FOcus Architektur für Menschen DER PARAgOn

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#14
Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
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Frühling 2014
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
REPORT #14
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
Architektur-Magazin
von Reynaers
Aluminium
Der
ParagonTurm
Wahrzeichen
mit einer soliden
Dynamik
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck
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Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld
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Focus
Architektur
für Menschen
ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
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Perth
Arena
Ein riesiges
3D-Puzzle
#14
Ausgabe Frühjahr 2014
Verantwortlicher Herausgeber:
Birgit Huybrechs
Produktion:
A10, RSM Co-Publishers
WO ARCHITEKTUR UND MENSCHEN
AUFEINANDERTREFFEN
G
ebäude werden im Verhältnis zu den Menschen entworfen, die dort leben, arbeiten und
ihre Freizeit verbringen. Gebäude führen Menschen zusammen. Ob es sich nun um eine
Hotellobby, das Atrium eines Bürogebäudes, den Eingangsbereich eines Wohnhauses
oder ein Theaterfoyer handelt. Bei jedem sozialen Treffpunkt müssen unterschiedliche Bedürfnisse
und Verwendungszwecke berücksichtigt werden. Das eine Gebäude wirkt durch einen offenen und
transparenten Entwurf einladend, während bei einem anderen eine warme und intime Atmosphäre
zentral ist. In einem Gebäude müssen Menschen ohne Umwege schnell und zweckmäßig an ihr Ziel
gelangen (in einem Flughafen zum Beispiel), während Menschen in einem anderen Gebäude ein
entspanntes und gutes Gefühl vermittelt bekommen sollen (zum Beispiel im Empfangsbereich eines
Krankenhauses). Immer mehr Menschen fühlen sich in einer massiven, anonymen und austauschbaren
Umgebung verloren. Sie fühlen sich zu Gebäuden hingezogen, die einzigartig sind und ein Gefühl der
Gemeinsamkeit vermitteln, die ihnen Raum für gemeinsame Erfahrungen und Erinnerungen bieten. In
diesem Kontext übernehmen soziale Treffpunkte wie Flughäfen, Wohnanlagen und Einkaufszentren in
immer stärkerem Maß die Funktion einladender Orte, an denen Menschen verweilen möchten oder ihre
Zeit beim Bummeln, Einkaufen und im Gespräch mit ihren Mitmenschen verbringen möchten.
Reynaers spielt bei der Schaffung von angenehmen sozialen Umgebungen durch die Entwicklung von
innovativen und nachhaltigen Systemlösungen eine zentrale Rolle. Als Unternehmen sieht Reynaers
seine Lösungen eher als soziales denn als funktionsspezifisches Produkt. Wir legen allergrößten
Wert auf die Zusammenarbeit mit Architekten, Bauunternehmern und Herstellern, um so die sozialen
Aspekte eines Gebäudes mitgestalten zu können; und dies gilt ganz besonders bei
Projekten im Mittleren Osten. Reynaers unterstreicht den Stellenwert sozialer
Aspekte eines Gebäudes, indem es Systeme entwickelt, durch die Menschen in
der Lage sind, Offenheit zu erleben oder in eine Beziehung zur Außenwelt oder
einander zu treten. Wir berücksichtigen auch Aspekte wie die Steuerung des
Sonnenlichts oder den Windschutz, durch die eine angenehme und wohnliche
Umgebung gewährleistet wird. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das nationale
Kongresszentrum in Katar. Dieses einzigartige Projekt konnte dank der engen
Zusammenarbeit zwischen Reynaers und ihren Partner umgesetzt werden.
TOGETHER FOR BETTER!
Ali Khalaf
Geschäftsführer, Reynaers Mittlerer Osten
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Reynaers hat vor Kurzem seine neue
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Reynaers Elemente anzusehen, als ob
Sie direkt davor stehen. Vergrößern
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lassen Sie Schiebetüren aufgleiten.
Für weitere technische Informationen
mit noch mehr Details steht Ihnen
das Extranet zur Verfügung.
IN DIESER
AUSGABE
SHOWCASE
4
Erfahren Sie mehr
über neue Projekte,
bei denen ReynaersSystemlösungen
eingesetzt wurden
FOCUS
8
ARCHITEKTUR
FÜR MENSCHEN
Gebäude führen
Menschen zusammen
PROJEKTE
14
22
PERTH ARENA,
PERTH
QATAR
NATIONAL
CONVENTION
CENTRE,
KATAR
Ein riesiges Architektur-3D-Puzzle
Multifunktionaler
Treffpunkt
38
30
LAKE WAKATIPU
HOUSE,
QUEENSTOWN
ETOPIAZENTRUM FÜR
KUNST UND
TECHNOLOGIE,
SARAGOSSA
Ferienhaus mit Aussicht
Durchdacht angeordnete Kreativität
46
DER PARAGONTURM,
ANKARA
Wahrzeichen mit einer
soliden Dynamik
INNOVATIONEN
54
Aktuelle Innovationen
und Optimierungen
REFERENZEN
58
Eine Auswahl an
Reynaers Projekten
SHOWCASE
Stromlinienförmige Y-Beine
CHRISTER HOLTE
4
ESBJERG (DK) — Die stromlinienförmige Fassade der
Eingangshalle der dänischen Gewerkschaft Det Faglige Hus symbolisiert die Kraft der Arbeiterbewegung. Gleichzeitig erinnern
die fließenden Linien von oben
gesehen an den nahe gelegenen
Flughafen von Esbjerg, denn das
vom Architektenbüro Arkitema
entworfene Y-förmige Gebäude
weist eine gewisse Ähnlichkeit
mit einem Flugzeug auf. Das
Gebäude, dessen Mittelpunkt aus
einem dreigeschossigen Atrium
besteht, verfügt über einen
deutlichen Aufbau und orientiert
sich zur Sonne hin. Die Glasfassaden und die runden Oberlichter
lassen durch die schmalen Profile
des Systems CW 50-HI viel Tageslicht herein, während dieses
System gleichzeitig eine optimale
Isolierung gewährleistet. Das
helle Atrium dient ebenfalls dazu,
ein Gefühl der Räumlichkeit zu
vermitteln, indem eine sichtbare
Verbindung zwischen den drei
Gebäudeebenen entsteht. Dieser
Eindruck wird durch die Optik der
Fußböden verstärkt, die in der
Form durchgehender Kreise konzipiert wurden. Das Atrium geht
in einer fließenden Bewegung in
die Kantine und die Sitzungsräume über, die sich in einer leicht
abgesenkten Geschosshöhe
befinden.
Die Büros sind in den drei ‚Beinen‘ der Y-Form untergebracht.
Die Fassaden werden durch eine
Kombination aus Mauerwerk und
verglasten Fronten geprägt. Das
Sonnenschutzsystem BS 100
von Reynaers wurde für die drei
kurzen Stirnseiten der Y-Form
verwendet. Das Lamellensystem wurde an der Außenseite
angebracht, um übermäßige
Wärme abzuhalten, sodass ein
angenehmeres Innenklima für
die Arbeit entsteht und Lüftungskosten eingespart werden
können. Der Wunsch von Det
Faglige Hus nach Nachhaltigkeit
zeigt sich auch an dem flexiblen
Bürokonzept, durch das Platz
eingespart werden kann, weil
schließlich nicht jeder tagtäglich
im Büro ist. Die Verwendung der
CS 104-Profile trägt ebenfalls zu
einer optimalen Energieeffizienz
bei. Und da zur Beleuchtung des
Gebäudes in erster Linie natürliches Licht benutzt wird, fallen
weniger Ausgaben für Kunstlicht
an. Nicht vergessen darf man
selbstverständlich den wunderbaren Ausblick, der sich über die
dänische Landschaft eröffnet,
denn gerade dadurch wird dieses
Gebäude zu einem Ort, an dem
es sich gerne arbeiten lässt.
DET FAGLIGE HUS
Architekt: Arkitema, Aarhus
Investor: Det Faglige Hus, Esbjerg
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 104,
BS 100
5
SHOWCASE
CHRISTIAN RICHTERS
6
Ein Gebäude mit grüner Aussenhaut
BEEKBERGEN (NL) —
Der bemerkenswerte
Appartementkomplex
Ginkgo De Bergbeek
scheint sich nahtlos
in seine natürliche
Umgebung einzufügen.
Die achtzehn Appartementwohnung, die
acht Terrassenhäuser,
der halb unterirdisch
gelegene Parkplatz
und die gemeinsam genutzten Räume führen
Kunst, Technologie und
Architektur zusammen.
Ginkgo grenzt auf der
einen Seite an einen
Park und auf der anderen an ein Wohnviertel
aus den 1950-er Jahren.
Vor diesem Hintergrund entschieden sich
die Architekten, zwei
Gebäude zu schaffen,
die jeweils ihre eigene ‚Haut‘ bekommen,
sodass sie mit ihrer
jeweiligen Umgebung
kommunizieren. Ein
Gebäude ist mit einer
organisch wirkenden
„Vegetationsschicht“
verkleidet, deren ‚grüne
Haut‘ aus einer transparenten Fassade besteht,
hinter der sich lange
Balkone im Wechsel mit
Panoramaterrassen mit
Aussicht auf den Park
verbergen. Die Terrassen sind mit Prints
der an einen Fächer
erinnernden ausgefallenen Blätter des Baums
Ginkgo biloba bedeckt.
Die Prints in unterschiedlichen Größen
reichen von Lindgrün
bis zu Ockergelb und
bewirken gemeinsam
- je nach Lichteinfall,
Himmel und Jahreszeit
- ein ständiges Spiel von
Reflexion, Schatten und
Silhouette.
Die ‚urbane Haut‘
besteht aus Mauerwerk,
das durch Öffnungen
in der Fassade auf-
gelockert wird. Das
Fenster- und Türsystem
CS 68 zeigt sich als
luftiges Gegenstück zur
steinernen Haut, die das
Gebäude visuell mit dem
bestehenden Wohnviertel verbindet.
WOHNUNGEN GINKGO DE
BERGBEEK
Architekt: Casanova + Hernandez Architects, Rotterdam
Auftraggeber: Sprengenland
Wonen, Loenen
Investor: Wohnungsbaugesellschaft Beter Wonen, Almelo
Generalunternehmer: Slokker
Vastgoed, Breda
Konstrukteur: Kolf en Molijn,
Emmeloord
Reynaers-System: CS 68
Red Apple
SOFIA (BG) — Aedes Studio ist ein
aufstrebendes junges Architektenbüro, das in relativ kurzer Zeit
eine Vielzahl beeindruckender
Bauwerke in der bulgarischen
Hauptstadt entworfen hat. Der
Appartementkomplex Red Apple,
der sich im historischen Stadtzentrum direkt neben einem riesigen
Park befindet, ist das jüngste
Werk in seinem eindrücklichen
Portfolio. Das Gebäude verdankt
seinen Namen sowohl dem
berühmten Spitznamen der Stadt
New York als auch der wunderschönen Farbe des Mauerwerks.
