Aus der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf-und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum Direktor: PD Dr. med. S. Dazert Langzeitergebnisse nach Behandlung maligner Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlentumoren Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Zahnmedizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Kathrin Bayer aus München 2005 Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr 1. Referent: PD Dr. med. S. Dazert 2. Referent: PD Dr. med. G. Borkowske Tag der mündlichen Prüfung: 24.01.2006 lnhaltsverzeichnis Kap. Seite 1. Zielsetzung der Arbeit 5 2. Einleitung 6 2.1. Entwicklung und Anatomie der Nase und der Nasennebenhöhlen 7 2.1.1. Embryologie 7 2.1.2. Anatomie 7 2.2. Topographische Einteilung der Nasennebenhöhlenmalignome 11 2.3. Ausbreitungswege der Nasen- und Nasennebenhöhlentumoren 12 2.4. Symptomatik und Ätiologie der malignen Tumoren der Nase und der Nasennebenhöhlen 14 2.5. Risikofaktoren der malignen Nasen- und NNH-Tumoren 15 2.6. Lymphknoten- und Fernmetastasen 15 2.7. Histologie 17 3. Material und Methode 21 3.1. Patientengut 21 3.2. Erhebungsbogen 21 3.3. TNM – Klassifikation 26 4. Ergebnisse 30 4.1. Alters – und Geschlechtsverteilung 30 4.2. Symptomatik 31 4.3. Diagnostik 32 4.4. Lokalisation 33 4.4.1. Ursprungsort 33 4.4.2. Infiltration der Nachbarbezirke 34 4.5. 35 Histologie 4.6. Häufigkeitsverteilung nach der TNM - Klassifikation 37 4.6.1. Symptome und Befunde zur Zeit der Primärdiagnose bezogen auf die lokale Tumorausdehnung 39 4.6.2. Stadieneinteilung 40 4.6.3. Etagenregel nach Sébileau 41 4.7. 42 Therapie 4.7.1. Art der chirurgischen Zugänge 42 4.7.2. Individuelle Therapiekombinationen: Operation / Radiatio / Chemotherapie 44 4.8. Überlebenszeiten 45 4.9. Rezidivverhalten 48 5. Diskussion 49 5.1. Alters- und Geschlechtsverteilung 49 5.2. Ätiologie 50 5.3. Symptomatik 52 5.4. Diagnostik 53 5.5. Klassifikation 55 5.6. Lokalisation 55 5.7. TNM-Klassifikation 56 5.8. Histologie 57 5.9. Therapie 58 5.9.1. Art der Zugänge 60 5.10. Rezidivverhalten 60 6. Zusammenfassung 62 7. Literaturverzeichnis 63 1. Zielsetzung 1. Zielsetzung der Arbeit Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, den Erkrankungsverlauf der Patienten mit Malignomen der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen aus der Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf und Halschirurgie an der Ruhr-Universität Bochum darzustellen. Die Arbeit beschreibt ein Patientenkollektiv aus dem Zeitraum von 1994 – 2002, die vorgefundenen histologischen Tumorarten sowie die genaue Lokalisation und Ausdehnung dieser Tumoren bei Diagnosestellung. Außerdem sollen unter Berücksichtigung des Geschlechts, der Ausdehnung, der Etagenlokalisation und der Histologie die Behandlungsergebnisse dargestellt und analysiert werden. 5 2. Einleitung 2. 6 Einleitung Die Malignome der Nase und ihrer Nasenhöhlen gehören mit 3-5% aller Malignome im Kopf-Hals- Bereich zu den seltenen bösartigen Neoplasien in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Sie machen weltweit etwa 0,1 % – 1,0 % aller Malignome aus. Die Inzidenzrate wird mit 1,0 % – 2,0 % angegeben (Muir und Nectoux 1980), sie unterliegt jedoch regionären Schwankungen: Für die USA und Europa wird sie mit 0,1 % – 1,2 % (im Durchschnitt mit 1,0 %) angegeben (Million et. al., 1985). In Japan mit 2,6 – 3,5/100.000 Einwohner (Muir und Nectoux 1980 und Thiel 1989). Als Ursache für diese geographisch unterschiedliche Inzidenz werden genetische Faktoren sowie die Exposition gegenüber bestimmten Karzinogenen diskutiert. Die Mehrzahl der Malignome der Nasenhaupthöhle (NHH) und Nasennebenhöhlen (NNH) wird im fortgeschrittenen Tumorstadium diagnostiziert. Die anatomische Beschaffenheit der sinunasalen Räume ermöglicht es, dass die Tumoren lange Zeit symptomlos in den luftgefüllten Nischen und Höhlen wachsen. Weiterhin besteht zumeist eine wenig charakteristische, oft einer chronischen Sinusitis ähnliche Symptomatik. So gelingt es nach der Diagnose oft nicht mehr, den Tumor im Gesunden zu entfernen. Insgesamt haben sinugene Tumoren trotz aller therapeutischen Bemühungen nach wie vor eine schlechte Prognose. Die Therapie maligner Tumoren im Bereich der Nasennebenhöhlen und insbesondere die Frage der chirurgisch vertretbaren Radikalitäten ist daher Gegenstand zahlreicher Diskussionen. 2. Einleitung 2.1. Entwicklung und Anatomie der Nase und Nasennebenhöhlen Zum besseren Verständnis von Ausbreitungswegen und klinischer Symptomatik der Tumoren des Gesichtsschädels ist die Kenntnis von Entwicklung und Anatomie von Nase und Nasennebenhöhlen wichtig (Boenninghaus 1986). 2.1.1. Embryologie Der Gesichtsschädel bildet sich aus mehreren Wülsten des Vorderkopfes. Aus dem Stirnwulst entstehen der mediale und der laterale Nasenwulst, welche die Riechgruben und später die Riechschläuche umgeben. Aus dem medialen Nasenwulst differenzieren sich der Nasenrücken und das vordere Septum, aus dem lateralen die Nasenflügel. Von den Oberkieferwülsten aus wachsen die Gaumenfortsätze, die schließlich den Gaumen bilden und damit Mund- und Nasenhöhle voneinander trennen. Durch das Zusammenwachsen von Nasenseptum und Gaumenplatte entstehen die rechte und die linke Nasenhaupthöhle. An der lateralen Nasenwand bilden sich aus Schleimhautwülsten und Skeletteinlagerungen die Nasenmuscheln. Dazwischen entstehen Ausbuchtungen des Nasenepithels, die zur Ausbildung der Nasennebenhöhlen führen. Zur Zeit der Geburt sind Kieferhöhle und Siebbeinzellen nur klein, Stirnhöhle und Keilbeinhöhle sind noch nicht vorhanden. Das Wachstum der Nasenhöhlen ist üblicherweise erst zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr beendet. 2.1.2. Anatomie Anatomie der Nase Die Nasenhöhle wird durch das Septum nasi (medial), die knöcherne Kieferhöhlenwand (lateral), das Nasenhöhlendach und den Nasenhöhlenboden gebildet, wobei das Dach schmal und der Boden relativ breit ist. Das Nasenseptum unterteilt die Nasenhaupthöhle in der Medianlinie. Die knöcherne Grundlage besteht aus dem Os incisivum, dem Processus palatinus der Maxilla und dem Os 7 2. Einleitung palatinum. Der flächenmäßig größte Anteil der Nasenscheidewand wird aus einer Knorpel- und zwei Knochenplatten gebildet: der knorpeligen Cartilago septi, der knöchernen Lamina perpendicularis ossis ethmoidalis und dem ebenfalls knöchernen Vomer, der am Keilbeinkörper mit den Alae vomeris fixiert ist. Bei etwa 22% aller Menschen kommt es zu einer knöchernen Septumdeviatation (Ganzer U. et al 1992). Diese Veränderung kann bei einem Teil der Patienten zu Entzündungen der Nasennebenhöhlen führen, falls deren Belüftung eingeschränkt wird. Die Nasenhaupthöhle reicht anterior von der Nasenklappe (Apertura piriformis) bis nach dorsal zu den Choanen. Die laterale Nasenwand setzt sich aus dem Os ethmoidale, der Maxilla, dem Os palatinum, dem Os lacrimale, der Concha nasalis inferior und der Lamina medialis processus pterygoidei zusammen. Weiterhin trägt sie die Nasenmuscheln, von denen die obere und die mittlere Muschel zum Siebbein gehören, die untere dagegen einen selbstständigen Knochen darstellt. Diese drei Muscheln unterteilen den Innenraum der Nase in einen einheitlichen Luftraum (Meatus nasi communis), der medial von ihnen liegt, und die Lufträume unterhalb von ihnen (Meatus nasi superior, medius und inferior). Zwischen den drei Nasenmuscheln liegen ein unterer, mittlerer und oberer Nasengang. Über diese Gänge erfolgt der Luftaustausch der Nasennebenhöhlen mit der Nasenhaupthöhle. Der unteren Nasengang befindet sich zwischen dem Nasenhöhlenboden und der Concha nasalis inferior. Er enthält keinen Zugang zu dem Nasennebenhöhlensystem, jedoch mündet hier der Ausführungsgang des Tränennasenganges (Ductus nasolacrimalis). Der mittlere Nasengang befindet sich zwischen mittlerer und unterer Muschel. In ihn münden über den Hiatus semilunaris die Kieferhöhle, die Stirnhöhle und die vorderen Siebbeinzellen. Der Hiatus semilunaris liegt unter der mittleren Muschel. Er ist die Öffnung des Infundibulum ethmoidale in den mittleren Nasengang. In das Infundibulum ethmoidale münden die Kieferhöhle über den Hiatus maxillaris und die Stirnhöhle über den Ductus nasofrontalis. 8 2. Einleitung Der obere Nasengang wird durch die mittlere und obere Muschel begrenzt. Er ist Mündungsgebiet für die hinteren Siebbeinzellen und die Keilbeinhöhle. Die Nasennebenhöhlen Kieferhöhle Die Kieferhöhlen (Sinus maxillares) sind die größte Nasennebenhöhle des Menschen. Ihr Inhalt misst im Durchschnitt einseitig 15 ml (Ballenger 1996). Beim Seitenvergleich von rechter zu linker Kieferhöhle treten meist Asymmetrien auf. Ihre Form gleicht einer vierseitigen Pyramide, deren Basis die mediale Wand der Nasennebenhöhle bildet. Das Ostium maxillare liegt im obersten Teil der medialen Kieferhöhlenwand. Das Dach der Kieferhöhle bildet den Orbitaboden, in dem der N. infraorbitalis verläuft. Dieser verlässt am Foramen infraorbitale die vordere Knochenwand und strahlt in die Gesichtsweichteile ein. Die mediale Kieferhöhlenwand entspricht der lateralen Wand der Nasenhaupthöhle. Dorsal grenzt die Kieferhöhle an den retromaxillären Raum und die Fossa pterygopalatina, welche die A. maxillaris, das Ggl. pterygopalatinum und die Äste des N. trigeminus enthält. Der Boden steht in enger Beziehung zur Alveolarbucht. Ein Eindringen der Wurzeln der oberen Prämolaren oder Molaren in die Kieferhöhle ist nicht selten und kann zu einer dentogenen Sinusitis führen. Stirnhöhle Die Stirnhöhlen (Sinus frontales) sind in ihrer Ausdehnung sehr variabel und durch das Septum interfrontale getrennt, oder können sogar völlig fehlen. Das einseitige Fassungsvermögen beträgt etwa 6 – 7 ml (Ballenger 1996), wobei rechter und linker Sinus im Volumen sehr unterschiedlich sein können. Sie entwickeln sich zwischen Lamina externa und interna des Stirnbeins. Caudal grenzt die Stirnhöhle an das Orbitadach. Im Orbitadach läuft der erste Trigeminusast nach vorn zum Foramen supraorbitale. Der dorsale Teil der Stirnhöhle ist ein Teil der vorderen Schädelbasis und die Vorderwand entspricht den supraorbitalen Stirnpartien. Ihr Ausführungsgang (Ductus nasofrontalis) mündet im Hiatus semilunaris in den mittleren Nasengang. 9 2. Einleitung Siebbeinsystem Die Sinus ethmoidales bestehen in der Regel aus 8 – 10 lufthaltigen Zellen (Cellulae ethmoidales), die je nach Mündung, in eine vordere, mittlere und hintere Gruppe eingeteilt werden. Das Volumen der einzelnen Zellen ist äußerst variabel und beträgt maximal 2-3 ml. Die vorderen und mittleren Siebbeinzellen münden in den mittleren Nasengang, die hinteren in den oberen Nasengang. Wölbt sich eine der vorderen Siebbeinzellen in den mittleren Nasengang vor, ist eine Bulla ethmoidalis entstanden. Diese kann die mittlere Muschel zum Septum hin verdrängen und somit zu Ventilationsstörungen führen. Das Dach des Siebbeins bildet das Os frontale der Schädelbasis. Nach medial werden die Sinus teilweise von der Concha nasalis media und superior begrenzt, lateral grenzt die Lamina papyracea die Siebbeinzellen zur Orbita hin ab. Den Boden bildet lateral die Kieferhöhle. Dorsal der Cellulae ethmoidales liegt die Keilbeinhöhle. Keilbeinhöhle Die Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales) sind die am weitesten dorsal gelegenen Nasennebenhöhlen. Sie grenzen kranial an die vordere, mittlere und hintere Schädelgrube, sowie an die Sella turcica. Sie sind durch das Septum sphenoidale in einen rechten und linken Teil getrennt, wobei die Volumina bei einer mittleren Größe von ca. 0,5-3ml stark variieren (Ballenger 1996). Die Keilbeinhöhle liegt im Keilbeinkörper am Übergang von vorderer zu mittlerer Schädelgrube. Hinter der oberen Muschel befindet sich die Öffnung der Keilbeinhöhle, die in der Vorderwand des Keilbeinkörpers liegt. An die Seitenwand der Keilbeinhöhle lagern sich von oben anterior der Canalis opticus und posterior die A. carotis interna an. