen Architektur neues Leben einhauchen. Dabei kommt der Modifikation von Fassaden häufig eine zentrale Rolle zu. Große und tiefe Gebäude müssen immer wieder „aufgeschnitten“ werden, um mehr Tageslichteinfall zu ermöglichen. Um das gewünschte Niveau an Dämmung und Transparenz zu erzielen, werden sehr häufig auch komplett neue Fassaden eingesetzt. Und im Rahmen solcher Umgestaltungen und neuer Verwendungszwecke für bestehende Gebäude können die Systeme von Reynaers Aluminium eine tragende Rolle spielen. In der Tat haben wir eine breite, auf den Renovierungsmarkt perfekt abgestimmte Produktpalette entwickelt – von maßgeschneiderten Projektlösungen bis hin zu unterschiedlichen StandardSystemen und einer großen Vielfalt an Profilen und Zubehör –, mit der wir für jedes Umgestaltungsprojekt eine optimale Lösung bieten können. Edgar van Ginkel, Geschäftsführer Reynaers Niederlande Reynaers inspiriert *** Reynaers inspiriert *** Reynaers inspiriert *** Reynaers in Reynaers Aluminium präsentiert eine einizigartige interaktive Inspiration-Website, welche es ermöglicht, Inspiration direkt aus einer einzigen einfach zu bedienenden Ideen-Quelle zu beziehen. Innerhalb dieser innovativen Plattform eröffnet sich Ihnen eine interaktive Datenbank aus über 1‘000 Referenzen. Wählen Sie daraus einfach die Projekte, die Sie inspirieren und teilen Sie diese dann ganz einfach mit Ihren Kunden, Familie und Freunden. Bauen oder renovieren? Reynaers inspiriert! www.reynaers-referenzen.de www.reynaers-referenzen.ch www.reynaers-referenzen.at n in dieser ausgabe FOCUS 4 VORHER & NACHHER Die Zukunft der Architektur liegt in der Umgestaltung vorhandener Gebäude 10 projekte PHILIPS LichttorenKomplex, Eindhoven Bemerkenswerte Transformation eines Wahrzeichens 20 UmicoreGebäude, Antwerpen Ein gewundenes, schlangenförmiges Bauwerk aus Glas, Zink und Beton 28 36 Eine elegante neue Firmenzentrale, durch Technologie inspiriert Ein nagelneues Museums­gebäude für die Region Przemyśl MAN Corporate Center, München 44 48 Elegantes Wahrzeichen an einem schwierigen Standort Licht und Ausblicke sind Schlüsselthemen in diesem Luxus-Wohnkomplex eleven brindley­­place, birmingham innovationen Nationalmuseum, przemysl bayside residence, dubai 54 Jüngste Innovationen und Optimierungen referenzen 58 Eine Auswahl an Reynaers Projekten 4 PHOTOGRAPHY: yvan glavie / www.svr-architects.eu yvan glavie / www.svr-architects.eu focus VORHER & NACHHER Text: Hans Ibelings 5 Die Zukunft der Archi­ tektur liegt in der Umgestaltung vorhandener Gebäude Im belgischen Temse gestaltete das Büro SVRArchitects ein bestehendes Backstein-Bürogebäude (linke Seite) in ein offenes und zugängliches neues Verwaltungsgebäude um. Die Konstruktion des ursprünglichen Bauwerks wurde vollständig freigelegt. Für die transparenten Außenmauern kamen CW 50-Profile zur Anwendung. I n naher Zukunft wird sich ein einschneidender Richtungswechsel in der Architektur vollziehen, insbesondere in Europa. Neben der Schaffung neuer Gebäude, die für die Umsetzung aktueller Programme und Funktionen benötigt werden, wird eine wachsende Nachfrage nach Veränderung, Verbesserung und Renovierung des vorhandenen Gebäudebestands zu verzeichnen sein. Dies kann sehr wohl zu einem signifikanten Umdenken im Bereich von Architektur und Bauindustrie führen. Während die meisten Architekten derzeit stärker mit der Entwicklung neuer Gebäude als der Renovierung des alten Baubestandes beschäftigt sind, wird sich dies in Zukunft aller Voraussicht nach ändern. Die Bereiche Renovierung und Umbau werden erwartungsgemäß FOCUS 6 Behörden, Investoren und Ingenieure ihre Kräfte, um die zerstörten Niederlande wieder aufzubauen. Eine gigantische Herausforderung. Und es konnten auch wirklich einige große Dinge geschaffen werden. Städte dehnten sich schnell aus, und die Anstrengungen zum Wiederaufbau wurden zum großen Teil von der Regierung gesteuert. Die dieser Entwicklung zugrunde liegende Idee war: nicht zu viel nachdenken, sondern einfach mehr bauen. Dieses Vorgehen prägt auch heute noch die Denkweise der niederländischen Bauverantwortlichen, auch wenn sich das Bevölkerungswachstum seit einiger Zeit verlangsamt hat und laut Prognose in Kürze einen Stillstand erreichen wird. Meiner Meinung nach haben sich die Spielregeln verändert. Wir sollten uns nicht mehr darauf konzentrieren, noch mehr Gebäude zu schaffen, sondern wir sollten stattdessen den vorhandenen Baubestand transformieren. Der derzeitige Bestand an Häusern und Gebäuden deckt in etwa unseren Bedarf. Jetzt Wenn alle Baupläne in den Nieder­ landen umgesetzt würden, bräuchte das Land etwa 30 Millionen Einwohner zu deren eigentlichen Nutzung eine wichtige Einnahmequelle für Architekten und Bauunternehmen darstellen, wie einige der jüngsten europäischen Studien unterstreichen. Die Unterscheidung zwischen Renovierung und der Aufwertung vorhandener Gebäude einerseits und deren Umbau andererseits – beispielsweise Änderungen im Hinblick auf Form und Funktion – lässt sich häufig nicht so deutlich treffen, so dass diese Begriffe oft pauschal benutzt werden. Projektentwickler Sogar einige Projektentwickler, die als wichtigste Triebfedern von Neubauplänen gelten, beginnen diese Meinung zu vertreten. In einem Interview mit einer niederländischen Zeitung erklärte Rudy Stroink, einer der sprachgewandtesten Projektentwickler der Niederlande, warum er derzeit die Ansicht vertritt, dass es notwendig sei, von Begriffen wie „großes Bauen“ auf „Denken in kleineren Maßstäben“ umzuschalten. Stroink erklärte: „Das Prinzip des ‚Denkens in kleineren Maßstäben‘, dessen vehementer Anhänger ich bin, steht in einem absoluten Gegensatz zum Nachkriegsdenken, das die meisten Entwickler an den Tag legen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bündelten Projektentwickler, staatliche geht es darum, diese den heutigen Erfordernissen anzupassen. Und genau das meine ich mit Denken in kleinen Maßstäben. In gewisser Hinsicht müssen wir uns zu Gärtnern entwickeln und all das verbessern, was wir bereits geschaffen haben.“ Zur Veranschaulichung seiner Argumente erklärte Stroink, dass, wenn alle Baupläne in den Niederlanden umgesetzt würden, das Land etwa 30 Millionen Einwohner zu deren Nutzung benötigte, was fast dem Doppelten der tatsächlichen Einwohnerzahl entspricht. Das Thema, das Stroink in einer niederländischen Perspektive anspricht und sich in einem Zeitraum von sechs Jahrzehnten definieren lässt, kann auch in einem sehr viel breiteren Kontext gesehen werden, als paneuropäisches Phänomen, das bis zu den Anfangsjahren der industriellen Revolution zurückreicht. Damals setzte nämlich ein starkes Bevölkerungswachstum ein und die Urbanisierung nahm infolge der Migration der Menschen aus ländlichen Gebieten in die Stadt ihren Lauf. Es war auch der Beginn einer langen Phase der Entwicklung neuer Gebäude, die jetzt an ein Ende zu kommen scheint. Voraussetzungen Renovierung und Umgestaltung stellen unterschiedliche Anforderungen an die Architektur und machen eine andere Herangehensweise notwendig, PHOTOGRAPHY: WIm Tholenaars Eine ehemalige Werft im niederländischen Ridderkerk wurde in ein exklusives Wohnumfeld umgewandelt. Ein bestehendes Industriegebäude beherbergt jetzt 26 Loftwohnungen und 24 Luxus-Panoramaapartments. Mit dem System CS 24-SL von Reynaers lassen sich Optik und Feeling dieses Industriegebäudes beibehalten, bei gleichzeitiger Erfüllung der hohen Anforderungen an Komfort und Wärmedämmung. Mittels der Fassadengestaltung suchte man nach einer harmonischen Balance zwischen diesem ehemaligen Industriekomplex und dem neuen, angrenzenden Wohnturm (oben), bei dem die Systeme CS 68 und CW 50 eingesetzt wurden. 