Die gemauerte Fassade vermittelt ein Gefühl der Üppigkeit wie
die Architektur aus dem 19. und
20. Jahrhundert, gleichzeitig
verleiht die Unregelmäßigkeit der
Fassadenkomposition der Anlage
jedoch ein besonders zeitgemäßes Aussehen. Der dreieckige
Grundriss des Gebäudes allein
schon unterscheidet es von den
angrenzenden unscheinbaren
Bauten aus den 1970-er Jahren.
Die gut durchdachte Kombination
geschlossener Wände und transparenter Glaselemente bewirkt
ein Gleichgewicht zwischen dem
abgeschirmten Innenbereich und
dem Kontakt mit der Außenwelt. Die Loggien und die hohen
Fenster wurden mit den Reynaers-Systemen CS 77 und CW 50
fabriziert. In Verbindung mit den
Oberlichtern und den Fenstern
an der Innenseite erhalten die
Appartementwohnungen so den
Charakter von Lofts.
PLAMEN BRATKOV
RED APPLE
Architekt: Aedes Studio, Plamen Bratkov,
Sofia
Projektentwickler: Sofbuild & Co, Sofia
Konstrukteur: Muharski Ltd, Sofia
Reynaers-Systeme: CS 77, CW 50
7
FOCUS
ARCHITEKTUR
FÜR MENSCHEN
8
GEBÄUDE WERDEN ZUM LEBEN, ARBEITEN, LERNEN,
ENTSPANNEN, SCHLAFEN, FÜR BEGEGNUNGEN UND FÜR
VIELES MEHR ENTWORFEN. ÖFFENTLICHE BEREICHE
SCHAFFEN ORTE DER BEGEGNUNG, UND JE MEHR MENSCHEN SOLCHE ÖFFENTLICHEN BEREICHE NUTZEN, DESTO NEUTRALER UND ZWECKMÄSSIGER SOLLTE DESSEN
ARCHITEKTUR SEIN. WER EINE HOTELLOBBY MIT EINEM
EINKAUFSZENTRUM VERGLEICHT, VERSTEHT, WELCHEN
EINFLUSS DIE UNTERSCHIEDLICHEN BEDÜRFNISSE, DIE
VIELFÄLTIGEN FUNKTIONEN UND DIE ZUR VERFÜGUNG
STEHENDE FLÄCHE AUF DIE GESTALTUNG DES ÖFFENTLICHEN BEREICHES HABEN.
Text: Indira van ’t Klooster
Fotografie: Thomas Saraceno, IAF
9
FOCUS
Das Aufkommen der Konsumgesellschaft in
den 1960-er Jahren hat Architekten, Projektentwickler und Bauunternehmer gleichermaßen
gezwungen, ihre Rolle als Gestalter des öffentlichen Raums neu zu überdenken. Sie sollen hochwertige Räume schaffen, während sie gleichzeitig die finanziellen Mittel im Blick behalten
müssen. Seit diesem Wandel sind sie mehr denn
je bestrebt, ein optimales Gleichgewicht zwischen diesen beiden Anforderungen zu finden.
10
In öffentlichen Bereichen verspüren Menschen das Bedürfnis, ihr eigenes Territorium
abzugrenzen. Dies, indem sie ein Foto auf ihren
Schreibtisch am Arbeitsplatz stellen oder im Zug
ihre Jacke auf den Sitz neben sich legen. Wenn
Fernreisende sich in großen Gebäuden orientieren wollen, wenden sie sich im Zweifelsfall
immer zunächst nach rechts und streben den
helleren Bereichen zu. In öffentlichen Toiletten
befinden sich die Toilettenkabinen meistens in
einem rechten Winkel zur Tür, weil die meisten
Menschen nicht gerne direkt auf eine Toilette blicken. Extrovertierte Personen brauchen weniger
Büroraum als introvertierte und haben im Allgemeinen lebendigere Dekorationen am Arbeitsplatz. Und warum kaufen wir eigentlich immer
mehr als geplant, wenn wir zu IKEA fahren?
Nachdem wir eine halbe Stunde den mit Pfeilen
gekennzeichneten Wegen gefolgt sind, wollen wir
das Gefühl bekommen, dass die hier verbrachte
Zeit auch einen Nutzen hatte. All diese Informationen über das menschliche Verhalten beruhen
auf wissenschaftlicher Forschungsarbeit im
Bereich der Umweltpsychologie.
MOMENTE OPTIMAL ERLEBEN
Für Architekten, Bauunternehmer und Investoren ist solches Wissen von ausschlaggebender
Bedeutung. Gebäude wie Einkaufszentren und
Bibliotheken haben sich zu Orten entwickelt,
an denen auch Erholung, Entspannung und die
Begegnung mit anderen möglich ist. In diesem
Sinne folgen sie dem Trend von Bahnhöfen,
Flughäfen und Museen, denn dort werden die öffentlichen Bereiche zu Orten des Gesprächs und
des Sitzens, zum Einkaufen und Bummeln. Ganz
einfach dafür, eine gute Zeit zu verbringen und
Menschen zu begegnen. Ob es sich bei dem Ort
nun um eine Lobby oder einen Wohnblock, das
Atrium eines Bürogebäudes, den Empfangsbereich eines Krankenhauses oder das Foyer eines
Theaters handelt, überall gilt: je allgemeiner
der Verwendungszweck des Gebäudes, desto
allgemeiner ist dessen Formensprache. Doch wie
wirkt sich diese Feststellung auf die Entwicklungen und Trends in der Architektur aus?
Die Macht großer Zahlen und des großen
Geldes liegt der Standardisierung zugrunde.
Diese Standardisierung ermöglichte den Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg sowie
auch die groß angelegten Produktionsprozesse,
bedeutete jedoch auch, dass Architekten bei
ihrer Arbeit immer politischer und wirtschaftlicher wurden. Sollten Architekten überhaupt
den Wunsch verspüren, so eng mit der Rationalisierung des Bauprozesses verbunden zu sein?
Oder würde es sie von der ultimativen Aufgabe
des Architekten ablenken: eine autonome,
kulturelle und ideologische Formensprache zu
kreieren? Das stand im Mittelpunkt der in den
70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
von Manfredo Tafuri geprägten Debatte, der die
Beziehung zwischen Architektur und Kapitalismus in seinem Buch „Kapitalismus und Architektur“ (1973) thematisierte. Was er genau meinte,
wurde ungefähr 20 Jahre später deutlich, als die
Wirtschaft und - in deren Kielwasser - auch die
Architektur boomte. Schließlich ist die Kehrseite
der Architektur für die Massen die Existenz von
Ketten wie McDonald‘s und IKEA, die überall auf
der Welt identisch sind. Und das führt nicht nur
zu austauschbaren Gebäuden, sondern auch zu
austauschbaren Städten.
Der französische Anthropologe Marc Augé
erörterte dieses Phänomen 1992 in seinem
Essay „Nicht-Orte: Einführung zu einer Anthropologie der Supermodernität“ (Non-Lieux, introduction à une anthropologie de la surmodernité). Die Lebensumgebung von Menschen wird
immer unpersönlicher. Augé bezeichnet all diese
Einkaufs- und Transportzentren sowie Wohnblöcke als Nicht-Orte; es sind Gebäude für die
Massen, Gebäude, mit denen man als Individuum
keine Beziehung aufbaut: Man verbringt seinen
Pauschalurlaub in einem Resort (statt in einem
undichten Zelt) und geht in einem Supermarkt
einkaufen (statt beim örtlichen Bäcker). Daraus
wird deutlich, dass die Menschen den größten
6
Ein echter
Hingucker im
Atrium der
Ferrari World in
Abu Dhabi ist die
Vorhangfassade
von Reynaers
ÖFFENTLICHE BEREICHE WERDEN ALS STÄTTE
DES GESPRÄCHS UND ZUM SITZEN, ZUM
EINKAUFEN UND BUMMELN ENTWORFEN. GANZ
EINFACH DAFÜR, HIER EINE GUTE ZEIT ZU
VERBRINGEN UND MENSCHEN ZU BEGEGNEN.
11
FOCUS
12
„RAUM ZU SCHAFFEN“ WURDE ZU EINEM
WICHTIGEN THEMA BEI DER ZEITGENÖSSISCHEN
ARCHITEKTUR.
1
Die Sir Duncan
Rice Bibliothek: Wie ein
Fenster mit
Zugang zu den
Aktivitäten im
Gebäude
S. 14), in dem „Humanität mit menschlichem
Maß“ dadurch geschaffen wurde, dass man die
Fassaden in kleinere Teile eingeteilt, farbliche
Bereiche geschaffen und Durchgänge aus Holz
gestaltet hat. Und doch sind solche Gebäude
nach wie vor in erster Linie effiziente Orte, die,
obwohl die öffentlichen Bereiche mit besonderer
Sorgfalt geschaffen wurden, vor allem dazu dienen sollen, Menschen auf zweckmäßige Weise
von einem Ort zum anderen zu bringen.
3
Perth Arena:
Farbige Muster
und Durchgänge aus
Holz
Teil ihres Lebens in unpersönlichen, anonymen
Gebäuden und Räumen verbringen.
Dies zu ändern, also öffentliche Gebäude persönlicher zu Gestalten, ist das Ziel der
heutigen Architektur. Forschungsarbeiten wie
oben beschrieben helfen Architekten bei diesem
Prozess. Dadurch wissen wir heute, dass sich
Menschen in einem Wohnblock wahrscheinlich
nicht so schnell in ihre eigene Wohnung zurückziehen, wenn der Weg dorthin abwechslungsreicher und einladender gestaltet ist. Architekten
entwerfen heute Grundrisse, die die persönliche
Begegnung fördern und gleichzeitig Schutz
bieten. Dieses Ergebnis erzielt man, indem man
Abgrenzungen wie niedrige Wände und Zäune
oder aber Räume zwischen den Sitzmöglichkeiten schafft. Ein interessantes Beispiel dafür ist
der australische Veranstaltungsort für Konzerte
und Sport-Events, die ‚Perth Arena‘ (siehe auch
EINZIGARTIG
In einer Zeit, in der die Bautätigkeit stetig abnimmt, sind auch Standardisierung und
grosse Bauvolumen keine alles beherrschenden
Themen mehr. Darüber hinaus weiß man heutzutage handwerkliches Können und Individualität
wieder viel stärker zu schätzen. Aus gutem
Grund erfreuen sich Markthallen wie die Markthalle in Gent von Robbrecht & Daem oder die in
Rotterdam von MVRDV in Europa derzeit so großer Beliebtheit. Ein weiteres gutes Beispiel dafür
ist die von Schmidt Hammer Lassen Architects
entworfene ‚Sir Duncan Rice Bibliothek‘ in Aberdeen. Hier wurde das Atrium nicht (nur) als ein
räumliches Erlebnis erbaut, sondern durch die
durchdachte Verwendung einer Art von Wirbel
als ein Fenster mit Blick auf die Aktivitäten im
Gebäude: Die Öffnungen im Fußboden der einzelnen Geschosse im Atrium sind im Verhältnis
zueinander alle leicht versetzt. Dadurch wird ein
Dopplungseffekt bewirkt, denn jetzt eröffnet
sich von oben ein Blick in die anderen Geschosse, sodass der Betrachter den Eindruck erhält,
in ein Puppenhaus oder einen Bienenkorb zu
schauen.
