blOEmHOf Ein beispiel für ein generisches Struktur

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#11
Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
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Herbst 2012
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
REPORT #11
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
Ein Magazin von
Reynaers Aluminium
Pierres
Vives
Ein Gebäude
in Form eines
beeindruckenden Schiffs
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
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Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld
t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35
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ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd
Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
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Focus
Auf dem
Weg zu einer
nachhaltigen
Urbanisierung
serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA
Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd
t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193
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bloemhof
Ein Beispiel
für ein
generisches
Strukturdesign
#11
Ausgabe Herbst 2012
Verantwortlicher Herausgeber:
Birgit Huybrechs
Produktion:
A10, RSM Co-Publishers
Die städtebauliche
Herausforderung
S
tädte sind die Orte der Zukunft. Überall auf der Welt verlagert sich die Bevölkerung immer
mehr in Städte. Seit 2008 wohnen bereits mehr Menschen in Städten als auf dem Lande.
Man kann sich darüber streiten, ob dies eine gute Entwicklung ist oder nicht. Aber es ist eine
Tatsache, dass Städte weiter wachsen werden, weil sie eine Funktion als Wirtschaftszentren voller
Dynamik und menschlicher Kreativität haben. Deshalb werden Lösungen für Probleme sicherlich auch
in Städten gefunden werden. Eine Stadt ist ein El Dorado der Architektur. Eine Stadt ist das vorrangige
Habitat von Architekten, in dem sie meistens tätig sind. Architektur verdankt ihr Existenzrecht der
Stadt – und umgekehrt. Die außergewöhnlichste, bemerkenswerteste und beeindruckendste Architektur
findet sich im Allgemeinen in städtischen Gebieten.
Aber auch wenn die Stadt für die Architektur noch so attraktiv sein mag, macht sie es Architekten,
Baufirmen und Kunden nicht immer einfach. Auflagen und Einschränkungen können den Bau erschweren
und die Dichte des urbanen Lebens stellt andere Anforderungen an z. B. Schallisolierung und
Brandschutz als in den Vororten. Allerdings verfügt Reynaers in diesen Bereichen über ein umfassendes
Fachwissen.
Die Herausforderungen und Chancen der Stadt auf wirtschaftlicher, sozialer
und individueller Ebene manifestieren sich in der gebauten Form. Gerade durch
diese Kombination aus Hindernissen und Chancen lassen sich architektonische
Meisterleistungen erzielen.
Die Stadt ist ein kollektives Produkt, ganz genauso wie jedes Gebäude – in der
Stadt oder außerhalb davon. In diesem Sinne ist die Realisierung eines Gebäudes
in oder in der Umgebung einer Stadt eine kollektive Leistung in mehr als einer
Hinsicht, und Reynaers ist stolz darauf, einen Beitrag hierzu leisten zu können.
Erik Rasker
Leiter Technik und Entwicklung Reynaers Aluminium
BESUCHEN SIE UNS AUF DER BAU MÜNCHEN 2013 *** BESUCHEN SIE UNS AUF DER BAU MÜNChe
14-19/01/2013 - Sie finden uns in Halle B1, Stand 329
Das Reynaers Extranet ermöglicht
Ihnen den Zugriff auf spezifische
technische (Hintergrund-)Informationen
zu unterschiedlichen Themen wie
Nachhaltigkeit, nationale Bestimmungen
und Auflagen, Prüfberichte und vielen
weiteren interessanten Aspekten.
Darüber hinaus haben wir einige
benutzerfreundliche Hilfsmittel wie das
Kalkulations-Tool zur Berechnung von
U-Werten entwickelt, das Ihnen eine Hilfe
für Ihre täglichen Projekte bietet. Möchten
Sie diese neue professionelle Umgebung
kennen lernen? Besuchen Sie
www.reynaers-extranet.com.
Weitere Anregungen für Bau- und
Renovationsprojekte halten wir für
Sie auf unserer Internetseite
www.reynaers-referenzen.ch bereit.
in dieser
ausgabe
SHOWCASE
4
Erfahren Sie mehr
über neue Projekte,
bei denen ReynaersSystemlösungen
eingesetzt wurden
FOCUS
8
Auf dem Weg
zu einer
nachhaltigen
Urbanisierung
Unterschiedliche
Perspektiven
projekte
14
22
Dalston
square,
London
pierres vives,
montpellier
Ein interplanetares
Raumschiff
Ein umfassendes Projekt
zur Stadterneuerung
30
38
bloemhof,
groningen
Gebäude der
Staatsanwaltschaft,
Tiflis
‚Die intensive Stadt’
Elegant gestapelt
46
SOPharma
Litex, sofia
Ein zuversichtlicher
Schritt in eine grüne
Zukunft
innovationen
54
Aktuelle Innovationen
und Optimierungen
he
referenzen
58
Eine Auswahl an
Reynaers Projekten
SHOWCASE
Nikolay Kravtsov
4
Sportarchitektur für die Fussball-EM 2012 in der Ukraine
Ukraine (Ua) — Internationale
Sportveranstaltungen werden für
Städte immer wichtiger. Städte
wetteifern miteinander, um Austragungsort der Olympischen Spiele
und internationaler Fußballmeisterschaften zu werden. Durch
die große Zahl der Teilnehmer
und die weltweite Medienwirkung
entwickeln sich diese Events zur
ultimativen Form des City Marketings. Die Architektur der Stadien
und anderer Gebäude wird immer
häufiger dafür eingesetzt, sich ein
attraktives Image zu verschaffen.
Darüber hinaus bieten der Bau der
erforderlichen Infrastruktur, der
multifunktionalen Sportstätten
und der Unterkünfte für die Sportler eine ausgezeichnete Möglichkeit, einer großen urbanen Region
einen Impuls zu geben. So ist es
auch in der Ukraine, denn dieses
Land richtete in diesem Jahr – zusammen mit Polen – die Fußball-EM
im Sommer aus. Reynaers war an
der Entstehung von drei der vier
Stadien in der Ukraine beteiligt:
der Renovierung des Olympiastadions in Kiew, dem Metalist Stadion
in Charkiw und dem Neubau des
Stadions in Lemberg.
Die neue Arena Lemberg mit einer
Kapazität von 30 000 Personen
wurde speziell für diese Sportveranstaltung gebaut. Der Bau
dieser modernen Anlage, die vom
Wiener Architekten Albert Wimmer
entworfen wurde, wurde als Ausgangspunkt für ein viel umfassenderes urbanes Entwicklungsprojekt
gewählt, mit dem Lemberg seinem
Anspruch als Stadt des Sports unterstreichen will. Zu den Projekten
gehören der vollständig renovierte
Flughafen sowie neue Bahnstrecken und Hotels.
Die frei geformten Metallfassaden
des Stadions springen sofort ins
Auge, genauso wie die große Treppe, die sich als einladende Geste
für die Besucher präsentiert. Aluminiumsysteme von Reynaers wurden für sämtliche Fassaden und
Eingänge verwendet sowie auch
für die hochwertigen VIP-Logen,
die mit einer Vollverglasung vom
Boden bis zur Decke ausgeführt
sind. Diese Vollverglasung findet
man auch in den Verwaltungsund Medienräumen. Bei einem
Entwurf für ein Stadion spielt die
Sicherheit eine fast genauso große
Rolle wie der gute Blick aufs Feld.
In Lemberg wurden die Notausgänge gemäß den UEFA-Auflagen
zum Brandschutz mit Anti-PanikSystemen ausgerüstet. Die Fenster
im Atrium sind mit einem Gravitationssystem ausgeführt, damit sie
sich im Brandfall schneller öffnen
lassen. Darüber hinaus mussten
auch die Anforderungen an die
thermische Isolierung berücksichtigt werden. An der Sonnenseite
des Stadions wurde Glas mit einer
erhöhten thermischen Isolierung
(Ug - 1,1 W/m²K) verwendet, während im Innen- und Medienraum
Glas mit einer erhöhten Transpa-
renz (82 % lichtdurchlässig) eingesetzt wurde. Alle Elemente wurden
mit den Reynaers-Systemen CW
50 und CS 77 ausgeführt, die den
thermischen Isolationsvorgaben
der UEFA entsprechen.
Arena Lemberg
Architekt: Albert Wimmer ZT Gmbh, Arnika,
Ukrdesigngroup
Generalunternehmer: Altkom, Kiew
Konstrukteur: Ekran, Lviv
Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77
Olympic National Sports Complex, Kiew
Architekt: GMP, Hamburg
Generalunternehmer: Ak Engineering, Kiew
Konstrukteur: InvestMasterStroy, Kiew
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 77-BP,
CS 77-AP, Eco System
Oblast Sports Complex ‘Metalist’, Charkiw
Architekt: Charkiw project institute
Konstrukteur: Stroitelnaya initsyativa,
Krona- Charkiw Reynaers-Systeme: CW 50,
CS 59, CS 68
5
Cécile Septet
SHOWCASE
6
Kompaktes Design
Changé (FR) — Immer häufiger
entstehen sowohl in Stadtzentren
als auch in Vororten kompakte
Gebäude mit mehreren Funktionen, motiviert durch den Gedanken der Nachhaltigkeit. Dadurch
können interne Organisationsabläufe und Baukosten optimiert,
und der ökologische Fußabdruck
erheblich verbessert werden. Das
Gebäude in der Gemeinde Changé
(4 km von Laval entfernt), das von
den Architekten Colboc Franzen
& Associés für den Dienstleister
Fiteco entworfen wurde, umfasst
nicht nur den Fiteco-Hauptsitz,
sondern auch die örtliche Niederlassung der Firma. Eigentlich
sollten zwei besondere, einzelne
Gebäude an diesem Standort
entstehen, aber durch die geltenden Auflagen wäre nur der Bau
zweier kleinerer Gebäude mit
einem großen Parkplatz möglich
gewesen. Deshalb haben die
Architekten den Kunden überzeugt, ein großes, ca. 2000 m²
umfassendes Gebäude zu bauen.
Der Innenbereich der Büroräume basiert auf einem strengen
60-cm-Raster, sodass im Laufe
der Zeit eine flexible Nutzung
möglich ist und der nachhaltige
Charakter verstärkt wird. Das
Fassadendesign sorgt dank dem
Reynaers-System CW 86-VEC für
einen leicht skurrilen Effekt bei
diesem rationalen Ansatz. Die
Fassade besteht aus spiegelglaspolierten Fassadenplatten aus
Stahl, die in einem bestimmten
Winkel befestigt wurden, während
die Glasscheiben mit CW 86-VECProfilen eingefasst wurden. Stahl
und Glas spiegeln die umliegende
Natur und das sich ständig verändernde Licht wider, sodass das
Gebäude und dessen Umgebung,
die Architektur und die Stadt fließend ineinander übergehen.