7 8 in deren Zusammenhang der Schwerpunkt auf der Modifizierung und Verbesserung von bereits Bestehendem liegt anstatt auf der Schaffung neuer Gebäude. Reynaers Aluminium liefert ein breites Produktangebot, das geradezu ideal auf diese Aufgaben zugeschnitten ist, wie etwa die Systeme CS 24-SL, CS 38-SL und die Renaissance-Profile, die in unterschiedlichen Systemen erhältlich sind. Renaissance-Profile eignen sich ideal zur Herstellung von Fenstern und Türen, die einerseits den modernen Erfordernissen entsprechen, andererseits aber auch klassisch aussehen. Mit anderen Worten: Renaissance-Profile ermöglichen die Erfüllung zeitgemäßer Gebäude- und Entwicklungsstandards, ohne den Unterschied zwischen Alt und Neu zu betonen. Sie eignen sich ideal für den Austausch der klassischen Holzprofile in historischen Gebäuden. Entsprechend können die sehr filigranen „Slim Line“-Profile der Systeme CS 24-SL und CS 38-SL dazu verwendet werden, Stahlrahmen zu ersetzen. Die Umgestaltung eines bestehenden Industriegebäudes im niederländischen Ridderkerk demonstriert dies auf überzeugende Weise. Mit dem System CS 24-SL lassen sich Optik und Ausstrahlung des ehemaligen Industriegebäudes beibehalten, bei gleichzeitiger Erfüllung der hohen Ansprüche an Komfort und Wärmedämmung. Dank des breitgefächerten Angebotes verfügbarer Elemente und der Möglichkeit des Einsatzes FOCUS weise im Hinblick auf die Energieeffizienz von Bauten den anderen europäischen Ländern hinterher. Durch die Renovierung des Gebäudebestandes und einer Verbesserung der Wärmedämmung könnte das Land bis 2030 jedoch beeindruckende 50 Prozent Energieersparnis bei Gebäuden erzielen. Neben hoch isolierten Systemen kann auch der Einsatz einer doppelverglasten Fassade oder von Sonnenschutzsystemen zu einer höheren Energieeffizienz führen. Die von den französischen Architekten Lacroix & Mignot renovierte Le Pont de Moine-Schule in Montfaucon sur Moine stellt ein klares Beispiel dafür dar, wie sich eine solche Verbesserung erzielen lässt. Die Schule wurde in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus Fertigbauteilen gebaut, was eine äußerst kurze Bauzeit von lediglich sechs Monaten ermöglichte, aber auch zu Kältebrücken führte, die für eine schlechte Energiebilanz sorgten. Durch die Montage einer neuen, auf dem System CW 86 basierenden Fassade konnte der gesamte Betonkörper eingehüllt werden, was in einem verbesserten Komfort und höherer Energieeffizienz resultierte. An zweiter Stelle ist es häufig notwendig, mehr Tageslichteinfall in Gebäude zu ermöglichen, die zuvor nicht als Bereiche zum Leben, Arbeiten oder als öffentliche Bereiche genutzt worden sind - beispielsweise Lager, Kraftwerke, Silos, Wassertürme etc. Mit den Fassadensystemen von Reynaers lassen sich hierfür ideale Lösungen entwickeln. Der Fokus auf die Renovierung macht nicht nur eine spezielle Einstellung im Hinblick auf den beste- Transformationen finden nun in ganz Europa statt und beziehen sich auf die unterschiedlichsten Gebäude projektspezifischer Löungen können auch andere Reynaers-Systeme für neue Formen der Nutzung verwendet werden, bei denen die Fassadenrenovierung eine bedeutende Rolle spielt. An erster Stelle ist der Austausch einer Fassade häufig deshalb notwendig, um die energetischen Eigenschaften der Struktur aufzuwerten und damit den modernen Anforderungen zu entsprechen. Der Einsatz einer neuen Fassade stellt einen logischen Schritt zur Realisierung des geforderten Wärmedämmungs- und Komfortsniveaus dar. Dies kann sich vor allem in einer enormen Reduzierung des Energieverbrauches auszahlen. In Übereinstimmung mit einem von McKinsey* erstellten Bericht hinkt Belgien derzeit beispiels- henden Gebäudebestand notwendig, sondern auch eine Interpretation von Neubauten, die zukünftige Änderungen zulässt. Bob Van Reeth, Gründer von awg architecten (siehe auch Seite 10), dem Architekturbüro, das unlängst den Philips „Lichttoren“ in Eindhoven umgestaltet hat, forderte wiederholt, dass Architekten hierzu „‚intelligente Ruinen‘ mit einer Lebensspanne von 400 Jahren schaffen sollten, die Anpassungen und Konversionen antizipieren.“ Eingebettete Energie Energieeffizienz und Transparenz sind nicht die einzigen wichtigen Faktoren, wenn es um Renovierungen geht. Die Tatsache allein, dass ein Gebäude nicht abgerissen und die vorhandene Struktur mit ih- rer gesamten „inhärenten Energie“ erhalten wird, macht aus einer Transformation eine nachhaltige Alternative. Ein junges und vielversprechendes Büro wie 2012 Architects, gegründet von Césare Peeren und Jan Jongert, konzentriert sich auf die Erhaltung dieser gespeicherten Energie, indem es auf eine Art des Recycling zielt, welche die Architekten als „Super-Nutzung“ bezeichnen. Ihr Ausgangspunkt stellt nicht das Recycling von Gebäuden durch Reduzierung auf ihre Rohmaterialien dar, sondern ein Recycling auf der höchstmöglichen Ebene. „Im Allgemeinen lässt sich ein Gebäude als Hierarchie seiner Bestandteile definieren, in der der höchste Grad, also das Gebäude selbst, während des Produktionsprozesses den höchsten Mehrwert besitzt. Der geringste Wert ist das Rohmaterial.“ Von groSS zu klein Umgestaltungen spielen sich nun in ganz Europa ab und beziehen sich auf die unterschiedlichsten Gebäude, von denkmalgeschützten Monumenten aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu Häusern, die vor wenigen Jahrzehnten erst gebaut wurden. Sie umfassen Relikte aus dem industriellen Zeitalter ebenso wie moderne Bürogebäude und rangieren von den profiliertesten Projekten wie die Tate Modern in London von Herzog & De Meuron, ein Museum in einem ehemaligen Kraftwerk, bis hin zu zahllosen weniger spektakulären Beispielen von Ergänzungen 2 CS 77 Renaissance und Änderungen unter täglichen Bedingungen. Schließlich sind auch die Ergänzungen und Aufwertungen vorhandener Wohnungen, durchgeführt von privaten Nutzern, Transformationen: Der Umbau einer Garage in eine Werkstatt, in der das Rolltor durch ein Wandelement ersetzt wird, der Einbau eines Dachfensters, um mehr Licht in eine Mansarde zu bringen und diese in ein Schlafzimmer umzugestalten, oder die Schaffung einer Sonnen-Lounge, mit der sich das Wohnzimmer in einen breiteren und helleren Raum zum Leben umwandeln lässt. * Quelle: Pathways to World-Class Energy Efficiency in Belgium. McKinsey & Company, 2009. 9 Das Gebäude der Le Pont de Moine-Schule datiert aus den 1970er Jahren und entstand aus Beton-Fertigbauteilen. Zur Verbesserung der schlechten Energiebilanz wurde die Fassade durch das Vorhangfassadensystem CW 86 ersetzt. 