Architekten, Investoren und Bauherren entsprechen diesem Bedürfnis nach Gemeinsamkeit und Handwerk. „Raum zu schaffen“ wurde
anstelle von „Effizienz“ zu einem wichtigen
Thema bei der zeitgenössischen Architektur.
Das passt zu dem Wandel bei den Erwartungen,
die Menschen in Hinsicht auf öffentliche Räume
haben: ein Gefühl der Gemeinsamkeit, ein Erlebnis, ein besonderer Ort, der ihnen Erinnerungen
und Erlebnisse bietet. Es geht nicht mehr darum,
dass Menschen von einem großen Raum umfasst
werden, stattdessen sollen sie das Gefühl erhalten, Teil eines größeren Ganzen zu sein.
13
PROJEKT
14
EIN RIESIGES
ARCHITEKTUR3D-PUZZLE
PERTH,
AUSTRALIEN
Text: Isabelle Priest
Fotografie:
Stephen Nicholls
PERTH
ARENA
15
D
er Entwurf der Perth Arena beruht auf
dem Eternity-Puzzle von Christopher
Monckton, das ein fast gleichförmiges
Zwölfeck darstellt und aus 209 unregelmäßig
geformten kleineren polygonen Teilen besteht.
Die Architekten schufen eine beeindruckende,
flexible Konzertarena, die auch für Sportveranstaltungen genutzt wird. Das Stadium ist eine
architektonische Meisterleistung, die an ein
riesiges komplexes Puzzlespiel erinnert.
16
äußere Erscheinungsbild diente. Allein schon durch
die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ist die Perth
Arena ein eindrucksvolles 3D-Puzzle und ein Beispiel
für überragende Architektur.
Dem Komplex liegt das Eternity-Puzzle zugrunde,
das 1999 auf den Markt gebracht wurde. Da man
dachte, dass es praktisch unlösbar sei, bot der Hersteller demjenigen ein Preisgeld von 1 Million Pfund,
der das Puzzle innerhalb von vier Jahren würde
zusammensetzen können. Wie zu erwarten war,
wurde es weltweit zu einem Hipe und das Puzzle war
ungefähr ein Jahr nach der Einführung zusammengesetzt. Als das Eternity-Puzzle II im Jahr 2007 auf
den Markt kam, hatte man mit den Vorbereitungen
für die Perth Arena schon begonnen.
Die im Stadtzentrum von Perth gelegene EventArena ersetzt mit ihrer 28.000 Quadratmeter großen
Fläche das Perth Entertainment Centre und bildet
somit einen Meilenstein in der ersten Phase eines
13,5 Hektar umfassenden Projektes zur Stadterneuerung, bei dem das zentrale Geschäftsviertel der Stadt
mit Northbridge verbunden werden soll und in dessen
Zusammenhang die Eisenbahnstrecke nach Fremantle unterirdisch verlegt wird. Bis zur Eröffnung im
November hat das Gebäude 548,7 Millionen australische Dollar (umgerechnet 355 Mio. Euro) gekostet,
und ist jetzt das neue Zuhause des städtischen Basketballteams, der Wildcats, und des internationalen
Tennisturniers, des Hopman Cup.
Durch die 9.800 dreieckigen Paneele und die
tausend rechteckigen Paneele scheinen die Architekten Ashton Raggatt McDougall (ARM) und Cameron Chisholm Nicol (CCN) die Rhetorik des Puzzles
zur Beschreibung der äußeren und inneren Ästhetik
des Gebäudes genutzt zu haben. Diese Interpretation kratzt allerdings lediglich an der Oberfläche und
wird den ursprünglichen Ideen der Architekten in
keiner Weise gerecht.
Der Gedanke eines Puzzles lässt sich im Wesen
des Gebäudes sehr gut erkennen. Dieses Bauwerk
umfasst eine flexible Konzertbühne sowie ein
Stadion für Sportveranstaltungen und bietet Platz
für 15.000 Menschen. Hinzu kommen fünf vielseitig verwendbare Tagungsräume, eine Tiefgarage
mit 686 Stellplätzen, ein 56 Meter mal 35 Meter
großes bewegliches Dach, das sich in nur sieben
Minuten öffnen lässt, 36 Geschäftsbereiche und ein
halbes Dutzend Lokale für Speisen und Getränke,
sodass die Anlage als äußert komplex zu bezeichnen ist. Die ineinander verzahnten Basketballfelder
schieben sich über die Tennisplätze. Es wird schnell
deutlich, weshalb ein Puzzle als Inspiration für das
EINZIGARTIGE FASSADEN
Ob man das Gebäude vom großen Boulevard im
Süden her erblickt oder es von der erhöhten Autobahn im Westen her sieht, es zeigt sich auf jeden Fall
1
Vertikale
oder geneigte
Elemente mit
Einfachverglasung
Träger
Träger
SG
Sprosse
Träger
SG
Sprosse
Träger
Träger
Sprosse
SG
Sprosse
SG
Träger
Sprosse
Träger
Träger
Träger
SG
Sprosse
Träger
Sprosse
Träger
Träger
Träger
Sprosse
SG
Träger
Sprosse
SG
SG
Träger
Sprosse
Sprosse
Außen
SG
Innen
Außen
Innen
Sprosse
Sprosse
Sprosse
Träger
Sprosse
90º
Träger
Träger
Träger
von 24º
bis 79º
17
2
Tausend rechteckige Paneele
und 9.800
dreieckige
Paneele
DIE GLASPANEELE WURDEN IN GEWAGTEN
GEOMETRISCHEN MUSTERN ANGEORDNET.
18
TROTZ DER KOMPLEXEN STRUKTUR WURDE
DAS GEBÄUDE SO ENTWORFEN, DASS MAN
SICH LEICHT ZURECHTFINDET UND MENSCHEN
ZUSAMMENKOMMEN.
immer von einer ausgefallenen Seite, denn keine
Fassade und kein Eingang ist wichtiger als ein anderer. Stattdessen definiert sich das Gebäude durch
neun einzigartige Fassaden, die die Form miteinander verbundener und einander überschneidender
Polygone haben. Diese Fassaden werden ihrerseits
durch die Farbe „International Klein Blue“, die weißen und schwarzen Verkleidungen und die Glasflächen eingeteilt, die sich in gewagten geometrischen
Formen ergehen und so die explosive Atmosphäre
der hier stattfindenden Events widerspiegeln.
Dieses Thema in den Eingängen, Foyers und den
vielseitig genutzten Räumlichkeiten fortgesetzt, bei
denen Farbtupfer in Rot, Orange und Gelb an den
Holzverkleidungen angebracht wurden, um nicht
nur eine Strukturierung und Orientierungshilfe zu
bieten, sondern auch den Schwung des Entertainments beizubehalten.
ÄSTHETISCHE ELEMENTE MIT GERINGEM
GEWICHT
Im Kontext solch komplexer Fassadensysteme
hat Reynaers eine Sonderlösung auf der Grundlage
des Vorhangfassadensystems CW 50-SC entwickelt.
Die Verglasung wurde mittels parallel verlaufender
5
Die Dynamik
des Gebäudes
setzt sich im
Innenbereich
fort
Schiebefenster an die außergewöhnliche Form
angepasst, die nahtlos in die gesamte dreieckige
Verkleidung integriert werden. Der Entwurf kann
jeder Windbelastung, thermischen Schwankungen,
Bewegungen des Gebäudes und Systemlasten
durch die diagonalen Riegelprofile standhalten.
Für ARM und CCN musste sich das System der
scheinbar schwerelosen Wirkung der Außenseite
anpassen. Bei Tag wirken die Fenster im Kontext
der anderen Fassadenmaterialien beinahe - wenn
nicht sogar vollständig - unsichtbar. Bei Nacht aber
durchschneiden Lichtstrahlen das Gebäudes und
verleihen ihm wiederum ein anderes Aussehen. An
der Innenseite stellen die Fenster die Verbindungen
zwischen innen und außen dar. Die Themen der vielen geneigten Glaselemente, die mit den Mustern an
der Außenseite zu verschmelzen scheinen, werden
dort aufgegriffen und in unterschiedliche Richtungen fortgesetzt.
Und als ob die Struktur und Ästhetik des
Gebäudes noch nicht ausreichen würde, bietet die
Perth Arena vielfältige ökologische Vorteile wie
eine natürliche Lüftung, eine energieeffiziente
Klimaanlage und Photovoltaik-Systeme auf dem
6
Viel Glas und
unzählige Oberlichter schaffen
helle und offene
zweckdienliche
Räume
19
Dach. Mit U-Werten von ca. 1,5 W/m2K und einem
Energiedurchlasswert im Bereich von 0,23 bis 0,6
wird das System CW 50 diesen Anforderungen optimal gerecht. Die herausragenden Leistungen des
Gebäudes wurden auch vom australischen Fensterverband anerkannt, das ihm die Auszeichnung für
die „beste Nutzung von Fenstern und Türen“ im
Bereich Gewerbliche Nutzung - Neubau zuerkannte.
Trotz der komplexen Struktur des Gebäudes
wurde es jedoch ursprünglich zu dem Zweck
entworfen, dass man sich leicht zurechtfindet und
Menschen zusammenkommen. In einer Höhe von
über fünfzig Metern sind die Zirkulationsräume
um riesige Atrien herum angeordnet. Die Treppen
in diesen Bereichen erlauben es den Besuchern,
sich schnell zu orientieren und zwischen den vielen
verschiedenen Ebenen ein Band mit den jeweiligen
Veranstaltungen zu knüpfen. Dazu dienen auch
die mehr als 300 digitalen Hinweistafeln. Diese
Methode – den Boden an strategischen Bereichen
offen zu gestalten- bedeutet darüber hinaus, dass
auch außerhalb der Atrien durch die geringeren
Deckenhöhen an den Bars und Imbissständen eine
einladendere Atmosphäre herrscht. Eine vergleich-
bare Vorgehensweise hat man auch im Hauptbereich gewählt, in dem Veranstaltungen unterschiedlicher Größe durch die Anwendung mobiler von
Vorhangwänden, die zur Raumteilung herabgelassen werden, organisiert werden. So wird ein grosses
Mass an Intimität geboten.
Mit der Perth Arena haben die Architekten ein
Gebäude geschaffen, das durch die lebendigen
Farben und die dynamische Geometrie eine große
Abwechslung bietet. Jetzt werden auch Veranstaltungen in dieser Stadt abgehalten, die sonst nie
den Weg nach Perth gefunden hätten. Und was
noch viel wichtiger für Perth - und für ganz Western
Australia im Verhältnis zur Ostküste - ist, dass die
Stadt und ihr Freizeitangebot für Sport und Kultur
lebendig bleiben.