Fiteco Bürogebäude
Architekt: Colboc Franzen & Associés,
Paris Auftraggeber/Investor: Fiteco group
Konstrukteur: Serru, Château Gontier
Reynaers-System: CW 86-VEC
sem Grund wurde das
speziell für Renovierungen entwickelte System
CS 24-SL „Slim Line“
mit besonders schmalen Profilen eingesetzt.
Es eignet sich ausgezeichnet für Bauwerke,
die im Originalzustand
mit Stahlfensterrahmen
ausgestattet waren.
Aufgrund des besonders kalten Klimas
reichte die standardmäßige thermische
Isolierung der Profile
nicht aus, sodass die
Fassadenöffnungen
mit Doppelverglasung
und einer dazwischen
liegenden Luftschicht
ausgeführt wurden.
Die Originalfenster aus
Stahl konnten restauriert und im unteren
Bereich der Kathedrale
als Erinnerung erhalten
werden.
Debbie De Brauwer
Kronstadt (RU) — Die
Morskoy Kathedrale
von Sankt Nikolaus
zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das
1913 vom Architekten
Wassili Kosjakow im
neo-byzantinischen Stil
erbaute Gotteshaus
wurde letztes Jahr
vollständig renoviert.
Reynaers lieferte für
die gesamte Kirche
die neuen AluminiumFensterrahmen. Eine
der wesentlichsten Auflagen lautete, dass die
architektonische Linie
der elegant geschwungenen Fenster erhalten
bleiben sollte. Aus die-
Dmitry Babanin
Liebevolle Renovierung
Wohnanlage mit Niedrigenergie-Häusern
Vorst (BE) — Das neue Wohnviertel Bervoets, das in einer
waldreichen Umgebung außerhalb von Brüssel entstanden ist,
ist ein Musterbeispiel für nachhaltige Stadtplanung. Die 239
Wohnungen und zehn Ateliers
verteilen sich auf neun Gebäude
und bieten einen Blick auf drei,
mit Bäumen bepflanzte öffentlich zugängliche Innenhöfe. Auf
der Straße sieht man keine ge-
parkten Autos, da diese in einer
der drei Tiefgaragen abgestellt
werden.
Die beim Bau eingesetzten
Technologien bestechen durch
Nachhaltigkeit und Innovationskraft. Durch die Kraft-WärmeKopplung für Elektrizität,
Heizung und Warmwasser sowie
einer hervorragenden Wärmedämmung u.a. durch den Einsatz
einer Dreifachverglasung lassen
Morskoy Kathedrale von
Sankt Nikolaus
Architekt: Obolyanskiy A.,
Sankt Petersburg Konstrukteur:
CAC (Современные
Архитектурные Системы)
Moderne Architektursysteme,
Sankt Petersburg ReynaersSystem:: CS 24-SL
7
sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Die mit dem
hoch isolierenden System
CS 86-HI gefertigten Fenster und Türen wurden einem
Blower-Door-Test (Differenzdruckmessung laut DIN 13829)
unterzogen, damit eine absolute
Luftdichtheit gewährleistet ist.
Völlig neu sind die Dächer, die
als Ableitung für Niederschlagswasser dienen. Zusammen mit
den begrünten Dächern fangen
sie das Regenwasser auf, sodass
es nur langsam in die Kanalisation gelangt und Überschwemmungen verhindert werden.
Wohnanlage, Bervoets
Architekt: YATLAOL 55 (Y+Y, Atlante,
Atelier 55, Eole) Auftraggeber: Bervoets
Real Estate (Pargesy, Dexia Bank & Immo
Bam) Bauunternehmer: THV Kumpen-CEIDe Meyer Konstrukteur: Couwenbergh &
Schellens Aluminium NV, Weelde ReynaersSystem: CS 86-HI
FOCUS
AUF DEM WEG
ZU EINER
NACHHALTIGEN
URBANISIERUNG
8
‚STÄDTISCHE RAUMPLANUNG‘ IST DAS THEMA, DAS IN ZUKUNFT DIE WICHTIGSTE ROLLE
SPIELEN WIRD. AUS GUTEM GRUND WIDMETE
SICH DIE IN DIESEM JAHR DURCHGEFÜHRTE
5. INTERNATIONALE ARCHITEKTUR BIENNALE
IN ROTTERDAM DEM THEMA ‚MAKING CITY: NO
CITIES, NO FUTURE‘. DIE ZAHLEN SPRECHEN
EINE DEUTLICHE SPRACHE. DIE STÄDTE HABEN
IN DEN LETZTEN ZWEIHUNDERT JAHREN EIN
EXPONENTIELLES WACHSTUM VERZEICHNET,
DESSEN ENDE BISHER NOCH NICHT ABZUSEHEN IST. IM JAHR 1800 WOHNTEN 3 PROZENT
DER WELTBEVÖLKERUNG IN STÄDTEN, 1950
WAREN ES SCHON 30 % UND 2006 LAG DER
ANTEIL BEREITS ÜBER 50 %. ES WIRD DAVON
AUSGEGANGEN, DASS IM JAHR 2050 MEHR ALS
SIEBEN MILLIARDEN MENSCHEN VON DER DANN
AUF NEUN MILLIARDEN GESCHÄTZTEN WELTBEVÖLKERUNG IN STÄDTEN LEBEN WERDEN.
Text: Kirsten Hannema
Fotografie: Shuna Lydon, Kiril Konstantinov, City Hall Oostkamp,
Getty Images/ EschCollection
9
FOCUS
10
MENSCHEN IN ALLER WELT FÜHLEN SICH VON STÄDTEN
MAGNETISCH ANGEZOGEN. GRÖSSERE STÄDTE BEDEUTEN
GRÖSSERE CHANCEN: FÜR DEN ARBEITSPLATZ, FÜR
EINE BESSERE EXISTENZ UND EIN REIZVOLLERES,
INTERESSANTERES LEBEN.
Wie können Planer, Entscheidungsträger, Politiker,
Marktteilnehmer, Designer und Bürger etwas so
Gigantisches und zunächst chaotisch und ungreifbar scheinendes wie eine Stadt verstehen? Und was
bedeutet die urbane Entwicklung im Hinblick auf
Aspekte wie Akustik, Brandschutz, Energieverbrauch
und Nachhaltigkeit für Reynaers?
Nach Ansicht des englischen Physikers Geoffrey
West ist ein wissenschaftlicher Ansatz erforderlich,
um die Stadt – und ihre Zukunft – umfassend verstehen und steuern zu können. 2002 fing er an, Daten
über Städte aus aller Welt zusammenzutragen; alles
von der Zahl der Tankstellen und Cafés über die
Anzahl an Mordfällen bis hin zum Durchschnittseinkommen der Einwohner, und kam dadurch zu einem
bemerkenswerten Ergebnis. Sobald sich die Größe der
Stadt verdoppelt, steigen nicht nur das Einkommen,
sondern auch Verbrauch und Produktivität um ca. 15
Prozent.
Dies ist eine Erklärung dafür, warum Menschen
in aller Welt sich von Städten magisch angezogen
fühlen. Größere Städte bedeuten größere Chancen:
für den Arbeitsplatz, für eine bessere Existenz und
ein reizvolleres, interessanteres Leben. Städte sorgen
für 90 % unseres Wohlstands. Und anscheinend ist
es auch so, dass je größer die Stadt ist, desto größer
der durchschnittliche Vermögensanteil jedes Bürgers
daran ist.
KONSEQUENZEN
Allerdings hat auch diese Medaille zwei Seiten:
West stellte nämlich fest, dass bei einer Verdopplung
der Bevölkerungszahl nicht nur Wohlstand und Innovationskraft um 15 % steigen, sondern auch Verbrechen,
Verschmutzung und Krankheit. Eine ungezügelte
Urbanisierung führt zu riesigen sozio-ökonomischen
und wirtschaftlichen Problemen.
Es dürfte klar sein, dass diese Probleme außer
Kontrolle geraten, wenn Städte weiter wild wachsen.
Ebenfalls klar ist, dass es die Städte sind, die Antworten auf die zentralen Fragen des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu finden haben, weil die Städte
auch die Quelle der menschlichen Kreativität und
Innovationsfähigkeit sind, durch die eine Zunahme
11
des Wohlstands erreicht wird. Die Organisation der
Internationalen Architektur Biennale in Rotterdam
erklärt dies auf ihrer Website wie folgt: „... unsere
Städte können uns nur dann den Weg in eine bessere
Zukunft weisen, wenn wir sie besser entwerfen, planen
und lenken.“
Aber was ist eigentlich besser? Wissenschaftler,
Planer und Politiker diskutieren kontrovers darüber,
welcher inhaltliche Schwerpunkt bei den urbanen
Innovationen zu setzen ist. „Ich habe keinen Zweifel
daran, dass die Stadt der Ort ist, an dem sich alles in der
Zukunft abspielen wird“, erklärt Alexander D‘Hooghe,
Professor für Architektonischen Urbanismus am Institut
für Technologie in Massachusetts (MIT). „Es besteht
allerdings ein Missverständnis darüber, was zur Stadt gehört; im Allgemeinen beschränkt man sich dabei auf den
historischen Stadtkern. Architekten sind vom Gedanken
des Ultra-Urbanismus und der Dichte wie besessen. ‘Verdichtung’ scheint zu einer Art Synonym für ‘nachhaltiges
Bauen’ geworden zu sein. Die Leistungsfähigkeit des
vorhandenen urbanen Netzes ist jedoch begrenzt. Und
einmal ganz im Ernst: Es ist sehr einfach, zu sagen, dass
wir alle auf engem Raum zusammenleben sollten, aber
70 oder 80 Prozent der Menschen wollen so nicht leben
und entscheiden sich für eine Umgebung mit mehr Platz,
mehr Grün und mehr Ruhe – in anderen Worten: für die
Vororte. Aus diesem Grund vollzieht sich die Entwicklung
wahrscheinlich in Richtung einer Mischung aus Stadt
und Land. Und das wird zum Trend: Die Randbezirke – die
verbleibenden Gebiete – werden weiter ausgebaut. Das
ist die Stadt der Zukunft.“
NACHHALTIGE PERSPEKTIVE
Dies ist ein ganz anderer Gedanke als das verbreitete
Bild, das wir von Metropolen wie London, New York oder
Peking haben. Städte, die mit Wolkenkratzern, Ikonen der
Baukunst und großen Stadtparks assoziiert werden. Das
sind die Städte, denen wir alle einen Besuch abstatten
wollen. Aber die derzeitige Entwicklung, die D´Hooghe
erkennt, verläuft in den sich allmählich verändernden
und verdichtenden urbanen Korridoren, in denen sich
grüne Zonen in Asphalt verwandeln, während die Dichte
des normalen vierstöckigen Hauses um das Doppelte
oder Dreifache steigt.
