Personalmarketing - Institut für Managementlehre

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CHRISTIAN F. OLEJNIK
Personalmarketing
© IFM-Institut für Managementlehre, Gelsenkirchen
Personalmarketing
Seite I
Inhaltsverzeichnis
Konzeption der Studienschrift................................................................... III
Kurzinformationen zum Autor .................................................................. IV
1.
Grundlagen des Marketing .............................................................. 1
1.1
Der Marketingbegriff ...................................................................... 1
1.2
Marketingpolitische Instrumente ..................................................... 2
2.
Das Konzept des Personalmarketing ............................................... 7
2.1
Vom Konstrukt der Attraktivität eines Arbeitsgebers .................... 8
2.2
Externes Personalmarketing ............................................................ 9
2.3
Internes Personalmarketing ........................................................... 10
2.4
Zusammenführung......................................................................... 12
3.
Einflussfaktoren auf das Personalmarketing ................................. 15
3.1
Unternehmensexterne Einflussfaktoren ........................................ 15
3.2
Unternehmensinterne Einflussfaktoren ......................................... 17
3.3
Analyse der Zielgruppen ............................................................... 20
3.3.1 Externe Zielgruppen ...................................................................... 20
3.3.2 Interne Zielgruppen ....................................................................... 21
Version 51-1
3.4
Identifikation von Attraktivitätsfaktoren ....................................... 22
4.
Strategieformulierung für das Personalmarketing ............................ 27
4.1
Festlegung der Ziele ...................................................................... 27
4.2
Planung der instrumentellen Maßnahmen ..................................... 29
4.3
Planung der Ressourcen ................................................................ 31
4.4
Erstellung des integrierten Kommunikationskonzepts .................. 32
5.
Instrumente des Personalmarketing............................................... 36
5.1
Kontaktanbahnung......................................................................... 36
5.2
Kontaktaufnahme .......................................................................... 38
5.3
Kontaktverdichtung ....................................................................... 39
5.4
Kontaktpflege ................................................................................ 41
5.5
Personalauswahl ............................................................................ 42
5.6
Integration ..................................................................................... 43
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Personalmarketing
Seite II
5.7
Retentionmanagement ................................................................... 44
5.8
Austrittsmanagement ..................................................................... 46
5.9
Medienmix und Instrumenten-Pool ............................................... 47
6.
Festlegung der organisatorischen Einbindung .............................. 57
7.
Steuerung der Effektivität und der Effizienz des
Personalmarketings ....................................................................... 60
7.1
Ziele und Inhalte des Personalmarketing-Controllings ................. 60
7.2
Controlling der Kosten des Personalmarketings ........................... 62
7.3
Controlling der Effizienz des Personalmarketings ........................ 62
7.4
Controlling der Effektivität des Personalmarketings .................... 63
Literaturverzeichnis................................................................................... 69
Glossar....................................................................................................... 70
Stichwortverzeichnis ................................................................................. 72
Fragebogen zur Studienschriftkritik .......................................................... 73
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Personalmarketing
Seite III
Konzeption der Studienschrift
Der folgende Lehr-/Lerntext umfasst alle grundlegenden Inhalte für Ihr Studium, wobei zu Beginn eines jeden Kapitels die Lernziele formuliert und am
Ende eines jeden Kapitels entsprechende Übungsaufgaben und Check-Ups
geboten werden. Mit der Bereitstellung zugehöriger Lösungshinweise können Sie die Bearbeitung der Aufgaben und Check-Ups selbständig kontrollieren. Ein wichtiges didaktisches Hilfsmittel des Lehrtextes stellen die
Marginalien (Randbemerkungen) dar, die Ihnen stichwortartig eine unmittelbare Orientierung über den Fortschritt der stofflichen Bearbeitung ermöglichen. Am Ende des Lehrtextes stehen ein Literaturverzeichnis und ein
Glossar, in welchem die Kernbegriffe sowie Fremdwörter, die für das Verständnis der Studieninhalte grundlegende Bedeutung haben, erläutert werden. Daran schließt sich ein Stichwortverzeichnis an, das Ihnen eine schnelle
Suche nach allen möglichen Begriffen garantiert. Den Schluss bilden ein
Fragebogen, über den wir Ihre persönliche Meinung zu der Studienschrift
erbitten, und ein Anhang, der zusätzliche hilfreiche Informationen für Ihren
Lehrgang umfasst.
