#11 Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Herbst 2012 REYNAERS ALUMINIUM N.V. REPORT #11 TOGETHER FOR BETTER REPORT Ein Magazin von Reynaers Aluminium Pierres Vives Ein Gebäude in Form eines beeindruckenden Schiffs Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] Focus Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Urbanisierung serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193 www.reynaers.com · [email protected] bloemhof Ein Beispiel für ein generisches Strukturdesign #11 Ausgabe Herbst 2012 Verantwortlicher Herausgeber: Birgit Huybrechs Produktion: A10, RSM Co-Publishers Die städtebauliche Herausforderung S tädte sind die Orte der Zukunft. Überall auf der Welt verlagert sich die Bevölkerung immer mehr in Städte. Seit 2008 wohnen bereits mehr Menschen in Städten als auf dem Lande. Man kann sich darüber streiten, ob dies eine gute Entwicklung ist oder nicht. Aber es ist eine Tatsache, dass Städte weiter wachsen werden, weil sie eine Funktion als Wirtschaftszentren voller Dynamik und menschlicher Kreativität haben. Deshalb werden Lösungen für Probleme sicherlich auch in Städten gefunden werden. Eine Stadt ist ein El Dorado der Architektur. Eine Stadt ist das vorrangige Habitat von Architekten, in dem sie meistens tätig sind. Architektur verdankt ihr Existenzrecht der Stadt – und umgekehrt. Die außergewöhnlichste, bemerkenswerteste und beeindruckendste Architektur findet sich im Allgemeinen in städtischen Gebieten. Aber auch wenn die Stadt für die Architektur noch so attraktiv sein mag, macht sie es Architekten, Baufirmen und Kunden nicht immer einfach. Auflagen und Einschränkungen können den Bau erschweren und die Dichte des urbanen Lebens stellt andere Anforderungen an z. B. Schallisolierung und Brandschutz als in den Vororten. Allerdings verfügt Reynaers in diesen Bereichen über ein umfassendes Fachwissen. Die Herausforderungen und Chancen der Stadt auf wirtschaftlicher, sozialer und individueller Ebene manifestieren sich in der gebauten Form. Gerade durch diese Kombination aus Hindernissen und Chancen lassen sich architektonische Meisterleistungen erzielen. Die Stadt ist ein kollektives Produkt, ganz genauso wie jedes Gebäude – in der Stadt oder außerhalb davon. In diesem Sinne ist die Realisierung eines Gebäudes in oder in der Umgebung einer Stadt eine kollektive Leistung in mehr als einer Hinsicht, und Reynaers ist stolz darauf, einen Beitrag hierzu leisten zu können. Erik Rasker Leiter Technik und Entwicklung Reynaers Aluminium BESUCHEN SIE UNS AUF DER BAU MÜNCHEN 2013 *** BESUCHEN SIE UNS AUF DER BAU MÜNChe 14-19/01/2013 - Sie finden uns in Halle B1, Stand 329 Das Reynaers Extranet ermöglicht Ihnen den Zugriff auf spezifische technische (Hintergrund-)Informationen zu unterschiedlichen Themen wie Nachhaltigkeit, nationale Bestimmungen und Auflagen, Prüfberichte und vielen weiteren interessanten Aspekten. Darüber hinaus haben wir einige benutzerfreundliche Hilfsmittel wie das Kalkulations-Tool zur Berechnung von U-Werten entwickelt, das Ihnen eine Hilfe für Ihre täglichen Projekte bietet. Möchten Sie diese neue professionelle Umgebung kennen lernen? Besuchen Sie www.reynaers-extranet.com. Weitere Anregungen für Bau- und Renovationsprojekte halten wir für Sie auf unserer Internetseite www.reynaers-referenzen.ch bereit. in dieser ausgabe SHOWCASE 4 Erfahren Sie mehr über neue Projekte, bei denen ReynaersSystemlösungen eingesetzt wurden FOCUS 8 Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Urbanisierung Unterschiedliche Perspektiven projekte 14 22 Dalston square, London pierres vives, montpellier Ein interplanetares Raumschiff Ein umfassendes Projekt zur Stadterneuerung 30 38 bloemhof, groningen Gebäude der Staatsanwaltschaft, Tiflis ‚Die intensive Stadt’ Elegant gestapelt 46 SOPharma Litex, sofia Ein zuversichtlicher Schritt in eine grüne Zukunft innovationen 54 Aktuelle Innovationen und Optimierungen he referenzen 58 Eine Auswahl an Reynaers Projekten SHOWCASE Nikolay Kravtsov 4 Sportarchitektur für die Fussball-EM 2012 in der Ukraine Ukraine (Ua) — Internationale Sportveranstaltungen werden für Städte immer wichtiger. Städte wetteifern miteinander, um Austragungsort der Olympischen Spiele und internationaler Fußballmeisterschaften zu werden. Durch die große Zahl der Teilnehmer und die weltweite Medienwirkung entwickeln sich diese Events zur ultimativen Form des City Marketings. Die Architektur der Stadien und anderer Gebäude wird immer häufiger dafür eingesetzt, sich ein attraktives Image zu verschaffen. Darüber hinaus bieten der Bau der erforderlichen Infrastruktur, der multifunktionalen Sportstätten und der Unterkünfte für die Sportler eine ausgezeichnete Möglichkeit, einer großen urbanen Region einen Impuls zu geben. So ist es auch in der Ukraine, denn dieses Land richtete in diesem Jahr – zusammen mit Polen – die Fußball-EM im Sommer aus. Reynaers war an der Entstehung von drei der vier Stadien in der Ukraine beteiligt: der Renovierung des Olympiastadions in Kiew, dem Metalist Stadion in Charkiw und dem Neubau des Stadions in Lemberg. Die neue Arena Lemberg mit einer Kapazität von 30 000 Personen wurde speziell für diese Sportveranstaltung gebaut. Der Bau dieser modernen Anlage, die vom Wiener Architekten Albert Wimmer entworfen wurde, wurde als Ausgangspunkt für ein viel umfassenderes urbanes Entwicklungsprojekt gewählt, mit dem Lemberg seinem Anspruch als Stadt des Sports unterstreichen will. Zu den Projekten gehören der vollständig renovierte Flughafen sowie neue Bahnstrecken und Hotels. Die frei geformten Metallfassaden des Stadions springen sofort ins Auge, genauso wie die große Treppe, die sich als einladende Geste für die Besucher präsentiert. Aluminiumsysteme von Reynaers wurden für sämtliche Fassaden und Eingänge verwendet sowie auch für die hochwertigen VIP-Logen, die mit einer Vollverglasung vom Boden bis zur Decke ausgeführt sind. Diese Vollverglasung findet man auch in den Verwaltungsund Medienräumen. Bei einem Entwurf für ein Stadion spielt die Sicherheit eine fast genauso große Rolle wie der gute Blick aufs Feld. In Lemberg wurden die Notausgänge gemäß den UEFA-Auflagen zum Brandschutz mit Anti-PanikSystemen ausgerüstet. Die Fenster im Atrium sind mit einem Gravitationssystem ausgeführt, damit sie sich im Brandfall schneller öffnen lassen. Darüber hinaus mussten auch die Anforderungen an die thermische Isolierung berücksichtigt werden. An der Sonnenseite des Stadions wurde Glas mit einer erhöhten thermischen Isolierung (Ug - 1,1 W/m²K) verwendet, während im Innen- und Medienraum Glas mit einer erhöhten Transpa- renz (82 % lichtdurchlässig) eingesetzt wurde. Alle Elemente wurden mit den Reynaers-Systemen CW 50 und CS 77 ausgeführt, die den thermischen Isolationsvorgaben der UEFA entsprechen. Arena Lemberg Architekt: Albert Wimmer ZT Gmbh, Arnika, Ukrdesigngroup Generalunternehmer: Altkom, Kiew Konstrukteur: Ekran, Lviv Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77 Olympic National Sports Complex, Kiew Architekt: GMP, Hamburg Generalunternehmer: Ak Engineering, Kiew Konstrukteur: InvestMasterStroy, Kiew Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 77-BP, CS 77-AP, Eco System Oblast Sports Complex ‘Metalist’, Charkiw Architekt: Charkiw project institute Konstrukteur: Stroitelnaya initsyativa, Krona- Charkiw Reynaers-Systeme: CW 50, CS 59, CS 68 5 Cécile Septet SHOWCASE 6 Kompaktes Design Changé (FR) — Immer häufiger entstehen sowohl in Stadtzentren als auch in Vororten kompakte Gebäude mit mehreren Funktionen, motiviert durch den Gedanken der Nachhaltigkeit. Dadurch können interne Organisationsabläufe und Baukosten optimiert, und der ökologische Fußabdruck erheblich verbessert werden. Das Gebäude in der Gemeinde Changé (4 km von Laval entfernt), das von den Architekten Colboc Franzen & Associés für den Dienstleister Fiteco entworfen wurde, umfasst nicht nur den Fiteco-Hauptsitz, sondern auch die örtliche Niederlassung der Firma. Eigentlich sollten zwei besondere, einzelne Gebäude an diesem Standort entstehen, aber durch die geltenden Auflagen wäre nur der Bau zweier kleinerer Gebäude mit einem großen Parkplatz möglich gewesen. Deshalb haben die Architekten den Kunden überzeugt, ein großes, ca. 2000 m² umfassendes Gebäude zu bauen. Der Innenbereich der Büroräume basiert auf einem strengen 60-cm-Raster, sodass im Laufe der Zeit eine flexible Nutzung möglich ist und der nachhaltige Charakter verstärkt wird. Das Fassadendesign sorgt dank dem Reynaers-System CW 86-VEC für einen leicht skurrilen Effekt bei diesem rationalen Ansatz. Die Fassade besteht aus spiegelglaspolierten Fassadenplatten aus Stahl, die in einem bestimmten Winkel