FREIZEIT-/UNTERHALTUNGSZENTRUM - PERTH ARENA
Architekten: ARM Architecture, Perth und Melbourne und Cameron
Chisholm Nicol, Perth
Allgemeiner Bauunternehmer: BGC Construction, Perth
Konstrukteur: Alcom Fabrications, Perth
Reynaers-System: Sonderlösung basierend auf CW 50-SC
18049
mm
CW 50-SC
66
º
FALZLINIE
1
FALZLINIE
17º
Einfachverglasung
FALZLINIE
FALZLINIE
16920
mm
CW 50
mit Kappen
Doppelverglasung
Innen
1. 1-fach-Glas geklemmt
2.Silikondichtung
3. SSG Silikondichtung
4.Aluminiumblech
5.EPDM-Membran
20
6.Mechanische Befestigung
EPDM
7.Pfostenausschnitt
8. Inneres Abschlussblech
CW 50-SC
Vertikaler Abschnitt geneigte
Elemente
3
Nach Maß gefertigte Fassadenlösung
7
PROJEKTLÖSUNG
Systeme:
Sonderlösung basierend auf CW 50-SC (Ganzglas-Optik)
1
2
4
7
5
6
8
2
3
1
7
Projektbeschrieb:
Entwicklung einer Sonderlösung für den Einsatz in einer sehr komplexen nach innen und aussen gewölbten Fassade
Die ungleich gewölbten Elemente erforderten speziell entwickelte
Glasauflager und T-Verbinder
Integration von mehreren ungleich geformten Parallel-AusstellFenstern in der Fassade
Spezielle Eckverbindungen
Sonderlösung Pfosten und Riegel
Die Rahmen mussten schmal gehalten werden, damit nur ein
Minimum an Aluminium durch die Verglasungen sichtbar ist
Sonderprofile und -Zubehörteile
Elemente:
Die Pfosten mancher Elemente sind auf eine Stahl-Unterkonstruktion geklemmt
Mehrere verschieden grosse Elemente mit ungleichen Formen
Luft-, Wind- und Schlagregen-Tests wurde im Reynaers Institut
gemacht
Verglasung:
Einige Elemente mit Einfachverglasung, andere mit 2-fachIsolierverglasung
Schallgedämmte Variante mit 32 mm Glasrahmenverbund und
einer schalldämmenden Lage zwischen den Glasscheiben
Aufgrund der hohen Lasten durch die Wölbungen wurde
ein spezieller Schutz entwickelt, um ein Herausfallen der
Verglasungen zu verhindern
2
Lebendige
Farben und
eine dynamische Geometrie
BEI NACHT DURCHSCHNEIDEN LICHTSTRAHLEN DAS
GEBÄUDES UND VERLEIHEN IHM WIEDERUM EIN
ANDERES AUSSEHEN.
21
PROJEKT
22
DOHA,
KATAR
Text:
Viveka van Vliet
Fotografie:
Waleed Al Abbas
23
QATAR
NATIONAL
CONVENTION
CENTRE
MULTIFUNKTIONALER
TREFFPUNKT
24
DEM ARCHITEKTEN STAND EINE GESAMTFLÄCHE
VON 200.000 QUADRATMETERN ZUR VERFÜGUNG.
A
ls der renommierte japanische Architekt Arata Isozaki das nationale
Kongresszentrum (QNCC) in Katar
entwarf, sah sein Entwurf einen spektakulären und einladenden Eingang in der Form
von zwei ineinander verschlungenen Bäumen vor, die das Dach des atemberaubenden Gebäudes tragen. Das QNCC dient als
Veranstaltungsort für verschiedene Zwecke: Es ist ein Konferenzzentrum, in dem
jedoch auch Konzerte, Galaveranstaltungen
und Ausstellungen organisiert werden.
6
Die
Glasfassade
ist insgesamt
250 Meter
breit und 15
Meter hoch
Das Qatar National Convention Centre
(QNCC) liegt in der sogenannten Ausbildungsstadt unweit der Wolkenkratzer im modernen
Geschäftszentrum von Doha, der Hauptstadt
von Katar, dem Emirat des Öls. Der bemerkenswerte Blickpunkt befindet sich auf dem
riesigen Campus zwischen Fakultäten einiger
der weltweit besten Universitäten wie Weill
Cornell, Texas A&M und Georgetown sowie
Forschungs- und Technologie-Instituten, zu
denen das Sidra Medizin- und Forschungszentrum und der Katar Wissenschafts- und
25
Technologiepark zählen. Hier werden die
ehrgeizigen Zukunftspläne von Katar geschmiedet. An dieser Stelle weichen Öl und
Gas der Wissenschaft und Ausbildung, um
den Weg für Innovation, Technologie und
Unternehmertum zu bahnen.
Dem Architektenbüro Arata Isozaki
& Partner stand eine Gesamtfläche von
200.000 Quadratmetern zur Verfügung, auf
dem die Architekten drei Gebäude entwarfen: das Konferenzzentrum, das Ausstellungszentrum und das mehrgeschossige
Parkhaus. Das faszinierende viergeschossige
Hauptgebäude hat einen wahrhaft spektakulären Eingang erhalten. Die beiden 250
Meter langen Sidra-Baumstrukturen aus
gebogenem Stahl, die das Dach tragen, sind
ein erstaunlicher Blickfang. Aber das ist noch
nicht alles. Der Sidra-Baum wurde aus gutem
Grund ausgewählt, denn er ist ein Symbol in
der Kultur von Katar. Einst diente er als Orientierungspunkt in der Wüste und wurde von
den Beduinen als Treffpunkt und Zufluchtsort
genutzt.
26
BESUCHER FÜHLEN SICH DURCH DIE AUSWAHL DES
MOBILIARS UND DIE SORGFÄLTIGE AUFSTELLUNG
DER LOUNGE-MÖBEL WEDER VERLOREN NOCH
BEDEUTUNGSLOS.
5
Das Gefühl der
Räumlichkeit
entsteht
dadurch, dass
Tageslicht in
das Gebäude
einfallen kann
SYMBOLISCHER ORT DER BEGEGNUNG
Die Architekten setzen mit diesem Symbolismus ein Zeichen: Das Kongresszentrum ist ein
Ort der Begegnung. Außerhalb des Gebäudes
können Menschen ihre Kenntnisse und Geschichten im Schatten der Bäume miteinander
austauschen, während der Besucher im Inneren
des Kongresszentrums, in dem alles groß, hoch
und transparent ist, begrüßt wird. Das Gefühl
der Grösse wird dadurch geschaffen, dass viel
Tageslicht in das Gebäude einfallen kann. Durch
die Verwendung des Reynaers Fassadensystems CW 50 gewährt die erweiterte Vorhangfassade einen maximalen Lichteinfall.
Trotzdem fühlen sich die Besucher dank
der Auswahl des Mobiliars und der sorgfältigen
Aufstellung der Lounge-Möbel, die Gästen ein
angenehmes Gefühl vermitteln, weder verloren
noch bedeutungslos. Die Tatsache, dass Besucher das Gefühl bekommen, ein Teil des großen
Ganzen zu sein, wurde dadurch erreicht, dass
der Architekt anhand beweglicher Decken die
Möglichkeit kreiert hat, Räume flexibel auf- und
einzuteilen.
Das Hauptgebäude ist durch zwei verbundene ovale Volumen angeschlossen. Das
Parkhaus bietet Platz für mehr als 3.000 PKWs
und vierzig Busse. Auf der anderen Seite schuf
der Architekt eine multifunktionale Ausstellungshalle mit einer Gesamtfläche von 40.000
Quadratmetern. In dieser Halle kommen Wissenschaftler, die zu einem Seminar eingeladen
wurden, genauso zusammen wie die internationalen Besucher der UNO-Klimakonferenz, einer
der größten Konferenzen, die weltweit jemals
abgehalten wurden (17.000 Delegierte). Durch
die Klimakonferenz machte sich das nagelneue
QNCC auch gleich einen Namen betreffend
Logistik (die reibungslose Bewegung großer
Menschengruppen) und Technologie. Audiovisuelle Geräte, Akustik und High-Tech wurden auf
besondere Weise in den mobilen Decken verborgen integriert. Außergewöhnlich sind auch die
Lampen, die sich öffnen und schließen können.
Das QNCC umfasst ferner ein Theater mit
2.300 bequemen Sitzen und einer Bühne, die
durch warme Farben und hochwertige Materialien geprägt wird. Hinzu kommen drei Auditorien, 52 kleinere Sitzungsräume, ein Saal für
Galaveranstaltungen und andere Events, sechs
luxuriöse VIP-Lounges mit 5-Sterne-Catering
und sieben Hospitality Suites. Durch dieses
Leistungsangebot ist das QNCC eines der
modernsten, flexibelsten und größten Kongresszentren im Mittleren Osten.
HELL UND GRÜN
Reynaers hat im Rahmen dieses Projektes
beträchtliche Anstrengungen erbracht: Das
Unternehmen lieferte die Lösungen für den Bau
der transparenten erweiterten Glasfassade des
Kongresszentrums, bei der eine Spannweite
von sechzehn Meter bewältigt wird. Die Fassade
aus Aluminium und Stahl ist an der Innenseite
mit Edelstahl ausgekleidet und wurde mit einer
OS-Fassade mit 650mm Tiefe verstärkt, die eine
Fläche von 5.550 qm bedeckt.
Das QNCC wurde unter Berücksichtigung von
Nachhaltigkeits-Aspekten gebaut. Dies bedeutet,
dass dieses ‚grüne‘ Gebäude nach den Vorgaben
des ‚US Green Building Council‘s Leadership in
Energy and Environment Design‘ (LEED) Gold
Zertifikats errichtet. Durch den Einsatz innovativer Lösungen wie einen schonenden Wasser- und
Energieverbrauch ist das Gebäude mindestens 32
Prozent effizienter als vergleichbare Bauwerke,
bei denen diese technologischen Innovationen
nicht angewendet werden. Eine dieser Innovationen ist die Verwendung von 3.500 Quadratmetern an Solarzellen, die mehr als zwölf Prozent
des Stromverbrauchs des Komplexes decken. In
den Ausstellungsräumen kommt außerdem eine
energieeffiziente LED-Beleuchtung zum Einsatz.
In naher Zukunft wird eine Bahnstrecke das
Geschäftszentrum von Doha mit der Ausbildungsstadt verbinden. Zudem sind weitere Parkplätze und Luxushotels geplant. Dadurch wird
das QNCC noch attraktiver und wird noch mehr
Menschen anlocken.