Die Taxonomie der Lernziele des Studientextes besteht aus den drei Gliederungsebenen Kennen, Verstehen und Anwenden:
Kennen
beschreibt die Aneignung von Wissen (Fakten, Daten, Sachverhalte), das notwendig ist, um Zusammenhänge zu verstehen.
Verstehen beschreibt das Erkennen und Verinnerlichen von Zusammenhängen, so dass komplexe Aufgabenstellungen und Probleme
einer Lösung zugeführt werden können.
Anwenden beschreibt die aus dem Verstehen der Zusammenhänge resultierende Fähigkeit zu sach- und fachgerechtem Handeln.
Die Studienschrift beinhaltet viele praktische Übungen. Bitte nehmen Sie
sich Zeit, die einzelnen Aufgaben zunächst selbständig zu bearbeiten und
erst im Anschluss mit den Musterlösungen zu vergleichen. Diese Vorgehensweise ermöglicht einen guten Lernerfolg, selbst wenn Sie bei Ihrem
Lösungsversuch zuvor einen Fehler gemacht haben sollten. Auch eine Differenzerfahrung bei der gemeinsamen Erarbeitung von Aufgabenstellungen
in einer selbstorganisierten Arbeitsgruppe kann Ihrem Aneignungsprozess
von Wissen dienlich sein.
Um die Lesbarkeit der vorliegenden Studienschrift zu verbessern, wurde
darauf verzichtet, neben der männlichen auch die weibliche Form anzuführen, die gedanklich selbstverständlich immer mit einbezogen ist.
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Personalmarketing
Seite IV
Kurzinformationen zum Autor
Christian F. Olejnik, Jahrgang 1962. Studium der Wirtschaftswissenschaften
an der Universität Essen und am University College Dublin mit Universitätsabschluss zum Diplom-Kaufmann. Aufbaustudium der Erwachsenenbildungswissenschaften an der Universität Kaiserslautern mit Hochschulgraduierung zum Master of Arts (Andragogik). Postgraduale Weiterbildung im
Systemischen Management an der Universität Kaiserslautern mit abschließender Hochschulzertifizierung.
Gründer und Geschäftsführer des IFM-Institut für Managementlehre, Geschäftsführer des LFM-Lehrinstitut für Meisterberufe sowie Direktor des
MEMOSYS-Centrum für Systemische Erwachsenenpädagogik.
Verfasser von Fachbeiträgen zur Lernpsychologie und Autor von Studienschriften zu verschiedenen Gebieten der strategischen und operativen Unternehmensführung.
Ehrenamtliche Funktion bei der Industrie- und Handelskammer: Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Geprüfte Controller.
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Personalmarketing
1.
Seite 1
Grundlagen des Marketing
LERNZIELE:
•
Sie sollen Verständnis für den Marketingbegriff aufbringen.
•
Sie sollen die Grundidee des Marketing-Mix verstehen.
1.1
marktorientierte
Führung
Wesensmerkmale
Version 51-1
Der Marketingbegriff
Für den Marketingbegriff gibt es in der Marketingwissenschaft eine Vielzahl von Definitionen. So ist beispielsweise für MEFFERT Marketing „die
bewusst marktorientierte Führung des gesamten Unternehmens“,1 welche
sich in Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potentiellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten niederschlägt. Für
KOTLER/BLIEMEL ist Marketing „ein Prozess im Wirtschafts- und Sozialgefüge, durch den Einzelpersonen und Gruppen ihre Bedürfnisse und Wünsche befriedigen, indem sie Produkte und andere Dinge von Wert erzeugen,
anbieten und miteinander austauschen“.2 BECKER sieht „Marketing als die
bewusste Führung des ganzen Unternehmens vom Absatzmarkt her [und
als] Antwort auf grundlegende Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsbedingungen“.3
Eine weitere Möglichkeit, sich dem Marketingbegriff anzunähern, besteht in
dem Aufzeigen der Wesensmerkmale des Marketings. So dient Marketing
zum einen der Bedürfnisbefriedigung aller Beteiligten. Zweitens erfolgt eine
bewusste Absatz- und Kundenorientierung aller Unternehmensbereiche. Es
stellt drittens eine zielorientierte, rational geplante Ausrichtung sämtlicher
Aktivitäten auf den Markt dar. Viertens werden Produkte, Dienstleistungen
und Ideen erfasst. Fünftens erfolgt die Anpassung der Organisation des Unternehmens auf die Ziele der Aktivitäten. Sechstens stellt es eine kreativsystematische Marktsuche und Markterschließung dar, die den systematischen Einsatz der Marktforschungsinstrumente bedingt. Ferner umfasst es
aber auch das Denken in Systemen sowohl innerhalb des Marketingbereichs
als auch im System des Unternehmens. Letztlich stellt es die Anwendung
des Prinzips der differenzierten Marktbearbeitung dar, d. h., die analytische
Aufteilung des Marktes und den selektiven Einsatz der einzelnen Aktivitäten.