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Sinus cavernosus und die Hirnnerven 2. – 6. An den Boden der Keilbeinhöhle schließen sich das Dach der Choanen und das Nasenrachendach an. 10 2. Einleitung 2.2. 11 Topographische Einteilung der Nasennebenhöhlenmalignome Im Jahr 1906 hat Sébileau als erster eine topographische Einteilung der Tumoren im Bereich des Gesichtschädels vorgenommen, später folgten von verschiedenen Autoren weitere Einteilungen, um so Vergleichsmöglichkeiten der Erkenntnisse verschiedener Untersucher zu ermöglichen. (Abb. 1) Nach Sébileau liegen die Malignome der 1. Etage unterhalb des Oberkiefer- Alveolarfortsatzs, am Gaumen, am Velum und im Nasen – und Kieferhöhlenboden. In der 2. Etage finden sich die Malignome kaudal des Orbitaboden bzw. des Kieferhöhlendachs. Die 3. Etage baut auf die 2. Etage auf und umfasst die Orbita-Siebbein-Region, sowie den kraniofazialen Übergang zur Schädelbasis. Abb. 1: Die 3 Etagen nach Sébileau (Ganzer et al. 1992) I Untere Etage II Mittlere Etage III Obere Etage 2. Einleitung 2.3. 12 Ausbreitungswege der Nasen- und Nasennebenhöhlentumoren Die Tumoren können nach allen Richtungen in die sie umgebenden Strukturen einwachsen. Das Wachstumsverhalten soll im Folgenden exemplarisch für verschiedene Tumorlokalisationen dargestellt werden. Abb. 2a: Sitz des Tumors links im Siebbein und rechts in der Kieferhöhle (Berendes J. et al. 1977) Bei Sitz des Tumors im Siebbein (Abb.2a) ist ein Einwachsen: - nach medial durch das Septum in das kontralaterale Siebbein, - nach lateral in die Kieferhöhle, - nach lateral durch die Lamina papyracea in die Orbita, - nach dorsal in die Keilbeinhöhle, Nasopharynx, Schädelbasis, - nach kranial in die Stirnhöhle, Lamina cribrosa, vordere Schädel- grube und - nach vorn in den frontonasalen Winkel möglich. Bei Sitz des Tumors in der Kieferhöhle (Abb.2a) ist ein Vorwachsen: - nach medial in die Nasenhöhle und das Siebbein, - nach kranial in die Orbita, - nach dorsal in die Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina), - nach vorn in die Wangenweichteile und - nach kaudal in den Processus alveolaris oder den Sulcus gingivobukkalis möglich. 2. Einleitung 13 Abb. 2b: Sitz des Tumors in der Stirnhöhle bzw. Boden der NHH/Kieferhöhle (Berendes J. et al. 1977) Bei Sitz des Tumors in der Stirnhöhle (Abb.2b) ist die Infiltration: - nach frontal durch das Stirnbein, - nach kaudal in das Siebbein und die Orbita und - nach dorsal in die Dura und die Frontallappen möglich. Abb. 2c: Sitz des Tumors in der Nasenhöhle (Berendes J. et al. 1977) Bei Sitz des Tumors im mittleren Nasengang (Abb.2c) und oder im unteren Nasengang ist eine Ausdehnung: - nach kranial durch die Choanen in den Nasopharynx - nach vorne oben in den Siebbeinkörper, Orbita und die superomediale Kieferhöhle - nach oben hinten in die vordere Schädelgrube - nach dorsal in die Keilbeinhöhle, entlang der Schädelbasis und in das Dach des Nasopharynx - nach lateral in die Kieferhöhle - nach medial zur anderen Seite der Nasenhöhle möglich. 2. Einleitung 2.4. 14 Symptomatik der malignen Tumoren der Nase und der NNH Die Frühsymptome dieser Tumoren sind unspezifisch und ähneln denen der akuten oder chronischen Sinusitis, daher bleiben sie häufig lange Zeit unbemerkt (Fletcher et al. 1980; Thiel 1989; Wustrow et al. 1989). Die möglichen Symptome sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Symptome im Bereich des Auges wie Dislocatio bulbi, Augenmuskellähmung, Ptosis, Sehstörungen sind häufig Spätfolgen eines in die Orbita eingebrochenen Nebenhöhlentumors. Tab. 1: Symptomatik - Blutung aus Nase (Epistaxis) - Tränenträufeln - Schmerzen - behinderte Nasenatmung (einseitig) - äußere und innere Konturveränderungen/Schwellung - Zahnlockerungen - gestörter Prothesensitz - Resorptionen an den Zahnwurzelspitzen - Asymmetrien mit einseitiger Schwellung - Foetor ex ore - Sensibilitätsstörungen - Bulbusmotilitätsstörungen - Visusminderung, Doppelbilder 2. Einleitung 2.5. Risikofaktoren der malignen NHH- und NNH-Tumoren Shimizu und Mitarbeiter (1989) wiesen in einer großen Fallstudie nach, dass sich durch eine über Jahre bestehende chronische Sinusitis das Risiko an einem Kieferhöhlentumor zu erkranken um den Faktor 2,3 erhöht. Zu diesem Ergebnis kamen auch Brinton und Mitarbeiter (1984). Ätiologisch spielt bei den Plattenepithelkarzinomen der Tabakkonsum eine wesentliche Rolle. Bereits 1761 wies John Hill auf den Zusammenhang zwischen exzessivem Gebrauch von Schnupftabak und dem Auftreten von Nasentumoren hin. Brinton und Mitarbeiter (1984) wiesen ein 2-3- fach erhöhtes Risiko für Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern nach, an einem malignem Tumor der Nase zu erkranken. Bestimmte Berufsgruppen erkrankten auffällig häufig an malignen Tumoren der Nase und der Nasennebenhöhlen: In der Nickelindustrie wurde beim Umgang mit Nickelverbindungen und Nickelsalzen ein 28 fach höheres Risiko im Gegensatz zur Normalbevölkerung festgestellt (Torjussen W. 1985) Ebenfalls als Berufskrankheit anerkannt sind sinunasale Karzinome bei Beschäftigten in holzverarbeitenden Berufen, die Hartholzstäuben (Buche, Eiche) ausgesetzt sind (Hayes und Mitarbeiter 1986). Als weitere prädisponierende Faktoren für die Entstehung der Nasennebenhöhlenmalignome werden Thorotrastexposition, chronische Polyposis, und lange bestehende Fisteln diskutiert. 2.6. Metastasierung: Lymphknoten - und Fernmetastasen Die Lymphgefäßversorgung der Nase und der Nasennebenhöhlen ist von wichtiger onkologischer Bedeutung. Bei allen Malignomen ist die hämatogene und die lymphogene Metastasierung möglich. Die Metastasierung auf dem Lymphweg ist sowohl hinsichtlich des Ausmaßes als auch der klinischen Bedeutung wegen für die Prognose des Nasenrachenmalignoms entscheidend. Die Tumoren der Nase und ihrer Nebenhöhlen metastasieren erst spät in die regionären Lymphknoten. Die ersten Metastasen treten im Bereich der Choanen auf, die zweite Lymphknotenbarriere liegt im Bereich der V. jugularis interna. 15 2. Einleitung Der kapilläre lymphatische Plexus der Nasenhaupthöhle ist an der mittleren und unteren Muschel, in der Regio olfactoria und an den Choanen besonders gut ausgebildet (Parsons u. Million 1987). In sämtlichen Schichten der Submukosa werden zahlreiche Lymphkapillaren gefunden. Die Lymphkapillaren des Vestibulum nasi ziehen zu den submandibulären Lymphknoten, während die der Regio olfactoria mit den Lymphkapillaren des subarachnoidalen Raumes kommunizieren bzw. direkt in die oberen lateropharyngealen Lymphknoten drainieren. Die Lymphkapillaren der Regio respiratoria vereinigen sich in einem Lymphplexus an der lateralen Pharynxwand zwischen dem hinteren Ende der unteren Muschel und der Öffnung der Eustachischen Röhre (prätubarer Plexus). Die beiden prätubaren Plexus der lateralen Pharynxwände haben Queranastomosen über das Septum und den weichen Gaumen, so dass eine bilaterale Metastasierung möglich ist (Thiel u. Rettinger 1986). Die Lymhbahnen der Nasennebenhöhlen dagegen sind spärlich entwickelt (Mendenhall et. al. 1987). Das regionale Lymphabflussgebiet liegt retropharyngeal (Murphy 1967) und teilweise im Subarachnoidalbereich (Wannenmacher 1987). Klinisch metastasiert der größte Teil der malignen Tumore jedoch über die cervikalen Lymphknoten (Nodi lymphatici cervicales profundi und Nodi lymphatici submentales bzw. submandibulares) (Boenninghaus 1986) und die submandibulären und subdigastrischen Lymphknoten (Parsons u. Million 1987) (siehe Abb.3). Die Metastasierung der NNH-Malignome tritt klinisch relativ spät auf. Ursächlich ist hierbei das Einwachsen des Tumors in Regionen, die reich an Lymphkapillaren sind, z.B. Nasopharynx, Wangenschleimhaut, Nasenhaupthöhle und Haut (Schlappack et al. 1986, Parsons u. Million 1987). Cervikale Lymphknotenmetastasierungen werden im Rahmen der Erstdiagnose bei 4%–39% aller sinugenen Karzinome gefunden (Thiel 1989, Frommhold et al. 1978). 16 2. Einleitung Abb. 3: Topographische Verteilung der Lymphknoten im Halsbereich (nach Boenninghaus 1996) a. Nodi lymphatici parotidei b. Nodi lymphatici retroauriculares c. Nodi lymphatici cervicales superficiales d. Nodi lymphatici cervicales profundi e. Nodi lymphatici submandibulares bzw. submentales f. Nodi lymphatici tracheales g. Nodi lymphatici supraclaviculares Die Häufigkeit von Fernmetastasen wird in der Literatur mit ca. 10 % angegeben (Frommhold et al. 1978, Schlappack et al. 1986). Bevorzugt werden das Skelett und die Lunge befallen, seltener jedoch auch im Gehirn, Rückenmark, Trachea, Mediastinum und Nebenniere (Zange, Scholz 1963). 2.7. Histologie Die Auskleidung der Nasenhöhle übernehmen die respiratorische und die olfaktorische Schleimhaut. Die respiratorische Schleimhaut überzieht den größten 17 2. Einleitung 18 Teil der Atemwege und auch die Nasennebenhöhlen (Regio respiratoria). Ihr Hauptbestandteil sind zilientragende und schleimproduzierende Zellen. Sie besteht zu ca. 80 % aus zilientragenden Zellen und Zylinderzellen sowie zu 20 % aus schleimproduzierenden Becherzellen, die sich jeweils aus Basalzellen differenzieren. Die Zilienfunktion und Sekretproduktion bilden eine Abwehrbarriere gegen Erreger und Schmutzpartikel. Die Regio olfactoria umfasst die obere Muschel, den gegenüberliegenden Teil des Nasenseptums und das Dach der Nasenhöhle. Sie enthält das Riechorgan. Ihr Epithel setzt sich aus Sinnes- und Stützzellen zusammen. Unter der Schleimhaut liegen seröse Glandulae olfactoriae (Bowmansche Spüldrüsen) und die marklosen Fasern der Nn. olfactorii, die gebündelt durch die Lamina cribrosa des Siebbeins zum darüberliegenden Bulbus olfactorius des Gehirns ziehen. Die Nasennebenhöhlenschleimhaut ist ebenso wie die Schleimhaut der inneren Nase von respiratorischem Epithel bedeckt, aber weitaus drüsenärmer aufgebaut. Die oberste Schicht besteht aus einem hochprismatischen Epithel mit zahlreichen Becherzellen. Sie ist teilweise mit Zilien besetzt. In der nächsten Schicht folgen die Basalzellen, die Basalmembran und die Tunica propria, gefolgt vom Periost. Das Epithel ist mit einer Kernschicht ausgestattet und besitzt deutlich weniger Zilien und seromuköse, tubuloazinäre Drüsen als die mit einer fünfreihigen Kernschicht ausgestattete Nasenschleimhaut. Der Zilienschlag ist immer in Richtung der Ostien gerichtet und reinigt somit die Schleimhaut der Nebenhöhlen, z.T. sogar entgegen der Schwerkraft wie in der Kieferhöhle. Histologisch handelt es sich bei den Malignomen von innerer Nase und Nasennebenhöhlen in 75 – 80 % der Fälle um Karzinome (Clasen und Schwab 1989). Andere Malignome sind deutlich seltener. In der vorliegenden Arbeit wurden