cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 29 Ze r t i f i z i e r te Fo r t b i l d u n g Fortbildung d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 7 / 2 0 12 29 unterstützt Qualität in der ärztlichen Fortbildung. Alzheimer Demenz Autor: Prof. Dr. med Frank Jessen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinische Behandlungs- und Forschungszentrum für neurodegenerative Erkrankungen (KBFZ) Universitätsklinikum Bonn, Sigmund-Freud-Straße 25, 53105 Bonn Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Stand 06/2012 Einleitung Man geht zurzeit von ca. 34,4 Millionen Demenzkranken weltweit aus. Die daraus entstehenden geschätzten Kosten betrugen in 2009 ca. 420 Milliarden US $. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zu 2005 von 34 %. In Deutschland wurde auf diese Entwicklung mit der Gründung des Nationalen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) mit Hauptstandort in Bonn und Partnerstandorten in München, Göttingen, Tübingen, Rostock/Greifswald, Magdeburg und Witten/Herdecke reagiert. Deutschland verfügt nun über eines der größten Forschungszentren zum Thema Demenz weltweit. Für die Behandlungspraxis haben die medizinischen Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) auf der einen Seite und die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) auf der anderen Seiten in jüngster Zeit jeweils aufwändige Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen publiziert, die das wachsende Wissen über Diagnostik und Therapie zusammenfassen. Eine Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) zum Thema Demenz ist aktuell in Arbeit. Insbesondere in der Diagnostik ist es in den letzten Jahren zu erheblichen Fortschritten im Bereich der Früherkennung gekommen. Heute ist die Erkennung der Alzheimer Erkrankung bereits in sehr frühen Stadien möglich. Bei der medikamentösen Therapie gibt es eine große Anzahl vielversprechender neuer kausaler Therapieansätze. Allerdings ist der Nachweis der klinischen Wirksamkeit bisher für krankheitsmodifizierende Medikamente noch nicht gelungen. Neue Erkenntnisse zu Verlauf, Ätiologie und Risikofaktoren konnten ebenfalls in den letzten Jahren erzielt werden. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über den heutigen Stand des Wissens zu verschiedenen Aspekten von Alzheimer Demenz geben und den hausärztlichen Umgang mit dieser Erkrankung unterstützen. cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 30 30 Ze r t i f i z i e r te Fo r t b i l d u n g Epidemiologie und Risikofaktoren Es wird heute von ca. 1,2 Millionen Demenzkranken in Deutschland ausgegangen. Die ätiologische Zuordnung der Demenzerkrankungen hat sich in den letzten Jahren geändert. Sowohl post-mortem Untersuchungen als auch Studien mit bildgebenden Verfahren zeigen, dass der Anteil der Patienten mit einer gemischten Ätiologie der Demenz bestehend aus M. Alzheimer und vaskulärer Schädigung deutlich höher ist als noch bis vor einiger Zeit angenommen. Über alle Patienten hinweg beträgt die Häufigkeit der reinen Alzheimer Krankheit als Ursache der Demenz ca. 40 %, die der gemischten Ätiologie (Alzheimer, vaskulär) ca. 25 %. Circa 10 % machen rein vaskuläre Demenzen aus. Die übrigen Fälle umfassen Patienten mit Lewykörperchen Pathologie oder anderen Ursachen. Wenig untersucht sind bisher allerdings die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Durchblutungsstörungen und Ausbildung von Amyloidablagerungen als Kernmerkmal des M. Alzheimer. Möglicherweise ist die verminderte zerebrale Clearance von Amyloid bei vaskulärer zerebraler Schädigung relevant. Im Bereich der Genetik ist es durch die Zusammenlegung von großen internationalen Untersuchungskollektiven und der heutigen Möglichkeit das gesamte Genom gleichzeitig auf Assoziationen mit der Erkrankung zu testen gelungen, neue Risikogene