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Personalmarketing
crossfunktionale
Konzeption des Planens
und Handelns
Integraler Bestandteil aller
Unternehmensfunktionen
In diesem Sinne ist Marketing der Ausdruck für eine umfassende (funktionsübergreifende) Konzeption des Planens und Handelns, bei der – ausgehend von systematisch gewonnenen Informationen – alle Aktivitäten eines
Unternehmens auf die gegenwärtigen und zukünftigen Anfordernisse der
Märkte ausgerichtet werden, um somit das Hauptziel der optimalen Befriedigung der Kundenbedürfnisse zu erreichen.
Der Marketingbegriff ist gemäß der obigen Definition nicht nur auf die Unternehmensfunktion des Absatzes zu beziehen, sondern findet auch in anderen Funktions- und Einsatzbereichen Anwendung. So ist das Marketing integraler Bestandteil aller Unternehmensfunktionen wie Beschaffung, Personal oder Finanzen und kann in allen Wirtschaftbereichen, das heißt, der
Konsumgüter-, der Investitionsgüter- sowie der Dienstleistungsbranche zur
Anwendung gebracht werden.
1.2
Werkzeuge
Seite 2
Marketingpolitische Instrumente
Als marketingpolitische Instrumente werden diejenigen Werkzeuge
bezeichnet, die das Unternehmen zum Einsatz bringt, um aktiv Einfluss auf
den Absatzmarkt zu nehmen. Dabei kann eine Unterscheidung der
Instrumente
in
Produkt-,
Kontrahierungs-,
Distributionsund
Kommunikationspolitik vorgenommen werden.
(1) Produktpolitik
Hierunter sind alle mit dem Produkt zusammenhängenden Maßnahmen zu
verstehen, die zu einer besseren Beurteilung des Produktes beim Kaufakt
führen. Zum Beispiel zählen dazu die Produktgestaltung, die Produktqualität, die Verpackung, die Namensgebung und der Kundendienst.
Leitfrage
Die Leitfrage lautet: Welche Leistungen sollen an die Märkte herangetragen
werden?
(2) Kontrahierungspolitik
Hierzu gehören alle Maßnahmen, die durch Gestaltung des geldlichen Ausgleichs des Kaufs dazu beitragen können, einen Kaufabschluss (Kontrakt)
zustande zu bringen. Dazu zählen beispielsweise die Preispolitik, die Rabattpolitik, die Kreditpolitik, die Liefer- und Zahlungsbedingungen.
Leitfrage
Version 51-1
Die Leitfrage lautet: Zu welchen Bedingungen sollen die Produkte den
Märkten angeboten werden?
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Personalmarketing
Seite 3
(3) Distributionspolitik
Damit sind alle Maßnahmen gemeint, die ergriffen werden, um das Produkt
vom Ort der Herstellung zum Abnehmer zu befördern. Dazu gehören Entscheidungen über die Absatzwege und die Marketing-Logistik.
Leitfrage
Die Leitfrage lautet: An wen und auf welchen Wegen sollen die Produkte an
die Nachfrager herangetragen werden?
(4) Kommunikationspolitik
Hierunter fallen diejenigen Maßnahmen, die dazu führen, auf persönlichem
und/oder unpersönlichem Wege einen Kontakt zwischen Anbieter und potentiellen Abnehmern herzustellen, der letztlich zu einem Verkaufsabschluss
führen kann. Zum Beispiel zählen dazu die Werbung, der persönliche Verkauf, die Verkaufsförderung, die Öffentlichkeitsarbeit und das Sponsoring.