die verschiedenen Malignome in 6 histologischen Klassen zusammengefasst: Platttenepithelkarzinome, Adenokarzinome, adenoidzystische Karzinome, undifferenzierte Karzinome, roblastome und andere Malignome (v.a. Lymphome). Aesthesioneu- 2. Einleitung Plattenepithelkarzinom Das Plattenepithelkarzinom ist der häufigste maligne Tumor der Nase und der paranasalen Sinus. Die Prozentsätze werden in der Literatur mit etwa 60% angegeben, wobei das männliche Geschlecht häufiger betroffen ist (Wannenmacher 1987, Clasen und Schwab 1989). Histologisch unterscheidet sich der Aufbau des nasalen Plattenepithelkarzinoms nicht von Plattenepithelkarzinomen aus anderen Körperregionen. Ein Großteil der Plattenepithelkarzinome ist hochdifferenziert. Daneben lassen sich jedoch auch mittelgradig bis niedrig differenzierte Plattenepithelkarzinome nachweisen, wobei letztere in Einzelfällen schwierig gegen andere Läsionen, wie z.B. maligne Melanome oder maligne Lymphome, abzugrenzen sind (Stahle-Baeckdahl und Parks 1993). Für die Ätiologie des Plattenepithelkarzinoms werden verschiedene Faktoren angeschuldigt, unter Umständen auch berufsbedingte Noxen, wie zum Beispiel Nickel. Vorwiegend handelt es sich im Bereich der NHH und NNH um verhornende, mittelgradig differenzierte Plattenepithelkarzinome (Naumann H.H. et al. 1992), welche vermutlich auf dem Boden einer Metaplasie der normalen glandulären Mukosa (Thiel und Rettinger 1986, Siegert 1985) entstehen. Fletcher et al. (1980) beschrieben 3 Varianten von sinugenen Plattenepithelkarzinomen: lymphoepitheliale Karzinom, das Transitionalzellkarzinom und das spindelzellige Plattenepithelkarzinom. Adenokarzinom Der zweithäufigste bösartige Tumor der Nase und der Nasennebenhöhlen ist mit 8 – 14 % das Adenokarzinom (Schottenfeld 1982, Zbären 1987). Es ist im Einzelfall schwer zu bestimmen, ob dieser Tumor vom Epithel oder den anhängenden Schleimdrüsenkomplexen ausgegangen ist. Es handelt sich in der Regel um kubische bis prismatische Zellen mit verhältnismäßig geringgradiger Atypie und wenig Mitosen. Bei niedrig differenzierten Adenokarzinomen sind diese Charakteristika entsprechend verzerrt. Meist entwickelt sich dieser Tumor in der mittleren Nasenmuschel, am Nasendach und im Siebbein (Kleinsasser 1988, Wustrow 1989). Epidemiologisch nimmt das Adenokarzinom eine Sonderstellung ein, da es häufig bei Arbeitern in der holzverarbeitenden Industrie 19 2. Einleitung gefunden wird. Die 5-Jahres-Überlebensrate wird mit etwa 35 % angegeben, sie ist bei Frauen möglicherweise höher als bei Männern (Robin 1979). Adenoid-zystisches Karzinom Das adenoid-zystische Karzinom entwickelt sich meist aus den Speichel- und Schleimdrüsen der Mundhöhle, der Trachea und der großen Bronchien. Das Karzinom wächst infiltrierend entlang der Nervenstränge. Es bildet ein verzweigtes Netz mit zylindrischen Hohlräumen, in denen sich schleimig-hyaline Substanz findet. Adenoid-zystische Karzinome lassen sich in drei Subtypen gliedern: glandulär (kribriform), duktulär und basaloide. Die günstigste Prognose soll der tubuläre, die schlechteste der basaloide Typ besitzen. Bei letzterem werden in über einem Drittel der Fälle nach 5 Jahren Rezidive oder Metastasen beobachtet (Seifert et al. 1984). Das adenoid-zystische Karzinom (früher Zylindrom) tritt gehäuft in der Schleimhaut des Gaumens, der Kieferhöhle und im Naseninneren auf. Häufig metastasiert das adenoid-zystische Karzinom auf hämatogenem Weg in die Lunge, das Skelett, das Hirn, die Leber und die Haut (Naumann H.H. et. al (1992)). Ästhesioneuroblastom Das Ästhesioneuroblastom, auch Olfaktoriusneuroblastom genannt, besteht hauptsächlich aus Pseudorosetten, die aus strahlenartig angeordneten Tumorzellen bestehen und um Gefäße angeordnet sind (Naumann H.H. et. al 1992, Berendes J. et. al 1977). Es handelt sich um embryogenetisch induzierte Geschwülste, die aus den Sinneszellen der Regio olfactoria entstehen (Naumann H.H. et. al 1992). Auffällig ist ihre weiche Konsistenz und klinisch die starke Blutungsneigung (Berendes J. et. al 1977). Ihr Vorkommen ist gehäuft in der kranialen Nasenhaupthöhle (Berendes J. et. al 1977), die Destruktion der Lamina cribrosa oder ein Siebbeinbefall wird gehäuft beobachtet. 20 3. Material und Methode 3. Material und Methode 3.1. Patientengut In dieser retrospektiven Akten-Studie wurden die Daten aller Patienten ausgewertet, die in den Jahren 1994 bis 2002 an der Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf und Hals-Chirurgie der Ruhr-Universität Bochum aufgrund eines malignen Tumors im Bereich der Inneren Nase und der Nasennebenhöhlen behandelt wurden. Eingeschlossen wurden Malignome des Vestibulum nasi, sofern die Tumormasse überwiegend in der NHH lokalisiert war. Malignome, die primär außerhalb der NHH bzw. der NNH gelegen waren, wurden ebenso ausgeschlossen wie bereits vorbehandelte Patienten mit Malignomrezidiv. Die Daten zur Analyse der Überlebenszeiten und der Rezidivraten basieren auf den klinischen Patientenkontrollen im Rahmen der Tumornachsorgesprechstunde bis zum 15.07.2003. Folgende Daten wurden erfasst: Symptomatik der Patienten, Histologie, Tumorstadien, Lokalisation des Malignoms, Therapiekonzept, sowie Angaben zum Rezidiv-Verhalten und Überleben der Patienten. Diese Daten wurden mittels des im Folgenden dargestellten Erhebungsbogens erfasst. 3.2. Erhebungsbogen Erhebungsbogen zur retrospektiven Studie über Malignome der Nasennebenhöhlen und der inneren Nase 1. Name, Vorname 1.1 Nummer des Patienten 2. Personalien 2.1 Geburtsdatum 2.2 Geschlecht 3. Krankheitsverlauf 3.1 Zeitpunkt der ersten Symptome 3.2 Zeitpunkt des ersten Arztbesuchs 3.3 Zeitpunkt des ersten Besuchs in der HNO-Klinik Bochum 21 3. Material und Methode 3.4 Zeitpunkt der Primärdiagnose 3.5 Therapiebeginn 3.6 Bemerkungen 4. Symptome und Befunde 4.1 Epistaxis 4.2 Schmerzen 4.3 (einseitig) behinderte Nasenatmung 4.4 eitrige Sekretion 4.5 Fötor 4.6 Hyposomie/ Anosomie 4.7 Sensibilitätsstörungen im Versorgungsbereich des N. trigeminus 4.8 Kopfdruck 4.9 sichtbarer Tumor 4.10 Septumdeviation 4.11 Lageanomalie des Bulbus (Protrusio bulbi, Dislocatio bulbi) 4.12 Doppelbilder 4.13 Auftreiben der Lider 4.14 Schwellung der Konjunktiven 4.15 Visusstörungen 4.16 Anisokorie 4.17 Okklusionsstörungen 4.18 Tränenträufeln 4.19 Gesichtsschwellung 4.20 Vorwölbung des Alveolarfortsatzes 4.21 Zahnschmerzen, Zahnlockerung, persistierende Zahnextraktionswunden 4.22 gestörter Prothesensitz 4.23 Seitenabweichung des Unterkiefers beim Versuch, den Mund zu öffnen 4.24 Kieferklemme 4.25 Liquorrhoe 4.26 Fieber 4.27 Gewichtsverlust 4.28 Lymphknotenschwellung 4.29 Sonstiges 22 3. Material und Methode 5. Diagnostik 5.1 apparativ 5.1.1 Röntgen NNH 5.1.2 CT NNH 5.1.3 CT Kopf/Hals 5.1.4 NMR Kopf/Hals 5.1.5 Probeexcision mit histologischer Untersuchung 5.1.6 Röntgen Thorax 5.1.7 Ganzkörperszintigraphie 5.1.8 Abdomensonographie 5.1.9 sonstige Untersuchungen 6. Histologie Plattenepithelkarzinome Adenokarzinome Adenoid-zystische Karzinome Undifferenzierte Karzinome Ästhesioneuroblastome Andere Malignome (v.a. Lymphome) 7. Lokalistation 7.1 Ursprungsort (mutmaßlich) Innere Nase Kieferhöhle; Siebbeinhöhle Stirnhöhle Keilbeinhöhle kann nicht mehr bestimmt werden 7.2 Tumorausdehnung 7.2.1 Innere Nase - Vestibulum nasi - Nasenboden - Nasendach einschließlich oberer Muschel - laterale Nasenwand einschließlich mittlerer und unterer Muschel - mediale Nasenwand 23 3. Material und Methode 7.2.1 Obere Etage der Nebenhöhlen - Maxillethmoidaler Winkel - Siebbeinhöhle - Keilbeinhöhle - Stirnhöhle 7.2.2 Mittlere Etage der Nebenhöhlen - Kieferhöhle/Suprastruktur - Kieferhöhle/Infrastruktur 7.2.3 Untere Etage der Nebenhöhlen - Teile der Mundschleimhaut - oberer Alveolarfortsatz und Gingiva - harter Gaumen 7.2.4 Orbita 7.2.5 Haut 7.2.6 Fossa pterygopalatina 7.2.7 Fossa infratemporalis 7.2.8 Lamina cribrosa 7.2.9 Schädelbasis 7.2.10 Dura 7.2.11 Endokranium 7.2.12 Stirnbein 7.2.13 Nasopharynx 7.2.14 Ummauerung der Arteria carotis interna 7.2.15 Infiltration weiterer Strukturen 7.3 TNM-Klassifikation nach UICC 7.3.1 T-Kategorie 7.3.2 N-Kategorie 7.3.3 M-Kategorie Lokalisation der Fernmetastasen falls vorhanden 7.4 Stadieneinteilung 7.4.1 Tumorstadium 7.5 Etagenregel nach Sebileau 7.5.1 Obere Etage 7.5.2 Mittlere Etage 7.5.3 Untere Etage 24 3. Material und Methode 8. Therapie 8.1 Therapieabsichten (1=kurativ; 2=palliativ) 8.2 Operation 8.2.1 Operationsdatum 8.2.2 Operationtechnik Endonasale Resektion Laterale Rhinotomie Midfacial Degloving 8.2.3 Exenteratio orbitae 8.2.4 Wangenweichteilentfernung 8.2.5 Intraoperativer Verlauf 8.2.6 Postoperativer Verlauf 8.3 Radiatio 8.3.1 Bestrahlungsbeginn 8.4 Chemotherapie 8.4.1 Beginn der Chemotherapie 8.4.2 Therapiebedingte Spätkomplikation 8.4.3 Zeitpunkt des Auftretens der Spätkomplikation 9. Rezidiv 9.1 Zeitpunkt des Auftretens eines Lokalrezidivs 9.2 Zeitpunkt des Auftretens von Fernmetastasen 9.3 Rezidivtherapie 9.3.1 Operationstechnik Endonasale Resektion Lateralee Rhinotomie Craniofaciale Resektion 9.3.2 Operation mit Exenteratio orbitae 9.3.3 Operation mit Neck dissection 9.3.4 Radiatio 9.3.5 Chemotherapie 10. Überlebenszeit 10.1.1 ggf. Sterbedatum 10.1.2 ggf. Todesursache (1=Tumorerkrankung; 2=andere Todesursache) 25 3. Material und Methode 10.1.3 ggf. vorzeitiges Ende der Beobachtungszeit 3.3. TNM - Klassifikation Die Klassifikation von Tumoren soll Hinweise auf die Prognose des einzelnen Patienten geben, zu geeigneten Behandlungsstrategien führen, den Vergleich von Behandlungsergebnissen ermöglichen und somit den Informationsaustausch zwischen den Kliniken erleichtern. Dabei müssen neben der Größe, der Ausgangsort des Tumors, seine Histologie (typing), sein Malignitätsgrad (grading) sowie seine anatomische Ausbreitung (staging) berücksichtigt werden. Die Einteilung der Malignome der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen wurde noch vor einigen Jahren nicht in einheitlicher Weise vorgenommen. Ursächlich war insbesondere, dass die UICC (Union internationale contre le cancer) –Klassifikation von 1997 (Sobin et al 1997) lange keine internationale Klassifikation empfohlen hat, wie es bei anderen Tumoren schon längst der Fall war. Erst 1993 und 1997 wurden von der UICC entsprechende Klassifikationen für NHH und NNH Malignome herausgegeben (Tab.2). Die Einteilung des Tumorstadiums der Karzinome sowie der anderen Malignome erfolgte in dieser Arbeit bei Lokalisation im Siebbein und in der Kieferhöhle nach der UICC sowie bei der Lokalisation in der NHH nach den Ergänzungen zur UICC-Klassifikation von 1993 (Hermanek et. al 1993). Für Keilbeinhöhlenkarzinome und Stirnhöhlenkarzinome gibt es noch keine Klassifikation, aus diesem Grund müssen sie folglich eigenständig klassifiziert werden. Das primäre Karzinom der Keilbeinhöhle mit Infiltration der Schädelbasis wurde in dieser Studie als T4-Tumor klassifiziert. Aesthesioneuroblastome wurden analog zu den Karzinomen nach der TNM- Klassifikation eingeteilt und in die Auswertung des Tumorstadiums nach TNM eingeschlossen. Stirnhöhlenkarzinome kamen nicht vor. 26 3. Material und Methode Tab. 2: UICC-Klassifikation T - Primärtumor TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden T0 Kein Anhalt für Primärtumor Tis Carcinoma in situ Kieferhöhle T1 Tumor auf die antrale