10 11 projekt PHILIPS Licht­ torenKomplex Bemerkenswerte Transformation eines Wahrzeichens im Herzen Eindhovens Eindhoven, Die Niederlande Text: Nora Kempkens Fotografie: Norbert van Onna, Wim Tholenaars D ie Firmengeschichte des Weltkonzerns Philips, 1891 gegründet, hat in der niederländischen Stadt Eindhoven begonnen. Nicht nur viele Biografien der Einwohner sind mit Philips eng verwoben, auch das Stadtbild ist bis heute merkbar durch das Unternehmen geprägt. entworfen und 1921 fertiggestellt. Darin wurden die Lebensdauertests der Glühlampen durchgeführt. Der Turm wurde zum Namensgeber für die gesamte Struktur. Als Philips seinen Hauptsitz Ende der 1990er Jahre von Eindhoven nach Amsterdam verlegte, wurde das Gebäude, das sich längst zum leuchtenden Wahrzeichen der Stadt entwickelt hatte, verfügbar. Der Lichttoren-Komplex in Eindhovens Zentrum ist eines der Gebäude, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zuge der Expansion des Unternehmens entstanden sind. In den vergangenen Jahren umfangreich restauriert und erweitert diente das ehemalige Fabrikgebäude zunächst als Produktionsstätte für Glühlampen und wurde später zum Firmenhauptsitz. Mit seinen für die damalige Zeit auffallend breiten Fensterflächen und seiner modernen Betonkonstruktion ist der sechsgeschossige Bau ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit, einer Richtung innerhalb der modernen Architektur, die sich insbesondere im deutschsprachigen Raum Europas etablierte. Der Komplex entstand zwischen 1909 und 1921 in zwei Phasen. Der markante siebeneckige Turm wurde von den Architekten Lou Scheffer und Dirk Roosenburg TRANSFORMATION Das belgische Büro awg architecten wurde 1999 mit der Umwidmung der unter Denkmalschutz stehenden Anlage in einen Multifunktionskomplex betraut. Das umfangreiche Programm – 117 Loftwohnungen, Raum für kommerzielle Nutzungen und Büros, zwei Hotels, ein Kunsthotel und ein Hotel für längere Aufenthalte sowie eine Tiefgarage über zwei Ebenen – machte die Entwicklung dreier zusätzlicher Volumina notwendig. Entscheidend bei diesem Projekt war der Respekt für das bestehende Gebäude, so der leitende Architekt Jan Verrelst. Ziel war es, „die besondere Ausstrahlung [des Gebäudes] zu wahren und, wo möglich, diese noch zu verstärken“. Im Innern wurde zunächst die Betonkonstruktion von Einbauten aus den siebziger Jahren befreit und wo nötig restauriert. Die Skelettbauweise bietet aufgrund ihrer 12 2 Ziel war es die besondere Ausstrahlung des Gebäudes zu wahren und, wo möglich, diese noch zu verstärken Dieselben Profile wurden auch in den neuen Gebäude­ teilen verwendet, in denen die Hotels und Loftwohnun­ gen untergebracht sind 13 14 rationellen Ausnutzung der statischen Gesetze große Gestaltungsfreiheit bei der Raumeinteilung und erweist sich gegenüber neuen Nutzungen als sehr flexibel. Die neuen Funktionen konnten so auch in die alte Struktur integriert werden ohne diese zu verändern. Mit Blick auf künftige Umnutzungen wurden die Einbauten bewusst flexibel gestaltet. Das Betonskelett wurde dabei weitestgehend sichtbar gelassen. Die Freilegung der für die heutige Zeit ungewöhnlichen Raumhöhe von über 4 m, Philips hatte während des Umbaus zur Büronutzung eine abgehängte Decke eingezogen, trug entscheidend zur Belebung des industriellen Charakters des Baus bei. Besondere Aufmerksamkeit kam der Behandlung der Fenster zu. Die ursprüngliche Einteilung der Fensterflächen war bei der Renovierung durch Philips verloren gegangen. Um den strengen Auflagen des Denkmalschutzamtes zu entsprechen, sollte diese im Originalzustand mit Stahlrahmen wieder hergestellt werden. Gleichzeitig sollten die Fensterflächen technologische Standards erfüllen, wie etwa Dämmung und Schallschutz. Die originalen Stahlrahmen mit ihrer Einfachverglasung konnten diese Anforderungen nicht erfüllen. Wegen des schlanken Profils des Originals fiel die Wahl auf eine Aluminiumlösung. Die Bestimmungen der Baubehörden von Eindhoven verlangten nach einem derart schlanken Profil, dass Reynaers in Kooperation mit Rutolux und den Architekten ein geeignetes, auf dem System CS 38-SL basierendes Profil in Übereinstimmung mit den Spezifikationen entwickelte, das gerade einmal CS 38-SL flach 4 15 3 Die Sonderlösung kommt den originalen Stahlrahmen in ihrer Wirkung sehr nahe 16 48 mm breit ist und dem Original in seiner Wirkung sehr nahe kommt. Das Projektvolumen umfasste insgesamt 6500 m2 Fensterfläche. DETAILING Dasselbe Profil kam auch bei den drei neuen Gebäudeteilen zum Einsatz, in denen die beiden Hotels sowie Lofts untergebracht sind. Die Baukörper sind in Tektonik und Fassadengliederung dem bestehenden Gebäude anverwandt, tasten dieses aber, umsichtig angedockt, in seiner Eigenständigkeit nicht an. Das gelang nicht zuletzt auch durch den Einsatz des dunklen Backsteins, der die Neubauten letztendlich recht deutlich von dem historischen Bau löst. Ein letztes Detail an der Südfassade ist ebenfalls auffällig. Hier wurden Balkone aus Glas und Stahl unregelmäßig über die Fassade verteilt in einige Fensteröffnungen geschoben; ohne dass dabei die ursprüngliche Konstruktion noch der Rhythmus der Fassadengliederung verändert wurde. Der Lichttoren-Komplex kann somit als ein weiteres Beispiel dafür gelten, dass sich wandelnde Nutzeranforderungen im Bestand auch unter Beachtung strenger denkmalpflegerischer Auflagen sowie dem Einsatz innovativer Technologie realisieren lassen. Und zudem ist die Verwertung alter Bausubstanz nicht zuletzt deswegen lohnenswert, weil ihr eigener Charakter interessante und ausserhalb der Norm liegende Lösungen sowohl ermöglicht als auch stimuliert. Der Lichttoren-Komplex Architekt: awg architecten, Antwerpen Auftraggeber/Investor: De nieuwe combinatie (Sichting Trudo & Volker Wessels), Eindhoven Generalunternehmer: Stam + de Koning Bouw, Eindhoven Konstrukteur: Rutolux, Groesbeek Reynaers-Systeme: Sonderlösung, basierend auf CS 38-SL (flach) Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter www.reynaers-solutions.com Respekt vor dem bestehenden Gebäude war nach Ansicht des leitenden Architekten Jan Verrelst ein entscheidender Aspekt dieses Projektes 17 18 19 projekt UmicoreGebäude Antwerpen, belgien Text: Veronique Boone Fotografie: Louis Jongeneelen Ein MÄANDERFÖRMIGES Bauwerk aus Glas, Zink und Beton D as neue Bürogebäude von Umicore bietet dem Unternehmen einen herausragenden Standort im Stadtbereich Antwerpen, im ausgewiesenen Gewerbegebiet entlang der Schelde. Conix Architects haben hier ein mäanderförmiges Bauwerk aus Glas, Zink und Beton geschaffen, das dem Unternehmen ein unverkennbares Wahrzeichen inmitten eines ehemaligen Industriegebietes schafft. Das neue Bürogebäude ist ein eindrucksvoller Blickfang in einer Gegend, die ansonsten von relativ uniformen Strukturen geprägt ist. Man kann nun sehen, wie ein geschwungenes Zinkelement aus dem industriellen Umfeld herausragt, das durch rechteckige Speicher, alte Steinfabriken und stillgelegte Industrieparzellen charakterisiert ist. Der Entwurf geht über den Bau einer neuen Unternehmenszentrale hinaus und basiert auf einem Masterplan für das gesamte Industriegebiet, dessen Eigentümer das Metall- und Verbundstoffunternehmen ist. Ein logischer Schritt, da die älteren Gebäude keine sichtbare strukturelle Beziehung oder einen Zusammenhang untereinander besaßen. Conix Architects suchte daher nach einer Methode, die Gebäude des Unternehmens effektvoller in das industrielle Umfeld einzugliedern, um dem Unternehmen eine neue und sichtbare Identität zu verleihen. Gleichzeitig sollte die optische Qualität des gesamten Standortes verbessert werden. Natürlich bildet das neue Bürogebäude in der Nähe des Eingangsbereiches zum Industriegebiet hier den zentralen Punkt. Umicore hat sich absichtlich in dieser Gewerbesiedlung niedergelassen und möchte ihre zukünftigen Aktivitäten von diesem kompakten, aber auch auffallenden Gebäude aus planen. Der fließende, transparente Charakter des Gebäudes stellt einen erstaunlichen Kontrast zum monolithischen Erscheinungsbild der Umgebung dar. Die Außenverkleidung aus Zink, die transparenten Glaselemente und die in Weiß gehaltene Innengestaltung verleihen dem Gebäude ein markantes und strahlendes Aussehen. Das vom Fußboden über Wand und Decke und weiter hinausreichende Faltwerk ist an beiden Langseiten von einer gläsernen Vorhangfassade eingefasst und akzentuiert. Außerdem rotiert jede Falte und Gegenfalte im Verhältnis zum orthogonalen Hauptgebäude geringfügig weiter. 