befestigt wurden, während die Glasscheiben mit CW 86-VECProfilen eingefasst wurden. Stahl und Glas spiegeln die umliegende Natur und das sich ständig verändernde Licht wider, sodass das Gebäude und dessen Umgebung, die Architektur und die Stadt fließend ineinander übergehen. Fiteco Bürogebäude Architekt: Colboc Franzen & Associés, Paris Auftraggeber/Investor: Fiteco group Konstrukteur: Serru, Château Gontier Reynaers-System: CW 86-VEC sem Grund wurde das speziell für Renovierungen entwickelte System CS 24-SL „Slim Line“ mit besonders schmalen Profilen eingesetzt. Es eignet sich ausgezeichnet für Bauwerke, die im Originalzustand mit Stahlfensterrahmen ausgestattet waren. Aufgrund des besonders kalten Klimas reichte die standardmäßige thermische Isolierung der Profile nicht aus, sodass die Fassadenöffnungen mit Doppelverglasung und einer dazwischen liegenden Luftschicht ausgeführt wurden. Die Originalfenster aus Stahl konnten restauriert und im unteren Bereich der Kathedrale als Erinnerung erhalten werden. Debbie De Brauwer Kronstadt (RU) — Die Morskoy Kathedrale von Sankt Nikolaus zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das 1913 vom Architekten Wassili Kosjakow im neo-byzantinischen Stil erbaute Gotteshaus wurde letztes Jahr vollständig renoviert. Reynaers lieferte für die gesamte Kirche die neuen AluminiumFensterrahmen. Eine der wesentlichsten Auflagen lautete, dass die architektonische Linie der elegant geschwungenen Fenster erhalten bleiben sollte. Aus die- Dmitry Babanin Liebevolle Renovierung Wohnanlage mit Niedrigenergie-Häusern Vorst (BE) — Das neue Wohnviertel Bervoets, das in einer waldreichen Umgebung außerhalb von Brüssel entstanden ist, ist ein Musterbeispiel für nachhaltige Stadtplanung. Die 239 Wohnungen und zehn Ateliers verteilen sich auf neun Gebäude und bieten einen Blick auf drei, mit Bäumen bepflanzte öffentlich zugängliche Innenhöfe. Auf der Straße sieht man keine ge- parkten Autos, da diese in einer der drei Tiefgaragen abgestellt werden. Die beim Bau eingesetzten Technologien bestechen durch Nachhaltigkeit und Innovationskraft. Durch die Kraft-WärmeKopplung für Elektrizität, Heizung und Warmwasser sowie einer hervorragenden Wärmedämmung u.a. durch den Einsatz einer Dreifachverglasung lassen Morskoy Kathedrale von Sankt Nikolaus Architekt: Obolyanskiy A., Sankt Petersburg Konstrukteur: CAC (Современные Архитектурные Системы) Moderne Architektursysteme, Sankt Petersburg ReynaersSystem:: CS 24-SL 7 sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Die mit dem hoch isolierenden System CS 86-HI gefertigten Fenster und Türen wurden einem Blower-Door-Test (Differenzdruckmessung laut DIN 13829) unterzogen, damit eine absolute Luftdichtheit gewährleistet ist. Völlig neu sind die Dächer, die als Ableitung für Niederschlagswasser dienen. Zusammen mit den begrünten Dächern fangen sie das Regenwasser auf, sodass es nur langsam in die Kanalisation gelangt und Überschwemmungen verhindert werden. Wohnanlage, Bervoets Architekt: YATLAOL 55 (Y+Y, Atlante, Atelier 55, Eole) Auftraggeber: Bervoets Real Estate (Pargesy, Dexia Bank & Immo Bam) Bauunternehmer: THV Kumpen-CEIDe Meyer Konstrukteur: Couwenbergh & Schellens Aluminium NV, Weelde ReynaersSystem: CS 86-HI FOCUS AUF DEM WEG ZU EINER NACHHALTIGEN URBANISIERUNG 8 ‚STÄDTISCHE RAUMPLANUNG‘ IST DAS THEMA, DAS IN ZUKUNFT DIE WICHTIGSTE ROLLE SPIELEN WIRD. AUS GUTEM GRUND WIDMETE SICH DIE IN DIESEM JAHR DURCHGEFÜHRTE 5. INTERNATIONALE ARCHITEKTUR BIENNALE IN ROTTERDAM DEM THEMA ‚MAKING CITY: NO CITIES, NO FUTURE‘. DIE ZAHLEN SPRECHEN EINE DEUTLICHE SPRACHE. DIE STÄDTE HABEN IN DEN LETZTEN ZWEIHUNDERT JAHREN EIN EXPONENTIELLES WACHSTUM VERZEICHNET, DESSEN ENDE BISHER NOCH NICHT ABZUSEHEN IST. IM JAHR 1800 WOHNTEN 3 PROZENT DER WELTBEVÖLKERUNG IN STÄDTEN, 1950 WAREN ES SCHON 30 % UND 2006 LAG DER ANTEIL BEREITS ÜBER 50 %. ES WIRD DAVON AUSGEGANGEN, DASS IM JAHR 2050 MEHR ALS SIEBEN MILLIARDEN MENSCHEN VON DER DANN AUF NEUN MILLIARDEN GESCHÄTZTEN WELTBEVÖLKERUNG IN STÄDTEN LEBEN WERDEN. Text: Kirsten Hannema Fotografie: Shuna Lydon, Kiril Konstantinov, City Hall Oostkamp, Getty Images/ EschCollection 9 FOCUS 10 MENSCHEN IN ALLER WELT FÜHLEN SICH VON STÄDTEN MAGNETISCH ANGEZOGEN. GRÖSSERE STÄDTE BEDEUTEN GRÖSSERE CHANCEN: FÜR DEN ARBEITSPLATZ, FÜR EINE BESSERE EXISTENZ UND EIN REIZVOLLERES, INTERESSANTERES LEBEN. Wie können Planer, Entscheidungsträger, Politiker, Marktteilnehmer, Designer und Bürger etwas so Gigantisches und zunächst chaotisch und ungreifbar scheinendes wie eine Stadt verstehen? Und was bedeutet die urbane Entwicklung im Hinblick auf Aspekte wie Akustik, Brandschutz, Energieverbrauch und Nachhaltigkeit für Reynaers? Nach Ansicht des englischen Physikers Geoffrey West ist ein wissenschaftlicher Ansatz erforderlich, um die Stadt – und ihre Zukunft – umfassend verstehen und steuern zu können. 2002 fing er an, Daten über Städte aus aller Welt zusammenzutragen; alles von der Zahl der Tankstellen und Cafés über die Anzahl an Mordfällen bis hin zum Durchschnittseinkommen der Einwohner, und kam dadurch zu einem bemerkenswerten Ergebnis. Sobald sich die Größe der Stadt verdoppelt, steigen nicht nur das Einkommen, sondern auch Verbrauch und Produktivität um ca. 15 Prozent. Dies ist eine Erklärung dafür, warum Menschen in aller Welt sich von Städten magisch angezogen fühlen. Größere Städte bedeuten größere Chancen: für den Arbeitsplatz, für eine bessere Existenz und ein reizvolleres, interessanteres Leben. Städte sorgen für 90 % unseres Wohlstands. Und anscheinend ist es auch so, dass je größer die Stadt ist, desto größer der durchschnittliche Vermögensanteil jedes Bürgers daran ist. KONSEQUENZEN Allerdings hat auch diese Medaille zwei Seiten: West stellte nämlich fest, dass bei einer Verdopplung der Bevölkerungszahl nicht nur Wohlstand und Innovationskraft um 15 % steigen, sondern auch Verbrechen, Verschmutzung und Krankheit. Eine ungezügelte Urbanisierung führt zu riesigen sozio-ökonomischen und wirtschaftlichen Problemen. Es dürfte klar sein, dass diese Probleme außer Kontrolle geraten, wenn Städte weiter wild wachsen. Ebenfalls klar ist, dass es die Städte sind, die Antworten auf die zentralen Fragen des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu finden haben, weil die Städte auch die Quelle der menschlichen Kreativität und Innovationsfähigkeit sind, durch die eine Zunahme 11 des Wohlstands erreicht wird. Die Organisation der Internationalen Architektur Biennale in Rotterdam erklärt dies auf ihrer Website wie folgt: „... unsere Städte können uns nur dann den Weg in eine bessere Zukunft weisen, wenn wir sie besser entwerfen, planen und lenken.“ Aber was ist eigentlich besser? Wissenschaftler, Planer und Politiker diskutieren kontrovers darüber, welcher inhaltliche Schwerpunkt bei den urbanen Innovationen zu setzen ist. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Stadt der Ort ist, an dem sich alles in der Zukunft abspielen wird“, erklärt Alexander D‘Hooghe, Professor für Architektonischen Urbanismus am Institut für Technologie in Massachusetts (MIT). „Es besteht allerdings ein Missverständnis darüber, was zur Stadt gehört; im Allgemeinen beschränkt man sich dabei auf den historischen Stadtkern. Architekten sind vom Gedanken des Ultra-Urbanismus und der Dichte wie besessen. ‘Verdichtung’ scheint zu einer Art Synonym für ‘nachhaltiges Bauen’ geworden zu sein. Die Leistungsfähigkeit des vorhandenen urbanen Netzes ist jedoch begrenzt. Und einmal ganz im Ernst: Es ist sehr einfach, zu sagen, dass wir alle auf engem Raum zusammenleben sollten, aber 70 oder 80 Prozent der Menschen wollen so nicht leben und entscheiden sich für eine Umgebung mit mehr Platz, mehr Grün und mehr Ruhe – in anderen Worten: für die Vororte. Aus diesem Grund vollzieht sich die Entwicklung wahrscheinlich in Richtung einer Mischung aus Stadt und Land. Und das wird zum Trend: Die Randbezirke – die verbleibenden Gebiete – werden weiter ausgebaut. Das ist die Stadt der Zukunft.