Chronikerprogramme Neue Informationen zum Krankheitsbild kompakt Koronare Herzkrankheiten Ausgabe 6 Mein DMP 40 Euro Prämie für alle IKKpromed-Teilnehmer Auch für das Kalenderjahr 2008 belohnt die IKK Brandenburg und Berlin wieder alle IKKpromed-Teilnehmer mit einer Prämie in Höhe von 40 Euro. Ganz unbürokratisch wird die IKK Brandenburg und Berlin die Prämie bis Ende Februar 2009 per Banküberweisung auszahlen. Dokumentation wird einfacher Brandenburg und Berlin Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie über gesetzliche Änderungen informieren. Seit dem 01.07.2008 werden die Behandlungsdaten der IKKpromed-Teilnehmer in fast allen Disease-Management-Programmen vom Arzt nur noch elektronisch erfasst und weitergeleitet. Zusätzlich werden die Erst- und Folgedokumentationen vereinfacht und auf die wesentlichen Punkte reduziert. (Eine Ausnahme gibt es bei IKKpromed Brustkrebs: Hier werden die Behandlungsdaten spätestens ab dem 01.07.2009 nur noch elektronisch erfasst und weitergeleitet. Bis dahin kann Ihr behandelnder Arzt wählen, ob er die Erst- und Folgedokumentation weiterhin auf Papier oder per EDV dokumentiert. Schon jetzt wurde die Dokumentation vereinfacht.) Den neuen, einheitlichen Datensatz mit sämtlichen erhobenen Behandlungsdaten erhalten alle am Programm beteiligten Institutionen (Ärzte, Krankenkassen und die Gemeinsamen Einrichtungen der Ärzte und Krankenkassen, die Aufgaben der Qualitätssicherung wahrnehmen). Eine Trennung der Daten in unterschiedliche Teildatensätze für die beteiligten Institutionen, wie sie bislang erfolgte (bzw. wie sie ggf. noch auf der Papierdokumentation beschrieben wird), ist daher ab sofort nicht mehr erforderlich. Diese Änderungen vermindern den Verwaltungsaufwand und die Kosten – für Ihren Arzt und Ihre IKK. Selbstverständlich ist der Schutz Ihrer Daten auch weiterhin gewährleistet. Ihre Daten werden – wie bisher – nur im Rahmen des Programms genutzt, um die Versorgungsqualität zu sichern und zu verbessern. Das beinhaltet beispielsweise Ihre individuelle Beratung durch Ihre IKK oder die Erstellung von Qualitätsberichten. Eine Verwendung der Daten außerhalb des Programms ist ausgeschlossen. Als Teilnehmer(in) des strukturierten Behandlungsprogramms haben Sie weiterhin Anspruch auf einen Ausdruck der Dokumentation. Fragen Sie Ihren Arzt danach. Wir gehen davon aus, dass Sie auch unter den geänderten Bedingungen weiter am Programm teilnehmen und dessen Vorteile nutzen möchten. Wenn Sie dazu Fragen haben, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Uns liegt am Herzen, dass unnötige Bürokratie vermieden wird und dass Sie die Teilnahme am Programm als Verbesserung in Ihrer Betreuung und Versorgung erleben. kompakt Sp r e ch s tu n de Blutdruck zu Hause messen – aber richtig Nur wenn Sie Ihren Blutdruck regelmäßig zu Hause messen, lassen sich fehlerhafte Blutdruckwerte korrigieren, die häufig aufgrund der besonderen Umstände in der Arztpraxis auftreten. Bei der Selbstmessung sind jedoch ein paar Regeln zu beachten, um verlässliche Blutdruckwerte zu erhalten. © Olga Lyubkina / Fotolia.com Häufige Messungen sind genauer als eine Einzelmessung. Diese nachvollziehbare Regel trifft auch auf die Bestimmung des Blutdrucks zu. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass die Diagnose Bluthochdruck viel sicherer gestellt und dessen Behandlung besser kontrolliert werden kann, wenn die Ergebnisse der Gelegenheitsmessungen beim Arzt durch häufige Selbstmessungen des Patienten zu Hause ergänzt werden. Ebenso ist bekannt, dass Blutdruckwerte, die durch den Patienten selbst bestimmt werden, eine höhere Aussagekraft über den weiteren Krankheitsverlauf besitzen als der in der Praxis gemessene Blutdruck. Dennoch müssen Blutdruck-Selbstmessungen nach wie vor durch regelmäßige Vergleichsmessungen in der Arztpraxis ergänzt werden. Die Blutdruck-Selbstmessung ist heute auch deshalb so empfehlenswert, weil es inzwischen zahlreiche moderne Blutdruck-Messgeräte gibt, die selbst für ältere Menschen einfach zu handhaben sind und die verlässliche Messdaten liefern. Voraussetzung für eine erfolgreiche Blutdruck-Selbstmessung ist allerdings die richtige Durchführung der Technik, die in einer Schulung erlernt werden kann. Hier die zehn goldenen Regeln zur Selbstmessung, die von der Deutschen Hochdruckliga empfohlen werden: • In Ruhe messen: Am besten nach einer Ruhepause von mindestens drei Minuten in ruhiger Umgebung bei entspannter Körperhaltung im Sitzen. Weil der Blutdruck über den Tag und bei kurzfristigen Ereignissen (Stress etc.) schwankt, möglichst immer unter gleichen Bedingungen messen. • Vergleichsmessungen beim Hausarzt: Vergleichsmessungen sind anfangs nötig, um das Selbst- und Arztmessgerät abzugleichen. • Messung in Herzhöhe: Den Arm mit der Manschette am besten auf den Tisch auflegen. • Die Manschette muss passen: Die Standardmanschetten sind bis zu einem Handgelenksumfang von 19,5 cm und einem Oberarmumfang von 33 cm geeignet. Koronare Herzkrankheiten • Messen am Arm mit dem höheren Blutdruck: Diese Empfehlung gilt auch für die Messung am Handgelenk. • Dokumentation bringt Sicherheit: Neue Geräte speichern die Werte automatisch. • Regelmäßig kontrollieren: Der Blutdruck sollte täglich morgens vor der Medikamenteneinnahme und abends, immer zum gleichen Zeitpunkt gemessen werden. • Normalwerte niedriger als bei der Praxismessung: Bei der Selbstmessung liegen die Normalwerte bei 135/85 mmHg. • Messfehler bei Rhythmusstörungen: Blutdruckschwankungen von bis zu 50 mmHg systolisch sind möglich. • Nur gut geschulte Patienten messen zuverlässig: Jeder Anwender eines Selbstmessgeräts benötigt eine geprüfte und zugelassene Patientenschulung. © Bernd Leitner / Fotolia.com Ge s u n d h e i t j eden Ta g Starthilfe für den Ausdauersport Bewegung zählt zu den besten Möglichkeiten, sich wirkungsvoll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Aber auch bei einer bestehenden KHK und bei Herzinsuffizienz wird heute ausdrücklich zu einem angepassten Ausdauersport geraten. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie den Einstieg in den Ausdauersport erfolgreich schaffen. Für Menschen, die wegen einer koronaren Herzkrankheit mit Medikamenten, Stents oder einem Bypass behandelt werden, ist körperliche Aktivität unverzichtbar. Bewegung und Sport sind daher ein wichtiger Zusatz zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit. Darauf weist Gerhard Schuler vom Herzzentrum Leipzig hin, der zum Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung gehört. Tatsächlich wurde in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass regelmäßige Bewegung das Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit verlangsamt, die Zahl der Krankenhausaufenthalte verringert und die Lebenserwartung erhöht. Allerdings sollten Sie vor dem Beginn des Ausdauertrainings unbedingt mit Ihrem Arzt Rücksprache halten, um individuelle Besonderheiten zu klären und die für Sie geeignete Intensität des Trainings festzulegen. Und keine Angst vor dem Begriff »Intensität«: Das wirksamste Ausdauertraining ist eines, dass weit unterhalb Ihrer Belastungsgrenze liegt! Tipps zum Einstieg Auch in der kühleren Jahreszeit ist es möglich, sich durch einen angepassten Ausdauersport fit zu machen. Bewährte Tipps, die Ihnen den Einstieg in den Ausdauersport erleichtern, hat die Deutsche Herzstiftung zusammengestellt. Wir haben im Folgenden die wichtigsten Punkte zusammengefasst und ergänzt: Empfehlungen zur Praxis: • Wählen Sie die passende