20 Die schlanken Profile des Vorhangfassaden­ systems CW 60 ermöglichen eine nahezu ungehinderte Aussicht 7 2 Das Aufsehen erregende Faltwerk entwickelt sich vom Fußboden über Wand und Decke und weiter hinaus 21 22 VORAUSSETZUNGEN „Da wir ein nachhaltiges und energieeffizientes Gebäude bauen wollten, haben wir uns für die Verwendung mehrschichtiger Glaskomponenten entschieden, um Energie zu sparen und Wärmeverluste auf ein Mindestmaß zu reduzieren“, erläutert Projektarchitektin Sylvie Bruyninckx. „Dies resultierte in einem langwierigen Suchprozess, da wir Komponenten mit herausragenden Dämmeigenschaften benötigten (K=1,0W/m²K), die sowohl unseren ästhetischen und strukturellen Anforderungen im Hinblick auf filigrane Profile entsprechen sollten, die aber auch nicht die von den Bauingenieuren für die gläsernen Vorhangfassaden vorgegebenen Maximalgewichte überschreiten durften. Und schließlich sollte dies alles in einem vernünftigen Budgetrahmen realisiert werden können. Die beste Lösung wurde uns von Reynaers in Form des Vorhangfassadensystems CW 60 präsentiert, das in der Lage ist, Zweifachverglasung in einer Dicke von 43 mm zu halten. Letztendlich fiel unsere Wahl auf die filigranste Lösung in Kombination mit einem äußerst wirtschaftlichen Preis und herausragenden Wärmedämmeigenschaften.“ MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN Bruyninckx lobt außerdem die enge und effiziente Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro, dem Bauunternehmen und Reynaers, als es darum ging, die spezifischen baulichen Lösungen für die Glasvorhangfassaden auszuarbeiten. „Die ausgewählten Fensterprofile konnten für die unterschiedlichsten maßgeschneiderten Lösungen eingesetzt werden, einschließlich gebogener Profile zum Anschluss an die Windungen im Beton, die unterschiedlichen Höhen und Tiefen der vertikalen Säulen etc. Dies stellte eine unserer Grundanforderungen dar, da dank solch maßgeschneiderter Lösungen der gewünschte Blick von den gläsernen Vorhangfassaden aus ganz wesentlich erhalten werden konnte.“ Die Tiefe der in den Vorhangfassaden verwendeten Profile variiert zwischen 13 und 19 cm, je nach Höhe und Breite der Unterabschnitte. Der Gesamtentwurf vermittelt einen sachlichen und entspannten rhythmischen Eindruck, der immer sichtbar bleibt und einen eleganten Ausgleich zu den ausdrucksstarken Formen der mäanderförmigen Betonplatte darstellt. Außerdem ist es durch Gestaltung und Tiefe der Verbindungen möglich, auf zusätzliche horizontale oder vertikale Tragelemente zu verzichten, was sich andernfalls negativ auf die Transparenz und Leichtigkeit der Glaswände auswirken könnte. Die vertikalen Profile wurden außerdem 6 Gebäudeverbindung Oberseite Die Tiefe der in den Vorhangfassaden verwendeten Profile variiert zwischen 13 und 19 cm, je nach Höhe und Breite der Unterabschnitte 4 23 ohne Verwendung von Abdeckprofilen montiert, um die Profile so filigran wie möglich darzustellen. Zur weiteren Reduzierung der Sichtbarkeit der Profile entschied man sich bei der farblichen Gestaltung für Anthrazitgrau. Indem man eine dunklere Farbe als diejenige der Zinkverkleidung wählte, tritt die Glaswand visuell in den Hintergrund, wodurch der ruhige und entspannte Charakter der Gestaltung des Gebäudeäusseren betont wird. Der Einsatz dieser Profile ermöglicht es, einen detaillierten Entwurf auszuarbeiten, der den technischen Erfordernissen für die gläsernen Vorhangfassaden sowie den ästhetischen Bedingungen der architektonischen Gestaltung des Bürogebäudes entspricht. Das Ergebnis ist ein gelungenes und auffälliges Wahrzeichen, das Angestellten des Unternehmens und Kunden eine angenehme Arbeitsatmosphäre bietet. Umicore-Gebäude Architekt: Conix Architects, Antwerpen Konstrukteur: Couwenberg en Schellens nv, Weelde Reynaers-Systeme: CW 60 24 3 DER GESAMTENTWURF VERMITTELT EINEN SACHLICHEN UND ENTSPANNTEN RHYTHMISCHEn EINDRUCK Frontalansicht Fassade Indem man eine dunklere Farbe als diejenige der Zinkverkleidung für die Profile wählte, tritt die Glaswand visuell in den Hintergrund zurück 7 25 projekt MAN Corporate Center München, deutschland Text: Ursula Baus Fotografie: Eberhard Franke, Tom Kirkpatrick 26 Eine elegante neue Firmenzentrale, durch Technologie inspiriert 27 28 3 6 Die Fenster lassen sich, parallel zur Fassade, elektrisch angetrieben einzeln öffnen Vertikaler Abschnitt mit PAF (Parallel-Ausstellfenster) und integriertem Sonnenschutz D er Entwurf einer Firmenzentrale sollte immer sorgfältig durchdacht sein: Das Gebäude hat den Zweck, das Unternehmen zu repräsentieren und dessen Stellung innerhalb der Branche widerzuspiegeln, ohne dabei jedoch protzig oder prätentiös zu wirken. Diese Anforderungen konnten beim Bau der neuen Konzernzentrale der MAN Group im Norden von München eindrücklich umgesetzt werden. Das Gebäude, in welchem heute 170 Mitarbeiter beschäftigt sind, wurde 2009 fertiggestellt. Die Architektur für das international renommierte Industrieunternehmen im TransportRelated-Engineering wurde in einem eleganten Understatement geplant. EINHEITLICHES ERSCHEINUNGSBILD Ein Neubau ist der sechsgeschossige Bürokomplex an der Ungerer Straße, einer stark be- fahrenen Ausfallstraße in München, nur zum Teil. Der nördliche Trakt des Gebäudes stammt im Ursprung aus den frühen 1980iger Jahren und war noch mit traditionellen Einzelbüros bestückt. Umbau und Erweiterung sind von den Architekten jedoch nicht als Dialog von Alt und Neu interpretiert worden, sondern bilden jetzt eine in sich schlüssige Einheit. Die Managementzentrale des Unternehmens präsentiert sich innen wie außen in einem einheitlichen, der CI von MAN entsprechenden Erscheinungsbild. Der Umbau und der südlich anschließende Neubau sollten sich dabei zu einer möglichst offenen, lichtdurchfluteten Bürolandschaft fügen, die der Arbeitskommunikation des 21. Jahrhunderts entspricht. Der Tageslichtlenkung dienen reflektierende Fensterbrüstungen, perforierte Alubleche an den Decken sowie gläserne Innenwände. So gelang es den Architekten, auch in einer Gebäudetiefe von sieben bis acht Metern noch helle Lichtverhältnisse und einen intensiven Bezug zum Außenraum zu schaffen. Nach außen demonstriert der Baukörper eine 29 30 3 Blick auf die Treppe Der elegant abgerundete und diskret beleuchtete Empfangsschalter fällt in der Lobby sofort ins Auge 4 31 3 Geschosshohe Fenster öffnen diesen Konferenzraum zum Außenbereich hin Die großzügig gestaltete Cafeteria ist mit Tageslicht durchflutet 4 gediegene Zurückhaltung in einem Outfit, das an kaum etwas anderes als an Technik denken lässt. Die Gebäudeecken sind rundum abgerundet; durchgehende Fensterbänder und Aluminiumpaneele betonen die Horizontale. Ihre Ausführung in einer außenbündigen Ebene lässt die Gebäudehaut aalglatt, aerodynamisch und bei manchen Tageslichtverhältnissen seidenzart wirken. Dass je nach Lichtstimmung die Aluminium-Paneele unterschiedlich schimmern, ist der Oberflächenbearbeitung zu verdanken: Erst längs geschliffen und dann eloxiert, wirkt das Aluminium wie fein verarbeiteter Edelstahl. 