FOCUS
12
D´Hooghe ist sich darüber im Klaren, dass dies
nicht zu einer attraktiven Stadt führt, aber die Realität
unserer Zeit ist. Stadtentwickler und Architekten
haben einerseits die Verantwortung, nachhaltige Perspektiven für diese Bereiche zu erarbeiten, für die es
keine allumfassenden Pläne gibt, und andererseits die
Aufgabe, neue Typologien für die weniger kompakte
Stadt zu schaffen.
D´Hooghe erkennt hier drei wichtige Themen:
erstens, die Entwicklungen von Enklaven, „Städte
innerhalb der Stadt“, die eine eigene Identität haben
und den Bedürfnissen einer bestimmten Zielgruppe
gerecht werden; zweitens, das Design und die Wiederverwertung vieler „big boxes“,die vor allem in den
Vororten zu finden sind – große, eindimensionale
Gebäude, die ursprünglich als Distributionszentren oder Geschäfte (wie IKEA) genutzt wurden; und
drittens, die Integration von Architektur und Infrastruktur – das entscheidende, verbindende Element in der
modernen Stadt.
Für Reynaers sieht D´Hooghe in diesem urbanen
Kontext eine klare Aufgabe: „Reynaers könnte sich mit
Lösungen einbringen, die dem spezifischen Bedürfnis,
Tageslicht weit in Gebäude hineinzubringen, ohne
Energie zu vergeuden, gerecht werden.“ Ein Beispiel
für diese Technologie zeigt sich bei den Sopharma
Durch große
Fenster und
verglaste Trennwände gelangt
das Tageslicht
bis weit in das
Innere des Gebäudes
4
Litex Towers in Sofia, Bulgarien (siehe Seite 46).
Nach Ansicht von D´Hooghe repräsentiert die in
diesem Jahr in der belgischen Gemeinde Oostkamp
fertiggestellte Stadthalle die suburbane Architektur
der Zukunft. Hierbei handelt es sich um eine typische
big box, die von dem spanischen Architekten Carlos
Arroyo umgewandelt wurde und eine helle, wolkenähnliche Innengestaltung erhielt.
MASSNAHMEN
Erik Rasker, Leiter Technik und Entwicklung bei
Reynaers, geht außerdem davon aus, dass weitere
Neuentwicklungen in den Bereichen Schall- und
Brandschutz und nachhaltigen Bauweisen bevorstehen. „Wenn Gebäude auf engerem Raum gebaut
werden, sei es in der Stadtmitte oder in einem Vorort,
bedeutet dies, dass den Brandschutzbestimmungen
besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.
Dies gilt sowohl innerhalb eines Gebäudes als auch
zwischen mehreren Bauwerken.“ Nach Ansicht von
Rasker ist das Thema Akustik ganz besonders bei
Flughäfen, wichtigen Verkehrsadern sowie P+RPlätzen von großer Bedeutung. „Aber immer häufiger
entwickeln wir individuelle Produkte für bestimmte
Projekte und passen diese in unserem AkustikTestlabor je nach Bedarf an.“
Ein ehemaliges Distributionszentrum
in Oostkamp (Belgien) erhielt eine
wolkenähnliche
Innengestaltung
4
GEMEINDE OOSTKAMP
Architekt: Carlos Arroyo, Madrid
Konstrukteur: Allaert Aluminium, Harelbeke
Reynaers-Systeme: CW 50 (gebogen),
CS 68, CP 130-LS
4
Reynaers misst der Nachhaltigkeit bereits seit
langer Zeit große Bedeutung bei und der ökologische Fußabdruck ist selbstverständlich ein wichtiges
Kriterium. Erik Rasker erklärt: „Aluminium ist ein
besonders robustes Material, das nahezu endlos
wiederverwertet werden kann. Aber der Lebenszyklus
des Materials ist mindestens genauso wichtig, denn
schließlich geht es hier um Gebäude, die 50 Jahre
oder mehr genutzt werden sollen. In dieser Zeit sollen
unsere Produkte so viel wie möglich zur Energieeinsparung beitragen, indem die Sonnenwärme
und das Tageslicht optimal genutzt werden.“
In Bezug auf Städte würde Rasker es begrüßen,
wenn es zwischen Stadtentwicklern, Architekten,
Landschaftsarchitekten und Bauausführenden zu
einer intensiveren Zusammenarbeit kommen würde.
„Im Moment ist es meistens so, dass der Energieverbrauch pro Gebäude untersucht wird, und am Ende
dieser Phase werden die Produkte ausgewählt, die
am besten zum Gebäude passen. Aber das mögliche
wechselseitige Verhältnis zwischen Gebäuden und der
angrenzenden Infrastruktur wird außer Acht gelassen.
Es würden sich auf jeden Fall Gewinne erzielen lassen,
wenn man die langfristige Entwicklung einer umfassenden Urbanisierung betrachten würde. Wir würden
gerne bereits zu Beginn dieser Phase einbezogen
werden, damit wir mitdenken können, Lösungen für
eine flexible, nachhaltige Nutzung zu finden.“
OLYMPISCHES DORF
In London war Reynaers am Bau des olympischen Dorfes beteiligt, und hier ist dies bereits zur
Realität geworden: Die nachhaltige Umnutzung des
gesamten Geländes, das im Anschluss an die Olympiade in einen neuen Wohnbezirk umgewandelt wird,
war von Anfang an eines der wichtigsten Ziele des
Londoner Organisationskomitees. Zunächst wohnen
in dem Dorf die teilnehmenden Athleten der Olympischen Spiele, danach die Sportler der paralympischen Spiele und zum Schluss Londoner Familien.
Die Drehkippfenster in den Gebäuden müssen den
Anforderungen aller drei Zielgruppen in Bezug auf
Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit entsprechen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, welchen Beitrag
Reynaers zur nachhaltigen Urbanisierung leisten
kann.“ Durch die vom Olympischen Organisationskomitee auferlegten Marketingbeschränkungen werden
wir Sie erst in einer späteren Ausgabe des Report
hierüber informieren.
UNSERE PRODUKTE SOLLEN SO VIEL WIE MÖGLICH
ZUR ENERGIEEINSPARUNG BEITRAGEN, INDEM DIE
SONNENWÄRME UND DAS TAGESLICHT OPTIMAL
GENUTZT WERDEN.
13
www.warnerphoto.org
projekt
14
Dalston
Square
London,
GROSSBRITANNIEN
Text:
Isabelle Priest
Fotografie:
Nick Short
15
Ein UMFANGREICHES Projekt
zur Stadterneuerung
W
as ist in Dalston passiert? Vor 20
Jahren schrieb der Heimatkundler
Patrick Wright wehmütig in „Eine
Reise durch Ruinen: Die letzten Tage von
London“ über ein verschwindendes Dalston,
ein Dalston, in dem Gebäude und Eigentümer
offen waren und in dem die Zeit langsamer zu
verstreichen schien oder ganz stehen geblieben
war. Die Geschäfte sahen wie in den 1950-er
Jahren aus und die Menschen schlenderten ziellos umher, halfen einander aber. In den letzten
Absätzen des Kapitels mit dem Namen „Um die
Welt in 300 Schritten“ warnt Wright vor einer
totalen Veränderung der Gesellschaft von Dalston, in der der Gedanke Kaufen-zum-Vermieten
die neue Bevölkerung prägt.
16
Wright lag möglicherweise mit seiner letzten
Prophezeiung falsch, aber ein Wandel hat sich in
Dalston bestimmt vollzogen, und die Einwohner
von Londoner hören immer öfter über diesen Ort
am Overground in East London. Nachdem Brick
Lane, Spitalfields und Shoreditch unerschwinglich
werden, wird Dalston immer mehr zur neuen
Heimat der trendy Londoner, und so drängen sich
Bistros für Yuppies sowie gemeinschaftliche Gärten
zwischen Arbeiterkneipen und Baustoffhändler.
Hier findet ein Kampf statt, und noch ist nicht
abzusehen, wer gewinnen wird.
Inzwischen liegt allerdings ein visionärer
Plan für die Bebauung und die Demographie von
Dalston vor. Ein Teil dieses Plans nahm 2007 mit
der ersten Phase von Dalston Square konkrete
Gestalt an, einem Plan zur städtischen Neugestaltung, der vom Stadtteil Hackney und der Stadtentwicklungsgesellschaft London initiiert und von
Barratt Homes verwirklicht wurde. Dabei entstehen
insgesamt 553 Wohnungen, von denen die meisten
bereits fertig gestellt wurden, in drei Etappen an
der Kreuzung Kingsland Road und Dalston Lane
neben einem neuen Bahnhof. Zusätzlich zu diesen
Wohnungen umfasst dieses Projekt eine 3200 m²
große öffentliche Bibliothek, eine 2650 m² große
gewerblich genutzte Fläche und eine 525 m² große
gemeinschaftlich genutzte Fläche, die einen 4300 m²
großen öffentlichen Platz umgibt.
Dieser öffentliche Platz bildet somit das Zentrum der Entwicklung, an dessen Nord-Süd-Seite
die mittleren bis hohen Gebäude verlaufen. Die von
Ayrop Associates entwickelte erste Etappe, Dalston
2
Wintergärten
ragen aus der
westlichen
Fassade heraus
und bieten einen
Ausblick auf den
öffentlichen Platz
(Bau-Etappe 1)
17
Im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms
für Dalston Square entstehen in drei ETAPPEN
insgesamt 553 Wohnungen.
18
2
Die Balkone
wurden mit
Schiebetüren
aus der Systemreihe CP 130
ausgeführt (BauEtappe 2)
19
Lane South, wurde 2010 fertiggestellt und umfasst
244 neue Appartementwohnungen. Robin Gimblett
von Goddard Manton Architects, die für die Unterstützung während aller Etappen zuständig waren,
erklärt, dass das Gebäude „die Festigkeit eines
Gebäudes mit Ziegelfassade unterstreicht, in dem
die Fensteröffnungen in die steinerne Haut gedrückt
wurden. Das besondere Merkmal sind die Wintergärten, die aus der westlichen Fassade herausragen und
den öffentlichen Platz überblicken. Der Rhythmus
und das Muster der vertikalen und horizontalen
Rahmung entstand durch die Verwendung von
hellen und dunklen Farben.“ Reynaers-Produkte
wurden auf dem gesamten Gelände eingesetzt. Am
interessantesten ist deren Verwendung jedoch bei
den Wintergärten, an denen das Fassadensystem
CW 50 mit fester Verglasung und festen Holzjalousien kombiniert wurde. Mit CW 50 ist es möglich,
eine maximale Lichtdurchdringung im Gebäude zu
erzielen, und gleichzeitig bietet das System eine
scheinbar unbegrenzte kreative Freiheit. GP 51, das
innovative Terrassen-Verglasungssystem, wurde bei
den Balkonen eingesetzt. Im Erdgeschoss wurde das
System CW 50 zusätzlich zur festen Verglasung und
einigen verglasten Lichtöffnungen sowohl für die
Ladenfront der Geschäfte als auch die Bibliothek
verwendet.