Leitfrage
Die Leitfrage lautet: Welche Kommunikation wird mit den Marktteilnehmern betrieben, um die Produkte abzusetzen?
(5) Zusammenführung
Aufgaben
Allgemein kann unterstellt werden, dass es die Aufgaben der Produkt- und
Kontrahierungspolitik sind, das Angebot für die Märkte festzulegen. Der
Distributionspolitik obliegt es, das Angebot für die Märkte bereitzustellen
und damit verfügbar zu machen. Der Kommunikationspolitik schließlich
muss es gelingen, das Angebot bekannt zu machen und ein positives Produkt- und Unternehmensimage aufzubauen.
Schaubild
In dem folgenden Schaubild sind die Zusammenhänge, die zur Begründung
der Marktstellung führen, veranschaulicht:
Produktpolitik
Kontrahierungspolitik
Angebot
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik
Verfügbarkeit
Einstellung
Marktpositionierung
Markt/Marktsegment
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Personalmarketing
Seite 4
Marketing-Mix
In diesem Sinne wird häufig von einem Marketing-Mix gesprochen. Damit
ist die im Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt eingesetzte Kombination der marketingpolitischen Instrumente gemeint. So muss jedes Unternehmen entscheiden, welche marketingpolitischen Instrumente in einer bestimmten Marktsituationen in welcher Kombination und wie lange eingesetzt werden sollen. Der Marketing Mix soll dabei optimal gestaltet sein, um
Synergien zu aktivieren.
optimaler Marketing-Mix
Als optimaler Marketing-Mix lässt sich sodann diejenige Kombination von
marketingpolitischen Instrumenten bezeichnen, durch welche ein bestimmtes Ziel bestmöglich erreicht wird. Die relative Bedeutung der einzelnen
Instrumente hängt wesentlich vom Betriebstyp (Produktion, Handel), vom
Produkt und vom Käuferverhalten ab. So spielt beispielsweise bei Alltagsgütern der Preis eine wesentliche Rolle, während der Preis bei Luxusgütern
von untergeordneter Bedeutung ist. Auch ist bei einigen Produkten der
Kundendienst wesentlich für die Absatzfähigkeit, wie zum Beispiel bei Automobilen oder Computern. Dabei ist die Produktpolitik insbesondere dann
ohne Bedeutung, wenn es sich um standardisierte oder gleichartige Produkte
z. B. Benzin handelt. Demgegenüber ist Produktpolitik von großer Bedeutung, wenn die angebotenen Produkte sich wesentlich unterscheiden wie bei
Brotsorten oder Fernsehgeräten.
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Personalmarketing
Seite 5
Prüfungstypische Übungsaufgabe zum Kapitel 1
Erläutern Sie die Grundidee des optimalen Marketing-Mix und beschreiben
Sie die vier Instrumente des Marketing-Mix.
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Personalmarketing
Seite 6
Lösungshinweise zu der Übungsaufgabe zum Kapitel 1
Mit einem optimalen Marketing-Mix wird die gut aufeinander abgestimmte
Kombination der marketingpolitischen Instrumente bezeichnet, so dass Synergien (Kraft durch Zusammenwirken) für das Unternehmen entfaltet werden.
Die Produktpolitik stellt das erste Instrument des Marketing-Mix dar. Hierunter sind alle mit dem Produkt zusammenhängenden Maßnahmen zu verstehen, die zu einer besseren Beurteilung des Produktes beim Kaufvorgang
führen. Zum Beispiel zählen dazu die Produktgestaltung, die Produktqualität, die Verpackung, die Namensgebung und der Kundendienst.
Zum zweiten Instrument, der Kontrahierungspolitik, gehören alle Maßnahmen, die durch Gestaltung des geldlichen Ausgleichs des Kaufs dazu beitragen können, einen Kaufabschluss (Kontrakt) zustande zu bringen. Dazu
zählen beispielsweise die Preispolitik, die Rabattpolitik, die Kreditpolitik,
die Liefer- und Zahlungsbedingungen.