QATAR NATIONAL CONVENTION CENTRE
Design-Architekt: Arata Isozaki, Japan
Ausführender Architekt: Halcrow Yolles/RHWL, UK
(Konferenzzentrum) - Burns and McDonnell Inc., US
(Ausstellungszentrum) - WS Atkins and Partners, UK (zentrales
Parkhaus)
Projektmanagement: ASTAD, Katar
Baumanagement: KEO International Consultants & ASTAD, Katar
Bauunternehmer: Baytur Insaat Tahhut A.S., Türkei
(Konferenzzentrum) - Victor Buyck Steel Construction Sdn. Bhd.,
Malaysia (Sidra-Baum) - Eversendai Engineering Qatar W.L.L. ,
Katar (Ausstellungszentrum) - Midmac-Six Construct JV, Katar
(Ausstellungszentrum), Mann-Unternehmen, Katar (zentrales
Parkhaus)
Entwickler: Qatar Petroleum, Doha
Konstrukteur: Jungbluth Alu Partners SA, Herstal (Belgien)
Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50 Sonderlösung, CW 50-Ra,
CS 59Pa, CS 68
27
70 mm
40 mm
PROJEKTLÖSUNG
Systeme:
Sonderlösung basierend auf dem Fassadensystem CW 50
10
256.7
mm
9
6
8
7
5
28
4
113.5
mm
3
2
46.3
mm
1
50 mm
76.4 mm
5
2
Projektbeschrieb:
Die extrem grosse Spannweite erforderte eine Kunden-spezifische
Entwicklung
Eine 250 Meter lange und 15 Meter hohe Fassade ohne intermediäre Stützen
Die Fassade musste so transparent wie möglich sein, ohne zu
grosse Ablenkung zu verursachen:
Profilbreite: 70 mm
Breite der äusseren Profil-Abdeckkappe: 50 mm
Die Profile wurden mit einer schmalen Stahlstruktur verbunden, welche an der Innenseite komplett mit Edelstahlkappen
abgedeckt wurden
V
erstärkung durch 4 Glasflossen pro Fassadenmodul mit 2 Metern Breite (jedes Modul besteht aus 4 Modulen übereinander)
Spannleisten wurden zur Verstärkung und Festigkeit hinter
den Glasflossen platziert
Glasflossen:
650 mm Tiefe x 40 mm Dicke (3 Schichten von 12 mm Glas mit
PVB-Lagen dazwischen)
Die Flossen sind mit den Aluminiumprofilen verklebt und dann an
die schmale Stahlstruktur montiert
Gewicht: 225 kg pro Flosse, 900 kg total pro Modul
Elemente:
4 Elemente pro Modul
3.75 m Höhe x 2 Meter Breite
Gesamtgewicht von einem verglasten Modul inkl. Stahlstruktur,
Profilen und Flossen: 3.7 Tonnen
Verglasung:
2-fach-Isolierverglasung mit einer Dicke von 46.5 mm
(66.2/16/88.4)
Einbruchs- und Explosions-Resistent
Gewicht: 530 kg pro Element
Tests:
Luft-, Wind- und Schlagregen-Tests wurden im Reynaers Institute
gemacht
Schlagregendichtheit bis zu 600Pa
Winddichtheit (Rahmendurchbiegung) bis zu 1200Pa
Sicherheitstest bis zu 1800 Pa
13.5 kN pro Element
54 kN pro Element
1
CW 50
Vertikaler
Abschnitt Träger
11
5
CW 50
Horizontaler
Abschnitt Sprosse
2
4 Glaslamellen
pro Modul
tragen die 15
Meter hohe
Fassade
1
71.4
mm
50
mm
4
11
100.2 mm
46.3 mm
1.Aluminium-Abdeckkappen
2. EPDM Dichtung
3. Aluminium Pfostenprofil
4. Verstärkungsprofil Stahl
5.Edelstahl-Abdeckkappen
6. Klebprofil für SSG
7. Doppelseitiges Klebeband
8.Silikon-Abdichtung
9.Glasflosse
10.Edelstahl Glasfassung
11. Aluminium Riegelprofil
29
PROJEKT
30
HAUS
AM SEE
WAKATIPU
FERIENHAUS
MIT AUSSICHT
QUEENSTOWN,
NEUSEELAND
Text: Andrew Guest
Fotografie:
James Jubb
31
32
2
Ein wundervoller Blick auf
den See und die
Berge
D
urch die Lage am See Wakatipu auf
der Südinsel von Neuseeland und
umgeben von einer scheinbar unendlichen Kette von Bergen genießt Queenstown
den beneidenswerten Ruf als attraktivstes
Seen- und Skigebiet der südlichen Erdhalbkugel,
und das in jeder Jahreszeit. Das erleben nicht
nur die 19.000 Bewohner, sondern auch die im
Durchschnitt 1,9 Millionen Besucher pro Jahr.
Das Zentrum von Queenstown befindet sich an
der Nordseite des Sees, heute jedoch entstehen viele Neubauten an der sonnigeren, dem
Norden zugewandten Seite des Gewässers, an
der eine als Kelvin Heights bekannte Halbinsel
in den Lake Wakatipu ragt. Häuser bieten dort
eine Aussicht sowohl auf den See und die Berge
im Norden, als auch Richtung Süden. Genau an
einem solchen Ort kauften die Neuseeländerin
Anne und der Australier Bryan Oliver ein Grundstück, auf dem ursprünglich nur eine bescheidene Hütte stand, um sich - und für Freunde und
Verwandte - hier den Traum eines Ferienhauses
zu erfüllen. Ihr fester Wohnsitz liegt 4.000 Meilen entfernt im westaustralischen Perth.
Der Entwurf von Koia Architects aus Queenstown und Auckland umfasst vier schlichte kistenähnliche Blöcke, die mit Zedernholz und lokalem
Schiefer verkleidet sind, und am Abhang von der
Peninsula Road Richtung See gelegen sind. Vor allem dank der Vielzahl an Reynaers-Fenster und Türen profitiert das Haus optimal von der wundervollen Lage und dem Licht. Dabei wird das Bestreben
des Architekten umgesetzt, ein Haus zu schaffen,
33
in dem die Grenze zwischen dem Gebäude-Inneren
und der Umgebung miteinander verschmelzen.
Diese Wirkung wird durch die Verwendung von
Schiefer im Innen- und Außenbereich sowie das
Verlegen der grauen Kerlite-Fliesen für die Böden
innen und außen verstärkt. Der Architekt wollte ein
Gebäude schaffen, dass eher auf seine Umgebung
reagiert als dass es in einen Wettbewerb mit ihr
tritt. Die Bauherren hingegen hatten den Wunsch,
genauso viel Zeit im Freien wie im Haus zu verbringen, ganz typisch also für die als Kiwis bezeichneten Neuseeländer.
WUNDERSCHÖNE AUSSICHT
Beim Betreten des Hauses von Süden her
wird der Blick sofort auf den See und die dahinter
liegenden Berge gelenkt, weil sich der zentra-
le Wohnbereich sechs Schritte tiefer vor dem
Betrachter befindet. Links vom Eingangsbereich
liegt die Treppe zum Schlafzimmer sowie zum
Gäste- oder Wohnzimmer. Im oberen Stockwerk
wurden Reynaers-Fenster vom Typ CS 77 an den
Nord-, Ost- und Südwänden eingesetzt, damit
diese Räume einen wundervollen Ausblick auf den
See und die Berge an beiden Seiten der Halbinsel
gewähren. Die Treppe, die zu diesem Stockwerk
führt, ist die erste mehrerer Exemplare im Haus,
die mit Lamellen aus Rimu, einem einheimischen
Holz, das von der Hütte, die hier einst stand, und
von anderen abgerissenen Gebäuden stammt.
Das Rimu-Holz kreiert ein warmes Band, das die
einzelnen Bereiche im Haus miteinander verbindet,
aber auch eine Verbindung zur Vergangenheit des
Hauses und zur Lage herstellt.
34
DAS HAUS PROFITIERT IN HINSICHT AUF DIE AUSSICHT
UND DAS LICHT OPTIMAL VON SEINEM STANDORT.
35
36
SCHIEBETÜREN
Das zentrale Wohnzimmer umfasst mit Kamin,
Sitzen, einem Ess- und einem Kochbereich die
gesamte Breite des Hauses. Durch die Kombination des Reynaers Schiebesystems CP 155, mit
Reynaers CS 77-Fenstern war Koia imstande,
eine thermisch komplett isolierte und kondensatfreie transparente Nordwand zu gestalten.
Die Schiebetüren im System CP 155 ermöglichen
in geöffnetem Zustand einen ungehinderten
Zugang zum geräumigen Balkon, der somit
vollständig in den Wohnbereich einbezogen
werden kann. Eine tiefe Auskragung am Wohnzimmerdach vermindert die mögliche übermäßige Sonneneinstrahlung im Sommer.
Eine Treppe hinter der Steinwand im westlichen Teil wird dank den Fenster im System CS 77
erhellt und führt hinab zu zwei weiteren Schlafzimmern, einem Badezimmer und einer Waschküche. Reynaers-Schiebetüren im System CP 96
gewähren in den beiden nach Norden ausgerichteten Schlafzimmern eine wundervolle Aussicht,
gewährleisten zudem aber auch eine überragende
thermische Isolierung. Die nächste Treppe, die
wiederum mit Rimu-Lamellen verkleidet ist,
führt zur unteren Ebene des Hauses.
Die Architekten haben lokale Baustoffe und
die modernste Reynaers-Aluminiumtechnologie
geschickt für die Verglasung eingesetzt, um ein
wunderbares Haus zu schaffen, das in jeder der
vier Jahreszeiten einen unübertroffenen Wohnkomfort bietet.
HAUS AM SEE WAKATIPU, QUEENSTOWN
Architekt: Koia Architects, Queenstown & Auckland
Generalunternehmer: Justbuilditnz, Queenstown
Konstrukteur: Unique Window Technique, Whangarei
Reynaers-Systeme: CS 77, CP 96, CP 155, CF 77
Große
Schiebetüren
verbinden den
Innen- und
Aussenbereich
1 2
37
PROJEKT
38
ETOPIAZENTRUM
FÜR KUNST
UND TECHNOLOGIE
SARAGOSSA,
SPANIEN
Text: Sander Laudy
Fotografie: Wenzel
39
DURCHDACHT
ANGEORDNETE
KREATIVITÄT
E
topia, Zentrum für Kunst und Technologie (Centro de Arte y Tecnologia), im
spanischen Saragossa ist einerseits
ein offenes und helles Gebäude, andererseits
aber auch solide und modern. In diesem Zentrum treffen Künstler, Ingenieure und eine
breite Öffentlichkeit aufeinander. Das Architekturbüro MCBAD/Colomer Dumont hat
ein ausdrucksstarkes Gebäude konzipiert, in
dem Forschung, Kunst, Wirtschaft, Kommunikation, Kultur und Technologie kombiniert
werden.
40
Sogar die Lage des Gebäudes ist außergewöhnlich. Etopia ist ein Teil von La Milla Digital
(der digitalen Meile), einer Agglomeration von
Neubauten und Aktivitäten im Bereich der
digitalen Medien, die das Stadtzentrum von
Saragossa mit dem Gelände der ehemaligen
Weltausstellung verbindet. Im Zentrum dieser
Agglomeration befindet sich der Bahnhof für
Hochgeschwindigkeitszüge ‚Delicias‘. Etopia
liegt direkt gegenüber des Bahnhofs und ist
über eine elegante Hängebrücke direkt mit
ihm verbunden. Dadurch ist Etopia fest in
seiner Umgebung verankert und doch mit der
grossen weiten Welt verbunden.