Unterdessen haben McAslan and Partners die 2.
Etappe, Dalston Junction Interchange, entworfen.
Hier haben die Architekten vier miteinander verbundene Türme, drei davon sechs- und einer neunstöckig, mit in vier Bereiche eingeteilten Balkonen
konzipiert, sodass sich die Fassade nach Osten über
den öffentlichen Platz oder nach Osten zur Kingsland Road erstreckt. Der Balkon mit der verglasten
Balustrade ist über Schiebetüren zugänglich, die
auf der Systemreihe CP 130 von Reynaers basieren.
Darüber hinaus besteht das Gebäude aus weißen,
glasfaserverstärkten Betonplatten und einer Holzverkleidung, um dem Außenbereich eine wärmere
Ausstrahlung zu verleihen. Die letzte Projektphase
umfasst einen Block mit 32 Wohneinheiten, der
2013 fertig gestellt sein soll.
Der Umfang dieses Projekts ist außergewöhnlich groß und dessen Einfluss auf eine Gesellschaft
im Umbruch wird erheblich sein. Bisher lässt sich
20
Dalston Square:
1. Dalston Lane South
- Appartements
2.Dalston Junction –
(Bus-)Bahnhof
3. Dalston Junction –
Appartements
2
Fassade des
Appartementgebäudes
2
Das System
Glass Patio GP
51 wurde für
die Balkone
verwendet
4
Dalston Lane
1
Beechwood Road
Dalston Square
2
3
Kingslan
d Road
jedoch noch nicht abschätzen, zu wessen Vorteil
das Projekt Dalston Square verlaufen wird. Auf
jeden Fall entsteht hier eine neue, hochwertige und
lebendige Straßenlandschaft, in der Fußgänger- und
Radverkehr angeregt wird, und mit attraktivem
Wohnraum, der zweifellos reißenden Absatz finden
wird. Somit lassen sich sicher die wesentlichen
politischen Ziele zur Wohn- und Stadtentwicklung
der Stadt erreichen.
Dalston Square
Architekt: Goddard Manton Architects, Arup Associates
Investor: Barratt Homes
Konstrukteur: M Price
Reynaers-Systeme: CS 86-HI, GP 51, CW 50, CP 155, CP 130
21
Der Rhythmus und das Muster der vertikalen
und horizontalen Rahmung entstanden durch
die Verwendung von HELLEN UND DUNKLEN FARBEN.
projeKt
22
PIERRES
VIVES
Montpellier,
FRANKREICH
Text: Sophie Roulet
Fotografie: Hélène
Binet
Vorhangfassaden für
interplanetares Raumschiff
23
D
ie britisch-irakische Architektin Zaha
Hadid, die als erste Frau 2004 mit dem
angesehenen Pritzker-Architekturpreis
ausgezeichnet wurde, mag Komplexität, wie sie es
auch bei ihrem überragenden Bau in Montpellier
„Pierres Vives“ (Lebende Steine) unter Beweis
stellt. Dieses beeindruckende Gebäude, das 200
Meter lang und 25 Meter hoch ist, ähnelt mit
seinen geneigten Fassaden einem Bauwerk aus
einem Science-Fiction-Film, beherbergt jedoch die
Archive, eine Bibliothek und die Büroräume des
Verbands „Hérault Sport“ im Bezirk Hérault.
24
„Pierres Vives“ liegt wie ein gewagtes architektonisches Statement für die Region in der Mitte des
gleichnamigen neuen Viertels im Nordwesten von
Montpellier im Department Hérault im Südwesten
Frankreichs. „Die drei Teile des Projekts kommen zu
einer Form zusammen, die einem horizontal liegenden Baumstamm ähnelt. Die Äste ragen aus dem
Baumstamm hervor und bieten so den Zugang zu
den einzelnen Bereichen des monolithischen, mit
Glas eingefassten Gebäudes“, erklärt die Projektarchitektin Stephane Hof. Dieser gefallene „Baum der
Erkenntnis“ ist eine Meisterleistung der Konstruktion.
Dies zeigt sich in der imposanten Größe und den
spektakulären Fassaden, die aus mehr als tausend
großen, vorab gegossenen Betonelementen bestehen, die die Bewegung der Pfosten-Riegel-Struktur
widerspiegeln. Zwischen diesen komplex geformten
Elementen befindet sich ein System aus wie ein
3D-Puzzle gestalteten Vorhangfassaden, die mit den
Aluminiumprofilen CW 70 von Reynaers ausgerüstet
sind, einer nach Maß konzipierten Lösung auf der
Grundlage des bekannten Fassadensystems CW 50.
Aufgrund der beim Zusammenbau der einzelnen,
kompliziert geschnittenen Betonteile auftretenden
Beschränkungen waren sehr gründliche Studien für
die Konzipierung der Fassaden erforderlich. Stephane
Hof blickt zurück: „Das interessante an dieser Lösung
ist, dass wir durch das Biegen von Standardprofilen
eine spezifische Lösung geschaffen haben, die im
Prinzip das Bindeglied zwischen dem geschwungenen
Beton und dem Glas darstellt.“
Als Kombination von „Verwaltungszentrum“ und
„Palast des Wissens“ verdankt dieser spektakuläre
Monolith aus Beton und Glas seinen Namen einem
Zitat des französischen Schriftstellers Rabelais: „Ich
baue nur Lebendiges – das heißt Menschen“, und beruht somit auf dem Gedanken des Baums der Erkenntnis. Der untere Bereich, in dem sich die Archive befin-
den (9500 m²), enthält 60 km an Dokumenten, die in
Betonsilos mit einer geregelten Luftfeuchtigkeit und
Temperatur gelagert werden, bildet die solide Basis
des Stammes, über dem sich die Bibliothek (2900 m²)
erstreckt, die als leichterer und offener gestalteter
Gebäudeteil für 300 000 Bücher konzipiert wurde. Im
oberen Bereich befinden sich schließlich Sportstätten und Büroräume (860 m²), die in den Ästen und
Zweigen angeordnet sind. Alle drei Bereiche teilen
gemeinsame Funktionen im Herzstück des Gebäudes
wie ein Amphitheater mit 200 Sitzen, Ausstellungssäle, Sitzungszimmer, Multimediabereiche, Büros und
eine Rezeption sowie den überdachten Haupteingang.
Gedruckte Leiterplatten
Eine akribische technische Sorgfalt und ein
absolut genaues Layout waren zur Realisierung
dieser Fassaden erforderlich, die wie aus elastischem
Material gemacht zu sein scheinen. Hierbei handelt
es sich um einen optischen Bezug zu den komplexen
Windungen auf Leiterplatten, die einen Gegensatz zu
den leicht und modulierbar anmutenden Betonelementen darstellen.
Die Fassaden im Norden (Basis des umgestürzten Baums), Osten und Westen (der Baumstamm)
bestehen aus mehreren vertikalen Flächen, während
die anderen Fassaden einen Neigungswinkel von 36
Grad aufweisen; das war eine Herausforderung für
den Spezialisten Reynaers, der alle Aluminium-Systemlösungen für die Glaswände geliefert hat (außer
der Beschattung Brise-Soleil). Und tatsächlich wird
das Gebäudeäußere durch Riffelglas und geformte
Oberflächen geprägt, die den Eindruck der Bewegung
nachvollziehen und betonen. Diese Pfosten-Riegelfassaden enthalten ein verborgenes Befestigungssystem
für die Verglasung, die von Reynaers speziell für
dieses Projekt angepasst wurde. Gesteigert wurde die
Komplexität noch durch die kurvenförmige Bewegung der Fassaden, durch die eine Kalandrierung der
Elemente der Vorhangfassaden erforderlich war. Die
Architektin Hof erklärt dazu: „Das Biegen der Profile
in vertikale Richtung war ziemlich einfach, aber
die Elemente an der geneigten Fassade waren eine
besondere Herausforderung für den italienischen
Bauunternehmer. Trotzdem nahm man die Herausforderung einer Lösungsfindung mit Begeisterung an.
Einige Kurven in der Fassade wurden sogar von Hand
gefertigt.“
Durch die Schaffung großzügiger Innenräume mit
spektakulären Aussichten hat Zaha Hadid in Montpellier ein architektonisches Meisterstück geschaffen,
25
6
Riffelglas und
geformte Oberflächen prägen
die dynamische
Ausstrahlung
des Gebäudeäußeren
Die Fassaden erinnern optisch an die
komplexen Windungen auf Leiterplatten.
26
Eine Kombination AUS ‘Verwaltungszentrum’
und ‘Palast des Wissens’.
27
bei dessen Entstehung die bautechnischen Grenzen,
um diese räumliche Herausforderung zu meistern,
wiederum überschritten wurden. Das Gebäude kann
jetzt seiner Bestimmung übergeben werden, sodass
dieses neue Viertel ‚Pierres Vives‘ sicherlich bald viele
Wohnhäuser, Geschäfte und öffentliche Grünanlagen
umfassen wird.