Drittens umfasst die Distributionspolitik alle Maßnahmen, die ergriffen
werden, um das Produkt vom Ort der Herstellung zum Abnehmer zu befördern. Dazu gehören Entscheidungen über die Absatzwege und die Marketing-Logistik.
Unter die Kommunikationspolitik fallen viertens diejenigen Maßnahmen, die
dazu führen, auf persönlichem und/oder unpersönlichem Wege einen Kontakt zwischen Anbieter und potentiellen Abnehmern herzustellen, der letztlich zu einem Verkaufsabschluss führen kann. Zum Beispiel zählen dazu die
Werbung, der persönliche Verkauf, die Verkaufsförderung, die Öffentlichkeitsarbeit und das Sponsoring.
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Personalmarketing
2.
Seite 7
Das Konzept des Personalmarketing
LERNZIELE:
•
Sie sollen Verständnis für den Begriff der Personalentwicklung aufbringen.
•
Sie sollen den Zusammenhang zwischen externem und internem Personalmarketing verstehen.
•
Sie sollen Maßnahmen des externen und internen Personalmarketing
kennen.
Begriffsklärung
Am Anfang der konzeptionellen Überlegungen zum Personalmarketing steht
die Klärung des Begriffs. So kann Personalmarketing als eine Funktion des
Personalmanagements aufgefasst werden, die alle personalbezogenen Aktivitäten des Unternehmens unter der Perspektive der Kundenorientierung
betrachtet und sich am Unternehmenserfolg ausrichtet.
Querschnittsfunktion und
In diesem Sinne kommt dem Personalmarketing einerseits der Charakter
einer Querschnittsfunktion zu, die alle Personalaktivitäten kundenorientiert
durchzieht. Andererseits erhält das Personalmarketing - wie das Personalmanagement insgesamt - den Charakter einer Managementfunktion, die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollbestandteile auf sich vereinigt und an deren Umsetzung verschiedene Akteure teilhaben. Zu diesen Personen zählen
vornehmlich diejenigen Personalmanager des Unternehmens, die hauptoder nebenamtlich für das Personalmarketing zuständig sind. Darüber hinaus sind solche Akteure des Personalmanagements beteiligt, die aktiv personalwirtschaftliche Funktionen des Unternehmens gestalten, das sind Mitglieder der Geschäftsleitung, institutionelle Personalmanager und andere
Führungskräfte.
Managementfunktion
Arbeitsdefinition
In Anlehnung an HUMMEL/WAGNER lässt sich folgende Arbeitsdefinition
aufstellen: Das Personalmarketing gestaltet bewusst, aktiv und systematisch
die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber für potenzielle Mitarbeiter auf dem externen Arbeitsmarkt und für Mitarbeiter, die bereits im
Unternehmen einer Beschäftigung nachgehen.4
Externes und internes
Folglich kann das Personalmarketing als externes Personalmarketing betrieben werden, wenn die Beziehung zu verschiedenen Zielgruppen außerhalb
des Unternehmens im Blickfeld der Aktivitäten stehen. Demgegenüber wird
von internem Personalmarketing gesprochen, wenn die Attraktivität des
Unternehmens als Arbeitsgeber für die eigenen Mitarbeiter gesteigert werden soll.
Personalmarketing
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Personalmarketing
2.1
Seite 8
Vom Konstrukt der Attraktivität eines
Arbeitsgebers
Quellen
Die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber stellt sich als ein zusammengesetztes Konstrukt dar, welches in den Köpfen der Zielgruppen des
Personalmarketings gebildet und aus verschiedenen Quellen gespeist wird.
indirekte
Dabei spielt das Leistungsangebot des Unternehmens genauso eine Rolle
wie das Branchenimage oder die Attraktivität der Standorte. Allerdings
können diese Faktoren - wenn überhaupt - nur indirekt durch das Personalmarketing beeinflusst werden, weil sie in der Regel eng mit dem Unternehmensimage zusammen hängen.