“ NACHHALTIGE PERSPEKTIVE Dies ist ein ganz anderer Gedanke als das verbreitete Bild, das wir von Metropolen wie London, New York oder Peking haben. Städte, die mit Wolkenkratzern, Ikonen der Baukunst und großen Stadtparks assoziiert werden. Das sind die Städte, denen wir alle einen Besuch abstatten wollen. Aber die derzeitige Entwicklung, die D´Hooghe erkennt, verläuft in den sich allmählich verändernden und verdichtenden urbanen Korridoren, in denen sich grüne Zonen in Asphalt verwandeln, während die Dichte des normalen vierstöckigen Hauses um das Doppelte oder Dreifache steigt. FOCUS 12 D´Hooghe ist sich darüber im Klaren, dass dies nicht zu einer attraktiven Stadt führt, aber die Realität unserer Zeit ist. Stadtentwickler und Architekten haben einerseits die Verantwortung, nachhaltige Perspektiven für diese Bereiche zu erarbeiten, für die es keine allumfassenden Pläne gibt, und andererseits die Aufgabe, neue Typologien für die weniger kompakte Stadt zu schaffen. D´Hooghe erkennt hier drei wichtige Themen: erstens, die Entwicklungen von Enklaven, „Städte innerhalb der Stadt“, die eine eigene Identität haben und den Bedürfnissen einer bestimmten Zielgruppe gerecht werden; zweitens, das Design und die Wiederverwertung vieler „big boxes“,die vor allem in den Vororten zu finden sind – große, eindimensionale Gebäude, die ursprünglich als Distributionszentren oder Geschäfte (wie IKEA) genutzt wurden; und drittens, die Integration von Architektur und Infrastruktur – das entscheidende, verbindende Element in der modernen Stadt. Für Reynaers sieht D´Hooghe in diesem urbanen Kontext eine klare Aufgabe: „Reynaers könnte sich mit Lösungen einbringen, die dem spezifischen Bedürfnis, Tageslicht weit in Gebäude hineinzubringen, ohne Energie zu vergeuden, gerecht werden.“ Ein Beispiel für diese Technologie zeigt sich bei den Sopharma Durch große Fenster und verglaste Trennwände gelangt das Tageslicht bis weit in das Innere des Gebäudes 4 Litex Towers in Sofia, Bulgarien (siehe Seite 46). Nach Ansicht von D´Hooghe repräsentiert die in diesem Jahr in der belgischen Gemeinde Oostkamp fertiggestellte Stadthalle die suburbane Architektur der Zukunft. Hierbei handelt es sich um eine typische big box, die von dem spanischen Architekten Carlos Arroyo umgewandelt wurde und eine helle, wolkenähnliche Innengestaltung erhielt. MASSNAHMEN Erik Rasker, Leiter Technik und Entwicklung bei Reynaers, geht außerdem davon aus, dass weitere Neuentwicklungen in den Bereichen Schall- und Brandschutz und nachhaltigen Bauweisen bevorstehen. „Wenn Gebäude auf engerem Raum gebaut werden, sei es in der Stadtmitte oder in einem Vorort, bedeutet dies, dass den Brandschutzbestimmungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Dies gilt sowohl innerhalb eines Gebäudes als auch zwischen mehreren Bauwerken.“ Nach Ansicht von Rasker ist das Thema Akustik ganz besonders bei Flughäfen, wichtigen Verkehrsadern sowie P+RPlätzen von großer Bedeutung. „Aber immer häufiger entwickeln wir individuelle Produkte für bestimmte Projekte und passen diese in unserem AkustikTestlabor je nach Bedarf an.“ Ein ehemaliges Distributionszentrum in Oostkamp (Belgien) erhielt eine wolkenähnliche Innengestaltung 4 GEMEINDE OOSTKAMP Architekt: Carlos Arroyo, Madrid Konstrukteur: Allaert Aluminium, Harelbeke Reynaers-Systeme: CW 50 (gebogen), CS 68, CP 130-LS 4 Reynaers misst der Nachhaltigkeit bereits seit langer Zeit große Bedeutung bei und der ökologische Fußabdruck ist selbstverständlich ein wichtiges Kriterium. Erik Rasker erklärt: „Aluminium ist ein besonders robustes Material, das nahezu endlos wiederverwertet werden kann. Aber der Lebenszyklus des Materials ist mindestens genauso wichtig, denn schließlich geht es hier um Gebäude, die 50 Jahre oder mehr genutzt werden sollen. In dieser Zeit sollen unsere Produkte so viel wie möglich zur Energieeinsparung beitragen, indem die Sonnenwärme und das Tageslicht optimal genutzt werden.“ In Bezug auf Städte würde Rasker es begrüßen, wenn es zwischen Stadtentwicklern, Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauausführenden zu einer intensiveren Zusammenarbeit kommen würde. „Im Moment ist es meistens so, dass der Energieverbrauch pro Gebäude untersucht wird, und am Ende dieser Phase werden die Produkte ausgewählt, die am besten zum Gebäude passen. Aber das mögliche wechselseitige Verhältnis zwischen Gebäuden und der angrenzenden Infrastruktur wird außer Acht gelassen. Es würden sich auf jeden Fall Gewinne erzielen lassen, wenn man die langfristige Entwicklung einer umfassenden Urbanisierung betrachten würde. Wir würden gerne bereits zu Beginn dieser Phase einbezogen werden, damit wir mitdenken können, Lösungen für eine flexible, nachhaltige Nutzung zu finden.“ OLYMPISCHES DORF In London war Reynaers am Bau des olympischen Dorfes beteiligt, und hier ist dies bereits zur Realität geworden: Die nachhaltige Umnutzung des gesamten Geländes, das im Anschluss an die Olympiade in einen neuen Wohnbezirk umgewandelt wird, war von Anfang an eines der wichtigsten Ziele des Londoner Organisationskomitees. Zunächst wohnen in dem Dorf die teilnehmenden Athleten der Olympischen Spiele, danach die Sportler der paralympischen Spiele und zum Schluss Londoner Familien. Die Drehkippfenster in den Gebäuden müssen den Anforderungen aller drei Zielgruppen in Bezug auf Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit entsprechen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, welchen Beitrag Reynaers zur nachhaltigen Urbanisierung leisten kann.“ Durch die vom Olympischen Organisationskomitee auferlegten Marketingbeschränkungen werden wir Sie erst in einer späteren Ausgabe des Report hierüber informieren. UNSERE PRODUKTE SOLLEN SO VIEL WIE MÖGLICH ZUR ENERGIEEINSPARUNG BEITRAGEN, INDEM DIE SONNENWÄRME UND DAS TAGESLICHT OPTIMAL GENUTZT WERDEN. 13 www.warnerphoto.org projekt 14 Dalston Square London, GROSSBRITANNIEN Text: Isabelle Priest Fotografie: Nick Short 15 Ein UMFANGREICHES Projekt zur Stadterneuerung W as ist in Dalston passiert? Vor 20 Jahren schrieb der Heimatkundler Patrick Wright wehmütig in „Eine Reise durch Ruinen: Die letzten Tage von London“ über ein verschwindendes Dalston, ein Dalston, in dem Gebäude und Eigentümer offen waren und in dem die Zeit langsamer zu verstreichen schien oder ganz stehen geblieben war. Die Geschäfte sahen wie in den 1950-er Jahren aus und die Menschen schlenderten ziellos umher, halfen einander aber. In den letzten Absätzen des Kapitels mit dem Namen „Um die Welt in 300 Schritten“ warnt Wright vor einer totalen Veränderung der Gesellschaft von Dalston, in der der Gedanke Kaufen-zum-Vermieten die neue Bevölkerung prägt. 16 Wright lag möglicherweise mit seiner letzten Prophezeiung falsch, aber ein Wandel hat sich in Dalston bestimmt vollzogen, und die Einwohner von Londoner hören immer öfter über diesen Ort am Overground in East London. Nachdem Brick Lane, Spitalfields und Shoreditch unerschwinglich werden, wird Dalston immer mehr zur neuen Heimat der trendy Londoner, und so drängen sich Bistros für Yuppies sowie gemeinschaftliche Gärten zwischen Arbeiterkneipen und Baustoffhändler. Hier findet ein Kampf statt, und noch ist nicht abzusehen, wer gewinnen wird. Inzwischen liegt allerdings ein visionärer Plan für die Bebauung und die Demographie von Dalston vor. Ein Teil dieses Plans nahm 2007 mit der ersten Phase von Dalston Square konkrete Gestalt an, einem Plan zur städtischen Neugestaltung, der vom Stadtteil Hackney und der Stadtentwicklungsgesellschaft London initiiert und von Barratt Homes verwirklicht wurde. Dabei entstehen insgesamt 553 Wohnungen, von denen die meisten bereits fertig gestellt wurden, in drei Etappen an der Kreuzung Kingsland Road und Dalston Lane neben einem neuen Bahnhof. Zusätzlich zu diesen Wohnungen umfasst dieses Projekt eine 3200 m² große öffentliche Bibliothek, eine 2650 m² große gewerblich genutzte Fläche und eine 525 m² große gemeinschaftlich genutzte Fläche, die einen 4300 m² großen öffentlichen Platz umgibt. Dieser öffentliche Platz bildet somit das Zentrum der Entwicklung, an dessen Nord-Süd-Seite die mittleren bis hohen Gebäude verlaufen. Die von Ayrop Associates entwickelte erste Etappe, Dalston 2 Wintergärten ragen aus der westlichen Fassade heraus und bieten einen Ausblick auf den öffentlichen Platz (Bau-Etappe 1) 17 Im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms für Dalston Square entstehen in drei ETAPPEN insgesamt 553 Wohnungen. 18 2 Die Balkone wurden mit Schiebetüren aus der Systemreihe CP 130 ausgeführt (BauEtappe 2) 19 Lane South, wurde 2010 fertiggestellt und umfasst 244 neue Appartementwohnungen. Robin Gimblett von Goddard Manton Architects, die für die Unterstützung während aller Etappen zuständig waren, erklärt, dass das Gebäude „die Festigkeit eines Gebäudes mit Ziegelfassade unterstreicht, in dem die Fensteröffnungen in die steinerne Haut gedrückt wurden. Das besondere Merkmal sind die Wintergärten, die aus der westlichen Fassade herausragen und den öffentlichen Platz überblicken. Der Rhythmus und das Muster der vertikalen und horizontalen Rahmung entstand durch die Verwendung von hellen und dunklen Farben.