PIERRES VIVES
Architektonischer Entwurf: Zaha Hadid
Projektarchitekt: Stephane Hof
Örtlicher Architekt (Ausführungsphase): Chabanne et Partenaires
Ingenieure: Ove Arup & Gec Ingenierie
Fassadeningenieur: Emmer Pfenninger Partner
Auftraggeber: Conseil General de L’Hérault
Vertreter des Auftraggebers: Hérault Aménagement
Bauunternehmer: Vinci Construction France, Sogea Sud Group
(Handelsagent), Dumez Sud und GTM Sud
Konstrukteur: TOSONI LINO S.P.A., Villafranca di Verona, Italy
Reynaers-Systeme: CW 70, Sonderlösung auf der Grundlage von
CW 50-SC
Projektlösung
eynaers CW 70 Sonderlösung basierend auf CW 50
R
Aus ästhetischen Gründen wurde eine Ansichtsbreite von 70 mm
gefordert
Elemente mit Klappfenstern und strukturierter, versiegelter
Verglasung: 180 kg
Maximales Glasgewicht: 350 kg
Maximales Glasgewicht mit speziellem Glasauflager: 800 kg
Maximale Glasdicke: 45 mm
Bautiefe (Tiefe von Pfosten/Riegel): 200 mm
Bautiefe (Tiefe von geneigtem Riegelprofil): 420 mm
Dachlösung mit positiven und negativen Winkeln, speziell entwickelte Riegelprofile und Glasauflager
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter
www.reynaers-solutions.com
Glasauflager
28
Sprossenprofil
Klappfenster
Spezielle Glassicherung
Glasauflager
Vertikalschnitt
CW 70 geneigtes Riegelprofil
1
Vertikalschnitt
CW 70 mit
Flügel
7
Flur
4
29
projeKt
30
BLOEMHOF
Groningen,
Niederlande
Text: Kirsten
Hannema
Fotografie:
Wim Tholenaars,
René de Wit,
Jim Ernst
„Die intensive
Stadt“
31
N
ach einer Zeit, in der Gebäude in den
Niederlanden vor allem in entlegenen Gebieten außerhalb von Städten
entstanden sind, zeichnet sich seit einigen Jahren
eine Verschiebung in urbane Gebiete ab. Obwohl
39 % der geplanten Bauvorhaben in städtischen
Gebieten zwischen 1995 und 2005 gebaut wurden, und zwar an den Stadträndern, lassen sich
die meisten Bautätigkeiten heute als eine Verdichtung charakterisieren, mit der darauf abgezielt
wird, die grünen außerstädtischen Bereiche zu erhalten und die Mittelschicht zu ermuntern, sich in
der Innenstadt anzusiedeln. In der Zeit zwischen
1995 und 2005 entstanden viele der sogenannten
VINEX-Wohnviertel, die ihren Namen dem 1988
vom niederländischen Ministerium für Wohnungsbau, Raumordnung und Umwelt veröffentlichten
Programm verdanken.
„Die intensive Stadt“, ein neues Projekt mit
Wohnhäusern an mehreren Standorten, bereichert
und verdichtet die Groninger Innenstadt jetzt systematisch. Dies ist ein typisches Beispiel für die räumli32
Das BloemhofGebäude
befindet sich
auf dem Gelände
eines ehemaligen
Wasserwerks
2
che Strategie, bei der Lücken im urbanen Gewebe
gefüllt werden. Das Bloemhof-Projekt ist ein Teil
davon. Das Gebäude, das 56 Erstwohnungen und
1450 m² an Gewerbeflächen umfasst, befindet sich
auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks in
der Bloemensingel-Straße.
„Unser Bestreben war es, innerhalb der
Unterschiedlichkeit der Gebäude, die hier den
städtebaulichen Kontext bestimmt, einen Zusammenhang zum nahe gelegenen Umspannwerk zu
finden“, erklärt die Architektin Marlies Rohmer.
„Indem wir unseren Block in einem gewissen Abstand angeordnet haben, zollen wir dem Denkmal
unseren Respekt, wobei wir gleichzeitig mit der
ornamentierten Backsteinfassade die gleiche
zeitlose Ausstrahlung erreichen wollten.“ Aber
Rohmer ging es nicht darum, ein historisches
Gebäude zu imitieren. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Entstehungszeit eines Gebäudes
deutlich erkennbar sein sollte. Eine Stadt wird
gerade durch die unterschiedlichen Bauperioden
interessant. Aus diesem Grund haben wir uns auch
für Aluminiumelemente entschieden, weil sie für
33
Eingang
1
34
35
Für Bloemhof wurden spezielle Fassadenelemente
aus Ziegelstein mit einem Reliefmuster entworfen,
die die gleiche Liebe zum Detail vermitteln, wie
wir dies von Gebäuden aus dem 19. und frühen 20.
Jahrhundert kennen.
eine elegante und moderne Ausstrahlung sorgen
und einen attraktiven Kontrast zu den eher groben
Fassadenelementen bilden.“
Maarten Schmitt, der an dem Projekt beteiligte
Stadtplaner, regte das Thema „Der behütete Raum“
an. Dies als Bezug zu den halb-öffentlichen Räumen,
die als Bindeglieder zwischen den vielen, auf engem
Raum befindlichen Wohnungen mit wenig privaten
Außenflächen und den öffentlichen Grünflächen der
Stadt dienen. Rohmer erläutert: „Wir konzipierten
dieses Thema als einen Platz zwischen dem Denkmal
und dem Neubau, als einen Eingangsbereich mit
einem Baum und einer Bank, der als Begegnungsort
für die Bewohnern des Gebäudes und denen der
Umgebung dient.“ Dieser Platz ist ferner mit dem gemeinschaftlichen Innenraum verbunden, um den her-
Funktionen angepasst werden kann. Aus diesem
Grund wurde eine flexible Säulenstruktur für das
Erdgeschoss auf einem Raster mit einer 8,10 m
großen Bauweite konzipiert. Die Wohnungen darüber weisen die gleichen großzügigen Abmessungen
auf und können auf Wunsch auch anders unterteilt
werden. Sämtliche Räume verfügen über hohe
Decken, sodass das Gebäude problemlos für Arbeiten,
Wohnen und Freizeit verwendet werden kann.
Rohmer betont, dass Flexibilität nicht der einzige Aspekt ist, durch den ein Gebäude nachhaltig
wird: „In der Architektur suchen wir eine bestimmte
Qualität und eine gewisse Opulenz, wie man dies
auch bei alten Gebäuden erkennt, wir aber machen
dies auf zeitgenössische Weise. Früher waren die
Arbeitskosten niedrig und Baustoffe teuer; heute
36
Der gesamte gläserne Sockel des Gebäudes, in dem
sich eine geräumige Gewerbefläche befindet, dient
als Verbindung zwischen Gebäude und Stadt.
um die Wohnungen angeordnet sind. Darüber hinaus
dient der gesamte gläserne Sockel des Gebäudes, in
dem sich eine geräumige Gewerbefläche befindet, als
Verbindung zwischen dem Gebäude und der Stadt.
Die Verankerung des Gebäudes im städtischen
Kontext ist ein wichtiges Thema der Arbeit Marlies
Rohmers. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht
darin, die Entwicklung einer allgemeinen Struktur zu
fördern, die im Laufe der Zeit für unterschiedliche
ist es genau umgekehrt.“ Deswegen arbeitet die
Architektin gerne mit vorgefertigten Materialien,
die oft speziell für ein bestimmtes Projekt entwickelt wurden. Für Bloemhof wurden beispielsweise
spezielle Fassadenelemente aus Ziegelstein mit
einem Reliefmuster entworfen, die die gleiche Liebe
zum Detail vermitteln, wie wir dies von Gebäuden
aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert kennen.
Die Architektin hat sich wegen des besonders
37
1
1
Dem Namen
der Straße
Bloemsingel
verdankt das
Projekt seinen
Namen
Fassadendetail mit
einem Fenster aus
der Serie CS 38-SL
schmalen Profils, das an der Außenseite abgeschrägt ist, für die Verwendung des Fenstersystems
CS 38-SL von Reynaers entschieden. Außergewöhnlich jedoch ist, dass dieses Profil im ganzen Gebäude
eingesetzt wurde, auch für die 3,5 Meter hohe
Fassade im Eingangsbereich. Rohmer sagt: „Zuerst
schienen die Abmessungen allzu groß zu sein, um
mit einem solch schmalen Profil zu arbeiten, aber
der Projektberater von Reynaers prüfte die Stabili-
3
Die flexible
Säulenstruktur des
Gebäudes ist durch
die großen Fenster
im Erdgeschoss
sichtbar
tät und Festigkeit, und aufgrund dessen waren wir
in der Lage, die schlanke Optik zu erreichen, die
wir überall haben wollten.“
Bloemhof
Architekt: Architectenbureau Marlies Rohmer, Amsterdam
Auftraggeber: Proper-Stok Ontwikkelaars
Generalunternehmer: Friso Bouwgroep, Sneek
Konstrukteur: De Haan Westerhoff Geveltechniek B.V. , Drachten
Reynaers-System: CS 38-SL
projeKt
38
Tiflis,
Georgien
Text: Kirsten
Hannema
Fotografie:
Architects of
Invention
Gebäude
der
Staatsanwaltschaft
Elegant
gestapelt
39
D
ie Staatsanwaltschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde
von dem georgisch-englischen Büro
Architects of Invention entworfen und ist nur
eines der vielen bemerkenswerten Architekturprojekte, die in den letzten Jahren in diesem
jungen Staat an der europäisch-asiatischen
Grenze entstanden sind.
40
Georgien erlebt zurzeit den seit Jahrhunderten größten Bauboom des Landes. Ein vollständig
neues Architekturprogramm wurde – genauso wie
die Zielsetzung des Staates – vom Präsidenten
Micheil Saakaschwili festgelegt. Dadurch soll dem
Fremdenverkehr ein weiterer Impuls gegeben
werden, wie auch durch den Grenzposten und den
Flughafen in Mestia, der von dem deutschen Stararchitekten Jürgen Mayer H. entworfen wurde,
um nur ein Beispiel zu nennen. Auf diese Weise
soll jedoch auch das neue Image eines modernen, selbstbewussten Staates hervorgehoben
werden. Neue Infrastrukturprojekte wie Kulturbauten und neue Gerichtsgebäude entstehen, wie
beispielsweise das in Mestia (auch von Jürgen
Mayer H.), oder die in Ozurgeti und Lasika (beide
von Architects of Invention). Fuksas entwarf ein
beeindruckendes ‚Haus der Gerechtigkeit‘ in Tbilisi
und UNstudio entwarf den neuen internationalen
Flughafen in Kutaisi.