zu identifizieren. Zu den neuen Genen gehören Risikogene aus dem Stoffwechsel des Amyloid, aber auch aus inflammatorischen Kaskaden und aus bisher im Kontext der Alzheimer Krankheit wenig untersuchten Prozessen, wie z. B. Endozytose. Einen diagnostischen Wert haben diese genetischen Assoziationen nicht, da sie schwach sind. Weiterhin ist der gesichertste genetische Risikofaktor aber das Allel 4 des Apolipoprotein E Gens (ApoE4). Die Häufigkeit in heterozygoter Ausprägung des ApoE4 beträgt etwa 15 % in der Bevölkerung. Das Risiko für heterozygote Träger ist um den Faktor 2 – 3 erhöht. Homozyote Träger (ca. 2 % der Bevölkerung) haben ein über 10-fach erhöhtes Risiko für eine Alzheimer Demenz. Eine Bestimmung des ApoE Genotyps als diagnostischer Marker wird aufgrund zu geringer prädiktiver Wertigkeit aber ebenfalls nicht empfohlen. Die Rolle der kardiovaskulären Risikofaktoren als Risikofaktoren für die Alzheimer Krankheit hat sich in den letzten Jahren erhärtet. Insbesondere Hypertonie, Diabetes Mellitus, Adipositas, Bewegungsmangel und Rauchen im mittleren Lebensalter sind Risikofaktoren für eine Alzheimer Demenz. Aus diesen Studien leitet sich ab, dass die Reduktion von kardiovaskulären Risikofaktoren ein Präventionsansatz für Demenz ist. Weitere Risikofaktoren sind eine geringe Schulbildung, wenig geistige Aktivität und eine Kopfverletzung auch im frühen Erwachsenenalter. Protektiv dagegen wirken eine mediterrane Diät und körperliche Bewegung. Ob eine geringe Menge Alkohol protektiv ist, ist nicht abschließend geklärt. Ferner weisen epidemiologische Studien darauf hin, dass die langfristige Einnahme von Statinen und nichtsteroidalen Antiphlogistika das Risiko einer Alzheimer Demenz senken. Behandlungen von Patienten mit Alzheimer Demenz mit diesen Medikamenten waren bisher allerdings nicht erfolgreich. d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 7 / 2 0 12 Pathophysiologie Das heute weiterhin zentrale Modell der Pathophysiologie der Alzheimer Krankheit ist die sogenannte Amyloid Kaskaden Hypothese. Nach diesem Modell kommt es zu einer Akkumulation von Amyloid-(Aβ)-fragmenten, die aus dem Amyloidprecursor-Protein (APP) abgespalten werden. Die Akkumulation findet extra- aber auch intraneuronal statt. Insbesondere dem intramitochondrialen aggregierten Aβ wird eine zunehmend zentrale Rolle in der frühen Beeinträchtigung des Energiemetabolismus der Zellen zugesprochen. Zu Oligomeren aggregiertes Aβ ist ferner in der Frühphase der Erkrankung synaptotoxisch. Als zweites pathophysiologisches Phänomen steht das intraneuronale Mikrotubulusprotein Tau im Fokus. Die Hyperhosophorylierung von Tau und die Aggregation zu Neurofibrillen ist ein wesentliches Ziel aktueller Therapieentwicklungen. Neben der Aβ- und Tau-Aggregation sind eine Reihe von parallelen Pathomechanismen relevant. Insbesondere inflammatorische Prozesse mit Mikrogliaaktivierung und Effekte von Cholesterin und anderen Fetten auf die Membranfunktionen von Neuronen scheinen modulatorische Effekte in der Pathophysiologie zu haben. Zunehmend wird auch die Rolle von Neurotransmittersystemen, insbesondere von Noradrenalin in der Frühphase der Erkrankung, untersucht. Neue Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren und Liquorstudien belegen die Befunde aus post-mortem Untersuchungen, dass die Akkumulation der Pathologie lange vor Symptombeginn liegt. In einem über Jahre verlaufenden Prozess kommt es zu einer sehr langsamen und zeitlich sehr variablen Manifestation der klinischen cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 31 d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 7 / 2 0 12 Symptomatik. Die Manifestation wird wesentlich durch die kognitive Reservekapazität moduliert. Darunter wird die prämorbide Ausgangsleistung verstanden. Personen mit hoher kognitiver Leistungsfähigkeit