Der Aufbau des Gebäudes spiegelt das
Bedürfnis nach Rationalität wider, die sich in
dem Spanien der letzten Jahre immer stärker
ausgeprägt hat. Die Finanzkrise und die Insolvenz einer ganzen Reihe ehrgeiziger extravaganter Projekte haben zu einer vorsichtigen
Zurückhaltung in der Architektur geführt. Die
Architekten von MCBAD legen seit jeher eine
Vorliebe für den Entwurf klarer, strukturierter
Bauvolumen an den Tag. In diesem Fall ist das
Ergebnis zudem ein unmissverständliches Symbol für den Zeitgeist des modernen Spaniens.
Diese eher zurückhaltende Architektur
führt dazu, dass die Anlage auch bei einem
Blick aus größerer Distanz noch eine sichtbare
Einheit darstellt. Drei Blöcke mit ähnlichen Proportionen werden durch einen zweigeschossigen Sockel, der an einigen Stellen offen ist
und eine Verbindung zum angrenzenden Park
bietet, miteinander verbunden.
ORT DER BEGEGNUNG
Zwei große Bereiche in doppelter Geschoss-
höhe wurden auf der 16.000 Quadratmeter großen Grundfläche des Gebäudes
geschaffen, sodass dem Besucher sofort
deutlich wird, dass dieses Gebäude ein
Ort der Begegnung ist. An diesem offen
gestalteten Ort kann nämlich jeder - vom
Geschäftsmann über den Ingenieur bis hin
zum Künstler - Workshops, Besprechungen und Schulungen abhalten oder einfach zur Entwicklung und dem Austausch
von Ideen zusammenkommen. Dieser
Bereich dient ebenfalls als Plattform für
neu gegründete Firmen und junge Unternehmer. Deshalb wurden speziell für diese
neuen Geschäftstätigkeiten eigene Räume
geschaffen, die um den Eingangsbereich
und das Auditorium herum angeordnet
sind, sodass sich der Gebäudecharakter
allmählich von öffentlich zugänglich zu
eher verschlossen wandelt. Diese Flexibilität und Zwanglosigkeit soll den wechselseitigen Austausch zwischen Unternehmern fördern und Hemmschwellen beim
Kontakt mit möglichen Kunden abbauen.
Ziel ist es, dass das soziale Klima die
41
3
Subtile Kontraste
unterscheiden die
einzelnen Fassaden
Etopia ist ein offener Raum, in dem
Künstler, Ingenieure und eine breite
Öffentlichkeit
zusammenkommen
können
7
42
2
Eine Fußgängerbrücke
verbindet
Etopia mit
dem gegenüber liegenden
Bahnhof
6
Die Glaselemente
CW 50-SC
verlaufen vom
Boden bis zur
Decke
wirtschaftliche Situation auf positive Weise
beeinflusst.
Zwischen den einzelnen Fassaden lassen
sich subtile Unterschiede erkennen: Bei zwei
dieser Blöcke wechseln sich Glaselemente mit
Fassadenplatten ab, während der dritte Block
von einer Vorhangfassade aus Mattglas umgeben ist. Die Fassadenelemente der drei Bauvolumen erhalten ihre einheitliche Ausstrahlung
durch die Tatsache, dass sie die Abmessungen
der einzelnen Stockwerke kennzeichnen. Dieser
modulare Entwurf ist der ausschlaggebende
Faktor für den industriell-technologischen
Charakter des Komplexes, der sich ferner als
Ausdruck für die rationale, effiziente Durchführung des Baus erweist. Eine solche Abgrenzung
von Glasflächen lässt sich mit Standardlösungen allerdings nicht so einfach umsetzen.
Bei diesem Projekt kamen Profile, basierend
auf der Elementfassade CW 65 von Reynaers,
zum Einsatz. Jedoch wurde eine größere Tiefe
benötigt, damit die gleich schmale Breite von
65 mm gewährleistet blieb. Die Konstruktion
umfasste ferner eine zusätzliche Verankerung
der Verglasungen, die von Geschossdecke zu
Geschossdecke verlaufen. Bei der Betrachtung
des gesamten Bauwerks bewirken die eleganten
Fassaden mit ihren unaufdringlichen, aber doch
so wirkungsvollen Glasflächen einen Eindruck
der scheinbaren Schwerelosigkeit, bei der selbst
die besonders soliden Elemente ein Gefühl der
Leichtigkeit vermitteln.
ZUGÄNGLICH UND HELL
Das Gefühl der Offenheit erreicht seinen
Höhepunkt im Erdgeschoss mit den zahlreichen Öffnungen. Dieses Gefühl ist für das
Selbstverständnis von Etopia von wesentlicher
Bedeutung, denn das Gebäude übernimmt eine
wichtige öffentliche Rolle als Geburtsstätte
der Kreativität. Aus diesem Grund besteht der
Gebäudesockel vor allem aus elementierten
Glasflächen, die das Sonnenlicht in einem
bestimmten Masse reflektieren. Für die oberen
Stockwerke war es besonders wichtig, dass die
Fensterrahmen so dezent wie möglich wirken.
Deshalb wurden die Elemente aus dem Reynaers-Fenstersystem CS 68-HV auf eine Weise
integriert, dass beim Blick von außen die Öffnungselemente vollständig vom festen Rahmen
verdeckt sind.
Es war nicht das erste Mal, dass das Gelände
einer längst vergangenen Weltausstellung
zunächst ziemlich desolat wirkte. Die Gemeinde
Saragossa unterstrich bei Etopia die Notwendigkeit, dass aus diesem Ort wieder ein Ort der
Begegnung voller Leben werden sollte. Es ist
deutlich, dass das Projekt ein Blickfang für die
örtliche Bevölkerung sowie für all diejenigen
darstellt, die mit dem Hochgeschwindigkeitszug
nach Saragossa reisen. Die Kombination aus
Wirtschaft und Kunst, aus Forschung und Offenheit sowie aus Industrie und Kreativität scheint
auf den ersten Blick einen Widerspruch darzustellen, aber genau durch diesen vermeintlichen
Gegensatz erhält dieses Projekt seine Stärke.
ETOPIA-ZENTRUM FÜR KUNST UND TECHNOLOGIE
Architekt: MCBAD/Colomer Dumont, Paris-Valencia
Generalunternehmer: UTE Sacyr, S.A.U.- Marcor Ebro, S.A.,
Saragossa
Investor: Ayuntamiento de Zaragoza
Konstrukteur: Eurosca, Huesca
Reynaers-Systeme: OS-Profile basierend auf CW 65-EF, CW 50-SC,
CS 77 und CS 68-HV
43
PROJEKTLÖSUNG
Systeme:
Sonderlösung basierend auf CW 65-EF/SG Elementfassade
CW 50-SC
CS 68 verdeckt liegender Fensterflügel in CW 65-EF Elementfassade integriert
CS 77 Eingangstüre
400
mm
1
Projektbeschrieb:
Entwicklung von tieferen Profilen um die geforderten lx Werte bei
den Elementen mit grosser Spannweite zu erreichen
CW 65-EF/SG Profile mit einer Tiefe von 195.5 mm
2
3960
mm
Elemente:
Insgesamt 500 Elemente
Bodenhöhe der vor-fabrizierten Rahmen
3960 mm
4500 mm
Montage ohne Riegel für einen uneingeschränkten Ausblick
Verkleidung mit Glaspaneelen oder Aluminiumblechen
Spezieller Anker für Glaspaneele entwickelt
9 0 Öffnungselemente im System CS 68-HV
3560
mm
800 mm
800 mm
800 mm
1600 mm
3
CW 65-EF-SG
Nach Maß gefertigte Fassadenlösung
44
800 mm
Verglasung:
SSG Verglasung
Verglasung direkt auf den Hauptrahmen geklebt (keine
Kassetten)
1600 mm
1.Aussenrahmen
2. Vertikaler Riegel
3.Verbindungsdichtung
4.Klebeprofil
5. Struktureller Klebstoff
6.Wetterdichtung
Abschnitt 1: CW 65-EF/SG horizontaler Abschnitt Blendrahmen
4
Abschnitt 2: CW 65-EF/SG horizontaler Abschnitt Träger
mit CS 68-HV
8
7.Isolation
8.Gipsabdeckung
9.Aluminiumpaneele
10.Aussenrahmen CS 68
11. Flügel CS 68
65mm
28mm
9
mm
65 mm
28mm
3
8
2
1
169.3
mm
195.5
mm
195.5
mm
236.8
mm
237.3
mm
237.3
mm
237.3
mm
3
7
4
5
4
7mm
16mm
68
mm
6
5
SSG
SSG
9
6
16mm
101 mm
117 mm
11
10
Fenster (CS 68)
mit verborgener
Lüftung wurden
für ein einheitliches Aussehen
in der Fassade
integriert
2
DIE KONSTRUKTION UMFASST FERNER
EINE ZUSÄTZLICHE VERANKERUNG DER
GLASSCHEIBEN, DIE VON GESCHOSSDECKE
ZU GESCHOSSDECKE VERLAUFEN.
45
PROJEKT
46
DER
PARAGONTURM
ANKARA,
TÜRKEI
Text: Omer Kapinak
Fotografie:
Selçuk Çınar
DAS WAHRZEICHEN
MIT EINER
SOLIDEN
DYNAMIK
47
48
Ein einfaches
rechteckiges
Prisma erhebt
sich von seiner
Basis
1
D
er Paragon-Turm wurde in der
Form eines einfachen Winkelprismas gebaut, das sich von
seiner Basis erhebt. Das vom Architekten Gokhan Aksoy entworfene Bürogebäude befindet sich im Stadtviertel
Çukurambar der türkischen Hauptstadt
Ankara. Es umfasst 27 Stockwerke mit
Büroräumen und fünf Geschosse für die
soziale und gewerbliche Nutzung sowie
für andere Zwecke, Parkplätze und
Gärten.
Die rechteckig geformte Grundfläche
befindet sich direkt neben einer Hauptverkehrsader in einem der unlängst entwickelten Stadtviertel von Ankara, in dem
vor ungefähr zehn Jahren viele gleichförmige Bürogebäude entstanden sind. Der
Büroturm ist ein einfaches Winkelprisma
mit zwei ineinander verzahnten L-förmigen Geschossen, die den Aufzugsschacht
und die Treppe in der Mitte umgeben. Die
Bodenfläche wird mit jedem Stockwerk
kleiner, sodass eine dynamische diagonale Form in der gesamten Baumasse des
Turms entsteht.
Die 27 Stockwerke der Bürobereiche
umfassen ungefähr 12.000 Quadratmeter
in dem 32 Etagen hohen Bauwerk, das
insgesamt eine Baufläche von 44.600
Quadratmeter einschließlich sozialer und
gewerblicher Nutzung sowie anderer Bereiche und Parkplätze zählt. Im Gebäude
befinden sich vier halb offene Geschossgärten, und zwar im 7. und im 17. Stock.