Einflussmöglichkeit
direkte Möglichkeiten
der Einflussnahme
Es gibt jedoch auch Faktoren, die von dem Personalmanagement direkt beeinflusst werden können. Dazu zählen erstens spezifische Attraktivitätsaspekte, wie diejenigen Eigenschaften eines Arbeitgebers, die ihn unterscheidbar von Alternativen machen und so eine gewisse Alleinstellung begründen. Darüber hinaus sind alle Informationen zu nennen, welche auf die
Zielgruppen des Personalmarketing über das Unternehmen als Arbeitgeber
im Rahmen unterschiedlichster Kommunikationsanlässe wirken, sei es eine
Imageanzeige oder die öffentliche Berichterstattung, denn jede personalbezogene Information reichert die Bilder an, die in den Köpfen der Mitarbeiter, Bewerber und Beobachter über das Unternehmen als Arbeitgeber entstehen. Ferner wirken sich die Erfahrungen, die Bewerber oder Mitarbeiter
mit dem Unternehmen machen, aus. So gibt zum Beispiel das Auftreten des
Personalleiters im Bewerbungsgespräch oder das Verhalten der Führungskraft gegenüber den Praktikanten in der Mitarbeiterbesprechung immer auch
Auskunft über die Philosophie, welche der betrieblichen Personalarbeit zugrunde liegt.
Zentraler Ankerpunkt
Für das Konzept eines professionellen Personalmarketings ist die Arbeitgeberattraktivität der zentrale Ankerpunkt. Sie ist Ausdruck für die Anziehungskraft, die das Unternehmen auf die relevanten externen und internen
Zielgruppen ausübt. Dabei kommt ihr zusätzlich eine (Prä-) Selektionsfunktion zu, denn Bewerber, Mitarbeiter und externe Beobachter überprüfen an
ihr, ob sie selbst zu dem Unternehmen passen.
Hauptaufgabe
Deshalb besteht die Hauptaufgabe des Personalmarketings darin, die Attraktivitätsfaktoren zu identifizieren, sie zu kommunizieren und erfahrbar zu
machen. Nur so kann sich ein klares Arbeitgeberprofil entwickeln, das prägend auf sämtliche personalwirtschaftliche Aktivitäten zurückwirkt.
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Personalmarketing
2.2
Ausrichtung der
Aktivitäten
Seite 9
Externes Personalmarketing
Das externe Personalmarketing beschäftigt sich mit den unternehmensexternen Zielgruppen des Personalmarketings, das sind die potenziellen Bewerber und externen Beobachter des Unternehmens. Es zielt darauf ab, den Zugang zu diesen Zielgruppen sicherzustellen und dauerhaft ein aktives Interesse am Unternehmen als Arbeitgeber zu erzeugen, so dass einfach und
schnell neue geeignete Mitarbeiter gewonnen werden können. Dabei lautet
die Leitfrage des externen Personalmarketings: Wo und wie lassen sich geeignete Mitarbeiter am besten gewinnen?
Maßnahmenauswahl
Die Antworten gibt das Personalmarketing zum einen durch die gezielte
Durchführung von Kommunikationsmaßnahmen. Zum anderen werden Gelegenheiten geschaffen, in denen die Attraktivität des Unternehmens als
Arbeitgeber für externe Zielgruppen erfahrbar gemacht wird. Des Weiteren
sorgt das externe Personalmarketing für eine zielgruppengerechte Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse hinsichtlich Entgelt, Arbeitszeit und Vertragsgestaltung. Dabei orientiert sich die Auswahl der Maßnahmen an der
Dichte und der Dauer des Kontakts zwischen Bewerber und Unternehmen.
Phasenschema
Für das externe Personalmarketing können vier Phasen unterschieden werden: die Kontaktanbahnung, die Kontaktaufnahme, die Kontaktverdichtung
und die Kontaktpflege.
Schaubild
Das nachfolgende Schaubild visualisiert die vier Phasen des externen Personalmarketing:
Kontakt‐
anbahnung
Kontakt‐
verdichtung
Kontakt‐
aufnahme
Kontakt‐
pflege
(1) Kontaktanbahnung
erste Phase
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In dieser ersten Phase macht das Unternehmen die Zielgruppen, mit denen
vorher kein oder nur ein geringer Kontakt bestand, auf sich aufmerksam.
Als typische Maßnahmen in dieser Phase sind Imageanzeigen, der Internetauftritt und Fachvorträge an Schulen oder Universitäten zu nennen. Das
Unternehmen wird für die Zielgruppe präsent, ohne dass es zu einem direkten Kontakt zwischen potenziellen Bewerbern und Unternehmensvertretern
kommt.