Schleimhaut begrenzt ohne Arrosion oder Destruktion des Knochens T2 Tumor mit Arrosion oder Destruktion des Knochens (ausgenommen die posteriore Wand) einschließlich Ausdehnung auf harten Gaumen und/oder mittleren Nasengang T3 Tumor infiltriert eine oder mehrere der folgenden Strukturen: Knochen der dorsalen Wand der Kieferhöhle, Subkutangewebe, Boden oder mediale Wand der Orbita, Fossa pterygopalatina, Sinus ethmoidalis T4a Tumor infiltriert eine oder mehrere der folgenden Strukturen: Inhalt der vorderen Orbita, Wangenhaut, Processus pterygoideus, Fossa infratemporalis, Lamina cribrosa, Siebbeinzellen, Stirnhöhle T4b Tumor infiltriert eine oder mehrere der folgenden Strukturen: Orbitaspitze, Dura, Gehirn, mittlere Schädelgrube, Hirnnerven ausgenommen den maxillären Ast des N. trigeminus V2, Nasopharynx, Clivus Nasenhöhle und Siebbeinzellen T1 Tumor auf einen Unterbezirk der Nasenhöhle oder Siebbeinzellen beschränkt, mit oder ohne Arrosion des Knochens T2 Tumor in Unterbezirken eines Bezirkes oder Ausbreitung auf einen Nachbarbezirk innerhalb des Nasen – Siebbeinzellen – Areals, mit oder ohne Arrosion des Knochens T3 Tumor breitet sich in die mediale Orbita oder den Orbitaboden aus oder in Kieferhöhle, harten Gaumen oder Lamina cribrosa 27 3. Material und Methode T4a Inhalt der vorderen Orbita, Haut von Nase oder Wange, minimale Ausbreitung in vordere Schädelgrube, Processus pterygoideus, Keilbeinhöhle oder Stirnhöhle T4b Tumor infiltriert eine oder mehrere der folgenden Strukturen: Orbitaspitze, Dura, Gehirn, mittlere Schädelgrube, Hirnnerven ausgenommen den maxillären Ast des N. trigeminus V2, Nasopharynx, Clivus N – Reginäre Lymphknoten Nx Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden N0 Keine regionären Lymphknotenmetastasen N1 Metastase(n) in solitärem ipsilateralem Lymphknoten, 3 cm oder weniger in größter Ausdehnung N2 Metastase(n) in solitärem ipsilateralen Lymphknoten, mit mehr als 3 cm, aber nicht mehr als 6 cm in größter Ausdehnung, oder in multiplen ipsilateralen Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm in größter Ausdehnung oder bilateralen oder kontralateralen Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm in größter Ausdehnung N2a Metastase(n) im solitärem ipsilateralem Lymphknoten, mehr als 3 cm, aber nicht mehr als 6 cm in größter Ausdehnung N2b Metastasen in multiplen ipsilateralen Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm in größter Ausdehnung N2c Metastasen in bilateralen oder kontralateralen Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm größter Ausdehnung N3 Metastase(n) in Lymphknoten, mehr als 6 cm in größter Ausdehnung M-Kategorie MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden M0 Keine Fernmetastasen M1 Fernmetastasen vorhanden 28 3. Material und Methode Stadieneinteilung 29 Stadium 0 Tis N0 M0 Stadium 1 T1 N0 M0 Stadium 2 T2 N0 M0 Stadium 3 T3 N0 M0 T1-3 N1 M0 T4 N0,N1 M0 jedes T N2,N3 M0 jedes T jedes N M1 Stadium 4 Zusätzlich wurden, wie in Kapitel 3 bereits beschrieben, die malignen Tumoren gemäß der Etagenregel von Sébileau eingeteilt in: - Tumoren der unteren Etage (schließt Oberkiefer-Alveolarfortsatz, Gaumen, Velum, Nasen-und Kieferhöhlenboden ein) - Tumoren der mittleren Etage (Kieferhöhle und laterale Nasenwand) - Tumoren der oberen Etage (umfasst die Orbita-Siebbein-Region, inkl. Kieferhöhlendach und Stirnhöhle) 4. Ergebnisse 30 4. Ergebnisse 4.1. Alters- und Geschlechtsverteilung Insgesamt wurden die Daten von 55 Patienten erfasst, die aufgrund eines malignen Tumors der Nasennebenhöhlen und der inneren Nase in einem Zeitraum von 1994 - 2002 an der Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf-Hals-Chirurgie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) behandelt worden waren. Die Studie umfasste 30 Männer (54%) und 25 Frauen (45%). Das Alter zur Zeit der Erstdiagnose lag im Durchschnitt bei 63,6 Jahren (zwischen 28 und 85 Jahren), wobei das Durchschnittsalter der erkrankten Frauen 62,9 Jahre betrug und das der Männer 64,2 Jahre (Tab.3). Die größte Gruppe der Patienten (n=17 bzw. 30,9%) befand sich in der Altergruppe zwischen 61 und 70 Lebensjahren. Differenziert nach dem Geschlecht zeigte sich bei diesem Altersgipfel eine ausgeglichene Verteilung (Männer 26,7% (n=8), Frauen 36% (n=9)). Insgesamt waren 56,3% aller Patienten 61 bis 80 Jahre alt. Gering vertreten war die Altersgruppe der 21 bis 40 jährigen Patienten. Tab. 3: Alters- und Geschlechtsverteilung Gesamtpatientenzahl (n=55) Alter 0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 Anzahl 1 2 6 11 17 14 4 Anteil 1,8% 3,6% 11% 20% 31% 25,4% 7,2% 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 8 8 7 3 Anzahl der Männer (n=30) Alter 0-10 Anzahl 1 3 Anteil 3,3% 10% 26,7% 26,7% 23,3% 10% Anzahl der Frauen (n=25) Alter 0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 Anzahl 1 1 3 3 9 7 1 Anteil 4% 4% 12% 12% 36% 28% 4% 4. Ergebnisse 4.2. Symptomatik Die Tumoren der Nase- und der Nasennebenhöhlen bleiben lange symptomlos, da das Hohlraumsystem von innerer Nase und Nasennebenhöhlen ein erhebliches Tumorwachstum gestattet, bevor subjektive Beeinträchtigungen und klinische Beschwerden auftreten. Mitunter kann das klinische Bild selbst in fortgeschrittenen Tumorstadien noch vergleichsweise geringfügig ausfallen und das tatsächliche Ausmaß der Tumorerkrankung erst in der bildgebenden Diagnostik klar werden. Die Symptomatik ist unspezifisch und tritt auch bei entzündlichen Erkrankungen auf (Wustrow 1977). Die Tabelle 4 stellt die Anzahl und Häufigkeit der auftretenen Symptome zur Zeit der Primärdiagnose in absteigender Reihenfolge dar. Gehäuft fand sich Druckgefühl, behinderte Nasenatmung, Schwellung und Rhinorrhoe. Bei der Tumorlokalisation in der NHH trat eine Nasenatmungsbehinderung vergleichsweise früh auf. Absonderung von blutigem, manchmal auch putridem, übelriechendem Nasensekret waren Spätsymptome. Sichtbare Schwellungen, meist im Wangenbereich wiesen jeweils auf ein bereits in die Nachbarregionen eingebrochenes Kieferhöhlenkarzinom hin. Eine Hyposensibilität des N. infraorbitalis galt ebenfalls als Spätsymptom. Sie trat bei 9,1% der Patienten auf. 12,7% der Patienten wiesen orbitale Symptome wie z.B. Doppelbilder auf. Die Symptomatik bestand im Median seit 9 Wochen. 31 4. Ergebnisse 32 Tab. 4: Absolute Häufigkeiten aller Symptome und Befunde zur Zeit der Primärdiagnose Symptome (Mehrfachnennungen) Druckgefühl Ge- Anteil Män- samt ner (n=55) (n=30) Anteil Frauen Anteil (n=25) 30 54,5% 12 39,9% 18 72% 27 49,1% 15 49,9% 12 48% Sichtbare Schwellung 21 38,2% 12 39,9% 9 36% Rhinorrhoe 19 34,5% 9 29,9% 10 40% Cephalgien 17 30,9% 5 16,6% 12 48% Epistaxis 17 30,9% 8 26,6% 9 36% Riechminderung 9 16,2% 7 23,3% 2 8% Doppelbilder 7 12,7% 4 13,3% 3 12% 5 9,1% 3 9,9% 2 8% Nasenatmungsbehinderung Hyposensibilität des N. Infraorbitales 4.3 Diagnostik Die klinische Diagnostik umfasste neben der Inspektion der vorderen Nase die flexibel- endoskopische Rhinoskopie, die Funktionsuntersuchung der Hirnnerven II bis XI sowie die Palpation des Halses. Zum Staging gehörten die Computertomographie (CT) der Nasennebenhöhlen, die Röntgenuntersuchung des Thorax, die Sonographie von Hals und Oberbauch und ein Skelettszintigramm. Über die apparative Diagnostik einer Patientin, deren Malignom auswärts diagnostiziert und behandelt wurde, bevor sie zur definitiven Therapie in unsere Abteilung verlegt wurde, lagen keine Informationen vor. Die folgenden Angaben beziehen sich also auf 54 Tumorpatienten. 54 Patienten (100%) erhielten eine Sonographie des Halses, wobei bei allen 15 Patienten mit Verdacht auf eine zervikale Filialisierung im Rahmen der chirurgischen Therapie eine Halslymphknotenausräumung (Neck dissection) durchgeführt wurde. Bei 49 (90,7%) Patienten wurde ein CT der NNH angefertigt, welche wesentliche Zusatzinformationen zur Ausdehnung der Malignomerkrankung, insbesondere einer knöchernen Tumorinfiltration, liefert. Bei 50 (92,6%) wurde eine Röntgenaufnahme des Tho- 4. Ergebnisse 33 raxes durchgeführt, um eine mögliche thorakale Metastasierung zu identifizieren. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wurde bei 9 (16,6%) mit dem Verdacht auf Infiltration der Wangenweichteile, der Orbita oder der Schädelbasis durchgeführt, um die Beziehung zu kritischen Nachbarstrukturen, beispielsweise der Dura, besser identifizieren zu können. Tab 5: Apparative Diagnostik Aufnahme Anzahl Anteil RÖ-NNH 4 7,4% CT-NNH 49 90,7% MRT-Schädel 9 16,6% Hals-Sonographie 46 85,2% Abdomen-Sonographie 32 59,3% RÖ-Thorax 50 92,6% OPG 21 38,9% Skelettszintigraphie 21 38,9% 4.4. Lokalisation 4.4.1. Ursprungsort Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose waren 12 (22,2%) Tumoren lokal bereits so stark ausgedehnt und fortgeschritten, dass ihr Ursprungsort nicht mehr exakt bestimmt werden konnte (siehe Abb. 4). Die Verteilung auf die übrigen Lokalisationen sind der Abb.4 zu entnehmen. Kein Malignom ging von der Stirnhöhle aus. 4. Ergebnisse 34 Relative Häufigkeit der Ursprungsorte aller Tumoren (n=15) 12 1 26 0 8 8 Nasenhaupthöhle Stirnhöhle Kieferhöhle Keilbeinhöhle Siebbein nicht mehr eruierbar In Abb. 4 sind die Ursprungsorte in ihrer relativen Häufigkeit dargestellt 4.4.2. Infiltration von Nachbarbezirken Die beteiligten Unterbezirke sowie die infiltrierten Nachbarstrukturen sind in Tab.6 aufgeführt. Durch den häufig auftretenden Mehrfachbefall liegt die Summe der relativen Häufigkeiten über 100%. Wie die Tab.6 zeigt, ist die laterale Nasenwand mit 58,1% am häufigsten infiltriert. Es folgen das Siebbein und die Kieferhöhle das Infundibulum und deutlich darunter die Keilbeinhöhle und die Stirnhöhle. 4. Ergebnisse 35 Tab.6: Unterbezirke und infiltrierte Nachbarstrukturen Unterbezirke Anzahl Anteil Septum 19 34,5% Nasenboden 17 30,9% Nasendach 16 29,1% Laterale Nasenwand 32 58,1% Mediale Kieferhöhle 25 45,5% Kraniale Kieferhöhle 14 25,4% basale Kieferhöhle 8 14,5% Infundibulum 21 38,2% Siebbein 25 45,5% Stirnhöhle 10 18,2% Keilbeinhöhle 16 29,1% Schädelbasis 14 25,4% Orbita 8 14,5% Wange 5 9,1% Gaumen 5 9,1% 4.5. Histologie Unterteilt man die Tumoren nach ihrer histologischen Herkunft in epitheliale und mesenchymale Tumoren, so entfallen 43 (78,2%) auf die Gruppe der epithelialen und 11 (19,9%) auf die Gruppe der mesenchymalen Tumoren (siehe Tab.6). Die Hälfte der Patienten (50,9%) litten an einem Plattenepithelkarzinom. 8 der 55 (14,5%) Patienten hatten ein Adenokarzinom. 4. Ergebnisse 36 Tab.7: Histologische Verteilung der Tumoren (n=55) Histologie Anzahl (n=55) Epitheliale Tumoren 43 78,2 % Plattenepithelkarzinom 28 50,9 % Adenokarzinom 8 14,5 % Adenoid-zystisches Karzinom 2 3,6 % Neuroepithelialer Tumoren 1 1,8 % Undifferenziertes Karzinom 2 3,6 % Klarzelliges Karzinom 1 1,8 % Sarkomatoides Karzinom 1 1,8 % Mesenchymale Tumoren 11 19,9 % Aesthesioneuroblastom 8 14,5 % Chondrosarkom 1 1,8 % Maligne Lymphom 1 1,8 % Plasmocytom 1 1,8 % Pigmenttumoren 1 1,8 % 1 1,8 % Malignes Melanom Klassifiziert man die Malignome der NHH und der NNH in 6 Typen wie in Kapitel 2.7 beschrieben, so ergibt sich folgende Geschlechtsverteilung (Tab.8). Hierbei zeigte sich ein deutlich häufigeres Auftreten des Plattenepithelkarzinoms und des Adenokarzinoms bei Männern. In 18 von 28 diagnostizierten Plattenepithelkarzinomen waren männliche Patienten betroffen. Auch bei den Adenokarzinomen überwogen die Männer (6 von 8). Die relativ seltenen Tumorarten traten mit relativ ausgeglichener Geschlechtsverteilung auf. Tab. 8: Histologische Geschlechtsverteilung Histologie Männer (n=30) Anteil Frauen (n=25) Anteil Plattenepithelkarzinom 18 59,9% 10 40% Adenokarzinom 6 19,9% 2 8% Adenoid-zystisches Karzinom 1 3,3% 1 4% Undifferenzierte Karzinome 0 0 3 12% Aesthesioneuroblastom 3 9,9% 5 20% Andere Malignome 2 6,6% 4 16% 4. Ergebnisse 4.6. 