“ Reynaers-Produkte wurden auf dem gesamten Gelände eingesetzt. Am interessantesten ist deren Verwendung jedoch bei den Wintergärten, an denen das Fassadensystem CW 50 mit fester Verglasung und festen Holzjalousien kombiniert wurde. Mit CW 50 ist es möglich, eine maximale Lichtdurchdringung im Gebäude zu erzielen, und gleichzeitig bietet das System eine scheinbar unbegrenzte kreative Freiheit. GP 51, das innovative Terrassen-Verglasungssystem, wurde bei den Balkonen eingesetzt. Im Erdgeschoss wurde das System CW 50 zusätzlich zur festen Verglasung und einigen verglasten Lichtöffnungen sowohl für die Ladenfront der Geschäfte als auch die Bibliothek verwendet. Unterdessen haben McAslan and Partners die 2. Etappe, Dalston Junction Interchange, entworfen. Hier haben die Architekten vier miteinander verbundene Türme, drei davon sechs- und einer neunstöckig, mit in vier Bereiche eingeteilten Balkonen konzipiert, sodass sich die Fassade nach Osten über den öffentlichen Platz oder nach Osten zur Kingsland Road erstreckt. Der Balkon mit der verglasten Balustrade ist über Schiebetüren zugänglich, die auf der Systemreihe CP 130 von Reynaers basieren. Darüber hinaus besteht das Gebäude aus weißen, glasfaserverstärkten Betonplatten und einer Holzverkleidung, um dem Außenbereich eine wärmere Ausstrahlung zu verleihen. Die letzte Projektphase umfasst einen Block mit 32 Wohneinheiten, der 2013 fertig gestellt sein soll. Der Umfang dieses Projekts ist außergewöhnlich groß und dessen Einfluss auf eine Gesellschaft im Umbruch wird erheblich sein. Bisher lässt sich 20 Dalston Square: 1. Dalston Lane South - Appartements 2.Dalston Junction – (Bus-)Bahnhof 3. Dalston Junction – Appartements 2 Fassade des Appartementgebäudes 2 Das System Glass Patio GP 51 wurde für die Balkone verwendet 4 Dalston Lane 1 Beechwood Road Dalston Square 2 3 Kingslan d Road jedoch noch nicht abschätzen, zu wessen Vorteil das Projekt Dalston Square verlaufen wird. Auf jeden Fall entsteht hier eine neue, hochwertige und lebendige Straßenlandschaft, in der Fußgänger- und Radverkehr angeregt wird, und mit attraktivem Wohnraum, der zweifellos reißenden Absatz finden wird. Somit lassen sich sicher die wesentlichen politischen Ziele zur Wohn- und Stadtentwicklung der Stadt erreichen. Dalston Square Architekt: Goddard Manton Architects, Arup Associates Investor: Barratt Homes Konstrukteur: M Price Reynaers-Systeme: CS 86-HI, GP 51, CW 50, CP 155, CP 130 21 Der Rhythmus und das Muster der vertikalen und horizontalen Rahmung entstanden durch die Verwendung von HELLEN UND DUNKLEN FARBEN. projeKt 22 PIERRES VIVES Montpellier, FRANKREICH Text: Sophie Roulet Fotografie: Hélène Binet Vorhangfassaden für interplanetares Raumschiff 23 D ie britisch-irakische Architektin Zaha Hadid, die als erste Frau 2004 mit dem angesehenen Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet wurde, mag Komplexität, wie sie es auch bei ihrem überragenden Bau in Montpellier „Pierres Vives“ (Lebende Steine) unter Beweis stellt. Dieses beeindruckende Gebäude, das 200 Meter lang und 25 Meter hoch ist, ähnelt mit seinen geneigten Fassaden einem Bauwerk aus einem Science-Fiction-Film, beherbergt jedoch die Archive, eine Bibliothek und die Büroräume des Verbands „Hérault Sport“ im Bezirk Hérault. 24 „Pierres Vives“ liegt wie ein gewagtes architektonisches Statement für die Region in der Mitte des gleichnamigen neuen Viertels im Nordwesten von Montpellier im Department Hérault im Südwesten Frankreichs. „Die drei Teile des Projekts kommen zu einer Form zusammen, die einem horizontal liegenden Baumstamm ähnelt. Die Äste ragen aus dem Baumstamm hervor und bieten so den Zugang zu den einzelnen Bereichen des monolithischen, mit Glas eingefassten Gebäudes“, erklärt die Projektarchitektin Stephane Hof. Dieser gefallene „Baum der Erkenntnis“ ist eine Meisterleistung der Konstruktion. Dies zeigt sich in der imposanten Größe und den spektakulären Fassaden, die aus mehr als tausend großen, vorab gegossenen Betonelementen bestehen, die die Bewegung der Pfosten-Riegel-Struktur widerspiegeln. Zwischen diesen komplex geformten Elementen befindet sich ein System aus wie ein 3D-Puzzle gestalteten Vorhangfassaden, die mit den Aluminiumprofilen CW 70 von Reynaers ausgerüstet sind, einer nach Maß konzipierten Lösung auf der Grundlage des bekannten Fassadensystems CW 50. Aufgrund der beim Zusammenbau der einzelnen, kompliziert geschnittenen Betonteile auftretenden Beschränkungen waren sehr gründliche Studien für die Konzipierung der Fassaden erforderlich. Stephane Hof blickt zurück: „Das interessante an dieser Lösung ist, dass wir durch das Biegen von Standardprofilen eine spezifische Lösung geschaffen haben, die im Prinzip das Bindeglied zwischen dem geschwungenen Beton und dem Glas darstellt.“ Als Kombination von „Verwaltungszentrum“ und „Palast des Wissens“ verdankt dieser spektakuläre Monolith aus Beton und Glas seinen Namen einem Zitat des französischen Schriftstellers Rabelais: „Ich baue nur Lebendiges – das heißt Menschen“, und beruht somit auf dem Gedanken des Baums der Erkenntnis. Der untere Bereich, in dem sich die Archive befin- den (9500 m²), enthält 60 km an Dokumenten, die in Betonsilos mit einer geregelten Luftfeuchtigkeit und Temperatur gelagert werden, bildet die solide Basis des Stammes, über dem sich die Bibliothek (2900 m²) erstreckt, die als leichterer und offener gestalteter Gebäudeteil für 300 000 Bücher konzipiert wurde. Im oberen Bereich befinden sich schließlich Sportstätten und Büroräume (860 m²), die in den Ästen und Zweigen angeordnet sind. Alle drei Bereiche teilen gemeinsame Funktionen im Herzstück des Gebäudes wie ein Amphitheater mit 200 Sitzen, Ausstellungssäle, Sitzungszimmer, Multimediabereiche, Büros und eine Rezeption sowie den überdachten Haupteingang. Gedruckte Leiterplatten Eine akribische technische Sorgfalt und ein absolut genaues Layout waren zur Realisierung dieser Fassaden erforderlich, die wie aus elastischem Material gemacht zu sein scheinen. Hierbei handelt es sich um einen optischen Bezug zu den komplexen Windungen auf Leiterplatten, die einen Gegensatz zu den leicht und modulierbar anmutenden Betonelementen darstellen. Die Fassaden im Norden (Basis des umgestürzten Baums), Osten und Westen (der Baumstamm) bestehen aus mehreren vertikalen Flächen, während die anderen Fassaden einen Neigungswinkel von 36 Grad aufweisen; das war eine Herausforderung für den Spezialisten Reynaers, der alle Aluminium-Systemlösungen für die Glaswände geliefert hat (außer der Beschattung Brise-Soleil). Und tatsächlich wird das Gebäudeäußere durch Riffelglas und geformte Oberflächen geprägt, die den Eindruck der Bewegung nachvollziehen und betonen. Diese Pfosten-Riegelfassaden enthalten ein verborgenes Befestigungssystem für die Verglasung, die von Reynaers speziell für dieses Projekt angepasst wurde. Gesteigert wurde die Komplexität noch durch die kurvenförmige Bewegung der Fassaden, durch die eine Kalandrierung der Elemente der Vorhangfassaden erforderlich war. Die Architektin Hof erklärt dazu: „Das Biegen der Profile in vertikale Richtung war ziemlich einfach, aber die Elemente an der geneigten Fassade waren eine besondere Herausforderung für den italienischen Bauunternehmer. Trotzdem nahm man die Herausforderung einer Lösungsfindung mit Begeisterung an. Einige Kurven in der Fassade wurden sogar von Hand gefertigt.“ Durch die Schaffung großzügiger Innenräume mit spektakulären Aussichten hat Zaha Hadid in Montpellier ein architektonisches Meisterstück geschaffen, 25 6 Riffelglas und geformte Oberflächen prägen die dynamische Ausstrahlung des Gebäudeäußeren Die Fassaden erinnern optisch an die komplexen Windungen auf Leiterplatten. 26 Eine Kombination AUS ‘Verwaltungszentrum’ und ‘Palast des Wissens’. 