32 SUBTILE TECHNOLOGIE Die Fensterbänder wurden als Doppelfassade mit integriertem Sonnenschutz ausgebildet. Einzelne Fenster lassen sich bei Bedarf öffnen – in einer raffinierten, von Reynaers entwickelten Technik mit Sonderbeschlägen: Diese 300 kg schweren Parallel-Ausstell-Fensterflügel können – elektrisch angetrieben – bis zu 30 Zentimeter vor die Fassadenfläche geschoben werden. Die Langlebigkeit der Mechanik wurde mit einem Testbetrieb von 33.000 Zyklen nachgewiesen. Schallschutztechnisch leisten die parallel ausgestellten Flügel mehr als Dreh- und Kippvarianten, in erster Linie aufgrund der doppelverglasten Fassade, die zudem eine verbesserte natürliche Belüftung sicherstellt. Für die Wärmedämmung kamen die Dichtungsleisten des Systems CS 86-HI zum Einsatz, die einen ganz wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz des Gebäudes leisten. Die Sonnenschutzlamellen sind zwischen zwei Scheiben integriert und können in verschiedenen Höhen unterschiedlich verstellt werden, wodurch Sonnenschutz und Tageslichtlenkung wirkungsvoll differenziert werden können. Eine besondere Herausforderung stellte die Vorstandsetage dar, für die sphärisch gebogene Eckelemente entwickelt wurden und geneigt eingebaute Hubflügel die Terrasse zugänglich machen. Im Ganzen erhielt MAN eine Zentrale, die wie ein maßgeschneiderter Anzug wirkt – in klassischem Schnitt und hochwertiger Stoffqualität. MAN Corporate Center Architekt: DMP Architekten, München Generalunternehmen: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, München Investor: FOM Real Estate, Heidelberg Reynaers-Systeme: Sonderlösung, basierend auf den Systemen CS 86-HI und CW 50 Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter www.reynaers-solutions.com 33 Das Gebäude ist an allen Ecken abgerundet; durchlaufende Fensterreihen und Aluminiumpaneele akzentuieren die Horizontale 34 projekt National Museum Ein nagelneues Museumsgebäude für die Region PRZEMYŚL Przemyśl, POLen Text: Roman Rutkowski Fotografie: Marek Horwat 35 P rzemyśl, im Südosten Polens gelegen, ist eine der ältesten Städte des Landes. Ihre turbulente Geschichte wurde ab 1910 durch die „Gesellschaft der Freunde des Lernens“ von Przemyśl und nach 1920 unter der Schirmherrschaft des Nationalmuseums der Region Przemyśl archiviert. Der Hauptsitz der Institution wurde immer wieder verlegt, und nach fast 100-jähriger Existenz hatte man sich zum Jahrhundertwechsel endgültig dazu entschlossen, ein neues Zentrum zu bauen. 2002 wurde ein nationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben und von über 100 Teilnehmern erhielt das Studio KKM Kozień Architects aus Krakau den Auftrag für den Neubau. Das von KKM entworfene Gebäude ist das erste Nationalmuseum, das im Nachkriegspolen gebaut wurde. Der Standort des Museums stellte mit seiner Lage zwischen dem geschäftigen Plac Rybi-Marktplatz und einem kleinen, bewaldeten Park, der sich direkt an eine lebendige Fußgänger-Durchgangsstraße schmiegt, eine Herausforderung dar. In unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums gelegen, vereint der Museumsbau Regelmäßigkeit und geometrische Unregelmäßigkeit, Monumentalismus und Intimität, zweifellos inspiriert von den Gebäuden in der Nachbarschaft. Im Wesentlichen ist der Bau in zwei Hauptteile gegliedert: Eine orthogonale Box, die als Ausstellungs- und Vortragsraum dient, sowie einen poetisch gestalteten Eingangs- und Verwaltungsbereich, der an die „Box“ angrenzt. Die Box ist dreigeschossig und gipsverputzt. Der übrige Teil der Struktur ist viergeschossig und vollständig mit Sandsteinplatten verkleidet, perforiert von horizontalen Fensterbändern. FUNKTIONaLE GLIEDERUNG Das neue Gebäude hat alles, was ein kleines Museum typischerweise auszeichnet: 1200 m2 Ausstellungsfläche, einen Konferenzsaal für 200 Teilnehmer, Erfrischungsbars, einen Lagerraum mit einer Fläche von 1000 m2, eine Werkstatt, Büroräume und Gästezimmer. Die funktionale Gliederung ist einfach: Das Erdgeschoss dient Wechselausstellungen und Konferenzen, der zweite Stock wird für Ausstellungen zur Geschichte der Region genutzt. Der dritte Stock, mit Dachfenstern ausgestattet, beherbergt eine Kunstgalerie. So sehr das Museum an drei Seiten den 36 Enorme, mit Sandstein verkleidete und von Fensterbändern perforierte Wände an der nordwestlichen Fassade 7 37 3 Durch die Oberlichter fällt gerade die richtige Menge an Tageslicht in die Box ein Treppen führen zu den Ausstellungsräumen und Galerien im zweiten und dritten Stock 4 Eindruck der Nichtzugänglichkeit erweckt – abgeschottet durch enorme Wände mit kleinen Fensteröffnungen –, so repräsentiert die vierte Fassade geradezu das Gegenteil: Hier öffnet sich das Gebäude über eine 218 m2 breite Glasfront zum angrenzenden grünen Platz. Und hier befinden sich die Ausstellungsräume. Einerseits wollten die Architekten das Innere maximal nach außen hin öffnen, weshalb sie sich für das Pfosten-Riegel-System CW 50 mit nur 50 mm starken und Graphit gefärbten Profilen entschieden. Andererseits entwarfen sie, zum Schutz gegen übermäßige Sonnenseinstrahlung aus Südosten, eine Art Gitter aus vertikal gespannten und bewachsenen Stahlseilen. EINGANGSHALLE Der attraktivste Raum im Przemyśl-Museum ist zweifellos die Eingangshalle mit ihrer Aneinanderreihung von Treppen und Fußgängerbrücken, die zu einzelnen Galerien führen. In südöstlicher Richtung öffnet sich das Gebäude über drei Stockwerke mit einer breiten Glasfront 8 Zwischen den beiden Hauptelementen des Museums gelegen, mit Türen im Erdgeschoss, die sowohl vom Plac Rybi-Marktplatz als auch von dem bewaldeten Park aus Zugang ins Gebäude gewähren, ist der Eingangsbereich ganz sicher ein bemerkenswertes Element in der Architekturlandschaft Polens. Lichtbrechende Wände, Treppen in verschiedenen Ecken und das poetische Spiel des natürlichen, von oben einströmenden Lichtes, all diese Elemente schaffen eine überraschende und dramatische Raumsituation, wenn nicht sogar eine Art Kathedrale, die den Museumsbesucher schon bevor er den orthogonalen Ausstellungsraum betritt, auf den Besuch einstimmt. Der Lichteinfall wird geschickt gesteuert. Beide Wände, in welche die Eingangstüren eingesetzt sind, sind vollständig aus Glas gefertigt: Schmal und hoch, basierend auf dem Reynaers CW 50-System und teilweise mit Stahlträgern verstärkt, lassen sie reichlich Tageslicht in die Halle einströmen. Die Türen selbst basieren auf dem Reynaers System CS 68. Zu zwei Seiten hin geöffnet, entwickelt sich die Eingangshalle in ein geschlossenes, introvertiertes Treppenhaus, in das von oben Licht einfällt, bevor es sich in eine Serie aus Brücken und Halbgeschossen wandelt, die in den oberen Teil der Halle eingehängt sind und zu den Ausstellungsräumen führen. Die Dachfenster, ebenfalls aus dem System CW 50, scheinen das Sonnenlicht so zu dosieren, als ob der Museumsbesucher dazu verführt werden soll, in das höchste, hellste Geschoss aufzusteigen. HERAUSRAGENDES ERGEBNIS Der Einsatz solcher großdimensionierter Systeme wird durch eine Vielzahl an kleinmaßstäblichen Elementen wie Innenverglasung, Vitrinen, Trennwände und andere Glaselemente vervollständigt, ebenfalls gefertigt aus Reynaers-Komponenten. Die bereits erwähnte Perforation der massiven, mit Sandstein verkleideten Wand ist mit Fenstern im Graphit gefärbten, energieeffizienten Rahmen des Eco-Systems ausgeführt. Für alle Innenfenster und -türen wurde indessen das unisolierte System CS 59Pa verwendet. Die langlebige Sandsteinfassade, die hervorragende Verarbeitung und die augenfällig solide Architektur des Designs von KKM Kozień Architects hat zu einem herausragenden Ergebnis für das Panorama des östlichen Polens geführt – zu einem Gebäude von immensem Wert, nicht nur als Objekt der Hochkultur, sondern auch als ein weiterer herausragender Teil der urbanen Struktur der reizenden Stadt Przemyśl. National museum der Region Przemyśl Architekt: KKM Kozień Architects, Krakau Investor: Muzeum Narodowe Ziemi Przemyskiej, Przemyśl Bauunternehmer: Inżynieria Rzeszów Sp. z o.o., Rzeszów Konstrukteur: Europlast, Rzeszów Reynaers-Systeme: CW 50, CS 68, CS 59Pa, Eco System Blick von der Halle aus. Eine Aneinanderreihung von Fußgängerbrücken führt zu den