und Aktivität erkranken klinisch später als Personen mit geringerer kognitiver Kapazität bei gleicher Menge an Pathologie. Biochemische Prozesse, die i. S. protektiver oder kompensatorischer Mechanismen den klinischen Krankheitsbeginn verzögern sind aktuell noch weitgehend unbekannt. Die Identifikation solcher Prozesse könnte ggf. den Ansatzpunkt für neue Therapien bilden. Verlauf und Diagnostik Die Manifestation der Alzheimer Demenz ist ein langsam und kontinuierlich fortschreitender Prozess. Das Stadium der Demenz wird häufig erst nach einem Prodrom von mehreren Jahren erreicht. In den letzten Jahren wurde intensiv das Syndrom der leichten kognitiven Störung, definiert durch Gedächtnisbeeinträchtigung ohne Alltagsfunktionsstörungen, untersucht. Es zeigt sich, dass Personen mit einer leichten kognitiven Störung ein erhöhtes Risiko haben, eine Demenz zu bekommen. Ferner wurde aus großen epidemiologischen Studien deutlich, dass bereits das Vorliegen einer subjektiven Gedächtnisverschlechterung mit einem erhöhten Risiko für eine spätere Demenz assoziiert ist. Die Syndrome der leichten und subjektiven Gedächtnisstörung sind allerdings für sich genommen zu unspezifisch, um für einen einzelnen Patienten daraus eine sichere Aussage über eine mögliche zukünftige Demenz abzuleiten. Liegt eine Demenz vor, ist die ätiologische Differenzierung zwischen den häufigsten Demenzformen, wie der Ze r t i f i z i e r te Fo r t b i l d u n g Alzheimer Demenz oder der vaskulären Demenz sowie anderen selteneren neurodegenerativen Demenzerkrankungen, wie der Lewykörperchen Demenz oder der frontotemporalen Demenz wesentlich für die Prognose und für Therapieansätze. In den aktuellen Klassifikationssystemen werden diese Erkrankungen hauptsächlich durch die klinische Präsentation unterschieden. In unklaren Fällen, insbesondere zur Abgrenzung von degenerativen Erkrankungen und z. B. einer schweren Depression, die ebenfalls mit kognitiven Störungen einhergeht, ist die Untersuchung des Liquor mit der Bestimmung von den Neurodegenerationsmarkern Aβ42, Tau-Protein und phosphoryliertes Tau-Protein sehr informativ. Eine bildgebende Untersuchung des Gehirns ist Bestandteil der Erstdiagnostik einer Demenzerkrankung. Es ist mit der rein klinischen Untersuchung nicht in jedem Fall möglich, potentiell reversible Ursachen einer Demenz, die z. B. neurochirurgisch zu behandeln wären (z. B. subdurales Hämaton, Meningeom) zu erkennen. Die Häufigkeit solcher Ursachen wird auf ca. 5 % aller Fälle geschätzt. Eine cCT ist für den Ausschluss der genannten Erkrankungen ausreichend. Eine MRT Bildgebung kann darüber hinaus dazu beitragen zwischen verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen zu differenzieren durch die Muster der Gehirnatrophie. Sie gibt auch Aussagen über den Umfang der vaskulären Läsionen im Gehirn. In der Zukunft werden auch Positronen-Emmissions-Tomographie Verfahren (PET) verfügbar sein, um Amyloid direkt im Gehirn der Erkrankten abzubilden. Ein weiterer Baustein in der Diagnostik ist die Benennung des Schweregrads einer Demenz. Bei der Alzheimer 31 Demenz kann der Mini-Mental-StatusTest (MMST) eine Orientierung geben. Eine grobe Einteilung bilden folgende Werte: 20 – 26 Punkte – leichte Demenz 10 – 19 Punkte – mittelschwere Demenz 0 – 9 Punkte – schwere Demenz Bei anderen Demenzerkrankungen ist der MMST weniger gut geeignet zur Schweregradabschätzung. Letztlich wird der Schweregrad klinisch bestimmt und richtet sich nach der individuellen Symptomausprägung im Verhältnis zum gesamten Spektrum der Erkrankung. Wesentliche Konsequenz aus dem diagnostischen Prozess ist die Aufklärung des Erkrankten und der Angehörigen über die Demenz und die Ursachen. Dies ist oftmals ein schwieriger Prozess, da eine Demenz zu den gefürchtetsten Erkrankungen zählt und stigmatisiert ist. Auch unter