Diese sind mit Cafés und Gaststätten als
Treffpunkte für Büroangestellte ausgestattet. In der obersten Etage befindet
sich zudem ein großzügig gestaltetes
Restaurant mit einem atemberaubenden
Blick auf die Stadt.
Das Gebäude hat zwei Eingänge,
die sich aufgrund der Hanglage in zwei
unterschiedlichen Stockwerken befinden.
Der untere der beiden Eingänge dient als
Eingang zum Turm an sich, während der
49
Die Bodenfläche
wird in jedem
Stockwerk kleiner,
sodass eine diagonale Form entsteht
2
50
AM EINGANG DES TURMS SELBST HAT DER BÜROBLOCK EINE
NACH HINTEN VERSETZTE LAGE ZUR STRASSE, SODASS EIN
ÖFFENTLICHER RAUM ENTSTEHT, DER DURCH DAS VORDACH
ZUSÄTZLICH BETONT WIRD.
51
3
An diesem
dicht bevölkerten Standort
wird die Bodenfläche für mehr
Kreativität optimal genutzt
obere Zugang den Weg zum Innenhof eröffnet, der bei der Terrasse am Gebäudesockel
liegt. Beim Eingang des Turms selbst nimmt
der Büroblock eine nach hinten versetzte
Lage zur Straße ein, sodass ein öffentlicher
Raum entsteht, der durch das Vordach zusätzlich betont wird. Um Gäste auf einladende
Weise zu begrüßen, wurde der obere Innenhof
durch die Grüngestaltung und die Ergänzung
urbaner Skulpturen vergrößert.
EINLADENDER INNENHOF
Der obere Innenhof stellt eine Verbindung
zwischen dem Turm und dem Gebäudesockel
her. Diese Wirkung wird durch das Vordach
verstärkt, das das Gebäude mit den unabhängigen Gebäudeteilen um den Innenhof herum
verbindet. Der Innenhof wurde mit halböffentlichen Bereichen gestaltet, sodass die Besucher aufgefordert werden, mit dem Gebäude
in eine Interaktion zu treten und die offenen
Räume im Erdgeschoss zu nutzen.
52
Der Paragon-Turm weist viel Ähnlichkeit mit den anderen Bürogebäuden in der
Umgebung auf, denn wie in so vielen dicht
bevölkerten Umgebungen waren die Architekten gezwungen, die Nutzfläche auf möglichst
einfache Weise zu vergrössern, sodass sie
ihre Kreativität nur dadurch unter Beweis
stellen konnten, dass sie eine artikulierte
Fassade schufen, bei der die Bauvolumen zum
Teil durch die begrenzende Zoneneinteilung
definiert wurden. In diesem Fall ist es dem Architekten jedoch gelungen, eine dynamische
und angenehm asymmetrische Form zu schaffen, ganz einfach, indem er die Bodenfläche
auf jedem aufeinander folgenden Stockwerk
angepasst hat. Diese Dynamik wurde erzielt,
ohne Zugeständnisse bei der Nutzung des
zentralen Bereiches zu machen. Das durch
eine Verkleidung aus anodisiertem Aluminium
und den Reynaers-Systemen CW 50-SC und
CW 50 kreierte Fassadenmuster verstärkt
darüber hinaus die Dynamik des Gebäudes.
SCHWEBENDES VORDACH
Der Erfolg des Gebäudes ist ebenfalls in
hohem Maße auf die im Erdgeschoss geschaf-
fenen öffentlichen Bereiche zurückzuführen,
die mit großem architektonischem Fachwissen gestaltet wurden. Die beiden großen
unabhängigen Teile befinden sich an den
Rändern des rechteckigen Grundstücks und
dienen der Verwendung als große Verkaufsgeschäfte. Durch ein elegantes schwebendes Vordach sind sie auf geschickte Weise
mit dem Sockel des Turms verbunden. Der
durch diese unabhängigen Bauteile und dem
Vordach entstandene offene Bereich ist
ausgezeichnet in den unteren Turmbereich
integriert, sodass ein reizvoller öffentlicher
Raum in Ankara entsteht.
DER PARAGON-TURM
Architekt: Gökhan Aksoy Mîmarlik, Ankara
Allgemeiner Bauunternehmer: Ufuk Mesken Inşaat, Ankara
Investor: Bayraktar Inşaat, Ankara
Konstrukteur: Panel Cephe, Ankara
Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-SC
3
Besucher werden
im offenen und
hellen Empfangsbereich begrüßt
53
6
Der Paragon
Tower erhebt
sich als attraktiver Blickfang
INNOVATIONEN
CW 50 FÜR DICKERE
UND SCHWERERE
VERGLASUNGEN
54
5
FÜR DEN EINSATZ VON DREIFACHVERGLASUNG
OPTIMIERT, DURCH DIE DER DÄMMWERT WEITER
ERHÖHT WIRD.
Das Vorhangfassadensystem CW 50 zeichnet sich
durch eine besonders hohe Wind- und Schlagregendichtigkeit sowie durch eine optimale Transparenz aus.
Durch die Verbesserung des Systems CW 50 hinsichtlich Stabilität und Glasaufnahme deckt Reynaers zukünftig ein noch breiteres Spektrum ab.
Auch eine 3-fach-Isolierverglasung kann zukünftig
eingesetzt werden, wodurch die Wärmedämmwerte eines CW 50 Elements enorm verbessert
werden können.
Die Verbesserung wurde durch eine minimale
Verstärkung der Profile erzielt. Diese scheinbar
kleine Änderung gewährleistet jedoch, dass auch
schwerere Verglasungen einen besseren und
CW 50 mit
rohrförmigen
Glashalterungen
sichereren Halt in den Profilen erhalten.
Ein Standard-Glasauflager kann neu ein Gewicht
von bis zu 200 kg - statt bisher nur 120 kg - tragen.
Die Glasauflager, die bisher ein Gewicht von bis zu
150 kg aufnehmen konnte, können neu ein Gewicht
von bis zu 310 kg aufnehmen. Und die T-förmigen
Glasauflager für sehr schwere Verglasungen, die
früher ein Gewicht von 350 kg tragen konnte, sind
jetzt für bis zu 450 kg geeignet.
Diese technischen Verbesserungen bewirken, dass
es nicht mehr erforderlich ist, sich bei Gewichten
von mehr als 120 kg für ein kostenintensiveres
Glasauflager entscheiden zu müssen. Dadurch ist
das neue System CW 50 noch stabiler und sicherer und das nach wie vor zu einem attraktiven Preis.
GRIFFE UND SCHLÖSSER DER SERIE PURITY
Die erste Serie der einzigartigen PuRity-Griffe für
Standardtüren, Schiebetüren und Fenster wurde im
Frühling 2013 präsentiert. Die Griffe, die ansprechendes Design und Funktionalität auf attraktive
Weise miteinander verbinden, bieten die Qualität innovativer Materialien sowie vielfältige Möglichkeiten
in Hinsicht auf Fertigung, Montage und modulare
Gestaltung. Sie bestehen aus dem neuen Material
Pura™*, für das Reynaers die exklusiven weltweiten
Rechte bei der Verwendung für Handgriffe besitzt.
Pura™ bietet viele Vorteile: Es ist nicht-korrosiv,
hypoallergen und zu hundert Prozent wiederver-
Art Kurbel enthalten, mit der das Fenster geschlossen werden kann. Dabei wird kein Schloss, sondern
ein sogenannter Sicherheitsstift verwendet.
‚Cockspur‘ ist die beste Verriegelungs-Lösung für
Griffe von nach außen öffnenden Fenster besonders für anspruchsvolle Märkte wie England und
Asien.
Offset-Griff für Türen
Die Türgriff-Serie wurde um den sogenannten
Offset-Griff erweitert, der durch einen bestimmten
Winkel des Griffs eine besondere Optik aufweist.
55
3
Purity-Fenster,
CockspurHandgriff Saphir
Schwarz
6
Purity-Schalengriff Lithium
6
Purity-Handgriff
verschließbares
Fenster, Saphir
Schwarz
wertbar. Die große Nachfrage nach den exklusiven PuRity-Griffen war Anlass für Reynaers, ihre
Angebotspalette zu erweitern. Die neue Serie wird
Anfang 2014 auf den Markt gebracht.
Abschliessbare Fenstergriffe
Reynaers erweitert die PuRity-Serie durch Schlösser für Fenstergriffe. Bei den neuen abschliessbaren Griffen ist nicht nur das Design sehr ansprechend, auch die neue Schliessfunktion ist sehr
attraktiv, denn der Schliessmechanismus funktioniert in jeder Griff-Position.
Verriegelungssystem ‚Cockspur‘ für nach
außen öffnende Fenster
‚Cockspur‘ ist ein Verriegelungssystem für nach
außen öffnende Fenster, bei dem die Griffe eine
6
Purity-Türhandgriff Mondscheinweiß
Dank des schlichten Designs ist es nahezu unmöglich, dass Kleidungsstücke am Griff hängen bleiben
und die Verletzungsgefahr ist noch geringer, während sich die Türen trotzdem völlig mühelos öffnen
und schließen lassen. Der Offset-Handgriff ist auch
in puncto Sicherheit erstklassig. PuRity-OffsetGriffe eignen sich ganz besonders für öffentliche
Gebäude wie Krankenhäuser und Hotels, in denen
Sicherheit oberstes Gebot ist. Offset-Griffe lassen
sich auch für Notausgänge verwenden.
Alle PuRity-Griffe sind in drei ansprechenden Standardfarben erhältlich: Saphir Schwarz, Mondschein
Weiss und Lithium. Auf Wunsch sind fünf weitere
Farben lieferbar: Or, Obsidian, Renaissance Gold,
Polaris, Eclipse und Belgische Schokolade.
* In Zusammenarbeit mit ENTECH srl
INNOVATIONEN
56
HI-FINITY: ARCHITEKTONISCHE FREIHEIT FÜR ENERGIEEFFIZIENTE HÄUSER
Aktuelle Architektur-Trends setzen die Verwendung großflächiger Verglasungen voraus, durch
die ein optimaler Lichteinfall sowie ein Gefühl der
Offenheit geboten wird. Die elegante neue Schiebetür Hi-Finity mit ihrer modernen und doch dezenten Optik ist geschosshoch und erstreckt sich
über die gesamte Länge der Fassade. Die Profile
sind dank der schlanken Linien und unauffälligen
Formen kaum sichtbar, sodass eine transparente
Glasfläche mit einer maximalen Höhe von 3,5
Metern den Innenbereich nahezu nahtlos mit der
Außenwelt verbinden kann. Zusätzlich bietet Reynaers für Hi-Finity optional eine neu entwickelte
Ecklösung, welche komplett geöffnet werden
kann. Sie gewährt einen ungehinderten Ausblick
in die Natur, ohne störende sichtbare Eckprofile.
Dreifachverglasung
Hi-Finity mit 3-fach-Isolierglas hat eine Bautiefe
von 179 mm. Mit Uw-Werten von weniger als
1,0 W/m²K eignen sich Hi-Finity Schiebetüren
optimal für den Einsatz in Niedrigenergiehäuser.