Das Gebäude der Staatsanwaltschaft ist ein
weiteres besonderes Projekt, das in einem Gebiet mit
vorwiegend industriellen Einrichtungen am nordwestlichen Rand des Zentrums liegt. Das Gelände
mit dem dahinter liegenden Parkplatz befindet sich
am Rande der ‚David the Builder King‘ Allee. „Dies
ist kein geeigneter Standort für ein konzeptuelles
Gebäude. Ein solches Gebäude sollte an einem
anderen Ort stehen“, meint Architekt Niko Japaridze,
der als Senior Architekt bei OMA, dem Büro von Rem
Koolhaas, angestellt war. „Unser Kunde wollte von
uns ein Gebäude, das die Qualität der angrenzenden
Architektur verstärkt und als Orientierungspunkt am
Eingang der Stadt dient.“
Die Vorderseite des Gebäudes, die als massiver
schwarzer Rahmen gestaltet wurde, in dem ein Ensemble aus Glaselementen zu schweben scheint, ist
auf jeden Fall ein Hingucker. „Der Rahmen symbolisiert das Gesetz und die darin befindlichen gebündelten Spiegelelemente stehen für den Spiegel unserer
Gesellschaft und die Destillation des Gesetzes“,
erklärt Japaridze. „Jede Funktion der Organisation
wird in einem eigenen Feld ausgedrückt; zudem sind
sie über eine ebenfalls vollständig aus Glas gefertigte
Treppe in der innenliegenden ‚Straße‘ miteinander
verbunden. Transparenz ist das zentrale Thema des
Gebäudeentwurfs der Staatsanwaltschaft. Sämtliche
Elemente sind für die anderen sichtbar, und zwar
sowohl intern als auch extern.“
Die Transparenz des Gebäudes wird ferner
durch offene, brückenähnliche Durchgänge, die die
1
2
Blick auf die
Dachterrasse
Das Fenstersystem CS 77
wurde für die
rückseitige, mit
Aluminiumpaneelen verkleidete Fassade
verwendet
41
„Transparenz ist das zentrale Thema. Sämtliche
Elemente sind für die anderen sichtbar, und zwar
sowohl intern als auch extern.”
42
Die Transparenz des Gebäudes wird ferner durch
offene, brückenähnliche Durchgänge, die die vordere
Glasfassade mit der viel stärker geschlossenen
Rückfassade verbinden, unterstrichen.
43
3
Die einzelnen
Bauvolumen
sind über die
Treppe und
durch Brücken
miteinander
verbunden
44
1
Blick auf
die innenliegende
‚Straße’
mit einem
großen
Oblicht
vordere Glasfassade mit der viel stärker geschlossenen Rückfassade verbindet, unterstrichen. Der
Eingang, die Sicherheitskontrolle und die Lobby befinden sich alle im Erdgeschoss. Im Obergeschoss
sind das Büro des Staatsanwalts, ein Sitzungsraum,
die Kantine und eine Außenterrasse für die Angestellten untergebracht. Der Dachgarten wird für
Konferenzen und Veranstaltungen genutzt.
Damit das Konzept eines wirklich transparenten Gebäudes überhaupt realisiert werden konnte,
war es von ausschlaggebender Bedeutung, die
richtigen Entscheidungen hinsichtlich geeigneter
Baumaterialien und Details zu treffen. Japaridze
erläutert: „An der Vorderseite setzten wir das
Silikon-Fassadensystem CW 50-SG von Reynaers für eine rahmenlose Ganzglas-Optik ein. Das
gleiche System wurde für die rückseitige Fassade
und die Seiten verwendet, um Fensteröffnungen zu
2
Sitzungsraum
schaffen und die Rahmen in den Aluminiumpaneelen dieser Fassaden verstecken zu können.“
Allerdings war der architektonische Entwurf
nicht der einzige Faktor. „Energieeinsparung war
ein weiteres zentrales Thema beim Entwurf dieses
Projekts“, sagt der Architekt, und nennt damit
einen weiteren Grund dafür, dass man sich für das
Fassadensystem aus Aluminium entschieden hat.
„Dank dem Einsatz des Reynaers Fassadensystems
wird das Gebäude vollständig lichtdurchflutet. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, dieses hohe Maß
an Transparenz zu erzielen und den natürlichen
Lichteinfall optimal zu nutzen. Die Innentreppe
wird von einer großen Lichtkuppel mit einem speziellen Luftstromsystem überwölbt, wodurch ein
natürlicher Luftstrom ermöglicht wird.“
Eine weitere wichtige Entscheidung betraf die
Positionierung der geschlossenen Rahmenseiten
im Norden und Süden, sodass es im Inneren nicht
zu heiß wird und weder innen, außen, im Atrium
noch im Innenhof ein Mikroklima entsteht. Der
Architekt hätte die Südfassade am liebsten mit
Solarpaneelen verkleidet. „Aber leider war dies im
Rahmen unseres Budgets nicht machbar“, sagt er.
„Die Möglichkeit zum Austausch der Aluminiumpaneele durch Solarpaneele besteht aber auch in
Zukunft.“
Gebäude der Staatsanwaltschaft in Tiflis
Architekt: Architects of Invention, Tiflis (Niko Japaridze, Gogiko
Sakvarelidze, Ivane Ksnelashvili, Dato Canava, Eka Kankava, Viliana
Guliashvili, Nika Maisuradze, Elisso Sulakauri, David Dolidze, Soso
Eliava, Eka Rekhviashvili, PM Devi Kituashvili)
Investor: Justizministerium
Konstrukteur: LG Glass, General Manager Malkhaz Rostiashvili, Tiflis
Reynaers-Systeme: CW 50-SG, CS 77
8
Interessant
abgestufte
Struktur oberhalb
eines Durchgangs
an der Gebäudeaussenseite
45
projeKt
46
EIN ZUVERSICHTLICHER
SCHRITT IN
EINE GRÜNE
ZUKUNFT
Sopharma
Litex
Towers
47
Sofia,
bulgaria
Text: Ljubo Georgiev
Fotografie:
Kiril Konstantinov
D
48
ie Sopharma Litex Towers sind das
erste Beispiel eines Großprojektes
mit integrierter Stadtplanung in
der jüngsten Geschichte Sofias, und somit ein
Meilenstein in der Entwicklung der bulgarischen Bauwelt. Laut den Worten von Dimitar
Paskalev, dem leitenden Architekten des
Projekts, wollte man eng mit der Stadt zusammenarbeiten, um das Projekt bestmöglich
in das Stadtbild zu integrieren und auch die
künftigen Pläne für das Gebiet mit einbeziehen
zu können.
Die Gebäude stehen in einer wechselseitigen
Beziehung zu ihrer Umgebung, da die beiden
unteren Geschosse Geschäfte, Restaurants und
Büros enthalten sowie die Eingänge zu den Türmen und Parkplätzen. Die Türme fügen sich sehr
harmonisch in den größeren städtischen Kontext
ein, und ihr Standort gerade außerhalb des
Stadtzentrums wurde gewählt, um einen Verkehrsinfarkt in den ohnehin schon schwierigen
urbanen Bereichen zu verhindern. Gleichzeitig
sind die Türme problemlos zu Fuß oder mit der
Metro in Sofia zu erreichen. Der Investor wollte,
dass die Sopharma Litex Towers auf möglichst
nachhaltige Weise in das Stadtleben von Sofia
integriert werden. Dadurch präsentieren sich
die Türme als Symbole, das eher einen Beitrag
zum urbanen Leben leistet als sich der Stadt
entzieht.
Die Sopharma Litex Towers sind nicht nur
geschickt in das städtische Gefüge Sofias
integriert, sondern sind auch das Ergebnis einer
Bautechnologie, die überall auf der Welt als
innovativ betrachtet wird. Das Projekt war eine
experimentelle Zusammenarbeit der Investoren
(Sopharma und Litex), des Architekten (Architektonika), des Fassadenberaters (Dr. Helmut
2
Durch den
Standort gerade
außerhalb des
Stadtzentrums
sind die Türme
problemlos zu
Fuß oder mit der
Metro in Sofia zu
erreichen
49
Die Türme präsentieren sich als SYMBOL, DAS eher
einen Beitrag zum urbanen Leben leistet als sich
der Stadt entzieht.
50
Die Türme sind ein Musterbeispiel für die optimale
Symbiose zwischen den ehrgeizigen Plänen des
Architekten und der von Reynaers gelieferten
Technologie.
Köster und des Physikers Kiril Velkovsky), des
Konstrukteurs (Kristian Neiko 90) und des Fassadensystem-Entwicklers (Reynaers). Nach Ansicht
von Kiril Velkovsky sind die Türme der Beweis für
die ausgezeichnete Symbiose des Ziels des Architekten – ein leistungsstarkes, energieeffizientes
Gebäude zu schaffen – und der von Reynaers gebotenen Technologie, durch die der ursprüngliche
Entwurfsgedanke gestärkt und gefördert wurde.
Für dieses Projekt mit einer Fassadenfläche von
20 000 m² wurde ein neues Fassadensystem auf
der Grundlage der Elementfassade CW 86-EF in
Kombination mit der Fensterlösung CS 86-HI entwickelt, sodass den Anforderungen der Investoren
für einen niedrigen Energieverbrauch entsprochen wird und gleichzeitig ein flexibles Gebäude
mit hohem Wohnkomfort entstehen würde. Diese
Elementfassade, mit einer Gesamtfläche von 14
000 m², wurde aus Elementen gefertigt, die in der
Werkstatt vormontiert und verglast wurden.
Die Gebäudehaut besteht aus einer doppelt
verglasten Reynaers-Aluminiumfassade mit einer
Hohlschicht, in die RETROSolars-Jalousien integriert wurden. Die atmungsaktive Fassade sorgt
dafür, dass Feuchtigkeit entweichen kann, es aber
zu keinem Luftstrom kommt. Die Außenschicht
der Fassade besteht aus einer einfachen Schicht
mit durchsichtigem Glas. An der Fassadeninnenseite wurde eine vollständig transparente Schicht
mit getönter Doppelverglasung eingesetzt, welche
jedoch keine Sonnenschutz-Funktion übernimmt.
Zwischen der Innen- und Außenschicht wurden
die speziell von Köster entwickelten Jalousien
angebracht.
Die Kunst beim Entwurf bestand darin, einen
Synergieeffekt zwischen den Systemen und der
Konstruktion der Türme zu erreichen, die im 16.,
19. und 22. Stock zurückversetzt verlaufen. In
jeder Jahreszeit gewährleistet das „Fassadenpaket“
eine optimale Wärmeübertragung und hat sich
im bulgarischen Kontinentalklima bereits erfolgreich bewährt. Sogar im kalten Winter 2011-2012
nutzte die Fassade die Sonneneinstrahlung zur
Erwärmung der Innenräume, berichtet Dimitar
Paskalev. Die mit den Fassadenlösungen von
Reynaers kombinierten Jalousien regeln die UVEinstrahlung erfolgreich, indem diese im Sommer
reflektiert und im Winter zur Wärmeerzeugung im
Gebäude genutzt werden. Der Energieverbrauch
des Gebäudes im letzten Jahr wurde auf 70 kWh/
m²/Jahr geschätzt. In milderen Jahreszeiten liegt
51
1
Der Turm hat eine
Stufenform mit
zurückversetzten
Stufen im 16., 19.
und 22. Stock
3
Für die Türme
wurde eine spezielle
DoppelhautFassade entwickelt
dieser Wert sogar bei nur 40 kWh/m²/Jahr, während der durchschnittliche Energieverbrauch eines
Bürogebäudes in Bulgarien bei 150-200 kWh/m²/
Jahr liegt. Das Gebäude erhielt die Klassifizierung
Klasse A.