Ärzten bestehen häufig Ängste, die einer Thematisierung der Diagnose im Weg stehen. Selbstverständlich soll die Aufklärung über die Erkrankung dem Betroffenen und den Angehörigen angemessen sein. Ein Ignorieren der Symptomatik und ein Vermeiden des Ansprechens der Diagnose ist aber nicht hilfreich, da die Betroffenen unmittelbar mit der Krankheit konfrontiert sind und ohne die Thematisierung Hilfe gar nicht oder nur in geringem Umfang erhalten. Therapie Zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer Demenz sind die Acetylcholinesterasehemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin) zugelassen und werden in den aktuellen cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 32 32 Ze r t i f i z i e r te Fo r t b i l d u n g Leitlinien empfohlen. Hinweise für Wirksamkeit dieser Medikamente auch im Bereich der schweren Demenz und der der vaskulären Demenz liegen vor. Die gemischte Demenz kann aufgrund ihres Anteils von M. Alzheimer wie die Alzheimer Demenz behandelt werden. Im Bereich der mittelschweren bis schweren Demenz ist Memantin zugelassen und wirksam. Die Wirkung der antidementiven Medikation bezieht sich auf kognitive Leistung und auf Alltagsfunktionen. Die Länge der Behandlung kann nicht allgemeingültig festgelegt werden. Die Therapie ist in jedem Fall eine Dauerbehandlung und auch bei einem progredienten Verlauf führt häufig das Absetzen der Therapie zu einer deutlichen Symptomverschlechterung. In einer aktuellen industrieunabhängigen Studie konnte dies gezeigt werden: Patienten mit mittelschwerer Demenz und einer stabilen langfristigen Behandlung (Donepezil) wurden entweder auf ein Plazebo gesetzt, mit Donepezil weiterbehandelt, auf Memantin umgestellt oder kombiniert mit Memantin und Donepezil behandelt. Alle drei Gruppen mit Behandlung zeigten keinen wesentlichen Unterschied im Verlauf. Die Plazebogruppe zeigte einen signifikanten Leistungsabfall. Bei den psychosozialen Verfahren hat die Angehörigenarbeit einen besonderen Stellenwert. Die Angehörigen sind im hohen Maße emotional und körperlich belastet. Sie können aber durch ihr Verhalten auch positiv auf das Verhalten des Erkrankten einwirken und damit die eigene Belastung reduzieren. Wichtig ist, dass eine Wissensvermittlung über die Erkrankung keinen wesentlichen Effekt hat. Die Angehörigenarbeit muss die individuellen Probleme in den Mittelpunkt stellen und dafür Lösungs- und Unterstüt- zungsstrategien entwickeln. Weitere Verfahren wie die kognitive Stimulation, häusliche Ergotherapie, sensorische und künstlerische Verfahren können empfohlen werden, zeigen allerdings nur geringe Effekte. Von hoher Relevanz in der Versorgungssituation sind die psychischen und Verhaltenssymptome bei Demenz. Aggressives und psychotisches Verhalten sind für die Erkrankten und Angehörigen sehr belastend. Häufig kann durch Umstellung der Kommunikation oder Veränderungen im Milieu viel erreicht werden, um konflikthafte Situationen zu entschärfen. Sollte dies nicht ausreichen, müssen eventuell Antipsychotika eingesetzt werden. Hier ist die beste Evidenz für Wirksamkeit für das Risperidon gegeben. Dieses Medikament hat auch die Zulassung zur Behandlung schwerer Verhaltenssymptome bei Demenz. In den letzten Jahren wurde allerdings auch überzeugend gezeigt, dass die Gabe von Antipsychotika bei Demenz mit einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse und mit einer erhöhten Mortalität assoziiert ist. Darüber hinaus sind Neuroleptika bei Demenzpatienten in besonderem Maße mit den bekannten Nebenwirkungen, wie Bewegungsstörungen, assoziiert. Dies bedeutet, dass die Gabe von Antipsychotika immer nur solange wie nötig erfolgen sollte. In prospektiven Studien konnte gezeigt werden, dass das Absetzen von Antipsychotika bei Demenzpatienten nach einem längeren Behandlungszeitraum zu keiner Verschlechterung