27 bei dessen Entstehung die bautechnischen Grenzen, um diese räumliche Herausforderung zu meistern, wiederum überschritten wurden. Das Gebäude kann jetzt seiner Bestimmung übergeben werden, sodass dieses neue Viertel ‚Pierres Vives‘ sicherlich bald viele Wohnhäuser, Geschäfte und öffentliche Grünanlagen umfassen wird. PIERRES VIVES Architektonischer Entwurf: Zaha Hadid Projektarchitekt: Stephane Hof Örtlicher Architekt (Ausführungsphase): Chabanne et Partenaires Ingenieure: Ove Arup & Gec Ingenierie Fassadeningenieur: Emmer Pfenninger Partner Auftraggeber: Conseil General de L’Hérault Vertreter des Auftraggebers: Hérault Aménagement Bauunternehmer: Vinci Construction France, Sogea Sud Group (Handelsagent), Dumez Sud und GTM Sud Konstrukteur: TOSONI LINO S.P.A., Villafranca di Verona, Italy Reynaers-Systeme: CW 70, Sonderlösung auf der Grundlage von CW 50-SC Projektlösung eynaers CW 70 Sonderlösung basierend auf CW 50 R Aus ästhetischen Gründen wurde eine Ansichtsbreite von 70 mm gefordert Elemente mit Klappfenstern und strukturierter, versiegelter Verglasung: 180 kg Maximales Glasgewicht: 350 kg Maximales Glasgewicht mit speziellem Glasauflager: 800 kg Maximale Glasdicke: 45 mm Bautiefe (Tiefe von Pfosten/Riegel): 200 mm Bautiefe (Tiefe von geneigtem Riegelprofil): 420 mm Dachlösung mit positiven und negativen Winkeln, speziell entwickelte Riegelprofile und Glasauflager Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter www.reynaers-solutions.com Glasauflager 28 Sprossenprofil Klappfenster Spezielle Glassicherung Glasauflager Vertikalschnitt CW 70 geneigtes Riegelprofil 1 Vertikalschnitt CW 70 mit Flügel 7 Flur 4 29 projeKt 30 BLOEMHOF Groningen, Niederlande Text: Kirsten Hannema Fotografie: Wim Tholenaars, René de Wit, Jim Ernst „Die intensive Stadt“ 31 N ach einer Zeit, in der Gebäude in den Niederlanden vor allem in entlegenen Gebieten außerhalb von Städten entstanden sind, zeichnet sich seit einigen Jahren eine Verschiebung in urbane Gebiete ab. Obwohl 39 % der geplanten Bauvorhaben in städtischen Gebieten zwischen 1995 und 2005 gebaut wurden, und zwar an den Stadträndern, lassen sich die meisten Bautätigkeiten heute als eine Verdichtung charakterisieren, mit der darauf abgezielt wird, die grünen außerstädtischen Bereiche zu erhalten und die Mittelschicht zu ermuntern, sich in der Innenstadt anzusiedeln. In der Zeit zwischen 1995 und 2005 entstanden viele der sogenannten VINEX-Wohnviertel, die ihren Namen dem 1988 vom niederländischen Ministerium für Wohnungsbau, Raumordnung und Umwelt veröffentlichten Programm verdanken. „Die intensive Stadt“, ein neues Projekt mit Wohnhäusern an mehreren Standorten, bereichert und verdichtet die Groninger Innenstadt jetzt systematisch. Dies ist ein typisches Beispiel für die räumli32 Das BloemhofGebäude befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Wasserwerks 2 che Strategie, bei der Lücken im urbanen Gewebe gefüllt werden. Das Bloemhof-Projekt ist ein Teil davon. Das Gebäude, das 56 Erstwohnungen und 1450 m² an Gewerbeflächen umfasst, befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks in der Bloemensingel-Straße. „Unser Bestreben war es, innerhalb der Unterschiedlichkeit der Gebäude, die hier den städtebaulichen Kontext bestimmt, einen Zusammenhang zum nahe gelegenen Umspannwerk zu finden“, erklärt die Architektin Marlies Rohmer. „Indem wir unseren Block in einem gewissen Abstand angeordnet haben, zollen wir dem Denkmal unseren Respekt, wobei wir gleichzeitig mit der ornamentierten Backsteinfassade die gleiche zeitlose Ausstrahlung erreichen wollten.“ Aber Rohmer ging es nicht darum, ein historisches Gebäude zu imitieren. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Entstehungszeit eines Gebäudes deutlich erkennbar sein sollte. Eine Stadt wird gerade durch die unterschiedlichen Bauperioden interessant. Aus diesem Grund haben wir uns auch für Aluminiumelemente entschieden, weil sie für 33 Eingang 1 34 35 Für Bloemhof wurden spezielle Fassadenelemente aus Ziegelstein mit einem Reliefmuster entworfen, die die gleiche Liebe zum Detail vermitteln, wie wir dies von Gebäuden aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert kennen. eine elegante und moderne Ausstrahlung sorgen und einen attraktiven Kontrast zu den eher groben Fassadenelementen bilden.“ Maarten Schmitt, der an dem Projekt beteiligte Stadtplaner, regte das Thema „Der behütete Raum“ an. Dies als Bezug zu den halb-öffentlichen Räumen, die als Bindeglieder zwischen den vielen, auf engem Raum befindlichen Wohnungen mit wenig privaten Außenflächen und den öffentlichen Grünflächen der Stadt dienen. Rohmer erläutert: „Wir konzipierten dieses Thema als einen Platz zwischen dem Denkmal und dem Neubau, als einen Eingangsbereich mit einem Baum und einer Bank, der als Begegnungsort für die Bewohnern des Gebäudes und denen der Umgebung dient.“ Dieser Platz ist ferner mit dem gemeinschaftlichen Innenraum verbunden, um den her- Funktionen angepasst werden kann. Aus diesem Grund wurde eine flexible Säulenstruktur für das Erdgeschoss auf einem Raster mit einer 8,10 m großen Bauweite konzipiert. Die Wohnungen darüber weisen die gleichen großzügigen Abmessungen auf und können auf Wunsch auch anders unterteilt werden. Sämtliche Räume verfügen über hohe Decken, sodass das Gebäude problemlos für Arbeiten, Wohnen und Freizeit verwendet werden kann. Rohmer betont, dass Flexibilität nicht der einzige Aspekt ist, durch den ein Gebäude nachhaltig wird: „In der Architektur suchen wir eine bestimmte Qualität und eine gewisse Opulenz, wie man dies auch bei alten Gebäuden erkennt, wir aber machen dies auf zeitgenössische Weise. Früher waren die Arbeitskosten niedrig und Baustoffe teuer; heute 36 Der gesamte gläserne Sockel des Gebäudes, in dem sich eine geräumige Gewerbefläche befindet, dient als Verbindung zwischen Gebäude und Stadt. um die Wohnungen angeordnet sind. Darüber hinaus dient der gesamte gläserne Sockel des Gebäudes, in dem sich eine geräumige Gewerbefläche befindet, als Verbindung zwischen dem Gebäude und der Stadt. Die Verankerung des Gebäudes im städtischen Kontext ist ein wichtiges Thema der Arbeit Marlies Rohmers. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, die Entwicklung einer allgemeinen Struktur zu fördern, die im Laufe der Zeit für unterschiedliche ist es genau umgekehrt.“ Deswegen arbeitet die Architektin gerne mit vorgefertigten Materialien, die oft speziell für ein bestimmtes Projekt entwickelt wurden. Für Bloemhof wurden beispielsweise spezielle Fassadenelemente aus Ziegelstein mit einem Reliefmuster entworfen, die die gleiche Liebe zum Detail vermitteln, wie wir dies von Gebäuden aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert kennen. Die Architektin hat sich wegen des besonders 37 1 1 Dem Namen der Straße Bloemsingel verdankt das Projekt seinen Namen Fassadendetail mit einem Fenster aus der Serie CS 38-SL schmalen Profils, das an der Außenseite abgeschrägt ist, für die Verwendung des Fenstersystems CS 38-SL von Reynaers entschieden. Außergewöhnlich jedoch ist, dass dieses Profil im ganzen Gebäude eingesetzt wurde, auch für die 3,5 Meter hohe Fassade im Eingangsbereich. Rohmer sagt: „Zuerst schienen die Abmessungen allzu groß zu sein, um mit einem solch schmalen Profil zu arbeiten, aber der Projektberater von Reynaers prüfte die Stabili- 3 Die flexible Säulenstruktur des Gebäudes ist durch die großen Fenster im Erdgeschoss sichtbar tät und Festigkeit, und aufgrund dessen waren wir in der Lage, die schlanke Optik zu erreichen, die wir überall haben wollten.“ Bloemhof Architekt: Architectenbureau Marlies Rohmer, Amsterdam Auftraggeber: Proper-Stok Ontwikkelaars Generalunternehmer: Friso Bouwgroep, Sneek Konstrukteur: De Haan Westerhoff Geveltechniek B.V. , Drachten Reynaers-System: CS 38-SL projeKt 38 Tiflis, Georgien Text: Kirsten Hannema Fotografie: Architects of Invention Gebäude der Staatsanwaltschaft Elegant gestapelt 39 D ie Staatsanwaltschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde von dem georgisch-englischen Büro Architects of Invention entworfen und ist nur eines der vielen bemerkenswerten Architekturprojekte, die in den letzten Jahren in diesem jungen Staat an der europäisch-asiatischen Grenze entstanden sind. 40 Georgien erlebt zurzeit den seit Jahrhunderten größten Bauboom des Landes. Ein vollständig neues Architekturprogramm wurde – genauso wie die Zielsetzung des Staates – vom Präsidenten Micheil Saakaschwili festgelegt. Dadurch soll dem Fremdenverkehr ein weiterer Impuls gegeben werden, wie auch durch den Grenzposten und den Flughafen in Mestia, der von dem deutschen Stararchitekten Jürgen Mayer H. entworfen wurde, um nur ein Beispiel zu nennen. Auf diese Weise soll jedoch auch das neue Image eines modernen, selbstbewussten Staates hervorgehoben werden. Neue Infrastrukturprojekte wie Kulturbauten und neue Gerichtsgebäude entstehen, wie beispielsweise das in Mestia (auch von Jürgen Mayer H.), oder die in Ozurgeti und Lasika (beide von Architects of Invention). Fuksas entwarf ein beeindruckendes ‚Haus der Gerechtigkeit‘ in Tbilisi und UNstudio entwarf den neuen internationalen Flughafen in Kutaisi. Das Gebäude der Staatsanwaltschaft ist ein weiteres besonderes Projekt, das in einem Gebiet mit vorwiegend industriellen Einrichtungen am nordwestlichen Rand des Zentrums liegt. Das Gelände mit dem dahinter liegenden Parkplatz befindet sich am Rande der ‚David the Builder King‘ Allee. „Dies ist kein geeigneter Standort für ein konzeptuelles Gebäude. Ein solches Gebäude sollte an einem anderen Ort stehen“, meint Architekt Niko Japaridze, der als Senior Architekt bei OMA, dem Büro von Rem Koolhaas, angestellt war. „Unser Kunde wollte von uns ein Gebäude, das die Qualität der angrenzenden Architektur verstärkt und als Orientierungspunkt am Eingang der Stadt dient.