Glossar zu den evidenzbasierten Patienteninformationen Patienteninformation Asthma: Asthma bronchiale Asthma (Asthma bronchiale) ist eine dauerhaft bestehende (chronische) Erkrankung mit oft anfallsartig auftretenden Beschwerden wie Husten und Atemnot. Bei Menschen mit Asthma sind die Atemwege übermäßig empfindlich. Asthma entsteht oft im Zusammenhang mit einer Überreaktion auf fremde Stoffe oder physikalische Reize, häufig im Zusammenhang mit einer Allergie. Allergisches Asthma Asthmatische Beschwerden und Asthmaanfälle, die durch eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems (Allergie) auf Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Tierhaare, Pollen oder Hausstaub ausgelöst oder begünstigt werden. Anamnese Gespräch zwischen Arzt und Patient zur Klärung der medizinischen Vorgeschichte des Patienten und der von ihm wahrgenommenen Krankheitszeichen. Die Informationen aus der Anamnese sind der erste Schritt auf dem Weg zu einer Diagnose und dienen als Entscheidungsgrundlage für weitere Untersuchungen. Atrophie Rückgang der Größe oder Masse von Körpergewebe oder eines Körperteils, oft aufgrund von Unterbelastung, zum Beispiel durch krankheitsbedingten Bewegungsmangel (Muskelschwund nach Bettlägerigkeit). Belastungsasthma Körperliche Anstrengung, die die Atmung beschleunigt, kann bei Menschen mit Asthma die typischen Beschwerden wie Husten und Atemnot auslösen. Treten Asthmasymptome oder -anfälle vor allem unter körperlicher Belastung auf, spricht man von „Belastungs“- oder „Anstrengungsasthma“. Beta-2-Mimetika Beta-2-Mimetika sind Medikamente, die eine Erweiterung der Atemwege bewirken, indem sie die verkrampfte Atemwegsmuskulatur entspannen. Es gibt kurz- und langwirksame Beta-2-Mimetika. Erstere werden als Bedarfs- oder Notfallmedikamente gegen akute Asthmabeschwerden eingesetzt, letztere als Dauermedikation zur dauerhaften Asthmakontrolle. Blutkörperchen Blutzellen (mikroskopisch kleine Strukturen im Blut), die entweder Sauerstoff durch den Körper transportieren (rote Blutkörperchen) oder Krankheitserreger erkennen und bekämpfen (weiße Blutkörperchen). Bodyplethysmographie Bei einer Bodyplethysmographie (Ganzkörper-Plethysmographie) sitzt der Patient in einer luftdichten Glaskammer, die an eine Telefonzelle erinnert. Mit dieser Untersuchung können Druckunterschiede und bei der Atmung bewegte Luftmengen gemessen werden. Dies kann Hinweise auf mögliche Ursachen von Atembeschwerden geben. Bronchien (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Wenn wir Luft einatmen, gelangt diese über die Luftröhre in die Lunge. Dort wird sie durch ein verzweigtes Netz aus immer feineren Atemwegen (Bronchien) bis zu den Lungenbläschen geführt. In den Lungenbläschen findet der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxyd statt. Bronchitis (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Bei einer Bronchitis sind die Atemwege, die sogenannten Bronchien, entzündet. Dies äußert sich gewöhnlich dadurch, dass über einen längeren Zeitraum fast täglich gehustet und Auswurf produziert wird. Eine Bronchitis kann akut, also vorübergehend, oder chronisch, also dauerhaft, sein. Cochrane Collaboration Die Cochrane Collaboration ist ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die sich zusammengetan haben, um in einzelnen Teams („Cochrane Review Groups“) zu medizinischen Fragen so genannte systematische Übersichten (Reviews) zu erstellen, mit deren Hilfe wissenschaftlich begründete Aussagen über die Wirksamkeit medizinischer Therapien möglich werden. Zu diesem Zweck haben die Mitglieder der Cochrane Collaboration Methoden entwickelt, um systematisch und umfassend die verfügbaren Informationen über klinische Studien und die Wirksamkeit medizinischer Maßnahmen zu sammeln. Das Ziel der Cochrane Collaboration