der Symptomatik führt. Daraus folgt, dass ein Absetzversuch von Antipsychotika immer wieder durchgeführt werden sollte. Die Wirksamkeit von Antidepressiva ist bei Demenzpatienten ähnlich der Wirksamkeit bei Patienten mit Depression d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 7 / 2 0 12 aber ohne Demenz. Antidepressiva mit anticholinerger Nebenwirkung sollten allerdings vermieden werden. Moderne Antidepressiva, wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ohne anticholinerge Nebenwirkung sind zu bevorzugen. Für viele psychische und Verhaltenssymptome bei Demenz, wie Apathie oder Schlafstörungen, steht keine evidenzbasierte Therapie zur Verfügung. Schlussfolgerung Die Alzheimer Demenz ist eine schwere Erkrankung, die die Betroffenen zu abhängigen Personen macht und für Angehörige eine sehr große Herausforderung und Belastung darstellt. Die pathophysiologischen Grundlagen der Erkrankung werden intensiv erforscht und zeigen zunehmend die Komplexität der Mechanismen. In der Frühdiagnostik sind große Fortschritte erzielt worden. Für die Therapie stehen symptomatisch wirksame Medikamente zur Verfügung, die aber den Krankheitsprozess nicht langfristig aufhalten. Wirksamere Therapien werden zurzeit entwickelt und die Hoffnung besteht, in den nächsten Jahren eine neue Generation von Medikamenten zur Behandlung der Alzheimer Krankheit zur Verfügung zu haben. Wesentlich sind auch die nicht-medikamentösen Verfahren der psychosozialen Interventionen in die Therapie aufzunehmen, um insbesondere belastende Verhaltenssymptome zu reduzieren und die Gesundheit der Pflegenden zu schützen. cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 33 Interne Codierung: Lernerfolg Barcode-Etikett (oder EFN-Nummer) Arztadresse / Stempel Frau Herr Titel /akademischer Grad Vor- und Nachname Straße cmi · Institut für certifizierte medizinische Information und Fortbildung e. V. Alte Ziegelei 2 – 4 PLZ/Ort Praxis-Telefon -Fax 51491 Overath E-Mail-Adresse Ich versichere, alle Fragen ohne fremde Hilfe beantwortet zu haben. Bitte ausgefüllt faxen an: 0 22 04 / 97 31-111 oder per Post zurücksenden. Datum/Unterschrift Stempel bei Postversand bitte an der grauen Linie falzen Fragen zur strukturierten Fortbildung „Alzheimer Demenz“ Es ist immer nur eine Antwort richtig. Schicken oder faxen Sie bitte nur den ausgefüllten Fragebogen an die oben genannte Adresse. Bei 7, 8 oder 9 richtigen Antworten schicken wir Ihnen das Fortbildungszertifikat „Alzheimer Demenz“ mit 1 cme-Punkt, bei 10 richtigen Antworten mit 2 cme-Punkten. 1. Wieviele Demenzkranke leben ungefähr in Deutschand? □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) 120.000 12.000 1.200.000 12.000.000 1.200 2. Bei wieviel Prozent der Patienten ist eine reine Alzheimer Krankheit die Ursache der Demenz? □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 3. Bei wieviel Prozent der Patienten ist eine reine vaskuläre Schädigung des Gehirns die Ursache einer Demenz? □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) 2% 10 % 20 % 50 % 80 % 4. Welche Parameter im Liquor sind bei der Diagnostik von neurodegenerativen Erkankungen oft hilfreich? a) b) c) d) e) Tau-Protein Borrelienantikörper Oligoklonale Banden Aβ42 phosphoryliertes Tau-Protein Bitte markieren Sie die richtige Antwort! □ □ □ □ □ Alle sind richtig. a und e sind richtig. a und d sind richtig. a, d und e richtig. b und c sind richtig. 5. Ein Punktwert von 17 im Mini-Mental Status Test deutet hin auf ? ✃ □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) Keine Demenz Leichte Demenz Mittelschwere Demenz Schwere Demenz Schwerste Demenz Lernerfolgskontrolle gültig bis Juli 2013 · Zur Zertifizierung eingereicht bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe cmi WPV Modul 07_2012 RZ_cmi WPV Modul 11 – 02.11. 