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Personalmarketing
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(2) Kontaktaufnahme
zweite Phase
In der zweiten Phase treten potenzielle Bewerber und Unternehmensvertreter erstmalig in einen wechselseitigen Kontakt. Dabei handelt es sich um ein
gegenseitiges Kennen lernen, ohne dass diese Interaktion sofort zu einem
Arbeitsverhältnis führen muss. Als typische Maßnahmen in dieser Phase
finden Hochschulmessen, Unternehmenspräsentationen in Schulen, Betriebsbesichtigungen oder projektbezogene Events statt.
(3) Kontaktverdichtung
dritte Phase
In der dritten Phase wird ein bestehender persönlicher Kontakt weiter gefestigt, um einen Pool potenzieller Bewerber für zukünftige Vakanzen zu
schaffen. Als Beispiele für entsprechende Maßnahmen können Praktika,
gemeinsame Projekte oder geringfügige Beschäftigungsverhältnisse genannt
werden.
(4) Kontaktpflege
vierte Phase
In der vierten Phase wird die Bindung zu den ausgewählten potenziellen
Bewerbern weiter intensiviert. So finden beispielsweise Einladungen zu
unternehmensinternen Vorträgen oder Veranstaltungen und Stammtische als
Maßnahmen statt.
2.3
Ausrichtung der
Aktivitäten
Internes Personalmarketing
Das interne Personalmarketing fokussiert die unternehmensinternen Zielgruppen. Auf der einen Seite steht die Gesamtheit der Mitarbeiter mit ihren
spezifischen Voraussetzungen, Interessen und Motiven. Auf der anderen
Seite geht es um die strategisch relevanten Mitarbeiter und Mitarbeitergruppen, von deren Engagement die Existenzfähigkeit des Unternehmens jetzt
und in Zukunft abhängt.
Leitfrage
Das interne Personalmarketing zielt darauf ab, die Selbstverpflichtung der
Mitarbeiter, insbesondere der strategisch wichtigen internen Zielgruppen, zu
sichern und zu steigern, so dass unerwünschte Fluktuationen verhindert
werden und Leistungs- sowie Loyalitätsdefizite ausbleiben. Die Leitfrage
lautet in diesem Zusammenhang: Wie können (strategisch wichtige) Mitarbeiter im Unternehmen gehalten und gefördert werden?
Antworten
Als Antworten des Personalmarketings gelten gezielte Kommunikationsmaßnahmen, zielgruppengerechte Ausgestaltungen der Arbeitsverhältnisse
und Maßnahmen des Retentionmanagements. Die Auswahl der Maßnahmen
orientiert sich beim internen Personalmarketing an dem Umfang, in welchem ein Mitarbeiter in das Unternehmen integriert ist.
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Phasenschema
Es lassen sich vier Phasen im Rahmen des internen Personalmarketing unterscheiden, die sich eng an das externe Personalmarketing anlehnen: Personalauswahl, Integration, Bindung und Austritt.
Schaubild
Das nachfolgende Schaubild visualisiert die Ablaufstruktur des internen
Personalmarketing:
Personalauswahl
Integration
Bindung
Austritt
(1) Personalauswahl
erste Phase
Der Übergang zwischen den Phasen des externen und des internen Personalmarketings wird durch die Personalauswahl markiert. In dieser Phase
treffen Bewerber und Unternehmen mit der Bereitschaft aufeinander, ein
Arbeitsverhältnis einzugehen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen
gegeben sind und über die Vertragsbedingungen Einigkeit erzielt werden
kann. Endet der Auswahlprozess mit einem positiven Ergebnis, so wird aus
dem Bewerber ein Mitarbeiter. Erfolgt eine Absage, so gehört der Bewerber
weiterhin zur Zielgruppe des externen Personalmarketings an.
(2) Integration
zweite Phase
Die dieser Phase erfolgt die Einarbeitung des Mitarbeiters und die Konfrontation mit den Anforderungen des Leistungsprozesses und den Besonderheiten des Unternehmens. Als typische Maßnahmen dienen beispielsweise Einarbeitungs- und Mentorenprogramme, um einen Grundstein für die zukünftige Mitarbeiterbindung zu legen.