“ Die Vorderseite des Gebäudes, die als massiver schwarzer Rahmen gestaltet wurde, in dem ein Ensemble aus Glaselementen zu schweben scheint, ist auf jeden Fall ein Hingucker. „Der Rahmen symbolisiert das Gesetz und die darin befindlichen gebündelten Spiegelelemente stehen für den Spiegel unserer Gesellschaft und die Destillation des Gesetzes“, erklärt Japaridze. „Jede Funktion der Organisation wird in einem eigenen Feld ausgedrückt; zudem sind sie über eine ebenfalls vollständig aus Glas gefertigte Treppe in der innenliegenden ‚Straße‘ miteinander verbunden. Transparenz ist das zentrale Thema des Gebäudeentwurfs der Staatsanwaltschaft. Sämtliche Elemente sind für die anderen sichtbar, und zwar sowohl intern als auch extern.“ Die Transparenz des Gebäudes wird ferner durch offene, brückenähnliche Durchgänge, die die 1 2 Blick auf die Dachterrasse Das Fenstersystem CS 77 wurde für die rückseitige, mit Aluminiumpaneelen verkleidete Fassade verwendet 41 „Transparenz ist das zentrale Thema. Sämtliche Elemente sind für die anderen sichtbar, und zwar sowohl intern als auch extern.” 42 Die Transparenz des Gebäudes wird ferner durch offene, brückenähnliche Durchgänge, die die vordere Glasfassade mit der viel stärker geschlossenen Rückfassade verbinden, unterstrichen. 43 3 Die einzelnen Bauvolumen sind über die Treppe und durch Brücken miteinander verbunden 44 1 Blick auf die innenliegende ‚Straße’ mit einem großen Oblicht vordere Glasfassade mit der viel stärker geschlossenen Rückfassade verbindet, unterstrichen. Der Eingang, die Sicherheitskontrolle und die Lobby befinden sich alle im Erdgeschoss. Im Obergeschoss sind das Büro des Staatsanwalts, ein Sitzungsraum, die Kantine und eine Außenterrasse für die Angestellten untergebracht. Der Dachgarten wird für Konferenzen und Veranstaltungen genutzt. Damit das Konzept eines wirklich transparenten Gebäudes überhaupt realisiert werden konnte, war es von ausschlaggebender Bedeutung, die richtigen Entscheidungen hinsichtlich geeigneter Baumaterialien und Details zu treffen. Japaridze erläutert: „An der Vorderseite setzten wir das Silikon-Fassadensystem CW 50-SG von Reynaers für eine rahmenlose Ganzglas-Optik ein. Das gleiche System wurde für die rückseitige Fassade und die Seiten verwendet, um Fensteröffnungen zu 2 Sitzungsraum schaffen und die Rahmen in den Aluminiumpaneelen dieser Fassaden verstecken zu können.“ Allerdings war der architektonische Entwurf nicht der einzige Faktor. „Energieeinsparung war ein weiteres zentrales Thema beim Entwurf dieses Projekts“, sagt der Architekt, und nennt damit einen weiteren Grund dafür, dass man sich für das Fassadensystem aus Aluminium entschieden hat. „Dank dem Einsatz des Reynaers Fassadensystems wird das Gebäude vollständig lichtdurchflutet. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, dieses hohe Maß an Transparenz zu erzielen und den natürlichen Lichteinfall optimal zu nutzen. Die Innentreppe wird von einer großen Lichtkuppel mit einem speziellen Luftstromsystem überwölbt, wodurch ein natürlicher Luftstrom ermöglicht wird.“ Eine weitere wichtige Entscheidung betraf die Positionierung der geschlossenen Rahmenseiten im Norden und Süden, sodass es im Inneren nicht zu heiß wird und weder innen, außen, im Atrium noch im Innenhof ein Mikroklima entsteht. Der Architekt hätte die Südfassade am liebsten mit Solarpaneelen verkleidet. „Aber leider war dies im Rahmen unseres Budgets nicht machbar“, sagt er. „Die Möglichkeit zum Austausch der Aluminiumpaneele durch Solarpaneele besteht aber auch in Zukunft.“ Gebäude der Staatsanwaltschaft in Tiflis Architekt: Architects of Invention, Tiflis (Niko Japaridze, Gogiko Sakvarelidze, Ivane Ksnelashvili, Dato Canava, Eka Kankava, Viliana Guliashvili, Nika Maisuradze, Elisso Sulakauri, David Dolidze, Soso Eliava, Eka Rekhviashvili, PM Devi Kituashvili) Investor: Justizministerium Konstrukteur: LG Glass, General Manager Malkhaz Rostiashvili, Tiflis Reynaers-Systeme: CW 50-SG, CS 77 8 Interessant abgestufte Struktur oberhalb eines Durchgangs an der Gebäudeaussenseite 45 projeKt 46 EIN ZUVERSICHTLICHER SCHRITT IN EINE GRÜNE ZUKUNFT Sopharma Litex Towers 47 Sofia, bulgaria Text: Ljubo Georgiev Fotografie: Kiril Konstantinov D 48 ie Sopharma Litex Towers sind das erste Beispiel eines Großprojektes mit integrierter Stadtplanung in der jüngsten Geschichte Sofias, und somit ein Meilenstein in der Entwicklung der bulgarischen Bauwelt. Laut den Worten von Dimitar Paskalev, dem leitenden Architekten des Projekts, wollte man eng mit der Stadt zusammenarbeiten, um das Projekt bestmöglich in das Stadtbild zu integrieren und auch die künftigen Pläne für das Gebiet mit einbeziehen zu können. Die Gebäude stehen in einer wechselseitigen Beziehung zu ihrer Umgebung, da die beiden unteren Geschosse Geschäfte, Restaurants und Büros enthalten sowie die Eingänge zu den Türmen und Parkplätzen. Die Türme fügen sich sehr harmonisch in den größeren städtischen Kontext ein, und ihr Standort gerade außerhalb des Stadtzentrums wurde gewählt, um einen Verkehrsinfarkt in den ohnehin schon schwierigen urbanen Bereichen zu verhindern. Gleichzeitig sind die Türme problemlos zu Fuß oder mit der Metro in Sofia zu erreichen. Der Investor wollte, dass die Sopharma Litex Towers auf möglichst nachhaltige Weise in das Stadtleben von Sofia integriert werden. Dadurch präsentieren sich die Türme als Symbole, das eher einen Beitrag zum urbanen Leben leistet als sich der Stadt entzieht. Die Sopharma Litex Towers sind nicht nur geschickt in das städtische Gefüge Sofias integriert, sondern sind auch das Ergebnis einer Bautechnologie, die überall auf der Welt als innovativ betrachtet wird. Das Projekt war eine experimentelle Zusammenarbeit der Investoren (Sopharma und Litex), des Architekten (Architektonika), des Fassadenberaters (Dr. Helmut 2 Durch den Standort gerade außerhalb des Stadtzentrums sind die Türme problemlos zu Fuß oder mit der Metro in Sofia zu erreichen 49 Die Türme präsentieren sich als SYMBOL, DAS eher einen Beitrag zum urbanen Leben leistet als sich der Stadt entzieht. 50 Die Türme sind ein Musterbeispiel für die optimale Symbiose zwischen den ehrgeizigen Plänen des Architekten und der von Reynaers gelieferten Technologie. Köster und des Physikers Kiril Velkovsky), des Konstrukteurs (Kristian Neiko 90) und des Fassadensystem-Entwicklers (Reynaers). Nach Ansicht von Kiril Velkovsky sind die Türme der Beweis für die ausgezeichnete Symbiose des Ziels des Architekten – ein leistungsstarkes, energieeffizientes Gebäude zu schaffen – und der von Reynaers gebotenen Technologie, durch die der ursprüngliche Entwurfsgedanke gestärkt und gefördert wurde. Für dieses Projekt mit einer Fassadenfläche von 20 000 m² wurde ein neues Fassadensystem auf der Grundlage der Elementfassade CW 86-EF in Kombination mit der Fensterlösung CS 86-HI entwickelt, sodass den Anforderungen der Investoren für einen niedrigen Energieverbrauch entsprochen wird und gleichzeitig ein flexibles Gebäude mit hohem Wohnkomfort entstehen würde. Diese Elementfassade, mit einer Gesamtfläche von 14 000 m², wurde aus Elementen gefertigt, die in der Werkstatt vormontiert und verglast wurden. Die Gebäudehaut besteht aus einer doppelt verglasten Reynaers-Aluminiumfassade mit einer Hohlschicht, in die RETROSolars-Jalousien integriert wurden. Die atmungsaktive Fassade sorgt dafür, dass Feuchtigkeit entweichen kann, es aber zu keinem Luftstrom kommt. Die Außenschicht der Fassade besteht aus einer einfachen Schicht mit durchsichtigem Glas. An der Fassadeninnenseite wurde eine vollständig transparente Schicht mit getönter Doppelverglasung eingesetzt, welche jedoch keine Sonnenschutz-Funktion übernimmt. Zwischen der Innen- und Außenschicht wurden die speziell von Köster entwickelten Jalousien angebracht. Die Kunst beim Entwurf bestand darin, einen Synergieeffekt zwischen den Systemen und der Konstruktion der Türme zu erreichen, die im 16., 19. und 22. Stock zurückversetzt verlaufen. In jeder Jahreszeit gewährleistet das „Fassadenpaket“ eine optimale Wärmeübertragung und hat sich im bulgarischen Kontinentalklima bereits erfolgreich bewährt. Sogar im kalten Winter 2011-2012 nutzte die Fassade die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung der Innenräume, berichtet Dimitar Paskalev. Die mit den Fassadenlösungen von Reynaers kombinierten Jalousien regeln die UVEinstrahlung erfolgreich, indem diese im Sommer reflektiert und im Winter zur Wärmeerzeugung im Gebäude genutzt werden. Der Energieverbrauch des Gebäudes im letzten Jahr wurde auf 70 kWh/ m²/Jahr geschätzt. In milderen Jahreszeiten liegt 