37 Häufigkeitsverteilung nach der TNM – Klassifikation Wie aus Abb. 6 ersichtlich, befand sich bei der Diagnosestellung der größte Teil der Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Fast drei viertel ließen sich in die Stadien T3 und T4 einordnen, davon allein 54,5% in das Stadium T4. Von den 43 (78,2%) Patienten mit Tumoren epithelialen Ursprungs befanden sich bei der Diagnosestellung 29 Patienten in den Stadien T3 und T4, 22 Patienten alleine im Stadium T4. Bei den 14 Patienten, die an einem mesenchymalen Tumor erkrankt waren, lag der T4-Anteil mit 8 Patienten unter dem des Gesamtkollektivs. Die Stadienverteilung der Patienten mit epithelialen Tumoren entsprach der des Gesamtpatienkollektivs. TNM-Stadium (n=55) 7 9 30 9 T1 T2 T3 T4 Abb. 5: TNM-Stadium der Malignome der Nasenhaupthöhle und der NNH (n=55) 4. Ergebnisse 38 Die absoluten Häufigkeiten der Kategorien T1-T4 (lokale Tumorausdehnung) und der einzelnen N-Kategorien (Lymphknotenmetastasen), sind in Tab. 9 dargestellt. Gleichzeitig können die verschiedenen T/N-Kombinationen entnommen werden. Bei der Diagnosestellung wurden bei 14 Patienten Lymphknotenmetastasen gefunden. Alle 14 Patienten wiesen T4 Tumoren auf. Tab.9: Absolute Häufigkeiten der einzelnen T- und N-Kategorien und der verschiedenen T/N-Kombinationen N0 N1 N2 T1 7 / / 7 T2 8 / / 8 T3 10 / / 10 T4 16 7 7 30 41 7 7 55 M-Kategorie: Bei 3 der 55 Patienten (5,5%) lag bei der Erstdiagnose bereits eine Fermetastasierung in Lunge bzw. im Gehirn vor. 4. Ergebnisse 39 4.6.1. Symptome und Befunde zur Zeit der Primärdiagnose bezogen auf die lokale Tumorausdehnung Die vorliegenden Symptome und Befunde bei den kleinen (T1/T2-) bzw. großen (T3/T4-Tumoren) zur Zeit der Primärdiagnose zeigt Tab. 10. Tab.10: Absolute Patientenzahlen der einzelnen Symptome und Befunde zur Zeit der Primärdiagnose bezogen auf die lokale Tumorausdehnung T1/T2 Anteil T3/T4 Anteil (n=15) von 15 (n=40) von 40 Druckgefühl 8 53,3% 22 55,0% Nasenatmungsbehinderung 4 26,7% 23 57,5% Sichtbare Schwellung 7 46,7% 13 32,5% Rhinorrhoe 2 13,3% 16 40.0% Cephalgien 1 6,6% 16 40,0% Epistaxis 5 33,3% 13 32,5% Riechminderung 2 13,3% 7 17,5% Doppelbilder 1 6,6% 6 15,0% Hyposensibilität des N. Infraorbitalis 0 0 5 12,5% Symptome Insgesamt betrachtet, lag bei den Nasennebenhöhlentumoren anfänglich eine erhebliche Symptomarmut vor. Erst wenn stärkere, subjektiv wahrzunehmende Beschwerden oder auch äußere Veränderungen der Gesichtsregion augenfällig wurden, trat schlagartig die Schwere der Krankheit in das Licht der Betrachtung und damit in das Bewusstsein des Patienten, so dass ein Arzt aufgesucht wurde. 4. Ergebnisse 40 4.6.2. Stadieneinteilung Teilte man mit Hilfe der TNM - Klassifizierung die Tumoren in Stadien ein, so ergaben sich folgende Häufigkeitsverteilungen der Tumorstadien zur Zeit der Primärdiagnose. (vgl. Tab. 9) Tab.11: Absolute Häufigkeiten der einzelnen Tumorstadien mit Geschlechtsverteilung Gesamtpatientenanzahl (n=55) Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Anzahl 7 8 10 30 Anteil 13% 14,5% 18% 54,5% Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Anzahl 4 4 5 17 Anteil 13% 13% 17% 57% Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Anzahl 3 4 5 13 Anteil 12% 16% 20% 52% Männer (n=30) Frauen (n=25) Bei der Diagnosestellung befanden sich bereits 72,7% aller betrachteten Tumore in einem fortgeschrittenen Stadium (Stadium 3 oder 4), wobei das Stadium 4 deutlich überwog. Nur 27,3% der Neoplasien wurden in Stadium 1 oder 2 diagnostiziert. Beide Geschlechter zeigten eine ähnliche Stadieneinteilung. Die Verteilung der Tumoren im Stadium 1/2 und im Stadium 3/4 innerhalb der einzelnen histologischen Tumorklassen, zeigt Tab. 12. 4. Ergebnisse 41 Tab.12 : Stadieneinteilung der histologischen Tumorklassen (n=55) Stadium Histologie 1/2 Stadium Anteil (n=15) 3/4 Anteil (n=40) Plattenepithelkarzinom 10 67% 17 42,5% Adenokarzinom 2 13% 6 15,0% Adenoid-zystisches Karzinom 0 0 2 5,0% Undifferenzierte Karzinome 0 0 2 5,0% Aesthesioneuroblastom 0 0 8 20,0% Andere Malignome 3 20% 5 12,5% 4.6.3 Etagenregel nach Sébileau Sébileau teilte den sinunasalen Raum, wie in Kapitel 2.2 beschrieben, in eine obere, mittlere und untere Etage ein. In der folgenden Tab. 13 wurde aufgelistet, wie häufig die jeweilige Etage von einem Tumor befallen war und wie oft eine benachbarte infiltriert wurde. Hierbei waren Mehrfachnennungen möglich, d. h. ein Tumor konnte bei entsprechender Ausdehnung seine Hauptlokalisation zum Beispiel gleichzeitig in der mittleren und oberen Etage haben. Bei 12 Patienten konnte der Haupttumorsitz nicht mehr bestimmt werden. Ihre Ausdehnung wurde nicht in die Tabelle miteinbezogen. Tab.13: Tumorsitz entsprechend der Etagenregel von Sébileau (n=55) Haupttumorsitz Infiltration Obere Etage 9 22 Mittlere Etage 32 18 Untere Etage 2 9 Die Tab. 13 zeigt, dass die mittlere Etage am häufigsten (32-mal) Haupttumorsitz war und in 18 Fällen infiltriert war. Die obere Etage war in nur 9 Fällen Haupttumorsitz, aber bei weiteren 22 Patienten mitinfiltriert. Die untere Etage spielte im vorliegenden Patientenkollektiv eine untergeordnete Rolle. In diesem Bereich waren nur 2 Tumoren hauptsächlich lokalisiert, was vielleicht damit zu- 4. Ergebnisse sammenhängt, dass diese Tumoren auch von den Kieferchirurgen behandelt wurden und deshalb nicht der HNO-Klinik zugewiesen wurden. 4.7. Therapie 4.7.1. Art der chirurgischen Zugänge Als operativer Zugangsweg wurde bei 46,9% der nachuntersuchten Patienten die paranasale Schnittführung zur lateralen Rhinotomie durchgeführt. Der endonasale Zugangsweg wurde in 44,9% der Fälle gewählt. Mit 8,2% spielte das „Midfacial degloving“ bei der Wahl des Operationszuganges eine eher untergeordnete Rolle (Tab.14). Abb.6: operative Zugangswege: laterale Rhinotomie mit Modifikation des Zugangs Bei 15 Patienten wurde aufgrund eines Verdachtes auf zervikale Filiarisierung im Rahmen der chirurgischen Therapie eine Neck dissection durchgeführt. Bei einer Patientin war der Zugang über Midfacial degloving Teil eines kraniofacialen Zugangs. 42 4. Ergebnisse 43 Da bei 6 Patienten (10,9%) ausschließlich eine Probeentnahme durchgeführt wurde, werden 49 Patienten ausgewertet, bei denen ein echter kurativer bzw. palliativer chirurgischer Eingriff durchgeführt wurde. Ein großes Problem der Tumorbehandlung der NHH und der NNH besteht darin, dass trotz aller chirurgischen Maßnahmen die Rezidivgefahr relativ hoch ist. Die zur Eliminierung des Tumors anzuwendende Operationsmethode richtet sich nach den speziellen Gegebenheiten des Tumorsitzes, der durch eine eingehende Diagnostik vorher ermittelt werden muss. Tab.14: chirurgische Zugangswege Operations- Gesamt techniken (n=49) Endonasal 22 45% 15 54% 7 33% 23 47% 11 39% 12 57% 4 8% 2 7% 2 10% Laterale Rhinotomie Midfacial degloving Anteil Männer (n=28) Anteil Frauen (n=21) Anteil Die Verteilung der Zugangswege auf die T-Stadien des Malignoms sind der Tab.15 zu entnehmen. Tab.15: chirurgische Zugangswege bezogen auf die TNM-Klassifikation Operations- T1/T2 techniken (n=15) Endonasal 11 73% 11 32% 3 20% 20 59% 1 7% 3 9% Laterale Rhinotomie Midfacial degloving Anteil T3/T4 (n=34) Anteil 4. Ergebnisse 44 4.7.2. Individuelle Therapiekombinationen: Operation / Radiatio / Chemotherapie Die Häufigkeiten der einzelnen Therapieformen alleine oder in Kombination werden in Tabelle 16 dargestellt. Tab.16: Absolute und relative Häufigkeiten der verschiedenen Therapiekombinationen Gesamt Anteil Männer Anteil Frauen Anteil (n=54) von 54 (n=30) von 30 (n=24) von 24 Alleinige OP 13 24,1% 9 29,9% 4 16,7% OP + Radiatio 25 46,3% 11 36,7% 14 58,3% OP + Chemo 3 5,6% 2 6,7% 1 4,2% 9 16,7% 6 19,9% 3 12,5% 4 7,4% 2 6,7% 2 8,3% Therapie OP + Radiatio + Chemo PE mit / ohne Radio/Chemo 13 Patienten wurden allein operativ behandelt. Bei 25 Patienten (46,3%) wurde zusätzlich eine Bestrahlung und bei 3 Patienten (5,6%) eine Chemotherapie durchgeführt. Die Tumordosis der postoperativen Bestrahlung betrug 60,9 ± 6,3Gy. Bei 18 der bestrahlten Patienten (53%) lagen Malignome im T4-Stadium vor. Bei zwei Drittel der bestrahlten Patienten wurden die zervikalen Lymphabflusswege mit in das Bestrahlungsfeld einbezogen. 4. Ergebnisse 4.8. 45 Überlebenszeiten Bei einer medianen Überlebenszeit von 24 Monaten betrug die EinjahresÜberlebensrate des Gesamtkollektivs 77% und die Zweijahres-Überlebensrate 53% (siehe Abb.8). Die Überlebenszeitkurven von Männern und Frauen unterschieden sich nicht signifikant. Die Überlebenskurven der einzelnen histologischen Malignomtypen unterschieden sich gleichsam nicht signifikant (p=0,3055), (siehe Tab.17a). Ebenso wenig zeigte sich ein Unterschied in den Überlebenskurven der verschiedenen T-Stadien der TNM-Klassifikation (p=0,0912) (siehe Tab.17c). Nach Ausschluss eines einzelnen Patienten mit einem undifferenzierten Karzinom der Keilbeinhöhle unterschieden sich die Überlebenskurven der Malignome mit Ausgang von der NHH, der Kieferhöhle, den Siebbeinzellen und mit nicht differenzierbarem Ursprung signifikant (p<0,001). Allein das Alter der Patienten, der operativ erzielte Resektionsgrad und der Lymphknotenstatus bei der Diagnosestellung konnten in der vorliegenden Studie als unabhängige Einflussfaktoren für das Überleben identifiziert werden. Bei allen Patienten mit chirurgischem Therapieanteil hatte die Wahl des chirurgischen Zugangsweges keinen Einfluss auf die Überlebenszeit (p=0,1799), (siehe Tab.18a). Der durch den chirurgischen Eingriff erzielte Resektionsgrad (R0, R1+R2) beeinflusste die Überlebenszeit jedoch signifikant (n=39; p=0,0283), (siehe Tab.19a). Konnte der Tumor beim primären chirurgischen Eingriff vollständig im Gesunden entfernt werden, überlebten die Patienten im Median weitere 40 Monate, während die Patienten mit primär unvollständiger Tumorresektion (R1+R2) im Median nur weitere 20 Monate überlebten. Nicht signifikant beeinflusste der Lymphknotenstatus bei der Diagnosestellung die Überlebenszeit (n=44; p=0,2889). Am Ende des Nachbeobachtungszeitraumes wiesen 25 von 48 Patienten (52%) ein lokales Tumorrezidiv auf. Bei Tumoreinbruch in die Orbita ergaben sich 1- und 2-Jahresüberlebensraten von 37,5% und 59,8% im Gegensatz zu Werten von 85,31% und 59,8% Patienten, wo der Tumor diese noch nicht infiltriert hatte (p=0,0314). Bei T3 Tumoren ergaben sich 1- und 2-Jahresüberlebensraten von 87,50% und 29,17% und bei T4 Tumoren von 60,56% und 45,74% (p=0,0912). 