Zudem ist Hi-Finity mit dem Minergie Zertifikat
ausgezeichnet.
Die Luftdichtheit der Klasse 4 garantiert erstklassige Isolationsleistungen, sodass sich das System
auch für Häuser in Küstennähe eignet.
Großflächige Glaspaneele
Hi-Finity kann problemlos Verglasungen mit
einem Gewicht von bis zu 500 kg aufnehmen.
Diese großen Dreifachverglasungen lassen sich
geräuscharm durch eine speziell konzipierte
Rollenbasis, die auf zwölf hochwertigen Lagern
läuft, in einer fliessenden Bewegung von Hand
aufschieben, oder sie öffnen sich durch die Aktivierung eines verborgenen Elektromotors auf
Knopfdruck.
Nicht nur durch das laminierte Glas, sondern auch
Dank einem durchdachten verborgenen Verriegelungsmechanismus bietet Hi-Finity einen überragenden Einbruchschutz nach den Anforderungen
von RC2.
Hi-Finity empfiehlt sich somit als ideale Lösung
für große transparente Schiebetüren in besonders energieeffizienten Häusern.
CS 86-HI FÜR NACH AUSSEN ÖFFNENDE
FENSTER
Den aktuellsten Trends entsprechend gewährleistet CS 86-HI eine perfekte Wärmedämmung und eine überragende Luftdichtheit. Es zeichnet
sich durch sein attraktives Design und seine hervorragende Statik selbst
für groß dimensionierte Fenster aus.
Das auswärts öffnende Fenster verfügt über eine Mitteldichtung, um eine
optimale Wärmedämmung und eine gute Luftdichtheit gewährleisten zu
können. Bei der Verwendung großer Verglasungen kann das auswärts
öffnende Fenster eine maximale Höhe von 2.400 mm und eine Maximalbreite von 1.600 mm aufweisen.
3
CS 86-HI nach
außen öffnendes Fenster
Hi-Finity Ecklösung mit 3-fachIsolier-verglasung
4
57
REFERENZEN
Dieses bemerkenswerte Bürogebäude
am Ufer des Flusses Moskwa befindet
sich im gleichen historischen
Stadtviertel wie der Kreml und die
staatliche Tretjakow-Galerie. Die vier
Gebäude mit ihren unterschiedlichen
Formen und Höhen liegen an einer
gewundenen Straße und werden
durch moderne Rasterfassaden,
Panoramafenster und - ganz unüblich
für Moskau - Terrassen geprägt.
Die Anlage umfasst Geschäfte, ein
Restaurant und hochmoderne Büros mit
viel Stahl und Glas.
GESCHÄFTSZENTRUM AQUAMARINE
Architekt: Speech, Moskau
Investor: PSP Farman, Moskau
Konstrukteur: Narat-StekloStoy, Saratov
Reynaers-Systeme: CS 77, CW 50
BRUZ,
FRANKREICH
Ein technischer und ökologischer
Kraftakt. Die Doppelfassade
ist typisch für die moderne
Universität: eine Haut aus Stein
und verzinktem Stahl mit einer
zusätzlichen Glasschicht. Diese
bemerkenswerte Doppelfassade
wirkt einerseits isolierend und
reflektiert das Sonnenlicht.
Das Gebäude gehört somit zur
Energieklasse BBC (Batiment
Basse Consommation).
UNIVERSITÄT: ECOLE NORMALE
SUPÉRIEURE DE CACHAN (ENS)
Architekt: Yves-Marie Maurer,
Catherine Proux, Rennes
Generalunternehmer: Académie de Rennes
Konstrukteur: CMA, Saint Brieuc
Reynaers-Systeme: CW 50-FV, TS 57
PHILIPPE GAUCHER
58
ILIA IVANOV
ELENA PETUKHOVA
MOSKAU,
RUSSLAND
FOROS,
CRIMEA, UKRAINE
In diesem Haus fühlt mach sich wie auf
einer Luxusjacht. Die Faltschiebetür
CF 77 dieses in weißen gehaltenen,
übereinander angeordneten Ferienund Jachthauses bietet einen
ungehinderten Ausblick auf das
Schwarze Meer. Von der gut 1.000
Meter über dem Meeresspiegel
liegenden Terrasse ist die Aussicht
auf das Wasser und die Felsen einfach
spektakulär.
Das Haus wurde als Sieger mit dem
European Property Award 2013-2014
in der Kategorie „Beste Architektur“
ausgezeichnet.
YACHTHAUS
Architekt: Robin Monotti Architects, London
Konstrukteur: Niks-M, Dnipropetrowsk
Reynaers-Systeme: CS 77, CF 77
IOANNA MERINESCU
59
GÜRKAN AKAY
REFERENZEN
60
VENLO,
NIEDERLANDE
Das ehemalige Fabrikgelände des
Technologieunternehmens Nedinsco wurde
renoviert und in Appartementwohnungen, Büros
und ein Fernsehstudio umgebaut. Durch die
Verwendung von Beton, Stahl und Glas zählt
dieses in den Niederlanden unter Denkmalschutz
stehende Gebäude zu einem Beispiel für die
Neue Objektivität. Die charakteristischen
Stahlelemente wie beispielsweise die
Fensterrahmen wurden bei der Wiederbelebung
des Gebäudes in Aluminium neu ausgeführt.
NEDINSCO
Architekt: diederendirrix Architecten b.v., Eindhoven
Investor: Woonwenz, Venlo
Konstrukteur: Aluminiumbouw d’n Boeij, Schaijk
Reynaers-Systeme: CF 77, CS 38-SL
61
BÜROPARK T-MOBILE
Architekt: Jaspers-Eyers Architects, Leuven
Generalunternehmer/Investor: Ghelamco Polen,
Warschau
Konstrukteur: Mega Aluminium Sp. Z o o., Wołomin
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CW 50, CS 86-HI
PIOTR KOPYT
PAN CATER EVENTS, PIOTR KOPYT
WARSCHAU,
POLEN
Dieses nach BREEAM zertifizierte
energieeffiziente Gebäude besteht
vor allem aus Glas und wurde mit
dem Prädikat „Ausgezeichnet“
beurteilt.
REFERENZEN
62
MARRAKESCH,
MAROKKO
XAVIER BARDOU
Die einzelnen übereinander
angeordneten Bauvolumen mit jeweils
einer großen Schiebetür verleihen dem
geschützt gelegenen Privathaus eine
helle und transparente Ausstrahlung.
PRIVATE VILLA
Architekt: Hervé Marcel, Marrakesch
Konstrukteur: Alphalu, Marrakesch
Reynaers-Systeme: CS 59Pa, CP 45Pa
TUNIS,
TUNESIEN
Das massive Botschaftsgebäude ist geprägt durch die
säulengleichen Glastürme.
Um die strengen Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen,
wurden mehrere Lösungen
nach Maß entwickelt.
Die sich parallel öffnenden
Türen in der Fassade gewährleisten eine gute Frischluftzufuhr, während gleichzeitig
ein hoher Schutz geboten
wird.
63
HAMADI RGAYEG
DEUTSCHE BOTSCHAFT
Architekt: Slim Jbir, Tunis
Konstrukteur: Mas, Sfax
Reynaers-Systeme: CW 50, CS 77, CW 86-EF
ERIC WANG
REFERENZEN
64
SCHANGHAI,
CHINA
Das dynamische und edle Hotel
und der Freizeitkomplex wurden
um einen elliptischen Innengarten
herum angelegt. Die Fassade, für die
20.000 Terrakottafliesen verwendet
wurden, ist ein echter Blickfang.
TWELVE AT HENGSHAN HOTEL
Architekt: Mario Botta Architetto, Mendrisio
Investoren: Schanghai Land Group und
Schanghai ShentongMetro Group
Konstrukteur: Wan Heng Glass & Aluminium,
Schanghai
Reynaers-System: CP 155-LS
LOUIS JONGENEELEN
HOLSBEEK, BELGIEN
Dieses Haus ist eine Oase der Ruhe und Stille. Charakteristisch
für das Wohnhaus ist das Gefühl der Abgeschiedenheit, das
durch den zum Teil abgesenkten Innenhof mit einer umgebenden
Mauer geschaffen wurde. Gleichzeitig sind alle Bereiche durch die
Oberlichter und die großen Glasflächen an den einander gegenüber
liegenden Wänden lichtdurchflutet. Den Bewohnern bietet sich ein
ungehinderter Ausblick auf die hügelige und waldreiche Landschaft.
WOHNHAUS
Architekt: DMOA, Heverlee
Konstrukteur: JanssensPeeters, Rillaar
Reynaers-Systeme: CS 77,
CP 155-LS
65
JIŘÍ JAHODA
REFERENZEN
Das Bürogebäude erhielt ein
modernes Äusseres, wurde aber
dennoch mit grossem Respekt
vor der ursprünglichen Struktur
renoviert. Ein echter Hingucker
sind die gefliesten Fassaden.
BÜROGEBÄUDE SUDOP
Architekt: Tomáš Pechman, Prag
Generalunternehmer: Nevšímal a.s.,
Nymburk
Investor: Sudop Group, Prag
Konstrukteur: Nevšímal a.s., Nymburk
Reynaers-Systeme: CW 50, CS 86-HI
JIŘÍ JAHODA
66
PRAG,
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
SAXON COURT & ROSEBERRY
LONDON,
GROSSBRITANNIEN
Diese durchdacht angelegten
Appartementgebäude umfassen
sowohl Privat- als auch Sozialwohnungen. Die transparenten
unteren Stockwerke sind um
einen gemeinsamen Innenhof
herum angelegt.
Außer Seniorenwohnungen
befinden sich hier ein FriseurSalon, ein Restaurant, ein Wellness-Center und eine Terrasse.
KING’S CROSS R4 APARTMENTS –
RUBICON COURT
Architekt: PRP Architects, London
Generalunternehmer: Carillion Plc,
Wolverhampton
Investor: One Housing Group, Berkshire
Konstrukteur: Red Architectural, Cheshire
Reynaers-System: ES 50
67
NICK SHORT
KING’S CROSS R5 APARTMENTS –
SAXON COURT & ROSEBERRY
Architekt: Maccreanor Lavington Architects,
London
Generalunternehmer: Carillion Plc,
Wolverhampton
Investor: One Housing Group, Berkshire
Konstrukteur: Red Architectural, Cheshire
Reynaers-Systeme: ES 50, CS 38-SL
RUBICON COURT #14
Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
www.reynaers.be · [email protected]
Frühling 2014
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
REPORT #14
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
Architektur-Magazin
von Reynaers
Aluminium
Der
ParagonTurm
Wahrzeichen
mit einer soliden
Dynamik
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
www.reynaers.de · [email protected]
Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld
t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35
www.reynaers.ch · [email protected]
Focus
Architektur
für Menschen
ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Campus 21 · Businesszentrum Wien Süd
Liebermannstrasse F05 402 · A-2345 Brunn am Gebirge
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
www.reynaers.at · [email protected]
serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA
Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd
t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193
www.reynaers.com · [email protected]
Perth
Arena
Ein riesiges
3D-Puzzle
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