Die in die Reynaers-Fassade integrierten
RETROSolar-Jalousien trugen wesentlich dazu bei,
dass sowohl eine hohe Energieeffizienz erreicht als
auch eine angenehme Arbeitsumgebung geschaffen werden konnte. Sie reflektieren das Tageslicht,
sodass die Innenräume durch diffuses natürliches
Licht erhellt werden und am Tag erheblich weniger
Kunstlicht benötigt wird. Darüber hinaus dringt
das Licht erheblich weiter in das Gebäudeinnere ein (6-8 m statt der üblichen 8-9 m), sodass
mehr nutzbare Quadratmeter bereitstehen.
Die Effizienz der Klimasteuerung im Gebäude
wird zudem durch die Verwendung eines Systems zur Gebäudeleittechnik (GLT) erhöht, einem
Netzwerk mit Computern, die die gesamten Wärme-, Beleuchtungs-, Energie- und Abfallprozesse
überwachen und regeln. Das Konzept, das als
adaptive Fassade bezeichnet wird, umfasst fünf
Arbeitsabläufe. Anhand der in den Gebäuden
vorhandenen Wetterstation, die Informationen
zu den sich verändernden klimatischen Bedingungen zusammenträgt, werden die jeweils wirksamsten Einstellungen bestimmt. Die Fassadenlösung wurde im Reynaers-Institut und bei CSTB
in Frankreich umfassenden Tests unterzogen.
52
Innenansicht;
die RETROSolarJalousien sind
zwischen den
CS 86-HI-Profilen
sichtbar
4
Mit diesem System ist es möglich, dass Gebäudeverhalten für jeden Gebäudeteil je nach den klimatischen äusseren Bedingungen und der Verwendung
des betreffenden Innenraums individuell einzustellen.
Gleichzeitig können die Mitarbeiter die Umgebung in
Bezug auf Licht, Lüftung und Wärme in ihrem eigenen
Büro selbst bestimmen. Nach Ansicht des Architekten
Paskalev ist dies einer der Faktoren, die zu der großen
Zufriedenheit der Mieter und Nutzer des Gebäudes
geführt hat.
Sopharma Litex Towers
Architekt: Architectonika Ltd.- Dimitar Paskalev, Sofia
Auftraggeber/Investor: Sopharma properties REIT; Litex Tower JSC
Bauunternehmer: Telecomplect JSC; Markan Ltd., Sofia
Fassadenberatung: Dr. Helmut Köster - Köster Lichtplanung, Frankfurt
Konstrukteur: Kristian Neiko – 90 Ltd., Sofia
Reynaers-Systeme: Doppelhäutige, speziell hinterlüftete
Elementfassade, Sonderlösung basierend auf CW 86-EF und CS 86-HI
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter
www.reynaers-solutions.com
Einfachverglasung Aussenfassade
Doppelverglasung Innenfassade
44
4
Lamellenrahmen
CS 86-HI
verdeckte
Beschläge
Projektlösung
System:
Geschlossene hinterlüftete Doppelhaut-Fassade mit integriertem Sonnenschutz: Sonderlösung basierend auf den Systemen
CW 86-EF und CS 86-HI und auf der französischen Technologie
atmungsaktiver Fassaden
Um erhöhte thermische Werte erreichen zu können, ist die
Doppelhaut-Fassade nicht auf herkömmliche Art hinterlüftet,
sondern es wird ein Dampfdruckausgleich durch Öffnungen im
unteren Rahmenprofil, welche mit speziellen Ventilen abgedeckt
sind, geschaffen. So wird eine unerwünschte Kondensation der
Einfachverglasung verhindert
Die im Reynaers Institut durchgeführten AWW-Tests nach
den Normen EN 13830:2003 beinhalten auch die statischen
Erdbebensicherheits-Tests nach AAMA 501.4-00
Die Ermittlung des Kondensationsrisikos der Doppelhaut-Fassade
erfolgt durch die französische CSTB Methode
Energieeffiziente Lösung
Gebäude haben einen jährlichen Energieverbrauch von ca. 60
kWh per m²/Jahr (Der Durchschnitt für solche Gebäudearten
liegt bei 150-200 kWh/m²/Jahr)
Deutsches DGNB* Zertifikat für eine nachhaltige Bauweise
Wärmedurchlässigkeits-Koeffizient des gesamten Gebäudes:
1,15 W/m²K.
Elemente:
Über 1400 Elemente
Kombinierte Elemente aus CW 86-EF mit Öffnungselementen
CS 86-HI
Integrierte RETROSolar Blenden zwischen der inneren und der
äusseren Fassade, und ein starres Lamellensystem vor den
Lüftungsfenstern (CS 86-HI)
Gewicht bis zu 1000 kg, Gewicht der Hauptelemente 772 kg
Etagenhohe Elemente: maximale Abmessungen 2800 x 4400 mm
Spezielle Isolationspaneele mit Aluminiumverkleidung an der
Aussenseite und Lufteinlass vor dem Zwischenboden
* DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
Vertikalschnitt A
2
53
1. Thermisch getrennte Sprosse
2.Vorverglasung
3.Glasleiste
4. ‘Vision’ Glas
5.Einfachverglasung
6.Schraubbefestigung
7.Sonnenschutz
8.Zwischenboden
9.Befestigungskonsole
10.Isolationspaneel
1 1. Hinterlüftete Aluminiumverkleidung
Innovationen
Sicherheitslösungen:
Brandschutz- und Rauchabzugsysteme
Im Falle eines Feuers in einem Gebäude lauten die beiden vorrangigen Aufgaben, die noch
im Gebäude befindlichen Menschen in Sicherheit
zu bringen und zu verhindern, dass sich das
Feuer im Gebäude oder außerhalb davon weiter
ausbreiten kann. Reynaers Brandschutzsysteme
haben die Aufgabe, dem Feuer so lange wie möglich standzuhalten, und es so einzudämmen.
Sämtliche Reynaers Brandschutzlösungen
wie CW 50-FP für Fassaden und CS 68-FP und
CS 77-FP für Türen und verglaste Trennwände
basieren auf den entsprechenden Standardsystemen. Aufgrund dessen sind zwischen den
Standard- und den Brandschutzausführungen
keine optischen Unterschiede erkennbar.
Für CW 50-FP besteht eine EI 30- und
eine EI 60-Lösung: EI 30 gewährleistet einen
Brandschutz während 30 Minuten. Bei der EI
60-Ausführung ist der Brandschutz während
60 Minuten gewährleistet. Die verlängerte
Brandschutzwirkung wird durch den Einsatz von
Kühlmaterial erzielt, welches das Überhitzen
der Fassade verhindert, und somit das Feuer an
der Ausbreitung auf angrenzende Gebiete oder
Gebäude hindert.
Das Türsystem CS 77-FP beruht auf dem
feuerbeständigen Systeme beruhen alle
54 Diese
auf unseren vorhandenen Produktserien
mit mehreren Verbesserungen und
Feuerschutzglas.
CW 50-HI
CW 50-HI
Flush Roof
Vent mit –SE
7
Dachflächenfenster
Automatisierte
Verschlusspunkte
Motorantrieb
3
CS 77-FP EI 30
Türdetail
CS 77-FP EI 60
verglaste Trennwand, Detail
2
gleichen Prinzip. Es ist in einer EI 30-Ausführung,
in der sich das Kühlmittel im Isolationsbereich befindet, sowie in einer EI 60-Ausführung erhältlich,
bei der alle Kammern der Profile mit Kühlmaterial gefüllt sind. Das System CS 77-FP ist in
unterschiedlichen Türkonfigurationen sowie als
verglaste Trennwände erhältlich. Es eignet sich
sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen.
Reynaers beschäftigt sich derzeit mit der Weiterentwicklung des Systems. Demnächst werden
Brandschutzelemente im System CS 77-FP mit
noch größeren Abmessungen und Glasmassen erhältlich sein. Ebenfalls werden zusätzliche Profile,
die Möglichkeit zur Integration von VetrotechVerglasungen, zusätzliches Zubehör (Schlösser
und Beschläge) sowie verbesserte technische
Leistungen im System beinhaltet sein. CS 77-FP
Türen sind zudem als Paniktüren mit optional
erhältlicher Widerstandsklasse WK 2 lieferbar.
Parallel dazu wird für CS 77-FP die Ausfüh-
55
rung EI2 30 für Türen entwickelt, mit der den
in den meisten Ländern geltenden Sicherheitsvorschriften entsprochen wird. Aufgrund der
Tatsache, dass im Flügelprofil kein Kühlmaterial
benötigt wird, ist dies eine besonders wirtschaftliche Lösung.
Inzwischen vervollständigen die Wärme- und
Rauchabzugslösungen (SHEVS) das Produktangebot von Reynaers im Bereich ‚Brandschutz‘.
Im Falle eines Feuers gewährleisten die automatisch gesteuerten Systeme durch einen natürlichen Luftstrom die wirkungsvolle Ableitung von
Rauch und Wärme, sodass Rettungs- und Fluchtwege frei von Rauch, giftigen Gasen und Hitze
bleiben. Diese Lösungen lassen sich in Elemente
der Fenster- und Türsysteme Eco System,
CS 59, CS 68, CS 77 und CS 86-HI, des Dachfenstersystems Flush Roof Vent (FRV) und des
Fassadensystems CW 50 einsetzen.
Innovationen
Einbruchhemmung
Allein schon aufgrund der Robustheit und
Widerstandsfähigkeit von Aluminiumprofilen
bieten Aluminiumelemente ein erhöhtes Maß
an Sicherheit. Darüber hinaus bietet Reynaers viele seiner Systeme in einer einbruchhemmenden Ausführung an.
Die Tür- und Fenstersysteme CS 77 und
CS 86-HI sind beide in einer einbruchhemmenden Ausführung (AP) mit einem Einbruchschutz der Klasse WK2 erhältlich. Ein
noch höheres Sicherheitslevel wird durch den
Einsatz eines zusätzlichen Glasschutzes geboten: Das Glas wird dabei direkt auf das Profil
geklebt oder das Profil selbst wird mit einem
Glasschutzsystem ausgerüstet. Spezielle
Sicherheitsschlösser sind in vier Ausführungen erhältlich: ein Modell mit Zylinderschluss,
ein Schloss mit Mehrfachverriegelung und
Komfortlösung:
Ventalis Acoustic
Jetzt steht eine noch besser schalldämmende Lösung für das Reynaers
Lüftungssystem Ventalis zur Verfügung. Ventalis ist eine selbstregulierende Lüftungseinheit,
die vor einigen Jahren auf den Markt gebracht
wurde. Der Luftstrom wird dabei - je nach Zuoder Abnahme des Winddrucks von außen - automatisch angepasst. Auf diese Weise wird ein
optimales Innenraumklima gewährleistet, ohne
dass Zugeständnisse bei der Energieeffizienz
und dem Design gemacht werden müssen.