4. Ergebnisse 46 1,0 ,9 ,8 ,7 kumulierte Überlebensrate ,6 ,5 ,4 ,3 ,2 ,1 0,0 0 12 24 36 48 60 72 84 96 108 120 Survival-Zeit Abb.7: Überlebenswahrscheinlichkeit Tab.17a: Medianes Überleben in Monaten sowie Ein- und ZweijahresÜberlebensrate der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit von der Histologie des Malignoms Histologie n= 42; p=0,3055 Plattenepithelkarzinom Adenokarzinom Adenoid-Zystisches Karzinom Aesthesioneuroblastom undifferenziertes Karzinom Andere Malginome n Medianes Überleben (Monate) 19 54,13 7 20,39 1 Verstorben nach 40,2 Monaten 6 2 7 1J-ÜLR (%) 2J-ÜLR (%) 82,80 100,00 60,21 50,00 8,59 50,00 Beide Verstorben nach 0,46 bzw. 33,08 Monaten <50% der Patienten im Beobach- 71,43 tungszeitraum verstorben 16,67 71,43 4. Ergebnisse 47 Tab.17b: Medianes rezidivfreies Intervall in Monaten sowie mit Rezidiv der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit des mutmaßlichen Ursprungsorts des Malignoms Malignom-Ursprung n Medianes Überleben (Monate) 1J-ÜLR (%) n= 44; p<0,001 Nasenhaupthöhle 2 <50% der Patienten im 89,72 0 Beobachtungszeitraum verstorben Kieferhöhle 7 20,39 71,43 Siebbeinzellen 8 40,20 87,50 Keilbeinhöhle 1 Verstorben nach 0,46 Monaten nicht mehr eruierbar 8 11,97 50,00 2J-ÜLR (%) 60,75 0,00 87,50 33,33 Tab.17c: Medianes Überleben in Monaten sowie Ein- und ZweijahresÜberlebensrate der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit des T-Stadiums des Malignoms TNM-Stadium n Medianes Überleben (Monate) 1J-ÜLR (%) 2J-ÜLR (%) 87,50 60,56 29,17 45,74 n= 44; p=0,0912 T1 7 T2 T3 T4 1 Patient verstorben nach 24,10 Monaten 6 1 Patient verstorben nach 18,89 Monaten 8 20,39 23 20,79 Tab.18: Medianes Überleben in Monaten sowie Ein- und ZweijahresÜberlebensrate der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit vom Zugangsweg Zugangsweg n Medianes Überleben (Monate) 1J-ÜLR (%) 2J-ÜLR (%) n= 44; p=0,1799 Probeentnahme endonasal lat. Rhinotomie Midfavial degloving 4 19 17 4 3,44 24,10 40,20 20,39 25,00 77,89 88,24 75,00 25,00 52,29 66,64 0,00 4. Ergebnisse 48 Tab.19a: Medianes Überleben in Monaten sowie Ein- und ZweijahresÜberlebensrate der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit vom Resektionsgrad der primären chirurgischen Resektion Resektionsgrad n Medianes Überleben (Monate) n= 39; p=0,0283 R0 R1 + R2 24 40,20 15 20,39 1J-ÜLR (%) 2J-ÜLR (%) 95,65 59,62 62,11 43,21 Tab.19b: Medianes Überleben in Monaten sowie Ein- und ZweijahresÜberlebensrate der Malignome der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen in Abhängigkeit vom histologisch gesicherten Lymphknotenstatus bei Erstdiagnose Lymphknotenstatus n n= 44; p=0,2889 Keine Metastasen Metastasen 4.9. Medianes Überleben (Monate) 34 33,08 10 7,28 1J-ÜLR (%) 2J-ÜLR (%) 84,38 50,00 57,65 40,00 Rezidivverhalten In Anbetracht des insgesamt kurzen und heterogenen Nachbeobachtungszeitraumes von im Median 35 Monaten sind die Zweijahres-Rezidiv- und Überlebensraten zur Beurteilung der Langzeitprognose von eingeschränkter Aussagekraft. Von 28 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom bekamen 12 Patienten ein Rezidiv. Von den Patienten mit einem Adenokarzinom (n=8) blieben 4 rezidivfrei. Bei fast allen der beschriebenen Rezidive handelt es sich um Lokalrezidive. Bei 2 Patienten fand man zusätzlich zum Lokalrezidiv Fermetastasen. Nur in einem Fall kam es zu Fernmetastasen, ohne dass ein Lokalrezidiv aufgetreten war. Im Laufe der Erkrankung traten bei 3 Patienten posttherapeutisch Fernmetastasen in Lunge und Hirn auf. Nach 5 Jahren traten keine weiteren Rezidive mehr auf. Der Anteil der rezidivfreien Patienten blieb mit 30% konstant. 5. Diskussion 5. Diskussion Maligne Tumoren der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen sind insgesamt seltene Erkrankungen, weshalb es hierüber nur wenige publizierte Studien gibt und die meisten Autoren Falldarstellungen mitteilen. Zur Erhebung verlässlicher Behandlungsdaten müssen möglichst große Patientenkollektive über lange Zeitperioden nachuntersucht werden. Dies geht jedoch mit Änderungen in den diagnostischen Maßnahmen sowie wechselnden Behandlungsmodalitäten einher. Daher erschien es in der vorliegenden Untersuchung sinnvoll, den Nachbeobachtungszeitraum auf 9 Jahre (1994-2002) zu beschränken. Die Zusammenführung multizentrischer Daten aus verschiedenen Kliniken mit ähnlichen therapeutischen Konzepten könnte die Aussagekraft derartiger Untersuchungen weiter verbessern. Durch die sehr engen anatomischen Beziehungen der inneren Nase und der verschiedenen Nebenhöhlen ist es, insbesondere bei ausgedehnten Tumoren, oft nur schwer möglich, den Entstehungsort des Malignoms genau festzulegen. Im sinunasalen Bereich gibt es außerdem eine Fülle an histologischen Tumortypen, die ein sehr unterschiedliches biologisches Verhalten und Ausbreitungsmuster zeigen, und in fast allen publizierten Studien setzt sich das Krankengut bezüglich Tumorursprung, Histologie, Malignitätsgrad etc. unterschiedlich zusammen. Zusätzlich werden Klassifizierung, Staging und Therapie verschieden gehandhabt, so dass aus all diesen Gründen die einzelnen Behandlungsergebnisse der verschiedenen Studien gegebenenfalls unterschiedlich bewertet werden müssen. 5.1. Alters- und Geschlechtsverteilung Im Hinblick auf die Alters- und Geschlechtsverteilung bei malignen Tumoren des Nasennebenhöhlensystems ergibt sich bei einem Verhältnis Männer zu Frauen von etwa 1.2:1 eine Übereinstimmung unserer Ergebnisse mit anderen Studien. Das Tumorregister der Arbeitsgemeinschaft für Onkologie der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie berichtete über ein Verhältnis von 1:1 Schwab (1989). Ströhmann und Haake (1991) ermittelten 49 5. Diskussion in einer Studie über maligne Tumoren der Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen eine Verteilung von 1.5:1; Vollrath und Lasch (1988) gaben mit einem Verhältnis von 1.3:1 ebenfalls ähnliche Ergebnisse an. Demgegenüber berichtet Zbären et al. (1987) sowie Ganzer et al. (1992) von einem Verhältnis von Männern zu Frauen von etwa 2:1. Diese Verteilung deckt sich mit den Daten aus den Krebsregistern (Todesfallstatistik) Hamburgs und des Saarlandes. Die ungleiche Geschlechtsverteilung lässt sich zum einen mit der erhöhten Exposition von Männern gegenüber kanzerogenen Noxen und vor allem durch den Konsum des Genussgiftes Tabak erklären. Beide Faktoren stellen ein erhöhtes Karzinomrisiko für den Nasennebenhöhlenbereich dar. Brinton et al. sowie Hayes et al. (1987) errechneten ein 2- bis 3-fach erhöhtes Risiko für sinunasale Karzinome bei Rauchern gegenüber Nichtrauchern. Des Weiteren ist die Anzahl der männlichen Angestellten in Branchen, in denen eine berufsbedingte Exposition besteht (siehe 5.2), größer als die in diesen Berufen tätigen Frauen. Ebenso stimmen unsere Ergebnisse des Durchschnittsalters von 63,6 Jahren bzw. dem Altersgipfel von 61-70 Lebensjahren mit denen anderer Autoren überein (Ganzer et. al (1992) und Zbären et. al (1987)). 5.2. Ätiologie In der vorliegenden retrospektiven Studie konnten zu möglichen Risikofaktoren keine sicheren Angaben gemacht werden, da diese in den Krankenakten meist nur unvollständig erfasst wurden. Laut Literatur besteht jedoch ein erhöhtes Risiko bei Gebrauch von Schnupftabak, Hill (1761). Auch Acheson et al. (1970) zeigten eine solche Relation auf. Der Konsum inhalativer Tabake wird unterschiedlich beurteilt. Brinton et al. (1983) ermittelten ein zwei- bis dreifach höheres Risiko für die Erkrankung an einem Malignom der Nase und der Nasennebenhöhlen, Casal Lareo et al (1992) sahen diesbezüglich keine Risikoerhöhung. Auch das Schnupfen von Kokain wurde als ätiologischer Faktor diskutiert (Ganzer et al. 1992), wie auch die Gabe des Röntgenkontrastmittels Thorotrast (Baserga et al. 1960). Deitmer und Borsch-Galetke (1993) untersuchten eine erhöhte Inzidenz von sinunasalen Karzinomen und der Exposition gegenüber Asbest und erkannten einen wahrscheinlichen Zusammenhang. In verschiedenen anderen Studien wurden weitere Noxen mit der Entstehung von Malignomen der Nase und der 50 5. Diskussion Nasennebenhöhlen in Verbindung gebracht. Hierbei handelte es sich insbesondere um Nickel (Magnus et al. 1982), Doll et al. 1970), Formaldehyd (Roush et al. 1987), Tannine (Acheson et al. 1972), Senfgas (Easton et al. 1988) und Isopropylalkohol (Alderson and Rattan 1980). Van der Oever (1996) und Luce et al. (1997) berichten über Stäube von Textilien, Hölzer, Getreide, Leder und Zement als mögliche Ursache für Nasennebenhöhlenkarzinome. Als gesichert gilt die Verursachung von Adenokarzinomen der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen durch Hartholzstäube, auch wenn das eigentliche karzinogene Agens bisher nicht identifiziert werden konnte. Verschiedene Studien bestätigen diesen Zusammenhang (Acheson et al. 1972, Grimm et al. 1984, Gülzow 1975). Bereits seit den sechziger Jahren ist ein erhöhtes Auftreten von Karzinomen der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen bei Holzstaub exponierten Patienten bekannt. Brinton et al. (1985) beobachteten weiterhin auch bei Arbeitern aus der Textilindustrie ein gehäuftes Auftreten von Adenokarzinomen. Klintenberg et al. (1984) konnten in einem Zeitraum von 1964 bis 1983 in der Universitätsklinik von Linköbing (Schweden), einer Stadt mit einer großen Ansammlung von Möbelindustrien, 28 Fälle von Adenokarzinomen nachweisen. In drei umfangreichen Studien konnten Wolf et al. (1986, 1988) bis zum 31.12.1985 insgesamt 108 Fälle von Adenokarzinomen der Inneren Nase und Nasennebenhöhlen für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland registrieren. Davon waren 77 Personen beruflich Eichen- und Buchenholzstaub exponiert gewesen. Butz et al. (1987) berichten, 22 als Berufskrankheit anerkannte Fälle im Zeitraum von 1978-1986, die allein durch Eichen- und Buchenholzstaub verursacht worden seien. Kleinsasser und Schroeder (1989) fanden 177 Fälle von Adenokarzinomen, die von der Holzberufsgenossenschaft in der Bundesrepublik anerkannt wurden. Die Analyse ihrer Daten ergab einen immer wieder gleich auftretenden Ursprungsort dieser Tumoren im Naseninneren an der mittleren Nasenmuschel und dem angrenzenden Siebbein. Von dort aus erfolgte ein kontinuierlichers Wachstum in die Orbita, die Nebenhöhlen und den intrakraniellen Raum. In keinem dieser Fälle wurde eine Entstehung in der Kieferhöhle oder in der Stirnhöhle nachgewiesen. Nach einer Latenzzeit von etwa 30 Jahren nach der Exposition gegenüber Holzstaub entstanden bei diesen Patienten Adenokarzinome, die denen des Magen-Darm-Traktes histologische sehr ähnlich waren. Kraus et al. (1990) brachten vor allem Adeno- 51 5. Diskussion karzinome, die im Bereich der Siebbeinzellen entstanden waren, mit einer Holzstaubexposition in Verbindung. Klintenberg et al. (1984) machten hierfür die Ansammlung biologisch aktiver Partikel in den vorderen lufthaltigen Zellen des Siebbeins aus der Atemluft bei normaler Nasenatmung verantwortlich. In Japan fanden Shimuzu et al. (1989) bei 66 Patienten mit Kieferhöhlenkarzinomen einen Anteil von 19% an Holzstaubexponierten. Conraux (1980) verdächtigte z.B. eine karzinogene Phenolstruktur, wie sie in Gerbstoffen vortkommt. Interessant ist, dass bei Pferden die Tumoren der Nase- und Nasennebenhöhlen in Bezug auf die Gesamtzahl der Malignome mit 17,36% wesentlich häufiger vertreten sind als beim Menschen (Dobberstein 1937). Wustrow (1965) zieht die Atemtechniken der Pferde, die ausschließlich über die Nase atmen als mögliche Ursache in Betracht. Karzinogene gelangen so bei Pferden auf jeden Fall in die Nase. Im Gegensatz dazu werden beim inhalativen Rauchen die karzinogenen Stoffe in erster Linie über den Mund in die tieferen Luftwege geleitet. 