ist es, Ärzten und Patienten wissenschaftlich fundierte Hilfen für informierte Entscheidungen zur medizinischen Versorgung zu geben und somit medizinische Entscheidungen insgesamt zu verbessern. Controller Asthmamedikamente, die helfen, die Erkrankung auf Dauer zu kontrollieren und Asthmaanfällen vorzubeugen. Die auch Dauermedikation genannten Mittel beeinflussen die Entzündungsreaktion der Bronchien. Sie werden nicht bei akuten Beschwerden, sondern dauerhaft jeden Tag eingenommen. COPD (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) COPD ist die medizinische Abkürzung für den englischen Begriff „chronic obstructive pulmonary disease“. Der deutsche Fachausdruck dafür ist „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ (chronisch = dauerhaft, obstruktiv = verengt). Bei einer COPD sind die Atemwege also dauerhaft verengt und die Lunge geschädigt. Eine COPD ist kein Asthma – beide Erkrankungen können jedoch gleichzeitig vorliegen. Entzündung (Abwehr-)Reaktion des Körpers auf eine Verletzung, Reizung oder Infektion. Um den Körper zu schützen, wird die betroffene Körperstelle stärker durchblutet. Dadurch fühlt sie sich wärmer an, wird meist empfindlich, schwillt an und rötet sich. Sind Schleimhäute entzündet, sondern sie zudem mehr Flüssigkeit ab als sonst, um eingedrungene Keime auszuschwemmen. Kortison (Kortikoid) (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Kortison (Kortikoid) ist ein Wirkstoff, der entzündungs- und wachstumshemmend wirkt und die körpereigene Abwehr unterdrückt. Er zählt zu der Gruppe der Glukokortikoide. Kortison ist ein Hormon, das auch natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommt. Lungenbläschen/ Alveolen (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Wenn wir atmen, strömt die Luft durch den Kehlkopf hindurch und weiter in die Luftröhre. Diese gabelt sich in die zwei Hauptbronchien. Jede der Hauptbronchien verzweigt sich weiter in Bronchien und Bronchiolen. Am Ende der Bronchien und Bronchiolen befinden sich Anhäufungen von winzigen, luftgefüllten Bläschen, die Alveolen. Alveolen werden auch als Lungenbläschen bezeichnet. Lungenemphysem/ Emphysem (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Bei einem Emphysem ist Luft an einer ungewohnten Körperstelle zu finden, oder aber es befindet sich eine unüblich große Luftmenge an einer bestimmten Körperstelle. Ein bekanntes Emphysem ist das Lungenemphysem. Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen zerstört, sodass sich Luft in der Lunge ansammelt. Peak-Flow-Messung Die Messung der maximalen Strömungsgeschwindigkeit der Luft beim Ausatmen. Phytotherapie Behandlung mit Arzneimitteln auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel mit Kräuterextrakten oder Tees. Reliever Reliever sind Asthmamedikamente, die bei Asthmabeschwerden das Atmen erleichtern (engl. „to relieve“ = erleichtern), indem sie die Atemwege erweitern. Die Mittel werden meist inhaliert. Schnell wirksame Medikamente können die Beschwerden innerhalb weniger Minuten lindern. Werden sie nur bei akuten Symptomen eingesetzt, heißen sie auch Bedarfsmedikamente. Spirometrie (► siehe auch Glossar zur Patienteninformation COPD) Die Spirometrie ist ein medizinisches Verfahren, mit dem die Lungenfunktion gemessen wird. Das dazu genutzte medizinische Gerät heißt Spirometer. Bei einer Spirometrie wird erfasst, wie viel Luft ein- beziehungsweise ausgeatmet werden kann. Dies geschieht, indem nach Anweisung in ein Mundstück geatmet und die Menge an ein- und ausgeatmeter Luft erfasst wird. Trigger Englisches Wort für „Auslöser“. In der Medizin werden die Auslöser von Krankheitszuständen und Symptomen als „Trigger“ bezeichnet. Asthmatische Beschwerden zum Beispiel können von physikalischen „Triggern“ wie kalter Luft ausgelöst werden.