einzelnen Galerien im oberen Teil des Gebäudes 8 39 40 41 projekt Eleven Brindleyplace birmingham, GROSSBRITANNIEN Text: Cordula Zeidler Fotografie: Mcateer Photograph Elegantes Wahrzeichen an einem schwierigen Standort D 42 as neue Bürogebäude von Glenn Howells ist das letzte Puzzleteil in einer langen und groß angelegten NeuentwicklungsSaga; Brindleyplace, ein 17 ha großes Grundstück in der Nähe des Stadtzentrums von Birmingham, wurde von einem verlassenen, ehemaligen Industrieareal in ein beeindruckendes, neues urbanes Viertel umgestaltet. Doch die Erfolgsstory dieser Erneuerung, letztendlich realisiert von den Entwicklern Argent, mit den Masterplänen von Terry Farrell und John Chatwin und der Entscheidung des Stadtrates, dem Gebiet einen neuen Nutzen zu geben, verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Spottpreis erworben hatte, gelang eine regelrechte städteplanerische Glanzleistung. Was die neue Entwicklung trotz der Vielfalt an Stilen und Formen zusammenhält, ist das im Masterplan definierte Ziel, eine durchdachte Zone für Fußgänger zu schaffen, in Kombination mit Arkaden für eine durchlässige untere Gebäudezone. Die britische Design Überwachungsorganisation CABE sieht die Gesamtentwicklung als Erfolg und lobt das ausgeprägte Raumgefühl, die öffentlichen Plätze und die gestalterische Antwort auf den Kanal, die wahrscheinlich als charakteristischste Eigenschaft von Brindleyplace gilt. Brindleyplace war im 19. Jahrhundert ein Symbol des industriellen Machtzentrums von Birmingham. Doch wie überall in Großbritannien brach auch hier die Fertigungsindustrie im 20. Jahrhundert zusammen, und seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts standen die Gebäude in diesem Viertel leer. Es bedurfte großer Anstrengungen, diesem Konglomerat ehemaliger Fabrikgebäude neues Leben einzuhauchen. Drei Entwickler versuchten ihr Glück, die beiden ersten jedoch gingen in Konkurs. Die Wirtschaftskrise in den frühen neunziger Jahren erschwerte die Angelegenheit, doch dem Entwicklungsunternehmen Argent, das das Areal zu einem WAHRZEICHEN Das neue Gebäude von Glenn Howells entstand an einem schwierigen Standort. Auf einem dreieckigen Grundstück hinter einem architektonisch wenig überzeugenden Hotelkomplex sollte ein Bau mit Potenzial zum Wahrzeichen entstehen. Während viele der umliegenden Gebäude in dem neu zu entwickelnden Gebiet in einer Backsteinfassade oder in gleichmäßiger und niedrigerer Höhe gebaut sind, präsentiert sich der neue Bürogebäudekomplex von Howell auf eine ganz andere Art: schlank und hoch, eingefasst in Fenster mit eloxierten Rahmen und bestehend aus zwei unterschiedlichen Gebäudeteilen, Während sich zahlreiche der umgebenden Gebäude in einer Backsteinfassade und in niedrigerer Höhe präsentieren, zeigt sich der neue Bürogebäudekomplex auf eine andere Art die von einem Glaskern zusammengehalten werden. Ein geschwungenes Element folgt der Straße in westlicher Richtung und „fegt“ einen regelrecht in das neue Viertel hinein, wie es Projektarchitekt Michael Cruise beschreibt. Der östlich hochgezogene rechteckige Turm dient als optische Stütze. Die für die Fassaden eingesetzten Reynaers-Systeme – speziell entwickelte Lösungen, die auf den Vorhangfassadensystemen CW 50 und CW 60 basieren, sowie die Türen aus der Serie CS 68 in bronze-eloxiertem Aluminium – sind Bestandteile eines maßgeschneiderten Fassadendesigns, das am Reynaers-Standort im belgischen Duffel getestet wurde. Das Konstruktionsunternehmen Glamalco war von Anfang an am Projekt beteiligt und hatte unmittelbaren Einfluss auf den Entwicklungs- und Designprozess. Die Verglasung akzentuiert die Vertikalität des Gebäudes. Für die Architekten von Glenn Howells, die ein elegantes Wahrzeichen schaffen wollten, ein 43 44 Ein geschwungenes Element folgt der StraSSe in westlicher Richtung und „fegt“ einen regelrecht in das neue Viertel hinein 45 46 1 Die Verglasung akzentuiert die Vertikalität des Gebäudes 3 2 Die Aluminiumlamellen verleihen der Fassade eine gewisse Tiefe, sorgen aber auch für eine optimale Beschattung Die eloxierten Aluminiumrahmen variieren farblich und erhalten dadurch ein warmes und natürliches Aussehen wichtiges Gestaltungskriterium. Dank der entscheidenden Eigenschaft, dass das System von innen neu verglast werden kann, ist ein nachhaltiger architektonischer Entwurf gewährleistet. Die östliche, nördliche und westliche Fassade des Gebäudes wurden mit Aluminium-Lamellen ausgestattet, die der Optik eine gewisse Tiefe verleihen, aber auch eine umweltfreundliche Funktion erfüllen, indem sie für Beschattung sorgen und ein ungewolltes Aufheizen des Gebäudes durch starke Sonneneinstrahlung verhindern. DETAILING In den Anfangsjahren von Brindleyplace, als die ersten Bürogebäude gebaut wurden, baute man Strukturen mit großen Grundflächen, welche diese Einrichtungen übergroß erscheinen lassen. Und deshalb ist Eleven auch anders. Der Bürobereich wurde für kleine und mittlere Unternehmen ausgelegt, und man hofft, dass es auch die Kreativen hierher ziehen wird. Das Entwicklungsunternehmen Argent ist mit seinen Büros aus Birmingham in das 47 neue Gebäude umgezogen, und ein anderes Unternehmen hat sich für den Betrieb einer Bar und eines Restaurants im Erdgeschoss gefunden. Obwohl das Gebäude wahrhafte Modernität ausstrahlt, war den Architekten im Entwurf dennoch sehr viel daran gelegen, mittels Detailarbeit dem industriellen Kontext gerecht zu werden. Die eloxierten Rahmen und Lamellen sind nicht einfach nur pulverbeschichtet, sondern variieren auch farblich, was ihnen ein warmes und natürliches Aussehen verleiht – wie Cruise stolz erklärt – und auch die Wärme des Ziegelmauerwerks der viktorianischen Gebäude des Brindleyplace reflektiert. Die Zusammenarbeit mit Reynaers im Rahmen dieses Projekts hat erheblich zum Erfolg des Gebäudes beigetragen und es zu einer gelungenen Ergänzung mit Wahrzeichencharakter am Brindleyplace gemacht. Eleven Brindleyplace Architekt: Glenn Howells Architects, Birmingham Investor: Argent Group Plc., London Generalunternehmen: BAM Construction, Coventry Konstrukteur: Glamalco Limited, Cardiff Reynaers-Systeme: Sonderlösung, basierend auf den Systemen CW 50, CW 60, CS 68 und Vision 50 Licht und Ausblicke sind Schlüssel-themen in diesem LuxusWohnkomplex 48 dubai, Vereinigte Arabische Emirate Text: Nora Kempkens Fotografie: Mohammed Al Najjar projeKt Bayside Residence 49 50 D ubai Marina ist ein neueres Stadtteilprojekt im Golfstaat Dubai. Das Areal liegt rund 25 Kilometer südwestlich von Dubai City am Küstenstreifen zwischen den beiden vielbeschriebenen künstlichen Inseln Palm Jumeirah im Norden und Palm Jebel Ali im Süden. Konzipiert für etwa 100 000 Einwohner entwickelt sich das neue Quartier auf einer Fläche von rund 4 Quadratkilometern entlang eines künstlich angelegten Kanals mit einem grossen Yachthafen und kleineren Bootsanlegern. 