Die vor Kurzem entwickelte Ausführung mit
noch besserer Schalldämmung wird als zusätzliche Einheit auf der Innenseite der VentalisStandardlösung angebracht. Dazu wurden den
vorhandenen Abstandshaltern des Standardelements zusätzliche Abstandshalter hinzugefügt.
neu
56
Handgriff, ein automatisch bedientes Schloss
mit Mehrfachverriegelung und ein motorbetriebenes Schloss. Zertifizierte Sicherheitsbeschläge bieten zusätzlichen Schutz.
Die ein- und zweiflügligen Türen CS 77-AP
können optional mit Seiten- und Oblichtern,
unterschiedlichen Sockellösungen und außerdem als Paniktüren ausgeführt werden.
Die Ausführung von CS 77 und CS 86-HI
AP Fenstern gemäß RC 3, dem neuen europäischen Klassifizierungssystem für die
Festigkeitsklasse, wurde vor Kurzem auf den
Markt gebracht. Türen gemäß RC 3 werden
2013 folgen.
1
6
Einbruchsicherheit
wird durch simulierte Einbrüche
mit bestimmten
Hilfsmitteln
geprüft
Ventalis
Acoustic
Die Akustikeinheit kann in zwei Teile zerlegt
werden: Ober- und Unterteil. Das Lüftungselement ist in einem schallisolierenden Material
ausgeführt, sodass die von außen eindringenden Geräusche gedämpft werden, während
nahezu der gleiche Luftstrom hindurchströmen
kann. Darum eignet es sich ausgezeichnet für
städtische Bereiche, in denen Fenster oftmals
wegen der hohen Lärmbelästigung geschlossen
bleiben. Das neue Ventalis Acoustic kann mit
den Fenstersystemen CS 68, CS 77 und dem
Eco System sowie den Schiebeelementen
CP 130 und CP 155-HI kombiniert werden.
Ventalis Acoustic ist nicht nur bei neuen
Elementen der vorher genannten Systeme
einsetzbar, sondern kann bei den Fenstersystemen CS 68 und CS 77 auch nachträglich
angebracht werden.
CS 77 Verbundfenster
Als Reaktion auf die gesteigerten Bedürfnisse
in den Bereichen Wärme- und Schalldämmung hat
Reynaers das Verbundfenster CS 77 entwickelt.
Diese Verbundfensterlösung basiert an der Innenseite auf dem bestehenden 3-Kammer-System
CS 77, das mit einem zusätzlichen, einfach verglasten Fensterflügel an der Außenseite kombiniert
wird. Die Dicke der standardmäßigen Doppelverglasung beträgt höchstens 31 mm und der Abstand
zu der zusätzlichen Verglasung misst 59 mm,
sodass sich ein Sonnenschutzsystem integrieren
57
CS 77-VF
Verbundfenster
4
Verbundfenster werden in erster Linie
dort eingesetzt, wo eine überragende
Schallisolierung verlangt wird.
lässt. Außerdem kann dieser einzelne Fensterflügel zum Reinigen gesondert geöffnet werden.
Das System CS 77-VF wurde strengen
Prüfungen unterzogen, um eine optimale Leistungsfähigkeit in Sachen Luft-, Wind- und Wasserdichtigkeit sowie Schalldämmung (RW = 47 dB)
zu gewährleisten. Im drehbaren Klimasimulator
„R-Cube“, der neuesten Errungenschaft im
Reynaers-Institut, wurden Kondensationstests
durchgeführt, um ein besonders hohes Maß an
Komfort garantieren zu können.
Verbundfenster werden in erster Linie dort
eingesetzt, wo eine überdurchschnittliche Schalldämmung verlangt wird, wie beispielsweise in
städtischen Projekten.
Referenzen
sèvres,
Frankreich
Das vorrangige Ziel bei diesem Einfamilienhaus
in Sèvres, einem Pariser Vorort, lautete
‚Nachhaltigkeit‘. Dies sollte durch den Einsatz
zertifizierter wiederverwertbarer Materialien mit
geringen Umweltauswirkungen erzielt werden. Im
Weiteren wurde die Nachhaltigkeit des Gebäudes
durch die Kombination von Reynaers Elementen
wie bespielsweise der Schiebetür CP 50 mit einer
hoch isolierenden Verglasung enorm beeinflusst.
Der schlichte aber sehr durchdachte Bau fügt
sich sehr harmonisch in das schräg abfallende
Gelände ein.
Einfamilienhaus IN SÈVRES
Architekt: Colboc Franzen & Associés Architectes, Paris
Konstrukteur: Save Miroiterie, Lisses
Reynaers-Systeme: CP 50, TS 57
58
Cécile Septet
59
Wenzel
Referenzen
Madrid,
Spanien
In diesem neuen Bürogebäude
begrüßt ein großes Atrium
Besucher und Mitarbeiter
gleichermaßen.
FERBOCAR
Architekt: Estudio Touza Arquitectos, Madrid
Bauunternehmer: Construcciones Ferbocar, Madrid
Konstrukteur: Aluminios y Cerrajeria Miguel, Madrid
Reynaers-Systeme: CW 50-HL, CS 77-FP (EI30), Eco System
60
figueira dA Foz,
portugal
Ein besonders funktionales Gebäude mit einem
sehr klaren, aber einladenden Design.
Ramos Catarino
KRANKENHAUS NOTAUFNAHME
Architekt: Luís S. Neto Arquitecto e Associados, Coimbra
Investor: Hospital Distrital Da Figueira Da Foz, Epe
Bauunternehmer: Ramos Catarino SA, Coimbra
Konstrukteur: Metalcovo, Sever do Vouga
Reynaers-System: CW 50
Phuket ,
thailand
Alle am Strand gelegenen
Einheiten bieten einen
wunderschönen Blick aufs
Meer an der Südostküste
von Phuket. Dieses
bemerkenswerte Projekt soll
2013 fertiggestellt werden.
Eva Strandresort
Architekt: Oracle Architect, Phuket
Investor: EVA Group, Phuket
Konstrukteur: Bangkok Vinyl Profile Co. Ltd,
Nonthaburi
Reynaers-Systeme: CP 96, CS 59Pa
Mr. Anatataworn
61
Referenzen
62
Vinelz bei Biel,
Schweiz
Sichtbetonelemente und viel Glas
prägen diese Appartementgebäude
mit einem überwältigenden Blick
auf den See.
Cornemuse Appartements
Architekt: Hartmann & Schüpbach Architekten
GmbH, Nidau
Konstrukteur: Charles Sauter AG, Lyss
Reynaers-Systeme: CP 155-LS, CS 77-HV
Stiegler
63
Referenzen
Dubai,
Vereinigte
Arabische Emirate
Dieses Bürogebäude besteht aus
zylindrischen Formen.
64
Verweise auf die Geschichte
der Architektur verleihen
diesem Hotelgebäude eine
majestätische Ausstrahlung.
Korona Novoj Arkadii
Architekt: Progress-story, Odesa
Konstrukteur: Progress-profil’, Odesa
Reynaers-Systeme: CW 50, CS 68
Yan Volianskiy
Odessa,
Ukraine
Mohammed Najjar
AL GURG BÜROTURM
Architekt: M. Al Shaikh Mubarak Architectural &
Engineering Consultants, Dubai
Bauunternehmer: Bin Belaila Contracting LLC,
Dubai
Auftraggeber: Mr. Faisal Abdullah Al Gurg
Konstrukteur: Aluplan Architect Aluminium
Company, Dubai
Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-SC, CP 50,
Eco System
sofia,
Bulgarien
Ein bemerkenswertes
Gebäudesign durch versetzt
angeordnete Stockwerke.
Kiril Konstantinov
URBAN MODEL BUSINESS CENTRE
Architekt: AEDES Studio - arch.Plamen
Bratkov, Sofia
Investor: Sofbuild & Co Ltd, Sofia
Bauunternehmer: Argogroup Exact Ltd, Sofia
Konstrukteur: Muharski Ltd, Sofia
Reynaers-Systeme: CW 50-SC mit POW,
Eco System, CS 59 Türen, CP 130-LS
Santo Domingo,
Dominikanische
Republik
Torre Caney
Architekt: Jesús Rodríguez Sandoval,
Santo Domingo
Bauunternehmer: Compañía
Rodríguez Sandoval, Santo Domingo
Konstrukteur: Arboleda CxA,
Santo Domingo
Reynaers-Systeme: CW 50, RB 10,
TS 57, CP 50
Mohammed
Pablo Rodríguez
Al Najjar
Dieser luxuriöse
Wohnturm umfasst 31
Wohnungen, welche
jeweils ein gesamtes
Stockwerk mit einer
Bodenfläche von 853 m²
umfassen.
65
Referenzen
66
drachten,
Niederlande
BCT Architecten konzipierte das neue Gebäude der regionalen
Feuerwehr und den Hauptsitz der Polizei im Norden der Niederlande
auf einer künstlichen Insel bei der Stadt Drachten. Der Komplex
umfasst eine Reihe unterschiedlicher Funktionen: neben der
Kommandozentrale und einem forensischen Institut beherbergt
er ein Schulungszentrum mit zwei unterirdischen Schießanlagen.
Am aufsehenerregendsten ist sicherlich die Kommandozentrale.
Der mit Aluminium verkleidete rechteckige Baukörper ruht auf
fünf Betonsäulen und kragt in Richtung Wasser hinaus. Für die
Umsetzung dieser geneigten Fassade wurde Reynaers CW 60
verwendet.
REGIONALE FEUERWACHE UND
POLIZEIGEBÄUDE
Architekt: BCT, Enschede
Bauunternehmer: Jorritsma Bouw
West BV, Drachten
Konstrukteur: De Haan Westerhoff
Geveltechniek, Drachten
Reynaers-Systeme: CW 60, CS 68
Wim Tholenaars
67
#11
Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
www.reynaers.be · [email protected]
Herbst 2012
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
REPORT #11
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
Ein Magazin von
Reynaers Aluminium
Pierres
Vives
Ein Gebäude
in Form eines
beeindruckenden Schiffs
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
www.reynaers.de · [email protected]
Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld
t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35
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ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd
Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
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Auf dem
Weg zu einer
nachhaltigen
Urbanisierung
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bloemhof
Ein Beispiel
für ein
generisches
Strukturdesign
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