Neue, junge Kraft fürs Heidadorf

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WALLIS
Walliser Bote
Dienstag, 8. Januar 2013
Politik | Die neuen Oberwalliser Gemeindepräsidenten im Porträt: Rainer Studer
Neue, junge Kraft fürs Heidadorf
VISPERTERMINEN | Der neue
Gemeindepräsident von
Visperterminen, Rainer
Studer, ist jung, bewegt
sich seit Jahren sicher
auf dem politischen Parkett und freut sich auf
seine neue Herausforderung.
als Gemeindepräsident allerdings keine Rolle spielen. «Ich
will mit meinen Gemeinderatskollegen kollegial zusammenarbeiten – das ist wichtig, um eine Gemeinde zu leiten. Parteizugehörigkeit ist hier nicht entscheidend», so Studer.
Wichtige Projekte
MELANIE BIAGGI
Das Bergdorf Visperterminen
kämpft entgegen dem Trend
momentan nicht gegen die Abwanderung. Die Bevölkerungszahl ist in den letzten Jahren sogar leicht gestiegen – unter anderem dank junger Familien,
die sich in Visperterminen niedergelassen haben. «Die Leute
fühlen sich wohl im Dorf und es
gibt ein intaktes Vereinsleben»,
so der neue Gemeindepräsident
Rainer Studer. Auch der 33-jährige Wirtschaftsinformatiker
ist dem Dorf treu geblieben –
nur ein Jahr verbrachte er beruflich in St. Gallen, merkte
aber schnell, dass es ihn zurück
in die Heimat zog.
Klare Vorstellungen
Diese Verbundenheit mit dem
Dorf war für Studer schlussendlich ausschlaggebend, sich
neben seinen bisherigen gemeinnützigen Tätigkeiten für
das Dorf, wie unter anderem
als Baukommissionspräsident
beim neuen Alters- und Pflegeheim Hengert und Kommissionsmitglied beim «Windpark
Gibidum», als Gemeindepräsident zur Verfügung zu stellen.
Seit der Ära Roland Zimmermann ist Studer wieder ein Präsident mit «Couleur». Seit 2009
sitzt er als CVP-Grossratssuppleant im Kantonsparlament. Bei
den kommenden Wahlen wird
Studer wieder antreten – ob als
Suppleant- oder Grossratskandidat sei noch nicht entschieden. Seine «Couleur» soll bei der
Ausübung seines neuen Amts
Trotz politischer Erfahrung
und langjährigem Engagement
für die Gemeinde hat Studer
Respekt vor seiner neuen Aufgabe. «Es wird nicht immer einfach sein, denn die Gefahr, dass
man auch Rückschläge erlebt,
ist da.»
«Meine Couleur
soll keine Rolle
spielen»
Doch an Rückschläge will der
junge Politiker vorerst nicht
denken. Viel mehr an die wichtigen, zukunftsweisenden Projekte, die in der Gemeinde in
den kommenden Jahren realisiert werden sollen, allen voran der «Windpark Gibidum»:
«Für uns wäre die Realisierung
ein wichtiger Meilenstein.
Denn der Windpark ist eine Investition in ein finanziell nachhaltiges Projekt. Im Energiebereich sollen weitere Projekte
umgesetzt werden. Für die Erarbeitung soll eine Kommission eingesetzt werden.» Neben
der Schaffung von zusätzlichen Einnahmequellen ist es
Studer besonders wichtig, dass
Visperterminen ein attraktiver Wohnort mit einer guten
Infrastruktur ist. Der neue Gemeindepräsident hat sich viel
vorgenommen. In nächster
Zeit dürfte da wohl sein grosses Hobby, das Reisen, etwas
zu kurz kommen.
Voller Tatendrang. «Die Realisierung des «Windparks Gibidum» wäre ein Meilenstein», so Rainer Studer.
Von mir als Gemeindepräsident kann die Bevölkerung…
…den vollen Einsatz und auch meine stetige Bereitschaft erwarten.
In unserer Gemeinde dürfen…
…alle Terbinerinnen und Terbiner auf eine erfolgreiche, gute Zukunft hoffen, falls alle am
gleichen Strick ziehen.
Das Oberwallis hat versäumt…
…den Autobahnbau rechtzeitig fertigzustellen und ist dadurch ein wenig im Hintertreffen.
Im Wallis braucht es mehr…
…starke Politiker, welche auf der nationalen Ebene den Standpunkt der Walliser vertreten,
und dieses Begehren wird in der Zukunft von enormer Wichtigkeit sein.
Visperterminen ist…
…eine schöne, einwohnerfreundliche Gemeinde, welche für mich Heimat ist.
Privat bin ich…
…ein lebhafter Mensch, bei welchem fast immer etwas laufen muss.