Sportart: Ob Joggen, Schwimmen, Radfahren, Wandern, Nordic Walking oder ausgedehnte Spaziergänge – wählen Sie eine Sportart, die Sie gern betreiben und die in Ihren Alltag passt. In der kühleren Jahreszeit empfiehlt sich eine Sportart, die Sie bei jedem Wetter ausüben können. Denn Regelmäßigkeit ist beim Training Trumpf. • Suchen Sie sich Partner: Soziale Kontakte, zum Beispiel in Lauftreffs oder Nordic-Walking-Gruppen, fördern den Spaß am Sport. kompakt • Legen Sie auf Abwechslung Wert? Dann variieren Sie regelmäßig die gewählten Strecken oder auch die Belastungen und Trainingsumfänge. Das macht auf Dauer mehr Spaß. • Pulsuhr oder Schrittzähler kaufen? Eine Pulsuhr muss nicht sein, kann aber Spaß machen. Dies gilt auch für Schrittzähler, die beim Joggen die Laufgeschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke anzeigen. Empfehlungen zur Sicherheit: • Wie stark belasten? Als Herzpatient besprechen Sie Ihre Belastbarkeit unbedingt individuell mit Ihrem Arzt. © bilderbox / Fotolia.com • Wie lange und wie oft pro Woche? Allgemein gilt: Gelenke und Herz-Kreislauf-System soll man langsam an die Belastung gewöhnen. Am Anfang oder bei Zeitmangel reichen ein bis zwei Einheiten pro Woche von 10 Minuten Dauer. Letztlich kann ein Trainingsumfang von 30 Minuten an vier bis fünf Tagen das Ziel für den trainierten Körper sein. • Aufs Wetter achten: Wichtig ist die richtige Kleiderwahl. Nicht zu dick anziehen, um Überhitzungen zu vermeiden, aber auch nicht zu dünn, um eine Auskühlung des Körpers zu verhindern. Kleidung mit Reißverschlüssen ist praktisch, um den Wärmebedarf beim Sport zu regulieren. • Infekte erst auskurieren: Vorsicht bei Fieber oder Infekten! Ehe man seinen Körper nach einer Erkrankung wieder belastet, sollte man sich gründlich auskurieren. • Wichtig! Alarmsignale nicht verharmlosen: Starke Schmerzen oder ein massiver Druck im Brustraum während der Belastung können ein Alarmsignal für eine Herzproblematik sein und eine umgehende Abklärung beim Arzt erfordern. Wu s s te n Si e , . . . ... dass die Zahl der Herztoten in Deutschland weiter sinkt? Für den seit Jahren zu beobachtenden Rückgang der Sterblichkeit nach Herzkrankheiten machen Mediziner die gute und breite Versorgung mit immer besser werdenden Therapieverfahren verantwortlich. Im Jahr 2006 verstarben in Deutschland 223.793 Menschen an einer Herzkrankheit, das sind 4.865 Menschen oder 2,1 Prozent weniger als im Jahr 2005. Dies ergab eine Analyse der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes, die auf der 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt wurde. Damit setzt sich ein seit Jahren verzeichneter Trend erfolgreich fort. Unter den Herztoten waren 144.189 Menschen an einer Durchblutungsstörung des Herzens gestorben, davon 59.938 an einem akuten Herzinfarkt und 47.079 nach Herzinsuffizienz. Weitere Ursachen waren Herzrhythmusstörungen (20.970), HerzklappenKrankheiten (11.246) und angeborene Fehlbildungen (489). »Maßgeblich verantwortlich für die rückläufigen Zahlen bei den Herztoten ist die gute und breite Versorgung mit immer besser werdenden Therapieverfahren, insbesondere der immer höheren Effizienz der Wiedereröffnung von Blutgefäßen nach einem Infarktverschluss«, kommentierte der Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Eckart Fleck, die erfreuliche Entwicklung. Problematisch sei allerdings doch, dass häufig zu viel Zeit von den ersten Anzeichen eines Herzinfarktes bis zum Beginn der Behandlung vergehe. Daher wird jedem Mann und jeder Frau empfohlen, bei anhaltendem Brustschmerz über mehrere Minuten umgehend einen Arzt aufzusuchen, um die Ursachen zu klären und gegebenenfalls sofort eine Behandlung einleiten zu lassen. IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)