1 Ein 22 Stockwerke hoher Turm aus Glas und Aluminium erhebt sich über dem Gebäudekomplex Die schlanken Aluminiumprofile lassen das Vorhangfassadensystem sehr leicht erscheinen 4 Der Masterplan für das Areal von dem kanadischen Planungsbüro HOK sieht einen funktional durchmischten Stadtteil mit den Schwerpunkten Wohnen, Unterhaltung und Erholung vor. Eine am geschwungenen Flussufer verlaufende Zone von durchgehend mindestens 15 Metern Breite ist als Naherholungsgebiet reserviert. Die Kombination von Gehwegen und Parks begünstigt die Erschließung zu Fuß. In den angrenzenden Wohngebieten, alle in Fußnähe zur Uferpromenade angesiedelt, sind kommerzielle Nutzungen in die unteren Gebäudezonen integriert, um eine Verbindung zwischen dem öffentlichen und dem auf das Wohnen ausgerichteten Bereich zu schaffen. Die Ansiedlung von Cafés und Restaurants stimuliert zudem ein geschäftiges Treiben und verleiht dem Quartier ein urbanes Flair, so die Idee. Mit dem Konzept „intelligente Stadt“ will Dubai Marina, zumindest in kommunikationstechnologischer Hinsicht, zu einem der modernsten Stadtteile der Welt werden. So soll beispielsweise ein innovatives Kommunikationssystem alle Gebäude mit einem Highspeed-Internetzugang und Bildtelefonie ausstatten. WEITE FÜHLEN In diesem Umfeld entstand, 2008 fertiggestellt, die Bayside Residence. Ein luxuriöser Apartmentkomplex der Trident International Holdings an exklusiver Uferlage. Das Programm des Gebäudes umfasst Villen, Maisonette-Wohnungen, Apartments mit bis zu drei Schlafzimmern und zwei Penthouse-Wohnungen mit eigenem Swimmingpool und Fitnessraum. Geschäfte und gastronomische Einrichtungen sind in der unteren Gebäudezone sowie in einem zur Promenade gelegenen, mehrstöckigen Baukörper untergebracht. Die Räume sind hier in doppelter Geschosshöhe gehalten und vollständig in Glas gefasst, sodass sie mit reichlich Licht versorgt 51 werden und eine Atmosphäre der Offenheit entsteht. Die Restaurants und Cafés haben die Möglichkeit zur einladenden Außenbestuhlung in der Gebäudevorzone sowie auf höher gelegenen Terrassen. Eine geschlossene Zone bildet einen Sockel für die seitlich an das Gebäude angegliederten Villen an der südwestlichen und die Maisonette-Wohnungen an der nordöstlichen Gebäudeseite. Ihre etwas versetzte Anordnung garantiert den individuellen Einheiten einen Ausblick auf das Wasser. Darüber erhebt sich ein 22 Stockwerke hoher Turm aus Glas und Aluminium. Die Glasfassade verläuft leicht bogenförmig und basiert auf dem Reynaers Vorhangfassadensystem CW 50-SC, das mit seinen schlanken Profilen von nur 20 mm sehr leicht wirkt und viel Licht in die dahinterliegenden Apartments einfallen lässt. Für die beweglichen Elemente an Balkonen und Terrassen wurde das unisolierte Schiebesystem CP 50Pa gewählt, das in der Schiebevariante hinter die Glasfassade gleitet. Der einheitliche, leichte Charakter der Vorhangfassade wird dadurch nicht beeinträchtigt und der Lichteinfall wird optimiert. Die auskragenden Balkone sind mit Steinplatten verkleidet und gliedern den Turm horizontal. Ein diagonal über die Fassade verlaufendes Band verleiht der Struktur zudem einen elegant dynamischen Akzent. 52 3 Bewegliche Elemente auf den Balkonen gleiten hinter die Glasfassade Die auskragenden Balkone, mit Steinplatten verkleidet, gliedern den Turm horizontal 4 INNOVATION UND LUXUS Die hochwertige Ausstattung auch im Innern des Gebäudes spiegelt das zukunftsorientierte Denken und die luxuriösen Standards, die symbolisch für Dubai stehen, wider. Die Wohneinheiten sind beispielsweise mit einem individuell angepassten Smarthome Modul ausgestattet, das die Steuerung aller IT-gestützten Funktionen mit nur einem Gerät ermöglicht. Das innovative und erstmalig in Dubai realisierte Konzept einer Oxygen Bar, einem modernen Wellness-Zentrum, rundet das exklusive Angebot ab. Die Bayside Residence fügt sich stimmig in das neue Zentrum Dubai Marina ein, das bereits während seiner Entstehung zu den beliebtesten Orten in den Vereinigten Arabischen Emiraten zählte. Die kürzlich erfolgte Anbindung des Gebiets an die Metro wird zur Popularität des Stadtteils sicherlich noch beitragen. bayside residence Architekt: Archgroup Consultant, Dubai Auftraggeber/Investor: KQS Kulkarni Quantity Surveyors, Dubai Generalunternehmen: Trident International Holdings, Dubai Konstrukteur: Folcra Beach Industrial Co. L.L.C., Abu Dhabi Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CP 50Pa 53 INNOVATIonen CONCEPT FALTTÜRENSYSTEM CF 77 Das Produktangebot von Reynaers Aluminium wird in Kürze um ein speziell entwickeltes Stand-Alone-Falttürensystem ergänzt: CF 77. Faltsysteme stellen eine optimale Möglichkeit dar, Platz zu sparen und durch die Beseitigung von Barrieren zwischen innen und außen offene Räume zu schaffen. In der Vergangenheit bot das Design von Faltsystemen immer wieder Anlass zu Kritik. Deshalb widmete Reynaers im Rahmen des Gestaltungs- und Entwicklungsprozesses für das CF 77-System insbesondere den ästhetischen Qualitäten besondere Aufmerksamkeit – Reynaers Aluminium sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten, seine Systeme weiter zu verbessern. Es folgen einige Beispiele neuester Produktinnovationen. ohne Kompromisse bei den Wärmedämmeigenschaften einzugehen. CF 77 bietet Architekten eine komplett überarbeitete Falttechnik, bestehend aus neuen Profilen sowie zusätzlich neu entwickelten Dichtungen und Zubehör. Miteinander verbundene Faltpaneele gleiten sanft über eine integrierte und zentral montierte Bodenführungsschiene. Dank der Basis-Einbautiefe von 77 mm ist das CF 77-System kompatibel mit der bestehenden Produktpalette von Reynaers. Um den hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden, können alle sichtbaren Zubehörteile wie Beschläge und sonstiges Zubehör in jeder beliebigen 11 6 Funktionales Design Niedrige Schwelle (Prototyp) 1 Slim Line-Design 54 Falttürensystem CF 77 4 2 Schwellenlose Profillösung 55 6 Hochleistungs­ lösung (Prototyp) Farbe lackiert oder eloxiert werden. CF 77 ist eine sehr vielfältige Lösung: Lüftungseinheiten von bis zu 1200 x 3000 mm ermöglichen breite Einbaulösungen, bei einem maximalen Gewicht von bis zu 120 Kilo. Um einem breiten Spektrum an Anforderungen und Wünschen zu entsprechen, bieten wir drei verschiedene Türschwellenlösungen: Eine bodenbündige Profillösung, eine niedrige Schwellenlösung und eine Hochleistungslösung, die hohen Luft-, Windund Schlagregenwiderstand bietet. Verschiedene Öffnungsvarianten mit bis zu acht Paneelen erhöhen die Flexibilität des Systems weiter, und die Verwendung lediglich eines einzigen Profils sowohl für nach innen wie auch nach außen öffnende Elemente bietet den Herstellern höchste Benutzerfreundlichkeit. Das System ist mit einem innovativen Schließmechanismus ausgestattet. Es stehen zwei Designvarianten zur Verfügung: eine funktionale Lösung sowie eine Slim LineVariante. Letztere basiert auf den Komponenten des funktionalen Designs, die um ein spezielles Lüftungsprofil für ein schlankes Erscheinungsbild und zugehörige Leisten ergänzt werden. Die Profile sind bei der funktionalen Version für Glasstärken zwischen 6 und 63 mm und für die Slim Line-Version zwischen 16 und 44 mm ausgelegt. Die hohen Wärmedämmwerte des Systems, die neuesten und zukünftigen Marktanforderungen entsprechen, verdienen besondere Erwähnung. Diese Werte ließen sich durch ein ausgewogenes Zusammenspiel der verwendeten Komponenten erzielen. Die offizielle Einführung des Systems CF 77 ist für Frühjahr 2010 vorgesehen. 56 INNOVATIonen Reynaers setzt weiter auf nachhaltiges Bauen. CW 65-EF – AKTUALISIERUNG UND ERWEITERUNG DES SOLAR-ANGEBOTES DURCH RB 10 SOLAR Ohne Zweifel ist Nachhaltigkeit eine der wichtigsten Aufgaben in der Bauindustrie unserer Tage. Reynaers Aluminium definiert seinen Beitrag zu einer ökologischen und umweltfreundlichen Bauweise unter anderem in Form zweier Aspekte: Der systematischen Verbesserung der Wärmedämmleistung ihrer Produkte und der Gewährleistung, dass sich Photovoltaik-Paneele problemlos in die Systemlösungen integrieren lassen (siehe auch Report 5). Zwei der neuesten Innovationen stellen einmal mehr unter Beweis, dass Reynaers eine wichtige Rolle im Bereich nachhaltiger Baulösungen spielt: das Fassadensystem CW 65-EF/HI und das Geländersystem RB 10 Solar. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach hoch isolierten Bausystemen und verschärfter Baubestimmungen entwickelte Reynaers eine hoch isolierte Variante des kürzlich präsentierten Element-Fassadensystems CW 65-EF: die Systemvariante CW 65-EF/HI. Wenn auch die sichtbare Profilbreite der schlanken Aluminiumkonstruktion von nur 65 mm beidseitig innen und außen unverändert bleibt, so konnte doch der Wärmedämm- wert der neuen HI-Version erheblich verbessert werden (U-Wert unter 1,51 W/m²K). Dies ließ sich durch den Austausch des 32 mm langen Isolierstegs durch eine 41 mm-Ausführung sowie durch eine Vertiefung der äußeren Seite des Rahmens realisieren, die den Einbau einer Dreifachverglasung von einer Stärke zwischen 34 mm bis zu 63 mm ermöglicht. Im Weiteren wurde um das Rahmenprofil herum eine speziell entwickelte Dichtung montiert, die für zusätzliche Isolierung sorgt. Um beim HI-System das gleiche Maximalgewicht von bis zu 300 kg je Glaspaneel zu ermöglichen, wird ein spezielles 150 mm langes Glasauflager verwendet. Die maximale Paneelgröße beträgt 1550 mm x 3500 mm. Mit dem System CW 65-EF/HI ist es Reynaers einmal mehr gelungen, das optisch attraktive System CW 65-EF dahingehend zu verbessern, dass es nun auch höchste Ansprüche an Wärmedämmung erfüllt. Das Geländersystem RB 10 Solar andererseits ist eine Erweiterung der Solar-Produktpalette von Reynaers. Neben dem Sonnenschutzsystem BS 100/30 Solar und der Fassadenlösung CW 60 Solar, beide Systeme wurden in der letzten Ausgabe von Reynaers Report präsentiert, ist das System RB 10 Solar Bestandteil eines umfassenden Systemangebots für gebäudeintegrierte Photovoltaik. Schnitt, horizontal, System CW 65-EF/HI 4 Außenansicht CW 65-EF/HI 7 RB 10 Solar wurde speziell für Geländer auf dem Dach sowie für begehbare und nicht zugängliche Balkone und Terrassen entwickelt. Um eine maximale Sonnenlichtausbeute zu gewährleisten, werden die Paneele in einem Winkel von 90° auf begehbaren Balkonen und einem Winkel zwischen 60° und 90° auf unzugänglichen Vorbauten oder auf dem Dach installiert. In beiden Fällen werden die speziellen europäischen Sicherheitsanforderungen für die Verwendung auf privaten und öffentlichen Gebäuden erfüllt. Verschiedene Füllungen sind möglich: PVBbeschichtetes Zweifachglas für begehbare Balkone und Standardmodule (Sekuritglas und Tedlar®) für nicht zugängliche Gebäudebereiche. Wie die anderen Lösungen der Solar-Produktpalette ist auch das System RB 10 Solar mit allen übrigen Systemlösungen von Reynaers vollständig kompatibel und stellt daher für Verarbeiter und Architekten gleichermaßen eine äußerst vielseitige und benutzerfreundliche Lösung dar. Des Weiteren können die Applikationen mit PVPaneelen aller namhafter Hersteller bestückt werden. ■ 57 Weitere Informationen zu unserem gesamten Solar-Programm und anderen Produkten finden Sie unter www.reynaers.com Das komplette Solar-Angebot von Reynaers 4 BS 30 Solar 1 RB 10 Solar 4 1 BS 100 Solar 1 CW 60 Solar 7 Integration von RB 10 Solar Gaia Maneo France referenzen Krems an der donau, ÖSTERREICH BM-Werner entwarf das neue Servicecenter der weithin bekannten Donau Universität Krems. Drei parallel zueinander angeordnete rechteckige Gebäudevolumen ruhen auf einem durchlaufenden transparenten Erdgeschoss, jeweils zur Straße vorspringend. Ein turmähnlicher Gebäudeteil vervollständigt den Komplex nach Norden. Transparente Außengänge verbinden die einzelnen Komponenten und reflektieren die ansprechende Umgebung am Tage 58 Service-center Campus Krems Architekt: Baumeister Werner, Herr Gerhard Lotter, Krems an der Donau Generalunternehmen/Kunde/Investor: Rhomberg Bau GmbH, Bregenz Konstrukteur: Raiffeisen Lagerhaus Zwettl, Portalbau Schweiggers, Schweiggers Reynaers-Systeme: CS 77 59 Referenzen 60 Mlada Boleslav, TSCHECHISCHE REPUBLIK Das gesamte Gebäude wurde aufgrund seiner Lage im Überschwemmungsbereich der Jizera auf Pfählen gebaut TP skoda auto Architekt: S-projekt plus, a.s., Zlín Investor: Skoda Auto Bauunternehmer: D+D stavebni, s.r.o., Vrchlabí Konstrukteur: DOLS a.s., Sumperk Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77 VILNIUS, LITAUEN Fenster und rechtwinklige Granitplatten auf ungewöhnliche Weise in einem Neigungswinkel von 53 Grad angeordnet verleihen dieser ansonsten monolithischen Struktur Schwung und Dynamik VERWALTUNGSGEBÄUDE DER STAATSANWALTSCHAFT Architekt: Kestutis Lupeikis Investor: Generalstaats­ anwaltschaft der Republik Litauen, Vilnius Bauunternehmer: Vėtrūna UAB, Vilnius Konstrukteur: ASF UAB, Vilnius Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77 SOCHI, RUSSLAND Helle und luftig gestaltete Einfamilienhäuser mit mediterranem Flair GORKI-11 Architekt: Michail Khazanov, Moskau Konstrukteur: Steklostoy, Moskau Reynaers-Systeme: CW 50, CS 86-HI, CS 59Pa, CP 155-LS Monorail, CP 96, RB 10 61 Referenzen London, GROSSBRITANNIEN Eine auffällige Verkleidung aus bronzierten Messing- und Goldschindeln Accor Novotel Architekt: Dexter Moren Associates, London Bauunternehmer: Ardmore Construction, London Konstrukteur: Clapton Glass, London Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77, CS 68, Eco System 62 Bratislava, SLOWAKISCHE REPUBLIK Ein gewaltiger, aus fünf Gebäuden bestehender Wohnkomplex mit 2- bis 5-Schlafzimmer-Appartements EDEN PARK Architekt: Siebert + Talas, Bratislava Investor: LUCRON Development, Bratislava Bauunternehmer: ZIPP Bratislava, Bratislava Konstrukteur: INCON s.r.o., Prievidza Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77 63 Mohamed Al Najar WARSCHAU, polen Cool, zugleich aber einladend ist dieses Gewerbegebiet entlang einer klaren Struktur angeordnet GTC AEROPARK 01 Architekt: Autorska Pracownia Architektury Kuryłowicz & Associates, Warschau Investor: GTC, Warschau Bauunternehmer: Warbud, Warschau Konstrukteur: Aluprojekt, Warschau Reynaers-Systeme: CW 50, CS 68 Referenzen 64 Biel, SCHWEIZ Dieses auf faszinierende Weise gelassene und ruhige Gebäude verfügt über ein hocheffizientes Energiesystem, das es nahezu unabhängig von fossilen Brennstoffen macht MANOR AG Architekt: Architektenteam Manor Biel & Gebert Architekten GmbH, Biel Investor: Pensionskasse des Bundes PUBLICA, Bern Bauunternehmer: Manor AG, Basel Konstrukteur: Hartmann & Co. AG, Biel Reynaers-Systeme: CS 77, CS 86-HI Chateauroux, FRANKREICH Scharfe Konturen verleihen diesem Bauwerk ein ausdrucksstarkes und dynamisches Erscheinungsbild, aufgelockert durch eine geschlossene geometrische Form als Reflexion der Dynamik des Sports Maison des Sports de CHATEAUROUX Architekt: Barge Dominique Investor: Conseil General de l'INDRE Konstrukteur: Leuillet Reynaers-Systeme: CW 86-VEC 65 Referenzen Kharkiv, Ukraine 66 Großzügig dimensionierte Gebäudevolumen, mit Glas verkleidet und ineinander verschachtelt, fügen sich zu einem Einkaufs- und Bürozentrum zusammen Aveplaza Architekt: Drozdov and partners, Kharkiv Investor: Concern AVEK, Kharkiv Konstrukteur: LLC "Techmontazhproekt", Kharkiv Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-HL, CS 68 Teià, SPANIEN Mit ihrem gradlinigen Aufbau und der großzügigen Öffnung nach außen entsprechen diese Gebäude scheinbar perfekt den Bedürfnissen älterer Menschen Residencia Geriatrica Amma Architekt: Fernando Nieves, Barcelona Konstrukteur: Vidres i Alumini J. Ramos, Maçanet De La Selva Reynaers-Systeme: CW 50, TS 57 67 WE BRING ALUMINIUM TO LIFE REYNAERS ALUMINIUM N.V. Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH / SLOWENIEN - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd t + 381 11 313 2177 · f + 381 11 313 2193 www.reynaers.com · [email protected]