5.3. Symptomatik Bei den in der vorliegenden Studie nachuntersuchten Patienten blieben die Tumoren der NHH und der NNH lange Zeit symptomarm. Erst größere Geschwülste machten durch entsprechende Beschwerden auf sich aufmerksam, die jedoch meist recht unspezifisch und mit denjenigen chronischer Entzündungen in diesem Bereich identisch waren. Dies birgt die Gefahr der Fehlinterpretation sowohl von Seiten des Patienten, als auch von ärztlicher Seite und könnte eine Erklärung für den zum Teil sehr späten Arztbesuch und die späte Diagnosestellung sein, die meist erst in fortgeschrittenem Tumorstadium erfolgte. Eine Aufgliederung der anamnestisch und klinisch erhobenen Initialsymptome zeigt, dass insbesondere eine Behinderung der Nasenatmung (48,6%), Epistaxis (30,6%), frontale Cephalgien (30,6%), sowie die Gesichtsschwellung (37,8%) als klinische Leitsymptome anzusehen sind. Die Art der Symptome ermöglicht Hinweise auf die Lokalisation und Ausbreitung des Malignoms. Aufgrund der spät auftretenden und unspezifischen Symptome sowie der schwer einsehbaren Anatomie des Nasennebenhöhlensystems wird ein malignes Geschehen meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert (Kennedy (1992) und Naumann et al. (1992)). Dies wird durch den hohen Anteil des höchsten 52 5. Diskussion Tumorstadiums T3/T4 mit 54,6% der Gesamtpatientenzahl veranschaulicht. Zur Therapie sind somit meist sehr ausgedehnte Eingriffe erforderlich, was die Prognose für eine Heilung deutlich verschlechtert (Wustrow 1965, 1966, 1968, 1977). Auch Zbären et al. (1987) berichten in ihren Untersuchungen, dass 46% der Karzinome erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurden. Viele Patienten suchen erst 6 bis 9 Monate nach dem ersten Auftreten von Symptomen einen Arzt auf. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die Sensibilisierung der Allgemeinärzte, HNO-Ärzte aber auch der Zahnärzte, bei beruflich prädisponierten Patienten eine möglichst frühzeitige Überweisung an einen Facharzt oder eine Fachklinik zu veranlassen (Wustrow 1968,1977). 5.4. Diagnostik Bei der Diagnostik zur Erkennung von Tumoren der Nasennebenhöhlen ergänzen sich mehrere Untersuchungsmethoden. Anamnese, Inspektion, Palpation, die hals-nasen-ohrenärztliche Spiegeluntersuchung und die Nasenendoskopie gehören zur Standarddiagnostik. Im Mittelpunkt steht das Staging, Typing und Grading des Tumors durch klinische Untersuchungen, Probeexcision mit histologischer Aufarbeitung des Materials sowie radiologischer Diagnostik (Naumann et al. 1992 und Thiel 1986). Über die apparative Diagnostik lagen nur bei 54 Patienten Angaben vor, da eine Patientin bereits auswärts untersucht worden war. Bei unserem Patientengut wurde routinemäßig ein Staging unter Einschluss der Computertomographie der Nasennebenhöhlen und des Halses, der Röntgendiagnostik der Nasennebenhöhlen und der Lunge, der Sonographie von Hals und Oberbauch bzw. Untersuchung der regionalen Lymphknoten, dem Skelettszintigramm sowie der Probeexcision durchgeführt. Die konventionelle Röntgendiagnostik der Nasennebenhöhlen gibt letztlich nur Hinweise auf ein mögliches tumoröses Geschehen in den Nasennebenhöhlen und hat allenfalls noch einen Stellenwert als initiales Screening. In der Tumordiagnostik ist die B-Scan-Sonographie der Nasennebenhöhlen ungeeignet, da sie eine Differenzierung zwischen Entzündung und Neoplasie nicht 53 5. Diskussion zulässt und ebenso zur Klärung der Tumorausbreitung nicht beiträgt. Außerdem ist die Sensitivität dieses Verfahrens allein für die Kieferhöhlen befriedigend (Tiedjen et al. 1998). Zur genauen Ausdehnungsbestimmung eines bioptisch gesicherten Tumors ist eine Computertomographie in coronarer und axialer Schichtung durchzuführen. Nur durch diese Untersuchung lassen sich Arrosionen und/oder Destruktionen der knöchernen Strukturen des Gesichtsschädels exakt lokalisieren. Ein Nachteil der CT-Diagnostik liegt dagegen in der Differenzierung zwischen Tumorgewebe, anderen Weichteilprozessen (entzündlich versus neoplastisch) und deren Abgrenzung zum gesunden Gewebe. Shankar et al. (1994), Rieden et al. (1989), Mashankar et al. (1991) und Deschepper et al. (1991) sehen in der Magnetresonanztomographie (MRT) den Vorteil der Gewebedifferenzierung aufgrund ihrer hohen Weichteilauflösung. Die MRT bietet somit eine sinnvolle Ergänzung zur CT-Untersuchung, kann diese jedoch nicht ersetzen, da der Bezug zu den knöchernen Strukturen weniger deutlich ersichtlich ist. Bei allen Patienten wurde die Diagnostik durch eine Sonographie der Halsweichteile sowie gegebenenfalls durch eine endoskopisch kontrollierte Biopsie ergänzt. So konnte in allen Fällen rasch die Diagnose gestellt, die Lokalisation und Ausdehnung erkannt und die Therapie eingeleitet werden. Entscheidend für die schnelle Erkennung und Ausdehnungsbestimmung von Tumoren der Nasennebenhöhlen waren also neben der Routinespiegeluntersuchung und der konventionellen Röntgenaufnahme die Computertomographie und die Probegewinnung zur histologischen Aufbereitung. Ob neben der lokalen chirurgischen Therapie eine Halslymphknotenmetastasenentfernung notwendig war, zeigte sich in der Ultraschalluntersuchung der Halsweichteile. 54 5. Diskussion 5.5. 55 Klassifikation Aufgrund der großen Lokalisationsvielfalt und der unterschiedlichen Wachstumstendenzen der Tumoren des Gesichtsschädels ist eine Klassifizierung in ein einheitliches System schwierig. Bisher existiert noch keine allgemein akzeptierte und damit verbindliche Klassifikation der Neoplasmen des Naseninneren und der Nasennebenhöhlen. Für Karzinome sind gegenwärtig immer noch mehrere Einteilungen im Gebrauch. Die älteste Klassifikation geht auf Sébileau (1906) zurück, der durch zwei horizontale Linien, die parallel auf Höhe der Orbita-bzw. der Kieferhöhlenböden verlaufen, drei topographische Regionen unterscheidet. Die Öhngren’sche Ebene teilt das Schädelskelett mit einer imaginären Diagonalebene zwischen innerem Kanthus und äußerem Kieferwinkel in zwei Sektoren. Die derzeit noch aktuelle und in dieser Arbeit verwendete organspezifische TNM-Klassifikation der UICC gilt nur für Karzinome der Kieferhöhle und der Siebbeinzellen (Hermanek P. et. al 1993). Die regionären Lymphknoten werden nach der N-Klassifikation der anderen Kopf- und Halstumoren bestimmt. 5.6. Lokalisation Tab.20: Lokalisationsverteilung der malignen Tumoren der Nasenhauptund Nasennebenhöhlen Stirnh./ Innere Keilbein Nase 10% 0,5% 27% - 30% 25% - 60% 15% 1% 20% Thiel und Rettinger 1986 60% 15% 4% 21% Ströhmann und Haake 1991 Jakobsen et al. 1997 39% 22% 4% 35% 31% 7% 2% 49% Autor Frazell und Lewis 1963 Frommhold (1978) Becker, Naumann, Pfaltz 1983 Kieferhöhle Siebbein 63% Die exakte Bestimmung des Ursprungsortes ist bei Tumoren der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen schwierig, da diese häufig bei Diagnosestel- 5. Diskussion lung bereits in fortgeschrittenen Stadien vorliegen. So konnten im Rahmen der vorliegenden Studie bei ca. 22% der Fälle der Ausgangsort des Tumorwachstums nicht mehr eindeutig festgestellt werden. Jakobsen et al. (1997) konnten bei 11% ihres Studienkollektivs keine Lokalisationsangaben machen. Die geringe Beteiligung der Kieferhöhle und der häufige Befall der Siebbeinzellen in der Studie von Ströhmann und Haake (1991) ließ sich dadurch erklären, dass die Autoren den maxilloethmoidalen Winkel dem Siebbein zurechneten. Genauere Angaben wurden allerdings von den Autoren nicht gemacht. In unserer Studie befielen die Malignome in 48,8% die Nasenhaupthöhle, gefolgt von der Kieferhöhle und den Siebbeinzellen mit jeweils 9,8%. Nur selten war die Keilbeinhöhle mit 1,8% betroffen. Diese Verteilung ähnelt anderen Studien: Am häufigsten waren dort die Nasenhaupthöhle, Kieferhöhle und Siebbeinhöhle befallen und stellten auch meist den Ausgangsort des Malignoms dar. Stirnbeinhöhle und Keilbeinhöhle waren nur selten von Tumor infiltriert oder Primärtumorsitz. Die prozentualen Differenzen lassen sich darauf zurückführen, dass in den verschiedenen Studien Abwandlungen bei den Einteilungen vorliegen. Wustrow zum Beispiel führt die Lokalisation Kieferhöhle und Siebbeinzellen als eigenen Unterpunkt auf. Wenn man diese Tatsachen berücksichtigt, zeigt sich generell ein einheitliches Ergebnis. Sehr häufig befällt der Tumor die Nasenhaupthöhle, die Kieferhöhle und die Siebbeinzellen, während die Stirnhöhle und die Keilbeinhöhle nur in ganz seltenen Fällen betroffen sind. 5.7. TNM - Klassifikation Die Ergebnisse unseres Patientengutes zur lokoregionären Tumorausdehnung stimmen weitgehend mit den in der Literatur beschriebenen Resultaten überein. Sie spiegeln erneut die Problematik einer bereits sehr großen Tumorausdehnung bei Erstuntersuchung wieder. 54,6% der untersuchten Patienten wiesen ein T4-Tumorstadium, 18,2% ein T3-Stadium, 14,6% ein T2-Stadium und 12,7% ein T1-Stadium auf. Die schlechte Einsicht und die schwierige Überschaubarkeit des Nasennebenhöhlensystems sowie die Symptomarmut dieser 56 5. Diskussion Malignome sind für die meist späte Diagnosestellung mitverantwortlich. Naumann et al. (1992) sieht als weiteren Grund hierfür auch die Tumorausbreitung in ein freies Raumsystem an, dass das Auftreten von Symptomen erst bei bereits großer Ausdehnung mit Infiltration in umgebendes Gewebe bedingt. Auch Zbären et al. (1987) ist der Meinung, dass das Fehlen pathologischer Symptome der Grund dafür ist, dass fast die Hälfte des von ihm untersuchten Krankengutes initial im höchsten Tumorstadium klassifiziert wurde. Jackson et al. (1991) und Larsson et al. (1954) stellten fest, dass ein Großteil der Patienten chronisch-rhinologische Symptome, Zahnschmerzen oder Augensymptome aufwiesen. 