(3) Bindung
dritte Phase
Diese Phase umfasst alle Aktivitäten, mit denen die Neigung des Mitarbeiters erhalten oder gesteigert werden kann, im Unternehmen zu verbleiben,
gute Leistungen zu erbringen und sich loyal zu verhalten. Als typische
Maßnahmen dienen hier zum einen allgemeine Aktivitäten zur Steigerung
der Mitarbeiterzufriedenheit, wie z.B. Sozialleistungen. Anderseits können
auch gezielte Vergütungs- und Förder- bzw. Entwicklungsmaßnahmen für
Leistungsträger und Schlüsselmitarbeiter zum Einsatz gebracht werden.
(4) Austritt
vierte Phase
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Diese Phase umfasst alle Aktivitäten, die eine Trennung von Mitarbeiter und
Unternehmen ohne Nachrede und Attraktivitätsverluste unterstützen. Dabei
sind Austrittsinterviews oder Outplacement-Beratungen typische Maßnahmen, mit denen eine Unterstützung geboten wird.
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Personalmarketing
2.4
Seite 12
Zusammenführung
Beziehungsphasen
Wie den vorstehenden Überlegungen entnommen werden kann, handelt es
sich bei dem Personalmarketing um eine Querschnittsfunktion des betrieblichen Personalmanagements. Sie wirkt auf die attraktivitätsförderliche Gestaltung aller Beziehungsphasen zwischen (potenziellen) Mitarbeitern und
dem Unternehmen ein, indem die Arbeitgeberattraktivität extern und intern
kommuniziert, erlebbar gemacht und in den Prozessen verwirklicht wird.
Zielsetzungen
Dabei verfolgt das Personalmarketing erstens das Ziel, ein einheitliches Arbeitgeberattraktivitätsprofil im Unternehmen zu verwirklichen, zweitens
aktives Interesse für das Unternehmen bei relevanten Bewerbergruppen zu
wecken und drittens die Selbstverpflichtung bei wichtigen Belegschaftsgruppen zu steigern.
Schaubild
Das folgende Schaubild visualisiert die Integration des externen und internen Personalmarketing zum Personalmarketingzyklus:
Externes
Personalmarketing
Kontaktanbahnung
Kontaktaufnahme
Kontaktverdichtung
Personalauswahl
Kontaktpflege
Integration
Bindung
Austritt
Internes
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Prüfungstypische Übungsaufgabe zum Kapitel 2
Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem externen und dem internen
Personalmarketing und formulieren Sie die jeweiligen Kernfragen, die einer
Beantwortung zugeführt werden müssen.
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Lösungshinweise zu der Übungsaufgabe zum Kapitel 2
Das externe Personalmarketing beschäftigt sich mit den unternehmensexternen Zielgruppen des Personalmarketings, das sind die potenziellen Bewerber und externen Beobachter des Unternehmens. Es zielt darauf ab, den
Zugang zu diesen Zielgruppen sicherzustellen und dauerhaft ein aktives
Interesse am Unternehmen als Arbeitgeber zu erzeugen, so dass einfach und
schnell neue geeignete Mitarbeiter gewonnen werden können. Dabei lautet
die Leitfrage des externen Personalmarketings: Wo und wie lassen sich geeignete Mitarbeiter am besten gewinnen?
Das interne Personalmarketing fokussiert die unternehmensinternen Zielgruppen. Auf der einen Seite steht die Gesamtheit der Mitarbeiter mit ihren
spezifischen Voraussetzungen, Interessen und Motiven. Auf der anderen
Seite geht es um die strategisch relevanten Mitarbeiter und Mitarbeitergruppen, von deren Engagement die Existenzfähigkeit des Unternehmens jetzt
und in der Zukunft abhängt. Es zielt darauf ab, die Selbstverpflichtung der
Mitarbeiter, insbesondere der strategisch wichtigen internen Zielgruppen, zu
sichern und zu steigern, so dass unerwünschte Fluktuationen verhindert
werden und Leistungs- sowie Loyalitätsdefizite ausbleiben. Die Leitfrage
lautet in diesem Zusammenhang: Wie können (strategisch wichtige) Mitarbeiter im Unternehmen gehalten und gefördert werden?
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