Alter:
33 Jahre
Partei:
CVP
Beruf:
Wirtschaftsinformatiker FH
Politische Erfahrung:
Seit 2009 Grossratssuppleant,
seit 2010 Präsident der CVP
Bezirk Visp
Familie:
Ledig
Hobbys:
Sport, Reisen, Politik
Oper | «Evgeny Onegin» im Visper Kulturzentrum La Poste
Die eine aufgestellt,
die andere nachdenklich
ZERMATT | Bis zum 19. Januar
präsentiert «Kunsträume Zermatt» Werke von Martin
Schnydrig. Bereits zum sechsten Mal seit 1993 ist der gebürtige Staldner zu Gast im Zermatter «Vernissage» von Heinz
Julen. Zu entdecken sind neue
Arbeiten sowie noch nie ausgestellte Werke der letzten Jahre. Es handelt sich dabei vor allem um malerische Materialcollagen. Schwerpunkt bildet eine
Werkserie, die durch die bunten
gotischen Glasfenster der Kathedrale in Chartres beeinflusst
sind. Geprägt durch seinen Beruf als Kunstglaser und seine
Arbeit im Kunstmuseum Bern –
seit 2006 ist Martin Schnydrig
im Team der Museumstechnik
zuständig für die Gemälde- und
Skulpturensammlung – fliessen
die dort gewonnenen Eindrücke
immer wieder in seine Kunstwerke ein und hinterlassen ihre
Spuren. | wb
VISP | «Es ist eine wundervolle Schöpfung, voll warmer Empfindung und
Poesie»: So würdigte der
Komponist Antonín
Dvořák die Oper «Evgeny
Onegin», welche Pjotr Iljitsch Tschaikowski im
Jahre 1878 komponierte.
Diese Oper basiert auf dem
gleichnamigen
Versroman
von Alexander Puschkin und
ist kommenden Samstag in
Visp zu sehen: Das Theater
Biel-Solothurn bringt sie
um 19.30 Uhr im Kulturzentrum La Poste über die Bühne. Die Oper in russischer Spra
che wird mit deutscher und
französischer
Übertitelung
präsentiert.
Sonntagsbrunch
BRIG-GLIS | Das Haus Schönstatt lädt zu einem weiteren
Sonntagsbrunch ein. Dieser
findet am Sonntag, 13. Januar,
von 10.30 bis 13.00 Uhr statt.
Anmeldungen nimmt das
Haus Schönstatt bis Freitagabend entgegen.
ZUR PERSON
«Bei mir muss fast immer etwas laufen»
Werke von
M. Schnydrig
FOTO WB
Die Konventionen
der Oper brechen
Unterschiedlich. Die Schwestern Olga und Tatjana sind sich alles
andere als ähnlich – und Onegin spielt in ihrem Leben eine
wichtige Rolle.
FOTO ZVG
Die Uraufführung durch Schüler des Moskauer Konservatoriums fand 1879 im Moskauer
Maly-Theater statt. Die erste
Aufführung vor grossem Publikum erfolgte 1881 im Bol-
schoi-Theater. Die Erstaufführung am St. Petersburger Mariinski-Theater im Jahr 1884
geriet zum durchschlagenden
Erfolg und liess die Oper zu einem Standardwerk auf internationalen Bühnen werden.
Mit diesem Werk wollte
Tschaikowski die Konvention
der Oper brechen und anstelle
leerer Gefühlshülsen echte
Menschen auf die Bühne bringen. Diese orientieren sich an
der russischen Aristokratie
des 19. Jahrhunderts, die zwischen der Sehnsucht nach
einem selbstbestimmten Leben und dem vorgegebenen
Platz in der Gesellschaft
schwankt. Leidenschaft, Melancholie und Sehnsucht prägen die Musik, die durch
schwungvolle Tänze und mitreissende Chöre bereichert
wird.
Vom Schicksal
zweier Schwestern
Die Geschichte von «Evgeny
Onegin» berichtet vom Leben
der Schwestern Olga und Tat-
jana, die unterschiedlicher
kaum sein könnten: Die eine
lebenslustig und aufgestellt,
die andere nachdenklich und
zurückhaltend.
Olga ist in einer Beziehung mit Lenski, der zu einem
seiner Besuche seinen Freund
Onegin mitbringt. Tatjana verliebt sich in den Sonderling
und gesteht ihm in einem
Brief ihre Liebe. Onegin erscheint persönlich, um sie
spöttisch
zurückzuweisen.
Auf einem Fest macht Onegin
aus
Langeweile
Tatjanas
Schwester Olga den Hof. Es
reizt ihn, damit seinen Freund
Lenski zu provozieren, der Olga anbetet.
Es kommt zum Eklat.
Lenski fordert Onegin zum
Duell. Ohne es eigentlich zu
wollen, erschiesst Onegin seinen Freund. Viele Jahre später
trifft Onegin, der ziellos durch
die Welt gereist war, in
St. Petersburg Tatjana wieder. Sie ist mittlerweile die
Frau des angesehenen Fürsten
Gremin. | wb
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