Projektbeschreibung 081632

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Projektbeschreibung 081632
Städtebauliche Einbindung
Situation: Der in sich abgeschlossene Campus der Musikuniversität bildet eine starke städtebauliche
Struktur die sich deutlich von der umliegenden Bebauung abhebt. Gründerzeitliche Bestandsbauten
so wie Neu- und Zubauten formieren sich als Solitäre deren Abstandsflächen von scharf begrenzten
Grünräumen gebildet werden. Dem flächenmäßig extrem eingeschränkten Baufeld steht ein
umfangreiches Raumprogramm gegenüber.
Entwurf: Die auf dem Campusgelände dominierende Linearität wird von dem Baukörper
aufgenommen und weitergeführt. Sie manifestiert sich in einem quadratischen Grundriss welcher die
Form des benachbarten Gebäudes der Filmakademie Wien aufgreift und so die
Zusammengehörigkeit als „Achse Neue Medien“ akzentuiert. Um sich der Massstäblichkeit der
Gebäudekonstellation des Campus anzupassen, wird versucht das oberirdische Volumen des
Baukörpers möglichst reduziert und kompakt zu halten. Ein Teil der Funktionen wird in zwei
unterirdischen Geschoßen angeordnet. Das Abrücken von der zentralen Parkfläche schafft einen
großzügigen Vorplatz welcher sich dank der aufgelöste Erdgeschoßzone durch das Gebäude zieht und
so die bestehenden Freiflächen erweitert und aufwertet. Der gestaltete Freiraum spannt sich
zwischen den bestehenden Gebäuden G und N auf und fungiert als verbindendes Element. Der
polygonale Lobbyabschluss schafft differenzierte, teilweise überdachte (Frei-)Räume, Grünflächen
durchziehen den neuen Platz und funktionieren als Pufferzonen zu den angrenzenden Gebäuden.
Baukünstlerische Aspekte
Das komplexe Raum- und Funktionsprogramm beinhaltet, auch innerhalb der einzelnen Institute eine
Vielzahl von Räumen mit unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich Größe, Raumhöhe, Belichtung
Nutzeranzahl und –frequenz. Um dem Wunsch nach einem möglichst kompakten oberirdischen
Volumen zu entsprechen werden die Funktionen aufgeteilt – Räume mit geringerem
Öffentlichkeitscharakter und reduzierterer Raumhöhe dafür höheren Belichtungsanforderung
oberirdisch – hohe, vielfrequentierte Räume unterirdisch. Die oberen Institutsflächen werden
möglichst kompakt auf jeweils einem Geschoß organisiert. Die Unterrichtsräume in den beiden
Untergeschoßen gruppieren sich um einen großzügigen Bewegungs- und Aufenthaltsbereich welcher
sich von der Lobby im Erdgeschoß bis ins 2. Untergeschoß abtreppt und so die Erweiterung des
Freiraumes im Inneren bildet. Die Belichtung des entstehenden Raumes erfolgt über die transparente
Erdgeschoßzone sowie über ein Atrium welches in die oberirdischen Geschoße eingeschnitten ist.
Zusätzlich werden die unterirdischen Räume durch sich nach oben hin aufweitenden Lichthöfe mit
natürlichem Licht versorgt.
Die Fassade des „schwebenden“ Körpers wird von einer hinterlüfteten Hülle aus perforierten
Metallpaneelen gebildet, welche die Geschoßteilung aufhebt und die Kompaktheit des Volumens
verstärkt. Räume mit besonderen akustischen Anforderungen sind nur soweit notwendig geöffnet
die Fenster bleiben hinter der lichtdurchlässigen Fassade. Ständige Arbeits- und Aufenthaltsräume
sind großflächiger verglast. Die unterschiedlich breiten Metallpaneele werden vor den offeneren
Bereichen um 180° verdreht um einen höheren Grad an Belichtung zu ermöglichen. Die Farbgebung
der Fassade orientiert sich mit ihrem bronzenen Ton am Altbestand.
Die Fassade des eingegrabenen Körpers also Wände und Boden der Lobby- und Aufenthaltszone sind
als Fortsetzung des Freiraums in derselben Materialität wie der Platz ausgeführt. Um die dominante
Fläche der Untersicht zu brechen wird diese, in der Logik des sich hereinziehenden Außenraumes
einem Blätterdach gleich, in matte und verspiegelte Flächen aufgelöst.
Funktionale Aspekte
Das Gebäude gliedert sich in zwei funktionale Bereiche - oberirdisch die ruhige kompakte
introvertierte Zone und unterirdisch die öffentliche, dynamische Zone.
Vertikal wird das Gebäude über zwei Stiegenhauskerne und einen Lift erschlossen. Über eine
großzügige Freitreppe gelangt man vom Erdgeschoß über den öffentlichen Raum bis zum Vorbereich
des, auch als Veranstaltungsraum genutzten, Aufnahmeraums im 2.Untergeschoß. Die unterirdischen
Raumgruppen werden über den zentralen Aufenthaltsbereich erschlossen, welcher somit auch als
Warteraum für größere Personengruppen dient.
In den oberirdischen Geschoßen gruppieren sich die Räume um einen Erschließungsring, welcher
über Stichgängen an den Eckpunkten belichtet wird. Die Aufenthaltsflächen dieser Institutsbereiche
sind zu einem zentralen Atrium orientiert.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt primär von Nordwesten aus, über eine zum zentralen Grün
orientierte Platzfläche. In nächster Nähe des Haupteinganges befinden sich Portier und Lastenlift –
hier befindet sich auch der Schnittpunkt zur Anlieferung. Ein zweiter Eingang befindet sich südseitig,
nahe der Tongasse, wo auch die notwendigen Parkflächen angeordnet sind. Der befestigte Bereich
rund um das Gebäude wird so ausformuliert, dass auch eine Querverbindung zwischen den
angrenzenden Gebäuden G und N möglich ist.
Das Raumprogramm wurde einzig dahingehend adaptiert, dass den Aufenthaltsbereichen sowie
Bewegungs- und Wartezonen mehr Bedeutung beigemessen und daher auch mehr Fläche
zugestanden wurde als von den Auslobern vorgesehen.
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