51 1 Der Turm hat eine Stufenform mit zurückversetzten Stufen im 16., 19. und 22. Stock 3 Für die Türme wurde eine spezielle DoppelhautFassade entwickelt dieser Wert sogar bei nur 40 kWh/m²/Jahr, während der durchschnittliche Energieverbrauch eines Bürogebäudes in Bulgarien bei 150-200 kWh/m²/ Jahr liegt. Das Gebäude erhielt die Klassifizierung Klasse A. Die in die Reynaers-Fassade integrierten RETROSolar-Jalousien trugen wesentlich dazu bei, dass sowohl eine hohe Energieeffizienz erreicht als auch eine angenehme Arbeitsumgebung geschaffen werden konnte. Sie reflektieren das Tageslicht, sodass die Innenräume durch diffuses natürliches Licht erhellt werden und am Tag erheblich weniger Kunstlicht benötigt wird. Darüber hinaus dringt das Licht erheblich weiter in das Gebäudeinnere ein (6-8 m statt der üblichen 8-9 m), sodass mehr nutzbare Quadratmeter bereitstehen. Die Effizienz der Klimasteuerung im Gebäude wird zudem durch die Verwendung eines Systems zur Gebäudeleittechnik (GLT) erhöht, einem Netzwerk mit Computern, die die gesamten Wärme-, Beleuchtungs-, Energie- und Abfallprozesse überwachen und regeln. Das Konzept, das als adaptive Fassade bezeichnet wird, umfasst fünf Arbeitsabläufe. Anhand der in den Gebäuden vorhandenen Wetterstation, die Informationen zu den sich verändernden klimatischen Bedingungen zusammenträgt, werden die jeweils wirksamsten Einstellungen bestimmt. Die Fassadenlösung wurde im Reynaers-Institut und bei CSTB in Frankreich umfassenden Tests unterzogen. 52 Innenansicht; die RETROSolarJalousien sind zwischen den CS 86-HI-Profilen sichtbar 4 Mit diesem System ist es möglich, dass Gebäudeverhalten für jeden Gebäudeteil je nach den klimatischen äusseren Bedingungen und der Verwendung des betreffenden Innenraums individuell einzustellen. Gleichzeitig können die Mitarbeiter die Umgebung in Bezug auf Licht, Lüftung und Wärme in ihrem eigenen Büro selbst bestimmen. Nach Ansicht des Architekten Paskalev ist dies einer der Faktoren, die zu der großen Zufriedenheit der Mieter und Nutzer des Gebäudes geführt hat. Sopharma Litex Towers Architekt: Architectonika Ltd.- Dimitar Paskalev, Sofia Auftraggeber/Investor: Sopharma properties REIT; Litex Tower JSC Bauunternehmer: Telecomplect JSC; Markan Ltd., Sofia Fassadenberatung: Dr. Helmut Köster - Köster Lichtplanung, Frankfurt Konstrukteur: Kristian Neiko – 90 Ltd., Sofia Reynaers-Systeme: Doppelhäutige, speziell hinterlüftete Elementfassade, Sonderlösung basierend auf CW 86-EF und CS 86-HI Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter www.reynaers-solutions.com Einfachverglasung Aussenfassade Doppelverglasung Innenfassade 44 4 Lamellenrahmen CS 86-HI verdeckte Beschläge Projektlösung System: Geschlossene hinterlüftete Doppelhaut-Fassade mit integriertem Sonnenschutz: Sonderlösung basierend auf den Systemen CW 86-EF und CS 86-HI und auf der französischen Technologie atmungsaktiver Fassaden Um erhöhte thermische Werte erreichen zu können, ist die Doppelhaut-Fassade nicht auf herkömmliche Art hinterlüftet, sondern es wird ein Dampfdruckausgleich durch Öffnungen im unteren Rahmenprofil, welche mit speziellen Ventilen abgedeckt sind, geschaffen. So wird eine unerwünschte Kondensation der Einfachverglasung verhindert Die im Reynaers Institut durchgeführten AWW-Tests nach den Normen EN 13830:2003 beinhalten auch die statischen Erdbebensicherheits-Tests nach AAMA 501.4-00 Die Ermittlung des Kondensationsrisikos der Doppelhaut-Fassade erfolgt durch die französische CSTB Methode Energieeffiziente Lösung Gebäude haben einen jährlichen Energieverbrauch von ca. 60 kWh per m²/Jahr (Der Durchschnitt für solche Gebäudearten liegt bei 150-200 kWh/m²/Jahr) Deutsches DGNB* Zertifikat für eine nachhaltige Bauweise Wärmedurchlässigkeits-Koeffizient des gesamten Gebäudes: 1,15 W/m²K. Elemente: Über 1400 Elemente Kombinierte Elemente aus CW 86-EF mit Öffnungselementen CS 86-HI Integrierte RETROSolar Blenden zwischen der inneren und der äusseren Fassade, und ein starres Lamellensystem vor den Lüftungsfenstern (CS 86-HI) Gewicht bis zu 1000 kg, Gewicht der Hauptelemente 772 kg Etagenhohe Elemente: maximale Abmessungen 2800 x 4400 mm Spezielle Isolationspaneele mit Aluminiumverkleidung an der Aussenseite und Lufteinlass vor dem Zwischenboden * DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen Vertikalschnitt A 2 53 1. Thermisch getrennte Sprosse 2.Vorverglasung 3.Glasleiste 4. ‘Vision’ Glas 5.Einfachverglasung 6.Schraubbefestigung 7.Sonnenschutz 8.Zwischenboden 9.Befestigungskonsole 10.Isolationspaneel 1 1. Hinterlüftete Aluminiumverkleidung Innovationen Sicherheitslösungen: Brandschutz- und Rauchabzugsysteme Im Falle eines Feuers in einem Gebäude lauten die beiden vorrangigen Aufgaben, die noch im Gebäude befindlichen Menschen in Sicherheit zu bringen und zu verhindern, dass sich das Feuer im Gebäude oder außerhalb davon weiter ausbreiten kann. Reynaers Brandschutzsysteme haben die Aufgabe, dem Feuer so lange wie möglich standzuhalten, und es so einzudämmen. Sämtliche Reynaers Brandschutzlösungen wie CW 50-FP für Fassaden und CS 68-FP und CS 77-FP für Türen und verglaste Trennwände basieren auf den entsprechenden Standardsystemen. Aufgrund dessen sind zwischen den Standard- und den Brandschutzausführungen keine optischen Unterschiede erkennbar. Für CW 50-FP besteht eine EI 30- und eine EI 60-Lösung: EI 30 gewährleistet einen Brandschutz während 30 Minuten. Bei der EI 60-Ausführung ist der Brandschutz während 60 Minuten gewährleistet. Die verlängerte Brandschutzwirkung wird durch den Einsatz von Kühlmaterial erzielt, welches das Überhitzen der Fassade verhindert, und somit das Feuer an der Ausbreitung auf angrenzende Gebiete oder Gebäude hindert. Das Türsystem CS 77-FP beruht auf dem feuerbeständigen Systeme beruhen alle 54 Diese auf unseren vorhandenen Produktserien mit mehreren Verbesserungen und Feuerschutzglas. CW 50-HI CW 50-HI Flush Roof Vent mit –SE 7 Dachflächenfenster Automatisierte Verschlusspunkte Motorantrieb 3 CS 77-FP EI 30 Türdetail CS 77-FP EI 60 verglaste Trennwand, Detail 2 gleichen Prinzip. Es ist in einer EI 30-Ausführung, in der sich das Kühlmittel im Isolationsbereich befindet, sowie in einer EI 60-Ausführung erhältlich, bei der alle Kammern der Profile mit Kühlmaterial gefüllt sind. Das System CS 77-FP ist in unterschiedlichen Türkonfigurationen sowie als verglaste Trennwände erhältlich. Es eignet sich sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen. Reynaers beschäftigt sich derzeit mit der Weiterentwicklung des Systems. Demnächst werden Brandschutzelemente im System CS 77-FP mit noch größeren Abmessungen und Glasmassen erhältlich sein. Ebenfalls werden zusätzliche Profile, die Möglichkeit zur Integration von VetrotechVerglasungen, zusätzliches Zubehör (Schlösser und Beschläge) sowie verbesserte technische Leistungen im System beinhaltet sein. CS 77-FP Türen sind zudem als Paniktüren mit optional erhältlicher Widerstandsklasse WK 2 lieferbar. Parallel dazu wird für CS 77-FP die Ausfüh- 55 rung EI2 30 für Türen entwickelt, mit der den in den meisten Ländern geltenden Sicherheitsvorschriften entsprochen wird. Aufgrund der Tatsache, dass im Flügelprofil kein Kühlmaterial benötigt wird, ist dies eine besonders wirtschaftliche Lösung. Inzwischen vervollständigen die Wärme- und Rauchabzugslösungen (SHEVS) das Produktangebot von Reynaers im Bereich ‚Brandschutz‘. Im Falle eines Feuers gewährleisten die automatisch gesteuerten Systeme durch einen natürlichen Luftstrom die wirkungsvolle Ableitung von Rauch und Wärme, sodass Rettungs- und Fluchtwege frei von Rauch, giftigen Gasen und Hitze bleiben. Diese Lösungen lassen sich in Elemente der Fenster- und Türsysteme Eco System, CS 59, CS 68, CS 77 und CS 86-HI, des Dachfenstersystems Flush Roof Vent (FRV) und des Fassadensystems CW 50 einsetzen. Innovationen Einbruchhemmung Allein schon aufgrund der Robustheit und Widerstandsfähigkeit von Aluminiumprofilen bieten Aluminiumelemente ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Darüber hinaus bietet Reynaers viele seiner Systeme in einer einbruchhemmenden Ausführung an. Die Tür- und Fenstersysteme CS 77 und CS 86-HI sind beide in einer einbruchhemmenden Ausführung (AP) mit einem Einbruchschutz der Klasse WK2 erhältlich. Ein noch höheres Sicherheitslevel wird durch den Einsatz eines zusätzlichen Glasschutzes geboten: Das Glas wird dabei direkt auf das Profil geklebt oder das Profil selbst wird mit einem Glasschutzsystem ausgerüstet. Spezielle Sicherheitsschlösser sind in vier Ausführungen erhältlich: ein Modell mit Zylinderschluss, ein Schloss mit Mehrfachverriegelung und Komfortlösung: Ventalis Acoustic Jetzt steht eine noch besser schalldämmende Lösung für das Reynaers Lüftungssystem Ventalis zur Verfügung. Ventalis ist eine selbstregulierende Lüftungseinheit, die vor einigen Jahren auf den Markt gebracht wurde. Der Luftstrom wird dabei - je nach Zuoder Abnahme des Winddrucks von außen - automatisch angepasst. Auf diese Weise wird ein optimales Innenraumklima gewährleistet, ohne dass Zugeständnisse bei der Energieeffizienz und dem Design gemacht werden müssen. Die vor Kurzem entwickelte Ausführung mit noch besserer Schalldämmung wird als zusätzliche Einheit auf der Innenseite der VentalisStandardlösung angebracht. Dazu wurden den vorhandenen Abstandshaltern des Standardelements zusätzliche Abstandshalter hinzugefügt. neu 56 Handgriff, ein automatisch bedientes Schloss mit Mehrfachverriegelung und ein motorbetriebenes Schloss. Zertifizierte Sicherheitsbeschläge bieten zusätzlichen Schutz. Die ein- und zweiflügligen Türen CS 77-AP können optional mit Seiten- und Oblichtern, unterschiedlichen Sockellösungen und außerdem als Paniktüren ausgeführt werden. Die Ausführung von CS 77 und CS 86-HI AP Fenstern gemäß RC 3, dem neuen europäischen Klassifizierungssystem für die Festigkeitsklasse, wurde vor Kurzem auf den Markt gebracht. Türen gemäß RC 3 werden 2013 folgen. 