09.07.12 18:51 Seite 34 ✃ Lernerfolg Alzheimer Demenz 6. Welche Aussage zum Umgang mit der Diagnose einer Alzheimer Demenz trifft zu? □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) Aus der Diagnose einer Alzheimer Demenz ergeben sich keine Konsequenzen. Die Aufklärung über die Diagnose einer Alzheimer Demenz ist einfach und standardisiert. Bei Ärzten besteht gegenüber der Diagnose einer Alzheimer Demenz ein unbefangenes und sachliches Verhältnis. Die Aufklärung über die Diagnose einer Alzheimer Demenz sollte immer möglichst detailliert sein. Ein Ignorieren von Symptomen oder ein Vermeiden des Ansprechens der Diagnose ist nicht hilfreich. 7. Welche Substanzen sind wirksam und zugelassen bei der mittelschweren Alzheimer Demenz? a) b) c) d) e) Memantin Galantamin Rivastigmin Ginkgo Biloba Donepezil Bitte markieren Sie die richtige Antwort! □ □ □ □ □ Nur a ist richtig. a und e sind richtig. a, b, c und e sind richtig. b, c und e sind richtig. Nur d ist richtig 8. Welche Aussage zur Behandlung der Alzheimer Demenz mit Antidementiva trifft nicht zu? □ a) Acetlycholinesterasehemmer sind zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer Demenz zugelassen und werden empfohlen. □ b) Memantin ist zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Alzheimer Demenz zugelassen und wird empfohlen. □ c) Die Behandlung ist langfristig und sollte auch weitergeführt werden, wenn der Patient sich in der Symptomatik verschlechtert, da ein Absetzen der Therapie oft zu einer weiteren Verschlechterung führt. □ d) Die Behandlung soll bei Verschlechterung wegen Unwirksamkeit beendet werden. □ e) Die Wirkung von Antidementiva bezieht sich auf kognitive Leistung und Alltagsfunktionen. 9. Welche Aussagen treffen für psychische und Verhaltenssymptome bei Demenz zu? Bitte markieren Sie die richtige Antwort! a) Durch Veränderung von Kommunikation und Milieu kann oft eine Verbesserung der Symptome erreicht werden. b) Antidepressiva sind wirksam in der Behandlung von Depressionen bei Demenz. c) Antipsychotika sind wirksam bei der Behandlung von psychotischen Symptomen bei Demenz. d) Antipsychotika erhöhen das Mortalitätsrisiko bei Demenz. e) Das Absetzen eines langfristig gegeben Antipsychotikums führt oft nicht zu einer Verschlechterung der psychischen und Verhaltenssymptome bei Demenz. □ □ □ □ □ Alle sind richtig. b und c sind richtig. a, b, c und e sind richtig. a, b, c und d sind richtig. Nur d ist richtig. 10. Welche Aussage trifft nicht zu? □ □ □ □ □ a) b) c) d) e) Kognitives Training hat geringe Effekte auf Kognition bei Alzheimer Demenz. Ergotherapie, insbesondere im häuslichen Umfeld, wird i. R. der Behandlung der Alzheimer Demenz empfohlen. Angehörigenarbeit hat in der Betreuung von Demenzkranken nur einen geringen Stellenwert. Individuelle Beratung ist der reinen Wissensvermittlung i. R. der Angehörigenarbeit bei Demenz überlegen. Sensorische und künstlerische Verfahren werden bei der Behandlung der Alzheimer Demenz empfohlen. Strukturierte interaktive Fortbildung (Neutralitätserklärung des Autors liegt vor.) Bitte antworten Sie in einer Skala von 1 – 6 (1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft, 6 = ungenügend) Aussage 1 Bei der Durcharbeitung des Themas habe ich fachlich gelernt. 1□ 2□ 3□ 4□ 5□ 6□ Aussage 2 Das Thema hat meiner Meinung nach Relevanz für meine praktische ärztliche Tätigkeit. 1□ 2□ 3□ 4□ 5□ 6□ Aussage 3 Bitte beurteilen Sie Struktur und Verständlicheit von Text und Fragen. 1□ 2□ 3□ 4□ 5□ 6□ Aussage 4 Gemessen am zeitlichen und organisatorischen Aufwand hat sich die Teilnahme an dieser Fortbildung für mich gelohnt. 1□ 2□ 3□ 4□ 5□ 6□ Aussage 5 Bitte beurteilen Sie, ob produkt- oder firmenbezogene Werbung den Inhalt der Fortbildung beeinflusst hat. Beeinflussung feststellbar □ Keine Beeinflussung □ cmi e.V. verpflichtet sich, die Bestimmungen des Bundesdatenschutz-Gesetzes einzuhalten.