5.8. Histologie Die häufigsten Tumorarten waren in unserem Krankengut Plattenepithelkarzinome (50,9%), Adenokarzinome (14,6%) und Aesthesioneuroblastome (14,6%). Die anderen histologischen Typen spielten nur eine untergeordnete Rolle. In vorangegangenen Studien fanden sich ähnliche Häufigkeitsverteilungen der histologischen Tumordiagnosen. Zbären et al. (1987) kam zu ähnlichen Ergebnissen. Er diagnostizierte in 56% der Fälle Plattenepithelkarzinome, in 14% Adenokarziome und in nur knapp 6% maligne Melanome. Bei Harbo et al. (1997) ergibt sich eine Verteilung von 46% beim Plattenepithelkarzinom, 14% beim Lymphom, 13% beim Adenokarzinom, 9% beim Melanom und 3% beim Sarkom. Bei Ganzer et al. (1992) stellten Plattenepithelkarzinome 60% der Malignome dar, gefolgt von den Adenokarzinomen mit einem Anteil von 8-14%. Diese Zahlen wurden durch weitere umfangreiche Studien belegt (Mann et al.1989, Ströhmann und Haake 1991). Hache (1981) gibt 42,2% Plattenepithelkarzinome an, Parson (1988) 43,8%, Müller et al. (1979) 44%, Alth und Kolbabek (1976) 53%, Backhouse (1986) 55,8%, Tabb und Barranco (1971) 51,3% und schließlich Naszaly (1982) gibt 57,1% an. Für die Adenokarzinome findet sich eine Häufigkeit von 14,4 % in unserem Krankengut, was deutlich über den Werten von Backhouse (1986) mit 7% liegt. Alth und Kolbabek (1976), Tabb und Barranco (1971), Hache (1981) und Naszaly et al. (1982) und Müller et al. (1979) mit 4,7%, 6,6% und 7,0% über diesem Wert. 57 5. Diskussion Harbo et al. (1997) erklären sich die Differenzen in den prozentualen Verteilungen der unterschiedlichen Studien mit sozio-ökonomischen und kulturellen Unterschieden des den Untersuchungen zugrunde liegenden Patientengutes. Desweiteren liegt ein Grund für die prozentualen Differenzen der verschiedenen Forschungszentren möglicherweise in einer unterschiedlichen pathologischen Klassifikation. So könnten sich die Ergebnisse unterscheiden, wenn mittelgradig und wenig differenzierte Plattenepithelkarzinome zu den Plattenepithelkarzinomen gezählt werden, während in anderen Studien möglicherweise ein Teil dieser Tumoren schon zu den undifferenzierten Karzinomen gerechnet wird. Maran und Lund (1990) empfehlen, die Diagnose eines undifferenzierten Karzinoms nur bei Vorliegen von monoklonalen Antikörperstudien zu stellen. Bei einem unserer Patienten diagnostizierten wir ein malignes Melanom. Eine umfangreiche Studie zu diesem Thema mit 18 Fällen erarbeiteten Crawford et al. (1995). Steurer et al. (1993) schilderten den Fall eines Chondrosarkoms des Keilbeins. Auch adenoidzystische Karzinome der Nasennebenhöhlen, ebenfalls in unserem Krankengut vorhanden, fanden in der Literatur Beachtung (Mann und Schulter-Voith 1983, Perzin et al. 1981, Zbären et al.1987). Unsere Auswertung der Tumorhistologie ergab in 77,4 % epitheliale Tumoren und in 19,8% mesenchymale Tumoren. Vergleicht man das Ergebnis für epitheliale Tumoren mit den Angaben von Müller et al. (1979) und Frommhold et al. (1978), so liegen diese mit 70,3 % bzw. 74% unseren Werten sehr nahe. Alth und Kolbabek (1976) und Ringertz (1938) allerdings wiesen mit 89,7% für epitheliale Tumoren und 88,2% bzw. 86% für mesenchymale Tumoren wesentlich höhere Werte auf. Dagegen lag Hache (1981) mit 62,5% epithelialer Tumoren unter diesen und unseren Werten. 5.9. Therapie Im Bochumer Kollektiv wurden 46% der Patienten durch eine operative Sanierung in Kombination mit einer postoperativen Bestrahlung therapiert. In der aktuellen Literatur wird die chirurgische Resektion mit anschließender Bestrahlung als Therapie der Wahl für Malignome der NHH und NNH empfohlen, (Roa WHY et al. (1994)). Die individuellen Therapiekombinationen der Patienten sowie die operativen Zugangswege sind den Tabellen 14 und 15 zu entnehmen. Die Ma- 58 5. Diskussion 59 lignome in früheren Stadien (T1- und T2-Tumoren) konnten in mehr als 73% (11 von 15) der Fälle endonasal entfernt werden, wobei die Resektion jeweils histologisch vollständig im Gesunden erfolgte (R0-Resektion). Im Gegensatz dazu mussten bei 14 Patienten (28%) des Gesamtkollektivs Teile der Schädelbasis mitreseziert werden. Larson et al. (1954), Jackson et al. (1976) und Harbo et al. (1997) bevorzugen eine Kombinationstherapie von chirurgischer Tumorentfernung mit anschließender Strahlentherapie. Andere Autoren wie Frazell und Lewis (1963), Lederman (1970), Lewis und Castro (1972), Cheng (1977), Gallagher und Boles (1970), Harrison (1978) und Tabb (1971) sind Vertreter einer primären transkutanen Strahlentherapie. Resektable Tumoren werden in kurativer Absicht chirurgisch therapiert und ggf. einer postoperativen Radiatio zugeführt. Große Tumoren mit ausgedehnter Umgebungsinfiltration und Lymphknotenbeteiligung werden eher durch eine primäre Strahlentherapie ggf. in Kombination mit einer Chemotherapie im Sinne eines palliativen Konzeptes behandelt (Harbo et al. (1997) und Zbären (1987)). Die meisten Autoren stimmen darin überein, dass eine Kombination von Chirurgie und Strahlentherapie die besten Resultate erbringt, wobei der Zeitpunkt der Strahlentherapie vor oder nach der Chirurgie keinen Einfluss auf die Überlebensrate hat, Bush et al. (1982), Jesse (1965), Lee et al. (1981), Leroux-Robert (1974) und Som (1974). Eine alleinige Chemotherapie führt laut Zbären (1987) und Snow et al. (1986) zu keiner signifikanten Erhöhung der Überlebensrate, somit sollten chemotherapeutische Maßnahmen derzeit in der Kombination mit einer chirurgischen oder radiotherapeutischen Primärtherapie, durchgeführt werden. Die topographische Situation mit ihrer Nähe zu kritischen Strukturen schränkt die chirurgische Resektabilität ein, so dass die Radiotherapie einen wesentlichen Bestandteil der Therapie sinunasaler Malignome darstellt. Bei primär inoperablen Tumoren wäre ein Weg nach Zbären (1987) in der transkutanen Vorbestrahlung mit 45 Gy, Neubeurteilung und anschließend, falls möglich in der Durchführung einer chirurgischen Resektion, falls nicht realisierbar in der Weiterbehandlung bis 75 Gy zu sehen. Bei Halslymphknotenmetastasen wird 5. Diskussion eine Neck dissection und je nach pathohistologischen Resutaten die Nachbestrahlung empfohlen (Zbären (1987), Feyerabend (1990), Jackson et al. (1976), Jackson und Stell (1991)). Hat der Tumor bereits infiltrierend und destruierend lebenswichtige Strukturen erreicht, sind die Grenzen der kurativen Therapie überschritten. Ist ein kurativ-chirurgischer Ansatz mit der daraus resultierenden Lebensqualität für den betroffenen Patienten nicht verantwortbar oder nicht gewünscht, beschränkt sich die Behandlung auf palliative Maßnahmen mit den Möglichkeiten einer geeigneten Radiotherapie ggf. in Kombination mit einer Chemotherapie sowie einer Schmerztherapie und gegebenenfalls einem operativen Eingriff zur Tumorverkleinerung, Naumann et al. (1992). 5.9.1 Art der Zugänge Die Lokalisation des Tumors, die Tumorgröße, der kurative oder palliative Operationsansatz, eventuell bereits durchgeführte Voroperationen sowie das Ausmaß der befallenen Nasennebenhöhlen erforderten unterschiedliche operative Zugangswege. Den individuellen Bedingungen (Tumorausbreitung, -histologie, Allgemeinzustand des Patienten usw.) angepasst, wurde zur Therapie des Malignoms eine Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie durchgeführt. In der Bochumer HNO-Klinik wurden folgende Operationstechniken zur Behandlung der sinunasalen Tumoren angewandt: endonasale Resektion, laterale Rhinotomie und Midfacial degloving. Bei den 55 Patienten wurde der Zugang in 46,9% über die laterale Rhinotomie, in jeweils 44,9% endonasal und in 8,2% über das Midfacial degloving gewählt. Eine laterale Rhinotomie wurde fast ausschließlich bei T3/4-Tumoren durchgeführt. 5.10. Rezidiv Die in der Literatur beschriebene, hohe lokale Rezidivhäufigkeit der Nasen- und Nasennebenhöhlentumoren zeigt sich mit 29% auch in unserem Patientengut. Zu ähnlichen Resultaten kamen Ceccetti et al. (1969) mit 36%, Shukovsky und Fletcher (1972) mit 30%, Müller et al. (1979) mit 43% und Hache (1981) mit 34,4%, während Röder (1985) und Parsons (1988) mit jeweils 50%, sowie 60 5. Diskussion Glanzmann (1976) und Frommhold et al. (1978) mit 67% bzw. 54% noch deutlich darüber lagen Insgesamt traten 80% der Lokalrezidive innerhalb der ersten 2 Jahre nach Diagnosestellung auf, davon 60% allein im ersten Jahr. Auch Röder (1985) beobachtete Rezidivbildungen in 36 von 49 Fällen innerhalb des ersten Jahres nach Abschluss der Therapie, Shukovsky und Fletcher (1972) in 77,8% der Fälle. Glanzmann (1976) berichtete von einer etwa 80%-igen Lokalrezidivhäufigkeit während des ersten Jahres, wohingegen Parsons (1988) Lokalrezidive in nur 58,3% innerhalb der ersten 2 Jahre beschreibt. Das zeitlich frühe Auftreten der lokalen Rezidive findet sich hauptsächlich bei Tumoren epithelialen Ursprungs mit 40% im ersten Jahr sowie mit 60% nach zwei Jahren. Bei mesenchymalen Tumoren traten in 40% der Fälle Rezidive nach den ersten fünf Jahren auf. 61 6. Zusammenfassung 6. Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wird ein Kollektiv von 55 Patienten mit Malignomen der Nasenhaupthöhle und/oder der Nasennebenhöhlen nachuntersucht, die zwischen 1994 und 2000 in der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Ruhr-Universität Bochum behandelt wurden. Malignome der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen sind insgesamt seltene Tumoren, die typischerweise im höheren Lebensalter auftreten ohne ein Geschlecht zu bevorzugen. In der vorliegenden Studie betrug die Geschlechtsverteilung von Männern zu Frauen 1,2 : 1 und der Altersgipfel lag im siebten Lebensjahrzehnt. Mit 77,4 % überwogen die epithelialen gegenüber den mesenchymalen Tumoren, die mit 19,8 % vertreten waren. Auffallend war der große Anteil an Plattenepithelkarzinomen mit 50,4% und Adenokarzinomen mit 14,4%. Die betroffenen Patienten blieben längere Zeit beschwerdefrei, bevor sie über die klassischen Symptome entzündlicher sinunasaler Erkrankungen klagten. Vorherrschend waren die einseitig behinderte Nasenatmung, eitrige Sekretion, Epistaxis, frontale Kopfschmerzen und Gesichtsschwellungen. Diese Symptome waren vielfach bereits Ausdruck eines fortgeschrittenen Tumorwachstums. Es besteht somit die Gefahr, die genannten Befunde als entzündliche Erkrankungen zu interpretieren und so die Diagnose hinauszuzögern. Eine ausführliche Anamnese im Hinblick auf Risikofaktoren, wie die Exposition gegenüber Hartholzstäuben, eine genaue klinische Untersuchung mit der Beachtung einer einseitigen Symptomatik und eine frühzeitige radiologische Diagnostik kann zu einer frühen Diagnosesicherung beitragen. Bei den Nasenneben-/Nasenhaupthöhlentumoren kam es überwiegend zu einem Befall der Kieferhöhle, der Nasenmuscheln und der Siebbeinhöhlen. Der Ursprungsort spielte insofern eine prognostische Rolle, als Tumoren der Nasenhaupthöhle, die leichter als die Nasennebenhöhlen eingesehen werden kann, häufig schon im Stadium T1 oder T2 entdeckt wurden und damit eine bessere Prognose hatten, als Tumoren der Nasennebenhöhlen. Insgesamt zeigte sich ein deutliches Überwiegen der fortgeschrittenen Tumoren mit einem Anteil der T3/T4-Tumoren von 72 %. Als Methode der Wahl gilt derzeit das kombiniert chirurgisch-radiotherapeutische Vorgehen mit möglichst vollständiger chirurgischer Entfernung des Tumors und einer anschließenden postoperativen Radiatio. Die Rezidivhäufigkeit der Tumoren im untersuchten Patientengut betrug 29% und stimmte mit den Literaturangaben aus anderen Untersuchugen überein. 62 7. Literaturverzeichnis 7. Literaturverzeichnis Acheson E.D., Cowdell R.H., Jolles B. 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(1987) Malignome der Nasen- und Nasennebenhöhlen. HNO 36: 246-24 76 Danksagung Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Dazert für die Überlassung des Themas sowie für die stete Unterstützung bei dieser Arbeit. Weiterhin möchte ich Frau Dr. Euteneuer für die zahlreichen Anregungen und Hilfen zur Fertigstellung der Arbeit danken. Schließlich noch ein großer Dank an meine Eltern, die mir mit ihrem persönlichen Einsatz und wirtschaftlicher Unterstützung das Studium der Zahnheilkunde und die Erstellung dieser Arbeit ermöglicht haben. Lebenslauf 27.06.1977 geboren in München 28.06.1996 Abitur am Gymnasium Pfarrkirchen, Pfarrkirchen 01.10.1996 – 10.12.2001 Studium der Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke 21.12.2001 Staatsexamen 03.01.2002 Approbation als Zahnärztin 03.01.2002 – 31.03.2002 Praxis Dr. Josef Bayer, Pfarrkirchen 01.04.2002 – 30.11.2002 Praxis Dr. Otto Heckl, Neuburg an der Donau 01.12.2002 – 31.12.2002 Praxis Dr. Josef Bayer, Pfarrkirchen 01.01.2003 – 14.04.2004 Kieferorthopädische Praxis Dr. Ernst Hösl, München seit 15.04.2004 Universität Ulm, Abteilung für Kieferorthopädie Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. F. G. Sander