1 6 Einbruchsicherheit wird durch simulierte Einbrüche mit bestimmten Hilfsmitteln geprüft Ventalis Acoustic Die Akustikeinheit kann in zwei Teile zerlegt werden: Ober- und Unterteil. Das Lüftungselement ist in einem schallisolierenden Material ausgeführt, sodass die von außen eindringenden Geräusche gedämpft werden, während nahezu der gleiche Luftstrom hindurchströmen kann. Darum eignet es sich ausgezeichnet für städtische Bereiche, in denen Fenster oftmals wegen der hohen Lärmbelästigung geschlossen bleiben. Das neue Ventalis Acoustic kann mit den Fenstersystemen CS 68, CS 77 und dem Eco System sowie den Schiebeelementen CP 130 und CP 155-HI kombiniert werden. Ventalis Acoustic ist nicht nur bei neuen Elementen der vorher genannten Systeme einsetzbar, sondern kann bei den Fenstersystemen CS 68 und CS 77 auch nachträglich angebracht werden. CS 77 Verbundfenster Als Reaktion auf die gesteigerten Bedürfnisse in den Bereichen Wärme- und Schalldämmung hat Reynaers das Verbundfenster CS 77 entwickelt. Diese Verbundfensterlösung basiert an der Innenseite auf dem bestehenden 3-Kammer-System CS 77, das mit einem zusätzlichen, einfach verglasten Fensterflügel an der Außenseite kombiniert wird. Die Dicke der standardmäßigen Doppelverglasung beträgt höchstens 31 mm und der Abstand zu der zusätzlichen Verglasung misst 59 mm, sodass sich ein Sonnenschutzsystem integrieren 57 CS 77-VF Verbundfenster 4 Verbundfenster werden in erster Linie dort eingesetzt, wo eine überragende Schallisolierung verlangt wird. lässt. Außerdem kann dieser einzelne Fensterflügel zum Reinigen gesondert geöffnet werden. Das System CS 77-VF wurde strengen Prüfungen unterzogen, um eine optimale Leistungsfähigkeit in Sachen Luft-, Wind- und Wasserdichtigkeit sowie Schalldämmung (RW = 47 dB) zu gewährleisten. Im drehbaren Klimasimulator „R-Cube“, der neuesten Errungenschaft im Reynaers-Institut, wurden Kondensationstests durchgeführt, um ein besonders hohes Maß an Komfort garantieren zu können. Verbundfenster werden in erster Linie dort eingesetzt, wo eine überdurchschnittliche Schalldämmung verlangt wird, wie beispielsweise in städtischen Projekten. Referenzen sèvres, Frankreich Das vorrangige Ziel bei diesem Einfamilienhaus in Sèvres, einem Pariser Vorort, lautete ‚Nachhaltigkeit‘. Dies sollte durch den Einsatz zertifizierter wiederverwertbarer Materialien mit geringen Umweltauswirkungen erzielt werden. Im Weiteren wurde die Nachhaltigkeit des Gebäudes durch die Kombination von Reynaers Elementen wie bespielsweise der Schiebetür CP 50 mit einer hoch isolierenden Verglasung enorm beeinflusst. Der schlichte aber sehr durchdachte Bau fügt sich sehr harmonisch in das schräg abfallende Gelände ein. Einfamilienhaus IN SÈVRES Architekt: Colboc Franzen & Associés Architectes, Paris Konstrukteur: Save Miroiterie, Lisses Reynaers-Systeme: CP 50, TS 57 58 Cécile Septet 59 Wenzel Referenzen Madrid, Spanien In diesem neuen Bürogebäude begrüßt ein großes Atrium Besucher und Mitarbeiter gleichermaßen. FERBOCAR Architekt: Estudio Touza Arquitectos, Madrid Bauunternehmer: Construcciones Ferbocar, Madrid Konstrukteur: Aluminios y Cerrajeria Miguel, Madrid Reynaers-Systeme: CW 50-HL, CS 77-FP (EI30), Eco System 60 figueira dA Foz, portugal Ein besonders funktionales Gebäude mit einem sehr klaren, aber einladenden Design. Ramos Catarino KRANKENHAUS NOTAUFNAHME Architekt: Luís S. Neto Arquitecto e Associados, Coimbra Investor: Hospital Distrital Da Figueira Da Foz, Epe Bauunternehmer: Ramos Catarino SA, Coimbra Konstrukteur: Metalcovo, Sever do Vouga Reynaers-System: CW 50 Phuket , thailand Alle am Strand gelegenen Einheiten bieten einen wunderschönen Blick aufs Meer an der Südostküste von Phuket. Dieses bemerkenswerte Projekt soll 2013 fertiggestellt werden. Eva Strandresort Architekt: Oracle Architect, Phuket Investor: EVA Group, Phuket Konstrukteur: Bangkok Vinyl Profile Co. Ltd, Nonthaburi Reynaers-Systeme: CP 96, CS 59Pa Mr. Anatataworn 61 Referenzen 62 Vinelz bei Biel, Schweiz Sichtbetonelemente und viel Glas prägen diese Appartementgebäude mit einem überwältigenden Blick auf den See. Cornemuse Appartements Architekt: Hartmann & Schüpbach Architekten GmbH, Nidau Konstrukteur: Charles Sauter AG, Lyss Reynaers-Systeme: CP 155-LS, CS 77-HV Stiegler 63 Referenzen Dubai, Vereinigte Arabische Emirate Dieses Bürogebäude besteht aus zylindrischen Formen. 64 Verweise auf die Geschichte der Architektur verleihen diesem Hotelgebäude eine majestätische Ausstrahlung. Korona Novoj Arkadii Architekt: Progress-story, Odesa Konstrukteur: Progress-profil’, Odesa Reynaers-Systeme: CW 50, CS 68 Yan Volianskiy Odessa, Ukraine Mohammed Najjar AL GURG BÜROTURM Architekt: M. Al Shaikh Mubarak Architectural & Engineering Consultants, Dubai Bauunternehmer: Bin Belaila Contracting LLC, Dubai Auftraggeber: Mr. Faisal Abdullah Al Gurg Konstrukteur: Aluplan Architect Aluminium Company, Dubai Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-SC, CP 50, Eco System sofia, Bulgarien Ein bemerkenswertes Gebäudesign durch versetzt angeordnete Stockwerke. Kiril Konstantinov URBAN MODEL BUSINESS CENTRE Architekt: AEDES Studio - arch.Plamen Bratkov, Sofia Investor: Sofbuild & Co Ltd, Sofia Bauunternehmer: Argogroup Exact Ltd, Sofia Konstrukteur: Muharski Ltd, Sofia Reynaers-Systeme: CW 50-SC mit POW, Eco System, CS 59 Türen, CP 130-LS Santo Domingo, Dominikanische Republik Torre Caney Architekt: Jesús Rodríguez Sandoval, Santo Domingo Bauunternehmer: Compañía Rodríguez Sandoval, Santo Domingo Konstrukteur: Arboleda CxA, Santo Domingo Reynaers-Systeme: CW 50, RB 10, TS 57, CP 50 Mohammed Pablo Rodríguez Al Najjar Dieser luxuriöse Wohnturm umfasst 31 Wohnungen, welche jeweils ein gesamtes Stockwerk mit einer Bodenfläche von 853 m² umfassen. 65 Referenzen 66 drachten, Niederlande BCT Architecten konzipierte das neue Gebäude der regionalen Feuerwehr und den Hauptsitz der Polizei im Norden der Niederlande auf einer künstlichen Insel bei der Stadt Drachten. Der Komplex umfasst eine Reihe unterschiedlicher Funktionen: neben der Kommandozentrale und einem forensischen Institut beherbergt er ein Schulungszentrum mit zwei unterirdischen Schießanlagen. Am aufsehenerregendsten ist sicherlich die Kommandozentrale. Der mit Aluminium verkleidete rechteckige Baukörper ruht auf fünf Betonsäulen und kragt in Richtung Wasser hinaus. Für die Umsetzung dieser geneigten Fassade wurde Reynaers CW 60 verwendet. REGIONALE FEUERWACHE UND POLIZEIGEBÄUDE Architekt: BCT, Enschede Bauunternehmer: Jorritsma Bouw West BV, Drachten Konstrukteur: De Haan Westerhoff Geveltechniek, Drachten Reynaers-Systeme: CW 60, CS 68 Wim Tholenaars 67 #11 Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00 www.reynaers.be · [email protected] Herbst 2012 REYNAERS ALUMINIUM N.V. REPORT #11 TOGETHER FOR BETTER REPORT Ein Magazin von Reynaers Aluminium Pierres Vives Ein Gebäude in Form eines beeindruckenden Schiffs Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010 www.reynaers.de · [email protected] Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35 www.reynaers.ch · [email protected] ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13 www.reynaers.at · [email protected] Focus Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Urbanisierung serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193 www.reynaers.com · [email protected] bloemhof Ein Beispiel für ein generisches Strukturdesign